• Hallo Bärbel.

    Es gibt hier sicher Leute im Forum mit mehr Erfahrung. Aber soviel kann ich schon mal raten:


    Zitat

    xxxxedit. ist Frührentner und sehr lieb und nett. Tagsüber rührt er keinen Tropfen an, da er für seinen Verein, für den er alles geben würde, viel mit dem Auto unterwegs ist.

    Das hat nichts zu sagen. Viele denken eben noch, dass Alkoholiker immer diejenigen sind, die schon morgen einen Schnps trinken um in die Gänge zu kommen. DAS STIMMT NICHT !

    Zitat

    Ich sah ihn bisher nur tagsüber und da fiel mir so einiges ungewöhnliche an ihm auf, z.B. dass er manchmal ziemlich schroff reagiert und antwortet, kurz darauf wieder sehr nett ist, dass er manchmal Gedächtnislücken hat, was ich aber auf sein Alter zurückgeführt habe (57).

    Soo alt ist das ja nun nicht. Stimmungsschwankungen haben sicher viele, Alkis aber fast immer.

    Zitat

    Meine Mutter hat schon versucht, ihm zu helfen und gesagt, egal was kommt, sie würde alles für ihn tun, damit er wieder gesund wird.


    Auf keinen Fall. ER muß sich selbst helfen !

    Zitat

    Er gibt zu, dass er früher mal alkoholabhängig war, sich aber mit seinen Abendtrinkereien völlig im Griff hätte, da er tagsüber prima funktioniert.

    Das gibt es gar nicht. Alkoholabhängigkeit geht nicht weg mit den Jahren. Man kann nur ein trockenes Leben führen. Und das tut er ja nicht.


    Deine Mutter steuert geradewegs in die CO-Abhängigkeit. Am Besten ist es, wenn sie sich schon mal räumlich von ihm trennt.
    Auch kann es nicht sein, dass er an die Decke geht, wenn sie das Thema anspricht. Das tut er allerdings aus dem Grund, da er im Grunde weiß, das Deine Mutter Recht hat.

    Liebe Grüße Emma

    In every heart, there ist room - A sanctuary safe and strong
    To heal the wounds of lovers past - Until a new one comes along

    (Billy Joel)

  • Hallo,

    mein Vorschlag wäre, weil deine Mutter sich selber helfen muss, geh zusammen mit ihr in eine SHG.

    Dort kann ihr geholfen werden.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Bärbel,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Wir haben aus Deinen Beiträgen mal die Namen entfernt.

    Bitte denke daran, dass die offenen Bereiche im gesamten WWW gelesen werden können darum sollte man, wenn man über Dritte schreibt, keine realen Namen verwenden.

    Wenn Du allerdings anonymer schreiben möchtest, gibt es noch den geschützten Bereich, der aber extra beantragt werden muss.

    Alles weitere dazu kannst Du ganz oben auf dieser Seite lesen, wenn Du den blauen Button "Informationen" anklickst.

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (17. Dezember 2007 um 15:31)

  • Hallo Bärbel,

    es ist sehr schwer zu raten, da deine Mutter hier nicht schreibt sondern du.

    wir können hier im Grunde genommen nur dir sagen bzw. Unsere Erfahrungen mitteilen damit es dir gut geht.

    Entscheiden und Handeln muss deine Mutter selber auch wenn es für dich sehr schwer ist das so hinzunehmen.

    auch in einer SHg wird nicht geraten man soll so und so. Dort werden Erfahrungen weiter gegeben und jeder nimmt das mit was er für sich gebrauchen kann.

    Auch sollte man mit einem Betrunkenen nicht reden da es keinen Sinn hat. Wenn er Nüchtern ist kann man aber über sich sprechen, wie es einem geht und was man fühlt wenn er trinkt. Also immer in der Ich-Form.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Bärbel,

    wenn es sich um Pseudonyme handelt, dann bitte ich zu entschuldigen, dass wir editiert haben.

    Es war nur zu Deinem Schutz.

    Nun zu Deiner Frage; ein Alkoholiker kann sehr gut funktionieren.

    Mein Mann war ein sogenannter Pegeltrinker, das heißt er ist immer zuverlässig seiner Arbeit nachgegangen und hat seinen Job immer gut gemacht.

    Trotzdem hat er sich jeden Abend 8 - 10 Bier "genehmigt".

    Auch mein Mann hat immer behauptet, alles im Griff zu haben, hat auch, wenn er arbeiten musste, tagsüber nicht getrunken.

    Und doch hatte ich täglich einen betrunkenen Mann neben mir auf dem Sofa sitzen.

    Das wollte und konnte ich nicht mehr mitmachen.

    Trotzdem sind alle meine Hilfsversuche fehlgeschlagen. Ohne die nötige Einsicht sind wir Angehörigen machtlos.

    Deine Mutter muss für sich wissen, wie sie mit seiner Trinkerei fertig wird.

    Allerdings kann ich Dir jetzt schon sagen, dass es nicht besser wird, eher schlimmer.

    Einen Grund zum Trinken wird er immer finden.

    Ach....und eins noch - es gibt keine Ex-Alkoholiker!

    Entweder man ist Alkoholiker, dann ist man es sein ganzes Leben und darf auch keinen Alkohol mehr zu sich nehmen, oder man ist eben kein Alkoholiker.

    Also wie gesagt, Deine Mutter kann ihrem Freund nicht helfen! Das kann nur er selber und dazu gehört die nötige Einsicht und die sehe ich bei ihm, auf Grund seines Verhaltens, noch nicht.

    Ich hoffe, dass ich Dir ein paar Fragen beantworten konnte!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Bärbel,

    bitte vergiß das ganz schnell wieder, denn das ist so leider nicht richtig:

    Zitat von Bärbel 1


    Ich sehe nur noch einen einzigen Ausweg (bitte seid mir deshalb nicht böse), dass ich mich mit ihm anlege wenn er abends mal wieder betrunken ist und ihn soweit provoziere bis er gewalttätig wird. Dann muß er sich behandeln lassen.

    Die Polizei wird kommen, wird ihn mitnehmen zur Ausnüchterung und am nächsten morgen steht er wieder vor Eurer Tür.

    Keiner wird gegen seinen Willen behandelt. Und kein Arzt kann oder darf tätig werden ohne sein Einverständnis.

    Glaube mir, wenn es eine Patentlösung gäbe, wären wir alle nicht hier.

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Bärbel,

    wie lange wollt Ihr das durchhalten?

    Ganz davon abgesehen, dass er sich das nicht lange gefallen lassen wird, was sollte es bringen?

    Er wird immer Möglichkeiten finden, zu trinken.

    Jeder Alkoholiker braucht seinen persönlichen Tiefpunkt. Wie der aussieht, ist individuell verschieden.

    Bei dem Einen reicht es, wenn er den Führerschein oder den Job verliert, der Andere muss erst seine Familie verlieren und der nächste muss buchstäblich alles verlieren und ganz unten sein, bevor er etwas ändert.

    Alles was hier geschrieben steht, sind Erfahrungen, die wir in jahrelanger Co-Abhängigkeit hatten.

    Wir alle haben versucht, unseren Partnern zu helfen! Doch noch kein Partner oder Angehöriger hat den Ehemann/die Ehefrau, Freund oder Freundin trocken gelegt.

    Hast Du Dich hier schon ein wenig durchgelesen?

    Viele Fragen beantworten sich alleine durchs lesen!

    Jedenfalls, so wie Du an die Sache rangehen möchtest, kann es nicht funktionieren.

    LG Speedy

  • hi bärbel

    speedy und die anderen haben dir ja scho vieles geschrieben und damit liegen sie auch vollkommen richtig. wir angehörigen sind absolut machtlos, nur der süchtige kann zur einsicht kommen, das muss er aber von ganz alleine.

    ihr könnt nur schaun, dass ihr nicht auf der strecke bleibt - daher auch der tipp mit der shg, genauso wie hier das durchlesen.
    du fängst dich etz erst an mit dem thema alkohol zu befassen, da gibts vieles wofür man verdammt lange braucht um es zu begreifen, ganz egal wie oft man es liest. nimm dir die zeit, manches wirst du gleich als für dich nicht helfend verwerfen, manches musst du erst mal sacken lassen oder hilft dir erst in paar wochen oder monaten, bei manchen dingen wiederum macht es gleich klick 8)

    mir is eine sache beim lesen eingefallen, du schreibst das horst abends immer verdammt viel trinkt - folglich müsste mind. am nexten morgen definitiv noch restalkohol vorhanden sein. ruf doch mal bei der örtlichen polizei an, schildere den leuten dort die lage und frag ganz unschuldig was du da machen sollst? könnte mir gut vorstellen, dass sie sich das kennzeichen deines vaters notieren und ihn dann immer wieder mal aufhalten und ihn auf alk kontrollieren, wenn er ihnen über den weg fährt. also ich würds zumindest mal versuchen...

    liebe grüße

  • Guten Morgen Bärbel,

    ich kann, wenn ich dich lese, nachvollziehen, wie es meinem Sohn ging. Er hat auch mit angesehen, wie ich mit jemandem zusammen war, der trank. Und er sah, wie es mich belastete. Er sagte damals mehrfach zu mir: Mutter, du wirst wissen, was du tust. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Er war da, wenn ich ihn brauchte, ließ mich ansonsten machen. Solange, bis ich von mir aus etwas ändern wollte.

    Wenn ich euere Überlegungen lese, wie ihr den Freund deiner Mutter dazu bringen wollte, etwas gegen seine Abhängigkeit zu tun, bekomme ich Bauchweh. Dieses „machen wollen“ ist in meinen Augen ein typisches Co-Verhalten. Etwas tun, etwas verändern, kann deine Mutter nur dort, wo sie es auch in der Hand hat. Nämlich bei sich selbst. SHG – das wäre der erste und einzige Schritte, den sie im Moment machen kann. Und akzeptieren, dass er ist, wie er ist. Er wird dann mit dem Trinken aufhören, wenn ER dazu bereit ist. Nicht wenn du und deine Mutter ihn davon abbringen wollen.

    Es tut mir leid, aber das ist der einzige Weg, den ich sehe. Helfen kann deine Mutter nur sich selbst.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Servus Bärbel,

    OK, Du willst die Realität nicht sehen. Das ist Dein gutes Recht.

    Ich kann Dir nur als trockener Alkoholiker sagen: als ich noch gesoffen habe, habe ich mein Umfeld genau so manipuliert und verarscht. Hauptsache, die waren danach wieder mit sich beschäftigt und ließen mir meine Ruhe, damit ich ungestört saufen konnte.

    Mehr interessiert keinen Säufer!

    Ach ja, und die Story vom trockenen Alkoholiker, der nur noch abends trinkt - die war klasse, ich konnte herzerfrischend darüber lachen. Märchen sind einfach schön!

    So ein rücksichtsvolles Umfeld hätte ich mir zu nassen Zeiten auch gewünscht, endlich saufen können, ohne dass jemand was sagt, ohne Schuldzuweisungen von außen, einfach S U P E R ! Drinker's Paradise, kann ich da nur sagen! Macht weiter so, der Alkoholkranke wird sich freuen. Endlich jemand, der ihn wegen seiner Sauferei nicht belästigt - sondern noch moralisch unterstützt, indem er/sie nichts dagenen sagt. Säuferherz, was willst Du mehr?

    Ich wünsche Dir jedenfalls eine gute Zeit und viel Kraft auf Deinem Weg! Ach ja, und eine Bitte habe ich noch: wenn der Alkoholkranke dann in nicht allzu ferner Zeit jämmerlich an den Folgen seiner Sucht verreckt, bleibt bitte bis zum Schluß so positiv und aufgeschlossen. Ist doch super, was dann so alles passieren kann:

      Leberzirrhose,
      Bauchspeicheldrüse abgeschossen,
      Nierenversagen,
      Varizen in der Speiseröhre,
      Polyneuropathie,
      als Sahnehäubchen Korsakow


    Wie gesagt: der Alkoholkranke wird's Euch sicher danken, dass ihr so verständnisvoll mit seiner Sucht umgeht. :roll:

    LG
    Spedi

  • Hi,

    ich schließe mich spedis Meinung an. Wenn man das bei mir so gemacht hätte wäre ich jetzt wohl nicht mehr hier, denn es gibt für nen Alki nichts schöneres als ungehindert und offiziell saufen zu können. Kein schlechtes gewissen zu haben. Ignoriert zu werden wenn ich getrunken hatte war auch toll genauso wie dann auch noch alleine zu sein weils dann keiner sieht das ich noch mehr trinke..... Natürlich hätte auch kein Bitten und Betteln mich vom Saufen abgehalten weil wer trinkt ist stark, macht alles richtig und laßt sich erst recht nichts sagen.

    LG biene

  • Zitat von Biene1967

    Hi,

    Natürlich hätte auch kein Bitten und Betteln mich vom Saufen abgehalten weil wer trinkt ist stark, macht alles richtig und laßt sich erst recht nichts sagen.
    LG biene

    Da ist der Punkt in unserer Beziehung der es so schwer macht!
    Da hilft kein Reden, da helfen keine Beweise für die Unrichtigkeit!

    Und das lässt mich einfach verzweifeln!

    Und dann ist da noch die Angst vor all den Spätfolgen:

    Leberzirrhose,
    Bauchspeicheldrüse abgeschossen,
    Nierenversagen,
    Varizen in der Speiseröhre,
    Polyneuropathie,
    als Sahnehäubchen Korsakow

    Und das ist schlimm, da ich diesen Mann ja liebe und beschützen möchte (typisch Co)

    Internette Grüße Cappu

    *****************************

    Für unsere Gefühle können wir nichts -
    verantwortlich sind wir nur für die Macht,
    die wir ihnen einräumen.

    *Eugenie Marlitt*

  • Hi,

    ich möchte als alki nur noch dazu sagen das es leider kein Spezialrezept dafür gibt mit dem Mist aufzuhören. Die einen sagen es müßte klick machen...hats bei mir nicht...Ich hab ne therapie gemacht und bin rückfällig geworden. Es gab Leute die haben gesagt, laß sie sich doch totsaufen.. Sie dachten wenn sie mich fallen lassen würde ich schon aufhören. Irrtum. Warum ich jetzt aufgehört habe? Keine Ahnung. Es hat jedenfalls nichts mit den Reaktionen meiner zu tun. Vieleicht einfach nur weil ich keine Angst mehr davor habe mich mit mir selber und der Realität auseinander zusetzen.
    Denn der Alk macht alles so scheinbar einfach.

    LG Biene

  • Hallo Bärbel,

    Co-Abhängigkeit ist eine psychische Erkrankung. Von daher ist es wichtig, dass sich Co-Abhängige selber helfen bzw. helfen lassen. Die Alkoholkranken müssen dies im Hinblick auf ihre Alkoholabhängigkeit tun. Der einzige Ansatzpunkt, den du und deine Mutter haben ist, dafür zu sorgen, dass es euch selbst gut geht, egal ob der Freund deiner Mutter mit dem Trinken aufhört oder nicht.

    Vielleicht wacht er auf, wenn deine Mutter sich von ihm trennt. Vielleicht, wenn er seinen Führerschein verliert. Vielleicht aber auch gar nicht. Das könnt ihr nicht beeinflussen. Niemand kann euch einen Weg sagen, auf dem ihr ihn trocken legen könnt. Weil es keinen von außen gibt. ER muss es wollen und sich helfen lassen.

    In der Regel suchen Angehörige in einer SHG zu Anfang nicht Hilfe für sich, sondern dafür, den Trinkenden vom Trinken weg zu bekommen. Wenn du und deine Mutter anfangt, euch um euer eigenes Wohlbefinden zu kümmern, dann seid ihr auf einem guten Weg. Alles andere ist verlorene Liebesmüh.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Servus Bärbel,

    so, nachdem jetzt mal klar ist, was nicht funktioniert, könnt ihr (bzw kannst Du) anfangen mit dem, was funktionieren könnte.

    Ette hat da einen sehr guten Punkt beschrieben: sieh zu, dass es Dir gut geht. Nur so kannst Du Dich von Deinem Zwang zum (z.T. sinnlosen) Helfen lösen.

    Und je eher Du akzeptierst, dass Du einem Suchtkranken (als Laie) keine große Hilfe sein kannst, um so eher wirst Du auch wieder etwas für Dich tun.

    Ein zweiter wichtiger Schritt, der mir einfällt: aufhören, die Dinge zu verharmlosen und schönzureden:

      Ein Alkoholiker, der trinkt (und sei es "nur" gelegentlich am Abend) ist ein nasser Alkoholiker und kein trockener.
      Ein Alkoholiker, der auch nur kleinste Mengen konsumiert, ist genau so ein Alkoholiker wie derjenige, der jeden Tag mehrere Liter seines Suchtmittels in sich reinschüttet.
      Ein Alkoholiker mit "angesehener Funktion im sozialen Gefüge" ist genau der gleiche Alkoholiker wir derjenige, der bereits obdachlos geworden ist und daher "unter der Brücke" lebt.
      Es gibt keine Alkoholiker erster und zweiter Klasse, auch wenn das viele (auch Alkoholiker!) gerne so sehen würden.

    Ja, und wenn dann also der Lebensgefährte Deiner Mutter ein nasser Alkoholiker sein sollte, dann gehört er auch wie ein solcher behandelt:

      Grenzt Euch ab, wenn er getrunken hat
      Lasst ihn wissen, dass ihr seine Trinkerei nicht akzeptiert
      Signalisiert ihm, dass er sich Hilfe suchen und holen muss - nicht ihr werdet aktiv.
      Seid in Euren Worten und Taten konsequent - sonst werdet ihr unglaubwürdig!

    Vielleicht ist ja eine "reale" SHG aufzusuchen auch ganz gut für Euch, um mal Real-life Feedback zu erhalten.

    Und zu Deinen Fragen kann ich Dir nur aus meiner Sicht antworten: so lange ich gesoffen habe, habe ich weder Lust noch Hirn dafür gehabt, mir Gedanken zu machen ob mein Verhalten irgendwelches Leid verursacht. Mein Bestreben war es, unauffällig (ja, so bescheuert dachte ich...) SAUFEN zu können. DAS war mein Ziel, mein Suchtmittel war meine einzige GELIEBTE und mein einziger TROST...(kein Wunder, so viel Selbstmitleid hält ja kein nüchterner Mensch aus...) :oops:


    LG
    Spedi

  • Liebe Bärbel,

    es gibt die Minuten, in denen der Mensch ein anderer ist. Morgens bin ich aufgedreht umhergelaufen, bis meine Frau irgendwann scheinbar nüchtern, klar und mit Durchblick in der Küche eine Zigarette rauchte. Dann haben wir diskutiert, Tiefendiskussionen die mir ganz tief unter die Haut gingen, über Abhängigkeiten, über Alkohol, über Folgen, daß man was machen kann, über, über, über. Wenn dann nach wochenlangem Umherschleichen endlich so ein ersehntes Gespräch geführt wurde, wenn Du alles was Dich belastet besprochen hast, wenn der Partner alles klar und deutlich mit Dir verhackstückt hat, ohne Aussetzer, ohne Stress, ohne, ohne, ohne, dann hast ein Gefühl in Dir, das einfach unbeschreiblich das Größte ist.

    Paar Stunden später weiß Dein Partner nichts mehr, da hat anderes von ihm Besitz ergriffen und Dein herrliches Gefühl, ist dann ziemlich in der Hose. Die Liebe Bärbel, die bleibt irgendwo dazwischen auf der Strecke.

    Sieh mal, vor 1 1/2 Jahren landete ich hier, ich habe viel über mich, über die Krankheiten gelernt, aber so richtig kennen, nie. Warum soll Horst anders sein als alle anderen, warum keine Ängste haben und würde es was für Dich ändern?

    Lieben Gruß Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Bärbel,

    stell Dir vor Du hättest alles Mögliche studiert „damit Du es raus findest“.

    Er ist krank und was zu tun ist, steht hier in Deinem Thread.

    Wenn Du es raus gefunden hast, hast Du einen neuen Thread „wie finde ich da wieder raus?“.

    Lieben Gruß Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Bärbel !

    Hier kommt mein Tipp: (das muß aber nicht der Wahrheit letzter Schluß sein aber in meinem Fall hat es gewirkt)

    Ihr sagt: Hottie, wir lieben Dich, wir finden Deine Vereinsarbeit super, wir sind lebenslustige Frauen und möchten unser Leben gern mit Dir teilen. :D ABER: Wir mögen Deine Trinkerei nicht und wir möchten das Du es aufgibst, da wir an einem harmonischen zusammenleben interessiert sind und der Alkohol trübt das natürlich.

    MANN, Euer Horst muß sich damit abfinden, dass ihr Druck macht und wenn er gemein wird, dann ist erst Recht ein Ultimatum angesagt. Setzt Grenzen !
    Und wenn er sie überschreitet ist Trennung angesagt. :!:

    Ihn in Watte packen ist Blödsinn. Da stellt ihr ihm einen Freibrief aus.

    Ist mein Tipp.

    Grüße Emma

    In every heart, there ist room - A sanctuary safe and strong
    To heal the wounds of lovers past - Until a new one comes along

    (Billy Joel)

  • Hallo Bärbel,

    ich habe auch immer funktioniert, war immer für alle da.....nur leider habe ich dabei mich selber verloren. Nur unter Alk konnte ich dann mal wieder dasein und habe dann immer das rausgelassen was ich dachte was keiner von mir wissen wollte. Da konnte ich dann die nicht immer perfekte Biene sein die auch mal nein sagen darf.....

    LG

  • Warum er keine Fahne hat, keine Ahnung. Ich hatte wohl immer eine.
    Das mit dem perfekt sein hat keiner von mir verlangt (außer in der Kindheit). Vieleicht habe ich es in mein Leben reininterpretiert das ich nur geliebt werde wenn ich alles kann und immer für alle da bin. Es war ein langer Weg bis zu meinem jetzigen Wissen das es den perfekten Menschen nicht gibt, ich es nicht sein will und man mich auch gerne hat wenn ich nicht immer für jeden da bin. Ich mußte auch erst lernen das ich die Hauptperson in meinem Leben bin und nur so kann ich für andere dasein....wenn ICH es will.
    Hätte man mir sowas vor 10 Jahren, am Anfang meiner Alklaufbahn gesagt, hätte ich wohl jeden für besch....erklärt, zu der Zeit kamen immer erst alle Anderen und ganz am Ende Ich...

    LG

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