Warum machen wir das alles?

  • Tja warum macht man weiter???

    Hoffnung??

    Man hofft so lange, bis man an seinem eigenen Tiefpunkt angekommen ist und man dadurch anfängt richtig nachzudenken und dadurch dann auch etwas verändert.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Zitat von barcelona100

    Aber wenn wir mit einem "Helfersyndrom" behaftet sind?? was ist daran so schlimm?? Die Hilfe, die wir Alkoholkranken geben, geschieht doch nicht aus Eigennutz oder aus Dummheit. Im Gegenteil. Aber sich hierfuer ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen

    Hallo barcelona100,

    tja, was ist schlimm daran ? Vielleicht weil WIR leiden, vielleicht sind wir auch schmerzlich von uns selber enttäuscht.

    Haben wir es doch nicht auch zu unserem Lebensziel gemacht, den anderen zu retten. Haben soviel Energie da hinein gesteckt,
    um dann sich selber sagen zu müssen, wir sind gescheitert.

    EIGENNUTZ ??? Manchmal denk : doch! Brauch ICH das "HELFEN".
    ER braucht es scheinbar nicht, oder will es nicht.
    Manchmal frag ich mich, ist das meine Erkrankung ? Dieses " gebraucht werden ", brauch ich es für mein Ego ?
    Damit ich mich nicht mit MIR beschäftigen muss ?!!!

    Ich versuch gerade den Zorn auf ihn " was hat er mir/uns angetan.." abzuschaffen.
    Es hat nicht ER getan, sondern ICH hab es zugelassen.
    Wir müssen die Verantwortung für unser verkorkstes Lebens selber tragen.
    Den andern die Schuld dafür zu geben bringt nichts.
    Mein Mann hat nie gesagt " rette mich" oder hat verlangt opfer dich.
    Klar er hat meine Rettungsaktionen (decken, entschuldigen,lügen,...) gerne angenommen, aber verlangt ??? Nein.
    Den Stiefel müssen wir uns selber anziehn.

    Und hier, in diesem Forum, lern ich/wir nicht für meine/unsere Opferbereitschaft Applaus zu bekommen, sondern wir müssen die Hosen runter lassen, und zugeben, was wir NICHT erledigt haben...
    ..UNSER Leben .

    nici ( mit viiiiiiiiel Arbeit vor sich ) :wink:

  • Ich habe mal angefangen ER mit ICH zu ersetzen, es ist eine Uebungssache aber es geht.... auch schriftlich in Tagebüchern habe ich alle ER wegzustreichen gelernt.... anfangs hatte ich gar nichts mehr zu schreiben und dann doch immer mehr.

  • Hallo, alle zusammen,
    als ich in dieses Forum kam dachte ich, das wird ein Spaziergang fuer mich. Als ich aber anfing meine eigenen Probleme aufzuarbeiten (was ich im geschuetzten Bereich mache), wurde es ganz schoen heftig.

    Heute, nach fast 3 Monaten, kann ich die Frage ¿Warum machen wir das alles? immer noch nicht beantworten.
    Es gab Phasen, da war ich entschlossen alles so laufen zu lassen. Ich habe ja auch meine Vorteile (materielle). Und meinen trinkenden Mann, naja ich tue einfach so, als waere er nicht da.
    Aber er ist da und ich werde immer nervoeser.
    Etwas fremdes kommt wieder ueber mich, das nichts mit mir zu tun hat und mit dem ich auch nichts zu tun haben will.
    Das ist wieder so ein Punkt, wo sich meine Lebenslust in Unlust verwandelt.

    Welia, nici, Monty, Charlie Eure Gedanken, die Ihr hier niederschreibt, sind auch meine.
    Und Deine Frage, Welia ¿Warum machen wir weiter? kann ich auch nicht beantworten.

    Morgen ist ein neuer Tag und frisch und munter und ausgeruht werde ich ihn angehen.
    In diesem Sinne
    Euch allen eine gute Nacht
    LG Barcelona100

  • Hallo Barcelona!

    Warum ich immer weiter gemacht habe, kann ich dir schon sagen.
    Weil ich Angst hatte.
    Angst, vor Veränderung in meinem, unserem Leben.
    Es sagt sich so leicht: Ich gehe. oder Geh.
    Aber der Rattenschwanz, der dann folgen muss, macht Angst.

    In meiner Verarbeitungszeit (seit mein Mann mit dem Trinken aufhörte) habe ich so viele Baustellen gefunden. Die meisten haben zumindest Unsicherheit als Ursache.
    Woher diese kommt, kann man nach und nach herausfinden. Wenn man einen guten Therapeut hat, zu dem man Vertrauen findet.
    Ich hatte das Glück!
    Und weil ich an die Hilfe glaubte, machte ich "meine Hausaufgaben", bemühte mich, was wir gemeinsam übten, in den Alltag umzusetzen.
    Es war sehr schwer - am Anfang. Aber es wurde leichter. Und es war für mich wunderbar, Erfolge zu erzielen, und dafür auch wieder durch Lob ihrerseits gestärkt zu werden.

    Die Angst ist gewichen. Ich fühle ab und zu noch innere Unruhe, lass mich verunsichern. Aber im Gegensatz zu vorher ist alles nur noch von kurzer Dauer. Ich finde Möglichkeiten, die mir helfen (z.B. hier im Forum)
    schnell wieder zu meiner inneren Ruhe zurückzukommen.

    Ich wünsche dir auch einen Weg, zu deiner inneren Ruhe zu finden! Damit dein Leben auch wieder richtig lebenswert wird!
    Liebe Grüße und Geduld von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hi Gotti,
    um meine Gefuehle meine Wuensche auch ausleben zu koennen, braeuchte ich auch jemand, der mich an die Hand nimmt, zu dem ich Vertrauen habe. Mein Therapeut war bis jetzt mein Mann. Das Forum ist sehr hilfreich und ich bin auch dankbar, dass ich hier sein darf.
    Aber ich habe immer und fuer alles einen Weg gefunden und ich finde ihn auch diesmal.
    Danke fuer Deine lieben Wuensche.
    LG Barcelona

  • Hallo an alle,

    ich sehe es ähnlich wie Doro. Ein bißchen frei nach dem Spruch:" Wie man sich bettet so liegt man".
    Dann ist es ja auch ein wenig so wie ein versagen. Obwohl heut statistisch jede 2.te Ehe geschieden wird fühlt man sich glaube ich immer noch als Versager. MAn hat es nicht hinbekommen zusammen zu bleiben. Dann möchte man vielleicht auch andere Menschen nicht enttäuschen (Eltern oder so) indem man dieses Versagen eingesteht?
    Natürlich auch die finanziellen Probleme. In unserer Nachbarschaft wird zur Zeit jedes dritte Haus verkauft, da sich die Partner getrennt haben.
    Am wichtigsten finde ich den hier immer wieder geschriebenen Satz: MAn ist für sich selbst verantwortlich, nicht für seinen Partner. MAn kann nur sich selber ändern. Und Sch... egal was andere denken, sie müssen ja nicht deine Leben leben.
    Ein Problem sehe ich aber immer noch, wenn es Kinder aus der Beziehung gibt. Was ist für die das Beste, da man ja immer noch für seine Kinder verantwortlich ist. Und man hat keine Chance sich komplett vom Partner zu lösen, da sind ja immer noch die gemeinsamen Kinder.

    Einfach mal so eine Sammlung von Gedanken dazu. Ich hoffe sie regen zum Nachdenken an und wünsche Euch allen einen schönen Freitag abend

    Anke

  • Zitat von barcelona100

    um meine Gefuehle meine Wuensche auch ausleben zu koennen, braeuchte ich auch jemand, der mich an die Hand nimmt, zu dem ich Vertrauen habe. Mein Therapeut war bis jetzt mein Mann.

    Hallo Barcelona,

    vertrau doch mal zur Abwechslung Dir selbst. Nein, dein Mann war nicht dein Therapeut, und Du nicht seiner.
    Sein Tun hat Dich nicht geändert, und Dein Tun nicht sein Verhalten. Das hast Du ganz alleine hin gekriegt.
    Jeder hat so sein eigenes Leben gestaltet, jeder hat seinen Mist selber verbockt.
    Mein Mann wollte nie, dass ich mich für ihn opfer, er hat das nie verlangt.
    Ich hab mich entschieden gehabt es zu tun.

    Vertrau Dir, geb Dir eine Chance.
    Wir haben anderen Menschen tausende gegeben,
    warum zur Abwechslung nicht mal uns.

    Und die Hand, die Dich führt ist schon lange da.
    Horch mal in Dich rein.

    Liebe Grüße,
    nici

  • Hi alle zusammen,
    bei uns gibt es seit 2 Tagen schwerste Gewitter und Unwetter.
    Bei dieser Wetterlage sagt mein Computer: ich habe jetzt keine Lust ist mir zu turbulent.
    Deshalb werde ich spaeter in aller Ruhe (und hoffentlich ohne Gewitter) auf Eure Antworten eingehen. Gibt mir einiges zu ueberlegen.
    LG Barcelona

  • Hi Welia,

    Zitat

    ich verstehe nicht, Barcelona... dein Therapeut war bis jetzt dein Mann.....
    Was meinst du damit?


    mit dieser Aussage meine ich nicht den Therapeuten an sich. Ich stand all die vielen Jahre zu sehr unter dem Einfluss meines Mannes. Da wir ueber das wesentlich im Leben immer eine Einheit bildeten, war ich mit dem was er tat und sagte auch einverstanden. Als dann vor 12 Jahren der Alkohol ins Spiel kam, dachte ich auch, das geht voerueber.
    12 Jahre auf und ab, das hat mich gepraegt.
    Waere ich vor 12 Jahren zu einem Lebensberater oder Therapeuten gegangen, wuerde heute mein Leben anders aussehen.
    Natuerlich hat mich mein Mann nicht therapiert aber beeinflusst.
    Und das haben alle (oder fast alle) Co´s gemeinsam.

    Hi Gotti,

    Zitat

    Aber der Rattenschwanz, der dann folgen muss, macht Angst.


    Die Angst vor der Zukunft. Das ist auch so eine Aussage, die wohl jeder kennt. Ich habe gelernt, dass meine Zukunft so viel Unvorhergesehenes auf Lager hat, positives und negatives. Wenn ich mich nur auf die negativen Aspekte konzentriere, gebe ich meiner Angst Raum.
    Ich habe mich, als ich dieses Forum betrat, auf den Weg gemacht und die Tueren des Raumes geoeffnet, damit die Angst entweichen kann, die mich sonst doch wieder gelaehmt haette.

    Hi Anke,

    Zitat

    Und man hat keine Chance sich komplett vom Partner zu lösen, da sind ja immer noch die gemeinsamen Kinder.


    Genau so sehe ich das auch. Nun habe ich keine kleinen Kinder mehr. Aber ein riesengrosses Verantwortungsgefuehl im geschaeftlichen Bereich, liess mich auch keine klaren Entscheidungen treffen. Heute ist das anders.

    Hi N i c i,

    Zitat

    Sein Tun hat Dich nicht geändert, und Dein Tun nicht sein Verhalten. Das hast Du ganz alleine hin gekriegt

    .
    Ich habe es aber zugelassen. Und deshalb lag auch die Verantwortung bei mir.

    Ihr alle, ich hoffe, dass ich mich ein wenig verstaendlich gemacht habe.
    Es ist immer ein wenig schwierig, die richtigen Worte zu finden, die dann auch beim Lesen von den anderen richtig verstanden werden.
    Ich wuensche Euch allen ein schoenes und ruhiges Wochenende.
    LG Barcelona

  • Hallo Barcelona,

    Ich kann sehr vieles aus deine Aussagen gewinnen, entweder bejahen sie, was ich schon weiss, oder sie machen mich auf etwas aufmerksam, was ich nicht erahnt hätte.
    Im Gegenteil zu deiner Aussage, hat mich aber mein Mann nicht beeinflusst, ich habe mich höchstens beeinflussen lassen, ich war nämlich schon "nachträglich gesehen", schon Co- als ich heiratete, er hat nur das genommen und benutzt, was ich offeriert habe, darum kann ich ihm nicht richtig böse sein.
    Nicht böse sein, heisst aber auch nicht, dass ich mich alles gefallen lassen soll..
    Upppssss... ich habe mich geschworen nicht mehr ER zu schreiben und jetzt in dem Text habe ich ihm 2x erwähnt.... 2x zuviel...aber es war das letzte Mal heute....

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