Hallo Morgenrot,
ja, wir haben einen Betriebsrat, eine Suchtvereinbarung und eine Suchthelferin. Gegen die Suchthelferin liegen bisher vier Beschwerden beim Betriebsrat vor. Sie ist ein ziemlich dominanter, gemeiner Mensch und tratscht noch dazu gerne.
Vor zwei Jahren war ich wegen einem wirklich schweren Alkoholiker beim Betriebsrat. Ich musste jeden Morgen an ihm vorbei und der Schnapsgeruch war unerträglich. Dazu ständige Fehlzeiten von ein paar Tagen, falsche oder keine Informationen zu seinen Projekten und extreme Wutanfälle. Dann ging es los, dass er Schnapsflaschen in seinem Schreibtisch und in seiner Tasche hatte und während der Arbeitszeit für Stunden verschwand und offensichtlich betrunken wiederkam.
Der Kollege ist ebenfalls ein netter Mann (nüchtern zumindest) und es macht mich traurig, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass er die nächsten Jahre überlebt. Ja, er sitzt auch nach zwei Jahren noch an seinem Platz, riecht nach Schnaps und verschwindet zum Trinken.
Eine Kollegin die direkt mit ihm zusammenarbeitet wurde schon fast abgemahnt, weil sie sich mehrfach über die Auswirkungen seines Alkoholproblems beschwert hat. Angeblich alles nicht wahr.
Was wird ein solcher Betriebsrat zu meinem jetzigen Fall sagen? Vielleicht drei Bier oder mehr täglich - Bier ist doch okay, die Menge auch und er trinkt nicht während der Arbeitszeit. Er vergisst Termine und schafft seine Arbeit nicht mehr - klar, im Moment sind wir alle überlastet, viele Aufträge, Urlaubszeit.
Passieren wird nichts, wenn ich mein Verhalten ändere. In unserer Firma darf man beliebige Beträge in den Sand setzen, irgendein vernünftig klingender Grund findet sich immer.
Ich habe ihn gestern auf die Lüge angesprochen. Davon aber morgen mehr, ich muss langsam los.
Schönen Arbeitstag an alle!