Blickrichtungswechsel

  • Hallo Monka,

    solche Flash's kenne ich auch noch von den ersten Monaten:

    Zitat von Monka2013

    Heute geht es mir prima. Trotz allem hab ich manchmal so kurz auftretende Flashgedanken, wie vorhin beim Abwaschen: "Ach, heute ist ja Freitag, du mußt ja noch Bier und Prosecco kaufen".

    Das ist normal, da kämpft das kleine Teufelchen auf deiner Schulter, um an seinen Stoff zu kommen.

    Mir hat in solchen Situationen geholfen, über die Situation nachzudenken. Was ist es was mich jetzt an Alkohol denken lässt? (z.b. dein Telefonat)
    Warum kommt gerade jetzt der Gedanke? (z.b. Belohnung zum Wochenendbeginn)

    Desto besser ich wusste, was mich beeinflusst, desto besser konnte ich gegensteuern. Z.b. habe ich mir für die Freitag- und Samstagabende dann immer andere schöne Dinge ausgedacht, sodass ich erstgarnicht an Alkohol denken musste.

    Aber hier musst du deine Gedanken nochmal zurecht rücken:

    Zitat von Monka2013

    Und im nächten Moment dachte ich: "Halllloooooo!!! Du gehörst nicht mehr zu den Alkoholikern. Lass diese Gedanken".

    Du gehörst dazu, für immer! Wenn diese Gedanken kommen, lass sie zu, aber denke ganz zu Ende!
    Es ist nicht nur das eine Glas zur Entspannung, sondern es geht dann weiter. Bis du wieder da bist wo du nicht hinwolltest...

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo,

    so, ich habe den Termin für Mittwoch abgesagt.

    Ich hab das deshalb so früh wie möglich getan, um mich nicht für das Wochenende mit Gedanken zu belasten oder womöglich mich selbst wieder umzustimmen. Da bin ich ja ganz groß drin.

    Aber ich habe kapiert, dass ich mit meinen Gedanken nicht weiterkomme, sondern darauf hören muß, was mir hier geraten wird.

    Den Termin gibt es für mich nicht mehr.

    Meine Freundin sagte: "Oh, das ist aber schade, denn auch andere haben schon abgesagt."

    Aber ich habe mich dazu entschlossen, offen zu sein, und habe ihr gesagt, dass ich seit längerem mit mir kämpfe zuviel Alkohol zu trinken und auch beim Einkaufen es sehr schwer habe, an den Regalen vorbeizugehen, um nichts zu kaufen.

    Ich habe ihr erzählt, dass ich mich in diesem Forum angemeldet habe und mir hier dringend von einer Feierlichkeit in den ersten Monaten der ALkoholfreiheit abgeraten wird, weil ich dann getriggert werde. Und dass ich das nicht riskieren werde. Vor allem will ich keinen Alkoholgeruch und niemanden sehen, der Alkohol trinkt. Auch gegen leere Weingläser habe ich schon was. Meine habe ich noch abgewaschen und in den Schrank weggestellt.

    Ich habe ihr gesagt, dass wir uns gerne mal zum Spaziergang verabreden können, aber dass ich da bei ihr um Verständnis bitte, dass ich in den nächsten Monaten Feiern meiden muß und werde.

    Sie hat anfangs gar nicht richtig reagiert, sondern hat nur zugehört. Und dann hat sie gesagt, dass sie demnächst mal bei mir vorbeikommt und wir uns dann über alles mal unterhalten.

    So, jetzt bin ich von dem Termin befreit, und es ist gut so.

    Ich werde jetzt heute wieder meine Gedanken aufschreiben. Das hilft mir sehr.

  • Hallo Monka,

    hier kommt einfach nur mal ein großes, dickes Lob! Super dass Du auf Dich (und uns ;-)) gehört hast und den Termin abgesagt hast! Und dann auch noch mit den ehrlichen Gründen, das hätten sicherlich nicht viele geschafft. Ich wollte Dir schon zu einer spontanen "Magen Darm Grippe" raten aber so ist natürlich viel, viel besser und Du kannst Dein Wochenende beruhigt angehen.
    Dass sich der Freundes- bzw. Bekanntenkreis andern wird kann passieren...hier trennt sich dann eben die Spreu vom Weizen, ich habe das nie als etwas negatives empfunden

    Schreib nur auf, was Dir durch den Kopf geht, das hilft ungemein.

    Viele liebe Grüße und eine Toll-gemacht-Umarmung
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Danke, Stine, danke an alle,

    also mich wundert es heute nicht mehr, warum meine 1000-fachen Aufhörversuche nicht funktioniert haben.

    Ich hab immer gedacht, sich alleine Mühe zu geben, nicht zu trinken reicht aus. Aber dazu gehört viel mehr.
    Das wird mir immer bewußter.

    Also, ich bin gut drauf. Um die Mittwochfeier tut es mir nicht mehr leid. Schnell entschieden, schnell durchgesetzt. Und jetzt hab ich meine Ruhe.

    Ich muß halt langfristig von euch lernen, was ich alles verändern sollte, um alkoholfrei zu bleiben.

    Aber ich bin zuversichtlich und bleib dran.

    Danke an alle und einen schönen Samstag .. :-))

  • Hallo, Karsten,

    ja, das stimmt, dass Offenheit und Ehrlichkeit von Anfang als Grundbaustein gelebt werden sollte.

    Ich denke, das muß ein Alkoholiker aber auch erst einmal lernen.

    Denn zum Alkoholismus gehört Lügen, Verheimlichen, Verstecken, Vermeiden dazu. Das baut sich in den Jahrenja auf. Und Ehrlichkeit, Offenheit muß ich mir erst einmal antrainieren.

    Für mich ist Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber meinen Leuten schwer. Sie haben mir jahrelang in anderer Hinsicht vertraut, privat,beruflich, finanziell usw.. Und nun erfahren sie, dass ich soz. ein Doppelleben geführt habe von dem sie bislang nichts wußten.

    Deshalb muß ich mir genau überlegen, wem ich nun gegenüber absolut ehrlich und offen bin. Ich denke im Freundeskreis ist es für mich wirklich wichtig. Aber sonst? Nachbarn würde ich jetzt nicht informieren. Also die Unterscheidung zwischen Freunden und Bekannten wäre hier wichtig, finde ich, oder was meinst du?

  • Hallo Monka,

    ich bin grad völlig baff und total stolz auf dich, wie du die Grundbausteine umsetzt. Dickes Lob!

    Zitat

    ich habe den Termin für Mittwoch abgesagt.

    Ich hab das deshalb so früh wie möglich getan, um mich nicht für das Wochenende mit Gedanken zu belasten oder womöglich mich selbst wieder umzustimmen.

    Im Sinne der Risikominimierung hast du das ganz toll gemacht. Erstens daß du es abgesagt hast und zweitens, daß du dir keine Hintertürchen offengelassen hast übers Wochenende.

    Zitat

    Aber ich habe kapiert, dass ich mit meinen Gedanken nicht weiterkomme, sondern darauf hören muß, was mir hier geraten wird.

    So kann Selbsthilfe funktionieren! Man muß doch nicht bei 0 anfangen und herumexperimentieren, sondern man kann von den Erfahrungsberichten der schon länger Trockenen profitieren.

    Zitat

    Meine Freundin sagte: "Oh, das ist aber schade, denn auch andere haben schon abgesagt."

    Wie gut, daß du dich jetzt an erster Stelle stellen kannst.

    Zitat

    Aber ich habe mich dazu entschlossen, offen zu sein, und habe ihr gesagt....

    Ein erstes Gespräch am Telefon und ein weiteres demnächst beim Spaziergang, du machst das prima.

    Zitat

    Auch gegen leere Weingläser habe ich schon was. Meine habe ich noch abgewaschen und in den Schrank weggestellt.

    Wofür hebst du sie auf? Wenn nicht für dich, dann für Gäste? Aber das würde dem alkoholfreien Zuhause widersprechen. Eigentlich könntest du die Gläser komplett wegtun, oder?

    Zitat

    dass ich in den nächsten Monaten Feiern meiden muß und werde.

    Klara Ansage.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Danke, Linde für die vielen Lobe.

    Ich hatte bislang immer Angst vor solchen Entscheidungen, aber wie ich merke, habe ich eigentlich oft gegen mich selbst oder gegen meine eigene Meinung gehandelt und mehr an andere als an mich gedacht. Auch spielte viel Scham mit hinein.

    Die Mitteilungen hier im Forum haben mir gezeigt, dass ich zu mir stehen sollte und mich an erste Stelle stellen sollte und vor allem, mich den Verhaltensregeln von anderen anzugleichen.

    Ich fühle mich mit den neuen Entscheidungen, entgegengesetzt zu meiner eigenen Annahme, wohl. Und das ist ja auch sehr entscheidend.

    Ich denke aber, das Wichtigste ist wirklich, dass man die Entscheidung für sich trifft, nicht mehr zu trinken.

    Die Umsetzung ist dann eigentlich nicht mehr das Oberschwierigste. Schwierig ja, aber das Schwanken, trinke ich weiter, trinke ich nicht weiter, fand ich viel schlimmer.

    Aber seit die Entscheidung bei mir gefallen war, ging es mir wesentlich besser.

    Ja, mit den Weingläsern hast du Recht. Ich kann sie wegtun. Obwohl es schöne Gläser sind, aber sie erinern mich einfach viel zu sehr an die Trinkzeit.

    Ich mag meinen Schrank, in dem sie stehen, gar nicht gerne aufmachen.
    Ich werde sie auch nicht verschenken, weil ich sie sonst woanders wiedersehe. Auch die Biergläser kann ich wegschmeißen. Ich werde auch kein alkoholfreies Bier mehr trinken. Auch das habe ich mal versucht. Und es hat nicht geklappt.

    Danke für die Lobe, Linde, und die vielen vielen Tipps.

  • Glückwunsch, das Du so schnell und beherzt gehandelt hast, Monka ! :)
    Siehste, es ist nichts schlimmes dabei passiert. Und Deine Ehrlichkeit finde ich auch toll. :)

    Ich habe mich auch von Anfang an für einen ehrlichen Weg entschieden. Naja, ich hatte auch kaum eine andere Wahl. Ich lag über 3 Wochen im KH und war insgesamt ca. 4 Monate krank geschrieben, ich hatte eine sehr schwere Entgiftung. Ich mußte danach neu laufen und essen lernen.
    Sowas hält man ja eher nicht geheim im Familien-und Freundeskreis :wink: also wußten es eh alle.
    Und Leute, die es nicht wußten aus dem weiteren Bekanntenkreis, habe ich es nach und nach bei Gelegenheit selbst gesagt, wenn man sich mal wieder traf.
    Ich kann mich diesbezüglich auch nur Karsten anschließen, ich wollte keine neuen Lügengebäude aufstellen, und am Ende dann nicht mehr wisen, was ich nun wem erzählt habe :?

    Ja, wir alle haben wohl viel gelogen, verheimlich, versteckt... das alles gehört zur Alkoholkrankheit in nassen Zustand dazu.
    Ich mußte eigentlich nicht lernen, wieder ehrlich zu sein.
    Mir fiel eine unglaubliche Last von den Schultern, als ich nicht mehr lügen "mußte".

    Wenn ich so zurück denke, war für mich sowieso das allertollste, wieder FREI zu sein.
    Mit dem Auto zu jeder Zeit überall hinfahren zu können, das war ein so großer Luxus für mich, das ich anfangs sehr oft nur so in der Gegend rumgefahren bin, einfach, weil ich es konnte :lol:

    Ich finde es auch toll, das Du unsere Erfahrungen annehmen kannst, ohne alles erstmal in Zweifel zu stellen. Denn auch das gibt es ja. Einige waren schon hier, konnten sich aber dann ein Leben ohne Alk doch nicht so vorstellen, wie wir das führen, nämlich gemäß den Grundbausteinen. Die wollten sich gern selbst welche bauen, schätze ich mal :wink:
    Oft hat man dann nix mehr von ihren gehört und ich habe leider eine ungute Ahnung, warum nicht :(
    Man kann nun ganz lapidar sagen, dann muß der/diejenige halt noch ne Runde drehen.
    Und ändern kann man auch nix dran.
    Aber andererseits kann der x-te Rückfall auch ganz einfach mal tödlich sein, wenn der Körper irgendwann nicht mehr kann.

    Hier soll also nie was als Bevormundung zu verstehen sein, sondern hier wollen einfach nur Menschen mit ihren eigenen Erfahrungen helfen, damit andere Menschen auch einen trockenen Weg einschlagen können und nicht am Alk verrecken müssen.

    LG Sunshine

  • Hallo, Sunshine,

    nö, es ist überhaupt nichts Schlimmes passiert. Weißt du, ich hab mir heute früh gesagt, ich lasse auf jeden Fall gegenüber meinen Freunden nun die Wahrheit raus - moderat natürlich.

    Allerdings werde ich Details nicht erzählen.

    Allerdings bin ich ja mit meiner Offenheit gegenüber allen noch nicht so weit. Ich habe beruflich auch mal Mobbing selbst erlebt oder bei anderen mitbekommen. Und ich muß sagen, es gibt Menschen, die sowas ausnutzen würden, so eine Sache.

    Deshalb bin ich jetzt soweit zu sagen, ok, meine Freunde können wissen, dass ich ab sofort auf jeglichen Alkohol freiwillig verzichte, und in den nächsten Monaten keine Feierlichkeiten mitmachen werde, weil ich nicht getriggert werden möchte.

    Ich werde offen sagen, dass ich damit nicht umgehen kann und nie werde umgehen können und will keinen Kampf führen.

    Ich verzichte freiwillig, weil ich ganz einfach nun von Anfang an meine Kapitulation erkläre und lieber ein freies als ein dem Alkohol unterworfenes Leben leben möchte. Damit komme ich wunderbar klar mit dieser Entscheidung und Einstellung.

    Mal ja, mal nein oder nur manchmal oder nur am Wochenende oder so hab ich lange genug ausprobiert. Und das werde ich im Freundeskreis auch so rüberbringen. Das bringt mich nur weiter in diese Sucht, mit der meine Psyche und Seele nicht mehr klarkommt. Und mein Körper schon mal gar nicht.

    Als Bevormundung empfinde ich hier gar nichts. Ganz im Gegenteil, ich empfinde alle mails eindeutig als große Hilfe, als Wegweiser und als enormen Halt für mich.

    Ich werde auf jeden Fall nicht am Alkohol verrecken.

    Mein Gewicht geht übrigens sehr zurück. Meine Jeans rutscht. Und ich schwanke essensmäßig sehr. Am Anfang hab ich sehr viel gegessen und jetzt stagniert es. Nehme ich nicht viel zu schnell ab? Wie war das bei euch?

    Entzugserscheinungen habe ich gar keine. Zurzeit keinen Suchtdruck oder Beschaffungsdruck. Nix.

  • Zu den Äußerlichkeiten, Monka...

    ich verlor auch schnell viel Gewicht. Als ich noch gesoffen habe, hatte ich starkes Übergewicht von dem ganzen aufschwemmenden Alk. Dann nahm ich recht rasch ab und näherte mich meinem Normalgewicht. Ich hab damals knappe 30 kg abgenommen, es gab aber danach noch eine kleine Gewichts-Odyssee, wobei ich dann wieder ein wenig zu nahm, was aber kein Problem für mich war. Ich konnte dann jahrelang mein Wohlfühlgewicht halten. :)

    Zugleich ließ ich mir damals die Haare abschneiden und mir ne flotte Kurzhaarfrisur machen. Und ich kaufte mir schicke neue Klamotten. Mir passte jetzt ja alles, was mir gefiel :)
    Es gab Leute, die erkannten mich gar nicht wieder, die sprachen mich dann total unsicher an, ob ich es tatsächlich bin? :shock::lol:

    LG Sunshine

  • Hallo Monka,

    wenn ich Dich so lese kann ich es kaum glauben, dass Du erst seit so kurzer Zeit trocken bist! Das macht wirklich Freude zu lesen und genau das meine ich damit, dass beide Seiten etwas davon haben. Ich habe es auch schon erlebt, dass man sich im Vorstellungsbereich die Finger fusselig tippt und so rein gar nichts angenommen wird, das ist dann wirklich frustrierend. Schön, dass Du uns auch so vertraust!

    Das mit dem Gewicht war bei mir auch so, habe auch sehr schnell die ersten Kilos abgenommen, hatte allerdings auch sehr wenig Appetit. Bei mir hat man es am schnellsten im Gesicht gesehen, ich war richtig schlimm aufgedunsen. Wenn Du Dich irgendwann für den geschlossenen Bereich entscheiden solltest kannst Du gruseligen Vorher-Nachher Fotos sehen. Die Haare sind bei mir dann übrigens auch abgekommen :D Ist ein bißchen wie bei einer Trennung von einem Partner, hehe.

    Weißt Du was mich mal interessieren würde...eigentlich fragt man sowas eine Frau ja nicht...aber unter Frauen geht es vielleicht wieder...wie jung bist Du denn so in etwa? ;)

    Viele liebe Grüße,
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hi, Stine ...... :-)) ....

    schön, dass du mir so oft schreibst .... ich denk so oft an dich und deine Kur. Ich hoffe, du hast dort eine tolle Zeit. Menno .... genieß das bloß!!!

    Hallo, Sunshine, vielen vielen Dank für deine tollen Antworten.

    Was würde ich ohne euch bloß machen. Ihr helft mir wirklich so viel.

    Danke für eure Zusprache. Das tut mir echt gut. Ich denke, es ist auch sehr wichtig, einen Süchtigen zu motivieren weiterzumachen und immer wieder Lob auszusprechen. Mich baut das unheimlich auf und ist wie so ein Lichtstrahl auf dem neuen Weg. Ich orientiere mich total an euren Ratschlägen und vertraue zu 100 %. Anfängliche Zweifel und auch Mißtrauen sind total verflogen. Ich denke, dass Zweifel und Mißtrauen auch Krankheitsmerkmale sind.

    Ich glaube dir, Stine, dass sich hier einige anmelden und sich dann doch nicht wieder melden. Aus welchen Gründen auch immer. Aber da dies hier ja ein Alkolikerforum ist, ist anzunehmen, dass es vielen doch sehr schwer fällt, die Grundbausteine einzuhalten.

    Stine, du kannst mich alles fragen, was du möchtest.
    Ich bin 20 Jahre älter als du. Ich bin dunkelblond mit blonden Strähnchen, habe Naturlocken, die ich meist mit einer Klammer etwas hochstecke .... :-)) ... sehe also meist etwas wild aus, weil sich alles um mein Gesicht herumkringelt .... lächel. Hab blaue Augen. Modestil = sportlich klassisch, sprich Jeans, Bluse. Ansonsten sportlich (Laufen, Inliner). Und ich hab nur 1 Krone im Mund .... :-)) .... ansonsten noch alle Zähne ... :-)).

    Mittlerweile hab ich gar keinen Bauch mehr. Langsam komme meine Hüftknochen schon durch .... :-)). Das ist natürlich positiv und ich freu mich darüber. Leider hatte ich meine guten schmalen Jeans alle weggeworfen. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, so schön abzunehmen. Die hätte ich mal aufheben sollen.

    Ich hoffe nur, dass bei dem schnellen Abnehmen, die Haut auch mitgeht ... lacht.

    Heute war der Tag wieder gut. Es fühlt sich nach wie vor gut an, dass ich den Mittwochtermin abgesagt habe. So bin ich frei von jeglichem Druck und kann das Wo.ende genießen. Suchtdruck hatte ich heute nicht. Ab und zu habe ich wie gesagt diese Flashgedanken. Mir ist aber bewußt, dass der Suchtdruck sicher wiederkommen wird, aber dafür bin ich gewappnet.

    Meinen Notfallkoffer hab ich gepackt ... :-)).

    Meine Gedanken heute waren positiv und ruhig.
    Das war schön.

    Ich freu mich, von euch wieder Post zu bekommen und wünsche euch allen einen tollen Abend und ein freudiges Aufwachen morgen früh.

  • :D:D:D Du bist spitze! :D
    Also mit so einer detaillierten Beschreibung samt Zahnstatus habe ich jetzt nicht gerechnet. Finde es einfach schön, wenn man sich ein bißchen ein Bild machen kann.

    Dass Zweifel und Mißtrauen ein Krankheitsmerkmal sind glaube uch auch. Ich weiß noch, wie ich in meiner ersten Entgiftung war...ivh wollte schon am ersten Abend wieder Koffer packen weil ich fedt davon überzeugt war, dass die Ärztin und die Schwester keinerlei Ahnung hatten :roll: Hatten sie sehr wohl...und als ich drei Monate später wieder notfallmäßig in die Klinik kam, konnte ich das auch annehmen.
    Misstrauen gehört also genau so dazu wie Lügen und Unehrlichkeit. Deshalb ist mir heute Ehrlichkeit so wichtig und deshalb finde ich es auch super, wie Du mit der Sache umgehst. Klar, jedem binde ich die Gründe für meine Abstinenz auch nicht auf die Nase, da muss man schon abwägen, aber das wichtigste Umfeld sollte schon bescheid wissen. Und wenn ich es jemandem aus meinem näheren freiwilligen Umfeld (also nicht das berufliche) nicht erzählen will, dann sollte ich mal überlegen, warum.

    Schön, dass es Dir gerade so gut geht, das freut mich wirklich sehr.

    Uns geht es auch gut, mein kleiner Räubwr schläft brav und ich bin auch schon wieder müde, so viel und gut wie hier habe ich lange nicht geschlafen. Den Plan für nächste Woche habe ich auch schon...da steht viel Spannendes drauf, ich freu mich! Montag geht es gleich los mit einem pädagogischen Vortrag über Trotz :lol: Kann nicht schaden...

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hallo Monka,

    der Weg den du gehst den finde ich klasse... ich hab bestimmt n halbes Jahr für das gebraucht wo du ne Woche gebraucht hast. Respekt. Vielleicht hast du ja auch ne ganze Weile Anlauf genommen (wie ich: ich hab n halbes Jahr hier gelesen bis ich mich angemeldet hab), aber jedenfalls klingt das was du schreibst fundiert, überlegt und stark.

    Und das find ich toll.

    LG aus Hamburg, Frank

  • Hallo, Frank,

    ich freue mich über dein Lob. Dankeschön.

    Weißt du, vielleicht liegt es daran, weil ich schon einige Wochen vorher immer wieder versucht habe aufzuhören. Ich hab alles Mögliche ausprobiert, mich auszutricksen. Leider erfolglos.

    Dann gab es für mich 2 auslösende Situationen, in denen ich vor mir selbst meine Würde verloren habe. Ich hab mich vor mich selbst geschämt. Und das war dann absolut zu viel für mich.


    Ich werde hier nichts darüber erzählen, ich war damit auch alleine und habe mich nicht vor anderen blamiert.

    Trotzdem waren das die 2 absolut auslösenden Momente, dass ich begreifen konnte, dass es SO auf keinen Fall weitergehen kann. Dann hats echt gereicht.

    Ich hab auch immer viel geweint um meine Gesundheit. Weinen, weinen, weinen, das war mein Tagesinhalt, ich fühlte mich dem Alkohol ausgeliefert. Die Depressionen wurden schlimmer und schlimmer.

    Jetzt, nachdem ich hier gelernt habe, dass das Aufhören mit dem Trinken allein gar nicht ausreicht, sondern, dass viel mehr dazu gehört, weiß ich, warum ich es nicht geschafft habe.

    Und ich denke das gibt mir echt Kraft und vor allem aber, dass ich hier dieses Forum gefunden habe mit Leuten, die ähnliches hinter sich haben als ich und ich mich mit jeglichen Fragen an alle wenden kann.

    Ich habe das Gefühl ich habe eine ganze Mannschaft hinter mir, die zwischen mir und dem Alkohol steht. Und dann auch noch so eine nette Mannschaft ... :-)) ... Und das ist genau das, was ich gebraucht habe. Unterstützung.

    Vorher kam ich mir immer vor wie bei "Der Hase und der Igel". Hase = ich, Igel = Saufdruck.

    Egal wohin ich mich bewegte, in welche Richtung ich mich drehte, welche Haken ich auch versuchte zu schlagen, der Igel rief immer schon "Ich bin schon da".

    Es war nicht auszuhalten.

    Tja, und jetzt stelle ich mein Leben mit Hilfe aller Tipps und Ratschläge von hier vollkommen um und es klappt gut, ich fühle mich wohl dabei.

    Tränen sind seitdem nicht mehr geflossen.

    Ich habe endlich das Ziel, was ich brauchte tief in meinem Bauch verankert.

    Ich bin aber megawachsam, hab echt Augen und Ohren extrem gespitzt. Ich traue allem noch nicht über den Weg. Ich taste mich Stück für Stück nach vorne und rechne aber eigentlich sekündlich mit Fallstricken. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch so tierisch müde .... :-))

    Ich dank dir, Frank, für deine nette mail.

    Bis demnächst.

  • Hallo Monka,

    ich möchte dich auch noch herzlich willkommen heißen.

    Was du in der kurzen Zeit alles auf die Beine gestellt hast, wie du die Erfahrungen, Anregungen und die Grundbausteine annimmst und umsetzt ist wirklich beeindruckend und richtig schön zu verfolgen.

    Zitat

    und wünsche euch allen einen tollen Abend und ein freudiges Aufwachen morgen früh.


    Ich wünsche dir auch ein freudiges Aufwachen morgen früh, du hast allen Grund, dich zu freuen.

    Der Wunsch, abends froh in Bett gehen und beim Einschlafen mich auf den nächsten Tag freuen zu können, hat mich viele, viele Jahre begleitet. Manchmal bin ich abends früh ins Bett gegangen, damit der Tag endlich vorbei ist, weil ich mein Dasein nicht mehr ertragen habe - und morgens bin ich mit dem gleichen unerträglichen Lebensgefühl aufgewacht. Mir war bewusst, was ich mir mit dem Trinken antue und trotzdem war es so schwer, damit aufzuhören.
    Heute kann ich früh oder spät ins Bett gehen und noch gemütlich lesen, ganz wie ich möchte, weil ich egal zu welcher Uhrzeit dazu in der Lage bin. Und sehr oft kann ich mich auf den nächsten Tag freuen, einfach so...

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

  • Hallo Monka,

    nach meinem Mann bist Du erst der zweite Mensch, dem ich so beim gesund werden zusehen darf. Und ich muss sagen, das ist auch schön, wenn man nicht unmittelbar betroffen ist. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg, aber so konsequent wie Du momentan bist, gibst Du dem Alkohol ja sowieso kaum noch eine Chance, gegen Dich zu gewinnen. Ich freue mich schon auf die Beiträge der nächsten Monate.

    Liebe Grüße,

    Sternchen

  • Hallo, liebe Liebenden ..... :-)) :-))

    guten Morgen an alle,

    da hab ich mich aber gefreut, heute so früh schon 2 neue Mitglieder kennenzulernen.
    Hallo, Wacholderfrau, hallo, Sternchen. Herzlich willkommen und vielen Dank, dass ihr mich in euren Kreis aufnehmt.

    Und am Sonntagmorgen gleich mit sooooo viel Lob überschüttet zu werden, ist ja ein wundervoller weiterer Schub, der mich nach oben bringt. So wird die "Beschützerwand" zwischen mir und dem Mistzeug immer dicker. Das hilft ungemein. Ich bin euch soooooooo dankbar.

    Ihr seid hier wirklich ein toller Haufen. Mensch, wenn ich das nur früher gewußt hätte. So viele Monate hab ich mich gequält mit allem, naja, aber ansonsten wäre ich ja auch nicht die, die ich heute bin. Und zurückschauen wollten wir ja nicht mehr ... :-))

    Ich hab schon meinen ersten Kaffee hinter mir und mache mir Gedanken, wie ich nun die letzten leeren Bierdosen noch vom 26./27.08., also von Montag u. Dienstag letzter Woche entsorge. Die Flaschen hatte ich ja schon letzte Woche schon schnell in den Glascontainer geworfen.
    Aber die 6 leeren stinkenden Bierdosen hatte ich ja raus aus der Wohnung in den Kofferraum meines Autos in einer Plastiktüte gelegt. Dort befinden sie sich immer noch.

    Also, die zur Leergutannahme bringen, anzufassen und hineinzugeben, das schaff ich nicht.

    Ich ekel mich so .......... bäääähhhhh, igittigittigitt ...allein, wenn ich daran denke, wie Bier riecht, wird mir schlecht.

    Glücklicherweise sind sie in einer Plastiktüte. Und wenn ich es sonst nicht tue, weil ich immer alles zur Leergutannahme bringe, DIE werde ich nicht mehr anfassen.

    Ich werde also heute die Aufgabe haben, mit spitzen Fingern die Tüte anzufassen und dann werf ich sie samt Inhalt einfach in die gelbe Tonne.

    Dann werde ich heute das nächste Thema angehen, was das Entsorgen von Gläsern und sonstigen Sachen anbetrifft, die ans Trinken erinnern.

    Ich will meine Wohnung davon frei haben, gänzlich. Auch Flaschenöffner gehören dazu genauso wie Sektverschlußklappen.

    Tja, das werde ich einsammeln und in einem Umzugskarton in den Keller bringen. Bloß weg damit.

    Bislang war es so, dass ich mich körperlich von Tag zu Tag besser fühlte, aber immer noch schwächlich war, sobald ich mich anstrengte. Gestern z.B. hab ich das Bad geputzt und mußte mich zwischendurch immer wieder hinsetzen und ausruhen.
    Ich hoffe, es wird bald besser. Auch mit den leichten Kopfschmerzen ist es noch nicht vorbei.
    Aber ich habe ja gehört, dass ich geduldig sein soll und dass ihr auch mit diesen Symptomen gekämpft habt. Insofern zähle ich das zu den Entzugserscheinungen dazu und hoffe, dass es bald besser wird.

    So, dann gibt es jetzt für mich noch ein 2. Käffchen.

    Ich wünsche euch einen schönes Frühstück und tolle Ideen für den Sonntag.

    Bis bald ... :-))))))

  • So, meine Aufräumaktion ist beendet ..... da kam ganz schön was zusammen.

    Angefangen hab ich bei den Gläsern, jede Menge Sekt und Weingläser.

    Geschwankt hab ich dann bei kleinen feinen Likörgläsern, obwohl ich Likör nie getrunken habe. Aber diese Gläser hab ich von meinen Eltern. Erst hab ich sie im Schrank stehen lassen, aber dann hab ich sie doch weggeräumt.

    Dann hab ich mich über die Schubladen hergemacht und alles was mit Flaschenöffnen zu tun hat in die Kiste gepackt. Ich hab noch überlegt, ob ich einen Flaschenöffner behalten soll, aber letztlich haben die Flaschen, die ich kaufe, meist einen Schraubverschluß, also hab ich alle Flaschen- und Korkenzieher in die Kiste gepackt.

    Es kamen aber noch andere Sachen hinzu. Im Bad hab ich eine kleine Flasche reinen Alkohol zum Gesichtsreinigen gefunden. Die hatte mir mal meine Hautärztin verschrieben. Auch mit in die Kiste.

    Danach hab ich in den Schubladen noch Umhängebänder gefunden. Die kann man, wenn man unterwegs ist, sich um den Hals hängen und Flaschen dranhängen. Auch mit in die Kiste.

    Zuguterletzt habe ich geschwankt bei einem kleinen Weinregal; war in der Abseite aufgestellt. Ich dachte, ich könnte ja dort andere Flaschen lagern, hab dann aber überlegt und mir gedacht, es erinnert mich an die Trinkzeit. Also hab ich es auch in den Keller gebracht.

    Letztenendes hab ich sogar meinen Kühlschrank abgesucht. Und da hab ich dann die Eiswürfelbehälter gefunden. Die erinnern mich an die Cocktailzeit im Sommer mit meiner Freundin. Also auch entleert und in die Kiste.

    Im Schlafzimmer fand ich noch ein Lebkuchenherz vom Jahrmarkt. Erinnert mich auch an die Trinkzeit. Hab ich ebenso entsorgt.

    So, mehr hab ich jetzt hier noch nicht gefunden, aber ich denke, das meiste hab ich entsorgt.

    Puhhhh ..... das hat mich ganz schön angestrengt - mental, meine ich.

  • So, jetzt gehts mir aber gar nicht gut.

    Herzklopfen und Weinerlichkeit.

    Kann für die Aktion noch gar nicht stolz auf mich sein. Hab Verlustdenken. Sprich: der Igel ist schon wieder da.

    Jetzt muß ich aus der Nummer erstmal wieder rausfinden.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!