Hallo Christrose,
ich kann auch nicht alle Fragen beantworten, ich selbst habe "nur" eine Stationäre Therapie gemacht, allerdings habe ich in den 2 Jahren und auch bei der Entgiftung und durch diverse Kurse zur Suchtprävention einige Einblicke erhalten.
- eine ENtgiftung ist zwingend notwendig vor der Therapie, an einen zugedröhten Kopf kommt man einfach nicht ran. Stationäre entgiftung kenne ich so dass man 7-10 Tage auf der Station sitzt, Medikamentös gegen Krampfanfälle, Delier und Mangelerscheinungen behandelt wird, dabei macht die Vorgeschichte und vorhergehender Konsum sicher einen Unterschied in der Dosierung der Medikamente.
Körperlich zumindest bei mir: die Üblichen sachen: Schwitzen, appetitlosigkeit, zittern Kopfweh ohne Ende, Seelisch fällt man erst einmal in ein tiefes Loch weil plötzlich der Dopaminschub den Alkohol auslöst fehlt... man wird traurig, die Freude fehlt, man fällt in ein Loch.
Das ist die Entgiftung, der Stoff ist ausm Körper und keine Entzugserscheinungen im Körper mehr zu befürchten (aber nicht ausgeschlossen), im Kopf ist noch wenig passiert aber er ist zumindest nichtmehr alkoholdurchdrungen.
Daran schließt dann die Therapie
(Ambulant oder Stationär) an, je nach Lebenssituation und Erfolgsaussichten.
Stationär kenne ich so zwischen 5 und 10 Monaten je nach Therapiekonzept der Klinik, und das Ziel ist einen Weg auf zu zeigen wie man abstinent leben kann, Risikosituationen erkennen und entschärfen kann und im Alltag leben kann.
Partner werden je nach Therapiekonzept manchmal dazu genommen, meist aber eher selten und eher "spät" im Prozess, da der Betroffene vorranig an "SICH" arbeiten soll und nicht am "UNS" ...
Abgebrochen wird wenn keine Therapieaussicht besteht (aber selbst dann kann man oft weiter machen) bzw. die Rentenkasse nicht weiter zahlt oder der Betroffene von sich aus nicht mehr will.
Je nach Einrichtung führt ein Rückfall zum Ausschluss.
Dafür am Besten in der Jeweiligen Einrichtung nachfragen die haben in der Regel auch Kontakte oder Angebote für Angehörige.
Bei Multiplen Störungen wie Depression +Sucht ist in der Regel die Klinik gefragt wie und was Medikamentös gemacht wird es gibt Kliniken mit speziellen Abteilungen für sowas (Salus in Friedrichsberg z.B.) das hängt immer von der Klinik ab. Wenn das bekannt ist wird aber entsprechend gehandelt.
Ich habe mein erstes Mal kalt enzogen, das war absoluter Horror und potenziell tötlich, da hatte ich einfach nur Glück. Meine Entgiftung nach dem Rückfall habe ich in einer Suchtklinik gemacht die hatten neben dem reinen Entgiften noch Gesprächsstunden und Spiele usw. da habe ich mich als "leichter" Fall zwischen den ganzen illegalen eher mal zurück gehalten ...
das ist halt "mein" Erfahrungsbericht, speziell die Therapie danach hat einen guten Grundstein gelegt zufriedener Leben zu können und ich möchte sie nicht mehr missen.
nur: hilft dir das bei deinem "Problem" :)?