Beiträge von °Avalon°

    achelias also am Anfang war das ein paar Mal, und insgesamt hatte ich vielleicht 5 solche Träume innert 2 Jahren. Also verschmerzbar selten. Ist aber sicher individuell. Ich hatte sie aber eher wegen der Raucherei. Das Trinken kam einmal vor. Die restlichen gehen auf's Rauchen und Kiffen.

    Wann das passiert? Da sehe ich keinerlei roten Faden... es ging mir weder schlecht noch war ich überbelastet, oder davor besonders glücklich. Es passierte einfach nur so. Es geht mir seit dem grossen Wechsel überdurchschnittlich gut, und - bis auf wenige kleine Momente - bin ich glücklich und zufrieden.

    Tippi, das kenne ich!!! Sehr oft hatte ich das. Ich fand das Gefühl auch schrecklich. Das wiederum empfinde ich positiv. Denn es zeigt mir, wie es mir bei/nach einem Rückfall gehen würde!

    LG Cadda

    jau, das sagt es mir jeweils auch, wenn ich dann erwache. Und ich bin jedes Mal sehr froh, dass ich das bloss geträumt habe.

    In den letzten solchen Träumen träumte ich dann jedoch, dass ich dies ja eh nur träume. So war's bereits im Traum nimmer so schlimm.

    ..also für mich begann die Freiheit dort, wo ich aufhörte, zu konsumieren. Vom ersten Moment an.

    Also da war ich plötzlich "auf der anderen Seite der Gitterstäbe". Wohl blickte ich nun da und dort in's Gefängnis hinein, jedoch war und bin ich frei. Ich war/bin ja ab diesem Moment fähig, eine freie Entscheidung zu treffen. (ob ich konsumieren werde oder nicht) Egal ob diese Entscheidung nun schmerzt oder nicht.

    Klar, noch freier ist man schon, wenn dies zur Arschtangente wird.

    Trotzdem finde ich, das andere ist ebenso Freiheit.

    Ok. Also der Ortswechsel mag sicher eine Rolle gespielt haben (Raucherplätze-Triggern und so). Aber das Hauptaugenmerk - und das in den alten Ort transportierbare - ist diese Aktivität, dieses "auf Achse sein".

    Lässt sich das realisieren?

    Hast Du jetzt grad erst mal den Mut verloren und keinen Bock mehr auf Nichtrauchen?

    Alex, Du machst das wunderbar.

    Und ja, der psychische Entzug ist schon bemerkenswert.

    Das Gehirn arbeitet jedoch für Dich. Jede Situation, in der Du früher geraucht hast, wird durch eine nichtgerauchte Erfahrung überschrieben. Das macht es mit der Zeit einfacher.

    Da komme ich dann mit meinem zweiten Beispiel hinterher, wo ich sagen würde "nein, das ist nicht so". Es geht um mich. Ich habe Jahre lang gesoffen, bin nun trockene Alkoholikern. Ja, ich war im Suff peinlich. Habe mich daneben benommen, weil die Hemmungen einfach nicht mehr da waren. Ja, ich konnte nicht so eine gute Mutter sein, weil ich einfach nicht in der Lage dazu war, entweder körperlich oder psychisch. Das hat der Alkohol aus mir gemacht, stimmt.

    ABER: Ich bin nicht aggressiv geworden. Ich habe Menschen um mich herum nicht beleidigt oder habe ihre Gefühle absichtlich verletzt. Ich bin nicht ausgerastet oder habe mit Flaschen nach Jemanden geworfen. Egal wie voll ich war, ich hatte trotzdem Empathie.

    Deshalb frage ich mich selbst oft: Steckt nicht in jedem aggressiven und beleidigenden Alkoholiker eh im Kern eine ätzende Art, die einfach nur im Suff ans Tageslicht kommt?

    Das würde bedeuten dass in Dir, Cadda, halt nicht jene aggressive Regung innewohnt, sondern jene peinliche Figur, die durch den Alkohol ans Tageslicht kommt.

    Was ich sagen will: Wieso wohnt bei einem aggressiven Menschen jene aggressive Verhaltensweise in ihm sowieso drin, jedoch jene peinliche Verhaltensweise in den Menschen nicht? Gilt das nur für aggressives Verhalten?

    Also ich hatte während meiner Sekundarschulzeit mal so einen Suchtspezialisten, der die diversen Drogen herumgereicht hatte. Irgendwann kam er zum Nikotin, und meinte nur: "Die allerschlimmste Droge, sei nach seiner Meinung der Tabak".

    Ich habe es damals nicht verstanden, und auch nicht geglaubt.

    Heute denke ich da etwas anders. Nikotin ist abscheulich. Fies. So unauffällig subtil, und dennoch sehr weitreichend in seiner Konsequenz bei Konsumenten.

    Es ist Selbstmord in Raten. Und zwar immer. Auf jeden Fall. Nur ein verschwindend und somit kaum erwähnenswerter Teil wird trotzdem 90 Jahre alt, obschon ein wandelnder Schornstein gewesen. Es ist Selbstmord in Raten, ermöglicht durch eine hinterlistige, selbst auferlegte Gehirnwäsche.

    Alex, weiter so... bin bei Dir!

    Salü Veru. Das tut mir sehr leid, dass Du meinetwegen so leiden musstest. Ob Du "was falsch" gemacht hast, kann ich nicht beurteilen. Wohl eher nicht. Wohl eher ist diese Methode nicht für alle geeignet.

    Ich hatte früher Angstzustände. Ich habe diese besiegt indem ich diese Methode - von mir selbst entdeckt - entwickelt habe.

    Hintergrund davon ist: Ich glaube, wenn man Gedanken (wie Suchtdruck) auf die Seite schiebt, wächst deren Kraft. Man "staut auf". Und eine Staumauer wird irgendwann einbrechen. Wenn man die Energie, welche hinter einem Gedanken steckt, durch sich durchfliessen lässt, dann staut sie nicht an. Man gewöhnt sich daran, sie wird kraftloser... also ich habe meinem Saufdruck auf diese Weise die Kraft genommen. Wenn ich jetzt "Saufdruck" bekomme, dann sind das Gedanken ohne schlechte Gefühle dahinter. Kein Druck mehr. Ich denke bloss den Gedanken - emotionslos, nehme ich ihn zur Kenntnis. Der Gedanke wurde uninteressant. Er langweilt mich mittlerweile.

    Ich nehme mir das, was Du da schilderst, sehr zu Herzen.

    Es wird mir bewusst, dass meine Aussagen für andere Konsequenzen haben können. Dass es schwierig ist, jemandem, den man nicht kennt, den guten Rat zu geben den er benötigt. Ich stelle meine Aussagen in Frage. Meine Haltung.

    Es tut mir wirklich leid.

    Zitat von Speranza

    Gemeinsam eine Erkrankung zu besiegen mag zwar schön sein aber dein Partner kämpft ja gar nicht mit dir zusammen. Du kämpfst alleine, er bemüht sich doch gar nicht obwohl es seine Krankheit ist.

    Ich denke, das ist der grosse Unterschied. Wenn jemand krank ist, dann will er doch gesund werden. Und das tut er nicht, indem er die Krankheit wegleugnet. Du bist ja so die einzige die gegen seine Krankheit kämpft.

    Gegen ein "Miteinander" ist nichts zu sagen, solange es ein "Miteinander" ist.

    Das Ganze bringt mich auf eine Idee...

    Also es ist doch so: die wenigsten Kinder haben per se Alkohol gerne. Sowas wird antrainiert, bis man dann endlich zu den Grossen gehört. Also wird man gesellschaftlich gebrainwashed. Alkohol bedient das Glückshormonzentrum.

    Als meine Kinder noch klein waren, war da die Situation am Tisch: Wir Grossen haben Salat im Teller, die Kleinen nicht. Weil die Sauce einfach zu scharf für Kinder ist, und sie das (vielleicht grad deswegen) nicht mögen.

    "Was esst ihr da"?

    Unsere Antwort: "Ach, das ist nichts für Kinder, das ist nur für die Grossen... "

    Dies haben wir mehrere Male so gehandhabt. Irgendwann durften die Kids dann (gnädigerweise) ein bisschen Salat probieren. Nicht viel, nur so ganz klein wenig dran nippen.

    Die Folge davon: Unsere Kinder LIEBTEN Salat. Die künstlich erzeugte Verknappung und das in Aussicht stellen, dass sie diese Köstlichkeit erst essen dürfen wenn sie gross genug sind, hat dazu geführt, dass Salat etwas vom tollsten auf Erden ist.

    Sowas funktioniert somit mit den banalsten Dingen.

    Ich habe so ein Abendritual: Eine Art Magerquark, (Blanc Battu heisst das Zeug bei uns) mit Früchten, ein 500 Gramm Becher, den ich mir zur Belohung am Abend gönne. Hierauf freue ich mich mittlerweile regelrecht. Wenn ich den ned habe, dann fehlt mir was. Er macht mich glücklich.

    Wäre es technisch möglich, sich irgendwie selbst zu brainwashen, sodass man Gurken dazu verwenden kann, Glückshormone auszuschütten?

    Oder gar mit einer Aktivität, einer Sache, die nicht von Konsum geprägt ist?

    "Irgendwie" versucht der Körper seinen jahrelangen antrainierten Kalorienbedarf ( vorher Alkohol ) zu befriedigen, Glückshormone zu produzieren.

    Ja, ich glaub auch, dass es da um die Bedienung des Belohnungszentrums geht. (Glückshormone)

    Nicht unbedingt wegen der Kalorien (sonst könnte man ja auch Kartoffeln nehmen), sondern durch dieses Süsse... ich glaub das ist sogar erwiesen dass Süsses Glückshormone ausschütten kann.

    Also bin ich Mitschuld an allem wenn ich bleibe und seine Gesundheit gefährde?

    Wenn Du das so ausdrücken möchtest, JA, definitiv.

    Aber ich finde "Schuld" zu verteilen nicht wirklich hilfreich.

    Wichtig ist die Erkenntnis dass Dein Verhalten kontraproduktive Wirkung erzielt.

    Auf gut Deutsch: Du wendest viel Kraft/Gedanken/Zeit für etwas auf, was das Gegenteil dessen, was Du erwirken möchtest, bewirkt.

    D.h.: Du kommst nicht darum herum, ihn sein Zeug selber regeln zu lassen.

    Da lass ich mal Glückwünsche für alle "Rauch freien" da!

    Ein Gedanke den ich gestern hatte: ist Euch schon mal aufgefallen, dass wenn man sagt : "ich rauche nicht mehr" eigentlich jeder gratuliert - und wenn man sagt "ich trinke keinen Alkohol mehr" fast nur Unverständnis kommt und man gefragt wird, ob alles ok ist?

    Ist doch irgendwie unfassbar

    ja, oder ich hörte auch schon "das tut mir leid für dich".....

    unfassbar? weiss nicht. aus "unserer" sicht bietets sich an, hierfür keinerlei fassung zu haben... aber ist es das? die sind ja alle noch gehirngewaschen... die könnens nicht besser. oder haben ein zu unbedeutendes Problem mit Alkohol, sodass sie sich den Konsum dessen leisten können.

    Ich weiß nicht was ich will - das ist bitter.

    Diese Äusserung stelle ich in Frage, da sie pauschal ausdrückst, du wüsstest nicht was du willst.

    Kann sein dass Du in ein paar Dingen, die Du da meinst, nicht weisst, was Du willst.

    Aber das ist ja nur ein Teil dessen, was man so wollen tut. Vieles weisst Du, oder zumindest weisst Du was Du NICHT willst.

    Ist es möglich dass Du das ganze etwas zu schwarz siehst? Eine Medaille hat immer zwei Seiten... oder nicht?

    ist wohl dasselbe wie beim Alkohol. Wenn Du da kein Suchtproblem hast, dann ist das möglich. Wenn nicht, würde ich Dich auf den Mechanismus des kontrollierten Trinkversuchs verweisen.

    Ich habe mal bei meinem Therapeuten die These aufgestellt:

    "Ich betrachte eine Sucht als Symptom. Für ein Symptom gibt es einen Auslöser. Dieser ist in der Psyche irgendwo. Wenn man es schafft, diesen Auslöser, diesen Grund für das Symptom zu beseitigen, dann ist man nicht mehr suchtgefährdet."

    Er gab mir recht. Er denkt dasselbe. Wobei wir uns dann noch über das Suchtgedächtnis unterhielten, denn dies macht z.b. mir als Alkoholiker einen Strich durch obige Rechnung. Und: Wer weiss schon, ob sämtliche seine psychischen Faktoren /Auslöser für eine Sucht beseitigt wurden?