Beiträge von Selene

    Hallo Blume 52

    ich war 1,5 Jahre mit einem Quartalssäufer zusammen und mich kürzlich getrennt. Wir haben nicht zusammen gelebt und meine Kinder sind schon "groß". Ich habe bei weitem diesbezüglich nicht dieselbe Belastung wie Du erlebt, Dennoch weiß ich, wie es sich anfühlt. Hilflosigkeit, Wut, Schmerz und

    auch Liebe. ..

    Mit Kind und Hund kann man nicht ebenmal woanders hin, sodass man auch noch im Gefängnis sitzt. Ausgeliefert.

    Absolute Priorität hat nicht Dein Mann, sondern Deine Schützlinge. Wenn er jetzt säuft, kannst Du NICHTS tun. Nur abgrenzen. Ziehe Dich zurück. Seinen Stoff soll er sich selbst besorgen und wenn er dafür ein Taxi ordert, das ihm seine Buddeln bringt. ich hoffe, er wird nicht aggressiv , wenn er trinkt.

    Gibt es in Deiner Nähe eine Anlaufstelle für Angehörige von Alkoholikern? Diese zu kontaktieren wäre sehr wichtig.

    Ein Gespräch mit ihm bringt nur in seiner Abstinenzphase etwas, wie Du weißt. Es wäre gut, wenn Du eine zunächst räumliche Trennung anstrebst, so könntest Du jedenfalls immer aus der Situation raus, denn wer weiß, wann er Krankheitseinsicht zeigt und sich therapeutische Hilfe sucht.

    Ich personlich finde die Form des periodischen Trinkens besonders tückisch. Der Trinker beweist vermeintlich sich selbst und dem Umfeld, dass er ja ohne kann. Da bleibt die Krankheitseinsicht gerne auf der Strecke. Die abstinenten Phasen werden kürzer, die Saufphasen schlimmer. Alles schleichend.

    Hoffentlich konnten Du und Dein Kind gut schlafen. Vielleicht lässt Du uns morgen wissen, wie es Dir ergangen ist.

    Realisiert eigentlich ein Alkoholiker, wohin ihn seine Sauferei gebracht hat oder werden diese Gedanken, sofern sie denn überhaupt auftauchen, Beiseite geschoben? Ich weiß, ich soll bei mir bleiben, aber diese Frage beschäftigt mich sehr.

    Diese Frage beschäftigt mich auch sehr. Es gibt hier einen Thread "Fragen an einen Alkoholiker". Es wäre doch vielleicht gut, die Frage dort zu stellen...

    Ich habe hier gelesen und zudem empfehlen das auch meine Freunde, ihn auf allen Kanälen zu blockieren. Irgendwie bekomme ich das noch nicht hin. Vielleicht weil ich noch keinen kompletten Schlussstrich ziehen kann?

    Hej Kiwi76

    Ja, diese Empfehlung wird oft gegeben und ist sicher auch nicht falsch. Trotzdem sehe ich es etwas anders...ich selbst bringe das auch nicht fertig. Grübeln tue ich sowieso, Nach meiner Ansicht hört das erst auf, wenn der emotionale Abstand da ist. Leider dauert das. Ich persönlich bemerke, dass ich durch den "nassen Kram", den er mir schreibt, darin bestärkt werde, dass ich es so nie wieder will. Bei mir ist nur diese hartnäckige Hoffnung, er kommt noch zur Einsicht. Aber auch die wird mit jeder seiner Mail-Aktionen geringer. Natürlich möchte ich aus meinem Empfinden keine Allgemeingültigkeit ableiten. Aber nicht zu blockieren kann auch auch zielführend sein. Guck für Dich, was dir guttut.

    Der Abstand kommt und dieser besch......Schmerz hört auf!

    Ich habe sogar wieder ein bißchen mit anderen Männern geflirtet, auch das kann guttun. Ich dachte in dem Moment: "mein Gott, wie herrlich, in ein nüchternes Augenpaar zu gucken und der lallt auch nicht" :lol: Tu Dir selbst etwas Gutes. Was auch immer Wunder wirkt, ist Sport. Sei es Radfahren, Schwimmen oder einfach nur Laufen...

    Und was mir auch hilft- vielleicht gibt das jetzt Ausmecker von Sunshine_33 - zu verstehen, warum ein Alkoholiker das tut, was er tut. Oder eben nicht tut. Die Abgründe einer alkoholgeschwängerten Seele. Mir hilft es, Abstand zu gewinnen.

    Liebe LoriG,

    deine Zeilen sind sehr erschütternd, und ich möchte Dir meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen.

    Wie Dante es schon schrieb, sind Alkohol und Depression Geschwister und eines wirkt wie ein Katalysator auf das andere.

    Wie ist er denn im Suff mit Dir umgegangen? Wenn man nach Mitleid und Wut nur noch Verachtung übrig hat, so hat es doch Gründe und das Abweisen ist dann eine natürliche Reaktion, meinst Du nicht auch?

    Jeder Mensch hat auch eine Wahl. Er hat a) gewählt weiterzusaufen und b) infolgedessen den Freitod gewählt.

    Für die Wahl, die ein Mensch trifft, ist jeder selbst verantwortlich. Kein anderer, auch nicht Du!

    Dennoch kann ich Deine Trauer und Schuldgefühle nachvollziehen. Aber was hätte es geändert, hättest Du ihn auf die Couch gelassen? Hätte er aufgehört zu saufen? Sicher nicht.

    Natürlich würdest Du mit dem Wissen um seinen Suizid anders reagiert haben. Aber Du konntest es nicht wissen. "Dann bring ich mich um" ist eine Erpressung, die so selten nicht ausgesprochen wird und auch niemanden dazu zwingen kann, bei einem Säufer oder in anderen unerträglichen Situationen auszuharren.

    Ich bin erst seit Kurzem hier im Forum, aber kann sagen, dass Du hier aufgefangen wirst. Aber such dir auch professionelle Hilfe.

    Wenn ich ehrlich bin, geht es mir seit Tagen extrem schlecht. Ich vermisse ihn bei alltäglichen DIngen wie z.B. zusammen Einkaufen gehen, zu kochen oder unsere Gespräche und das gemeinsame Lachen. Ich habe gestern und heute viel geweint. Ich weine um gemeinsame Erlebnisse und die schönen Erinnerungen.

    Mir auch. Und ich habe mit ihm geschrieben. Ich kann seine Nachrichten einfach nicht ignorieren. Kenne ihn seit 25 Jahren, vielleicht kommt das erschwerend hinzu. Hat das wirklich nur mit Co-Abhängigkeit zu tun oder ist das nicht eher eine reine emotionale Abhängigkeit, in der man sich auch ohne Alkoholabhängigkeit des Ex-Partners befinden würde? Ich grübele und grübele. Himmel, jede Andere "Normale" hätte schon nach einer Woche die Flucht ergriffen...egal aus welchem Grunde man so behandelt wird . Da wir aber nur unter seinem Alkoholeinfluss so mies behandelt werden, nüchtern aber auf Rosen gebettet und der Verursacher eben krank ist, relativieren wir seine Verletzungen. Verletzungen, die wir bei einem Gesunden wohl doch nicht vergeben würden. Am schlimmsten finde ich auch diese Ambivalenz. Ich glaube, man hofft auch, dass die Trennung zu dem berühmten Tiefpunkt führt, der zur Umkehr bewegt. Mit dieser Hoffnung begibt man sich auf dünnes Eis. Besser ist es, sicheren Boden zu suchen.

    "Manchmal braucht das Herz mehr Zeit, um zu akzeptieren, was der Verstand schon weiß". Mir geht es auch gerade richtig mies.

    Am Anfang ist es echt schlimm, aber mit der Zeit genießt Du immer mehr die Ruhe. Einfach kein nasser Bulls...., der Dir Tag für Tag, Rund um die Uhr, um die Ohren gehauen wird.

    Darf ich dazu was schreiben, obwohl die Worte an Kiwi76 gerichtet sind?

    Es ist eben der trockene- besser nüchterne- Mensch, den ich vezweifelt zwischen dem nassen Bullsh....wiederzufinden hoffte. Die Einsicht, die Versprechen, die Reue, der Therapieplatz. Der Schwur, mich nie verlieren zu wollen und clean zu werden. Daran klammerst Du Dich, und Du begreifst nicht, dass der nächste Exzess schon an die Tür klopft. Das Begreifen, dass keine Liebe der Welt ausreicht, um den Willen zur Abstinenz freizusetzen, das ist das Schwerste in dem Moment. Aber auch unumgänglich, Dich selbst zu retten.

    Irgendwie bin ich traurig und es tut sehr weh, wenn ich sehe, was von einer einstigen Liebe geblieben ist...

    Ja, es tut höllisch weh...die "Distanz-Nummer" zieht meiner auch gerade ab. Gestern wurde noch geheult, mir vorgeworfen, seine Liebe mit Füßen treten, heute bin ich das Misstück. Vorgestern war ich die Liebe seines Lebens. Mir tut auch weh, wie der Alk zerstört. Das Zerstörungspotenzial erschreckt mich. Man ist verzweifelt und hilflos. Und dieser Hilflosigkeit muss man entkommen.

    Den Verbalattacken entkommen, sich nicht mehr fragen, wie voll er wohl heute ist, nicht mehr in diese glasigen Augen gucken, das Gelalle nicht mehr hören, Keine Gedanken mehr machen, wem er jetzt wieder was vorheult und keine Demütigungen mehr. DAS ist Freiheit!

    Sei einfach mal virtuell umarmt.

    Er trinkt ja selbst vor seinem noch kleinen Kind, fährt mit ihm betrunken Auto usw.

    Seine letzte LZT ist jetzt 2,5 jh her und er steckt wieder tief drin und hat keinen Wunsch, dauerhaft und für immer (!) den Alk abzuschwören. Von daher hat er eigentlich keine Chance, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen!


    Aber ich habe die Chance dazu!

    Du siehst es richtig! Wir dürfen die Chance nicht vergeben, indem wir ein totes Pferd reiten. Weh tut es trotzdem. Aber auch das wird vergehen.

    Ja, stark müssen wir bleiben! Obwohl ich mich etwas befreit fühle, habe ich ständig Gedanken, wie schön es hätte werden können. Ich wünsche mir, dass diese Gedanken aufhören oder ich eben Stopp sagen kann.

    JA! Meiner konnte ja relativ lange Trockenphasen einhalten, bis zu mehreren Monaten .Das war traumhaft und ich liebte ihn abgöttisch. Dann ging alles von vorne los mit den seelischen Grausamkeiten. Wir müssen uns klarmachen, dass es diesen Menschen nur im Doppelpack mit dem Monster Alkohol gibt und die größte Liebe gegen das Monster machtlos ist. Es wir sich NIE etwas ändern, wenn wir auf diesem Karussel oder im Hamsterrad bleiben. Nur dass wir kaputt gehen. Ich ertappe mich bei der Hoffnung, dass die Trennung ihn zum Tiefpunkt bringt. Doch darf nicht die Triebfeder der Trennung sein. Unser Selbstwert muss es sein. Unsere Besinnung auf uns selbst. Ich sage mir auch immer, dass ich in den wenigen Trockenphasen auch nicht den ganzen Menschen kennengelernt habe und vielleicht nur eine Vorstellung von ihm liebe. Fakt bleibt: Ausstieg aus dem Höllenkarussel!

    Und pass gut auf die Schuldumkehr und Spießumdreherei auf....

    Hallo Kiwi76,

    es geht mir gerade genauso....Stark bleiben jetzt, wir müssen es schaffen. Ich rufe mir alle Verletzungen ins Gedächtnis. Auch alle Peinlichkeiten. Die Wesenveränderung. Die glasigen Augen, wie er am Tisch vom Stuhl stürzt und mit dem Kopf aufschlägt und mich anschreit, es läge an seinem Schwankschwindel. Wie er mein mühevoll gekochtes Essen nicht mehr runterkriegt und das Würgen unterdrückt. Wie er heimlich seiner Ex was vorheult. Mich verlogenes Miststück nennt. Ruf Dir all diese Grausamkeiten ins Gedächtnis. Bewahre Deine Haltung. Steh zu Dir! Eine Beziehung kann und wird so nicht funktionieren. Und horch mal in Dich hinein. Fühlst Du Dich nicht ein bißchen befreit?

    Guten Abend ihr Lieben,

    die neue Zitatfunktion schnalle ich überhaupt nicht, daher schreib ich so drauflos.

    lütte69 : Ja, Abstand ist tatsächlich das Zauberwort...wir wohnen sowieso nicht zusammen, aber der emotionale Abstand ist es, der mir jetzt vieles erleichtert. Sein Verhalten nach der Scheidung hat mir schmerzhaft die Augen geöffnet. Die Wochen davor waren traumhaft. Wohl zu schön, um wahr zu sein. 10 Wochen Abstinenz, die Therapie zeitnahe anberaumt. Was ich danach in seinem Handy fand, hat mich umgehauen. Nachdem er völlig volltrunken verkündete seinem Leben ein Ende setzen und wie ein Wrack rumlag, wollte ich in seinem Handy die Nummer seiner Schwester finden und fand eine süße kleine Schmacht-mail an seine frischgebackene Ex-frau. Ein Depri-Lied mit dem Hinweis, sie solle wissen, wie er sich fühle. Eine Stunde zuvor hatte er einen Termin bei einer Goldschmiedin vereinbart, um uns Eheringe zu designen. Auch hat er sie wenige Minuten nach der Gerichtsverhandlung angerufen (da war er mit Sicherheit stocknüchtern). Warum? Die Antwort gab er mir nie. Einen Tag später rief er sie noch einmal an. Warum? Um zu fragen, wie teuer wohl die Anwaltskosten werden ( ja, nee, is klar) Zudem stand im Alk-Sammelsorium plötzlich eine Flasche Whiskey. Den trinkt er definitiv nicht. Aber die Ex....Veräppeln kann ich mich alleine! Wie Sunshine_33 es schon schrieb, ich aber gerne ausgeblendet habe: Zur Gänze verändert der Alk nicht....

    Ich fühle mich wie nach einem verlorenen Zweifrontenkrieg. Nicht nur Co, sondern auch noch Trostfrau. Ich lasse es nicht mit mir machen, es beendet und den Schlüssel zurückgeschickt. Er versteht es nicht. Hallo, geht es noch??? Feindselig wirft er mir vor, seine Liebe mit Füßen zu treten. Zwecklos, darauf einzugehen. Irgendwann hat auch ein dämliches Schaf wie Selene die Faxen dicke. Ich bin doch nicht blöd! Leider tut es beschissen weh. Tröstet mich nur ein wenig, dass die Ex auch nicht anders behandelt wurde...

    Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben. Und ich muss durchhalten. Momentan fühle ich mich ein bißchen frei....sehr viel auch dank Euch

    Cadda , @sunshine: ich habe in diesem Forum vieles gelernt. Leider unterstreicht alles die Hilflosigkeit. Ich habe geglaubt, dass ein Halt oder ein Ziel, eine Aufgabe, den Wunsch aufzuhören, verstärken, vielleicht sogar initiieren könnte. Der berühmte Tiefpunkt, an dem Alkoholiker aufhören wollen, wird bei ihm nie eintreten. 1) Seine finanzielle Situation wird ihm immer erlauben, seinen Alk zu kaufen und 2) seine körperlicher Zustand wird sich durch seine Trinkpausen immer wieder erholen. Mit der Absolution der Ärzte in der Tasche- die natürlich nur nach wochenlanger Abstinenz besucht werden- geht es dann weiter. Der periodische Alkoholismus ist so tückisch. Er gestattet nicht nur Selbsttäuschung, sondern auch Täuschung gegenüber behandelnden Ärzten. Und wie ein Köder wirken diese abstinenten Phasen auf den liebenden Partner.
    Noch befinde ich mich im Prozeß der Loslösung. Das geht nicht auf Schalterdruck.


    Hallo Selene,

    es kann sogar sein, dass er Dich nicht nur benutzt und liebt. Aber was ändert das? Mit einem Alkoholiker kann man nicht glücklich werden und man kann ihm auch nicht helfen.

    Und ganz ehrlich gesagt, seid ihr ja noch gar nicht lange zusammen. Wie soll es erst später werden, wenn die erste Verliebtheit vorüber zieht? Ich kann Dir nur sagen, dass Alkoholiker sich in der Abwärtsspirale befinden. Die Respektlosigkeiten nehmen zu. Die Demütigung wird größer, die Enttäuschung auch.

    Der Trennungsschmerz ist erst einmal schlimm. Aber es wird besser und zwar schneller als Du denkst!

    LG Cadda

    Danke, @Cadda...ich will diese Sache auch nicht Jahrzehnte mitmachen..

    Was mache ich, wenn er mir jetzt verichert, die Therapie zu machen? Soll ich sagen " komm wieder, wenn Du therapiert bist, und wir sehen, ob Du clean bleiben kannst". Soll ich bleiben und ihn bestärken und unterstützen? Wie gehe ich mit den seelischen Grausamkeiten um, die geschehen sind.
    Es ist das erste Mal, dass er eine Therapie wegen Alk macht. Ich fühle mich so hilflos, nicht zu wissen, was ich tun soll. Ich habe selbst erst im Mai einen Termin bei Fachleuten. Er jetzt nächste Woche wegen Traumata und Alkohol.

    Danke Sunsheine für deine schonungslosen, hilfreichen Worte.
    Ich habe das Bedürfnis, eines zu korrigieren: Ich habe ihn nie gedeckelt und mein Umfeld nie belogen. Ihm nie Dinge abgenommen oder für ihn geregelt. Die Misere nie verharmlost
    Mich selbst habe ich belogen- oder gehofft, dass Liebe ( wie liebt ein nasser Alkoholiker?) etwas bewirkt. Eine sehr naive, romantisierte Vorstellung, die vermutlich viele Co-Abhängige teilen.

    Ob seine mails im Suff letzendlich der Enthemmung geschuldet ist oder einer Veränderung seines alkoholgeschwängerten Empfindens, ist tatächlich egal. Geschrieben ist geschrieben mit allen Konsequenzen. Ich versuche etwas zutiefst Verletzendes mit Alkohol zwar nicht zu rechtfertigen, aber zu erklären und stoße an meine Grenzen. Und das ist der Punkt, an dem ich gehen muss. Und das tut höllisch weh. Zu wissen a) Nichts war ich für ihn, nur Ablenkung für seinen Schmerz, ein Trostpflaster, Helfersyndrom gleich gratis mit und b) nichts kann jemand tun, um den Trinker zur Umkehr zu bewegen.

    Hallo ins Forum,

    eine ganze Weile lese ich hier mit, und habe mich kürzlich angemeldet. Ich kopiere ersteinmal meine Vorstellung, hoffe es ist korrekt so.

    Ich bin 51 jahre alt, Krankenschwester und seit 1,5 Jahren mit einem Alkoholiker zusammen ( Trias: Burn out, Depression, Alkohol). Er trinkt massiv viel Alkohol ( ca 3l -4l Wein + Hochprozentigem am Tag) Es beginnt morgens und dann Non-Stop. Irgendwann folgen dann etwa 10-12 abstinente Wochen. Dann ist es die schönste Beziehung, die ich jemals hatte. Der liebevollste Partner, kultiviert, charmant, aufmerksam. Machte mir einen Heiratsantrag, den ich annahm. Spricht über sein Inneres, dass der Alk ihm das Gefühl gibt, überlegen zu sein. Klaren Blickes und klaren Verstandes zeigt er sich einsichtig und verspricht, nie wieder solchen Exzessen zu verfallen Und dann geht es wieder los...
    Was mich zusätzlich tief verletzt: Er war 25 jahre verheiratet. Seine Ex ist wegen Co-Abhängigkeit in Therapie. Lässt ihn aber nicht wirklich los Wenn sie "einen im Tee" hat bombadiert sie ihn stundenlang mit Liebesbotschaften Und sobald er säuft, kontaktiert er sie auch wieder.
    Nach einer wundervollen trockenen Phase, in der er sogar einen Termin für eine Therapie suchte und fand , war jetzt vor Kurzem seine Scheidung durch. Das war der Starschuss zur neuen Sauf-Phase. Kaum aus dem Gerichtssaal raus, wurde die Buddel angesetzt. Er scheint sie zu lieben und mich zu benutzen. Ich kann nicht mehr und habe es beendet. Er reagiert regelrecht hasserfüllt, attackiert mich mit unmöglichen Dingen, unterstellt mir Untreue und Ähnliches. Ich habe es lediglich gewagt, ihn mit seinem Verprechen und dem Therapieplatz zu konfrontieren und gefordert, dass der Kontakt mit der Ex in der Form nicht stattfinden sollte. Ich hoffe, hier Unterstützung zu finden und vielleicht die Möglichkeit zu erfahren, was in ihm vorgeht. Ich möchte nicht in der Co-Abhängigkeit landen, wenn ich es schon bin, will ich da raus. Momentan bin ich durcheinander, verletzt und weiß gar nichts mehr- außer, dass es so nicht weitergeht.
    Danke fürs Lesen.

    Ich bin einfach nur verzwiefelt und endschuldige mich im voraus schon einmal dafür, dass ich wenig strukturiert schreibe, sondern einfach nur drauflos tippe. Meine Geschichte steht im kopierten Vorstellungsbeitrag.
    Momentan schickt er mich in ein Wechselbad. Wir haben nur schriftlichen Kontakt jetzt. Mal einsichtig, dann wieder eiskalt. Das kann mit jeder Zeile wechseln. Er gibt mir die Schuld für das Scheitern der Beziehung. Schiebt mir die Verantwortung in die Schuhe. Aber verdammt noch mal, es ist doch SEINE Entscheidung für die Flasche nicht meine. Sicher bin ich auch schwierig, aber das lässt sich doch nicht mit Alkohol kompensieren.
    Am meisten verletzt mich der Kontakt mit seiner Ex.Ich bin kein übermäßig eifersüchtiger Mensch, aber es geht mir zu weit. Während sie ihn in regelmäßigen Abstand mit Liebesbotschaften bombadiert, wenn sie voll ist, lässt er sie nicht in Ruhe, wenn er voll ist. Er schreibt zwar keine Liebesbotschaften, aber mit Mitteilungen, wie depressiv er doch ist und wie schön die alten Zeiten waren. Was ist das für eine Verbindung? ich fühle mich wie ein Bauernopfer in einem schlechten Schachspiel, das beide miteinander spielen. Habt ihr Erfahrungen damit? Wie muss ich das einordnen?
    Ich weiß, ich muss jetzt da raus. Gleichzeitig hoffe ich...wenn er nichts trinkt, dann ist es so wunderbar. Aber dann kommt irgendwann wieder das Monster namens Alkohol und ich habe nur noch Angst, was er ihr hinter meinem Rücken schreibt..zusätzlich zu den anderen Dingen, die wir alle kennen. Was soll ich denn jetzt tun? Er hatte schon einen Therapiplatz, den er jetzt absagen will. Alles nach der Scheidung. Was habe ich falsch gemacht. Man muss doch etwas Altes loslassen, um etwas Neues wachsen zu lassen. Warum reicht Liebe ( ich glaube ihm, dass er mich liebt) nicht aus?

    Gruß, Selene