Gehirnwäsche - ich will da raus

  • Am Anfang ist es echt schlimm, aber mit der Zeit genießt Du immer mehr die Ruhe. Einfach kein nasser Bulls...., der Dir Tag für Tag, Rund um die Uhr, um die Ohren gehauen wird.

    Darf ich dazu was schreiben, obwohl die Worte an Kiwi76 gerichtet sind?

    Es ist eben der trockene- besser nüchterne- Mensch, den ich vezweifelt zwischen dem nassen Bullsh....wiederzufinden hoffte. Die Einsicht, die Versprechen, die Reue, der Therapieplatz. Der Schwur, mich nie verlieren zu wollen und clean zu werden. Daran klammerst Du Dich, und Du begreifst nicht, dass der nächste Exzess schon an die Tür klopft. Das Begreifen, dass keine Liebe der Welt ausreicht, um den Willen zur Abstinenz freizusetzen, das ist das Schwerste in dem Moment. Aber auch unumgänglich, Dich selbst zu retten.

  • Hallo Xlausi,

    ich möchte mir das nicht weiter antun, deswegen sind wir räumlich getrennt. Dass er sich eine Lösung für unserer Liebe erhofft und wünscht, das ist eine Sache. Sein Verhalten heute spricht jedoch eine andere Sprache. Das ewige Hü und Hott, das ist einfach sein Wesen, ob nun der Charakter oder eben durch den Alkohol bedingt. Vermutlich kenne ich sein wahres "Ich" überhaupt nicht.

    Für mich steht fest: Ich werde von mir aus keinen Kontakt suchen. Jedenfalls wünsche ich mir, dass ich stark bleibe und jegliche Kontaktversuche unterlasse. Das, was ich in den vergangenen Monaten erlebt habe, möchte ich verarbeiten.

    Es kann mit ihm keine Zukunft geben, so lange er nicht vor dem Alk katapultiert und das macht er eben nicht.

    LG

    Kiwi

  • Darf ich dazu was schreiben, obwohl die Worte an Kiwi76 gerichtet sind?

    Es ist eben der trockene- besser nüchterne- Mensch, den ich vezweifelt zwischen dem nassen Bullsh....wiederzufinden hoffte. Die Einsicht, die Versprechen, die Reue, der Therapieplatz. Der Schwur, mich nie verlieren zu wollen und clean zu werden. Daran klammerst Du Dich, und Du begreifst nicht, dass der nächste Exzess schon an die Tür klopft. Das Begreifen, dass keine Liebe der Welt ausreicht, um den Willen zur Abstinenz freizusetzen, das ist das Schwerste in dem Moment. Aber auch unumgänglich, Dich selbst zu retten.

    Daran habe ich mich auch geklammert! An seine Vernunft, an seine Versprechen, an sein Einlenken. Tja, bis zum nächsten Griff zur Flasche und das vehemmente Verteidigen seiner Pulle und warum, weshalb er trinken muss.

    Ich sah ja auch immer den Menschen hinter dieser Krankheit. Er hat sich das sicher nicht ausgesucht. Aber ich werfe ihm vor, nichts an der Sucht ändern zu wollen und daran zu arbeiten, ein trockenes Leben führen zu wollen. Irgendwann habe ich aktzeptiert, dass keine Liebe der Welt ihn retten kann. Alleine das hat mich bestärkt, dass es keine glückliche Zukunft geben wird. So bitter es ist, aber er hat sich nun einmal für den Alk entschieden und nicht für uns...

  • Ich bin und bleibe weiterhin stark!!

    Ich bin stolz auf mich, dass ich nicht eingeknickt bin, auch und gerade nach seinem eiskalten Auftritt vor ein paar Tagen. Ein Tag noch davor bekomme ich zu hören, wie sehr es mich doch liebt und dann diese Aktion vom Sonntag. Ich habe weder nachgefragt, warum er sich so schräg verhalten hat, noch in sonst einer Weise reagiert. Normalerweise war ich immer die, die entweder zurückgekehrt ist oder eingelenkt hat und Schuld auf mich genommen habe, wo er mich um Entschuldigung hätte bitten müssen.

    Nun ja, jetzt reagiere ich wohl nicht so, wie er es kannte und vermutlich erwartet hätte. Letzte Woche noch große Liebe und jetzt stellt er sich tot, löscht unsere Profilfotos und ist jetzt laut Socialmedia auch Single. Ich reagiere auf absolut gar nichts!!! Soll er mal schön machen.

    Ich gehe auf jeden Fall weiter MEINEN Weg! :)

  • Hallo,

    Zum hü-und hott eines Alkoholikers würde ich gern was anmerken.

    Zu diesem ambivalenten Verhalten neigen Alkoholiker sehr stark.

    Hat auch immer was mit dem Alk-Pegel zu tun.

    Die Laune wird meist immer schlechter, je mehr der Pegel sinkt.

    Bekommt es ein Alkie doch mal hin, ein paar Tage nicht zu saufen, weil andere das so wollen oder

    aus anderen erzwungenen Gründen, sinkt die Laune auf den Nullpunkt.

    Ambivalentes Verhalten macht aber auch abhängig, ganz besonders wenn der andere eine bestimmte eigene Konstellation mitbringt. Wie beispielsweise den Hang zur CO-Abhängigkeit.

    Ob ein nasser Alkie gezielt dieses Verhalten einsetzt, kann ich nicht beurteilen, aber er merkt schnell, das es funktioniert.

    Also arbeitet man dann auch damit, um seine eigenen Vorteile daraus zu ziehen.

    WIe gut es funktioniert, sieht man gerade an euch Beiden sehr gut, liebe Kiwi und Selene.

    Ihr versucht, dahinter zu kommen, warum Euer Säufer sich so ambivalent verhält.

    Checkt irgendwelche Profilbilder und rätselt, warum gemeinsame Bilder oder whatever noch da sind oder nicht mehr da sind.

    Je nachdem leitet ihr alles mögliche daraus ab.

    Da ist man dann auch plötzlich schnell wieder Single...joah.

    Warum wohl? Weil er nen neuen CO braucht, der alte nicht mehr richtig funktioniert.

    Da wird man dann auch schnell mal wie ne heiße Kartoffel fallen gelassen bzw. ausgetauscht...und die kleine nette Alkie-Welt ist wieder in Ordnung.

    Und gerne bekommt man auch noch gesteckt, wie TOLL alles mit der Neuen ist...aber das ist alles Unsinn.

    Nach der Trennung ist vor der Trennung...würde ich mal sagen.

    Denn auch die neue ach so tolle Beziehung wird scheitern an der Sauferei.

    Mit tun auch Nachfolgerinnen sehr leid, denn ihnen blüht das gleiche Elend, sie wissen es nur noch nicht.

    Eifersucht ist hier also auch fehl am Platz...eher Mitleid und die Hoffnung, das die Nachfolgerin eher aussteigt.

    Liebe kann niemals Sucht stoppen. Und ein abhängig Trinkender ist der Liebe auch nur eingeschränkt fähig.

    Er hat doch schon eine große Liebe, das ist die Pulle.

    Die gibt ihm, seiner Meinung nach, alles, war er letztendlich braucht.

    Dagegen habt ihr wirklich keine Chance...und RICHTIG, auch nie eine Chance gehabt.

    Ist ein bisschen so, als würde jemand eine riesengroße Liebe erlebt haben die scheiterte, und dann sofort eine neue Beziehung eingeht, aber der alten großen Liebe immer noch hinterher trauert, und bei der nächsten Möglichkeit auch dahin zurück kehren will und wird.

    Die riesengroße Liebe ist halt der Alk. Auch wenn man ihn andererseits ebenso hasst, auch als nasser Alkoholiker.

    Ich las hier auch noch irgendwo, das der Säufer "ahnt", das er ein Problem hat.

    Das belustigt mich geradezu ein bisschen, ein Säufer ahnt das nicht nur, er WEISS das !

    Ich kenne echt keinen Alkoholiker, dem sein Problem so gar nicht bewußt war, das ist Unsinn.

    Aber es wird verdrängt, klein geredet, auch vor sich selbst, weil man es nicht wahrhaben will und jeder Säufer wird auch immer wieder Leute aufzählen, die ja NOCH VIEL MEHR trinken.

    Naja, die wird man auch immer finden, ansonsten ERfindet man sie halt, auch egal.

    Es kommt auch hinzu, wenn man es zugibt, das man ein Alk-Problem hat, dann wird auch erwartet, das man etwas dagegen tut.

    Ich glaube, das hat mich lange daran gehindert, es zuzugeben, weil dann von mir auch eine Handlung erwartet worden wäre.

    Und zu der war ich nicht bereit, viele durchgesoffene Jahre nicht.

    Nur als gar nichts mehr ging und mein Leben an einem seidenen Faden hing, konnte ich aussteigen aus dem Saufkarussell.

    Mit Hilfe von außen, allein schafft man sowas nämlich nicht mehr, also nie so einen Unsinn glauben, das der Alkoholkranke es selbst wieder in den Griff bekommt, das funzt nicht mehr und soll den Partner nur hinhalten.

    Ich hoffe, das ihr stark bleibt und Euch nicht wieder in die ganze Ka*cke reinziehen lasst, denn dann werdet ihr weiter leiden.

    Das Leben ist zu schön, bunt und auch zu kurz dafür, macht lieber was draus, ohne Euch an einen alkoholkranken uneinsichtigen Alkoholiker zu klammern.

    Da kann nie was Gutes draus entstehen und es gibt auch keine gemeinsame Zukunft, es sei denn, man akzeptiert, das man immer an zweiter Stelle steht.

    Denn die erste ist schon besetzt...von der "Geliebten Pulle".

    Ist leider einfach so.

    LG und viel Kraft

    wünscht Sunshine

  • @Sunshine, Einfach nur jedes Wort goldwert und richtig.

    Ich habe mich (gefühlt ewig) nicht gemeldet, aber regelmäßig hier gelesen.

    Bei mir ist es über drei Jahre her...das hat weh getan, sehr sogar, das Gefühl "ausgetauscht" zu sein. Die Frust über sein so "tolles " Leben mit der Neuen. Bin damals jämmerlich in die Opferrolle gerutscht und sullte mich im Selbstmitleid.

    aber....das Leben jetzt ist anderes. Ich wusste nicht dass es je möglich wird, das Thema Alk. Ist bei uns gar kein Thema mehr. Die Beziehung zu den Kindern ist super. Alle Jungs sind in der finalen Ausbildung -und Studium Phasen, Die jüngste, die noch Abi macht und bei mir ist hat sich stabilisiert und wird bald 18.

    Als er ging, war sie 14 und fiel in die Depression.

    Die komplette Umstellung des Lebens, die Anschaffung des Hundes, Fokus auf mich und uns als Familie, ohne ihn, das habe ich auch Dank diesem Forum geschafft und bin sehr froh darüber.

    Einfach annehmen, einfach sich auf das freuen, was da in eigenem Wirkungskreis ist.

    Schauen, was da als Profilbild steht? Kann man machen, wenn die Gedanken sich noch ständig um den Mensch drehen...

    Hat aber keinen Sinn. Und das begreift man als Co irgendwann man auch.

    Bei meinem stehen übrigens immer noch gemeinsame Bilder, aber das stört mich nicht mehr.

    Es ist möglich...davon weg zu kommen. Glaubt an euch.

    LG Stella

  • Hallo Sunshine,

    vielen Dank für Deine Zeilen und die Art "Tacheles" zu schreiben. Das mag ich! :)

    Wenn ich ehrlich bin, geht es mir seit Tagen extrem schlecht. Ich vermisse ihn bei alltäglichen DIngen wie z.B. zusammen Einkaufen gehen, zu kochen oder unsere Gespräche und das gemeinsame Lachen. Ich habe gestern und heute viel geweint. Ich weine um gemeinsame Erlebnisse und die schönen Erinnerungen.

    Ich versuche, mir die schlimmen Zeiten/Erlebnisse ins Gedächtnis zu holen, damit ich weg von diesem blöden vermissen komme. Aber das klappt nur kurz. Ich weiß, dass sich nichts ändern würde, wenn ich jetzt wieder Kontakt aufnehmen würde. Er hat sich seit einer Woche auch nicht mehr gemeldet. Ich habe es wenigestens schaffen können eben nichts zu schreiben oder anzurufen.

    Ja, meine Gedanken kreisen ständig um ihn und auch deshalb mein ständiges Schauen, was er macht, welche Foto er wegmacht usw. Er hat die Woche jeden zweiten Tag eine Aktion gestartet. Zuerst gemeinsame Fotos geändert, dann zwei Tage später seinen Beziehungsstatus und wiederum zwei Tage später alle gemeinsame Fotos gelöscht. Daran erkennt man, wie sehr ich an ihm hänge und meine Gedanken sich permament um ihn drehen.Mein Herz will ihn unbedingt zurück. Ich weiß, dass mir das nicht weiterhilft. Ich fühle mich irgendwie wie auf Entzug.

    Ich denke, dass ich vermutlich doch meine Vergangenheit aus der Kindheit (verlassen werden) aufarbeiten muss. Ich bin ganz sicher co-abhängig! Obwohl ich das Gefühl des Verlassenwerdens in mir trage, habe ich diese Beziehung nunmehr zweimal beendet, weil mich sein Verhalten, seine übelen Beschimpfungen, seine verbalen Entgleistungen und mich das kleinmachen völlig aus der Bahn geworfen hat. Immer wieder diese Manipulationen und das verzerrte Darstellen von Erlebnisses haben mich irgendwie aufwachen lassen. Auch das ständige ambivalente Verhalten haben dazu beitragen, dass ich gemerkt habe, dass ich mich auf ihn und seine Aussagen überhaupt nicht verlassen kann.

    Und trotzdem leide ich jetzt ohne ihn. Vermisse ihn, vermisse unser gemeinsames Leben.

    WIe komme ich da raus?

    LG
    Kiwi

  • Wenn ich ehrlich bin, geht es mir seit Tagen extrem schlecht. Ich vermisse ihn bei alltäglichen DIngen wie z.B. zusammen Einkaufen gehen, zu kochen oder unsere Gespräche und das gemeinsame Lachen. Ich habe gestern und heute viel geweint. Ich weine um gemeinsame Erlebnisse und die schönen Erinnerungen.

    Mir auch. Und ich habe mit ihm geschrieben. Ich kann seine Nachrichten einfach nicht ignorieren. Kenne ihn seit 25 Jahren, vielleicht kommt das erschwerend hinzu. Hat das wirklich nur mit Co-Abhängigkeit zu tun oder ist das nicht eher eine reine emotionale Abhängigkeit, in der man sich auch ohne Alkoholabhängigkeit des Ex-Partners befinden würde? Ich grübele und grübele. Himmel, jede Andere "Normale" hätte schon nach einer Woche die Flucht ergriffen...egal aus welchem Grunde man so behandelt wird . Da wir aber nur unter seinem Alkoholeinfluss so mies behandelt werden, nüchtern aber auf Rosen gebettet und der Verursacher eben krank ist, relativieren wir seine Verletzungen. Verletzungen, die wir bei einem Gesunden wohl doch nicht vergeben würden. Am schlimmsten finde ich auch diese Ambivalenz. Ich glaube, man hofft auch, dass die Trennung zu dem berühmten Tiefpunkt führt, der zur Umkehr bewegt. Mit dieser Hoffnung begibt man sich auf dünnes Eis. Besser ist es, sicheren Boden zu suchen.

    "Manchmal braucht das Herz mehr Zeit, um zu akzeptieren, was der Verstand schon weiß". Mir geht es auch gerade richtig mies.

  • Hallo Kiwi

    Wenn ich ehrlich bin, geht es mir seit Tagen extrem schlecht. Ich vermisse ihn bei alltäglichen DIngen wie z.B. zusammen Einkaufen gehen, zu kochen oder unsere Gespräche und das gemeinsame Lachen. Ich habe gestern und heute viel geweint. Ich weine um gemeinsame Erlebnisse und die schönen Erinnerungen.

    Oh ja, dass kenne ich auch zur Genüge. Die schönen Erinnerungen und die Vorstellung, wie schön alles geworden wäre, wäre nur dieser blöde Alkohol nicht gewesen. Und wie toll er war, wenn ich dachte, er hätte nichts getrunken. Heute denke ich, ich habe diesen Menschen nie wirklich nüchtern gekannt.

    Und dann dieses ständige kreisen und analysieren und interpretieren jeder noch so bedeutungslosen Aktion des Alkis. Immer in der Hoffnung, doch noch etwas Erlösendes zu finden, etwas, dass das Unabwendbare, nämlich die unvermeidliche Trennung, doch noch aufhalten oder im besten Falle sogar rückgängig machen kann.

    Aber so ganz im Ernst, man weiß eigentlich, dass es total sinnlos ist, oder?

    Ich finde, so ein Aktionismus auf irgendwelchen Plattformen, wie Bildchen entfernen, Status ändern und am besten noch eine neue Beziehung, die über Nacht aus dem Hut gezaubert wird, zu präsentieren, ist doch ziemlich kindisch und genau genommen auch unterste Schublade.

    So reagiert kein guter Mann, der dich angeblich geliebt hat, weil er weiß, dass dich das sehr verletzt, wenn du es siehst.

    Er hat Wut, weil du auf sein Eingelulle nicht mehr reinfällst, dass ist alles. Jetzt wird es für ihn nämlich wieder etwas anstrengender, er muss sich eine neue Co suchen, der er am Anfang wieder etwas vormachen muss, sie soll ja schliesslich nicht gleich merken, dass er ein klitzekleines Alkoholproblemchen hat. Und keine Bange, er wird deswegen kein anderer Mensch werden.

    Den ersten Schritt, nämlich die Erkenntnis, dass du aus dieser Abwärtsspirale raus willst, hast du schon getan. Im Prinzip ist dies schon einer der schwierigeren Schritte, weil Verdrängen, Schönreden und Hoffen ja auch verständlicherweise einfacher ist. Da braucht man dann erstmal nichts zu machen, weil ja der Andere jetzt am Zug ist. Er hat den Schlüssel für das eigene Wohlbefinden schließlich in der Hand.

    Der hat aber gar kein Interesse an einer Veränderung, darum wird von hier nichts erlösendes kommen.

    Man kommt also nicht umhin, die Verantwortung für sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen und für sich zu handeln. Das ist ja überhaupt das einzige, dass du beeinflussen kannst, dein eigenes Verhalten.

    Mir hat mal ein Psychologe gesagt, es gibt kein Happy End mit einem uneinsichtigen Alkoholiker. Dann sagte er noch, wenn sie wollen, dass es aufhört, müssen sie aufhören. Damals wollte ich das natürlich weder hören noch glauben. Ich ging dahin in der Hoffnung, er gibt mir Tipps wie ich den Alki doch noch auf meine Spur bringe. Da ist natürlich nichts dabei rausgekommen, aber immerhin musste ist später, in meinem eigenen Einsichtsprozess oft an seine Worte denken.

    Es klingt jetzt vielleicht hart, aber du solltest wirklich konsequent nach vorne schauen und deinen eingeschlagenen Weg weitergehen. Glaub mir, die Stunden, die du damit verbringst, an ihn zu denken und um ihn zu kreisen werden weniger, je mehr Zeit vergeht. Immer wenn er mir im Hirn rumgespuckt ist und es mir bewusst wurde, habe ich versucht, gedanklich bei mir zu bleiben. Weg von ihm, hin zu mir. Ich habe versucht mich zu beschäftigen und abzulenken. Ich bin in der Zeit viel im Wald spazieren gegangen, dass hat mir unheimlich geholfen.
    Auch geholfen hat mir, dass ich meine Präsenz auf Social Media Plattformen konsequent beendet habe, ich habe meine Accounts gelöscht und seine Kontaktdaten ebenfalls, die aber vorher noch zusätzlich blockiert. Für den Fall der Fälle, er mal wieder (wie früher so oft) Anwandlungen hat und im Halbdelirium nasse Liebesbotschaften losschickt. Ich wollte einfach gar nichts mehr von ihm hören. Das war Anfangs Super hart und ich war endlos traurig. Aber mit der Zeit wurde es immer besser und die Abstände, bei denen ich mich gedanklich mit ihm beschäftigte, immer länger. Und dann, eines Tages dachte ich, es ist vorbei und ich fühlte eine unendliche Erleichterung.

    Er hat sich im Übrigen nie mehr gemeldet, nachdem er gemerkt hat, dass ich an seinen Spielchen nicht mehr interessiert bin.

    Die große Liebe zu mir ist dann schneller erloschen, als ich mir je vorstellen konnte.

    Ich wünsche dir sehr, dass du das schaffst und bei dir bleiben kannst.

    LG Solea

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • Wenn ich ehrlich bin, geht es mir seit Tagen extrem schlecht. Ich vermisse ihn bei alltäglichen DIngen wie z.B. zusammen Einkaufen gehen, zu kochen oder unsere Gespräche und das gemeinsame Lachen. Ich habe gestern und heute viel geweint. Ich weine um gemeinsame Erlebnisse und die schönen Erinnerungen.

    Liebe Kiwi, das ist so verständlich und auch sehr traurig.

    Aber glaube mir, das wird mit der Zeit besser.

    Ich habe nach dreißig

    Jahren Ehe mit vier gemeinsamen Kindern und schließlich nach seiner Entscheidung für das Trinken und für neue Partnerin, die mitmacht, das auch nicht geglaubt.

    Man fehlt in so ein tiefen emotionalen Loch und hat keine Möglichkeit es zu verstehen. Ich dachte sogar, dass für uns (COs) ist es nicht nur genau so schlimm wie ein Entzug bei dem Alkoholiker, sondern noch schwieriger. Weil wir uns ständig in diesem schmerzhaften Gedankenkarussell befinden, an uns zweifeln, vermissen, erinnern, stellen uns vor, wie es sein könnte....und der Anderer(Andere)...greift zu der Flasche und betäubt das Ganze.

    Irgendwann, Dank diesem Forum auch, habe ich aufgehört es verstehen zu wollen.

    Jeder Mensch hat sein Recht für das was ihm wichtig ist zu entscheiden.

    Mir war nur wichtig, nach dem er meine Tochter betrunken gefahren hat und sie mich weinend angerufen hat zwecks Abholung,( sie hat es erst auf der Autobahn realisiert....), dass er sie nicht mehr fährt.

    Und mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, alleine einzukaufen und den Alltag zu leisten. Schwieriger war das Erlebtes nicht teilen, besprechen, austauschen können.

    Ich machte Fehler, unendlich viele, habe ihm geschrieben und Bilder von größeren Ereignissen (wie der Abiball des Sohnes oder Geburtstage der Kindern, die wir ihnen ihn hatten, geschickt.

    Das brachte mir nur Frust und Tränen.

    Ich habe echt lange gebraucht.

    Jetzt ist es ca. ein Jahr, dass ich ihn nicht kontaktiere.

    Wenn er schreibt, sehr selten und total betrunken, antworte ich sehr knapp, zwar höflich, distanziert.

    Wenn er mir mit Vorwürfen kommt, dass die Kinder ihn nicht schreiben, dass er Weihnachten alleine ist und das alles wegen mir, ich könnte mit ihm und seiner neuen als "Freunde" bleiben, dann antworte ich nicht.

    Ich war damals in allem schuld und jetzt wohl immer noch.

    Die Kinder sind erwachsen, ich möchte mich nicht einmischen.

    Wichtig ist, bei diesem schlimmen Liebeskummer, an sich zu glauben, dass man das schafft, dass es alles früher oder später besser wird. Und dass man es zwar nicht verstehen kann, aber lernen damit zu leben schon. Und sogar sehr gut. Ausgeglichen, harmonisch, mit klaren Prioritäten, friedlich, ohne Alkohol und dessen Folgen aller Art.

    Alles wird gut!

  • Liebe Solea,

    liebe Selene und

    liebe Stern,

    ich kann Euch gar nicht beschreiben, wie dankbar ich für Eure Zeilen bin!! Ich fühle mich so verstanden und jedes einzelne Wort hilft mir, weiter bei meinem Weg zu bleiben. Tausend Dank! Denn das ist das, was ich aus tiefstem Herzen möchte: Endgültig los von ihm, von den Gedanken an ihn, von dem hinterher Trauern der Vergangenheit. Er weiß, dass es kein "wir" mehr gibt!

    Ich bleibe weiter stark! Ich habe ihn nicht kontaktiert und das soll auch so weiter bleiben, denn ich befürchte, dass ich ansonsten schnell einknicken oder mich einlullen lassen würde. Dass ich wieder Versprechen glauben könnte, die keine 2h andauern. Das will ich nicht. Ich will nicht mehr mit jemanden diskutieren müssen, der permanent den Spieß umdreht, alle Schuld bei anderen sucht, mich dermaßen manipuliert, dass ich nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist und mein Selbstwertgefühl zerstören möchte, indem er mich schlecht macht. Dass ich doch ein Niemand wäre, nicht die, für die ich mich ausgebe, sozusagen ein Fake wäre. Ich, die mit ihrer Tochter seit Jahren in einer der teuersten Städte Deutschlands alles alleine finanziert und auf 100qm mit Dachterrasse wohnt. Die, die ihrer Tochter alles bieten kann und will. Und dann er, der neben Schulden in einer heruntergekommenen Wohnung gewohnt hat und jetzt in einem möblierten Aparatment haust. Nein, das werde ich nie wieder zulassen!

    Jeder der mich kennt, fragt eh, weshab ich das überhaupt so lange mitgemacht habe, immer wieder seinen Versprechen geglaubt habe. Ja, er konnte Trinkpausen von 2-8 Wochen aushalten. Da dachte ich, "schau, er kann es, er ist willig damit aufzuhören". Tja, bis zum nächsten Absturz und die kamen in immer kürzeren Abständen und immer heftiger.

    Ich habe am WE den großen Fehler gemacht, trotz des schönen Wetters nur in der Wohnung zu bleiben. Ich habe zwar meine Terrasse bepflanzt, mit Freunden telefoniert, aber gedanklich hatte ich überhaupt keine Ruhe. Vielleicht habe ich mich auch selbst bemitleidet! Heute jedenfalls geht es mir wesentlich besser. Ich war im Büro, war gut abgelenkt und dachte mir, dass ich mich in der nächsten Zeit definitiv besser ablenken muss.

    Letztlich ist es ja auch eine Art Trauer um etwas, was nie gut werden konnte. Ich habe einen Freund, der hat mir das ebenfalls gesagt, wie Dir, liebe Solea, der Psychologe: "Es wird mit ihm kein Happy End" geben.

    Letztlich hat er mir ein paar Wochen/Monate etwas vorgespielt, bis die Maske(n) fiel(en). Manchmal glaube ich, dass bei ihm auch eine Art verdeckter Narzissmus vorliegt.

    Ich hoffe nicht darauf, dass er einen Tiefpunkt haben wird, alles in die Wege leiten wird und dann wird alles gut. Nein, daran glaube ich nicht einmal ein bisschen! Selbst wenn er nie wieder trinken würde, bleibt der Charakter. Nicht alles ist alkoholbedingt. Ich glaube, er weiß genau, dass sein Leben eine einzige Verwüstungsstraße ist. Vielleicht war ich ihm als Frau "zu stark". Vielleicht hat er gesehen, dass ich trotzdessen, dass ich seit 11 Jahren alleinerziehend bin, mein Leben im Griff habe, es meiner Tochter und mir gut geht, dass wir ein gutes Leben führen können und er, der letztlich 2 Ehen zerstört hat, Haus weg, Schulden ohne Ende und sich permanent selbst bemitleidet hat. Wie böse doch alle waren, von Exfrauen, bis Eltern, Großeltern, Arbeitgeber usw.

    Was mir die letzten Tage auch auffielt: er hat überhaupt keine Freunde! Das war ihm immer ein Dorn im Auge, dass ich gute Freunde habe, mit denen ich meine Probleme (eben auch sein Saufen) besprochen habe.

    Ich werde stark bleiben und meinen Weg weitergehen, um irgendwann für mich sagen zu können, dass es mir nicht mehr wehtut, so viele Hoffnungen und Chancen gegeben zu haben. Allein das Lesen hier oder gewisser Literatur über Angehörige Alkoholkranker hat mich aufhorchen lassen, dass ich diesen Kampf niemals gewinnen kann und daneben nur zugrundegehen kann. Ich habe nächtelang hier gelesen und habe mir geschworen, ich muss hier aussteigen. Das Karussell dreht sich immer schneller und irgendwann kannst Du vielleicht nicht mehr aussteigen.

    Ja, daran sieht man, wie er jetzt agiert und der Satz: "Er ist kein guter Mann" - gefällt mir, denn er ist nichts weiter als die bittere Wahrheit! Seine Liebesschwüre noch von letzter Woche und sein jetziges Agieren haben überhaupt nichts gemeinsam!

    Ich weiß, dass er nichts ändern wird, denn er will einfach nicht. Das habe ich akzeptiert! Ich kann das eben nicht nachempfinden, dass man so handelt, wie er das jetzt macht. Sich selbst bemitleiden, anstatt zu handeln. Er weiß, dass er krank ist, aber er akzeptiert nicht, dass es ein gesundes und normales Leben nur geben kann, indem er NIE WIEDER trinkt und das will und kann er sich eben nicht vorstellen, weil er ja alles so toll im Griff hat.

    Ich weiß, jeder Tag, den ich schaffe, stark zu bleiben, wird mich dahin führen, dass es weniger wehtut, dass ich weniger an ihn denken muss und irgendwann hört es hoffentlich für immer auf und ich werde begreifen, dass er mir nie das werden konnte, was ich mir gewünscht und vorgestellt habe. Seine Maske hatte er an und die ist gefallen!

    Ich danke allen, die mich in dieser Situation so gut unterstützen!! :)

    LG Kiwi

  • Ich bin zwar weiterhin stark, aber ich merke, dass ich irgendwie noch gefangen bin und mich unfrei fühle. Gedanklich bin ich noch sehr bei ihm und der Beziehung. Ständig frage ich mich, warum, weshalb benimmt er sich so. Ich weiß, dass ich es nicht verstehen werde und es besser wäre, komplett loszulassen. Es ist vielleicht minimal besser geworden, indem ich nicht ununterbrochen an ihn denke.

    Ich habe hier gelesen und zudem empfehlen das auch meine Freunde, ihn auf allen Kanälen zu blockieren. Irgendwie bekomme ich das noch nicht hin. Vielleicht weil ich noch keinen kompletten Schlussstrich ziehen kann? Ich warte irgendwie auf den Knall, damit ich wütend werde und ihn komplett eliminieren kann auf allen Kanälen. Nein, stattdessen tut er so, als wäre nichts und kommentiert ein Foto von mir und dann auch noch mit rotem Herz. Das tut irgendwie weh. Ich weiß, dass es kindisch ist, aber trotzdem tut es weh.

    Morgen kommt er, um den restlichen Kram zu holen. Seit 4 Wochen ist er weg und er hat es bis heute nicht geschafft, einen Nachsendeauftrag zu beauftragen. Ich schicke ihm definitiv nichts hinterher und möchte seine neue Adresse auch nicht wissen, nicht dass ich im Sehnsuchtsanfall tränenüberströmt vor seiner Türe stehe.

    Er würde mich vermissen, aber er merkt, dass es ihm gut täte, wie es momentan beruflich und privat ist und er merkt, wie er runterkommt. Was auch immer was bedeuten soll...

    Ich weiß, dass wir keine Zukunft haben, aber mein blödes Herz hinkt irgendwie hinterher. Ich vermisse die tollen Zeiten, aber ich weiß, ihn gibt es nur mit der Monsterseite. Das will und kann ich nicht!

    Ich hoffe, dass er morgen eher distanziert auftritt. Dann kann ich wütend sein und mich ärgern. Alles andere würde mich zurückwerfen!

    Wann hört dieser Schmerz endlich auf? ||

  • Liebe Kiwi,

    ja, das Herz... es dauert halt schon, bis das Herz und der Kopf auf dem gleichen Standpunkt gelandet sind. Das ist einfach so.

    Sei einfach geduldig und liebevoll mit dir selbst. Eine Trennung ist halt immer mit Schmerz verbunden. Es ist ja doch auch ein Abschiednehmen von Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Das darf auch weh tun.

    Versuche einfach weiterhin, die Vorteile deines Lebens jetzt zu sehen und zu genießen. Dir Gutes zu tun. Und ihn zu blockieren. Ein absoluter Cut tut erst mal weh und fühlt sich komisch an. Aber es ist tatsächlich das beste Mittel dafür, dass der Schmerz aufhört. Wenn du eine Wunde hast kratzt du dir ja auch nicht dauernd den Schorf wieder ab. Also normalerweise ;) .

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Kiwi, das dauert bei jedem seine Zeit. Unterschiedlich. Wie wir alle und die Umstände.

    Eins ändert sich nicht. Egal wie lange es dauert , es wird besser.

    Bei mir hat es etwa nach drei Jahren nicht mehr so weh getan und ich konnte endlich !!!! immer mehr Vorteile des Lebens ohne ihn sehen und auch genießen. Leben!

    Ohne Alkohol als Thema überhaupt, ohne sehen zu müssen, was der Alkohol mit dem Mensch, der dir wichtig ist, macht. Weil das hat sich bei ihm nicht geändert, sondern immer weiter verschlimmert.

    Ich habe meinen nicht blockiert, das machte mir es schwerer, aber ich habe mich dazu selbst entschieden, manchmal seine Meldungen aushalten, auch beantworten, weil wir gemeinsame Kinder haben.

    Ob das richtig ist, weiss ich bis heute nicht...

    Er hat sich vor paar Tagen zum Beispiel anlässlich bevorstehenden Geburtstag der Tochter gemeldet, mit den Vorwürfen wieder, warum er wohl nicht bei unseren Familienfesten dabei ist und was bin ich für ein böser Mensch....Betrunken und mit Vorwürfen...

    Was ich antworten konnte? Das wir keine Feinde sind, aber die Gründe für die Trennung weiterhin da sind.

    Dass er gerne mit den Kinder eigene Feier feiern kann und darf. Wenn sie ihn einladen.

    Es ist nachvollziehbar was du sagst, Schmerz und Enttäuschung, das Vermissen...aber solange der trinkt wird es nur schlimmer! Das du so ein Leben nicht willst, weiss du ja schon.

    Und das er aufhört und alles neu bewertet ist so unrealistisch....

    Und sogar wenn, ist es keine Garantie auf ein Happyend.

    Wenn du dir Tür zumachst, ihn blockierst, wird es erstmal seelisch schlimmer, aber dann auch schneller vorbei.

    Wünsche dir viel Kraft und Zuversicht.

    LG

    Stella

  • Ich habe hier gelesen und zudem empfehlen das auch meine Freunde, ihn auf allen Kanälen zu blockieren. Irgendwie bekomme ich das noch nicht hin. Vielleicht weil ich noch keinen kompletten Schlussstrich ziehen kann?

    Hej Kiwi76

    Ja, diese Empfehlung wird oft gegeben und ist sicher auch nicht falsch. Trotzdem sehe ich es etwas anders...ich selbst bringe das auch nicht fertig. Grübeln tue ich sowieso, Nach meiner Ansicht hört das erst auf, wenn der emotionale Abstand da ist. Leider dauert das. Ich persönlich bemerke, dass ich durch den "nassen Kram", den er mir schreibt, darin bestärkt werde, dass ich es so nie wieder will. Bei mir ist nur diese hartnäckige Hoffnung, er kommt noch zur Einsicht. Aber auch die wird mit jeder seiner Mail-Aktionen geringer. Natürlich möchte ich aus meinem Empfinden keine Allgemeingültigkeit ableiten. Aber nicht zu blockieren kann auch auch zielführend sein. Guck für Dich, was dir guttut.

    Der Abstand kommt und dieser besch......Schmerz hört auf!

    Ich habe sogar wieder ein bißchen mit anderen Männern geflirtet, auch das kann guttun. Ich dachte in dem Moment: "mein Gott, wie herrlich, in ein nüchternes Augenpaar zu gucken und der lallt auch nicht" :lol: Tu Dir selbst etwas Gutes. Was auch immer Wunder wirkt, ist Sport. Sei es Radfahren, Schwimmen oder einfach nur Laufen...

    Und was mir auch hilft- vielleicht gibt das jetzt Ausmecker von Sunshine_33 - zu verstehen, warum ein Alkoholiker das tut, was er tut. Oder eben nicht tut. Die Abgründe einer alkoholgeschwängerten Seele. Mir hilft es, Abstand zu gewinnen.

  • Zitat

    Und was mir auch hilft- vielleicht gibt das jetzt Ausmecker von Sunshine_33 - zu verstehen, warum ein Alkoholiker das tut, was er tut. Oder eben nicht tut. Die Abgründe einer alkoholgeschwängerten Seele. Mir hilft es, Abstand zu gewinnen.

    Och was heißt "Ausmecker", jeder muss selbst wissen, was er/sie tut. Ist ja nicht mein Leben, näch? ;)

    Das fortwährende Kontakthalten zum Alkoholkranken ist für mich halt das weitere Ausleben der eigenen Sucht, also der CO-Abhängigkeit.

    Und für mich ist es ähnlich wie bei einem Alkoholkranken frisch nach einer Entgiftung, der sich weiterhin in Kneipen rumdrückt und meint, die Sache unter Kontrolle zu haben.

    Wie lange sowas gut geht, kann man sich an 5 Fingern abzählen, die Rückfallgefahr ist so massiv.

    Ebenso beim CO-Abhängigen, wenn der Alkoholkranke lange genug rumsäuselt, "Besserung" verspricht und außerdem das Blaue vom Himmel, wie schnell wird dann ein CO-Abhängiger wieder rückfällig?

    Hier melden sich so viele CO-Abhängige an, wollen Hilfe für ihren Säufer, aber wollen partout selbst nix ändern, weisen jegliche Verantwortung für ihr eigenes Leben von sich (auch wenn sie das nicht so sagen oder schrieben würden) und Loslassen will man schon gar nicht.

    Und schnell sind sie dann auch wieder weg, wenn sie merken, sie können nur für sich selbst was ändern, aber ansonsten kaum bis gar nix bewirken bei anderen.

    Dann rennt man halt doch wieder schnell zum Säufer zurück, der sich selbstverständlich an keine seiner Versprechen halten wird. Kann er gar nicht aufgrund der Alkoholkrankheit.

    Und so wird ne weitere Runde gedreht, alles beginnt von vorn.

    Schade um die so verlorene Lebenszeit, denn als solche sehe ich sie, wenn auch mit Einschränkungen.

    Zitat

    Ich habe sogar wieder ein bißchen mit anderen Männern geflirtet, auch das kann guttun. Ich dachte in dem Moment: "mein Gott, wie herrlich, in ein nüchternes Augenpaar zu gucken und der lallt auch nicht" :lol: Tu Dir selbst etwas Gutes.

    Das finde ich KLASSE ! :thumbup:

    So kann man auch mal wieder sehen, was das Leben sonst noch so zu bieten hat. Und das man auch noch einen neuen Partner finden könnte, selbst wenn aus gewissen Flirts doch nichts wird und es dabei bleibt.

    Seinen eigenen Marktwert zu checken und zu sehen, das der keineswegs gering ist, halt ich für nicht gerade unwichtig, auch wenn sich das oberflächlich anhören mag.

    Das ist doch einfach auch Balsam für die Seele oder nicht?

    Gehört dann auch dazu, sich selbst was Gutes zu tun.

    Solange man dabei ehrlich und klar dem anderen gegenüber bleibt und keine falschen Hoffnungen schürt.

    Aber ich denke, ein Flirt ist auch nur ein Flirt...da sollte man nicht zu viel hinein interpretieren, von beiden Seiten aus nicht.

    Einfach genießen und fertig... na ihr wisst schon wie ich das meine :lol:

    Den anderen loszulassen bedeutet für mich auch, ihn nicht weiter über soziale Medien zu kontrollieren, denn nix anderes ist es, wenn man da dauernd rumhängt und schaut, ob der andere Bilder gelöscht hat oder das Gegenteil oder pipapo.

    Und ich persönlich denke, das ist auch der einzige Weg, wieder frei zu werden von dem ganzen Mist.

    Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung, habe auch schon mal zu lange fest gehalten.

    Übrigens handelte es sich dabei um einen trockenen Alkoholiker.

    Auch mit diesen Menschen kann es unmöglich sein, eine Beziehung zu führen, ein trockener Alkie wird nämlich nicht automatisch zum Gutmenschen.

    Der Alkohol verändert nämlich nicht völlig das Wesen eines Menschen, und was Dunkles in einem eh drinsteckt, das wird auch trocken immer wieder zum Vorschein kommen.

    Es gibt halt Charaktereigenschaften, auch bedingt durch eigene Erfahrungen, die auch nüchtern beibehalten werden.

    Hätte ich damals eher losgelassen, wäre der Schmerz für mich sehr viel kürzer gewesen.

    Erst als ich gar keine Kontakte mehr zuließ, wurde es besser, wenn auch erstmal schwerer die ersten Tage und vielleicht auch Wochen.

    Aber dann ging es schnell wieder bergauf für mich, und ich widmete mich wieder meinem eigenen Leben.

    Und ich bin auch wieder glücklich in meinem Leben geworden, mitunter sogar sehr glücklich. :)

    Heute bin ich froh, das alles so gekommen ist und diese Beziehung zerbrach.

    Denn wäre es anders gekommen, hätte ich sehr viele schöne Erlebnisse gar nicht haben können, viele Erfahrungen nicht machen können, also ist letztendlich alles gut so wie es ist.

    Ob ich hier meckere oder nicht ist im Grunde eher belanglos, jeder wird doch das tun, was er für gut und richtig hält, auch wenn es wieder in eine Sackgasse führt.

    Aber vielleicht führt es doch manchmal zu Denkanstößen, wenn man so weit ist, sein Leben verändern zu wollen, in die eigenen Hände nehmen zu wollen.

    Eines ist aber mal sicher:

    Wer immer wieder das Gleiche tut, kann nicht mit anderen Ergebnissen rechnen.

    Liebe Grüße und einen schönen ersten Mai wünscht

    Sunshine

    (hier scheint sogar kräftig die Sonne! :lol: )

    Also raus gehen, in die Sonne und die Natur genießen, eine Freundin und einen Freund treffen (und hoffentlich auch bald wieder in größeren Kreisen!) mit einem Buch oder dem mp3-Player in den nächsten Park gehen oder eine Radtour machen.

    Alles was Aktivität weg vom Alkoholkranken bedeutet, ist hilfreich.

    Und Flirten was das Zeug hält natürlich auch! :D

  • Ich bin unheimlich dankbar, dass ich in diesem Forum sein darf und von Euren Erfahrungen profitieren darf! Jedes Wort hilft mir weiter!

    Ich bin weiter standhaft geblieben, habe keinen Kontakt durch Nachrichten oder gar Anrufen gesucht. Ich merke, wie mir jeder Tag Abstand ein bisschen besser hilft, die Situation von "außen" zu betrachten. Es gibt kein zurück. Es kann nur ein vorwärts geben und zwar ausschließlich für mich! Auch wenn mich eben up and down's begleiten. Ich spüre ganz tief in mir, dass ich es schaffen werde, komplett loszulassen.

    Ja, das komplette Blockieren auf allen Kanälen habe ich einfach noch nicht geschafft. Ich hoffe, dass ich das auch noch hinbekommen werde.

    Er ist übrigens gestern nicht aufgetaucht, um seinen restlichen Kram und die Post zu holen, sondern hat mir ganz in der Früh krankheitsbedingt abgesagt. Ich habe ihm Besserungswünsche geantwortet und im Laufe des Tages kam eine heulende, selbstbemitleidende Nachricht so in der Art, wie schrecklich doch die Situation wäre. Ich habe darauf nicht geantwortet. Er und seine Sauferei und seine Uneinsichtigkeit haben uns schließlich dorthin befördert. De facto hat sich bei ihm nichts geändert. Er strampelt weiter in seinem Selbstmitleid und ich vermute eh, dass er jetzt, wo er krankheitsbedingt zu Hause ist, auch unter der Woche wieder trinkt. Diese Nachricht kam aus dem Nichts. Seitdem ist Stille angesagt.

    Ich habe mir überlegt, ob es nicht besser für mich wäre, wenn ich ihm die Sachen einfach vor die Türe stelle, wenn er doch noch in der nächsten Zeit sein Zeug holen möchte. Irgendwie habe ich Angst davor, dass mich das Treffen zu sehr aufwühlt und quasi wieder zurückwirft. Ich möchte mich schützen. Außerdem bin ich von seinem jetzigen Benehmen unglaublich enttäuscht.

    Realisiert eigentlich ein Alkoholiker, wohin ihn seine Sauferei gebracht hat oder werden diese Gedanken, sofern sie denn überhaupt auftauchen, Beiseite geschoben? Ich weiß, ich soll bei mir bleiben, aber diese Frage beschäftigt mich sehr.

    Ich habe mich mit Sport abgelenkt, mich mit Freunden getroffen und genieße heute den Feiertag, der leider bei uns alles andere als sonnig ist.

    Ich werde weiter stark bleiben! Ich bin jetzt vier Wochen ohne Beleidigungen, Streitereien, Beschimpfungen und wüsten Verdrehungen. Das tut mir unheimlich gut!

    LG

    Kiwi

  • Das ist eine logistische Frage.

    Bekommst du alles in einen Karton?

    Kannst du den auch alleine transportieren & vor seine Tür stellen?

    Sind Wertgegenstände dabei? (Dann täte ich es nicht.)

    Wie groß ist die Gefahr, dass er dich dabei "erwischt" & wie willst du reagieren, wenn das der Fall ist?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Kannst du eine Begleitung arrangieren? Zu zweit wäre es besser! Da könntest du auch klingeln & ihm den Krempel persönlich übergeben.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

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