Beiträge von Mery

    Hallo zusammen

    Heute ist für mich Tag 11 ohne Alkohol... Es ist nicht immer einfach, aber ich fühle mich gut und gut aufgehoben

    ich bin letzten donnerstag ja zum ersten mal in einer SHG gewesen... ich war sehr aufgeregt und hatte ein bisschen bammel davor was mich erwartet. ich war etwa 10 minuten vor dem treffen da und habe da schon den leiter kennengelernt, der nur ein jahr älter ist als ich und als die anderen kamen fühlte ich mich schon nicht mehr so fremd. wir waren nur zu viert wegen einer abwesenheit, aber es war toll. sie haben ihre geschichten und wege erzählt, ich habe von mir erzählt und ich habe viele parallelen gefunden und es tat gut einfach mal zu erzählen und angst zu haben dass man "gewertet" wird.

    am sonntag (hatte da gesagt, dass das für mich immer der schwierigste tag ist weil der so lang ist und ich oft trotzdem nicht genug antrieb habe um was zu unternehmen) hat mir der leiter geschrieben, dass er an mich denkt und hofft ich habe etwas vor und dass ich ihn jederzeit anrufen kann wenn etwas ist. das hat echt gut getan. ich freue mich schon auf das nächste treffen, das nächste woche stattfinden wird.

    Du triffst es auf den punkt, AufDerSuche.

    Aber ganz ehrlich… solche enttäuschungen und frust beim kennenlernen und daten und was auch alles haben mich so oft zum trinken verleitet. Meine nüchternheit werde ich mir von sowas aber nicht mehr vermiesen lassen.

    Take it or leave it. Ich mag keine kompromisse über dinge eingehen, die grundpfeiler sind und selbstverständlich sein sollten, egal ob in einer beziehung oder freundschaft.

    Dahinter steckt nach meiner eigenen Erfahrung und Beobachtung eine gewisse Vorstellung, die man glaubt, nach außen hin erfüllen zu müssen und eine gewisse Vorstellung, dass, wer an Alkoholismus erkrankt ist, selbst schuld sei, dass man früher hätte erkennen müssen, wo die Reise hingeht.

    Genau so ist es... Ich bin doch Mery, die Mery die immer alles im Griff hat, die immer freundlich und hilfsbereit ist, die sich um ihre Mitmenschen kümmert, die klug und organisiert ist. Aber tja, ich habe es eben nicht im Griff, resp. ich hatte es nicht und versuche es jetzt zu ändern.

    Ich glaube für mich war der Auslöser die Einsamkeit. Als mein Mann nicht mehr da war habe ich mich einsam gefühlt, konnte dann aber mit den kollegen im job und ehrlich gesagt auch einigen affären usw war ich aber gut bedient und konnte die zeiten alleine auch geniessen und habe mich dann nicht einsam gefühlt. Als der erste Lockdown kam durfte ich nicht ins büro, durfe meinen mann im heim nicht besuchen, meine eltern in der schweiz nicht besuchen und ich hatte gar keine bezugsperson oder freund in deutschland, da ich grenzgängerin bin und alle meine kontakte in der schweiz waren. da habe ich mich echt einsam gefühlt...

    Kann es sein, dass du auch jemand bist, der an sich den Anspruch hat, ständig für andere da sein zu müssen?

    Jein. ich habe nicht das gefühl es zu müssen, es gehört zu meinem naturell. ich biete mich an zuzuhören, auch bei leuten die ich vielleicht nicht gut kenne aber ich merke dass es ihnen gut tun würde. es belastet mich auch nicht.

    Dass ich nun deshalb will, dass mein freund so reagiert.... ich glaube nicht. was mich vor allem nervt ist, dass wir im frühjahr uns sehr angenähert hatten, es am schluss dann nichts wurde weil er irgendwie planlos war und nicht wusste was er für seine zukunft wollte und dann schlussendlich auch lange im ausland war zum arbeiten. nun ist er bald wieder da, bereut dass er sich da nicht mehr "reingehängt hat" und er mich zurückerobern will und so weiter und so fort. und ich ihm gesagt habe was ich vor allem brauche ist jemand der mir halt gibt, der mir eine starke schulter geben kann (damals habe ich ihn bei seinen problemen unterstützt) und ich gerne wieder mal mädchen sein darf. war natürlich alles kein problem, ich bin immer für dich da, blabla... tja. soviel dazu.

    Aber ja, diese diskussion hat nichts mit dem ursprünglichen thema zu tun, tut mir leid :)

    So, Tag 6. Mir geht es gut, bin nur irgendwie sehr müde, aber das kann 1000 Gründe haben :)

    Ich war gestern Mittag beim Blauen Kreuz für meinen Termin. War an sich sehr gut, der Herr ganz nett und wir haben alles besprochen. Und obwohl ich ja wusste, dass ich Alkoholsüchtig bin, war es mega hart es aus einem fremden Mund zu hören. Musste dann echt auch weinen, weil ich mich irgendwie geschämt habe überhaupt so tief zu sinken und weil ich enttäuscht von mir selbst bin. Aber nun gut, eigentlich wusste ich es ja. Jetzt habe ich die Bestätigung, und genau darum ging es ja.

    Auf jeden Fall... ich "darf" morgen in eine Gruppe, die sich alle zwei Wochen trifft. Die haben noch platz, ist eine kleinere Gruppe mit 4-5 Leuten und ich bin schon sehr gespannt obwohl ich auch etwas schiss habe... aber jeder da hat ja auch mal angefangen und kennt bestimmt das gefühl.

    Was mich enttäuscht gerade ist, dass ein "Freund" von mir, von dem ich hoffte eine starke Schulter zu bekommen und gestern etwas zuspruch (nach dem Motto "das ist der richtige schritt, ich bin stolz auf dich, kann ich etwas für dich machen, bitte sag mir dann wie es war", solche normalen dinge halt) mich einfach ignoriert hat. ich sagte ihm, ich hätte mittags ein gespräch das mir auf dem magen liegt, habe ihm dann gesagt wohin ich gehe... und da kam einfach nichts. heute nur die info dass es ihm leit tut, dass er nicht geantwortet hat, er sei wahnsinnig im stress. Kann ich verstehen, das kanns ja echt mal geben... aber nicht mal heute ist dann das gekommen, was ich gestern hätte hören wollen.

    Es klingt doof das so zu sagen, "was ich hätte hören wollen"... aber ich bin seit jaaaaahren immer die, die die starke schulter ist für meinen Mann usw, resp. es ist jahre her, dass mir jemand eine Schulter bieten konnte. und ich hoffte jetzt, das auch mal zu spüren zumal dieser "Freund" teilweise auch mehr ist als nur ein Freund.

    Aber hey.... ich war alleine stark, ich kann das weiterhin sein. Mein Mann ist zwar schwerstbehindert und kann kaum sprechen, aber er weiss von meiner Sucht und er gibt mir zu verstehen dass er es super findet dass ich die situation selbst in die hand nehme und was dagegen mache.

    wir sind online 24/7 zu erreichen. Klar ist nachts weniger los als tagsüber, aber wenn du schnell was loswerden willst oder eine Frage hast, schreib einfach.

    Danke liebe Linde, das weiss und schätze ich. Meine Psych fände eine Anbindung vor Ort ebenfalls gut, und ich habe nun mit diesem Schritt das Gefühl wieder ein Hintertürchen mehr zuzumachen. Grundsätzlich bin ich ja bereits recht gut aufgestellt, da ich ja schon in Psychotherapie bin (nur das Thema muss etwas verlagert werden) und euch habe... ich glaube, da gibt es bestimmt andere, die die Gruppengespräche "mehr brauchen".

    Ich freue mich auch, wenn ich mal soweit bin um mich für den geschlossenen Bereich bewerben zu können, ich bin sicher da wartet noch eine ganz neue Welt mit noch viel mehr Inputs und Infos.


    Ist dein Zuhause alkoholfrei? Das ist ganz wichtig.

    Ja, ist es. Schon seit Juni hatte ich nie Alkohol an Lager. Wenn ich getrunken habe, habe ich jeweils vorher besorgt was an einem abend wieder weggekommen ist. Dafür hasse ich die Essenslieferdienste... meist kam ich nämlich so abends, obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte nüchtern zu bleiben, doch zu meinem Weisswein/Prosecco.


    Pass auf, dass du dir nicht zu viel vornimmst und aus Stress Suchtdruck bekommst.

    Morgen wird ein sehr stressiger Tag, da ich mittags den Termin habe und abends noch die Psych, und natürlich noch ein Arbeitspensum zu leisten... aber sonst werde ich schauen dass ich alles gut aufteile und erledige. Es fühlt sich gerade nach viel an, aber wenn ich es niederschreibe als To-Do-Liste sind es viele Kleinigkeiten, die ich oft in einem Wisch erledigen kann. Da sind Sachen wie Süsses besorgen für den Adventskalender meines Mannes, Batterien besorgen für die LED-Kerzen seines Kranzes, Weihnachtsbaum aufstellen, Altpapier zum Werkhof fahren... also nichts wildes :)

    Hallo Sarah

    Deine Story inspiriert und motiviert mich sehr - aller Achtung dafür, ich hoffe es genau so gut zu bewältigen wie du.

    Darf ich fragen... du sagst, du hast sehr schöne Alternativen entdeckt. Verrätst du mir/uns was da deine Strategien und Alternativen sind? :)

    Liebe Grüsse

    Mery

    Hallo zusammen

    Tag 5 für mich... läuft soweit ganz gut, ich fühle mich gut.

    Gestern gegen Abend wurde ich dann unruhig, kribblig und hatte "Herzrasen"... das war die typische Zeit, an der ich sonst eine Flasche aufgemacht hätte. Ich habe dann eine Dosis Medis aus der Reserve genommen, wie mit dem Arzt abgesprochen, und danach ging es mir besser. Ich habe gestern einiges im Haushalt erledigt (eigentlich alles was ich mir vorgenommen hatte) und habe relativ lange gepuzzelt. Konnte auch gut einschlafen, nachdem ich im Bett gelesen habe - was ich übrigens seit Jahren immer vor dem Einschlafen machte, aber in den letzten Wochen nicht mehr möglich war da ich immer betrunken war.

    Ich habe vorher auch Rückmeldung wegen der SHG bekommen... die ist aktuell sehr sehr voll und da ist es nun Corona-bedingt schwierig noch mehr Leute reinzupacken. Ich habe aber Morgen Mittag ein Einzelgespräch beim Blauen Kreuz, damit sie meine Lage und Situation einschätzen können und wir schauen können wie und wo ich gut aufgehoben bin. Abends bin ich dann sowieso regulär bei meiner Psych.

    Nach einer Woche Urlaub geht es bei der Arbeit drunter und drüber... bin schon ziemlich entnervt, ich merke es weil mich sogar meine Katzen nerven wenn die mich im Homeoffice "besuchen" kommen. Ich muss noch so vieles erledigen diese Woche, habe Abgabetermine bei der Arbeit und auch einiges Privat, was diese Woche ansteht... aber ich hoffe mit guter Planung oder mit Planung überhaupt sollte ich es hinbekommen.

    Guten Morgen allerseits

    Danke liebe Seeblick, ich will dieses mal echt damit erfolgreich sein.

    Ich habe gerade mit einer Selbsthilfegruppe in meinem Landkreis aufgenommen, da gibt es eine Gruppe die sich jeweils Montagabend trifft. Ich hoffe, dass ich da aufgenommen werde und bin bereit da an mir zu arbeiten, auch wenn das ja immer der schwierigste Part ist... kenne ich ja von der "normalen" Psychotherapie ja schon.

    Aber es ist ein Schritt nach vorne, der sich richtig anfühlt.

    Heute ist Tag 4 ohne Alkohol und es fühlt sich soweit gut an. Ich weiss aber, dass die Wochenenden und vor allem der Sonntag immer eine Stolperfalle für mich waren. Aber da ich viele Ideen habe, wie ich meine Zeit füllen kann, bin ich optimistisch. Und ich bin stark, das habe ich schon oft in meinem Leben bewiesen und werde es auch heute beweisen können :)

    Übrigens: ich habe gestern (samstag) vormittags mit meinem Arzt telefoniert... da ich etwa 500km von Zuhause weg war konnte ich nicht einen Termin vereinbaren. Ich habe mit ihm gesprochen, er hat mir das OK gegeben für die medikamentöse Unterstüzung während des Entzuges (hatte die Medis ja bereits eingenommen aber habe die Dosierung usw mit ihm besprochen und festgelegt) und er wird sich mit meiner Psych absprechen, die ich am Dienstag sehe. Da habe ich letzte Woche Blut abgenommen, er wird sich die Resultate senden lassen und je nach Resultate wird er mich nochmals für eine neue Entnahme aufbieten oder auch nicht. Sonst sehe ich ihn Ende Woche und wir schauen wie es mir geht.

    Es gibt eigentlich vieles, was ich machen und/oder lernen möchte... diese Woche habe ich gerade erst in einem podcast gehört und was das gesagt wurde ist echt wahr... alkohol macht passiv. ich habe ja so viel zeit, die ich nutzen könnte für tolle dinge.

    Ich möchte wieder lernern klavier zu spiegel (habe ein e-piano und hatte über 10 jahre unterricht als kind/teenie)... ich will lerne zu zeichen und zu malen, ich will einen blog starten über leben und kochen nach einer magenop, ich liebe es zu puzzeln, stricken, sticken und häkeln. all das habe ich kaum resp. selten gemacht weil ich einfach dumm war und die abende mit trinken verbracht habe...

    ich werde heute wohl bald schon ins bett, nach fast 4 stunden autofahrt bin ich recht müde und mein krimi, dem ich mich wieder konzentriert widmen kann ist gerade sehr spannend. ich freue mich auf einen langen, tollen sonntag an dem ich viele schöne dinge machen kann :)

    Ich bin im einer laufenden Psychotherapie, bei der wir schon vor meiner magen-op strategien überlegt hatten. Und ich muss sagen mein leben war trotz allen schwierigkeiten vor corona und dauer-homeoffice viel ausgeglichener… der tag eine hatte routine mit bereit machen morgens, arbeit, heimfahren, kochen, haushalt, entspannen schlafen. Ich bin jetzt quasi ununterbrochen zuhause seit märz 2020… zwischendurch mal ein tag im büro, aber das ist die absolute ausnahme. Die fehlenden zwischenmenschlichen kontakte fehlen mir schon und die tage verschwimmen so in einander auch wenn ich meine arbeitastunden ganz normal leiste

    Vielleicht sollte ich sport probieren, man hört ja immer wie gut das für körper und vor allem auch geist ist… aber ich konnte mich bisher moch nie dafür begeistern.

    Was machst du zum beispiel, wenn du das verlangen nach all hast oder was hast du gemacht am anfang um die zeit zu füllen?

    Das ist so und es ist mir klar geworden, dass der allohol keine hilfe ist und probleme nicht löst. So war das auch nicht gemeint… nur klang das auf den ersten blick so nach „ach heul nicht rum, da gibt es anderes was schlimmer ist“… was ja bestimmt auch wahr ist. Na ja ist auch egal.

    Alk ist keine lösung, ich muss aber noch neue lösungen finden. Resp neue bewältigungsmechanismen für solche situationen in dene ich bewusst oder unbewusst den alkohol als lösung missbrauchte

    Eigentlich habe ich meine sucht ja schon vom essen verlagert… vor dem magenbypass sagte man mir, dass vor allem frauen in meinem alter und umständen (=alleinstehend) sehr gefähret sind in einen alkoholmissbrauch zu geraten, weil das essen nicht mehr als „lösung“ stehen kann. Ich habe auch angst wieder in diese fressmuster zu geraten, ich habe so viel disziplin gehabt um meine 60kg zu verlieren.

    Irgendwie schiebe ich das problem ja nur von einer ecke in die andere. Wie wenn ich einfach ständig wische aber nie den dreck vom boden entferne…

    Danke für den Artikel, der ist sehr sehr hilfreich. Ich muss die ganzen inhalte noch lernen zu finden, nach sowas hatte ich gesucht aber war erfolglos. Werde heute abend oder morgen (falls es zu spät wird bis ich zuhause bin) mal am laptop die seite durchforsten, geht bestimmt besser als auf dem smartphone.

    Kann ich dich fragen… du sagst meine gründe wären keine gründe zum Trinken. Was wären denn welche? Ich weiss, an sich ist alles kein grund. Aber ich empfinde die aussage ein bisschen „harsch“, denn ich bin der meinung alles was einem sehr beschäftigt, auch wenn es trivial ist, ist wichtig und kann einen emotional und auch mental sehr einnehmen.

    Als mein mann auf der intensivstation im koma lag haben viele in meinem umfeld nicht über ihre probleme oder sorgen gesprochen weil „im vergleich ist es ja nichts“… aber ich finde auch wenns sorgen sind weil die katze zweimal gehustet hat und ein einen beschäftigt, dann ist das offenbar was wichtiges. Ich weiss nicht ob du verstehst was ich sagen will…

    Ich war frühstücken, danke :) zwar mit dicken augen, aber ist ja absolut wurscht.

    Hallo Hartmut

    Ich habe mich nicht hier gemeldet, weil mir gar nicht bewusst was das ich hier so wirklich wahrgenommen wurde. Ich kenne es von foren so, dass man ein anonymes irgendwas ist und keiner merkt ob man da ist oder auch nicht fällt eh keinem auf. Das ist hier anders und das weiss ich nun zum glück.

    Den alk habe ich mir selbst besorgt, und ich habe das erste mal getrunken als ich eine jobabsage bekommen habe. Im der firma läuft einiges deunter und drüber, es war lange unklar wie mein platz darin aussehen würde und ich habe mich total unzufrieden gefühlt. Mittlerweile ist da einiges klar und es geht wieder.

    Ich will mein leben in den griff bekommen und trocken werden und bleiben. Der alkohol hilft ja „nur“ das zu betäuben oder in den hintergrund zu rücken was mich beschäftigt und ich irgendwie nicht lösen kann. Ich arbeite an den lösungen aber ich habe keine, resp die liegen nicht alleine in meiner hand.

    Ihr bringt mich zum denken und ich fühle mich jetzt auch schlecht dafür was ich gemacht und auch nicht gemacht habe… bin heulend auf meinem Hotelbett und sollte eigentlich so langsam mal frühstücken gehen. Wie kann man nur so drauf sein…

    Dumme frage… sind denn entzug und entgiftung das selbe? Ich dachte immer der entzug ist die erste „akutphase“, so die erste 7-10 Tage, die entgiftung an sich deutlich länger dauert und damit die ganze zeit gemeint ist bis sich allfällige organische/körperliche schäden wieder gelöst haben…

    Danke. Wirklich, danke.

    Ich hatte noch die Medikamente vom „letzen mal“, habe mich so jetzt durch diese tage resp vor allem durch den schlimmeren ersten gemogelt und auch jetzt nehme ich die benzos noch. Am dienstag bin ich bei meiner psychologin.

    Was mir ein wenig hoffnung macht… nach der magenblutung (die kam als ich trocken war, das geschwür war aber eine geschichte die schon vor dem alk anfing, ganz am anfang des ersten lockdowns) musste ich mein antidepressivum umstellen. Ich war bisher nicht sicher ob es genau gleich gut wirkt, oder ob es mir einfach schlechter geht. Eine blutuntersuchung hat sich aber gezeigt, dass der wirkstoffspiegel nicht optimal ist und ich erhöhen soll. Ich hoffe damit geht es dann au psychisch besser, so dass ich „stärker“ bin und es auch schaffe.

    Ich werde sachen ändern müssen… das ist mir klar.

    Hallo Linde

    Wow, dass du gerade jetzt schreibst… hast du gesehen resp bemerkt dass ich wieder passiv auf der Seite war? Wenn ja, dann danke.

    Es ist vieles passiert in dieser Zeit. Ich war nach dem letzten Eintrag eine Zeit lang „trocken“ resp habe nicht getrunken. Bin dann mitte juli umgezogen und habe in der nacht nach dem umzug nur noch blut erbrochen. Ich hatte ein bekanntes geschwür, dass dann geblutet hat. Ich dachte das wars nun… niemand hatte einen ersatzschlüssel, wusste meine neue adresse… schlussendlich konnte ich aber selbst den krankenwagen rufen und es lief alles gut, ausser dass ich fast 1.5 liter blut in wenigen stunden verloren hatte.

    Dann wurde per september eine op geplant um das geschwür zu entfernen, bis dahin war mein magen echt sehr pingelig und ich habe soweit ziemlich gut auf mich geschaut.

    Nach der op und dem abheilen ging es dem magen so viel besser… ich konnte wieder alles essen, musste mich nie erbrechen. Und da habe ich auch wieder mit einer dose prosecco gestartet und bin am schluss bei zum teil 2-3 flaschen wein (vor allem am wochenende so viel) gelandet.

    Seit dieser woche ist mir wieder bewusst dass es so nicht geht. Bin jetzt den zweiten tag ohne alkohol, und zum glück auch im urlaub und heute nacht nicht zu hause. Morgen geht es heim.

    Aber es fällt mir verdammt schwer. Ich fühle mich gut aber denke immer daran. Oh mann…

    Danke für eure mutmachende worte


    Nun Mery, was ich wissen möchte ob sich deine Ziele verändert haben? Strebst du weiterhin eine lebenslange Abstinenz an?

    meine ziele haben sich nicht verändert. ich will den alkohol für immer aus meinem leben entfernen. und ich freue mich darauf am montag mit meiner psychotherapeutin darüber zu sprechen

    Wenn du weiter aufräumst, hol dir eine eingeweihte Person ins Boot, die für dich die Alksachen beseitigt.

    ich habe vorhin die einzige noch vorhandene flasche alkohol weggeschüttet. es war ein schoko-chili-likör, den ich schon seit 2 jahren nicht getrunken habe weil da zucker drin ist und ich auf den konsequent verzichte seit meiner magenop. das ist doch verrückt! wie kann ich da so konsequent sein und mit dem alk so dumm. aber hey... ICH KANN stark sein.

    ah und mein schrank, den ich als hausbar gebraucht habe ist seit 10 minuten in den kleinanzeigen. ich ziehe bald um und das ist der richtige zeitpunkt um mich von dem ding zu trennen.

    Viellicht musst du auch etwas mehr für deine Genesung tun. Ich bin fast täglich in min. einem Meeting, verbinde mich täglich telefonisch mit einer trockenen Freundin und lese nebenbei noch viel Literatur und bin in Foren unterwegs. Das klingt jetzt vielleicht nach viel, aber es ist für mich alles ein wunderbares Geschenk was ich noch oben drauf bekommen habe, Zu meiner Trockenheit.


    Du kannst ja mal ein paar Ideen sammeln, was du für dich noch verändern kannst.

    ich habe mir am donnerstag bücher gekauft, heute will ich damit anfangen zu lesen. ich will mich mit dem thema beschäftigen und verstehen was da in einem vorgeht.

    ich ziehe nächsten monat in meine eigene schnuckelige eigentumswohnung, ich bin sicher dass das mir auch helfen wird für den neustart.

    Hi. Es geht von vorne los…

    Gestern sagte ich noch, wie gut ich die leeren flaschen die umstanden ignorieren konnte. Bis ich gestern abend beim küche aufräumen in zwei flaschen noch einen resten wein gesehen habe. Und dann konnte ich nicht anders als sie zu trinken.

    Ich bin ja so dumm. So dumm. Unendlich dumm.

    Also ist heute der neue tag eins… hoffentlich wirklich der letzte.

    Bin ich die einzige? Oder habt ihr sowas auch schon durchgemacht?

    hallo zusammen

    ein neuer Tag. bisher ging es gut ohne den alk, ich konnte auch soweit gut die noch rumstehenden leeren flaschen ignorieren. morgen packe ich dann alles weg, aber wegfahren werde ich sie erst später. solage ich im entzug die beruhigungsmittel nehme sollte ich ja nicht autofahren.

    zwei fragen habe ich aus aktuellem anlass.

    -kopfschmerzen: seit zwei stunden habe ich kopfschmerzen, vorher war es ein zittern das nun weg ist. ich trinke viel, war mittags bisschen an der luft, aber es geht nicht weg. soll ich es aushalten oder kann ich zum beispiel eine paracetamol nehmen?

    -erholung vs. tatendrang: entzug ist entgiftung. tue ich meinem körper etwas gutes oder schlechtes, wenn ich mich für das eine statt dem anderen entscheide? ist es genau so von vorteil , wenn es mir danach ist, auf dem sofa zu liegen und zu lesen, oder den keller auszumisten wenn ich mich danach fühle? ich hoffe ihr versteht wie ich das meine...

    aktuell fühle ich mich müde. nicht erschöpft, sondern wohlig müde. als würde ein teil stress abfallen... angenehmes gefühl .