Beiträge von Alex_aufdemweg

    ich bin zwar Mitte dreißig, habe aber das Gefühl jetzt erst langsam zu erwachsen

    Cool. Ich werde in ein paar Tagen 50 und bin zu dem Schluss gekommen, dass es, mit erwachsen werden in diesem Leben bei mir nichts mehr wird. ;)

    Ich habe getrunken weil ich nicht anders konnte als es anderen recht zu machen

    Ich wollte es immer allen recht machen. Das hat mich gestresst und darum habe ich getrunken

    Ich habe erst mal gesoffen. Und DANN wollte ich es allen recht machen. Und habe viel gemacht was ich nicht wollte, um zu zeigen, dass alles ok ist.

    Natürlich könnte ich hier sehr viel Gründe nennen, wieso ich getrunken habe. Aber eigentlich zählt keiner. Denn wenn ich regelmäßig trinke, um irgendeinen Zustand zu erreichen, ist es schon Sucht.

    Ich glaube, ich habe erst getrunken und dann kamen die Gründe. ^^

    Ganz ehrlich. Mag schon sein, dass meine Kindheit da mit zusammen hängt. Aber spätestens danach hätte ich eh gesoffen, egal wie mein Leben gelaufen wäre.

    Philosophiere ich gern darüber. Mehr ist es auch nicht. Weil es für mich absolut egal ist. Denn "hier sind wir jetzt" zum Glück.

    Eher Herausfordernd waren die Firmenweihnachtsfeier,

    Gibt auch früh abseilen, oder gleich nicht hingehen. Habe jetzt 2 1/2 zufriedene Jahre Trockenheit. Aber auf meiner Betriebsfeier war ich genau eine Stunde und 40 Minuten. Dann war Ende Gelände. Einfach "französisch verabschiedet". Fällt in der Menge keinem auf.

    Übrigens finde ich ein Konzert schon "mächtig" die Zügel gelockert. Da wird schon arg gebechert.

    Zum Glück war ich noch nie ein Konzert-Mensch.

    Hallo Kamill,

    Du schreibst von Deinen Zwanzigern. Darf ich fragen, wie alt Du in etwa bist?

    Das mit den sechs Bier am Abend, egal wie und wann, hat mich sehr angesprochen. Bei mir waren es genau sieben. Na ja. Außer am Wochenende ;)

    habe immer versucht, es allen recht zu machen

    Auch da habe ich mich sehr gut wiedergefunden. Das lag bei mir aber gerade daran, dass ich getrunken habe. Ich "musste" ja beweisen, dass ich gut funktioniere und bei mir alles in Ordnung ist. Aus dem Grund habe ich viele Dinge gemacht, die ich eigentlich nicht wollte.

    Ich habe eine Veränderung, was Widerstand betrifft, hier sogar im Forum bemerkt. Anfangs fand ich den Ton hier sehr rau. Inzwischen empfinde ich das vollkommen anders. Hier gibts klare, aber respektvolle Meinungen. Meistens. ^^

    Bist Du direkter geworden?

    Aus dem Grund interessiert mich die Antwort auf diese Frage ebenfalls.

    aber es gibt ja schon einen kleinen Abstand zum Ereignis Trunksucht.

    Das klingt für mich jetzt aber komisch. Ein "Ereignis" ist ja dann vorbei. Was verstehst Du unter "Trunksucht". Habe ich das als Alkoholiker nicht? Bzw. ist das nicht nur ein anderes Wort für die Abhängigkeit? Oder meinst Du "Saufdruck"?

    Ich höre jetzt auch auf zu fragen. Schön, dass Du da bist.

    VG Alex

    Erst trocken werden und dann EKA angehen.

    Oh danke. Intuitiv richtig gemacht. ;)

    Ich bin mir gerade eigentlich sicher, dass ich den Kontakt komplett abbrechen muss,

    Ich sehe das sogar so. Sie können froh sein, dass ich jetzt nicht auf der Matte stehe und einen riesen Aufstand probe.

    Denn bei mir ist da keine Angst mehr. Es ist eher der latente Zorn, der da ausbrechen könnte. Der kam erst auf, als mir klar wurde, was mir da eigentlich angetan wurde. Und, dass das nicht normal ist und meine Mutter hätte verhindern können.

    Womit wir genau hier wären,

    Das will ich meinem Kind ersparen

    Du machst das Richtige.

    Als EKA habe ich hauptsächlich flight und freeze durch. Fight eher so gut wie nie. Mir wurde mein kleines Aufbäumen früh rausgeprügelt.

    Mir auch


    Hallo nevermind,

    ich wollte dir gerne mitteilen, dass Du hier von mehr Leuten verstanden wirst, als Du wahrscheinlich denkst.

    Selbst bin ich auch EKA. Stiefvater aggressiver Alkoholiker und Mutter Co Abhängig. Hatte zwei Therapien.

    Bin aber als Alkoholiker hier hergekommen. Da liegt jetzt mein Hauptaugenmerk darauf, weil es jetzt aktuell ist.

    Bei mir hat nur größtmöglicher Abstand von meinen Eltern geholfen.

    Viele Grüße

    Alex

    Hallo Engel,

    Machen das denn nasse Alkoholiker unbewusst?

    Meine Antwort dazu, als Alkoholiker. Ich habe einfach "gemacht". Und dann festgestellt, was ich machen muss, damit ich in Ruhe trinken kann. Ich würde sagen, bei mir war es intuitiv. So wie die Sucht mich gesteuert hat, ohne dass ich es geglaubt habe. Ich habe es auch nicht geglaubt. Mindestens 25 Jahre lang.

    Darf ich Ansprüche an ihn stellen, sich meinetwegen zu verändern?

    Das kannst Du gerne machen. Es wird aber nichts nützen. Wenn er Alkoholiker ist, muss er trinken. Ob er er sich das jetzt eingesteht, oder nicht.

    Die Frage ist eher, was für Ansprüche Du an Dein Leben stellst.

    Ihn kannst Du nicht ändern. Aber was kannst Du für Dich an Deiner Situation ändern, damit es Dir wieder besser geht?

    da ich mich hab von meinen eigenen Erfahrungen habe leiten lassen - und die sind gering was Alkohol angeht.

    Dann möchte ich Dich gerne noch mal an meiner Erfahrung teilhaben lassen. Siehe eine Seite vorher hier.

    So lange ich auf alkoholfreies Bier ausweichen "muss", habe ich mich noch nicht von meinem nassen Verhalten lösen können.

    Die Promillezahl ist absolut unerheblich. Am besten liest Du einfach meinen ganzen Beitrag dazu.

    Dann habe ich einen Plan, falls ich aus der Situation raus muss und der ist mit meiner Frau abgesprochen.

    Ich bin ein Fan der einfachen Pläne.

    Morgen ist großes Betriebsfest. Ich gehe hin und esse und rede.

    Wenn es "unangenehm" wird gehe ich.

    "Du gehst schon?"

    "Ja"

    "Aber wieso denn?"

    "Weil ich es will."

    Und bei "Bleib doch noch" oder "nur noch ein bisschen" oder "vielleicht erst noch dies, oder das".

    Einfache Antwort "nein".

    Das bietet keine Angriffsfläche. Oder Möglichkeit zum Überreden. Was will man zu "nein" sagen, außer "doch".

    Und das machen Dreijährige. ;)

    Um abstinent zu leben, benötigt es eine gewisse Einstellung. So lange ich auf alkoholfreies Bier ausweichen "muss", habe ich mich noch nicht von meinem nassen Verhalten lösen können.

    Ich lasse mich noch immer von meinem Suchthirn steuern und trinke Bier. Dazu kommt dann, dass das auf Dauer die Sucht nicht befriedigt. Aus dem Grund ist der Schritt zum "echten" Bier (oder anderem um erst mal nicht aufzufallen) sicher.

    Und richtig. Ich finde alkoholfreies Bier besch... Es gibt so viele Getränke, die besser schmecken. So lange ich aber am alkoholfreien Bier festhalte, kann das nur die Sucht sein.

    Übrigens sind das Erfahrungswerte von mir. Denn ich habe das in meiner nassen Zeit auch mal probiert. Mein Suchtdruck war sehr heftig. Ich vermute, dass das zusätzlich daran lag, dass ich meinem Körper ja geringe Mengen Alkohol zugeführt habe. Und dann "schreit" er ja erst recht nach mehr. Denn wenn ich angefangen habe, sollte es so viel werden, bis mein Pegel erreicht war. Alkoholfreies Bier ist wie "anfangen".