Beiträge von Alex_aufdemweg

    Phu, was für eine Schreckensvorstellung. Ich finde Deine Reaktion noch sehr besonnen. Da hätte ich anfangs sicher heftiger reagiert. Und aus der Situation schnell raus ist die beste Entscheidung überhaupt. Finde ich. :thumbup:

    Ich kann mich noch gut an das erste Mal griechisch Essen gehen erinnern. Als der mir den Ouzo hinstellen wollte, habe ich "nein" gesagt.

    Er sah so erschrocken aus. Und als er ging, habe mich alle angeschaut. Mir war gar nichts aufgefallen. Aber noch heute macht sich mein Kleiner über mich lustig und macht gerne nach, wie der Papa mit aufgerissenen Augen "NEIN" gerufen hat. :oops:

    Inzwischen frage ich schon vor dem Ende, ob ich statt Ouzo einen Espresso haben kann. Wenn nicht, würde ich ihn bezahlen. Bisher aber dann immer umsonst bekommen.

    Und ja. Ich achte darauf, die arme Bedienung, wo auch immer, nicht wieder zu erschrecken.

    Konnte ja nicht ahnen, dass es beim Griechen einen Ouzo gibt, ähm... :saint:

    So lernt es sich jeden Tag was Neues dazu.

    Mir hat dieses Forum gereicht. Ich sehe das mit dem platten Reifen genauso.

    Ich hatte auch "nass" einen vollen Alltag. Es war jetzt also nicht so, dass ich mein Leben jetzt mit total viel neuen Inhalten füllen musste.

    Für mich ging es vor allem um das Belohnungstrinken und dass die Abende eben anders ablaufen mussten.

    Was ich von einer Therapie zu erwarten hätte, weiß ich aber ganz genau. Ich hatte vor ca. 20 Jahren bereits zwei. Eine tiefenpsychologische. Missbauch in der Kindheit und so. Und dann später eine Verhaltenstherapie, um mein Verhaltensrepertoire zu erweitern. "Ducken und Aushalten" war nur als Kind zielführend.

    Die zweite war sehr gut und ich würde sie jedem empfehlen. Ich durfte sie nicht weiter führen, weil es sich nur noch um Tipps für den Alltag gehandelt hat, am Ende. Gemäß Therapeut.

    Hierzu möchte ich noch anführen, dass eine Therapie wirklich nur trocken etwas bringt. Da ich anschließend "Ducken und Aushalten" ganz durch "Saufen und Aushalten" ausgetauscht hatte.

    Für mich (aber ich habe ja kaum Einblick) liest Du Dich jetzt nicht wie jemand, der dringend Tiefenpsychologie braucht.

    Zur Verhaltenstherapie würde ich selbst (wenn ich dürfte) einmal im Monat, bis an mein Lebensende, gehen. Das läuft eher so ab. Diese Situation - ich habe so gehandelt - das ist passiert. Wie kann ich mich in Zukunft verhalten, um ein besseres Ergebnis zu erzielen?

    Tiefenpsychologie war mehr Rumgeheule ;) Aber leider bei mir auch notwendig.

    habe ich bei dir bisher ein gutes Gefühl .

    Und das will was heißen. Das hatte er bei mir nämlich nicht so sehr, am Anfang. :S

    Ich bekomme immer ein Ziehen, wenn jemand schreibt, "ich bin jetzt schon sechs Tage trocken". Oder, "ich war schon öfters, für einige Tage trocken".

    Nein. Das geht nicht. Wer alle paar Tage trinkt, war auch nicht eine Sekunde trocken.

    Aber hier wird einfach nur trocken mit nüchtern verwechselt. Den großen Unterschied habe ich ja auch erst selbst lernen dürfen. Ja dürfen.

    Das trockene Gefühl im Kopf. Es ist schön. Kein Druck mehr, kein Verlangen, klare Gedanken. Für mich gehört auch die Gabe, die Stimme zu erkennen, dazu. Denn nur dann kann sie nicht mehr manipulieren. Den, wie Du schon geschrieben hast. Der Schalter ist kaputt. Ja kaputt. Wie ein Rauchmelder, der nicht mehr piept, egal wie sehr die Hütte brennt.

    Das Wichtigste ist, das wirklich nicht mehr trinken wollen.

    Nicht nur, weil es ungesund ist. Ich hatte aufgrund gesundheitlicher Probleme aufgehört. Massive Probleme. Und beginnende Äderchen im Gesicht. Nicht mehr zu verheimlichen.

    Inzwischen trinke ich auch nicht mehr, weil ich nichts Positives darin sehe. Alkohol zersetzt jede Zelle, die ihm in die Quere kommt. Das freiwillig zu trinken, wäre schon recht dämlich. Auch ein Grund, wieso ich nicht zurückdenken muss/will. Das wäre Selbstkasteiung.

    Die hundert anderen positiven Dinge brauche ich nicht aufzählen. Die sind schön, aber ich würde auch ohne sie nicht mehr trinken.

    Trockenheit ist nicht, wie gesund Du körperlich bist. Es ist Kopfsache. Ich war zum Glück sehr schnell trocken. Kein Kampf und Suchtdruck.

    Der kaputte Schalter ist aber noch da. Das darf ich nicht vergessen.

    Ich kann nicht in Deinen Kopf schauen. Aber ich würde mal das "Trocken"-Schildchen für Dich hochhalten. :thumbup:

    Und Glückwunsch zu über 8 Monaten.

    Anfangs war ich erst mal von den Socken, dass es so vielen anderen auch so gegangen ist. Bzw. diese auch so gehandelt haben.

    Ich dachte immer, dass ich da ein "besonderes" Problem habe.

    Schon ab diesem Moment habe ich mich verstanden gefühlt. Das war die erste Voraussetzung. Ein Nicht-Alkoholiker hätte mir viel erzählen können.

    die Vorratshaltung, das Timing, die Fahne vertuschen, das Verstecken, das Leergut entsorgen, die Ausreden,

    Das volle Programm. Inzwischen ist, das zu lesen, immer ein "ach ja, das war sch...".

    Gut, immer wieder daran erinnert zu werden. :)

    er hat meine Hand gestreichelt und sagte „gestern, heute, morgen“

    Da habe ich einen kleinen, faltbaren Text von meiner realen SHG. Da geht es genau darum und um die 24 Stunden (heute).

    Den hat da praktisch jeder. Wahrscheinlich weltweit. Wenn ich es google kommt es gleich als einer der ersten Treffer.

    Gerade gesehen. Es ist das HEUTE-Kärtchen.

    Guten Morgen. Wünsche Dir, dass es gut klappt.

    Kopf- und Gliederschmerzen.

    Ich fand es gut zu wissen, wenn ich etwas fühle, dann habe ich etwas. Dass es nicht vom Alkohol am Vorabend kommt.

    Mit Kopf- und Gliederschmerzen fing es am Donnerstag bei mir auch an. Darum auch sehr schlecht geschlafen. Falls Du noch einen Coronatest hast, mach ihn.

    Hatte keinen gemacht, weil ich dachte, als ich es letztes Mal hatte, ging es mir sehr viel schlechter. Dann samstagmorgens doch einen gemacht. Bei mir war er dann positiv. X/

    Ich möchte gerne erzählen, wie ich mit meiner Stimme spreche. Oder besonders anfangs gesprochen habe.

    Gar nicht. Ich habe sie aufs übelste angeschnauzt, einfach den Rand zu halten. Habe ihr auch noch einen dummen Namen gegeben. Da schimpft es sich besser.

    Diskussion mit der Stimme,

    Mache ich aus zwei Gründen nicht.

    Es ist ermüdend und sie wird es niemals verstehen WOLLEN. Denn es ist die Suchtstimme. Die kann nichts anderes.

    Zweitens. Wozu diskutieren? Ich weiß es doch schon. Was dann ist. So wie Du es auch weißt. Ich bin überzeugt und brauche mich nicht immer wieder zu überzeugen.

    Ja, es gibt einige, die die Situation zu Ende denken. Ich spreche davon, wie ich es gemacht habe. Daran zu denken, triggert mich ja noch mehr. Also, bei den ersten Worten der Stimme, gleich zack eins drauf. Ja, hier muss ich mich mal nicht benehmen. Ich kann es hier nicht hinschreiben. Die Worte halt, wenn ich auf 180 bin und jemand das M. halten soll.

    So, nachdem es dann die harschen Gedanken gegeben hat. Die Situation erkennen. Das hast Du ja hervorragend. Dann sich aus dem Gefahrenbereich bewegen und ggfs. in den Notfallkoffer greifen. Nichts unnötig aushalten. Konfrontationstherapie funktioniert hier definitiv nicht.

    Meine Stimme kam immer seltener. Und wenn ich heute nur spüre, da könnte was kommen, hole ich schon aus. ;) Jetzt können es kurze Emotionsblitze sein. Genau dieses Belohnungstrinken war es bei mir auch verstärkt. Aber das ist sogar gut. Damit ich es nicht vergesse.

    Tatsächlich hat die Stimme nach 1 1/2 Jahren dann zugeschlagen. War doch recht von den Socken. Aber wieder das gleiche Programm. Dann auch aufgestanden, an den Spind und sehr viel Wasser abgezogen. Dann sofort in den nächsten Aufguss (war in der Sauna). Bis der anfing, war ihre Präsenz längst verschwunden.

    Danach hatte ich Angst, dass das jetzt wieder öfters passiert. Aber mir wurde gesagt, dass mich das stärker gemacht hat. Ich denke, das stimmt. In der Form seit dem nicht mehr. Und es ist bereits ja auch schon wieder über ein Jahr her.

    Du kennst jetzt Deine Stimme. Das ist enorm wichtig. Als ich brav gesoffen habe, kannte ich sie nicht. Gesteuert, durch die Sucht.

    Jetzt erkenne ich sie und lasse es nicht mehr zu, dass sie mich steuert.

    Nochmal das Positive. Es wird viel einfacher werden. Dann liegt die Kunst im nicht vergessen.

    „Soweit“

    Die meisten Rückfälligen haben bisher erzählt, dass sie nicht mehr in die SHG gingen. Auch hier wurde sich meist nicht mehr gemeldet.

    Ich selbst habe da zum Glück gar keine Erfahrung. Die möchte ich aber auch nicht sammeln und werde, alleine schon deshalb, hier regelmäßig reinschauen.

    Bei der realen SHG schaue ich praktisch gar nicht mehr vorbei. Ich habe das Thema ja jeden Tag hier. Aber am Anfang war es mir sehr wichtig, andere Alkoholiker real kennen zu lernen.

    Wenn ich mal irgendeine Veränderung feststellen werde, renne ich da auch wieder hin.