Ich möchte gerne erzählen, wie ich mit meiner Stimme spreche. Oder besonders anfangs gesprochen habe.
Gar nicht. Ich habe sie aufs übelste angeschnauzt, einfach den Rand zu halten. Habe ihr auch noch einen dummen Namen gegeben. Da schimpft es sich besser.
Diskussion mit der Stimme,
Mache ich aus zwei Gründen nicht.
Es ist ermüdend und sie wird es niemals verstehen WOLLEN. Denn es ist die Suchtstimme. Die kann nichts anderes.
Zweitens. Wozu diskutieren? Ich weiß es doch schon. Was dann ist. So wie Du es auch weißt. Ich bin überzeugt und brauche mich nicht immer wieder zu überzeugen.
Ja, es gibt einige, die die Situation zu Ende denken. Ich spreche davon, wie ich es gemacht habe. Daran zu denken, triggert mich ja noch mehr. Also, bei den ersten Worten der Stimme, gleich zack eins drauf. Ja, hier muss ich mich mal nicht benehmen. Ich kann es hier nicht hinschreiben. Die Worte halt, wenn ich auf 180 bin und jemand das M. halten soll.
So, nachdem es dann die harschen Gedanken gegeben hat. Die Situation erkennen. Das hast Du ja hervorragend. Dann sich aus dem Gefahrenbereich bewegen und ggfs. in den Notfallkoffer greifen. Nichts unnötig aushalten. Konfrontationstherapie funktioniert hier definitiv nicht.
Meine Stimme kam immer seltener. Und wenn ich heute nur spüre, da könnte was kommen, hole ich schon aus. Jetzt können es kurze Emotionsblitze sein. Genau dieses Belohnungstrinken war es bei mir auch verstärkt. Aber das ist sogar gut. Damit ich es nicht vergesse.
Tatsächlich hat die Stimme nach 1 1/2 Jahren dann zugeschlagen. War doch recht von den Socken. Aber wieder das gleiche Programm. Dann auch aufgestanden, an den Spind und sehr viel Wasser abgezogen. Dann sofort in den nächsten Aufguss (war in der Sauna). Bis der anfing, war ihre Präsenz längst verschwunden.
Danach hatte ich Angst, dass das jetzt wieder öfters passiert. Aber mir wurde gesagt, dass mich das stärker gemacht hat. Ich denke, das stimmt. In der Form seit dem nicht mehr. Und es ist bereits ja auch schon wieder über ein Jahr her.
Du kennst jetzt Deine Stimme. Das ist enorm wichtig. Als ich brav gesoffen habe, kannte ich sie nicht. Gesteuert, durch die Sucht.
Jetzt erkenne ich sie und lasse es nicht mehr zu, dass sie mich steuert.
Nochmal das Positive. Es wird viel einfacher werden. Dann liegt die Kunst im nicht vergessen.