Beiträge von Alex_aufdemweg

    alkoholfreies Bier geht leider auch nicht

    Allerdings. Das wäre nasses Verhalten. Stärkt das Suchthirn. Der Griff zum Richtigen ist dann nicht mehr weit. Kenne jemandem, bei dem war es so. Weil es dann gerade kein alkoholfreies gab. Und er wird sicher nicht der Einzige sein. Außerdem ist in vielem "alkoholfreiem" Bier noch Restalkohol. Soweit ich weiß bis zu 0,5 %.

    absolut nicht meins

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich, wenn der Druck da war, getrunken habe was da war. Ohne nachzudenken. Wie fremdgesteuert. Und im Keller bist Du schneller, als wenn Du erst aus dem Haus musst. Da gehört auch mehr "Hirn" dazu, erst weg zu müssen.

    Habe jetzt überlegt. Mir ist eine Idee gekommen. Hast Du vorerst zumindest die Möglichkeit den Keller abzuschließen und den Schlüssel jemandem zu geben, der Bescheid weiß? Wenn Du weißt, dass Du nicht dran kommst, müsste er eigentlich soweit aus dem Kopf sein.

    Es ist gut, dass Du Dir gerade so sicher bist. Aber Du musst das ganze immer auf lange Sicht sehen.

    derzeit

    Hallo Unvergoren, erst mal willkommen hier.

    Genau "derzeit" hast Du es im Griff. Es wird nicht jeder Tag gleich sein. Und die Anfangseuphorie lässt leider auch irgendwann nach. Mit einem Weinkeller wird es auf Dauer schlecht aussehen. Überlege doch mal, wie sich das schon anhört "Ich bin Alkoholikerin und habe einen Weinkeller".

    Ich gehe z.B, im Supermarkt jetzt immer zum Weinregal, schaue es mir ein paar Minuten an

    DAS wäre genau der Ort im Supermarkt, wo ich gar nicht hin gehe. Das Suchthirn arbeitet ja auch unbewusst. Und das Unterbewusstsein kennt keine Verneinung. Das Bild von den Flaschen nimmst Du mit nachhause. Wenn es Dich zu dem Regal zieht (aus welchen Gründen auch immer) gibts Du dem Alkohol Macht. Das Ziel ist, dass er aus Deinem Leben verschwindet. Er ist uninteressant. Also, schau Dir das an, was interessant für Dich ist.

    Anfangs habe ich erst mal festgestellt, was es nicht noch alles, alkoholfreies, zu trinken gibt. Kannte ja nur mein Bier. Es war sehr schön, mal alles durchzuprobieren.

    Für mich passt das.

    Es gibt Leute, die den Gedanken bis zum bitteren Ende denken. Weil sie sich damit an das Ende erinnern wollen. Oder so ähnlich.

    Ich sehe das so. Wieso soll ich mir einen schlechten Film, den ich schon kenne, immer wieder bis zum Ende (das ich schon kenne) ansehen. Es nervt und ist Zeitverschwendung. Hier ist der Weg und der führt vorwärts.

    Sonst verpasse ich beim nach hinten sehen, was vor mir liegt und was gerade ist.

    Ich wusste gar nicht, dass das so eine Wissenschaft ist. 40 Stunden im Monat Fortbildung über Alkoholismus.

    Habe Alkohol benutzt um einen bestimmten Zustand zu erreichen. Dann wurde ich davon abhängig.

    Ausreden, selbst belügen, Zeugs verstecken, Schamgefühl, Suchtdruck, usw. So, und was erzähle ich jetzt die restlichen 39 Stunden und 58 Minuten?

    Könnte auch einen Roman an Gründen anführen, wie es denn nun dazu kam. Aber das würde ja nichts bringen. Es ist ja nun jetzt so. Kann nur daraus lernen, was ich meiden sollte. Aber das mache ich auch so. Weil ich merke das ja. Wenn es meiner Abstinenz schaden könnte.

    Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist sich von etwas zu lösen, wenn man so viele Stunden damit verbringt es zu studieren? Und wenn Du dann am Ende so ziemlich alles weißt. Wie geht es dann weiter?

    Daher habe ich Veranstaltungen, Treffen mit Freunden und sogar einkaufen gehen so gut es ging vermieden

    Hallo Botanical,

    gleich mal alles richtig gemacht. :thumbup:

    Sogar an der Kasse kann man sich noch eindecken.

    Gerade an der Kasse. Da stehen ja auch schon die kleinen Alk-Fläschen, zum schnell aufs Band werfen. Das ist volle Absicht. Man muss dort eine Weile stehen und denen ist schon klar, dass viele dann zugreifen (müssen). Man findet die leeren Fläschen dann auf dem Parkplatz und in den Mülleimern. Daneben stehen ja auch die Süßigkeiten, für die kleinere Kundschaft. Aus dem Grund werden die Dinge, die dort stehen auch als die "Quängelwahre" bezeichnet. Beim Alkoholiker quängelt dann halt das Suchthirn.

    Süßes habe ich auch gefuttert. Vorher gar nicht. Abgenommen habe ich trotzdem. Ich denke, am Anfang ist das auch voll ok. Mit der Zeit ist das von selbst wieder weniger geworden. Genauso, dass ich abends literweise Wasser und Tee getrunken habe. Ist einfach eine Veränderung, an die man sich gewöhnt. Denke, das (Sucht)Hirn wollte, dass ich trinke. Und um so mehr, weil es nicht gebeamt hat. Gibt sich dann auch.

    das „sauer sein“ von ihr aushalten sollte,

    Nö. Du solltest Dich erst mal nicht mit ihr treffen. Dann musst Du auch nichts aushalten. Sich mit Leuten treffen, womöglich noch einzeln, die am bechern sind, ist mega schlecht. Und wenn sie in Deiner Gegenwart picheln muss, bist Du ihr nicht wichtig genug. Oder sie steckt eben selbst zu tief drinnen. Und das ist ein Grund mehr, sich nicht mit ihr zu treffen. Es werden die übrig bleiben, denen Du wichtig bist.

    Also. "Mal sehen" eher nicht. ;)

    Dir auch einen schönen Sonntag.

    VG Alex

    Hi Evelin,

    die Warnlampe hat schon geblinkt, bei Deinen Ausführungen. Zapfanlage und Ausschank und so. Man nimmt das unter Umständen auch mit heim. Von meinen Eindrücken nach meiner ersten Feier, vom Geschäft aus, habe ich noch ne Weile was gehabt.

    Wenn Du heute noch nicht an Alkohol gedacht hast, ist das doch super. Wenn Du daheim bist und Deine Wohnung ist sauber, kannst Du Dich schon entspannen. Immer in "Hab-Acht-Stellung" stresst ja auch unnötig.

    Ich habe mich immer mehr an meinen "neuen" Tagesablauf gewöhnt. Neue Rituale. Statt gleich ein Bier aus dem Kühlschrank, wenn ich heim gekommen bin, erst mal einen Tee aufgesetzt. Das war am Anfang wichtig für mich. Irgendwann war das nicht mehr nötig.

    Habe mich auch gewundert, dass das so einfach war. Hatte wohl einfach das Glück, dass auf der einen Seite gleich die Akzeptanz da war, Alkoholiker zu sein. Und auf der anderen Seite sich auch meine Einstellung recht schnell gewandelt hat. Dann war es eigentlich nie ein Kampf.

    Aber Trigger gab es und gibt es immer noch ab und zu. Da hat mir z. B. geholfen, das schon in meinem Kopf für das Forum zu formulieren. Dann habe ich meine Gefühle betrachtet und "war" nicht meine Gefühle.

    Dass Dein "Event" so gut geklappt hat, ist keine Garantie für die Zukunft. Nur weil ich einmal über die viel befahrene Straße gerannt bin, heißt das nicht, dass das immer gut geht.

    Ich bin glücklich und zufrieden. Bald zweiter Trockenheitsgeburtstag. Würde mich aber niemals an den Zapfhahn stellen.

    Ich muss nicht mehr anhalten, ich muss nicht mehr trinken!

    Ja, das ist doch echt geil, oder? Das hat mich auch immer gefreut. Irgendwann fährst Du heim und denkst ans Klettern, oder was es zum Abendessen gibt. ^^ Wenn Alkohol, als Teil des Lebens, verschwindet.

    Das dauert gar nicht so lange. Ist, je nach Person unterschiedlich.

    denn meine Fallen fangen ja schon an, wenn ich an die Gewohnheiten denke, schon da muss ich ja ansetzen gegenzusteuern, lange bevor die gewohnte Handlung einsetzt… kompliziert

    Nö. Nicht kompliziert. So war das bei mir auch. Alles fängt mit dem Denken an. Das hast Du absolut richtig erkannt. :thumbup:

    Cool. Ich finde das sehr gut, dass Du schon gleich was gegen die "Gewohnheit" unternommen hast und klettern gehst.

    Weiter so. Bald wird es einfacher, wenn sich die neuen Gewohnheiten gefestigt haben.

    War bei mir auch immer erst mal komisch, wenn ich abends heimgekommen bin. Normalerweise ging da der erste Gang zum Kühlschrank. Erst mal ein Bier auf die Schnelle. War ja Feierabend. Habe dann angefangen, mir stattdessen immer erstmal einen Tee aufzusetzen. Irgendwann war das dann ganz normal. Einfach weiter machen und geduldig sein.

    Hm, da fällt mir auf, dass ich das mit dem Tee gar nicht mehr mache. Inzwischen fällt mir "was trinken" dann ein, wenn ich Durst habe. Also, mein Körper Flüssigkeit braucht. Gewohnheitssache halt.

    Bei mir ist es z. B. eher das Körperliche. Der Moment vom Aufstehen an. Praktisch den ganzen Morgen ging es mir grottenschlecht. Und dann ab mittags ständig den Gedanken im Kopf zu haben, wann ich denn jetzt was trinken kann und ob noch genug da ist. Und abends wieder mit dem schlechten Gewissen ins Bett, weil es wieder mehr war und schon dem Wissen, dass es morgen wieder besch... wird. Und das tagein, tagaus.

    Wenn es mir jetzt morgens so schlecht gehen würde, könnte ich daheim bleiben. Weil dann wäre ich richtig ordentlich krank.

    Dito. "Zum Glück ist das vorbei"