Beiträge von mollyfisch

    Guten Morgen,

    heute geht es wieder. Gestern habe ich ihn nicht gesehen. Es brannte kein Licht bei ihm bis 21.00 Uhr, also denke ich mal das er nach Hause kam und die ganze Zeit geschlafen hat. Warum kann man sich denken. Der Verlust des Hauses geht ihm offensichtlich auch am Allerwertesten vorbei. Das er mich verliert trifft ihn schon aber zum Umdenken bzw. Handeln hat es noch nicht gereicht. Er arbeitet im Vertrieb im AD und bekommt jetzt wohl Druck wegen den Umsatzzahlen (Gastronomiebranche). Für die ganzen Umstände die dazu führen kann er jetzt nichts (Insolvenzen, Corona, Personalmangel, Energiepreise, Inflation usw.). Offensichtlich schafft er ja so schon kaum den Tag. Wenn ich gehe ist er gerade wach, wenn ich von Arbeit zurückkomme ist er zu 70 % schon zu Hause, meistens schläft er dann. Da ist glaube ich abzusehen was als nächstes passiert. Dann kommt der nächste Hammer für ihn. Wieviel kann ein Mensch aushalten bevor er ganz untergeht. Was muss noch passieren bevor er ins Handeln kommt.

    Ich habe das Gefühl das ich den Grundstein für die Abwärtsspirale gelegt habe als ich mich im April das erste Mal getrennt habe. Da hatte ich auch für mich das Gefühl das da in ihm irgendwas "kaputt" gegangen ist, weiß nicht genau wie ich es ausdrücken soll. Aber wahrscheinlich wäre der Punkt sowieso irgendwann gekommen nur später oder langsamer, was es am Ende auch nicht besser macht. Aber dann müsste ich mir diese Vorwürfe nicht machen. So suche ich immer ein wenig Schuld auch bei mir.

    Pusteblume , die Pro/Contra Liste ist eine gute Idee.

    LG Grüße

    Heute ist diese Phase wo ich mich frage war es wirklich so schlimm. Muss man dafür 28 Jahre hinter sich lassen?

    Klar wenn ich mir die vielen vielen Begebenheiten in Erinnerung rufe sage ich klar ja.

    Ich möchte einfach aufwachen und denken alles war nur ein böser Traum.

    Das ist wohl die beste Entscheidung für mich und vor allem auch für meinen Sohn, aber auch die schlimmste Entscheidung die ich jemals treffen musste. Im Moment habe ich tatsächlich das Gefühl das mein Mann auf den Abgrund zuläuft und ich lasse ihn laufen.

    Sorry, ist heute nicht mein Tag.

    Mein größtes Problem ist tatsächlich die Wohnsituation. Man begegnet sich jeden Tag und bekommt doch alles mit. Wenn ich ihn nicht sehen würde käme ich besser klar. Aber so, man sieht ja das es ihm Sch.... geht.

    Er wollte sich nicht trennen, für ihn ist das jetzt wahrscheinlich der Supergau.

    Sorry ich komme heute aus diesem Gedankenkarussell einfach nicht raus.

    kann was ihn stresst oder was ihn zum trinken bewegt. Ob ich hier helfen kann oder nicht. Ich meine irgendwas hat ihn ja bereits vor Jahren dazu getrieben.

    Das habe ich in unzähligen Gesprächen versucht herauszufinden. Als Antwort bekam ich immer das er es selber nicht weiß. Auch die Frage was kann ich ändern wurde ähnlich beantwortet.

    Da gebe ich Twizzler recht. Ich habs durch und mir wurde sehr schnell klar für den Moment ist diese Aufmerksamkeit und das Neue toll aber die Ursache für diese Misere wird es nicht wegwischen. Wie man so schön sagt vom Regen in die Traufe. Nehme es mit, wenn es gut tun. Aber lasse dich nicht über schnellt auf etwas ein. LG

    Das ist schon erledigt. Nach dem ersten Telefonat war es klar. Hatte aber andere Gründe.

    Hallo in die Runde,

    mir geht es soweit gut, ich hatte ein schönes WE. Habe das Wetter genutzt, war spazieren und Rad fahren. Es ist blöd allein, aber ich weiß auch das ich das nicht gemacht hätte wenn wir noch zusammen gewesen wären. Da habe ich mich so mit runterziehen lassen und hatte dann auch keine Lust.

    Im November möchte ich ja mal 3 Tage an die Ostsee und nun kommt meine Mutter mit. Da freue ich mich, das wird schön.

    Die letzten Tage hatte ich das Gefühl das er nicht getrunken hat, aber wer weiß. Gestern hat er mich gefragt ob er mich mal in den Arm nehmen kann. Ich habe das abgelehnt aber wie auf Kommando kamen die Tränen. (Am liebsten hätte ich ihn natürlich in den Arm genommen) Ich habe oft Momente da kommen mir sofort die Tränen, meistens nur kurz. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Am liebsten hätte ich natürlich das alles gut wird, wir wieder zusammenleben und alles so bleibt wie es ist. Ich weiß aber auch das das zu 99 Prozent nicht eintreffen wird. Sein Wesen ist so - nicht aktiv werden, eigene Fehler kaum sehen, keine Ehrgeiz dauerhaft etwas zu ändern usw.. Aber trotz allem tut er mir leid. Das kann ich einfach nicht abstellen. Er sitzt allein unten in der Wohnung. Den Kontakt zu unseren gemeinsamen Freunden möchte er nicht aufrecht erhalten. Er steht jetzt wirklich allein da und hat eigentlich keinen zum Reden. Bald Weihnachten und mein Geburtstag. Meine Eltern sind da und er unten allein in der Wohnung. Warum aber tut er mir leid. Er hat es doch verbockt. Sind meine Gefühle für ihn doch noch stärker als ich dachte oder woran liegt das.

    Vor allem beim Reden über vergangene Erlebnisse, Urlaube usw. muss ich unweigerlich weinen. Die Erkenntnis das das alles nie wieder so sein wird ist kaum zu ertragen.

    Es ist alles in allem unheimlich schwer wirklich hart zu bleiben.

    LG

    Und ich tue meinem Kind auch nichts schlimmes an……weil sie ihren Vater besoffen erlebt……sie hat auch schon alleine gelebt und auch selbständig…….das sie jetzt wieder im Haus und eigener Wohnung wohnt war ihre Entscheidung……..meine Tochter ist so klar und erwachsen mit dieser Situation- das hat hier auch nichts mit meiner Hilflosigkeit zu tun……….🤔

    Hallo Pamela71,

    diese Aussage von dir erschreckt mich. Mein Mann war auch betrunken oder angetrunken nie aggressiv. Aber mein Sohn hat mir erst die Tage gesagt das sein Verzicht auf Alkohol unmittelbar mit dem Erlebten bei meinem Mann zusammenhängt. Er hat wohl auch zu meinem Mann gesagt, er hätte ihm die Kindheit versaut.

    Mich hat das unheimlich getroffen da ich das ganze damals so nicht wahrgenommen habe. Ich würde alles tun um es rückgängig zu machen. Leider geht das nicht mehr. Ich kann das nur jetzt und für die Zukunft ändern. Mein Sohn hat bis heute keine Beziehung und war 2014 wegen depressiven Verstimmungen und Angstzuständen in Behandlung. Ob das auch mit dem Erlebten zusammenhängt weiß ich nicht.

    Deine Tochter leidet mit Sicherheit.

    LG

    Hallo Lea,

    ja das hatte ich dann einen Termin bekommen nachdem ich bei der Suchtberatung angerufen habe. Allerdings war der dann erst 5 Wochen später. Den habe ich dann aber nicht wahrgenommen weil ich der Meinung war für mich selber brauche ich das nicht. Mir wäre wichtig gewesen einen Termin mit ihm zusammen zu haben und die Probleme im Umgang miteinander zu besprechen. War vielleicht ein Fehler, ich weiß es nicht. Geändert hätte es am Ausgang der Geschichte wahrscheinlich trotzdem nichts.

    LG

    Gibts. Nennt sich Paargespräche oder später Paar Therapie.

    Hallo Bolle,

    als mein Mann zur Entgiftung war habe ich danach gefragt und es wurde dort wohl nicht angeboten. Lt. meinem Mann konnte die Dame von der Suchtberatung hier auch nicht weiterhelfen. Vielleicht hat mein Mann mir hier nicht die Wahrheit gesagt oder hat gar nicht nachgefragt? :/ Die klassische Paartherapie hätte man machen können ja, allerdings war mir das zu allgemein. Ich hätte mir schon Gespräche mit Therapeuten gewünscht die auch auf diesem Gebiet Erfahrung haben.

    LG

    Hallo Jasmin,

    herzlich willkommen hier.

    Es ist gut das Mann die Therapie macht.

    Es gibt ja hier auch einige Geschichten mit Happy End. Allerdings müssen beide bereit sein an sich zu arbeiten. Da bei mir der Fall anders ist kann ich hierzu speziell nicht viel beitragen.

    Was mich so ein wenig stört ist die Tatsache das bei diesen Entgiftungen oder auch Langzeittherapien die Partner nicht mit einbezogen werden. Die Leute kommen nach Hause und treffen auf ihren Partner. Und der hat nun relativ hohe Erwartungen. Der Euphorie folgt relativ schnell Ernüchterung das es wohl so einfach doch nicht ist und im schlechtesten Fall greift der andere wieder zu Alkohol weil er sich überfordert fühlt usw. usw.

    Nicht jeder ist ja in so einem Forum unterwegs. Mir war gar nicht klar das ich doch Co-Abhängig bin. Ich habe das immer nur verbunden mit (man schützt ihn, man verteidigt ihn usw.) Das habe ich ja nicht gemacht. Aber da gehört ja noch viel viel mehr dazu, und das wissen viele gar nicht. Von daher wäre es schön wenn es bei jeder Therapieform immer das Angebot gäbe auch als Partner beraten zu werden.

    LG

    kaffetante, ich glaube das diese auf die Persönlichkeit ankommt, also wie weit begreife ich selbst (Angehörige des Trinkenden) das es nicht mehr NORMAL ist. Und dann kommt es höchstwahrscheinlich auch noch darauf an, wer einem das sagt und wie?!

    Ich habe mir immer gewünscht, dass es Freunde, Bekannte, Kollegen oder Familienmittglieder IHM ganz klar gesagt hätten, dass mit dem Konsum was nicht mehr stimmt. Ich dachte immer, dass er evtl., dann aufgewacht wäre. Aber wie ich hier ja lernen durfte, wäre das wohl auch nicht so gewesen.

    Bei den meisten ist es ja so das die Außenstehenden es gar nicht mitbekommen wie es wirklich ist. Und die meisten erzählen es ja auch nicht wenn ihr Partner ein Alkoholproblem hat. Man will ihn ja nicht bloßstellen.

    Am Ende muss der Abhängige es sowieso selber wollen. Ob da Außenstehende mehr ausrichten können als der Partner ... ich glaube es nicht.

    LG

    Hallo Eldamadu,

    warte mal ab. Mein Mann war auch nie aggressiv. Weder nüchtern noch betrunken.

    Das Problem was viele hier haben ist einfach das im Umfeld es niemand mitbekommen hat. Oftmals haben sie sich gerade bei Feiern oder wenn Besuch da war von ihrer allerbesten Seite gezeigt.

    Mein Freunde können vieles auch nicht verstehen weil sie ihn kpl. anders kennen. Auch seine Geschwister und seine Mutter werden es irgendwann noch mitbekommen.

    Es ist schwer wenn dir momentan der schwarze Peter zugeschoben wird. Aber du allein weißt wie es wirklich war. Und das solltest du nicht vergessen.

    Er hat die Entscheidung getroffen zu trinken. Das hätte sich auch nicht geändert wenn du netter gewesen wärst.

    LG

    Hallo,

    manchmal stelle ich mir vor er bekommt seine Probleme in den Griff und ist wieder "normal" und lebt aber dann mit jemand anderem zusammen. Und ich habe ihn gehen lassen und 28 Jahre weggeworfen. Das ist vollkommen unsinnig und ich weiß das aber manchmal kommen eben solche Gedanken.

    Einen Tag später frage ich mich was ich die letzten Jahre an diesem Menschen geliebt habe (eigentlich habe ich mich doch die meiste Zeit nur geärgert).

    Das schwankt ständig je nach Stimmung.

    LG

    Wenn der Partner es nicht sehen will, das er ein Problem hat, dieses aber auch nach langer Zeit des Austausches miteinander nicht sehen will, nicht in Angriff nimmt, ist der beste Weg zu gehen

    Genau so ist es. Fehler macht jeder Mensch. Aber wir sind nicht schuld das der andere trinkt. Wenn der Partner es nicht einsieht bist du machtlos.

    LG

    Guten Morgen,

    ich war die letzten Jahre/Monate auch oft sehr abweisend und verschlossen. So war ich früher auch nicht.

    Die immer wiederkehrenden Versprechungen, Hoffnung schöpfen usw. und dann wieder die Enttäuschungen. Das verändert uns natürlich. Ganz langsam ohne es meistens selbst zu merken. Jetzt im Nachhinein stelle ich bei mir auch ganz viele Dinge fest. Ich war die letzten Jahre nicht mehr unbeschwert, wir haben nur noch selten gelacht, irgendwie stand immer etwas zwischen uns (weiß nicht genau wie ich es ausdrücken soll). Dieses Gefühl wann kommt die nächste Enttäuschung. Das war unbewusst doch immer präsent.

    Mein Mann war auch immer derjenige der nach einem Streit wieder ankam. Klar er wollte mich ja nicht verlieren, "brauchte" mich ja um weitermachen zu können.

    Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Es geht mir und vielen anderen hier genauso. Dieses zweifeln an der eigenen Wahrnehmung.

    Ich rufe mir dann ganz bewusst bestimmte Vorfälle ins Gedächtnis, denke an die unzähligen schlaflosen Nächte und meistens hilft mir das die Zweifel aus dem Weg zu räumen.

    LG

    Ich weiß das ich auch allein klarkomme. Im Prinzip war man ja die letzten Jahre schon allein, hat viel zurückgesteckt und verzichtet.

    Viele hier trinken z.B keinen Alkohol mehr auf Grund der Erfahrung mit dem Partner. Das werde ich nicht tun. Wenn ich auf einer Feier eingeladen bin und nicht fahren muss werde ich auch weiterhin mein Glas Wein trinken. Warum auch nicht. Ich habe kein Problem damit. Bloß weil alle von mir erwarten dass ich nach den Erfahrungen jetzt keinen Alkohol mehr trinke? Ist das nicht auch schon wieder Co-Verhalten. Das tun was andere eventuell erwarten?

    Natürlich habe ich auch Angst die gleichen Fehler wieder zu machen. Aber wie lange wartet man für sich? Wann weiß ich das ich nicht wieder Gefahr laufe in diese Spirale zu rutschen?

    Mach bitte nicht den Fehler, dich direkt von einer Beziehung in die nächste zu stürzen. Vor allem, so lange du dich nicht etwas näher mit deiner Co-Abhängigkeit beschäftigt hast.

    Ja du hast Recht. Davor habe ich auch Sorge. Aber so weit ist ja noch nicht. Wie beschäftige ich mich denn damit? Ich habe gerade ein Buch über Co-Abhängigkeit gelesen. Im Prinzip weiß man ja auch was falsch lief und welche Fehler man nicht wiederholen möchte. Aber andererseits steht es ja niemandem auf die Stirn geschrieben. Alle sagen immer damit auseinandersetzen - wie sieht das aus? Was muss ich anders machen? Was muss ich überhaupt machen?

    Guten Morgen,

    gestern habe ich kurz mit meinem Mann gesprochen und ihm noch mal mitgeteilt das er sich keine Hoffnungen mehr machen soll, es ist definitiv vorbei.

    Ich hatte so das Gefühl dass er immer noch an ein Happy End glaubt. Aber er meinte er sieht es genauso, auch von seiner Seite gibt es kein zurück.

    Habe ihm noch mal nahegelegt über eine eigene Wohnung nachzudenken, damit wir uns nicht mehr permanent sehen.

    Gegen 18.00 meinte er er holt sich eine Pizza. Er kam nicht wieder. 21 Uhr habe ich dann doch mal versucht ihn anzurufen. Mailbox. 10 min später nochmal. Dann ging er ran. Er klang wie gerade geschlafen. Dann kam er irgendwann nach Hause. Den Rest könnt ihr euch denken. Natürlich angetrunken.

    Also mir helfen diese Vorfälle natürlich, machen Sie mir doch klar das meine Wahrnehmung richtig ist, aber sie tun auch weh weil du mit ansehen musst wir jemand sein Leben und seine Zukunft wegwirft und du bist eben machtlos.

    LG