Beiträge von Sinuhe

    Der Urlaub ist nun schon fast wieder vorbei und mittlerweile kann ich ihn auch wirklich abstinent genießen. Die ersten Tage waren teilweise herausfordernd, wie ja auch schon von einigen von euch „angedroht“ .Es gab viele Situationen an denen mein Suchtgedächtnis mir etwas vorspielen wollte. Auf den Promenaden vor jedem Lokal Tische mit gut gelaunten Gästen und natürlich reichlich alkoholische Getränken. Beim Essen gehen das gleiche. Im Laufe manchen Tages summierten sich diese Eindrücke und ich musste unwillkürlich an eine Geschichte denken, die auch hier, denke ich, verlinkt ist : Der Stau auf der A61 oder so. Glücklicherweise ist mir in diesen Momenten bewusst geworden in welcher Gefahr ich da war und ich habe mich dann weiteren ähnlichen Situationen nicht mehr ausgesetzt sondern sie gemieden und außerdem natürlich immer diese SHG als Anker im Hinterkopf gehabt.

    Momentan kann ich gut gegen halten bzw. es tangiert mich nicht mehr so wie noch vor ein paar Tagen.

    Aus jetziger Sicht würde ich es aber nicht unbedingt empfehlen in einem so frühen Stadium der Abstinenz so eine Herausforderung zu suchen wenn es sich vermeiden lässt. Zu viele Erinnerungen an scheinbar „schöne“ Momente…

    Ich frage mich zur Zeit, ob für mich die bisher eingeleiteten Schritte ausreichen, oder ob ich z.B. zur Suchtberatung oder in eine Offline-SHG gehen soll um das Ganze noch weiter abzusichern. Bin mir da noch unsicher.

    Soweit von mir heute. Danke fürs lesen und einen netten Abend

    Ein kurzes Hallo in die Runde.

    Bin seit gestern ja im Urlaub und leider war gestern der schwierigste Tag meiner kurzen Abstinenz. Dabei habe ich mich so auf den Urlaub gefreut.

    Angefangen mit den blöden Schlafstörungen, Rückenschmerzen und schlimmer Depression, haben wir uns auf der Hinfahrt in den Urlaub auch noch ordentlich in die Haare gekriegt und ich war stundenlang wie im Tunnel. Dann kam ganz heftiger Saufdruck - ich war kurz davor wieder nach Hause zu fahren. War teilweise wie innerlich gelähmt und konnte nicht mal den Notfallkoffer nutzen. Habe aber im Forum gelesen und so ein wenig Halt gefunden.

    Es war eine wirklich anstrengende Zeit bis ich wieder klar sehen konnte. Habe großes Glück gehabt nicht zur Flasche gegriffen zu haben. Das macht mir wirklich Sorgen.

    Heute fühle ich mich, trotzt wieder schlechten Nacht, wie ausgewechselt. War schon viel unterwegs, bin guter Dinge und wir werden den Tag gemeinsam schön verbringen und genießen. Kommt mir vor als sei ich erst heute richtig angekommen.

    Keine Ahnung was das gestern war. Musste ich nur kurz loswerden.

    Viele Grüße, einen schönen Samstag und viel Erfolg bei allem was ihr euch vorgenommen habt.

    Elly und Carl Friedrich

    Euer Rückmeldungen sind sehr wertvoll für mich !

    Wir fahren auch an die Ostsee und wie immer, hundebedingt, in eine FeWo mit Selbstverpflegung. Ich koche ganz gerne und die Leute sind der Meinung, dass ich durchaus essbares produziere ;)

    Spaß beiseite: tatsächlich ist die Möglichkeit bei Selbstverpflegung das Risiko zu minimieren größer als bei AI aber natürlich trotzdem vorhanden. Auch der Hinweis, dass im Urlaub gerne der Alkoholkonsum noch heftiger wurde kann ich bestätigen . Obwohl ich mich zur Zeit wirklich darauf freue einen „nüchternen“ , entspannten Urlaub zu verbringen und zu genießen muss ich extrem aufmerksam bleiben.

    Mit meiner Frau werde ich diesbezüglich auch noch entsprechende Verabredungen treffen.

    Ihr habt mir mit euren Antworten geholfen noch sensibler mit den Vorbereitungen zu sein.

    Ich hoffe ich bin dann einigermaßen gewappnet und kann mich frühzeitig aus gefährlichen Situationen entfernen.

    Generell bin ich gerade auch ein wenig auf der Hut mir gegenüber, da ich mich heute recht euphorisch fühle und das ging in der Vergangenheit nicht immer wirklich gut aus.

    Viele Grüße

    Guten Morgen,

    ich bin momentan mal ganz zufrieden mit mir. Es geht stetig voran und es geht mir dabei gut. Beruflich endlich wieder komplett anwesend und nicht ständig mit mir selber kämpfend.

    Und auch privat fühlt es sich momentan sehr „normal“ an.

    Es tut sehr gut nicht den ganzen Tag etwas Vorspielen zu müssen und mal kein schlechtes Gewissen zu haben, verkatert und depressiv zu sein. Ich werte das als kleinen Fortschritt und freue mich mittlerweile auf den neuen Tag. Besonders weil ich ab Freitag erstmal ein paar Tage Urlaub mit meiner Frau und unserem Hund am Meer verbringen werde. Das erste mal ohne Saufen nach vielen Jahren. Es wird also ganz langsam ein wenig stabiler bei mir ;)

    Diese SHG und die Möglichkeit zum Austausch bzw. das Gefühl hier immer jemanden zu haben dem es ähnlich geht, ist ein sehr wichtiger Teil meines Weges. Auch wenn ich nicht so viel schreibe bin ich doch täglich mehrmals hier und verfolge die Themen.

    Danke dafür an alle!

    Euch einen schönen, sonnigen Tag

    3 Woche abstinent heute. Keine Euphorie aber das Gefühl klarer denken zu können - finde ich gut.

    Der Besuch heute morgen bei meiner Ärztin war erstaunlicherweise sehr positiv. Wir haben klar und offen geredet über mich, meine Alkoholsucht, die Familie. Sie hat mich tatsächlich gelobt dafür, dass ich mich der Sache stelle und gefragt wie sie mich unterstützen kann.

    Sie hat mich aber auch daran erinnert, was ich mit meinem Verhalten meinen Liebsten zugemutet habe. Auch das tat mir gut und hilft mir wieder etwas klarer zu sehen.

    Als Nächstes stehen erstmal diverse Untersuchungen bzw. ein CheckUp an.

    So geht es Schritt für Schritt weiter.

    Viele Grüße

    Mein heutiger Tag war bisher sehr schön und entspannt.

    Wir hatten Teile der Familie und Bekannte zum Grillen bei uns und haben einen wunderschönen, alkoholfreien Nachmittag verbracht.

    Alkohol war wie gesagt kein Thema und ich hatte auch nicht ansatzweise Verlangen, obwohl sonst ein Grillen ohne nicht denkbar gewesen wäre. Die Stimmung untereinander war sehr entspannt. Ich weiß nicht wer alles genau heute darüber Bescheid wusste, dass ich Alkoholiker bin aber ich denke das es allen klar war und für keinen heute ein Thema war. Es war keine Verkrampfung oder Anspannung zu spüren.

    Das heißt allerdings nicht unbedingt was, da ich anscheinend nicht so besonders gut darin bin das Gefühlsleben anderer genau zu erfassen.

    Was mich zu meinem Hauptthema momentan bringt. So wie es heute hier im Forum in einigen Threads hoch herging zu den Themen Schuld, Verantwortung, Sühne in Bezug auf die „Familienkrankheit“ Alkoholismus, so sehr beschäftige ich mich selber gerade damit.

    Ich bin selber auch EKA und seit meiner frühen Kindheit ist das Thema Alkohol präsent. Hauptsächlich als ständiges Streitthema meiner Eltern. Ich habe mich zu Hause nie sicher und aufgehoben gefühlt. Es gab fast immer Streit und Aggression zwischen meinen Eltern. Zu meinem Vater, dem alkoholabhängigen in diesem Konstrukt, habe ich nie ein wirklich inniges Verhältnis gehabt. Gerade in meiner Kindheit hatten wir unsere Probleme. Es waren keine häufigen wirklichen offenen Konflikte zwischen uns sondern es fehlte schlicht die Basis, das Vertrauen und auch die Unterstützung fürs Leben. Mein Vater war ein herzlicher, aber sehr oberflächlicher Mensch, der vieles mit sich selber ausmachte.

    Ich habe Alkohol damals gehasst und Saufen als Schwäche verabscheut…

    Warum schreibe ich das? Weil mir immer mehr bewusst wird das ich das was ich lange verabscheut habe selber, und noch viel extremer, geworden bin ohne das es mir in meiner Saufzeit auch nur annähernd bewusst war. Ich habe mich für was besseres gehalten und gedacht mit dem Alkohol ganz anders als mein Vater umzugehen und ich selber zu bleiben. Das ist totaler Quatsch und das wird mir gerade mit jeder Minute die ich nicht saufe immer bewusster. Ich frage mich momentan, warum ich das nicht früher gesehen habe und entsprechend etwas unternommen habe. Was habe ich meinen Kindern und meiner Frau damit angetan. Was habe ich nicht wahrgenommen bzw. wollte ich nicht wahr haben? Ich wollte doch alles ganz anderes machen.

    Mir wird teilweise echt mulmig dabei, zu erleben wie sich eine Art Schleier scheinbar immer mehr öffnet und immer mehr aufdeckt, was ich während des Saufens nicht wahrgenommen habe.

    Bin ich erst jetzt in der Lage hinzuschauen und mich der Verantwortung zu stellen? Denn das werde ich auf jeden Fall tun!

    Schuld fühle ich sehr viel. Nicht unbedingt weil ich erkrankt bin, sondern weil ich meinen Teil dazu beigetragen habe und erst so spät wirklich etwas dagegen unternehme.

    Ich hoffe es kommt nicht noch viel mehr Schlimmes zu Tage aber wenn es so ist, werde ich auch davor nicht die Augen verschließen und tun was in meiner Macht steht um den Betroffen so gut ich kann zu helfen das zu verarbeiten.

    Ein langer Weg liegt vor mir…

    So long

    Hallo Hartmut,

    vielen Dank für Dein Feedback.

    Mir hilft es sehr, hier meine Gedanken niederschreiben zu können und Rückmeldungen zu bekommen. Nur so kann ich andere Sichtweisen bekommen, weiter lernen und das Thema Sucht für mich präsent halten.

    Diese SHG ist mir sehr wichtig und ich brauche sie sehr. Deshalb danke an alle für den Austausch.

    Meine nächste Herausforderung ist am Montag der Arzttermin. Auf der einen Seite habe ich ein mulmiges Gefühl ob der Reaktion meiner Ärztin, auf der anderen Seite möchte ich endlich wieder wissen wie es meinem Körper genau geht und was die nächsten Schritte sein können bzw. werden.

    Viele Grüße

    Grundsätzlich hast du Recht mit dem Einsatz meiner Energie.

    Habe ich so noch nicht gesehen.

    Wo ich nicht bei Dir bin ist das Thema Dinge nicht ändern können.

    Wenn niemand anfängt wird sich auch nichts ändern und ich denke wir leben in einer Zeit wo vieles möglich ist was noch vor kurzem undenkbar schien.

    Und der leichtfertige Umgang mit Alkohol in unserer Gesellschaft ist definitiv ein Thema was man diskutieren kann. In anderen Ländern wird das durchaus restriktiver behandelt.

    Das dann Kunden die Alkohol kaufen wollen ggf. ein Regal weiter gehen müssten löst bei mir nun auch kein großes Mitleid aus - das schaffen die schon.

    Grundsätzlich ist die Frage wie wir Gesellschaft, Miteinander und Verantwortung definieren und leben wollen.

    Aber es ist schon richtig - hier geht es um mich und nur ich kann und muss mit den tatsächlichen Gegebenheiten umgehen um dauerhaft trocken zu bleiben.

    In diesem Sinne, viele Grüße

    Heute mal ein Tag ohne besondere Vorkommnisse.

    P.S. Ich bin dabei eine Mail an unseren Stamm-Supermarkt zu verfassen.

    Hatte ja schon mal erwähnt, dass bei uns kein Lebensmittelgeschäft die Nichtalkoholischen Getränke so platziert hat, dass man so einfach, ohne am Alkohol vorbei zu kommen, dahin kommt. Bei unserem Stammladen geht das aber garnicht. Das ist so „geschickt“ angeordnet, dass man bei allen 3 Gängen die zum Mineralwasser oder Saft führen, immer an Alkohol vorbei muss. Ist mir früher nie aufgefallen. Momentan meide ich es aber dort Getränke einzukaufen. Ich weiß nicht ob das eine Art gewollte, beim Kunden aber unterbewußtes Triggern auslösende Strategien irgendwelcher Verkaufsstrategen ist oder aus Unbedachtheit geschieht. In Letzten Fall schafft meine Mail dann vielleicht ein Bewusstsein bei den Verantwortlichen. Sollte das erstere der Fall sein, wäre das schon sehr heikel und geradezu unanständig. Ich muss mich da noch mal genauer schlau machen.

    Viele Grüße

    Gestern war ja für mich ein ziemlich emotionaler Tag. Ich weiß garnicht wie ich den heutigen, völlig unspektakulären Tag, einordnen soll. Linde66 schrieb von einem Meilenstein. Fühlte sich gestern auch so an. Heute kommt es mir total normal vor, als wenn es schon immer so gewesen wäre. Ich glaube ich finde nicht die richtigen Worte, aber es fühlt sich nicht besonders an, aber gut und das ist vielleicht die Erleichterung.

    Mona Deine Beschreibung des Erlebten deckt sich ja teilweise sehr mit meiner Vita und meinem Umgang mit dem Saufen. Es ist immer wieder erstaunlich wie ähnlich sich die Alkoholikerbiographien doch oftmals sind.

    Ich denke ihr habt einen guten, offen und ehrlichen, gemeinsamen Weg gefunden. Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Basis für die trockene Zukunft.

    Ich habe beim Lesen Deines Posts aber auch gemerkt, dass ich momentan nicht so sehr an meine gescheiterten Versuche denken möchte. Diese sind mir durchaus bewusst, aber die Erinnerung an das jeweilige Scheitern zieht mich runter und setzt einen mir sehr bekannten, verhaßten Gedankenablauf in mir in Gang, dem ich auf keinen Fall wieder nachgeben will. Vielleicht ist das ein Verdrängungsmechanismus von mir oder ich bin noch nicht bereit da tiefer einzusteigen.

    Ich will hauptsächlich nach vorne schauen und dauerhaft abstinent bleiben und dafür möglichst viele Weichen stellen.

    Das Thema Hausarzt ist tatsächlich für mich auch noch eine Herausforderung. Ich habe mir vorgenommen , sollte ich bei meiner HÄ keine für mich hilfreiche Unterstützung bekommen, nach Alternativen zu suchen.

    Euch allen einen schönen Abend

    Puh, ich bin ziemlich emotional angefasst gerade.

    Der Tag nahm eine nicht geplante Wendung: Ich habe meinen Kindern heute eröffnet, dass ich Alkoholiker bin. Das wissen die natürlich schon lange. War eigentlich, wie erwähnt, nicht geplant für heute und hat sich durch eine andere schwierige Situation in der erweiterten Familie so ergeben heute.

    Die Reaktionen meiner Kinder waren unterschiedlich, teils sehr heftig. Sie sind sehr stolz auf mich aber haben mir auch schon heute sehr viel reflektiert bzw. mitgeteilt, was ich ihnen in den vergangenen Jahren angetan habe oder wie oft ich unter Alk absolut unangemessen reagiert habe.

    Das ist wirklich eine Menge für mich zu verdauen und eine echte Herausforderung nicht wegzuschauen. Ich habe meinen Kindern gesagt, dass sie mir alles sagen sollen/können und mich mit den Sachen jederzeit konfrontieren können die sie belasten oder belastet haben. Ich kann leider nichts mehr ungeschehen machen, versuche aber für sie da zu sein damit sie mit ihren Erfahrungen und Gedanken in dem Zusammenhang nicht alleine bleiben.

    Es kommt mir so vor, als hätte sich eine Schleuse geöffnet und sehr viel stürzt auf mich ein.

    Bin gerade etwas platt aber auch ein Stück weit erleichtert…

    Grüße

    So, tatsächlich schon 2 Wochen ;)

    Je klarer ich werde, desto mehr wird mir bewusst was ich mir und vor allem anderen, speziell natürlich meiner Familie, zugemutet bzw. angetan habe. Was ich und sie an Zeit und Möglichkeiten verpasst haben weil ich aufgrund des Saufens spätestens abends nicht mehr klar war und meistens erst im Vormittag wieder richtig durch kam. Wieviele Verabredungen und Termine habe ich kurzfristig abgesagt, weil die Sucht mein Leben bestimmt (hat). „Früher“ hätte ich dieses klar sehen nicht ausgehalten und mich wieder betäubt. Heute will ich mich der Verantwortung stellen und nicht weglaufen. Das bin ich mir und meinen Lieben schuldig.

    Schönen Abend allerseits und viel Kraft

    Exakt so war es bei mir auch bei den letzten Malen. Auch das mit dem Abstinenzgedanken sehe ich bei mir bei diesen Versuchen so. Und dann wieder wunderbar (absichtlich ?) in die Falle laufen und voller Selbstmitleid in mein ja so ungerechtes Schicksal ergeben, was objektiv totaler Schwachsinn ist. Aber es war auch immer wieder ein gutes Gefühl sich wieder aus diesen schlimmen Phasen raus zuarbeiten. Das hat solange geklappt bis die Abhängigkeit da war. Damit war das „Spiel“ vorbei.

    Das werde ich mir nie wieder leisten können und wollen, denn das wäre wohl das letzte Mal.

    Es ist eigentlich ganz einfach, sozusagen digital: Es gibt für mich bei dem Thema nur 1 oder 0, nur saufen oder trocken sein. Und nur ich kann die Sucht stoppen oder ihr nachgeben, niemand anderes. Das ist mir momentan sonnenklar.

    Dazu gehört für mich zu lernen, die Gefahren, möglichst schon in der Entwicklung, zu erkennen und entsprechend zu vermeiden oder gegen zusteuern. Und vor allem wachsam zu bleiben.

    Die Sucht ist ein hinterhältiger, tückischer Lump.

    Klingt alles toll und geerdet, nicht wahr? Bin ich aber bei weitem (noch?) nicht.

    Ich bin Alkoholiker…

    In diesem Sinne

    Viele Grüße

    Heute muss ich viel über das Thema Zeit in Verbindung mit der Dauer des Nichtsaufens nachdenken. Ich habe bei meinen letzten Trinkpausen bzw. Versuchen aufzuhören eine Art von Wettbewerb mit mir selber geführt und jede Etappe gefeiert um zur nächsten zu kommen - bis es wieder schief ging.

    Momentan ist das ein wenig anders. Natürlich freue ich mich über jeden nüchternen Moment, mir ist aber bewusst, dass der Zeitraum der Abstinenz völlig egal ist, sobald ich wieder saufe. Alle Zeit davor ist dann nichts mehr wert. Das fühlt sich für mich jetzt garnicht negativ an sondern eher bewusst. Ich will mir nichts mehr vormachen mit irgendwelchen „Rekorden“.

    Versteht mich nicht falsch: jede Minute ist wichtig und auch sich dafür zu loben standhaft zu sein bzw. gelerntes erfolgreich umzusetzen. Mir ist nur momentan für mich klar wie zerbrechlich das alles ist.

    Hoffe ich habe mich nicht verrannt und ihr könnt mir folgen. Wollte niemanden zu nahe treten.

    Viele Grüße

    Guten Abend zusammen,

    mir geht es gut. War ein ausgefüllter Samstag mit Teilen der Familie und ohne benebelt zu sein.

    Ich habe heute sehr wenig ans Saufen denken müssen. Ganz weg sind die Gedanken aber noch lange nicht. Ich spüre wie die Sucht auf der Lauer liegt und auf einen Fehler wartet. Gerade an solchen guten Tagen. Klingt vielleicht bescheuert- ist bei mir aber so.

    Ansonsten würde ich mich auch gerne mehr einbringen im Forum. Bei meiner kurzen Abstinenz halte ich das momentan aber für etwas verfrüht bzw. anmaßend. Insofern möchte ich erstmal noch ein wenig abwarten damit.

    Ich hoffe ihr hattet einen guten Tag

    Viele Grüße und danke für eure Kommentare und Ansichten

    Das sind sehr wertvolle Rückmeldungen für mich, danke dafür.

    Meine Kinder sind schon beide erwachsen und wohnen nicht mehr bei uns. Wir sehen uns aber sehr häufig, da wir einen engen Familienverbund haben. Ich habe vor beim nächsten gemeinsamen Treffen in der passenden Situation mitzuteilen was mit mir los ist, also das ich Alkoholiker bin…

    achelias : stimmt, der Ägpyter stand Pate. Wusste garnicht, dass den noch jemand kennt :wink:

    Ansonsten alles ok heute und ich freue mich aufs trockene Wochenende.

    Viele Grüße

    Guten Morgen in die Runde,

    ich starte in Tag 12. Fühle mich ziemlich schlapp, wahrscheinlich Nachwirkungen von Corona und dem schlechten Schlaf momentan geschuldet.

    2 Dinge beschäftigen mich zur Zeit am Meisten:

    Ich habe, seit ich aufgehört habe zu saufen, diesmal nicht die sonst üblichen Phasen der Euphorie, an denen ich sonst immer das Gefühl hatte Bäume ausreißen zu können.

    Es fühlt sich gut an trocken zu sein aber nicht übersteigert. Eventuell hat das mit meinem körperlichen Zustand momentan zu tun oder etwas ist diesmal anders :/

    Der 2te Punkt ist: wie sage ich es meinen Kindern? Natürlich wissen die längst seit Jahren, dass mein Alkoholkonsum alles andere als normal ist. Aber die Tatsache, dass ich Alkoholiker bin ist noch mal ne andere Nummer. Ich möchte sie nicht unnötig belasten und bin am Überlegen, einfach nur zu sagen, dass ich nicht mehr trinken werde weil ich es nicht kann. Aber halte ich mir damit nicht ggf. wieder nur ein Hintertürchen offen?

    Nicht ganz so einfach das Ganze.


    Viele Grüße und einen schönen Tag