Beiträge von PittheBull

    Ich möchte dir eine Sache mit auf den Weg geben: Mein bald Exmann ist mit einer aljoholkranken Mutter aufgewachsen. Sowohl sein Bruder als auch er sind beide Alkoholiker. Sein Bruder ist mit Mitte 40 gestorben. Erst kürzlich hat mir eine Frau bei einer Beratungsstelle wieder gesagt, dass die Männern, die mit alkoholkranker Mutter aufwachsen in den allermeisten Fällen selbst alkoholkrank werden. Diese Verantwortung trägst alleine du. Und das ist kein schlechter Scherz sondern bittere Realität. Ich bin gegangen, weil die Vorstellung, dass meine Kinder dadurch Schaden nehmen,selbst irgendwann süchtig werden oder sich einen Süchtigen Partner suchen hat mich angetrieben und treibt mich täglich an. Ich finde es gesellschaftlich aktuell noch ganz schwierig, dass der Coabhängige als Opfer des Alkoholikers gesehen wird. Nein der Co hat eine eigene Krankheit und begeht verherende eigene Taten. Z.B. dass er seine eigenen Kinder einem seelischen Missbrauch aussetzt. Auch deine Coabhängigkeit steht über dem Kind. Und das muss man auch mal umgeschönt so deutlich sagen. Ich hab selbst fast ein Jahr gewartet und das war definitiv ein Jahr zu viel. Ein gesunder klar denkender Mensch würde sein Kind sofort aus dieser Situation holen und sich zumindest räumlich trennen.

    Netter Vortrag.

    Weshalb ich darauf überhaupt reagiere weiß ich nicht, wahrscheinlich weil du für 99,9% der Mitleser "wahre Worte" schreibst.

    Das Kind, von dem du hier vermutest das ich es meinen verheerenden eigenen Taten als Coanhängiger vergifte, ist 30 Lebensjahre alt. Es hat den Verstand eines 5 jährigen, hat kein eigenes Geld und ist zu 100% hilflos. Die Gefahr das er anfängt zu trinken ist nicht gegeben.

    Weiterhin ist auch deshalb, ein ich "trenne mich mal schnell" nicht so leicht wie in einer normalen Familie, in der alles "normal" läuft, mit normalen Problemen und Tagesabläufen. Wenn dem so wäre würde ich dir sogar recht geben, allerdings geht unser Leben über dein "erlebtes und deine Erfahrungen" hinaus. Glaub mir, ich denke sogar sehr klar!

    Bitte zitiere mich in diesem Zusammenhang nicht mehr!

    Gruß

    Pit

    Im Grunde bin ich ein Idiot!

    Ich habe in den letzten Tagen eine Menge hier im Forum gelesen, mich an dem eine oder anderen Chat beteiligt und meine Probleme in "fremden Chats" zum Besten gegeben und habe dieses lange Wochenende zum Denken genutzt.

    Das Ergebnis für mich ist nicht schön, aber ich denke ich verstehe einiges jetzt anders als vor der Lektüre. Die Sinnlosigkeit meines Anspruchs etwas ändern zu können gehört auch dazu. Mich damit "ins Reine" zu bringen wird wohl noch ein wenig dauern. Wie ich meine Beziehung und mein Leben aufstellen soll weiß ich noch viel weniger. Es hängt unfassbar viel an dieser Krankheit und an den Auswirkungen. Aber das werdet ihr kennen.

    Tatsächlich hatte ich die Hoffnung hier so etwas wie eine Anleitung zu finden, wie ich es schaffen kann für meine Frau, meine Familie und natürlich auch für mich selbst ein möglichst "positive Ergebnis" zu erreichen ....wie dumm von mir (und das meine ich nicht ironisch) so etwas zu denken.

    Ich denke ich darf ehrlich sein, jetzt nachdem ich versuche die Augen nicht mehr vor den Tatsachen zu verschließen, fühlt sich einfach alles noch übler an. Denn mit den Zwängen des Alltags, unserem Sohn, der Job, dem weiteren Verlauf unseres Lebens, kann ich unter den gegebenen Bedingungen keinen Frieden schließen. Mir gehen schlicht die Kräfte aus, was aber nicht sein darf.

    Da werde ich wohl noch ein wenig weiter denken müssen, im Moment stehe ich vor einem schwarzen Loch!

    Nur noch eine Satz zu diesem Thema, ich habe 3 erwachsene Kinder und ich habe mein Leben lang alles für die drei getan was in meiner Macht stand! Ich habe nicht vor das zu ändern!

    Darüber hinaus solltet ihr mal über die Aussagen nachdenken die im Allgemeinen so zu lesen sind! Meist habe ich gelesen, dass meine Frau dich ein „eigenständiger Mensch“ ist und sie ihre Entscheidungen selbst treffen muss, ich der Unterdrücker, sollte die Entscheidungen doch ihr überlassen! Ok, werde ich versuchen, aber das scheint bei einigen ja wieder nicht zielführend zu sein!

    Was denn nun?

    Habe heute eine Entscheidung getroffen. Ich habe ihr die volle Verantwortung für ihr eigenes Leben gegeben, soll heißen ich werde nicht mehr versuchen Einfluss zu nehmen! Ein Ergebnis eurer Ratschläge :?!

    Allerdings werde ich sie immer wieder nach langen Phasen des vollen Kontrollverlustes, wenn sie immer schwächer wird und der Verstang quasi nicht mehr anwesend aus diesem Loch holen! Ich kann dabei einfach nicht lange zusehen! Spart euch bitte die Bemerkungen, z.B. verantwortungslos, gefährlich etc. Ich bin mir dessen sehr bewusst und kann damit umgehen!

    Es heißt aber eben auch das ich mir die Last nehmen möchte, ihr irgendetwas vorleben zu müssen, auf sie einzureden….usw.! Alleine das wird mir helfen, wenn es klappt!

    Ich werde berichten!

    Hi Cadda,

    doch das gehört schon hier her. Mein Sohn ist zwar 30 Jahre alt, aber auch geistig behindert. Ich weiß man kann sich das nur schlecht vorstellen, aber ich habe jetzt seit 25 Jahren einen 5 jährigen zuhause! Es fühlt sich für mich also schon so an als würde es mich auch betreffen!

    Ich lese auch ansonsten sehr aufmerksam mit hier und muss sagen es ist schon sehr divers hier, von Kopfschütteln bis zustimmendem Nicken ist alles dabei :shock:

    Tja ihr Beiden, zwar nicht in jeder Einzelheit, aber im Prinzip auch meine Geschichte, immer wieder Hoffnung in den Phasen „dazwischen“ immer wieder der steile Absturz nach dem nächsten „Knall“ ( finde den Begriff sehr passend), Lügen, etc.

    Dazu kommen dann die üblen Beschimpfungen, Sarkasmus, triefende Ironie….sie spielt virtuous mit meinen Nerven, kennt jede Note mit der sie mich empfindlich treffen kann!

    Früher nur „nass“ jetzt auch immer wieder nach kurzer Zeit in den trocknen Phasen!

    Wirklich Hoffen kann ich auch nicht mehr, loslassen aber auch nicht. Sie in ihren schlimmen Phasen zu erleben, völlig hilflos und desorientiert tut jedes Mal weh!

    Zu mir finden? Würde ich auch gern, der Weg dahin ist noch nicht zu sehen für mich…..aber ich muss zusehen, dass ich dazu bald mal zu kämpfen bereit bin.

    Beziehung, Leben, Normalität…..fühlt sich an hätte ich vergessen was das ist!

    Die Tipps damit umzugehen die ich hier gelesen habe, machen mir irgendwie alles noch schwerer- Hilflosigkeit! Ein anderes Wort fällt mir nicht ein.

    LG

    Pit

    Woher nimmst Du Dir denn Deine Regenerationszeiten bei behindertem, erwachsenen Kind u n d suchtkranker Frau?

    Wann hast Du das Gefühl, dass Du Dir etwas Gutes tun kannst? Erlaubst Du Dir, Dir nur für Dich etwas Gutes zu tun?

    Viele Möglichkeiten habe ich nicht, ich nutze die wenige Zeit dir mir bleibt Motorrad zu fahren, da fühle ich mich einen Moment frei!

    Sonst bleibt nicht viel.....

    Hallo PittheBull,

    wie hast Du denn bisher die Energie für Deine Hilfsanstrengungen Deiner Frau zuliebe aufgebracht?

    Woraus konntest Du kraft schöpfen und was ist passiert, dass Du nun etwas zusätzlich oder etwas anderes brauchst, um Dich stark genug zu machen?

    Es geht schon zu lange, heftiger Job, behinderter Sohn und meine Frau….irgendwann wird jeder müde!

    Ansonsten ist mir Familie, Ehre und Gewissen sehr wichtig, aufgeben ist keine Option!

    Da ich auch beruflich mit dem Thema befaßt bin, weiß ich, das Krankenwagen immer ausrücken. Es ist egal wieviele Male angerufen wurde.

    ….da muss ich dir widersprechen, das tun sie nicht!

    Was meine „Befähigung“ anbetrifft mach dir mal keine Sorgen und fahrlässig bin ich mal garnicht! Ich versuche das mal nicht persönlich zu nehmen!

    Wie die „Überwachung“ eines kalten Entzuges in den Kliniken in denen meine Frau war abläuft wurde mir von ihr wie auch von diversen Betroffenen sehr anschaulich berichtet, da bin ich aber deutlich engmaschiger!

    Theorie und Wirklichkeit gehen sehr gerne mal weit auseinander, genauso wie es nicht „den einen Alkoholikertyp“ gibt! Du kennst uns nicht, meinst es sicher gut, aber mit Urteilen und verurteilen sollte man vorsichtig sein!

    ….es gibt aber einen Pinkt in dem wir uns nur schlecht einigen können! Wenn meine Frau tagelang weg ist, nicht mehr, auch nur im Ansatz, „Frau ihrer Sinne ist“, dann ist nach meiner langen Erfahrung keine Entscheidung und auch nur rudimentär möglich!

    In den Situationen kämpfe ich mit ihr dann, zugegeben von mir gesteuert, den Entzug durch, so wie ich das sehe um ihr das Leben zu retten! Ich greife immer erst ein wenn ihre Vitalfunktionen schlechter werden!

    Dann wenn sie wieder „denken kann“ hat sie ihre freie Entscheidung mit der ich sie bis zum nächsten Zustand wie oben geschrieben ist!

    Für mich gibt es dafür, derzeit keine Alternative, zumal die Rettungwagen schon nicht mehr kommen und wenn, ruft mich das Krankenhaus in der Regel nach 3h an, ich solle sie wieder abholen!

    Trotzdem danke für deine Worte!

    Wie versorgt sie denn betrunken Euren Sohn? Du schreibst, dass Du Dich um 100 % um ihn kümmerst.

    Aber Du arbeitest doch und sie ist mit ihm zu Hause oder habe ich das falsch verstanden?


    LG Cadda

    Ja, das hast du falsch verstanden, unser Sohn ist tagsüber in einer Behindertenwerkstatt, ich habe riesen Probleme in dem n den Bus zu setzen und wieder da zu sein wenn er kommt, mein Arbeitgeber zählt mich dafür regelmäßig an!