Beiträge von Elraine

    Hallo Hope,

    ja, wir haben schon noch ein wenig geredet. Auch sehr offen, aber irgendwann hat man vermutlich dann auch genug über ein Thema geredet. Ich denke, dass nun meinerseits Taten das einzige sind, was zählt. Verständlicher Weise. Ich kann mir vorstellen, dass er ständig in der Angst lebt, wann es das nächste Mal so weit ist. Wir waren am Wochenende im Kino und haben uns one for the road angesehen. Das hat den Ausschlag für ein intensives Gespräch über das Thema gegeben und das war auch gut.

    Es ist jetzt an mir, zu zeigen, dass er keine Angst mehr haben braucht. Was mich sehr zermürbt, ist, dass er das Gefühl hat (auch verständlicher Weise), dass mir der Alkohol mehr bedeutet hat, als er. Bzw. das die Beziehung zu ihm nicht ausgereicht hat, um mir nichts zu kaufen. Und das tut mir so unendlich leid, weil so ist es ist nicht. Aber das kann man ja auch nicht plausibel erklären ... :(

    Liebe Grüße, Elraine

    Keine Sorge, du musst nichts unterschreiben.;) Mal stehen lassen, läuft ja nicht weg und eventuell zu einem anderen Zeitpunkt darüber sinnieren oder auch nicht. Es sind gesammelte Erfahrungen, die ich hier schreibe.

    Auch, wenn ich paar Tage länger trocken bin, sitzen wir beide nur eine Handbreit vom Glas weg. Der Unterschied ist eventuell nur, dass es bei dir Gründe gibt, die dich angeblich saufen lassen und ich keinen Grund, außer der Sucht, kenne.

    In der nassen Zeit besteht auch nasses Denken(sucht orientiertes Denken) Da ist ein irrationales Verhalten an der Tagesordnung. Dieses Denken ist ja nicht mit dem Wegstellen des Glases weg.

    Deswegen bietet die Sucht am Anfang des Weges alles, was um mich herum passiert, als Lösung an.

    Hallo Hartmut,

    ich nehme einiges mit, aber Dinge stehen lassen, ist auch so eine Sache bei mir. Das ist ebenfalls ein Lernfeld auf einem persönlichen Mienenfeld :) Naja, ich kann das noch nicht so klar wie Du sehen. In meinen Augen muss es ja Gründe geben, was einem so den Verstand nimmt und man dann diese absolut irrationalen Entscheidungen trifft. Wobei ich jedes Mal, wenn man mich danach fragt, nicht mal eine Antwort geben kann ("Warum hast Du dich entschieden, dir was zu kaufen, warum bist Du zum einkaufen gefahren?").

    Aber ich gehe davon aus, dass sich mein Blickwinkel dahingehend auch noch ändern wird. Ich habe jedenfalls (und das war nicht einfach) die letzten Tage gut überstanden und heute ist auch die Stimmung daheim besser. Gestern Abend hat es mich schier zerrissen. Aber auch da habe ich mich in Zurückhaltung geübt und versucht, es einfach auszuhalten. Mein Partner bat mich nämlich darum, dass ich nicht immer automatisch alles auf mich münzen sollte... (ich bin Schuld an seiner Laune, etc.).

    Heute ist seit langem Mal wieder ein wirklich ganz guter Tag. Ich werde jetzt noch ein wenig arbeiten und dann ist auch Feierabend für heute.

    Liebe Grüße,
    Elraine

    Nun braucht es aus meinen Erfahrungen heraus keine Suche, warum es zu dem Rückfall kam, wenn es schon mehre Rückfälle gab, Beim ersten eventuell noch. Wenn ich dieses Tor aufmache, habe ich immer irgendwelche (vorgeschobene) Gründe.

    Die Grund Basic ist verantwortlich für den Verlauf der Trockenheit. Das fängt nun mal mit der Akzeptanz an. Und wenn ich dann den Satz lese "man denkt nicht den ganzen Tag "ich habe eine Alkoholkrankheit", dann ist sie eben noch nicht da.

    Ich muss nicht daran denken erkrankt zu sein, ich weiß, dass der nächste Schluck der Anfang vom Ende ist. Um eine eventuelle Antwort vorwegzunehmen Nein, es ist nicht jeder unterschiedlich. Nicht in der Sucht.

    Du schreibst, sinngemäß, dass du es weißt, dass Saufen keine Lösung ist. Da würde ich mal ansetzen, ob es aus der Sucht heraus passiert oder es einen andern Grund dazu gibt, dass du es umsetzt.

    In der nassen Zeit und aus dem nassen Denken heraus habe ich bewusst gesoffen, wenn mir der Partner auf den Geist ging. Ich mich ungerecht behandelt gefühlt hatte. Hatte den Hintergrund "Seht her, euretwegen saufe ich.

    Hallo Hartmut,

    ich finde (ich meine das wirklich in keinster Weise böse) deinen Namen doch recht passend :) Auch bei Dir schätze ich Deine unverblümte Art sehr.

    Ich kann aber nicht alles so unterschreiben, wie Du es sagst. Auch wenn Du mit Sicherheit sehr viel mehr Erfahrung als ich hast und schon sehr viel weiter als ich bist. Ich finde die Suche schon in gewisser Weise wichtig. Vor allem, wenn man es sich selbst nicht in geringster Weise erklären kann, da einem vom Intellekt bzw. in der Theorie alles so sonnenklar ist. Zumal man vielleicht auch in seinem sonstigen Leben ein sehr willenstarker Mensch ist. Und doch, die Alkoholkrankheit ist da, aber ich kann und will doch nicht den ganzen Tag mit dem Gedanken rumlaufen. Nein, vielmehr möchte ich wieder leben und funktionieren bzw. klar sein, weil ich Abstand davon nehmen kann. Und nicht mein ganzes Handeln und Dasein darauf stützen. Das hat für mich aber wenig damit zu tun, nicht auf hab Acht zu sein und mir gewiss zu sein, dass der Drache nur in der Höhle schlummert und das vermutlich auch so bleiben wird.

    Und zum Thema, Euretwegen saufe ich... ein interessanter Gedanke. Aber erstens habe ich das noch niemals gesagt oder gedacht (Schuld war für mich lange der Kloos in meinem Bauch) und wie erklärt es sich dann, dass ich in der Vergangenheit, selbst dann, wenn ich sehr betrunken war, abgestritten habe, etwas getrunken zu haben. Bis zuletzt. Auf keinen Fall wollte ich, dass jemand das weiß oder gar merkt (wie dumm....) Und das auch immer nur heimlich gemacht habe. Das eine lässt sich für mich nicht mit dem anderen vereinbaren.

    Liebe Grüße, Elraine

    Liebe Siri,

    es gibt nichts wofür Du dich entschuldigen müsstest. Mir sind die offenen Worte, welche aus dem Bauch kommen, die liebsten. Ich hatte nur noch keine Zeit in Ruhe zu antworten. Und ja, im Moment reite ich tatsächlich darauf herum, weil ich sie aktuell nicht loslassen kann und mich dieses Gefühl schon seit Freitag begleitet. Das kann und will ich nicht abstreiten. Jeder Schritt ist sehr unsicher und ich bin völlig gehemmt in meinem Sein.

    Ich kann sehr wohl etwas damit anfangen, auch wenn es teilweise schmerzlich ist. Auch ich habe viel mit kleinen Menschen zu tun. Und es ist wunderbar zu sehen, wie die Welt in Kinderaugen teilweise noch funktioniert. Du scheinst eine tolle Freundin zu haben, welche eine wunderbare Art zu "erziehen" an den Tag legt. Auch die Situation hast Du wunderbar beschrieben. Vielleicht ist es genau das, was mir in meiner Kindheit teilweise gefehlt hat. Ich hatte schon sehr früh andere Aufgaben, auch wenn die eine Seite meiner Familie wunderbar war und mich so liebevoll es möglich war, groß gezogen hat. Die andere Seite aber nicht und da sind sicher viele Verhaltensmuster gefestigt worden. Das meinte heute auch mein Partner zu mir. Umso schwerer ist es, diese wieder zu lösen. Ich bin aber dabei... oder möchte es zumindest.

    Jetzt gerade aber bin ich erst einmal damit beschäftigt, diese Situation hier auszuhalten. Aber ich halte es aus, bis hier hin. Und ich habe mir heute den Gedanken zugestanden, ein wenig stolz auf mich zu sein. Natürlich wäre es jetzt gerade im Moment sicherlich einfacher, den Stein in meinem Magen, welcher dort seit Freitag wohnt und heute ganz besonders groß ist, zu ertränken. Ich würde lügen, würde der Gedanke einem nicht durch den Kopf gehen. Das tue ich aber nicht. Und darauf war ich heute einen kleinen Moment etwas stolz.

    Ich weiß, es braucht alles Zeit und ich darf nicht zu viel auf einmal erwarten. Aber gerade wird alles auf eine sehr harte Probe gestellt. Aber das war ja zu erwarten, irgendwie und ich muss einfach nun auch die Konsequenzen für mein Handeln tragen.

    Ich danke Dir noch einmal ganz herzlich für Deine vielen Worte, welche mich sehr beschäftigen und mich zum nachdenken bringen.

    Elraine

    Liebe Siri,

    wow, was für eine schöne Verknüpfung. Macht mich sehr nachdenklich... aber ist wohl sehr wahr. Ist es aber nicht so, dass man sich grundsätzlich schon sehr über seine Außenwelt definiert bzw. durch seine Wirkung auf andere? Gerade in der Situation, in der ich mich jetzt befinde. Hier ist eine sehr angespannte, schwierige Stimmung (welche ich verursacht habe, durch mein Handeln etc.). Diese Situation auszuhalten, ist sehr schwer für mich. Wie kann ich mir da in diesem Moment etwas positives abgewinnen, wenn ich mir doch selbst die Schuld für das gebe, was passiert ist.

    Es war ja nicht der erste Fehler... und ich habe viel Verständnis. Kann all das gesagte nachvollziehen, obwohl ich lange nicht mit allem einverstanden bin. Wie aber kann ich in so einem Moment zu mir selbst sagen, hey, du hast einen Fehler gemacht, steh auf... mach weiter und verzeih dir, wenn ich das Gefühl habe, dass ich alles kaputt gemacht habe, was mir wichtig war und diesen so geliebten Menschen leiden sehe. Vermutlich wegen mir?

    Entschuldigt bitte das sentimentale Geholze, aber das schwebt mir im Moment im Kopf rum. Ich freue mich sehr darüber, dass ihr euch so viel Zeit nehmt um mir hier zu antworten.

    Elraine

    Hey Bolle,

    danke auch für Deine Antwort. Ich bin noch, wie bereits oben beschrieben, sehr am definieren. Heute merke ich die Stolpersteine sehr genau. Die aktuelle Lage auszuhalten, kostet einiges an Kraft. Persönliches Mienenfeld finde ich übrigens... eine sehr schöne Metapher. Ich hoffe sehr, meine Mienen lassen sich Stück für Stück entschärfen...

    Liebe Grüße, Elraine

    Hallo Elly,

    ich stecke da noch in den Kinderschuhen, aber ja. Das herausnehmen und abgrenzen ist ohnehin ein Thema bei mir, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt. Ich möchte lernen meine Gefühle und Gedanken auch anbringen zu können, jedoch sind die Konsequenzen dessen eben genau das, was mir dann den Boden nimmt. Negative Stimmungen auszuhalten, ist für mich sehr schwer. Ich weiß auch, das ich wohl meine Grenzen auch zu oft überschritten habe. Und dies gilt es nun eben zu lernen.

    Ebenso weiß ich genau, dass der Alkohol keine (nur eine sehr kurze und in der Konsquenz sehr verschlimmernde) Lösung ist. Der Kopf weiß das... der Verstand auch. Ich stelle mich jeden Tag meiner Verantwortung, daher weiß ich auch, dass ich für die aktuelle Stimmung zuhause verantwortlich bin. Das auszuhalten ist aber .... ein unbeschreibliches Gefühl für mich.

    Danke für Deine Antwort.

    Liebe Siri,

    einmal mehr danke, für Deine Antwort. Wie gerne würde ich diesen Schlüssel finden. Wie hast Du ihn denn gefunden? Und ja, es fällt mir schwer, Komplimente anzunehmen, z.B. Einfach weil ich mich so ganz anders sehe. Und ich weiß auch, dass ich mein Wohlbefinden nicht von meinem Partner abhängig machen kann.

    Was ich aber merke, ist dass ich momentan einfach nach den gesagten Sachen (obwohl ich ihn so sehr verstehen kann und er so für mich da gewesen ist und natürlich mit seinem Latein irgendwann auch am Ende ist) wieder so sehr an mir zweifel. Er war der Jenige, von dem ich tatsächlich auch etwas annehmen konnte und auch die erste Beziehung, in der ich mich wirklich geliebt fühlte. Nun habe ich das Gefühl, welches mich mehrmals am Tag beschleicht, dass ich alles kaputt gemacht habe. Und kippe schnell in das mir so bekannte Muster, dass ich nichts wert bin und auch nicht fähig bin, eine dauerhafte Beziehung zu führen. Das Gesagte nagt so sehr an mir... Und ich weiß, ich bin nicht in der Position zu jammern, denn ich bin ja schuld an allem.

    Danke fürs Zulesen, das musste einfach raus.... es tut mir gut mich hier auszutauschen. Danke dafür.

    Elraine

    Guten Morgen Seeblick,

    ich bin momentan intensiv auf der Suche, wie sich die Rückfälle bei mir angekündigt haben. Meisten war es so, dass sich emotionale Situationen gehäuft haben. Und ja, man denkt nicht den ganzen Tag "ich habe eine Alkoholkrankheit". Die Idee mit dem Zettel im Portemonnaie ist nicht schlecht, die nehme ich gerne mit. Nun ist es aber so, dass mir an jenem Freitag auch "vorgeworfen" wurde, dass ich ja für die Situationen alleine verantwortlich bin und einfach mal ein wenig gleichgültiger sein sollte und die Sachen nicht zu meinen machen soll. Das kann ich zum einen verstehen und da muss ich einiges an mir ändern. Auf der anderen Seite denke ich die letzten Tage viel darüber nach, dass ich ja aber eine sehr mitfühlende und emotionale Person bin. Und wie soll ich denn mein ganzes Wesen ändern?

    Danke für Deine Anregungen, ich nehme sie gerne mit auf meinem Weg.

    Liebe Grüße
    Elraine

    Liebe Siri,

    ich versuche das und eigentlich dachte ich auch bisher, dass mich viele andere Dinge ausmachen. Derzeit habe ich aber Angst, das für Ihn nur noch dieses "Elend" geblieben ist. Er zeigt es mir aber ganz anders, ich kann nur diese gesagte Sachen nicht vergessen.

    Aber ich denke es braucht Zeit und es ist gut zu lesen, dass auch "die andere Seite" eine solche Sichtweise hat. Im Grunde habe ich selbst in der Hand, welcher Menschen ich bin. Zumal ich ja weiß, was mich zu dem macht, was ich nicht sein will. Ab Januar fange ich bei dem neuen Therapeuten an und hoffe ich kann dort die verbliebenen "Geister" vertreiben und lernen, mich wieder selbst im Spiegel anzusehen.

    Auch Dir wünsche ich von Herzen, dass Du weiterhin auf diesem Weg bleibst und dir und deinem Gefühl vertrauen kannst. Ich danke dir noch einmal.

    Elraine

    Liebe Siri,

    deine Worte haben mich sehr berührt. Danke dafür. Du sprichst mir aus der Seele, dieses Gefühl ist mir allzu bekannt. Meiner Wahrnehmung nicht trauen, Angst Fehler zu machen, unsicher zu sein. Dabei bin ich jemand, dessen Bauchgefühl selten trügt. Jemand der eigentlich in seiner Umgebung sehr beliebt ist (ich hoffe das klingt nicht eingebildet). Ich selbst finde mich aber alles andere als gut. Und eben das lässt mich gerade innerlich sehr verzweifeln, da mein Partner an jenem Freitag nach dem Donnerstag Dinge zu mir gesagt (verständlicher Weise, versteht mich nicht falsch... ich kann es absolut verstehen), welche mich wieder sehr an meiner ganzen Person und dadurch auch daran zweifeln lassen, ob ich ihm mich noch länger zumuten sollte.

    Ich werde mir deinen Rat, die Situationen anzugehen, zu Herzen nehmen und mich selbst beobachten. Danke nochmal, das ging mir wirklich sehr ans Herz.

    Elraine

    Hallo Luna,
    danke auch dir für Deine lieben Worte. Und ja, ich setze dort an. Ich finde es ein furchtbares Gefühl, wenn man eine Angst vor sich selbst entwickelt. Danke, ich halte Euch auf dem Laufenden... Auch ich war ja ein EKA, das heisst, der Gedanke, es doch eigentlich besser wissen zu müssen, schleicht sich oft ein.

    Hallo Bolle,

    danke für die aufmunternden Worte, das hat jetzt doch echt gut getan. Ja, ich suche tatsächlich sehr nach Erklärungen für mich, warum genau ich diesen Schritt gemacht habe und nicht gesagt habe, nein, ich fahre nicht los und kaufe ein. Und diesen Kreislauf gilt es dringend zu unterbrechen. Auch wenn ich dafür einige Strategien an der Hand hätte. Wie hast du im letzten Moment zur Tanke denn die Kurve bekommen?

    Ja, ich denke das kann ich aber ich muss auch sehr an mir arbeiten.

    An alle, wie sind denn Eure Partner (falls vorhanden) damit umgegangen und hat die Beziehung das ausgehalten?

    Liebe Grüße, Elraine

    Hallo Elarine,

    könnte es nicht eher sein, dass du dich leer und unendlich traurig fühlst, weil du wieder nicht die Kurve bekommen hast? Ich denke nicht, dass du dich nun wegen deines Mannes so fühlst. Kein Mensch ist für deine Gefühlslage verantwortlich. Nur du alleine bestimmst, wie du dich fühlst. Aber es macht keinen Sinn, darüber nachzudenken, warum es geschehen ist. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.

    Wie möchtest du denn weitermachen? Was ist dein Plan und wie denkst du, dass du beim nächsten "Umstand" reagieren wirst?

    Das kommt sicherlich hinzu. Wir haben die letzten Tage viel geredet. Und ich weiß bereits, dass alles an mir liegt. Und ja, in gewisser Weise bestimmt man, wie man sich fühlt. Aber nicht ausschließlich. Es ist lediglich die Frage, wie man damit umgeht und in was für Situationen man sich bringt. Mein Partner ist der Meinung, ich müsse mich mehr abgrenzen und mir eine gesunde "LMAA" Haltung angewöhnen, bzw. etwas oberflächlicher werden. Das bin jedoch nicht ich und es gilt jetzt für mich den gesunden Mittelweg zu finden.

    Ich habe mir einiges vorgenommen für die nächsten Tage und mit meinem Partner ausgemacht, ihm zu sagen, wenn ich das Bedürfnis hätte, etwas zu trinken und/oder ich dadurch nicht in der Lage bin gerad einkaufen zu gehen. Das habe ich bisher bei ihm nicht getan. Ich werde wieder beginnen müssen, von Tag zu Tag zu leben, bzw. habe ich das bereits seit Donnerstag.

    Ich habe schon einige Sachen, die mich immer wieder geschützt haben. Aber da bin ich einfach los und habe mir den Alkohol gekauft. So simpel. Hier im Haus ist natürlich nichts.

    Wenn ich deinen ganzen Thread lese, waren da schon X Situationen, die dich rückfällig werden ließen. Sei mit Therapeut, mit Medikamente oder Therapie. Das ist keine Anklage und auch nicht unüblich bei Alkoholiker.

    Nach meiner Erfahrung greifen jedoch diejenige immer wieder zum Glas, die noch gar nicht so weit sind, aufzuhören, noch gar nicht so richtig sich als Alkoholiker sehen.

    Deswegen mal eine Frage in meiner direkten Art. Wie siehst du dich? Siehst du dich uneingeschränkt als Alkoholiker und strebst eine lebenslange Abstinenz an?

    Hallo Hartmut,

    ich fühle mich nicht angeklagt und kann absolut nachvollziehen, dass diese Sichtweise entsteht. Aber ja, ich kann das ganz klar sagen, noch klarer nach Donnerstag (und hatte das auch vorher schon mehrmals gesagt), ich darf und möchte nicht trinken. Nie mehr möchte ich dieser Mensch sein, der ich dann bin. Auch wenn ich mich nicht selbst an diese Situation erinnere. Aber alleine das zu hören, wie ich bin, hat mir eine solche Angst gemacht. Und auch vorher war mir das Ausmaß schon klar. Also um Deine Frage zu beantworten, ganz klar ja.

    Gibt es denn sonst zu meinem Text gar nichts zu sagen? Liebe Grüße, Elraine

    Hallo zusammen,

    so, nun ist es wieder einmal passiert. Ich war mir meiner Sache so sicher (das sind sich vermutlich viele). Und manche brauchen wohl einfach länger.

    Ich habe vor eineinhalb Wochen meine ambulante Therapie beendet. Nach dem letzten Rückfall wäre die Konsequenz gewesen, mind. zehn Wochen (wie im Vertrag abgemacht) stationär zu gehen. Das kam für mich nicht in Frage. Nach Absprache mit meinen Therapeuten habe ich mich dann dazu entschlossen, es mit Hilfe einer Einzeltherapie (welche im Januar startet) und ansonsten alleine zu schaffen. Ich habe schon immer (was alles außer den Alkohol betrifft) einen sehr starken Willen gehabt. Das ging auch eine Weile gut bis Donnerstag. Da habe ich dann wieder etwas getrunken (es gab keinen bestimmten Auslöser und es war auch nicht übermäßig viel) aber ich habe eben getrunken und meine alte Verhaltensweise - Blackout (gibt es bei mir selten auch komplett ohne Alkohol in für mich schlimmen Situationen, emotional) ist aufgetreten. Gegenüber meinem Partner. Und das auf wirklich keine schöne Weise. Ich erinnere mich aber leider nicht daran.

    Die Quintessenz ist, dass ich meine Partner (verständlicher Weiße) fast ganz verloren hätte. Vielleicht habe ich das auch schon. Mir ist zum jetzigen Zeitpunkt bewusster denn je, dass ich einfach wirklich absolut keinen Tropfen mehr anrühren darf und ich denke (ja ich weiß wie das klingt) auch, dass die Situation am Donnerstag mir selbst so Angst macht, dass ich mich da auch nicht mehr reinbringen werde. Vielleicht hat es das gebraucht, ich weiß es nicht.

    Momentan fühle ich mich einfach furchtbar leer und unendlich traurig. Weil mein Partner mir dann Dinge gesagt hat, mit denen ich nicht weiß umzugehen und ich auch nicht weiß, ob unsere Partnerschaft so noch einen Sinn macht. Auf der anderen Seite denke ich, dass ich ohne ihn... nicht weiß was ich mache. Ich weiß, dass ich grobe Fehler gemacht habe und es bisher noch nicht dauerhaft geschafft habe. Ich habe aber begonnen mich mit vielem auseinander zu setzen, ich weiß, dass ich ein Problem habe. Aber er hat wirklich meine Komplette Person in Frage gestellt. Mit all meinen Verhaltensweisen und sogar die Dinge, die ich ihm als einer von ganz wenigen anvertraut habe. Ich weiß, das war im Moment der Wut (die absolut nachvollziehbar ist)... ich weiß aber nicht, wie ich damit umgehen soll. Und in diesen Momenten bin ich nicht ich. Gerade wäre es mir am liebsten, mich in Luft aufzulösen :( Keine Angst, ich würde mir nichts tun. Ich wollte einfach nur ein bisschen Luft rauslassen, bevor es mich zerreisst.

    Liebe Grüße,
    Elraine