Beiträge von Sahnehaube

    Danke euch!

    Das gestern war eine Momentaufnahme, in meinem Alltag funktioniert alles ganz wunderbar ohne den Alkohol und ich beschäftige mich eher punktuell damit.

    Ich glaube eher,dass bei mir nach den 2 Jahren nüchtern die ersten Hürden auftauchen,wo ich ja sehr konsequent lange Zeit ganz vielen Situationen aus dem Weg gegangen bin,Z.B stand mal ein Glas Wein ungefragt vor mir oder meine Kinder kommen langsam in ein Alter,in dem sie vielleicht mal Alkohol trinken und ich merke,dass es für mich Zeit geworden ist,mich nochmal mehr damit zu befassen. Aber nicht depri oder selbstzerstörerisch,sondern ich würde es eher als Interesse an dem was war bezeichnen, um eine Idee zu bekommen,wie mein Weg mit der „Koexistenz Alkohol“ weitergeht.

    Diese Kraft sowie Zuversicht will ich weitergeben

    Das merkt man in deinen Beiträgen und Sterns auch und das finde ich total schön! Danke euch dafür!

    Da ich eben sowas ähnliches geschrieben habe wie Stern,würde ich jetzt einfach auch mal darauf antworten.

    Also selbst geißeln tu ich mich damit nicht. Mir persönlich geht es darum,mich zu verstehen,mir zu verzeihen und alles zu tun,um nicht rückfällig zu werden. Und für mich gehört da auch dazu, zurückzuschauen auf die wohl bisher schlimmsten Jahre meines Lebens,die von der Sucht bestimmt waren. Aber halt auch Teil meines Lebens sind.

    Es mag am Anfang des Weges als Abschreckung hilfreich sein, aber mit der Dauer der Abstinenz finde ich das irgendwie seltsam

    Das finde ich genau andersrum,nämlich gar nicht seltsam mit der Dauer der Abstinenz. Am Anfang des Weges brauchte ich z.B. nicht zurückschauen. Ich hab alles noch gespürt und das wird bei mir schon nach 2 Jahren weniger. Ich will mich daran erinnern (nicht geißeln) um - ganz einfach - nicht mehr rückfällig zu werden. Auch nicht in 10 oder 30 Jahren.

    Ich denke auch eher,es gibt Momente oder Phasen,in denen man aus welchen emotionalen Gründen auch immer wieder genauer hinschaut. Und die viele restliche Zeit eben nicht und fröhlich und nüchtern vor sich hinlebt.

    Ab und zu gucke ich auch schon mal zurück. Ich will nicht vergessen, wie schlimm das alles war

    Einen schönen Abend in die Runde,

    diesen Satz von Stern habe ich eben zufällig in Leonies Thread gelesen und noch zufälliger habe ich mich heute das erste mal an mein „Tagebuch“ rangetraut,dass ich so die letzten Monate meines Trinkens geschrieben habe. Es ist alles ganz wirr geschrieben und ich spüre jetzt wieder so deutlich die Verzweiflung,die mich die letzte Zeit des Trinkens begleitet hat. Ich bin jetzt dankbar dafür,dass ich das schriftlich festgehalten habe…wie gesagt,es ist ziemlich wirr…aber dieser zum-Scheitern-verurteilte-Kampf gegen den Alkohol während meiner Nur-Trinkpausen und irgendwann dieser absolute Tiefpunkt mit dem Gefühl,einfach nicht mehr zu können,wirklich sterben zu wollen und dann irgendwann das loslassen-Können,das hab ich genau rauslesen können und wieder so deutlich gespürt,dass ich echt heulen musste.

    Danke Stern für diesen Satz! Er kam für mich im genau richtigen Moment und hat mich eben ganz ganz ganz genau daran erinnert,wo ich nie nie nie wieder hin will!

    Hallo Osiris,

    14 Jahre,das ist eine richtig lange Zeit! Interessant ist für mich immer wieder,wie lange einen die Sucht und all die Veränderungen beschäftigen-wahrscheinlich ein Leben lang (und das ist gar nicht mal negativ gemeint).

    Was meinst du hiermit?

    Ich merke genau da liegt noch mein Denkfehler

    Dass du jetzt erst aufarbeitest,dass du nach der Sucht keine Rücksichtnahme,Verständnis und Unterstützung bekommen hast oder war der Satz auf etwas anderes gemünzt?

    Hallo Lotta,

    mir kommt das auch alles sehr bekannt vor - halt nur andersrum. Das Lamentieren über das eigene Leben und wie schlecht es einem geht und dass man erstmal seine Probleme in den Griff bekommen muss,bevor man dann das (eigentliche Alkohol-) Problem lösen kann.

    Das kam bei meinem Mann überhaupt nicht an,hat er sich einfach nicht angehört (ich denke,gesunder Selbstschutz,er hatte schließlich ein Leben mit Kindern zu organisieren).

    Bei der SGH,in der ich damals war,war es genauso. Es wurde für meinen damaligen Geschmack nicht ernst genommen,aber die kannten das Alki-Rechtfertigungs-Geschwätz vermutlich einfach zur Genüge.

    Ich war damals echt sauer,enttäuscht,wütend,selbstmitleidig.

    ABER jetzt bin ich diesen Menschen dankbar. Sie haben sich nicht von mir manipulieren lassen. Ich hab nass gedacht,sie verstehen mich nicht. Jetzt trocken weiß ich,dass sie mich wohl besser verstanden haben,als ich das damals selbst konnte.

    Trau deinem Gefühl und mach nicht das mit,was dir nicht gut tut,sondern schau nur,dass es dir gut geht!

    Uh,der Vorschlag klingt für mich gruselig.

    Ich habe jahrelang jeden Abend mit der letzten Flasche mein Säuferdasein beendet …..bis zum nächsten Tag

    Finde ich genauso wie Stern. Und ich wüsste nicht,ob ich heute da stehe,wo ich bin,wenn ich noch so ein „ Abschiedssaufen“ gemacht hätte…stell ich mir gerade ganz absurd vor.

    Ich finde,du sortierst das in deinem letzten Beitrag sehr gut ein mit der positiven Konditionierung,dass es ggf mit der Verknüpfung eines schönen Erlebnisses schwerer sein wird und dem Suchtgedächtnis,das sich freut. Auf dieses Gefühl würde ich hören.

    Ich hätte da auch kein gutes Gefühl gehabt mit der Sorge: wer weiß,wieviele Abschiede ich dann hinterher noch brauche,bis ich wieder an dem Punkt bin,an dem ich einfach nicht mehr weitermachen kann.

    Hallo Bina,

    ich freue mich,dass das Chaos im Kopf besser geworden und deinem Rücken gute Besserung!

    Ich kann das mit den Routinen gut verstehen. Wenn ich jetzt drüber nachdenke,gab es bei mir über den Tag verteilt immer Situationen in denen ich getrunken habe, so feste Uhrzeiten am Tag (bin wohl auch ein Gewohnheitstier). Die Situationen oder Uhrzeiten gab es dann nüchtern natürlich immernoch und natürlich ist man bestimmt auch genau dann besonders anfällig für Suchtdruck. Aber ich finde, du löst das doch total gut! Du trinkst Wasser,machst Atemübungen und schreibst hier! Das kann doch für den Anfang schon eine Art neue Routine für dich sein.

    Und für mein Empfinden wurde es jeden Tag besser und besser und die alte Gewohnheit verblasst immer mehr und so „rettet“ man sich zu Beginn vielleicht auch über manche Tage.

    Einen schönen Abend!

    Hallo Leonie,

    was du schreibst,da finde ich mich total wieder. Stress und Kinderprobleme und Arbeit und Termine und und und…Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen.

    Er läuft mir nicht nach, er bedroht mich nicht

    Ich kann den Gedanken,den Alkohol als Feind zu sehen gut verstehen und ich hatte das am Anfang auch. Jetzt verstehe ich den Satz von Hartmut zwar und sehe es genauso aber am Anfang hatte ich sehr wohl das Gefühl,dass der Alkohol mich „verfolgt“ und sich gemeinerweise als Lösung anbietet.

    Ich glaube auch,das wird er bei mir immer mal wieder tun.

    Aber im Laufe der Zeit nimmt das wirklich ab. Für mich hat Alkohol auch einen neutraleren Stellenwert - er ist einfach keine Option mehr,egal was so um mich herum passiert.

    Und ich glaube,mit jeder solcher Tage,wie du sie jetzt hattest,verfestigt sich das Gefühl,stark zu sein und das Wissen,das auch ohne Alkohol zu überstehen.

    Auch dir einen schönen restlichen Sonntag!

    Hallo Luna,

    ja wirklich total normal. An das Müde-sein erinnere ich mich noch so deutlich,wirklich wahnsinnig müde. Ich hab so viel geschlafen und der Schlaf war nach so vielen Jahren auch mal wieder erholsam, weil man sich echt regenerieren kann und der Körper nicht mehr nur den Alkohol abbauen muss…Ich glaube,da hat man einiges nachzuholen. So war mein Gefühl.

    Und gereizt/genervt war ich die ersten Wochen auch. Man ist einfach erschöpft und kriegt vielleicht doch nicht soviel Ruhe wie man bräuchte und dann passiert das eben. Aber ich finde,das legt sich. Ich bin jetzt deutlich ausgeglichener und kaum noch gereizt und genervt,egal was so um mich herum passiert.

    Ich finde es richtig gut, dass du deine Gefühle und Empfindungen über den Tag so gut beschreiben und erkennen kannst. Das ist richtig gut und wichtig,finde ich!

    Der Begriff „blödgesoffen“ kommt nicht von ungefähr.

    Es ist noch alles da, es muss sich nur erholen und wieder lernen, normal zu arbeiten, mein Kontrollzentrum da oben

    Hallo Leonie, hallo Eddi,

    so ging es mir auch,ihr seid nicht alleine damit.

    Mir sind Worte nicht eingefallen (das fand ich besonders gruselig,so Wortfindungsstörungsmäßig) und war echt echt langsam und träge im Kopf.

    Ich weiß nicht mehr genau,wie lange das gedauert hat (hängt bestimmt von vielen Faktoren ab) aber jetzt merke ich, dass mein Oberstübchen wieder normal funktioniert.

    Ich hatte auch oft Missempfindungen und Nervenschmerzen am ganzen Körper während der Sauferei.

    Blutuntersuchungen usw. haben nie was ergeben. Alkoholproblem hatte ich ja nie (habe ich mir natürlich eingeredet).

    Ja,das kenne ich auch…konnte oder wollte mir auch nicht eingestehen,was der eigentliche Auslöser für das körperliche Missempfinden war.

    Wie du schreibst,Heilung braucht Zeit! Das stimmt und ich find den Prozess auch schön,zu merken,wie Körper,Kopf und Seele immernoch ein Stückchen heiler werden.

    Liebe Grüße

    Hallo Stefan,

    ich zähle auch nicht…ich hab mal nach einem Jahr das Datum meines Aufhörens anhand von Nachrichten „rekonstruiert“ aber als ich es dann wusste,war mir das Datum gar nicht wichtig und ich weiß auch schon wieder nur noch den Monat.

    Ich hangel mich eher an so Momenten oder besonderen Tagen (Geburtstage,Weihnachten oder so) entlang,an denen ich mich durch den Alkohol hinterher ganz mies gefühlt habe und jetzt voll froh bin,sie wieder anders zu erleben zu dürfen.

    Aber am Ende des Tages…ob Tage,Jahre oder Momente…Hauptsache nüchtern 😃

    Denn ich trank wegen sozialer Angst.

    Hallo Maeron,

    ich habe eben deinen Thread durchgelesen und an dem Satz blieb ich hängen. Das war auch mein ursprünglicher Grund zu trinken,schon ziemlich früh. Und auch das mit den Freunden und dem Spaß kann ich voll verstehen.

    Ich hatte in meinen Trinkpausen auch immer die Gedanken und bin dann wieder rückfällig geworden, bis es eines Tages zu dem

    vielbesagten Tiefpunkt kam. Ich finde es deshalb voll positiv,dass du das merkst und darüber schreibst und daran arbeitest.

    Seit ich nüchtern bin merke ich diese soziale Phobie auch wieder,ich kann schlecht Zeit mit mehr als einer Handvoll Menschen verbringen. Ich musste deshalb im ersten Jahr ganz viel vermeiden und langsam taste ich mich wieder ran. Ich muss aber auch echt sagen,es gibt mir nicht mehr so viel und strengt mich auch an. Womit ich jetzt aber gar nicht mehr hadere. Ich kann meine introvertierte Seite,die wohl dem Alkohol zum Opfer fiel,voll gut akzeptieren.

    Und damit es irgendwann zu einem glücklichen "ich bin froh, abstinent zu sei", wird

    Das wünsche ich dir,Maeron, dass dein Weg genau dahin führt!

    Oh, interessant.

    Ich bin gar nicht darauf gekommen,dass Saftschorle triggern könnte.

    Komischerweise trinke ich das nie - vielleicht war es mir doch unbewusst bewusst.

    Ich fühl mich nur sicher bei Wasser oder halt warmen Getränken wie Tee oder Kaffee. Bisher ist mir das auch noch nicht langweilig,

    Aber vielleicht kommt bei mir auch mal das Bedürfnis nach mehr Abwechslung und dann werd ich mir das hier nochmal durchlesen. Danke!

    Ich hab es tatsächlich auch nicht mehr gehabt,seit ich nüchtern bin.

    Ob das das Gleiche ist, was hier mit Saufdruck beim Nüchternbleiben oft beschrieben wird ….ich will es gar nicht rausfinden.

    Ich will es auch lieber gar nicht rausfinden aber hab Angst,dass es mich eines Tages wieder eiskalt erwischt und ich nicht drauf vorbereitet bin.

    Weil gegen den Saufdruck während der nassen Zeit hatte ich keine Chance. Mein Kopf hat mich richtig reingelegt, wie Leonie80 diesen Teufel auf der Schulter sehr treffend beschreibt.

    War sie trocken als sie stigmatisiert wurde oder noch nass? Schreibst ja das sie nass gestorben ist

    Ja genau,wollte ich eigentlich noch dazu schreiben,aber hab ein bisschen abgekürzt.

    Meine Überlegung ist nämlich genau die. Vielleicht hätten das alle total super gefunden,wenn sie trocken geworden wäre und wären froh gewesen. Kann mir das sogar sehr gut vorstellen.

    Ich kannte sie leider nie trocken,

    Hätte ich damals noch die Kraft gehabt. mir über Stigmatisierung oder sonst was Gedanken zu machen, ich wäre wohl noch nicht so weit gewesen.

    Ich hab mir glaube ich auch nicht aktiv Gedanken gemacht,die Angst oder Scham sitzt bei mir einfach mega tief. Will immer funktionieren,richtig machen,gefallen und sowas

    Ich wäre echt lieber im Entzug gestorben,als die sucht vor andern einzugestehen. Und selbst da habe ich mich schon für mein zukünftiges (totes) Ich geschämt,weil dann hätte es ja jeder gewusst.

    Klingt irre,war aber echt so.

    Ich glaube auch,dass der Weg,den man in die Abstinenz macht,einen großen Unterschied macht. Ich war ja eh schon schambesetzt bei den AA. Eine hatte ich mal angerufen,als es mir an einem Wochenende im Entzug körperlich furchtbar ging. Sie hat zu mir im Laufe des Gesprächs gesagt,dass die Alkis in der Notaufnahme nicht so gerne haben. Das blieb hängen. Hätte ich vielleicht den Weg mit diesem Forum gemacht und hier hätten die Leute gesagt: geh zum Arzt,ist ne Krankheit,das ist dein gutes Recht, wär das bestimmt anders gelaufen.

    So hab ich gedacht,ich hab keine andere Chance als im Entzug zu sterben oder mich umzubringen,weil ich aus dieser Sucht nicht rauskomme. Weil meine Scham und Angst vor Ablehnung so groß war.

    Für den richtigen Gang in die Abstinenz ist es für mich (zum Glück) jetzt zu spät aber ich hab das ganze Thema zwei Jahre nicht zugelassen und hoffe,dass ich diese Themen jetzt nüchtern aufarbeiten kann.

    . Stolz darauf, dass er etwas geschafft hat, wo andere noch drinnen hängen

    Und Stolz habe ich noch nie empfunden. Demut und Dankbarkeit und auch Hoffnung und auch Realismus,dass ich diesen Weg nie wieder gehen will.

    Ich war ja am Anfang auch felsenfest davon überzeugt, dass es sehr dramatisch ist. Habe es ja überall gelesen, da muss doch was dran sein

    Danke Hartnut für deinen Impuls! In dem Satz find ich mich voll wieder.

    Zu den Geschichten,die ich höre und lese,habe ich auch selbst eine Alkoholkranken-Geschichte in meinem Leben,die mich als Kind sehr geprägt hat. Taschen wurden kontrolliert,sie wurde weggeschickt von den anderen,abwertend gesprochen in ihrem Beisein und ihrer Abwesenheit.

    Sie ist leider verstorben,aber im nassen Zustand.

    Ich hab schon lange nicht mehr daran gedacht,aber wenn ich jetzt drüber nachdenke,hängt wohl vieles wie ich meine Sucht nass und trocken auslebe,damit zusammen. Die Angst vor Stigmatisierung -selbst erlebt hab ich sie nie. Hab das aber immer darauf geschoben,dass ich ja dachte/denke,dass ich alles komplett heimlich mache.

    Um zu deinem Zitat oben zurückzukommen,ich seh mich noch am Anfang,mehr denn je und will in diesem Forum lernen (so nach dem Motto:nur nicht-trinken reicht nicht). Und ich im Moment dieses innerliche darauf beharren,dass das meine Privatsache ist und ich keinem Rechenschaft ablegen muss hinterfrage. Es fühlt sich nicht mehr so richtig gut an. Vielleicht finde ich da noch den Weg für mich.

    Danke für dieses Thema!

    Hallo Teresa,

    mich berührt es immer sehr,die Berichte von Angehörigen zu lesen.

    Ich glaube es ist schwer,aus selbst Alkoholikerinnen-Sicht etwas Sinnvolles dazu zu sagen, aber die Sätze von dir fielen mir auf

    Aber dann zwang ich mich hin, ich wollte nicht wieder eine Verabredung absagen, wegen seinem Alkohol

    mein kleiner soll das ganze Paket bekommen und nicht nur das „halbe“ so wie ich es all die Jahre hingenommen habe

    So hat es mein Mann auch gemacht,er hat seine Verabredungen eingehalten,egal was mit mir war und die Kinder über mich (bzw. meine Sucht) gestellt. Ich weiß gar nicht genau,wie ich das zu Suchtzeiten empfunden habe (ob ich da überhaupt groß drüber nachdenken konnte,vermutlich hätte ich mir aber nur selbst wieder leid getan) - heute bin ich ihm dafür wahnsinnig dankbar.

    deswegen möchte ich keine Unternehmungen mit ihm machen, aus Selbstschutz, aber kann ich ihm das einfach so sagen ?

    Ich würde sagen,dass du das natürlich darfst und kannst! Es tut dir nicht gut,dann mache es nicht. Du bist wichtig!

    Und auch das kenne ich von mir…ich wollte in den nüchternen Phasen alles wieder gut machen,es tat mir alles so leid,ich wollte es nie wieder,ich wollte, dass sie meine Not verstehen und mir verzeihen und dann ist es wieder passiert und wieder und wieder und so habe ich mich doch nur um mich selbst gekreist ohne die Bedürfnisse meines Mannes oder meiner Kinder auch nur ansatzweise wahrzunehmen.

    Mein Mann hat mich einmal gefragt,willst du denn unsere Kinder nicht aufwachsen sehen,willst du nicht erleben,was aus ihnen wird? Ich hätte die Frage nicht beantworten können. Jetzt heute und nüchtern kann ich das nicht mehr verstehen und schäme mich wahnsinnig dafür. Aber Sucht macht einen so verblendet und auch so egoistisch.

    Ich hoffe,das war ok,dass ich aus Alkoholikerinnen Sicht schreibe,sonst sag es gerne. Ich will auf keinen Fall unsensibel sein.

    Auch ich wünsche dir ganz viel Kraft!

    irgendwo im Unterbewusstsein irgendein Hintertürchen geöffnet, so dass ich leichtfertig wurde. Und genau diese Luke suche ich

    Hallo Newchance,

    ich versteh voll,was du meinst, genauso sind meine Gedanken zu einem Rückfall (ohne Rückfall aber meine Angst davor ist groß, ich weiß nicht genau,warum).

    Ich würde mir im Moment einfach wünschen,jemand würde zu mir sagen: „Alles gut, das war’s, du hast es überstanden und du wirst nie mehr Alkohol trinken müssen - versprochen“

    Und ich glaube, ich warte ein bisschen auf den Moment, dass ich selbst der Mensch bin, der das zu mir selbst auch voll überzeugt sagen kann

    (Oha, das war ein seltsamer Satz, hoffe trotzdem verständlich). Ich befürchte, so einfach ist es aber nicht.

    Ich glaube, dass Akzeptanz und Eigenarbeit wohl die Schlüsselworte sind, die ich aus den letzten Beiträgen in deinem Thread gelesen habe. Und man an genau den Stellen wohl auch ansetzen muss.

    Aber ich komme dem Übeltäter schon noch auf die Spur. :mrgreen: Ich arbeite daran

    da schließe ich mich an 😊

    Hallo Rina,

    ich finde,dass die Gedanken an Alkohol weniger werden. Am Anfang - bestimmt das erste Jahr - hatte ich jeden Tag so ein großes Gefühl der Dankbarkeit, dass ich nicht mehr trinken muss und die schrecklichen Jahre davor waren noch so präsent in meinem Kopf. Mir fiel Alkohol auch immer auf und er hat immernoch Raum in meinem Leben eingenommen durch sein bloßes Dasein.

    Und dann habe ich -nach bald 2 Jahren Nüchternheit -gemerkt, dass die Gedanken und Erinnerungen mehr und mehr schwinden und hab da Angst bekommen, dass ich das alles irgendwann vergesse und nachlässig werde.

    Deshalb ist es auch bei mir mittlerweile die bewusste Entscheidung mich damit zu befassen (im Moment in Form dieses Forums).

    Ich denke halt so, jetzt sind es 2 Jahre…das ist für mich irgendwie schon viel aber irgendwie auch gar nicht viel zum Rest meines Lebens. Und ich will für den Rest meines Lebens nie wieder einen Schluck Alkohol trinken und wenn ich innerhalb von 2 Jahren schon so viel schreckliches vergesse, muss ich mich bewusst damit beschäftigen.

    Also. Der Alkoholgedanken wird viel weniger. Aber ich bleibe Alkoholiker und vergesse das nicht.

    Der Satz gefällt mir. Er sagt für mich aus,dass ich mich nicht mehr von jeder Alkoholwerbung und jedem Alkohol-trinkenden Menschen aus der Bahn werfen lassen muss,aber dass ich nicht vergessen darf, dass das für mich ganz schlimm enden würde.

    Hallo Rina,

    ich versuche mich gerade zu erinnern, ob ich solche Träume auch beim Rauchen-aufhören hatte…kann ich gerade echt nicht mehr sagen.

    Zigaretten haben bei mir aber auch nicht diese allumfassenden Auswirkungen gehabt, da hab ich irgendwann mit Willenskraft aufgehört. Beim Alkohol hätte ich das nicht mehr geschafft, da war es quasi eine Kapitulation. Aber dass ist bestimmt total unterschiedlich!

    Für mich heißt das Stress und besorgt sein - Zack Trigger

    Das ist fies, diese Trigger, die einen manchmal so aus dem Nichts heraus erwischen. Und vor allem fand ich die Trigger auch schwer greifbar. Ich hab eigentlich aus allen Gründen der Welt einen Anlass zum trinken gehabt.

    Ich finde irgendwann kommt so eine Gewissheit, betrunken macht es das jetzt auch nicht besser…im Gegenteil.

    Und was ich die letzten Wochen durch das Lesen hier im Forum gelernt habe,dass man dem auch was entgegensetzen kann.

    Ich hoffe,dein Hund hat seine OP gut überstanden und du auch!