Ich wollte mich nocheinmal bedanken für eure Hilfe gestern, auch wenn das schlimmste vorbei war, haben die Aufmunterungen mehr als gut getan!
Ich bin zeitig ins Bett, zum Glück sofort eingeschlafen und die Nacht war zwar kurz aber durchaus ok.
Heute geht es mir ganz ok. Ich denke viel nach.
Ich muss an mir arbeiten, oder eher an meiner Einstellung. Ich habe von jemandem mal hier gelesen er hat es gehasst zu saufen. Ich nicht. Außer dem Fakt das es mir geschmeck hat, hat es mir geholfen locker zu sein, mich selbstbewusst gemacht, lustig, spontan und aus mir heraus zu kommen. Ich konnte abschalten und über Sachen reden die ich sonst nicht gesagt hätte und noch einiges mehr, ich will mit Beschreibungen jetzt hier aber niemanden triggern.
Für mich hat der Alkohol mich, nach meinem Empfinden zu einer besseren Version von mir selbst gemacht. Und ich denke da liegt eins meiner Hauptprobleme. Nach meinem Empfinden....ich bin sicher das dieses Empfinden falsch ist. Nüchtern betrachtet war ich vielleicht die ersten 3 Getränke lustig und charismatisch, danach aber oft einfach nur anstrengend, überdreht oder hoch emotional und weinerlich. Ich habe die selben Dinge 5x auf die selbe Weise mit den selben Worten erklärt, habe Menschen nicht aussprechen lassen, Verabredungen getroffen und diese nicht eingehalten usw usw...das kann nicht die nette, lustige, schlagfertige, selbstbewusste Person sein die mein betrunkenes Ich mir vorgaukeln will. Auch habe ich das Gefühl ich erinnere mich hauptsächlich an die lustigen guten Momente mlt Alkohol, die schlechten sind viel weiter weg. Das ist wohl natürlich, so ticken wir. Wie beim tattoowieren, jedesmal wenn ich hingehe denke ich mir: warum tu ich mir das an ? Und 2 tage später plane ich schon die nächsten.
Ich habe aufgehört mich täglich zu betrinken als ich mit meinem 1. Kind schwanger war. Die Entgiftung gemacht wegen ihr. Jetzt hat wieder meine Tochter den Anstoß gegeben...ich mache das für meine Kinder, für meine Familie. Das ist lobenswert, richtig und gut aber es ist auch nicht genug !
Nach dem Furchtbaren Tag gestern ist mir klar geworden, das es nur so extrem werden konnte weil ich in meinem Kopf noch nicht so weit bin keinen Alkoho mehr trinken zu WOLLEN. Es ist für mich noch wie ein Zwang. Wie eine Diät die man macht für die Gesundheit und das bedeutet Verzicht!
Ich schreibe bewusst "noch" denn das zu begreifen hat mir deutlich gemacht, das dass die hauptproblematik in meinem Kopf ist und das diese absolut Priorität haben muss!
Ich denke viel hängt mit meinem Selbstwertgefühl zusammen und einigen Traumata aus der Vergangenheit und ich denke das ich dass nicht alleine schaffe.
Ich werde mir also einen Psychologen suchen um sachen aufzuarbeiten und um Unterstützung zu haben.
Ich habe meine Tochter (14) gefragt ob sie mit jemanden über die Zeit in der ich getrunken habe reden möchte.,(Sie hatte mich ja gebeten nicht mehr so viel zu trinken weil ich ihr peinlich bin wenn es zu viel ist, woraufhin ich dann entschieden habe das ich ganz und gar aufhöre, denn weniger geht einfach nicht, das habe ich nicht unter Kontrolle), mit jemandem der neutral ist, davon Ahnung hat usw. Ich habe ihr versichert das niemanden erfährt was sie da besprechen würde. Aber sie will nicht. Sie sagt es ist alles gut. Also werde ich sie dann in meine Therapie mit einbinden. Ich kann und werde sie nicht zwingen aber ich denke ich bekomme sie mit einigen Gesprächen dazu das sie zumindest mal darüber sprechen kann. Und ich hoffe dann baut sich eine Art Vertrauensverhäktniss zum Therapeuten auf, und sie möchte weiter machen.
Bis ich einen habe und das alles anläuft (dauert ja leider immer ein wenig) muss ich anfangen an mir zu arbeiten. Oder eher aufhören auf mein betrunkenes ich und ihre Gedankeb zu hören. Ich werde mit meiner Beraterin darüber spreche und ich werde erinnerungen aufschreiben, negative in Verbindung mit Alkohol. Und immer wenn ich es vermisse zu trinken werde ich sie mir durchlesen und mir ins Gedächtnis rufen wie furchbar manches war und mich nicht austrixen lassen von meinem Gedächtnis!
Ich will es selbst wollen. Ich will morgens in den Spiegel gucken und wissen das ich nicht trinken WILL. Ich will es nicht mehr vermissen und das es so immer noch mein Leben beherrscht!
so ist ersteinmal der Plan. Was denkt ihr dazu ?
Wieder so viel Text, entschuldigt
Danke fürs lesen