Hallo Freund,
wünsche Dir auch eine ruhige und schöne Vorweihnachtszeit.
Freut mich immer, ab und an etwas von Dir zu hören.
LG
Paolo
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Paolo
ZitatIch weiss, es wäre totaler Schwachsinn ... aber .... im Augenblick würde ich gerne nachhause fahren mit 1-2 Flaschen Rotwein und einfach nichts mehr fühlen oder denken.....
Hallo Usthund,
das ist es ja gerade. Diesen Gedanken keine Taten folgen zu lassen.
Zu wissen, das die Trinkerei einem nur kurzzeitig scheinbare Erleichterung
bringt, um nachher die Sorgen noch zu verstärken.
Ich habe zu Anfang meiner Trockenheit auch das eine oder andere mal
diese Gedanken gehabt. Kann mich noch gut an einen Tag erinnern, wo
mir die Sorgen wortwörtlich die Luft nahmen. Ich habe neben mich
gegriffen und wollte mir die obligatorische Bierdose aufreissen (die ja
nicht mehr da war).
Puh... das war schon heftig. Aber nur so lernt man mit den Gefühlen
umzugehen. Man muß einfach klar erkennen das der Suff nicht zu
Lösung der Probleme taugt.
Es dauert auch eine Zeit das zu erlernen.
Doch nach und nach funktioniert das immer besser.
LG
Paolo
ZitatMein Problem war schon immer die Ungeduld. Wenn ich mir abends etwas kaufe, z.B. einen Schrank, muss ich ihn gleich aufbauen, da es mir sonst keine Ruhe lässt.
aha... verstehe usthund. Das schreibst Du gerade dem richtigen.
Ich bin auch so ein "Soforterlediger". Nicht kann mir schnell genug gehen.
Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann mußte es unverzüglich
in die Tat umgesetzt werden. Hat mich manchmal ganz schön Nerven und
auch eine Menge Geld gekostet.
Mir fiel es zu Anfang auch schwer Geduldig zu bleiben.
Manchmal habe ich etwas sehnsüchtig auf die
geschaut, die schon ein Jahr oder länger trocken waren. Wie wird
es wohl sein wenn ich soweit bin? Schaffe ich das überhaupt?
Was kommt noch auf mich zu? All diese Dinge.
Naja, nun bin ich fast zwei Jahre dabei und jetzt weiß ich wie
sich eine "längere" Zeit ohne Alkohol anfühlt. Nämlich gut.
Vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich mal in mein TB geschrieben,
das die Geduld wohl eine Voraussetzung für eine stabile
Trockenheit ist. Weißt Du, der Weg dahin ist ein langsamer
Prozess und umso mehr Geduld Du mit Dir selbst hast,
umso mehr Substanz bekommt alles. In den Suff bin ich ja
auch über Jahre hinweg tiefer reingeschlittert, da braucht es
halt seine Zeit sich von dem Teufelszeug zu lösen.
Aber es geht ja, wie man auch an Dir sieht.
Ich freue mich jedenfalls das Du jetzt schon eine ganze
Zeit lang hier bei uns bist ... und trocken bleibst.
Mach weiter so. Übe Dich in Geduld.
Alles wir gut!
LG
Paolo
ZitatImmer wieder lese ich hier im Forum, dass das Leben ohne Alk einen im Endeffekt glücklicher macht.... ?????????????????
... naja, - dazu muss aber auch etwas getan werden. Vergangenen Zeiten
nachzutrauern, oder in Selbstmitleid zu verfallen bringen einem das
Glück oder die Zufriedenheit nicht näher.
Du kannst weder das Glück, noch eine schnelle Änderung Deiner
gegenwärtigen Situation erzwingen.
Diese Traurigkeit als Grundstimmung, die kenne ich noch aus meinen
früheren Trinkpausen. Da wurde ich oft gefragt:"Mann, Paolo, du bist so
still, ist irgendetwas mit dir?" Heute weiß ich es war der Verzicht der
mich so still und "Unglücklich" werden ließ.
Wenn Du solche Überlegungen wie "warum werde ich denn jetzt nicht
glücklich" anstellst, befindest Du Dich in einer gefährlichen Phase.
Vielleicht solltest Du Dir Deine bisherigen Verbesserungen ins
Gedächtnis rufen.
Es muß sich doch schon etwas getan haben in Deinem Leben?
Ich meine solche Dinge wie morgends mit klarem Verstand
aufzuwachen, oder das gute Verhältnis zu Deiner Tochter.
Das sind doch Verbesserungen, da kannst Du drauf aufbauen.
Mann, usthund, Du wirst gebraucht.
Deine Nächsten (und Dein Hund) wollen eine "usthund"
mit klarem Sinn und vor allen Dingen nüchtern.
LG
Paolo
Hallo usthund,
es ist ja wichtig das man sich Ziele setzt. Allerdings sollten Sie auch
immer erreichbar sein. Wenn man sich die Ziele zu hoch steckt, dann
ist die Enttäuschung natürlich auch umso größer und u.U. ist man
schnell wieder näher an der Flasche.
Ich persönlich versuche meine Erwartungen möglichst herunter zu
schrauben. Tja - und manchmal war das, was dann kam, mehr als ich erwartet hatte.
Wünsche Dir jedenfalls, das sich auch Deine Wünsche erfüllen.
Schönes (trockenes) WE.
Paolo
Hallo ustund,
ZitatDer geschlossene Bereich ist, so wie ich es verstanden habe, kostenpflichtig - somit für mich uninteressant. Und sag mir bitte nicht, "das sollte es dir wert sein".....
die Trockenheit ist mit Geld eh nicht aufzuwiegen. Außerdem gibt es
genug Leute die auch hier im offenen ihren Weg in ein Alkoholfreies Leben geschafft haben.
Allerdings kenne ich keinen der das nur mit seinem Willen auf Dauer
geschafft hätte, da gibts noch ein paar ganz entscheidende Dinge, die
wichtiger als der bloße Wille sind.
Akzeptanz der eigenen Alkohlkrankheit und die bedingungslose
Kapitualtion gegenüber dem Alkohl. Nur um zwei Dinge beim Namen zu
nennen.
Die Trockenheit solte Dir jedenfalls über alles gehen. Normalerweise
schreibe ich den Leuten, die sich über den Beitrag für den geschlossenen
Bereich echauffieren, das ja sonst für Bier, Schnaps oder Wein auch
immer Geld vorhanden war. Aber wie gesagt, es besteht ja auch noch
die Möglichkeit eine reale SHG zu besuchen. Kostenfrei!
Ich möchte Dich keinenfalls zu irgendetwas drängen, das liegt mir
fern. Ich dachte nur, das es Dir bestimmt gut tun würde, wenn Du
die Möglichkeit hättest, etwas mehr von Deiner Situation wiederzugeben.
Weil Selbsthilfe lebt vom Geben und Nehmen, aber wenn man so
garnix von der Situation des anderen weiß, ... dann ist es auch
schwer die richtigen Worte zu finden.
LG
Paolo
Hallo usthund,
Dein Glück liegt nicht in den Sternen, Dein Glück hast Du selbst in der
Hand. Ich glaube Du weißt auch wie Du wieder glücklich werden kannst.
Hast Du mal daran gedacht, evtl. in den geschlossenen Bereich zu
wechseln. Ich habe das Gefühl das Du Dich hier sehr zurückhälst mit
Deinen Gedanken. Im geschlossenen Bereich geht es ja wesentlich
anonymer zu und vielleicht kann Dir, wen Du Dich ein wenig mehr
öffnest, besser geholfen werden.
Oder eine SHG in Deiner Nähe? Jedenfalls macht Du den Eindruck,
auf mich, als ob Du versuchst, nur über Deinen Willen trocken zu bleiben.
Deine beginnende Trockenheit ist noch sehr instabil, da solltest Du
etwas unternehmen.
LG
Paolo
Hallo Simone,
ZitatNur es ist hart ohne Alkohol und ich habe oft durst darauf, wann hört es auf das man an Alk denkt, bin doch schon 4 Wochen clear.
eigentlich hört es nie auf. Zu Anfang denkst Du vielleicht noch mit Wehmut daran, wie es war als Du Alk. getrunken hast. Nacher denkst Du, wie schön es ist, ohne Alkohol zu leben.
Nur, - dauerhafte Trockenheit stellt sich nicht ohne unser dazutun ein.
Deshalb ist es auch so wichtig das Leben aktiv umzustellen. Dazu gehört es sicherlich auch die Lücken, die der Alkoholkonsum hinterlässt, sinnvoll zu schließen.
Einfach rumhängen und in Selbstmitleid verfallen ist kein guter Weg.
Wenn die Einsamkeit Dich plagt, gibt es nur ein Mittel: Raus unter die Menschen. Es findet sich immer eine Möglichkeit soziale Kontake zu knüpfen, auch ohne, oder gerade ohne Alkohol.
LG
Paolo
Hallo usthund,
hast Du schon einmal überlegt wie es wäre wenn Du Deine Situation so
akzeptierst wie sie ist. Ich meine der innerlich Kampf zerrt an Deiner
Substanz und schadet auf Dauer Deiner beginnenden Abstinenz. Ich
kenne Deine Situation natürlich nicht, aber ich lese aus Deinen Zeilen
heraus, das Du schwer mit Dir zu kämpfen hast.
Du solltest vielleicht mal darüber nachdenken.
LG
Paolo
Diese hysterische entgegenfiebern auf Silvester war mir früher
schon suspekt. Ich denke das ist das kleinste "Opfer" was ich meiner
Trockenheit schuldig bin: Mich nicht wegen solch eines Tages in
Gefahr zu bringen. 35 Jahre "Feiern bis der Arzt kommt", da sehe
ich für mich die Zeit gekommen einige "Gänge" runter zu
schalten und Silvester ganz in Ruhe, das vergangene, "trockene"
Jahr Revue passieren lassen.
Bekannte oder Verwandte die an diesem Tag auf Alkohol verzichten
möchten, sind bei uns herzlich willkommen, aber ich denke das dürften
nicht allzu viele sein.
Paolo
ZitatAlles anzeigenWeihnachten wird in meinen Augen vielfach überfrachtet. Mit Erwartungen und Wünschen wie alles zu sein hat.
Da wird Harmonie ganz groß geschrieben. Alles soll passen, perfekt sein, Familie soll zusammen sein, usw. das kennen sicher viele.
Genau da wird es dann mehr und mehr zum Krampf, wenn ich versuche alles wegzudrücken, was sonst im Argen liegt.
Nicht umsonst hat an diesen Tagen, die Telefonseelsorge "Hochkonjunktur".
Dem kann man vorbeugen, indem man seine Erwartungen nicht zu sehr nach oben schraubt, und jedem auch an diesen Tagen seinen Freiraum zugesteht.
Ich kann an diesen 3 Tagen nicht das leben, oder nachholen, was mir übers Jahr auch nicht gelingt.
Das mal meine Gedanken dazu.
.. genau Deiner Meinung Lämmchen.
Dieses Streben nach Harmonie, endete füher bei mir immer immer
im Alkohl-Desaster. Wenn der Tag X(mas) endlich da war und
ich feststellte das mein Harmoniebedürnis (unkritisiertes Saufen)
nicht gestillt wurde, dann war mein Grund zur Flasche zu greifen
ja noch größer.
Letztes Jahr war dann mein erstes Fest "Ohne"
Das war dann schon ein ganz anderer "Schnack". Keinen
Alk.-Beschaffungsstress, keine Alibi-Gänge zur Tankstelle
und endlich mal ein ehrliches und tief empfundenes Gefühl
der Ruhe und Besinnung. Nix mit (Alk. bedingter) Gefühlsduselei.
Lebensmitteltechnisch gesehen mach ich mir keinen Sorgen.
Ich weiß was und wie hier Zuhause gekocht wird, da ist alles
ohne Alk. Da möchte ich auch keine "Grenzerfahrungen" machen.
Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern, Verwandtschafstbesuche?
Habe ich (zu) viele Jahre lang mitgemacht, das reicht mir bis zum Ende.
Vermissen tu ich da nichts. Wenn es mich dahin ziehen würde, dann
hätte ich (noch) ein Problem, weil ich weiß das dort getrunken wird.
LG
Paolo
Hallo,
ich finde diese Suche nach, tja ich sag mal, aussergewöhnlichen Getränken (obwohl Malz-Bier oder Malz-Trunk, ganz wie man will, ja eigentlich nichts aussergewöhnliches ist) ist ein Anzeichen dafür das man sich noch nicht weit genug vom Alkohol entfernt hat. Das hat nichts damit zu tun wieviel Spurenelemente an Alkohol in einem Getränk enthalten sind, sondern man sucht im Unterbewußtsein einen Ersatz für Alkohol.
Das kanns aber nicht sein.
Andreas ich habe diese Phasen an mir selbst beobachten können. Das ist eine Gratwanderung. Dieses ganze gegärte Zeug steht einfach zu nahe am Abgrund.
Nicht vorsichtig nähern, sondern großzügig Abstand halten.
LG
Paolo
Hallo Karlheinz,
klar schaffen das viele, die rückfällig wurden wieder aufzustehen, aber
leichter wirds von mal zu mal sicher nicht. Ich für mich persönlich sehe
einen Rückfall schon als Untergang an. Vielleicht hält mich dieser
Gedanke eines Tages davon ab zum "ersten Glas" zu greifen.
Ich möchte aber keinem hier, der rückfällig wurde, oder wird den Mut
nehmen. Es sind einfach nur Gedanken die ich für mich angestellt habe.
Das es auch Leute schaffen, die schon x-mal einen Rückfall hatten und
trotzdem ins Leben zurückgefunden haben, dafür steht ja unser Admin
Karsten. Es gibt immer einen Weg. Man muß nur wollen.
LG
Paolo
Guten Abend usthund,
na das hört sich ja schon ganz zuversichtlich an.
Zuviel in der Verhangenheit zu buddeln ist aber vielleicht nicht so gut.
Denn schließlich bist Du Alkoholikerin und da ist es zuerst einmal egal
woher oder wann Du Dir Krankheit "eingefangen" hast.
Es ist unumkerlich. Diese Krankheit wir uns unser ganzes restliches
Leben erhalten bleiben.
Jetzt geht es darum die Zukunft zu planen, die Trockenheit
zu stabilisieren. Da ist kein Platz für Wehmut oder dem
nachtrauern verpasster Chancen. Uns bleibt nur die Zukunft.
Ich meine ich mach mir nur Gedanken, das Dich die Vergangenheit
zu sehr runterziehen könnte. Diese endlose Grübelei wie und warum?
Schnell ist man in einem Gedankenkarussell gefangen, aus derm es
schwer ist einen Ausgang zu finden.
Das Du sicher ein liebevoller und wertvoller Mensch bist, das
glaube ich auch. Vielleicht ist das alles während Deiner nassen
untergegangen. Das man sich wieder ganz doll bewusst wird das
man Mensch ist, mit allen Macken und Fehlern, aber Mensch mit
Bedürnissen nach Liebe, Achtung und Anerkennung.
Bei mir war es im nachhinein gesehen wirklich so, das
die Trinkerei immer im Vordergrund stand. Ausreichend
"Stoff" musste immer vorhanden sein. Ich weiß noch wie
mich das geschlaucht hat. Vor allen Dingen die Fassade
nach aussen hin aufrecht zu erhalten. Das war tierisch
anstrengend. Ich habe alles getan um meine Sucht zu
befriedigen, aber an mich selbst, an meine eigentlichen
Bedürfnisse, da habe ich nicht mehr dran gedacht.
Das ist erst mit zunehmender Trockenheit wieder gekommen
und es braucht eine Zeit um mit sich selbst wieder halbwegs
ins "Reine" zu kommen. So jedenfalls ist es mir ergangen.
Das Du viel für Dich und gegen Deine Sucht unternimmst ist sehr wichtig.
Ich weiß nicht ob ich es Dir schon geschrieben habe, aber wir sagen hier
immer: "Nur nicht trinken reicht nicht"
Ich glaube, das das die wichtigste Aussage in diesem Forum ist.
Es geht nun mal nicht das man die Hände in den Schoß legt
und darauf wartet wie von Zauberhand trocken zu werden.
Es muß eine Menge getan werde. Hintertürchen schliessen,
komplett Alk. freies Umfeld und die auch gedankliche
Distanzierung von dem Teufelszeug. Nur um ein paar Dinge
zu nennen.
Ich will mich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen,
schließlich bin ich auch erst seit 22 Monaten trocken.
Ich schreibe hier nur hier die Erfahrungen auf die ich gemacht habe
und gebe sie auch gerne weiter. Was Du davon letztendlich "mitnehmen"
kannst, das mußt Du selbst entscheiden.
ZitatIch WILL mein Leben jetzt positiv gestalten OHNE Alkohol !
Das dürfte die richtige Einstellung sein.
LG
Paolo
Kleine Anm. noch.
Früher soff ich mit der Selbstlüge, das ich "ja bald aufhören werde, das bald Schluss sei mit der Sauferei"
Heute (bei einem Rückfall) würde ich Saufen mit der Erkenntnis des Untergangs.
Paolo
Guten Morgen,
ich möchte einmal einen Gedanken zu diesem Thema aufschreiben,
der mir des öfteren durch den Sinn geht.
Ich bin jetzt fast zwei Jahre trocken. Das ist mein erster ernsthafter
Versuch dem Teufelskreis der Sucht zu entfliehen. Die Trinkpausen
vorher, das war alles nur halbherzig. Im Grunde genommen wußte
ich da stets, das ich wieder trinken wollte.
Wie ich hier ankam, erlebte ich viele "Ahhs und Ohhhs", erfuhr viele
Dinge, die ich vorher nie in einen Zusammenhang mit meiner Sauferei
gebracht hätte. Begriffe wie "nasses/trockenes Denken", waren
vorher Begriffe mit denen ich nichts anfangen konnte. Oder "Psychische
und Physische Distanz" zu Alkohol. Ich habe das alles regelrecht in mich
aufgesogen und die Hilfe die ich dazu bekam dankend angenommen.
Ich habe mich damals voller Elan und Zuversicht auf diesen neuen
Weg begeben und es hat mir sehr viel Freude bereitet die Ratschläge
in die Tat umzusetzen.
Heute denke ich manchmal, "Was wäre wenn du einen Rückfall hättest?"
Ich kenne mein Suchtpotenzial ja ganz genau. Ich weiß das, wenn ich
erst einmal meine "Hemmschwelle" überwunden hätte, es niemals
bei "einem oder zwei Gläsern" bleiben würde. Sicherlich würde ich
schnell noch tiefer absinken wie zuvor.
Diesmal ist mir der Weg in die Trockenheit relativ leicht gefallen.
Wie aber würde es aussehen, wenn ich diesen Weg noch einmal
beginnen müßte? Ohne die vielen "Ahhs und Ohhs" die mir damals
so viel Freude bereitet haben?. Wenn ich genau wüßte was auf
mich zukommt. Wenn ich wüßte was ich alles unternehmen müßte
um dann wieder den Weg in die Trockenheit zu finden.
Wird mir dieser Gang dann wieder so einfach sein?
Vor (fast) zwei Jahren hat mich die Neugier auf ein trockenes
Leben geradezu beflügelt einen Aufbruch in ein neues Leben zu wagen.
Wäre es Heute wieder so einfach von vorne zu beginnen?
Für mich persönlich denke ich nein.
LG
Paolo
P.S.
Ich lebe heute viel unbeschwerter und glücklicher wie
früher. Mein Leben hat sich sehr zum Guten hin verändert.
Ich weiß auch das der Weg in die Trockenheit nie beendet
sein wird und Gefahr eines Rückfalles immer vorhanden ist,
das darf man nie kleinreden.
Hallo usthund,
wir haben ja alle eine Vergangenheit auf die man nicht unbedingt
gerne zurückdenkt. Ich sehe aber heute meine Vergangenheit als
eine Erfahrung an, die mir dabei hilft ein zufriedenes Leben zu führen.
Ich bin froh, trockener Alkoholiker zu sein!
Die ganzen Erfahrungen die ich in den letzten zwei Jahren gemacht
habe, alles was ich über mich gelernt habe, das was ich heute
als Zufriedenheit ansehe, all das und noch viel mehr, das hätte
ich ohne meine Vergangenheit nicht erreicht.
Das heißt aber nicht das ich viel mit meinen Gedanken
in meinem früheren Leben wäre. Nein, diese Zeiten liegen
hinter mir, jetzt heißt es für die Zukunft planen.
Die hat sich, dank meiner Trockenheit und meiner
wesentlich zuversichtlicheren Einstellung dem Leben
gegenüber sehr positiv entwickelt. In allen Bereichen!
Privat und Geschäftlich.
Dafür habe ich aber einiges unternommen, habe
viele "alte Zöpfe" abgeschnitten und wirklich "Schritt
für Schritt" Veränderungen herbei geführt. Alles um
meine Zufriedenheit zu steigern. Das halte ich
für extrem wichtig. Auch für Dich.
Deine Trockenheit und Deine Zufriedenheit
sind das wichtigste für Dich. Nimm soviel
Egoismus in Anspruch wie Du für richtig hältst.
Du mußt Dich selbst wieder gerne haben.
Hast Du schon etwas für Dich und Deine Trockenheit getan?
Wie gestaltest Du Deinen Tag?
LG
Paolo
ZitatNein, ich mache das nicht an unserer Beziehung fest. Ja, ich glaube Du hast Recht, dass mein Mann mir nicht mehr glaubt, weil ich es schon so oft gesagt habe. Er kann halt nicht in mich hineinschauen und sehen wie bitter ernst es mir diesmal ist. Der Alkohol hat mein Leben zum größten Teil zerstört .... er wird nicht noch eine Chance bekommen ......
... hallo usthund,
alles braucht seine Zeit. Ganz besonders die Trockenheit.
Das geht nicht im Hau-Ruck Verfahren. Niim Dir die Zeit
die Du brauchst und gib auch anderen die Zeit Deine neue
Situation zu erfassen.
Ich weiß, das hört sich einfacher an wie es ist, aber Du mußt
versuchen Dir eine gewisse Zufriedenheit anzueignen.
Überlege Dir z.B. wie sich Dein Leben ohne Alk. verbessern wird.
Oberste Priorität hat die Trockenheit - ohne Abstriche.
Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben. Du wirst selbstsicherer
werden und Mut und Vertrauen dazu gewinnen.
Unsere Vergangenheit können wir nicht ändern, unsere Zukunft schon.
Hast Du schon Lütze´s Thread angefangen zu lesen?
Vielleicht findest Du auch dort Antworten.
LG
Paolo
ZitatIch habe schon viele Tiefpunkte in meinem Leben durchgemacht....aber so eine verzwfeilung habe ich noch nie gespürt....ich weiss gar nichts mehr .....das kann doch nicht sein...jetzt....wo ich mich endlich gegen den Alkohol entschieden habe, ist mein Mann weg .....natürlich mache ich das für mich...aber die Stütze, die mein Mann mir hätte sein können mit seiner Liebe ist jetzt so unerreichbar für mich ....
... hallo usthund. Jetzt mußt Du "bei Dir bleiben", nicht in etwas
hineinsteigern. Wenn Du nun trinken würdest, dann bist Du wieder ganz
unten. Ich kenne Eure Beziehung nicht, könnte mir aber vorstellen, das
nur DEINE Trockenheit etwas zum Positven wenden würde.
Viele hier haben ähnliches durchgemacht, -auf "beiden" Seiten, trotzdem
haben sie es geschafft keinen Alkohol zu trinken.
Wie oft hast Du Dich denn vorher schon gegen Alkohol entschieden?
Glaubt Dein Mann Dir denn, das Du diesmal "ernst" machen willst?
Ich denke nach einer Woche "keinen Alkohol" glaubt einem keiner
das man diesmal durchhalten wird. Wie oft habe ich meiner Frau
erzählt "... jetzt ist Schluss für immer"
Das hat schon ganz schön gedauert, bis sie mir (wieder) geglaubt hat.
Denk bitte daran, das Du nur für DICH trocken wirst, mach das nicht an
einer Beziehung fest.
LG
Paolo
Ja usthund, aller Anfang ist schwer.
Das ganze ist ja eine neue Situation für Dich. Ich meine damit, das Du
nun ernsthaft alles dafür unternimmst Trocken zu werden. Du mußt Dich
erstmal Freischwimmen, sozusagen in ruhigere Wasser kommen, dann
wird es spürbar leichter. Die ersten kleinern Klippen hast Du ja schon
überwunden. Geht doch!
Ich hoffe Du das Dein Zuhause komplett Alk.-frei.
Das ist, -wie Du sicherlich gelesen hast- eine echte Gefahr.
Wenn du mal Suchtdruck bekommen solltest, dann würde ich versuchen
hier ins Forum zu gehen und Hilfe zu finden, oder mindestens zu lesen.
Viel Wasser oder Fruchtsäfte trinken hilft auch ganz gut. Oder
Spaziergang an der frischen Luft unternehmen, damit die blöden
Gedanken an Alkohol aus dem Kopf gehen.
Denk mal darüber nach wie das ist mit der Kapitualtion vor dem Alkohol.
Weshalb Kampf für uns nicht mehr in Frage kommt.
Ich rate Dir das, weil das unheimlich viel bringt, die Grundbausteine
zu reflektieren. Wühl dich auch ein wenig durch die Threads hier.
Z.B. bei Mitglied "Freund" oder "Lütze"
LG
und einen schönen (trockenen) Abend
Paolo