Weihnachtszeit = Gefahrenzeit?

  • Von einem erst seit kurzem Trockenen Alkoholiker kam an mich dieser Tage die Frage, "was machst Du denn mit Weihnachten?"

    Weihnachtszeit = Gefahrenzeit? Was gibt es in dieser Zeit vor und um Weihnachten an Gefahren für uns Alkoholiker, und wo lauern sie?

    Ich sehe eine große Gefahr in der Unkenntnis der Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln.

    Als da wären:

      Stollen, die mit minderwertigem Marzipan (und dieses daher mit Alkohol) versetzt sind;

      Plätzchen, die mit (Rum-)Aromen gebacken wurden;

      Pralinen, die mit alkoholischer Füllung feilgeboten werden, ohne dass diese explizit erwähnt würde;

      Bratensaucen, in denen sich Alkohol versteckt;

      Beilagen zum Hauptgericht, z.B. Blaukraut / Rotkohl, der mit Wein u.ä. gekocht wurde;

      Nachspeisen, die großzügig mit Alkohol "verfeinert" wurden;

      Heißgetränke jeder Art, die mit Alkohol "aufgepeppt" wurden;

      Fischsalate, die in ihren Saucen Alkohol verbergen;

      Käsefondues, die "von der Stange" kommen und mit Alkohol versetzt sind;

    Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

    Was für Gefahren seht ihr - nicht nur stofflicher Natur, sondern vielleicht auch Verhaltensmuster, "Traditionen", Einstellungen? Und wie weicht ihr aus?

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi !

    Nun bin ich aber verwundert: So viele Aufrufe und noch kein Beitrag !?! :shock:

    Ich habe in den letzten Jahren keine Weihnachtszeit ohne Alk erlebt, sehe die Vorweihnachtszeit aber auch als ganz so schwierig an. Ich kann schließlich entscheiden, ob und wann ich auf einen Weihnachtsmarkt gehe oder nicht. Ähnlich wie bei einem Biergartenbesuch im Sommer.

    Anders ist es da schon mit Heiligabend und dem 1. Weihnachtstag, da der gemeinsam mit meinen Eltern gestaltet wird und es immer Alk gab. Das wird wohl für alle erstmal merkwürdig, neu und ungewohnt sein. Wie es mir dann damit gehen wird ? Keine Ahnung ! Sag ich Dir danach :wink: .

    Lieben Gruß
    Biene

    Und wenn wir schon mal beim Thema sind: Ich habe keine Ahnung, wie ich alkfrei Silvester feiern soll, ohne alleine zu Hause zu sitzen :( .

  • Hallo,

    also..ich seh da für mich wenig Probleme. Auf den Weihnachtsmarkt bin ich meist Mittags gegangen, da war es immer schön leer.

    Glühweinstände sind für mich nicht das Problem , da geh ich genauso vorbei, wie an den Weinregalen.

    Weihnachtsfeier mit den Eltern findet ohne Alk statt. Meine Schwiegereltern trinken beide nichts (schon seit Jahren)

    Rituale oder sonstiges in der Richtung gibt es bei uns nicht.

    Einzig auf das Marzipan werde ich verzichten und mal verschärft auf die Schoki schauen, die man so angeboten bekommt.
    Da gilt wie immer,was der Alki nit kennt, ist er net!!

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo!

    Weihnacht ist für mich am 24. Da singen wir in der Mitternachtsmesse.
    Das bringt mir immer viel.
    Den Rest der Weihnachtszeit werde ich allein,mit den Viechern verbringen,vielleicht noch eine Wanderung mit einer Freundin.
    Vor allem weiss ich ja dass der Chat offen ist.Auf die 2x2 Std.die ich mich da angemeldet habe freue ich mich.

    Sylvester werde ich ganz bestimmt alleine verbringen,denn da kenne ich niemanden,der alkoholfrei feiert.

    Es werden meine ersten Feiertage ohne Alkohol werden und ich freue mich darauf.

    Mein Sicherheitsnetz ist der Chat.

    Spanijoggel

    ichbinda123

  • Hallo Spedi,

    dieses Jahr werden sowohl Weihnachten, als auch mein Geburtstag (trifft dummerweise bei mir zusammen) das erste Mal seit Jahren vollkommen ohne Alkohol ablaufen.

    Da gab es früher schon am Vormittag Sekt und ab Nachmittag Wein.
    Ich kann mich erinnern, dass der Abend für mich manchmal nicht mehr so toll war.

    Das werde ich heuer ganz anders angehen, trocken, friedlich und gelassen den Tag genießen.

    Die Glückwünsche werden an dem Tag logischerweise sowieso fast ausschließlich telefonisch übermittelt. Mein Sohn verreist heuer mit Familie zu der Zeit und die paar Freunde, die persönlich vorbeikommen, wissen, dass es bei mir daheim keinen Alk mehr gibt.

    Bei uns auf dem Land gibt es ein paar sehr schöne Weihnachtsmärkte, wo noch nicht der Kommerz Vorrang hat. Da ist der Kinderpunsch wirklich ohne Alkohol und den gibt’s auch für Erwachsene.

    Plätzchen backe ich selber, dann weiß ich, was drin ist.

    Marzipan gibt es ganz ohne Alk. Habe das schon immer bevorzugt, da es hochwertiger ist und besser schmeckt, allerdings ist es etwas teurer.

    Gruß
    Alpenrose

  • Hallo Spedi,

    Zitat

    sondern vielleicht auch Verhaltensmuster,

    Ich hoffe, ich kann hier auch als CO, etwas beitragen, oder eine Anregung geben. :wink:

    Weihnachten wird in meinen Augen vielfach überfrachtet. Mit Erwartungen und Wünschen wie alles zu sein hat.
    Da wird Harmonie ganz groß geschrieben. Alles soll passen, perfekt sein, Familie soll zusammen sein, usw. das kennen sicher viele.
    Genau da wird es dann mehr und mehr zum Krampf, wenn ich versuche alles wegzudrücken, was sonst im Argen liegt.
    Nicht umsonst hat an diesen Tagen, die Telefonseelsorge "Hochkonjunktur".
    Dem kann man vorbeugen, indem man seine Erwartungen nicht zu sehr nach oben schraubt, und jedem auch an diesen Tagen seinen Freiraum zugesteht.
    Ich kann an diesen 3 Tagen nicht das leben, oder nachholen, was mir übers Jahr auch nicht gelingt.
    Das mal meine Gedanken dazu.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    Ich habe mir auch schon etwas Gedanken über Weihnachten und Silvester gemacht,da es mein erstes trockenes fest seit vielen Jahren wird und wir demnächst eine Weihnachtsfeier von der Arbeit aus haben und meine Arbeitskolleginen nichts von meiner Krankheit wissen,da ich ja erst seit August dort beschäftigt bin.
    Wir feiern etwas weiter weg,von daher da ich mit dem Auto fahren muß,ist das ein Grund Ihnen zu sagen ich trinke nichts,werde auch nicht lange bleiben oder auch gar nicht gehen.
    Weihnachten und Silvester werde ich zu Hause alleine feiern,das ist für das erste Jahr sicherer.Ich hoffe nur ich bekomme keine Depressionen,so alleine am Fest der Liebe.

    Grüße Lori

  • Ich freue mich dieses Jahr sehr auf Weihnachten. Wenn es nur halb so ruhig abläuft wie letztes Jahr, kanns nur schön werden.
    Das war unser erstes trockenes Weihnachten, ohne Zuviel, ohne Lautwerden, ohne Streit, weil wir nüchtern waren.
    Auch am 1. Feiertag mit der Familie lief alles wie am Schnürchen. Meine Schwester hatte extra Sosse ohne Alk gemacht.
    Ein "Wehmutstropfen" ist aber vorrausprogrammiert, denn unser "Großer" hat Dienst und die "Kleine" feiert teilweise bei ihrem Freund.
    Aber ich denke, darüber wird mein Mann auch wegkommen. Dann schaut er eben nur mit mir allleine "Drei Nüsse für Aschenbrödel". :D:lol:
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Spedi,

    Jo… Weihnachten… schon lange zum Sauf-und Freßgelage mutiert mit begleitendem Konsumterror, der Sinn dieses Festes ist bei vielen völlig verloren gegangen. :(
    Als ich noch in der akuten Phase meiner Krankheit war, war Weihnachten ein willkommener Anlass für mich, schon manchmal vormittags zu saufen, dann mal nicht heimlich, weil is doch Weihnachten… blabla… :roll:

    Ich kann aber mal erzählen, wie das war, als ich trocken wurde, zu der Zeit war ich auch berufstätig.
    Es waren für mich Tage, an denen ich mich entspannen konnte und auf die ich mich freute. Die ich so für mich gestalten konnte, WIE ICH DAS WILL ! Und meine Vorschläge gefielen auch meinem damaligen Partner. Wir machten lange Winterspaziergänge, es gab nur 2 Weihnachtsessen bei unseren Eltern, und den Geburtstag meiner Tochter, ein „Christkind“. Keine weiteren Verpflichtungen, die hatten wir uns alle von Hals geschafft und so behielten wir das auch bei.

    Meine Schwiegermutter machte für uns zum Essen Fruchtbowle, die auch nicht aus Gläsern getrunken wurde, aus denen normalerweise Alk konsumiert wird. Ich weiß nicht, ob es Absicht war oder Intuition von ihr …? :wink: Jedenfalls gab es keinen Alk, kein Glas Rotwein zum Essen, nix. Bei meiner Mutter wird eh kein Alk konsumiert, also war auch das kein Problem.

    Ich genoß also die Weihnachtszeit in Ruhe und Besinnlichkeit, mit schönen Filmen muggelich auf der Couch, Lesen, nem duftenden Tannenbaum, Kerzenlicht, Spaziergängen, nem heißen Bad danach und heißem Tee, ansonsten waren es Tage wie sonst auch.

    Nun bin ich ein paar Jahre trocken, und ich denke, ich werde dieses Jahr Weihnachten wieder etwas anders für mich gestalten und entweder allein oder mit meiner Tochter in die Kirche gehen. Den Rest behalte ich wohl so bei.

    Weihnachtsmärkte besuchte ich nie, auch in meiner Saufzeit nicht, mir zuviel Trubel und Kommerz, ich konnte nie damit etwas anfangen.
    Ich war auch nie eine große Partygängerin, so werde ich wohl Sylvester auch so begehen, wie jeden anderen Tag, an Neujahr werde ich aber an einem Neujahrs-Gottesdienst teilnehmen und meine Reale bietet auch sehr viele Aktivitäten über die Feiertage an, unter anderem wieder einen Preisskat.
    Die sind sehr lustig, alles wird nich sooo ernst genommen, es geht dabei mehr um das beisammensein und Spaß miteinander zu haben. :)
    Außer man „bedient“ nich und spielt später noch frech nen Bauern aus :shock: dann gibt’s natürlich sofort welche hinter die Löffel und anschließende körperliche Züchtigungen, is wohl klar, oder 8) ?? Neee, nur Spaß, obwohl… 8):lol::lol::lol:

    LG
    Lilly

  • Hallo Zusammen,

    für mich ist Weihnachten und Silvester, ohne Alk, nicht unbekannt, durfte ich schon erleben und nun wieder. Wir/ich achten, auf alkfreie, gesunde Lebensmittel und besinnen Uns, auf Uns.

    Wir gehen auch Mittags, über den Weihnachtsmarkt, habe dort eh nie Alk getrunken, oder mal ganz selten.
    Aufpassen, muss ich immer und überall, das lasse ich nicht aus den Augen.

    Ich habe fast ausschliesslich daheim getrunken und das ist strikt Alkfrei.

    Also mache ich mir keine so grossen Gedanken, wegen Alk an Weihnachten. Da wir, immer zusammen was leckeres kochen, Etwas Schönes unternehmen ( vorher planen ) und ansonsten zu Hause, knuddelig beisammen sind und Uns sinnvoll beschäftigen.

    Den eigendlichen Stress, verteilen wir, so haben wir Alle was davon :wink: Zum Schluss schauen wir meistens, die Weihnachtsgeschichte, von die Geister, die ich rief.

    Natürlich gab es auch die Weihnachten, wo ich schon beim Kochen, viel getrunken habe, die waren natürlich nicht so prickelnd :oops: aber das ist vorbei, ich sehe nach Vorne. Die Vergangenheit ist vorbei, ich habe daraus gelernt und bin nun zufrieden. Ich vermisse ja Nichts, es geht mir gut, somit geht es meiner Familie auch gut. Da ich viel ausgeglichener bin, das reflektiert sich.

    Am 5 Januar, beginne ich dann, als Jahreanfang, mit meiner LZT, somit erwarte oder erfülle ich mir, mit Weihnachten und Silvester, einen guten Jahreswechsel und einen guten positiven Jahresstart.

    Und den wünsche ich Euch Allen.

    MLG Mandy

  • Hallo !
    Offensichtlich scheint es bei vielen kein Problem mit Weihnachten zu geben. Bei mir schon. Ich habe deshalb noch einen Nachtrag zu meinem ersten Beitrag hier:

    Wir feiern Weihnachten seit Jahren mit meinen Eltern zusammen.
    Gerade rief mein Vater mich an und schnitt nochmals das Thema Weihnachten und Alkohol an. Ich dachte eigentlich, das Thema wäre erledigt, lag aber wohl falsch.
    Er meinte nämlich, es wäre ein Einschnitt in seine Gewohnheiten, wenn er Weihnachten keinen Alk trinken könne. Ich müßte einen entsprechenden Willen haben und würde selber natürlich nichts zu trinken bekommen. Ich müßte mehr Toleranz ihnen gegenüber üben und solle meine Entscheidung, dass es hier nichts gibt, "überdenken". Das Gespräch war dann schnell beendet.

    Bis jetzt hat er nicht gesagt, dass sie nicht kommen. Schließlich wollen sie mit ihren Enkelkindern feiern. Er erwartet ein Zugeständnis meinerseits.

    Gruß
    Biene

  • Hallo zusammen,
    sehr wichtiges Thema für mich.
    Vorab einmal gesagt, wenn ich sage, ich mag Weihnachten nicht, dann ist das sehr milde ausgedrückt. Es war bis jetzt für mich immer eine sehr schmerzhafte Zeit, und ich denke nicht, dass es viel anders sein wird, wenn ich nüchtern bin.
    Also ich fühle mich da überhaupt nicht wohl dabei und habe mir deswegen eine Käseglocke konstruiert, die da heißt: Jeden Tag in die SHG. Auf keinen Fall allein zu Hause sein.
    Ich möchte keine Feierlichkeit, auch nicht bei alkfreien Menschen, ich hab das Gefühl, ich kann diese Feiertagsstimmung nicht ertragen. Stattdessen ganz nüchtern, als ob’s ein Tag wäre, wie jeder andere. Und irgendwie wird’s schon rumgehen. Nüchtern.

    Viele Grüße
    Clare


  • .. genau Deiner Meinung Lämmchen.
    Dieses Streben nach Harmonie, endete füher bei mir immer immer
    im Alkohl-Desaster. Wenn der Tag X(mas) endlich da war und
    ich feststellte das mein Harmoniebedürnis (unkritisiertes Saufen)
    nicht gestillt wurde, dann war mein Grund zur Flasche zu greifen
    ja noch größer.

    Letztes Jahr war dann mein erstes Fest "Ohne"
    Das war dann schon ein ganz anderer "Schnack". Keinen
    Alk.-Beschaffungsstress, keine Alibi-Gänge zur Tankstelle
    und endlich mal ein ehrliches und tief empfundenes Gefühl
    der Ruhe und Besinnung. Nix mit (Alk. bedingter) Gefühlsduselei.

    Lebensmitteltechnisch gesehen mach ich mir keinen Sorgen.
    Ich weiß was und wie hier Zuhause gekocht wird, da ist alles
    ohne Alk. Da möchte ich auch keine "Grenzerfahrungen" machen.

    Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern, Verwandtschafstbesuche?
    Habe ich (zu) viele Jahre lang mitgemacht, das reicht mir bis zum Ende.
    Vermissen tu ich da nichts. Wenn es mich dahin ziehen würde, dann
    hätte ich (noch) ein Problem, weil ich weiß das dort getrunken wird.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Biene,
    offenbar haben deine Eltern nicht verstanden, worum es bei der Alkoholkrankheit geht - oder sie wollen nicht.

    Zitat von Biene1705

    mein Vater [...] meinte nämlich, [...] Ich müßte einen entsprechenden Willen haben und würde selber natürlich nichts zu trinken bekommen.


    Ich gehe mal davon aus, daß du es ihnen ausreichend ausführlich erläutert hast, daß das Suchtgedächtnis nichts mit "Willen" oder Charakterschwäche zu tun hat - und daß die Alkoholkrankheit ungestoppt tödlich endet. Kommt bei dir da nicht die Frage auf, wie viel deine Gesundheit wohl deinen Eltern wert sein mag?

    Zitat von Biene1705

    ein Einschnitt in seine Gewohnheiten


    Aha, alles klar, oder?

    Zitat von Biene1705

    Ich müßte mehr Toleranz ihnen gegenüber üben


    Meiner Erfahrung nach wird dieses "Totschlag-Argument" besonders gerne strapaziert, um eigene Dickköpfigkeit mangels besserer Argumente doch noch irgendwie durchzusetzen... :twisted:

    Ich denke aber die entscheidende Frage ist wohl die - wieviel Wert mißt DU deiner Gesundheit bei?
    Es ist DEINE Gesundheit, DEINE alkfreie Wohnung, DU bist die Gastgeberin - Eltern hin oder her - die hier die Regeln bestimmt.
    Keiner zwingt schließlich deine Eltern, ihre Weihnachten bei euch - in einem alkoholfreien Umfeld - zu verbringen, nicht wahr?

    Ich persönlich kenne jedenfalls niemanden, der/die nicht jederzeit auf Alkohol verzichten könnte und dies - aus Respekt jemand anderen gegenüber - auch nicht vorbehaltlos tun würde!
    Mir würde ja auch nicht einfallen vor den Augen von jemanden, der/die gerade eine Diät macht, ein Stück Sahnetorte zu verschlingen, mit dem Argument der/diejenige bräuchte einfach nen festen Willen (sorry, mir fällt grad kein besseres Beispiel ein)...

    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Hallo bine,

    hab hier grad nochmal so reingelesen und dabei bemerkte ich, das Deine Eltern bei EUCH zusammen mit Euch Weihnachten feiern wollen, ja ?
    Das macht die ganze Sache ja noch kurioser :shock: … Denn in DEINEM Haus bestimmst ja wohl Du, oder??? Dein Zuhause sollte ja auch Deine „Schutzburg“ sein, die völlig alkfrei ist, OHNE AUSNAHME, Weihnachten hin-oder her…

    Zitat

    Er meinte nämlich, es wäre ein Einschnitt in seine Gewohnheiten, wenn er Weihnachten keinen Alk trinken könne.

    Bine, sowas lässt bei mir SOFORT alle Alarmglocken bimmeln !
    Könnte es sein, das Dein Vater ein Alkoholproblem hat ? Und er deshalb trinken will, trinken „MUSS“ ?? Is nur mal jetzt ne Frage, weil is ja nich Dein Problem, wenn er selbst ein Alkoholproblem hat, kann er ja auch nur selbst etwas dagegen tun.

    Zitat

    Ich müßte einen entsprechenden Willen haben und würde selber natürlich nichts zu trinken bekommen.

    Soso, meint er das, ja ?? :roll:
    Kann er ja ruhig, ist aber totaler Schwachsinn :P . Unsere Krankheit ist verdammt noch mal keine WILLENSSCHWÄCHE !!

    Bine, ich kann sowas leider nur allzu gut verstehen, meine Mutter hat ja bis heut nicht begriffen, was für eine Krankheit ich habe… alles reden und erklären nützte nix. Sie denkt tatsächlich, ich sei nun „geheilt“, sagte das auch direkt so. Sie sagte sogar zu meiner Tochter, als sie erfuhr, das ich nun auch ne Reale habe: „Mama soll da ma nich hingehen zu diesen ollen Alkies“. :roll:
    Ich sage dazu nix mehr, hilft mir ja meine neue Gelassenheit bei :wink: . Weil es sinnlos ist. Wer nicht verstehen WILL, wird nicht verstehen.
    Ähnliche Lernresistenz sehe ich hier, sorry…
    ABER trotz allem gibt es bei meiner Mutter in meiner Anwesenheit keinen Alk ! Kommt aber auch daher, das sie selbst keinen trinkt oder 1-2 x im Jahr n Glas Sekt, mein Bruder und meine Tochter trinken auch nicht, also hab ich da eh kein Problem.

    Aber ich hab es mal auf ner anderen Feier erlebt, die ich selbst machte. Mein damaliger Partner fragte auch, ob es dann Alkohol gäbe ? Ein eindeutiges NEIN war meine Antwort. Es kamen trotzdem beinah alle, obwohl das vorher bekannt war. Und ALLE waren zufrieden so, wie es war, und nicht nur das… sie fanden es sogar TOLL. Kam natürlich auch dazu, das meine Freunde wenig bis garnix mit Alk am Hut haben.
    Wären sie nicht gekommen, wären sie halt weg geblieben.
    Wenn Eltern aber nicht kommen, sticht das noch mehr, auch klar. Und wäre verdammt traurig, der Kinder schon allein wegen. :(
    Bestehen sie aber so vehement auf Alk, stimmt da meiner Meinung nach was nicht.
    Ist dann der Alk wichtiger als die Liebe zum eigenen Kind ?? :(

    Zitat

    Ich müßte mehr Toleranz ihnen gegenüber üben und solle meine Entscheidung, dass es hier nichts gibt, "überdenken". Das Gespräch war dann schnell beendet.

    Bine, Du „mußt“ n Schei*dreck !! Sorry, aber echt jetzt mal….
    Überdenken, soso…. Evtl. sollte Dein Vater mal was überdenken ??
    Und zwar insbesondere, warum ihm Alk wichtiger ist als das Wohlergehen der eigenen Tochter !!
    Ich finde diese Situation todtraurig ! Und vor allem, das er Dich da reinbringt.
    Was ist mit seiner Toleranz ?? Wo ist DIE DENN ??

    Zitat

    Er erwartet ein Zugeständnis meinerseits.

    Bine, könnte es sein, das Deine Eltern zu großen Einfluss auf Dich haben, Du Dich noch nicht ausreichend „abgenabelt“ hast ? Denn wenn er sowas erwartet, weist das ja darauf hin.
    Er kann ja gern erwarten, was er will, aber vielleicht erwartet er da zu viel und Du mußt ihm mal deutlicher Deine Grenzen aufzeigen ?
    Mein ja nur ma so… aber sorry, für mich hört sich das alles so an, als könnten Dich Deine Eltern noch sehr unter Druck setzen, oder irre ich mich da ?

    LG Lilly
    die hofft, das Bine eine schönes Weihnachtsfest haben wird, ob mit Eltern oder ohne, aber vor allem ohne Alk inner Hütte… denn es ist ja IHR Weihnachtsfest, mit IHRER Familie in IHREM Haus :!:

  • Liebes Feuervögelchen, liebe Lilly !
    Es tut gut, von Euch zu lesen. Danke !

    Zitat von Feuervogel

    Kommt bei dir da nicht die Frage auf, wie viel deine Gesundheit wohl deinen Eltern wert sein mag?

    Zitat von Lilly12

    Ist dann der Alk wichtiger als die Liebe zum eigenen Kind ?? :(


    Das sind die Fragen, die ich mir stelle und sie sind noch nicht beantwortet. Es schmerzt sehr und wenn der Alk wichtiger ist, werden sie zu Hause bleiben müssen :cry:.

    Ich hatte angefangen meinen Eltern in einem Brief nochmals erklären, dass ich nicht nur eine schlechte Angewohnheit abgelegt habe, sondern an einer todbringenden Krankheit leide und das ich alles dafür tue, um Rückfallrisiken zu vermeiden, als mein Vater nochmal anrief. Er war gutgelaunt und meinte, dass ich nur so dickköpfig wäre, weil ich seine Tochter sei und er genauso ist. :roll:

    Gut, dass ich mit dem Brief schon recht weit war, denn so konnte ich ihm den Inhalt am Telefon darstellen. Sehr eindringlich. Er hat nicht mehr viel gesagt, meinte dann nur, sie werden darüber nachdenken. Lustig war er nicht mehr.

    Zitat von Lilly12

    Wer nicht verstehen WILL, wird nicht verstehen.

    Liebe Lilly, laß mir noch ein wenig Hoffnung, ja ? Ich weiß im Grunde, dass Du recht hast, aber ich will es noch nicht realisieren :oops: .

    Ich warte ab, was nun kommt.

    Eines steht fest und wurde auch noch nie von mir in Frage gestellt: Es wird bei mir zu Hause keinen Alk geben ! Nicht Weihnachten und an keinem anderen Tag !

    Lieben Gruß
    Biene

  • Hallo bine,

    Zitat von Biene1705

    Eines steht fest und wurde auch noch nie von mir in Frage gestellt: Es wird bei mir zu Hause keinen Alk geben ! Nicht Weihnachten und an keinem anderen Tag !

    DAS ist doch das wichtigste, klasse !! :D

    Ja Bine, mit der Hoffnung ist es sone Sache. Die ist durchaus berechtigt, wenn der andere kein Alk-Problem hat. Denn dann können wirklich Gespräche helfen. Dabei offen sein, das erzählen, was wirklich passiert ist und dabei nix mehr zu schönen. Das es halt NICHT mal ab und zu einen „übern Durst getrunken“ war, sondern das man alkoholabhängig wurde.

    Und das ist NICHT DEINE SCHULD, Bine. Denn niemand trägt eine "Schuld" an dieser Krankheit !!
    Es ist nun mal passiert, Dich hat`s erwischt und nun machst Du das Allerbeste draus, gelle ?
    Meine Tochter, mein damaliger Partner, mein Bruder und Freunde haben sehr schnell begriffen und ich bekam Unterstützung, sie haben verstanden.
    Meine Mutter nach 6,5 Jahren nicht, weil sie nicht verstehen will.
    So einfach is das. Und dann helfen auch keine Gespräche mehr, wer nach so langer Zeit nix begriffen hat … so seh ich das jedenfalls. Also belass ich es nun dabei.

    Ansonsten machen Gespräche mit Menschen, die selbst ein Alkoholproblem haben wenig Sinn, so zumindest meine Erfahrung. Da sollen ja noch die Augen vor dem eigenen Problem fest verschlossen bleiben. Okay, daran kann ich nix ändern. Ihr Ding… wenn sie mal Hilfe brauchen, können sie mich gern fragen, ich nenne ihnen dann die Hilfsangebote hier in der Umgebung. Ansprechen tu ich sie nicht darauf, sie wissen, das ich alkoholkrank bin, Wege kenne, sie können zu mir kommen oder es auch sein lassen.
    Und sie werden auch nicht verstehen, weil sie nicht verstehen wollen, wenn sie weitersaufen wollen. Denn sie müßten dann in den Spiegel schauen und der bist DU ! Sie würden sehen, wie schön ein Leben ohne Droge ist, aber es macht ihnen auch noch zu viel Angst. Also sehen sie lieber weg.

    Oder kommen mit so merkwürdigen Argumentationen wie Dein Vater. Ob er n Alk-Problem hat, keine Ahnung, aber stutzig macht natürlich schon, warum er nicht kommen will, wenns keinen gibt. Is schon seltsam, oder ?
    Aber nich unsere Sache…
    Vielleicht hilft auch, nochmal hinzufahren, zu sagen, ich möchte mit Dir reden Papa, so und so sieht das aus, das sind meine Gründe, alles in Ruhe vorzutragen, ein Gespräch zu versuchen. Und wenn nicht, dann eben nicht. :P
    Wäre halt nur wirklich schade, das ein gemeinsames Weihnachtsfest an sowas scheitern sollte :( . Und er könnte evtl. auch für die Zukunft begreifen, was unsere Krankheit wirklich bedeutet…

    Liebe Grüße und weiterhin Ohren steifhalten, liebe Bine :wink:
    Lilly

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