Es ist manchmal schwer die Wirklichkeit nüchtern zu ertragen

  • Hallo Paolo !

    Ich versuche, die Situation zu akzeptieren aber es fällt mir so unendlich schwer. Ich selbst bin am unglücklichsten darüber..... aber irgendiwe kann ich nicht aufgeben...nicht jetzt....da ich mich endlich zu einem Leben OHNE Alk entschieden habe, der ja das alles so sehr belastet und zerstört hat...und ich kann nicht akzeptieren, dass das dem Alkohol auf Dauer gelungen sein soll :(

  • Liebe Usthund!

    Weisst Du was mir jetzt gerade beim Lesen aufgefallen ist?
    Deine aber
    Du hast Möglichkeiten da raus zu kommen,aus den stetigen negativen Widersprüchen,die mit "aber" beginnen!
    Lass diesen Teil der Sätze weg und denk einmal gründlich über die positiven Aussagen nach!
    Du brauchst etwas Mut dazu,denn dann wirst Du gefordert.
    Dann musst Du an Dir arbeiten und das Beste aus Deiner Situation machen.Wir haben alle so viel an uns selber zu arbeiten.Dann bist Du voll damit beschäftigt. :roll::wink::wink:

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Usthund,

    Zitat

    ... aber irgendiwe kann ich nicht aufgeben...nicht jetzt....

    wer sagt denn, das Loslassen deiner Ängste, Aufgabe bedeutet?

    Du hast dich für ein Leben ohne Alk entschieden, wie viele andere hier auch. Allerdings beinhaltet das nicht nur das NICHT TRINKEN, sondern auch DAS UM SICH KÜMMERN. Herausfinden was gut für dich alleine ist. Unabhängig von anderen Menschen und Suchtmitteln. Das ist sehr sehr wichtig. Nutze doch die Zeit in der du alleine für dich freiverfügbare Zeit hast, ohne dich um jemand anderen kümmern zu müssen.
    Ich wünsche mir grad in den Zeiten, wenn mir mein eiskalter Wind ins Gesicht weht, etwas mehr davon, doch ich muß sie für mich "erkämpfen".

    Nutze sie für dich. Wenn du mit dir im Reinen bist, dann strahlst du das auch aus... und wer weiß schon was dann alles passieren kann.

    LG Mieken

  • Hallo Yvonne und Mieken !

    Sicher habt Ihr beide Recht ! Gestern hatte ich ein Schlüsselerlebnis, nach dem ich mich fragte : was mach ich hier eigentlich ??? Ich war kurz davor wieder etwas zu trinken - nur um zu vergessen ! DAS IST ES NICHT WERT !!! Ich werde es nicht mehr zulassen, dass ich wegen dieser Sache leiden werde ! Ich werde mich um mich und um meine Kinder kümmern und sehen, was in meinem Leben sonst noch so passiert.
    LG
    usthund

  • Liebe Usthund!

    Gut gebrüllt,Löwe!

    Pass auf Dich auf!
    Versuche bei Dir zu bleiben,dort bist Du sicher.Und Du wirst entdecken wie Du Dich am besten um Dich kümmern kannst,wo Dein Weg in die Trockenheit lang geht.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Ustund,

    Zitat von usthund


    ...war kurz davor wieder etwas zu trinken - nur um zu vergessen ! DAS IST ES NICHT WERT

    Nichts dürfte es für dich Wert sein, deswegen zu trinken.
    Bin selbst noch nicht lange alkfrei, doch das hab ich für mich erkannt. Nur so geht´s.

    Wie sieht dein Plan aus, dich selbst näher kennenzulernen? Mich interessieren praktische Sachen, da ich von ihnen lernen kann. So rein theoretisch kann ich mit den meisten Dingen nichts anfangen.

    Würde mich freuen wenn du davon erzählen magst.

    LG Mieken

  • Hallo Mieken !

    Ich weiss nicht so recht, was Du von mir hören möchtest. Ich habe mir keinen Plan gemacht um mich näher kennenzulernen. Ich kenne mich eigentlich recht gut. Habe erkannt, dass der Alkohol für mich keine Option mehr ist und versuche sonst nach dem Motto zu leben : "Was Du nicht willst, dass man Dir tu das füg auch keinem anderen zu."
    LG
    usthund

  • Guten Morgen Usthund,

    keine Sorge.. ich möchte nichts "bestimmtes" von dir lesen. Da wir uns in einem Forum befinden, daß vom Erfahrungsausstausch lebt, interessieren mich halt so Dinge, die ich nicht kenne und die mir durch Erzählen näher gebracht werden.

    Vor kurzem habe ich mich mit einer Dame unterhalten, die mir sehr lebhaft von Hörbüchern erzählt hat. Das war ein sehr schönes Gespräch, welches mich inspiriert hat, mal wieder in eines reinzuhören.

    Sowas z. Bsp. bringt mich näher zu mir :wink:

    LG Mieken

  • Hallo Mieken !

    Ich höre z.B. seit Jahren abends zum einschlafen Harry Potter :)
    Bringt mich nicht unbedingt näher zu mir, bringt aber Spass.
    Wie lange trinkst Du eigentlich schon keinen Alkohol mehr und wie hat sich Dein Leben dadurch verändert ?
    LG
    usthund

  • Hallo Usthund,

    Harry Potter ist 8). Hier lese ich die Bücher. Möchte allerdings zumindest mal in ein Hörbuch reinhören, weil R. Beck soll das ganz gut machen... hab ich gehört :wink:

    Ich bin fast 3 Monate alkfrei. Mein Leben hat sich noch gar nicht so großartig geändert.

    Aber mein Kopf wird Tag für Tag klarer und ich beginne Zusammenhänge zu erkennen. Damit bin ich für den Anfang schon sehr zufrieden. Ich erfreue mich darüber, daß meine Haut schon sehr viel besser aussieht und mich fremde Menschen auf der Straße anlächeln --->>> und ich es sehe.

    Es sind eher kleine Veränderungen, die für mich allerdings eine große Wirkung haben.

    LG Mieken

  • Hallo !

    Ich habe gestern, aus lauter Verzweiflung, mal ein Gratisgespräch von so`ner Kartenlegerseite in Anspruch genommen :) Die haben mir dann gesagt, was ich eigentlich auch fühle. Ein etwas längerer, schwerer Weg und dann die Erfüllung. Auch wenn das alles Humbuk ist, hatte es sicherlich einen positiven psychologischen Wert. Ich werde versuchen mein Leben zu leben und dabei meine Ziele nicht aus den Augen verlieren - nur ein bisschen anders mit dem Zeitaspekt umgehen....
    Ich hoffe es gelingt mir .....
    LG
    usthund

  • Hallo usthund,

    Dein Glück liegt nicht in den Sternen, Dein Glück hast Du selbst in der
    Hand. Ich glaube Du weißt auch wie Du wieder glücklich werden kannst.

    Hast Du mal daran gedacht, evtl. in den geschlossenen Bereich zu
    wechseln. Ich habe das Gefühl das Du Dich hier sehr zurückhälst mit
    Deinen Gedanken. Im geschlossenen Bereich geht es ja wesentlich
    anonymer zu und vielleicht kann Dir, wen Du Dich ein wenig mehr
    öffnest, besser geholfen werden.

    Oder eine SHG in Deiner Nähe? Jedenfalls macht Du den Eindruck,
    auf mich, als ob Du versuchst, nur über Deinen Willen trocken zu bleiben.
    Deine beginnende Trockenheit ist noch sehr instabil, da solltest Du
    etwas unternehmen.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Paolo !

    Natürlich weiss ich, dass mein Glück nicht in den Sternen liegt ;)
    Der geschlossene Bereich ist, so wie ich es verstanden habe, kostenpflichtig - somit für mich uninteressant. Und sag mir bitte nicht, "das sollte es dir wert sein".....
    Sicher versuche ich auch über meinen Willen trocken zu bleiben, wie sonst ? Ausserdem habe ich aus dem Bauch heraus ein sehr gutes Gefühl, dass ich nicht mehr trinke und dieses Gefühl will ich nicht mehr missen.
    LG
    usthund

  • Hallo Usthund,

    der Wille spielt bei mir auch eine Rolle, aber um nicht wieder abzurutschen gehörte auch der Wille dazu mein Leben zu ändern, alte Verhaltensweisen abzulegen und mein Leben neu zu strukturieren.

    Ich weiss dass ich nie wieder dahin zurück will, ein gutes Bauchgefühl?..., der Alkohol ist nur eine Armlänge entfernt.

    VG kawi

  • Hallo ustund,

    Zitat

    Der geschlossene Bereich ist, so wie ich es verstanden habe, kostenpflichtig - somit für mich uninteressant. Und sag mir bitte nicht, "das sollte es dir wert sein".....

    die Trockenheit ist mit Geld eh nicht aufzuwiegen. Außerdem gibt es
    genug Leute die auch hier im offenen ihren Weg in ein Alkoholfreies Leben geschafft haben.

    Allerdings kenne ich keinen der das nur mit seinem Willen auf Dauer
    geschafft hätte, da gibts noch ein paar ganz entscheidende Dinge, die
    wichtiger als der bloße Wille sind.

    Akzeptanz der eigenen Alkohlkrankheit und die bedingungslose
    Kapitualtion gegenüber dem Alkohl. Nur um zwei Dinge beim Namen zu
    nennen.

    Die Trockenheit solte Dir jedenfalls über alles gehen. Normalerweise
    schreibe ich den Leuten, die sich über den Beitrag für den geschlossenen
    Bereich echauffieren, das ja sonst für Bier, Schnaps oder Wein auch
    immer Geld vorhanden war. Aber wie gesagt, es besteht ja auch noch
    die Möglichkeit eine reale SHG zu besuchen. Kostenfrei!

    Ich möchte Dich keinenfalls zu irgendetwas drängen, das liegt mir
    fern. Ich dachte nur, das es Dir bestimmt gut tun würde, wenn Du
    die Möglichkeit hättest, etwas mehr von Deiner Situation wiederzugeben.
    Weil Selbsthilfe lebt vom Geben und Nehmen, aber wenn man so
    garnix von der Situation des anderen weiß, ... dann ist es auch
    schwer die richtigen Worte zu finden.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Paolo !

    "Akzeptanz der eigenen Alkohlkrankheit und die bedingungslose
    Kapitualtion gegenüber dem Alkohl." -> ist bei mir vorhanden ;)
    Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich hier schon fast meine ganze Situation wiedergegeben hätte .....
    LG
    usthund

  • Guten Morgen Usthund,

    Deine Situtaion sicherlich, aber die kann sich ändern, in die eine und auch in die andere Richtung, also das bedeutet dann auch hart an sich arbeiten und nicht dahin zu rutschen, wohin Du nicht willst - nur nicht trinken reicht nicht, so meine Erfahrungen.

    VG kawi

  • Hallo Usthund,

    auch mich hat meine Erkenntnis über die bedingungslos notwendige Kapitulation vor dem Alkohol nicht vor diversen Rückfällen bewahrt. Das ging bei mir immer eine zeitlang gut, in der ich auch glaubte, das nur-nicht-trinken langt.
    Aber irgendwas passierte dann doch, was alles wieder schlagartig über Bord gekippt hat. Irgendein Hintertürchen war immer noch offen.

    Ich habe mir (nachdem mir die AA´s nicht zusagten) auch eine andere SHG gesucht - und gehe da gerne jede Woche hin.
    Ich führe meine verhaltenstherapeutischen Sitzungen fort - wenn auch jetzt nicht mehr so engmaschig.
    Ich habe mir für jeden Tag einen Plan gemacht.
    Ich widme mich meinen Hobbies, auch wenn ich mal gerade keinen Bock drauf habe (joggen, Kochbuch schreiben etc.).
    Und was ganz wichtig war - ich habe endlich meine Vertrauensperson angerufen, wenn ich gemerkt habe, ich könnte gerade doch mal wieder.
    Ich habe mich halt aktiv abgesichert, so gut es eben geht.

    Und ich habe nicht nur die eine Vertrauensperson, denn die könnte ja mal nicht erreichbar sein, ich habe drei davon, und alle stehen mir bedingungslos und gerne zum "Kopfwaschen" zur Verfügung.
    :wink:

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