• Hallo Andy,
    ja, was macht meine Trockenheitsarbeit? Da tut sich was, aber nicht das, was hier erwartet wird. Ich habe seit Ostern wieder Alkohol getrunken, aber ich habe mein Trinkverhalten geändert und trinke sehr selten, nur zu Anlässen. Ich habe auch ganz bewußt damit angefangen, nicht aus einem Druck heraus oder so. Ob das das Richtige wird, weiß ich noch nicht, ich will es für ein Vierteljahr oder so austesten und wenn ich nicht damit klar komme, werde ich wieder bei Tag 1 beginnen. Ich weiß, das individuelle Wege hier nicht erwünscht sind und als erfolglos angesehen werden, daher habe ich bewußt nichts dazu gesagt, bis ich nun von Dir direkt angesprochen wurde.
    Es hat auch nichts mit meinen derzeitigen Problemen zu tun, denn gerade da habe ich nichts getrunken.
    Ich nehme an, nach diesem Statement werde ich mich hier endgültig verabschieden können, deshalb habe ich auch lange überlegt, was ich sage, aber ich will auch nicht unehrlich sein.
    Im Übrigen beginne ich in 2 Wochen eine Therapie, wo ich das alles auch zur Sprache bringen werde.
    LG kelli

  • Servus ottonv !

    Schade, dass Kelli auf eine Illusion hereingefallen ist. Über kurz oder lang wird sie wieder dort landen wo sie schon gewesen ist wenn nicht schlimmer. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

    Ich bin überzeugt davon, dass du deinem Sohn durch das Vorleben einer trockenen und zufriedenen Nüchternheit mehr Denkanstöße geben kannst,als es Versuche bringen würden mit aller Gewalt den Alkohol zu verdammen. Außerdem müssen wir uns immer wieder vor Augen halten, dass die Kinder nicht unser Eigentum sind und ihr eigenes Leben führen und eigene Erfahrungen sammeln müssen. Auch wenn diese schmerzhaft sind. Mein Sohn musste auch erst betrunken einen Autounfall haben um für sich zu verstehen, dass mann alkoholisiert nicht Auto fährt.
    Gott sei Dank ist es gut ausgegangen.

    Aber dasWichtigste ist das du trocken bist und bleibst !

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo Miteinander,

    Zitat von andreas57

    Schade, dass Kelli auf eine Illusion hereingefallen ist. Über kurz oder lang wird sie wieder dort landen wo sie schon gewesen ist wenn nicht schlimmer. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

    Ich bedauere auch ein wenig, dass es sich so entwickelt hat. Ich hoffe, dass Kelli weiss was sie da macht und ihr Leben im Griff hat. Ich wünsche ihr auf jeden Fall viel Glück, auch wenn ich einige Zweifel habe.

    @Karsten: Deine Entscheidung war aber wichtig und richtig für das Forum.


    Zitat von andreas57

    Mein Sohn musste auch erst betrunken einen Autounfall haben um für sich zu verstehen, dass mann alkoholisiert nicht Auto fährt.

    Aber dasWichtigste ist das du trocken bist und bleibst !

    Ja, ja, die Sohnemänner, aber bei manchen trifft es auch die Töchter, oder ?

    Ich bin jedenfalls auf einer Seite froh, dass ich mich soweit von ihm lösen konnte, dass ich ihn als selbständigen Erwachsenen betrachten kann, obwohl er den Entwicklungsstand eines 12-jährigen hat, auf dem er stehengeblieben ist, als er mit den Drugs anfing. Und er hilft mir dabei insofern, dass ich ihn schon suchen müsste um ihn mal zu Gesicht zu bekommen. Von sich aus kommt er niemals. Das letzte Mal hab ich ihn am 01.04. gesehen und natürlich mit Fahne. Das hilft mir aber widerum bei meiner TA, da ich nicht unbedingt in seinen Dunstkreis muss.

    Trockene 24h wünscht, der Andy

  • Hallo Miteinander,

    am Samstag habe ich meinen ersten alkoholfreien Geburtstag, seit meinem 14. Lebenjahr, gefeiert.
    Am Nachmittag waren meine Eltern, meine Schwester und mein kleiner Sohn mit Freundin und meine Ex-Freundin??? da. Es gab Kaffee und lecker Kuchen, den meine Ex-Freundin???, die sonst nur noch 2-3mal die Woche bei mir ist, aber ihre Sachen alle noch da hat, extra für mich gebacken hatte.
    Nachdem meine Eltern und meine Schwester dann gegangen waren und meine Ex-Freundin??? auf Arbeit ist, kamen dann zwei Freunde, einer mit Frau, und wir hatten einen spaßigen Grillabend auf dem Balkon, der bis früh 2.30 Uhr dauerte.
    Die drei haben sich richtig und ehrlich gefreut, dass es so ein schöner Abend wurde, sind sie doch früher immer bei Zeiten gegangen und das lag eindeutig nur an mir, weil ich meistens schon ab 20.00 Uhr nur noch gelallt habe.
    Alle meine Gäste ließen mich aber deutlich spüren, dass mich mein eigenes Gefühl der Änderungen in meiner Persönlichkeit, nicht belügt.

    Es war ein wunderschöner Tag, bis auf das Betonieren der Bodenplatte für ein EFH, die ich am Vormittag leider noch reinschieben musste :shock: .

    Was ich dann am Sonntag erlebt habe :lol: , könnt ihr unter: geoutet und gemieden oder verstanden und respektiert, lesen.

    LG, Andy

  • Hallo Andy!
    Alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag! :!::!::!:
    Lass es dir weiterhin so gutgehen!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Miteinander,

    danke für die nachträglichen Geburtstagswünsche, hab mich herzlich gefreut.

    Ich möchte heute allen einen schönen "Doppelfeiertag" :? wünschen.

    Leider ist der Erste auch immer der Tag nach dem Letzten und ich verbringen ihn wie so oft im Büro, um den Monatsabschluss zu machen. Aber heute Abend wird auf jeden Fall noch gegrillt mit den Lieben.

    Übrigens, das Erste, was ich heute morgen (10.30) zu sehen bekam, als ich aus dem Hause ging, war eine Gruppe von ca. 8-10 Leuten, die mit zwei Handwagen voller Bier, einigen Rucksäcken aus denen Hochprozentiges heraus lugte, mit Signalhörnern bewaffnet und ziemlich viel buntem Drumherum, in Richtung Stadt unterwegs waren. Die müssen ein sehr sehr inniges Verhältnis zu ihren Vätern haben, dachte ich mir, dass sie diese so feiern, da sie ja selbst erst ca. 14-18 Jahre alt waren.
    Vielleicht waren sie ja auch unterwegs um ihre Väter abzuholen :?:

    Mein Großer, den ich durch Zufall am Dienstag gesehen haben, hat mir gesagt, dass er heute keine Zeit habe um mit uns zu grillen. Er ist mit "Freunden" unterwegs, ebenfalls um die Väter zu feiern. Ich bin mal gespannt wie das ausgeht.
    Das letzte Jahr hätte er fast sein rechtes Auge dabei verloren. Als er von dieser Vaterfeier, mit ein paar "Freunden", torkelnd und lachend in Richtung Heimstatt unterwegs war, gefiel das ein paar anderen, auf der anderen Straßenseite ebenfalls torkelnden "Vätern", wohl so sehr, dass sie beschlossen hinzuzueilen, um auch etwas von dem Spaß abzubekommen. Das Torkeln der Gruppe meines Sohnes verwechselten sie dabei sicher mit dem Haken-schlagen beim Fußballspiel. Sie fühlten sich jedenfalls derart animiert, dass sie meinen Sohn, da kein Ball zur Verfügung stand, kurzer Hand zu einem Fußball erklärten. Die "Freunde" meines Sohnes standen am Rand, hinter der gedachten unüberwindlichen Absperrung und schauten betrübt zu, da sie nicht mitspielen durften ?! Ihnen erschien die gegnerische Mannschaft jedoch so überlegen, dass sie nicht einmal die grünen Schiedsrichter zum Spiel holen konnten, als sie das grobe Foul im Gesicht meines Sohnes erkannten. Aber vielleicht klappt das ja heute :twisted: Ich empfahl jedenfalls für heute, unbedingt für jeden eine Trillerpfeife mitzunehmen :idea:

    LG, Andy

  • Hallo Miteinander,

    endlich finde ich mal wieder die Zeit hier etwas zu schreiben. Die ganze Woche über hat es immer nur für ein paar Minuten lesen gereicht, da es momentan ziemlich stressig ist auf der Arbeit.

    Von meinem Großen habe ich, seit dem Dienstag vor dem Vatertag, nichts wieder gehört, trotz einiger Anrufversuche meinerseits. Einziges Lebenszeichen von ihm: gesamte Monats-Stütze an 4 Tagen verprasst :shock:, und wieder ohne Rücksicht auf jegliche Abbuchungen (Krankenkasse, Schulden, ect.). Ich habe ja Onlinezugriff auf sein Konto und könnte eigentlich, wenn ich wollte :roll:, aber :?: . Da kann ich mir leider sehr gut vorstellen, was er damit getan hat :cry: .
    Vielleicht sollte ich doch mal in die "Höhle des Löwen" gehen, vielleicht um ihm wenigstens ab und an zu zeigen, dass ich wirklich ernsthaft realisiere, was ich ihm schon zu Beginn meiner "Lebensumstrukturierung" angekündigt habe :?: Aber ob er daraus lernen will :?:
    Es ist in dieser Beziehung wirklich nicht leicht, selbst Alkoholiker und gleichzeitig Co zu sein, da ich ja weiss, wie ich selbst viel zu lange war.

    Ich wünsche Allen ein schönes und trockenes Pfingstfest, das ich in meinem Strandladen verbringen werde, da sich meine, eigens dafür vor sechs Wochen eingestellte, Angstellte krank gemeldet hat. Muss wohl am Wetter liegen :twisted:

    LG, Andy

  • Hallo Miteinander,

    das warme Wetter der letzten Tage ist ganz schön heimtückisch. Man muss enorm aufpassen, dass man immer genügend Getränke bevorratet hat, sonst kommen einem die dümmsten (Trink-)Gedanken. Dieses andauernde Durstgefühl bei der Wärme scheint das Suchtgedächtnis ganz schön aufzuheizen und ich kann nur jedem empfehlen, immer und überall, etwas (bei mir möglichst kühles) zu trinken dabei zu haben. Deshalb hat mein Auto jetzt eine Kühlbox spendiert bekommen, die ich unter peinlichster Achthabe kontinuierlich gefüllt halte. Auch zu Hause (DG-Wohnung) und im Büro habe ich mir einen großen Vorrat an Wasser, Schorle und Zitronen zugelegt, der beständig ergänzt wird.

    Vorsicht ist in jedem Fall die Mutter meiner Porzellankiste :!:

    Ansonsten bin ich aber guter Dinge, da im Moment alle Zahnräder ohne Sandkörner vor sich hin schnurren.

    LG, Andy

  • Hallo Miteinander,

    "Kinder, wie die Zeit vergeht", pflegte meine Oma immer zu sagen. Ja, je älter man wird um so mehr rasen die Tage an einem vorbei.
    Und schwupps, hast Du nicht gesehen, sind auch mal schnell 5 Monate rum. Trotzdem, dass die Tage so rasen, kommt es mir schon wie eine kleine Ewigkeit vor, dass ich das letzte Mal Alkohol trank. Dennoch sind diese 5 Monate nur ein klitzekleiner Teil im Vergleich mit der Ewigkeit, oder den vorangegangenen 33 Jahren.
    Wenn ich aber bedenke, wie sich mein Leben, vor allem mit Hilfe dieses Forums, in den 5 Monaten verändert hat .... :!:
    Mein Interesse an Alkoholika ist momentan auf einem absolutem Nullpunkt angelangt. Es sind keine Sehnsüchte, Verzichtsgedanken, Saufdruck, o. ä., ect., und kaum Erinnerungsmomente vorhanden, bzw. zu registrieren. Ich fühle mich rundum glücklich und zufrieden und blicke mit viel Optimismus in die Zukunft.
    Und damit das auch so bleibt, bleibe ich jeden Tag aufs Neue dran, am Ball der Veränderung.

    Trockene 24h und ein schönes WE Euch allen 8)

    LG, Andy

  • Servus ottonv !

    Gratualtion zu den "ersten fünf Monaten Trockenheit" und auf das noch eine nicht enden wollende Anzahl an Monaten folgen solle !

    Es ist schön zu lesen, dass sich dein Leben so erfolgreich verändert hat.

    Du schreibst:

    Zitat

    Mein Interesse an Alkoholika ist momentan auf einem absolutem Nullpunkt angelangt

    Ich wünsche dir, dass das nicht nur "momentan" so ist, sondern auch weiterhin so bleibt. Auch ich konnte im Laufe der Trockenheit feststellen, dass mir der Alkohol gleichgültig wurde. Er ist eben auf dieser Welt vorhanden so wie viele schlechte Dinge auch, aber nicht für mich.

    Bleib weiterhin "achtsam" - so wie ich auch und am Ball der Veränderung ( guter EM-Ausdruck!).

    Lg
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo ottonv,

    herzlichen Glückwunsch zum 5-Monatigen!

    :)

    Gruß

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo Miteinander,

    die vergangenen Wochen waren arbeitsmäßig ganz schön stressig. Tagsüber auf Baustellen und Termine, abends Termine, Einkäufe für meinen Laden und der Kampf mit dem deutschen Papiertiger. Und was bingt der ganze Stress ? Man springt aus dem Auto, rennt zum Tor um es zu öffnen und als man sich rumdreht, steht doch das Auto zwanzig Meter weiter, halb an einem Betonpfahl und mit der anderen Hälfte im Gartenzaun vom Nachbarn :lol: Gott sei Dank nichts weiter passiert, nur 40 € Zaunreparatur bezahlt und Lackschäden an meinem "Selbstfahrer" :roll:.
    Aber in den letzten Tagen ließ der Papiertiger (sicher nur vorübergehend) seine Krallen etwas ruhen. Da habe ich mir gedacht ich gönn mir mal was Gutes und ruh mich auch etwas aus. Also hab ich die letzten drei Tage, schon um 20.00 Uhr mein Büro abgeschlossen, bin nach Hause und dort zeitig ins Bett. Auch heute hat´s mich bis 10.30 Uhr dort festgehalten und jetzt fühl ich mich wieder richtig gut und ausgeruht genug, auch wieder die Handbremse anzuziehen :D .
    Tja, solche Langsamgänge sollte man ruhig ab und zu zur Tradition werden lassen, bevor einen sonst mal der Burnout schnappt und in die Knie zwingt.
    Aber jetzt hat mich, zumindest für heute, der Papiertiger wieder. Aber spätestens 20.00 Uhr ist Feierabend mit dem belastenden Spiel :!:

    Ein schönes, ruhiges und trockenes WE Euch allen.

    LG, Andy

  • Hallo Miteinander,

    endlich einmal fünf Minuten, um auch mal wieder was von mir hören zu lassen. Na ja, es ist nunmal Hochsaison für mein Unternehmen ....... und da ich zu Hause kein I-Net habe, kann ich ebend bloß im Büro. Da hat die Zeit aber gerade ausgereicht mal kurz etwas mitzulesen, nur selber Schreiben war nicht drin und dann immer bloß von der Arbeit ....... :?: Viel Anderes gibt es im Moment für mich nämlich nicht, aber es macht unheimlich viel Spaß, da alles wie am Fließband läuft. Habe gerade eine Teilbaustelle begonnen, bei der ich wohl für drei Jahre Arbeit in Aussicht habe und noch Einige einstellen muss, wenn die weiter so ordentlich abläuft.
    Nur die Zahlerei könnte etwas besser werden, da man jedesmal ein komisches Gefühl bekommt, wenn nach der Rechnungslegung erst mal 4-Wochen garnichts passiert. Das ist halt auf dem Bau so, bekommt man dann meist zu hören (haben die Kunden doch nach VOB 2 Monate Zeit sich zu überlegen, was für Gründe gegen eine Zahlung sprechen könnten), nur muss das neuerdings immer so sein :?: Brauchen die alle kein Skonto mehr ? Günstiger bekommt man doch nirgends Geld ins Portemonnaies :!:
    Aber wenigstens schaffe ich es jetzt immer, mir den Sonntag komplett zur Erholung frei zu halten. Da wird ausgeschlafen, dann gleich Mittag gemacht und danach geht´s mit dem Fahrrad oder den Inlinern auf die Piste (meist mit Freunden). Gestern haben wir 55 km abgeradelt, danach den "Fußball gegrillt" (bin kein Fan davon und gestern hab ich wieder mal gesehen warum) und heute sitze ich auf gepolsterten Akkus im Büro und kühle die "Hornhaut" :lol: .
    Alles in Allem bin ich aber gut zufrieden und das scheint tatsächlich daran zu liegen, dass man immer mit einem klaren Kopf durch die Gegend läuft :D .

    Eine schöne trockene Woche,

    LG, Andy

  • Hallo Miteinander,

    heute, leider, auch nur mal so ein kurzes Hallo von mir zwischendurch. Zu mehr fehlt mir momentan einfach die Zeit. Auf der einen Seite steht die viele tägliche Arbeit und dadurch auf der anderen Seite der verständliche Wunsch, die wenige freie Zeit wirklich effektiv zum Abschalten und Erholen zu nutzen. Leider kommt das Forum dabei im Moment leicht zu kurz. Aber es kommen ja auch bald, schneller als man manchmal denken kann, die etwas weniger arbeitsintensiven Wintermonate wieder!
    Auf jeden Fall bin ich mittlerweile Urlaubsreif und deshalb zähle ich schon die Tage. In 18 Tagen geht es wieder los, ab in die Ukraine, für zwei Wochen. Das bedeutet zwar auch etwas Stress, aber eher den von der angenehmeren Sorte. Gesammelt habe ich diesmal so viele Hilfsgüter, dass ich höchstwahrscheinlich einen Teil garnicht mitnehmen kann, weil mein Auto sonst platzt. Die Hilfsbereitschaft meines Bekanntenkreises ist ungebrochen !!! Danke an dieser Stelle auch an Kelli (und Familie), die leider hier nicht mehr unter uns weilt.
    Die "Familie" drüben ist auch instruiert, hat Verständnis signalisiert, dass mein Alkoholikerdasein nichts an seiner Aktualität verloren hat und entsprechendes Verhalten gelobt. Deshalb fahre ich auch gern und mit ruhigem Gewissen.
    Eine Woche, von den Zweien, mache ich wirklich echten und richtigen Urlaub :lol: , diesmal in Odessa. Dann geht es mit dem Hausbau weiter, der auch ohne meine Mitwirkung :cry::?::roll: schon fortgeschritten sein soll. Mal sehen was mich erwartet, das EG soll schon stehen :shock: .
    Haben sie doch eine ganz andere Auffassung vom Bauen dort, als wir hier. Aber der gute Wille zählt manchmal mehr, oder ?
    Ansonsten bin ich stabil und zufrieden mit mir und dem bisher Erreichten. Nur etwas Sommersonne könnte ich (aber wahrscheinlich nicht nur ich) noch brauchen.

    In diesem Sinne,

    LG, Andy

  • Hallo Miteinander,

    nachdem ich nun endlich mal wieder etwas Zeit gefunden habe, will ich auch endlich mal wieder etwas von mir hören/lesen lassen.

    So wie mein letzter Beitrag hier endete, mag sonst noch einer auf den Gedanken kommen, dass meine Ukraineurlaub zu meinem Absturz geführt hat. Aber nicht´s da ! Es war im Gegenteil einer meiner schönsten Urlaube überhaupt.
    Jeden Tag war Sonne angesagt und Temperaturen von 35-36 Grad im Schatten. Wie immer wurden auch die Hilfslieferungen begeistert angenommen und ich soll allen die geholfen haben (z.B. Kelli) nochmal herzlichst danken, auch wenn´s jetzt etwas verspätet ist. Der Rohbau vom Haus dort steht auch schon fertig da und wider Erwarten sieht es einfach Spitze aus, mit seiner leicht rosa Klinkerverkleidung. Da hat die Familie dort schon ganze Arbeit geleistet und die Maurer haben auch ordentlich gearbeitet. Eigentlich bin ich jetzt sehr dankbar, wenn ich daran denke, dass ich dafür, nach meinen Freie-Zeitmaßstäben, wenigstens 2-3 Jahre eingeplant hatte.

    Vom Urlaub zurück, musste ich erst einmal einen Schock verdauen. Die Baustelle, welche ich in einem vorangegangenem Beitrag schon mal ansprach (2-3 Jahre Arbeit), hat sich, wie schon so oft vorher, wieder einmal zum Firmenkiller entwickelt. Die Herren Auftraggeber haben sich wie allgemein üblich, ob geplant oder ungeplant sei hier mal dahingestellt, gründlich verkalkuliert und als dort "ach so gut mit Arbeit versorgte Firma" sollte ich natürlich, mit einer völlig unakzeptablen größeren Summe und dazu noch vollkommen ungefragt, aus der Patsche helfen. Man hat also kurzerhand einfach alle Zahlungen eingestellt, in der Hoffnung, dass ich mich als kleiner Mittelständler damit abfinde und gleichzeitig, mit ordentlich Druckaufbau, auch noch von mir verlangt die Restarbeiten fertig zu stellen.
    Als ich diese Nachrichten bekam, war ich gerade aus dem Urlaub zurück und beim Großhandel Material einkaufen. Mir ist richtig schwarz vor Augen geworden und ich hatte Mühe nicht seitwärts in die Regale zu krachen. Der ganze Dreck von der Pleite meines anderen Unternehmens in 2006, den ich ganz weit nach hinten geschoben hatte, war mit einem Schlag wieder da. Und das, wo ich mir doch geschworen hatte, das passiert dir nicht noch einmal. Ich habe einen Wahnsinnskampf mit mir ausgefochten "leer" durch die Regale mit den Flaschen, durch die ich im Markt noch musste um zur Kasse zu gelangen, hindurch zu gehen.

    Na ja, nachdem ich mich wieder etwas im Griff hatte, habe ich lange über den Sinn des Unternehmerdaseins und vor allem bei diesen Zuständen hier in Deutschland nachgedacht. Soll das ewig so weiter gehen, dass ich immer und immer wieder von vorn anfange und rackere, bis zu der Stelle, an welcher der Nächste kommt und mir ungestraft die Früchte meiner Arbeit wegnimmt. NEIN !!!
    Ich habe mich also unumstösslich dazu entschlossen, solange noch genug Geld dazu da ist, bis zum 31.12.2008 mein Unternehmen zu schließen und ab 2009 einen Job irgendwo auf der Welt anzunehmen. Dieser Entschluß fiel Mitte September und bis heute habe ich schon einen Großteil meines Unternehmens abgewickelt und verkauft. Es ist gerade noch soviel da, dass ich die Arbeit, welche ich in diesem Monat noch habe, auch noch ausführen kann. Auch, dass mein Anwalt es geschafft hat mich mittlerweile bei meinen Schuldnern ins Grundbuch zu bringen, übrigens das erste Mal in meiner Laufbahn, und deshalb Aussichten bestehen die größere Summe doch noch zu bekommen, wird mich nicht mehr umstimmen.
    Deshalb war auch so wenig Zeit dazu da, hier im Forum weiter zu schreiben.

    Nun, trotz der ganzen Widrigkeiten hat mich, dank auch der guten Schule des Forum, mein Selbstvertrauen nicht verlassen und ich blicke mit viel Optimismus in die Zukunft. Ich besuche seit Anfang Oktober einen Englischkurs, um darin wieder fit zu werden, mit Russisch habe ich ja eh keine Probleme und ich habe mich mittlerweile für Jobs in Moskau, Katar, Nigeria, Äthiopien und Gabun beworben. Größtenteils Entwicklungshilfe und ich werde mal sehen was dabei rauskommt. Mich drängt ja noch nichts und die Schweiz und Österreich können immer noch als der Deutschen Arbeitsnotnagel herhalten. Genug Leute meiner Branche und Ausbildung werden da jedenfalls händewringend gesucht.

    Jedenfalls bin ich guter Dinge und in knapp zwei Stunden beginnt der 11. Monat meiner Trockenzeit.

    Das soll erst mal wieder von mir gewesen sein und ich werde mir Mühe geben öfter wieder anwesend zu sein.

    Ich wünsche Euch Allen trockene 24 Stunden.

    LG, Andy

  • @jürgen42: Danke für die guten Wünsche. Ja, Internet: nach allem was ich bis jetzt über Afrika weiss, scheint das diesbezüglich hinterm Mond zu sein. Ich hoffe für mich gewaltig, wenn es mich dorthin verschlägt, dass dort wo ich dann bin Internet kein Problem darstellt. (Handy wird bestimmt zu teuer)

    Ich möchte nochmal auf den "Wahnsinnskampf", den ich in dem Großmarkt mit mir ausgefochten habe eingehen, obwohl das schon am 22.09.2008 war und somit schon länger zurückliegt. Aber jetzt, nachdem ich diesen Tag lange genug verarbeitet habe, möchte ich ihn nicht mehr für mich behalten. Trotzdem, wenn ich an ihn zurückdenke, dann läuft es mir heute noch kalt den Rücken herunter.
    In dem Moment, als ich damals diese Hiobsbotschaft erhielt, dass man nicht im Traum drüber nachdenkt mich zu bezahlen, da kam im ersten Moment erstmal ein explosiv ansteigender Blutdruck mit sofortiger Herzraserei in mir hoch. Mir wurde schwindelig und ich hatte wirklich Mühe mich auf den Beinen zu halten. Dann ratterten gedanklich die ganzen Stressmomente des, ein halbes Jahr andauernden, Existenzkampfes meiner alten Firma in 2006 an mir vorbei und am Ende stand nur noch ein Gedanke im Raum: Abschalten=Besaufen.
    Das frühere Denkmuster - ist doch eh alles Sch...egal, überlagerte, trotz eines Versuches der Gegenwehr, von einer Sekunde auf die nächste mein Gehirn. Und als ob ein Teufel in meinem Kopf sitzen und auf mich einreden würde, hörte ich ständig: "Na, was hat es Dir gebracht, dass Du mit dem Trinken aufgehört hast?", "Wo stehst du jetzt?", "Nicht genau an der selben Stelle wie vorher?", "Dort vorn in den Regalen stehen sie.", "Geh hin, nimm dir genug mit und fahr gleich nach Hause, nicht ins Büro und gibt dir die Kante.", "Denk an das schöne und alles vergessen machende Gefühl, was du dabei immer hattest.", "Nimm dir wirklich genug mit, damit du morgen weiter saufen kannst, ist eh alles egal, es wird immer so weiter gehen, dass sie dich unbestraft beklauen.", "Nun trink doch und trink weiter, immer weiter, bis zum Tod."
    Erst beim letzten Wort - Tod - bin ich wieder zur Besinnung gekommen. Ich hab dann versucht zu analysieren: nicht ein einziger dieser ungewollt und blitzartig, selbständig aufgetauchten Gedanken hat sich um das eigentliche Problem, den drohenden Zahlungsausfall, das damit verbundene Weiterbestehen meines Unternehmens oder um die zu entwickelnde Strategie zur Schadensabwendung gedreht. Alle Gedanken die da so auf mich eingeprasselt sind, drehten sich nur und einzig und allein ums Trinken in dieser einen und speziellen Stressituation. Alles was hier passiert ist, war einfach ein, kongruent zu früher bereits intensivst durchlebten Situationen, verlaufender Ausbruch meines Suchtgedächtnisses, was mich aber, das gebe ich ehrlich zu, fast erwischt hätte. Ich bin also einer Fata-Morgana meines Kopfes aus "grauen Vorzeiten" aufgesessen. Es war kein "Wahnsinnskampf mit mir selbst", sondern ein Ringen mit einem in mir unfreiwillig ablaufenden Kopfschema/Denkprozess. Ein Video ist angesprungen, weil der ausgefallene Strom zurückgekehrt ist und das Gerät nicht abgeschalten war. Ich habe das dann so wie es ist akzeptiert, hingenommen, danach gedanklich den Ausschalter betätigt und mich gezwungen, mich auf das viele Gelesene im Forum und auf meinen Einkauf zu konzentrieren.
    Trotzdem bin ich noch mit einiger Beklemmung, aber auch mit Achtung vor dieser Gewalt, durch die bestimmten Regale hindurch marschiert (ein Bogen drumherum war von der Gestellung her nicht möglich).
    Die nächsten Tage habe ich mich dann darauf konzentriert die eigentlichen Probleme anzugehen und einer der vielen Gründe, warum ich mein Unternehmen aufgebe, ist auch der Wille eventuell zukünftige und gleichgelagerte Situationen zu vermeiden. Dieser Tag war, mit all seinem Schrecken, äußerst lehrreich für mich und meine Zukunft.

    Ich wünsche Euch trockene 24 Stunden.

    LG, Andy

    PS.: Heute begann mein 11. Monat mit einem trockenen Tag.

  • Servus ottonv !

    Zitat

    Ich bin also einer Fata-Morgana meines Kopfes aus "grauen Vorzeiten" aufgesessen.

    Es ist einfach unglaublich mit welch treffenden Worten und ebensolcher Präzision du deinen Suchtdruck beschrieben hast. Ebensolches habe auch ich nach 1 1/2 jähriger Trockenheit heuer Ende April als meine Frau ihren Kletterunfall hatte erlebt und ich hatte Mühe gegenzusteuern.
    Wichitg ist aus solchen Situationen heil sprich trocken herauszukommen, denn mit jedem überstandenen Saufdruck wird auch das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zur Problembewältigung größer.


    Zitat

    Mich drängt ja noch nichts und die Schweiz und Österreich können immer noch als der Deutschen Arbeitsnotnagel herhalten.

    Zitat

    Vielleicht könntest du ja auch in Österreich "Entwicklungshilfe" leisten! :lol:

    Wünsche dir noch viel Erfolg beim Selektieren der für dich in frage kommenden Arbeitsangebote!

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo Miteinander,

    ja, das wollte ich mir nicht entgehen lassen Euch allen ein trockenes, zufriedenes und gesundes neues Jahr zu wünschen!

    Gott sei Dank, sind sie endlich vorbei die Fresstage. 3kg mehr haben sie mir beschert und das trotz, dass ich viel allein war und wieder angefangen habe Sport zu machen. Bis auf den heiligen Abend im Kreise der Familie, hab ich mich fast komplett zurückgezogen. Auch am heutigen Sylvesterabend habe ich alle Einladungen ausgeschlagen und mich auf´s private einsame Besinnen beschränkt. Ich habe viel über mein bisheriges Leben, mein letztes Weihnachts- und Neujahrsfest und die Folgetage bis zum 05.01.2008 nachgedacht. Über das damalige, fast 3-wöchige Dauer- und Ohnmachtsbesäufnis, den Entzug und das, nun fast vergangene, erste Jahr ohne Alkohol.
    Ich bin zu dem Schluss gekommen: trotz das beruflich und privat nicht alles so gelaufen ist, wie es sollte - ich bin zufrieden mit meinem jetzigen Leben. Ich habe gelernt vieles in Ruhe und mit klarer Überlegung anzugehen, ohne schlechtes Gewissen durch Filmrisse oder Gedächtnisverlust, Katerjapsen oder Stress, entstanden durch weggesoffene Zeit. Kurzum - ich lebe intensiver und real, im Gegensatz zu dem vorhergegangenen Dahinsiechen !
    Und das Kurioseste daran ist: Alkohol gibt es, genauso wie früher, immer noch an jeder Ecke ??????????????????????????????????????????????????Meine Firmen habe ich mittlerweile soweit abgewickelt, dass mich dort nur noch wenig Arbeit im neuen Jahr erwartet. Leider hat die allgemeine Finanzkrise einen Strich durch meine weiteren beruflichen Pläne gemacht, so dass ich bisher noch nichts Greifbares an neuer Arbeit habe. Vage Zusagen für evtl. und Später ...? Na mal sehen, verrückt machen gilt jedenfalls nicht! Weitersuchen, und zwischenzeitlich habe ich mich erst mal bei der ARGE für einen Business-Englischkurs, von 4 Monaten Dauer, vormerken lassen, der am 16.01.2009 beginnen soll. Auch das wird mich, wenn es klappt, meinem Ziel näher bringen.
    Also, in der Ruhe liegt die Kraft und Bange machen ist nicht.

    Das soll´s erst mal wieder von mir gewesen sein.

    LG, Andy

    :lol: P.S.: es sind zwar noch fünf Tage, bis mit dem 06.01.2009 mein 2. Jahr beginnt, aber ich glaube Einige haben das Datum verwechselt. Jedenfalls hat sich vorhin, eine geschlagene Stunde lang, ein heiden Feuerwerk vor meinem Balkon entladen. Der Leipziger Himmel hat gebrannt. :lol:

  • Hallo Andy

    Habe gerade-weil Restfamilie noch schlummert-Deinen thread gelesen.
    toll wie Du trotz widriger Umstände den Alkohol keinen Platz mehr in Deinem Leben gibst.Du hast sehr anschaulich Dein erstes alk-freies Jahr beschrieben-es macht Spass so eine Erfolgsstory zu lesen u.sie dient hoffendlich als Mutmacher für andere Menschen.

    Das mit dem Feuerwerk würde ich nicht so persönlich nehmen.Vor meinem Haus war auch eins-und mein "Jubeltag"ist erst im Mai.

    Ein schönes trockenes Jahr wünscht

    Backmaus

    P.S.manche Menschen sind mit einer "super Schreibe"gesegnet--Du gehörst unbedingt dazu!!!

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