Mache jetzt einen Neuanfang

  • Hi Skye,

    Zitat

    weil Du Deinen Weg weiter gehst, obwohl Du, wie mir scheint, manchmal an der Richtigkeit Deines Tuns zweifelst, an dem Sinn.

    hmm, wenn dieser Eindruck entsteht, dann weiß ich nicht warum. Ich habe für mich die Überzeugung dass es selten eine Entscheidung gegeben hat, die mir so wichtig und mit der es mir so ernst war, wie die, nichts mehr zu trinken.....

    Zitat

    Doch versteckst Du Dich nicht hinter Deiner Familie? Was ist mit Dir? Ist es nicht eher so, dass Du von anderen nicht als Säufer angesehen werden willst.

    Über das Verstecken hinter der Familie muss ich nachdenken - ich sah bisher die Äußerungen, dass es wichtig sei, zuerst an sich zu denken (hinsichtlich der Abstinenz), immer als tendenziell egoistisch und damit nicht uneingeschränkt positiv. Und mit dem letzten Satz hast Du recht - ich will nicht in die asoziale Kategorie der Säufer eingeordnet werden. Ich bin Trinker, aber ich sehe da doch einen Unterschied, wie weit es mit dem Säufer gekommen ist, bevor er hops geht oder aufhört.

    Das mit "Überzeugung-ausstrahlen" kann ich nicht beurteilen, weil ich mich in der Hinsicht ja nicht selbst beobachten kann. Wie definiere ich denn "Überzeugung" anders als dadurch, dass ich konsequent nichts trinke und alle Angebote dahingehend ablehne? Gut, der Vatertag - ja, das war dumm und das könnte man wirklich von außen als Riss in der Überzeugung sehen......

    <nachdenklich werd> ich werde weiterhin nicht zu den Leuten gehören, die aggressiv die Tatsache verbreiten, alkoholabhängig zu sein. Ich werde aber doch, vor allem nach der Beinahe-Katastrophe von letzter Woche, den Kreis der Leute, denen ich es sage, erweitern müssen. Vor allem die Leute, mit denen ich öfter in Kontakt bin und die in der Vergangenheit zu den Saufkumpanen gehörten, müssen es wohl wissen. Mein Nachbar, mein Geschäftsparner, mein was-weiß-ich wird davon weiterhin (von mir) nichts erfahren. Wird mir zwar schwer fallen, die alten Freunde damit zu konfrontieren, aber..... wird schon irgendwie gut gehen... Meine Frau wird auch nicht begeistert sein... ;(

    Danke für Eure Gedanken zu dem Thema - ich seid eine große Hilfe!

    Gruß
    Pauli

  • Zitat

    Das mit "Überzeugung-ausstrahlen" kann ich nicht beurteilen, weil ich mich in der Hinsicht ja nicht selbst beobachten kann.


    Du kannst dich tatsächlich doch selbst beobachten, und zwar im Spiegel deiner Mitmenschen. Wie reagieren sie auf dich?

    80 % der menschlichen Kommunikation laufen über nonverbale Signale ab, das weißt du vielleicht ;) . Die Körpersprache ist dabei genauso wichtig wie die Stimme, bzw. die Stimmlage. Diese Signale werden zu einem riesigen Teil vom Unterbewusstsein gesteuert, mit dem Bewusstsein hast du darauf wenig einfluss.
    Menschen, die dich überreden oder manipulieren wollen reagieren auf diese feinen Signale, die du unbewusst sendest und wenden sie gegen dich.

    Du machst z.B. Unterschieden zwischen "Trinkern" und "Säufern". Ich bin eine Säuferin. Ich bin nicht besser oder schlechter als die Menschen, die sich auf die Parkbank gesoffen haben. Ich habe meine Krankheit lediglich vorher zum Stillstand gebracht, aber ich leide dennoch an derselben Krankheit wie sie. Und wenn ich auch nur einen Schluck Alk trinke, kann es gut sein, dass ich mich in ein paar Jahren auch dort wiederfinde.

    Du musst für dich selbst sorgen, dich selbst informieren was gut für dich ist, wie du dich verhälst, was du tust oder nicht tust - und das auch durchsetzen. Egal ob andere das verstehen oder nicht, denn es ist für dich lebenswichtig. Das ist gesunder Egoismus.

    LG
    Plejaden

  • Hi Plejaden,

    ich mache keinen Unterschied zwischen "Trinker" und "Säufer" - sondern für mich gibt es einen Unterschied, ob der Trinker/Säufer sich schon total blöd gesoffen, sein Umfeld zerstört und sein Leben versaut hat - oder ob er noch nicht soweit abgestiegen ist und aus eigenem Antrieb versucht, was zu ändern.

    Gruß
    Pauli.

  • Hallo Pauli,

    Zitat

    ich mache keinen Unterschied zwischen "Trinker" und "Säufer" - sondern für mich gibt es einen Unterschied, ob der Trinker/Säufer sich schon total blöd gesoffen, sein Umfeld zerstört und sein Leben versaut hat - oder ob er noch nicht soweit abgestiegen ist und aus eigenem Antrieb versucht, was zu ändern.

    ich habe die Erfahrung gemacht das es jeder schaffen kann!

    Ich mache da keine Unterteilungen , weil ich mich dann wieder schönrede/verharmlose oder sonstige Gründe suche und dann unterschwellig denke ,das ich meinem Stadium alles kontrolllieren kann !

    jeder kann die Krankheit stoppen , egal wer und in was für einem Umfeld er sich befindet!
    Die einzigste Unterscheidung die ich mache ist!
    Nasser Alkoholiker oder Trockener Alkoholiker!

    das sind meine Gedanken dazu!

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Pauli,

    ich möchte nochmal kurz schreiben, auch wenn eigentlich alles Wichtige gesagt wurde ;) .

    Selbst diesen Unterschied mache ich nicht. Ich leide an derselben Krankheit wie diese Leute, und wenn ich wieder anfange zu trinken kann ich genauso enden wie sie.

    Wenn ich, wie heute, einen verwahrlosten Menschen sehe, der sich Mittags zwei Flaschen Hochprozentiges kauft und kaum aus dem Geschäft draußen schon die erste Flasche an den Mund setzt, dann denke ich: Das könnte ich sein.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Pleajden, Darksoul, Harmut und der Rest,

    - ich weiß, dass ich Alkoholiker, Trinker, Säufer bin und versuche etwas dagegen zu tun

    - ich weiß, dass ich keine Chance habe, die Sucht je zu kontrollieren - logisch, sonst wäre es keine Sucht, ich glaube deshalb nicht, dass ich versuche, irgendwo Hintertüren für mich einzbauen/offen zuhalten.

    - ich will nicht auf "einem hohen Roß sitzen" und alle Mit-Säufer - egal in welchen Lebensumständen und Phasen der Sucht sie leben - haben meine Anteilnahme - gleichwohl gestehe ich mir zu, neben dem Blick auf die Krankheit persönliche Sympatien und Antipatien einzelnen Menschen gegenüber zu haben (bin weder Jesus noch Buddha ;) )

    ABER: ich will nicht, dass mein Umfeld, meine Mitmenschen aus der Tatsache, dass ich Säufer bin voyeuristisch Kaptial schlagen und vor allem meine Familie/Kinder herabsetzen, indem sie MICH mit dem besoffenen Penner unter der Brücke gleichsetzen, den sie in ihrem Weltbild als das untere Ende der sozialen Skala empfinden, ohne sich über die Hintergründe Gedanken zu machen!

    Ich habe meinen engsten Freundeskreis inzwischen eingeweiht. War ziemlich hart für mich (auch für meine Frau, aber sie hat's anscheinend jetzt gerafft, nachdem sie bei den Gesprächen mit drin saß) und bei einzelnen ging es auch nicht so einfach in's Hirn, aber ich hab's getan - wir werden sehen wie es weitergeht. Weiter werde ich mit meinem Problem aber nicht hausieren gehen und ich habe alle Freunde, mit denen ich sprach, gebeten, es nicht an die große Glocke zu hängen. Das Thema gehört zu meiner engsten Privatspäre und ich behandle es genauso wie ich andere, schwere Krankheiten handeln würde . Wenn ich Krebs oder AIDS hätte, wäre es auch meine eigene, persönliche Entscheidung, wie ich die "Öffentlichkeitsarbeit" dahingehend gestalten würde - und so mache ich es mit dem Suff auch.

    Danke für Eure Gedanken und Anregungen - ohne Euer Interesse, Euren Beistand und Eure Hartnäckigeit ;) wäre ich sicher total in die falsche Richtung gestolpert oder schon wieder hingefallen!

    Einen schönen Feiertag Euch allen!

    Pauli.

  • Hallo Pauli,
    ich persönlich lasse das jetzt einmal so für mich stehen!

    Denn ich akzeptiere deinen Weg so,wie Du ihn für dich beschreiten mögest.

    Ich wünsche Dir und deiner Familie auch noch einen schönen Pfingstmontag!

    Gruß Andi

  • Hallo Leute,

    nach eine Pause mal wieder ein Lebenszeichen von mir ;)

    Bin weiter gut unterwegs, immer noch abstinent und fühle mich gut dabei. Bis auf kleinere "Aussetzer" spüre ich keinen Saufdruck - nur manchmal schießt sowas wie ein Flashback durch's Hirn, wenn ich den Nachbarn am Abend beim Grillen mit einem Bier auf der Terrasse sitzen sehe - kann aber gut damit umgehen.

    Situation zwischen meiner Frau und mir hat sich nach dem Gespräch mit den Freunden entspannt, sie hat auf alle Fälle bis jetzt keine solchen Aktionen wie am Vatertag abgezogen, d.h. ich denke, sie akzeptiert, dass ich da ein Problem habe und etwas dagegen tue. Mir erleichtert das die Sache natürlich ziemlich, weil ich mich dann zuhause nicht ständig rechtfertigen muss.

    Jetzt geht's dann erst einmal in Familienurlaub - bin gespannt, wie's wird.... wahrscheinlich bringen mich die Kids um den Verstand ;)

    Gruß an alle
    Pauli.

  • Hallo Pauli,

    Dann wünsch ich dir einen schönen trockenen, erholsamen Urlaub.

    Wir freuen uns dann deinen Bericht zu lesen. :wink:

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Pauli,
    lass dich nicht um den Verstand bringen,einen schönen Urlaub wünsche ich Dir und deiner Familie,kommt gesund und erholt wieder!!

    Gruß Andi

  • Hallo Forum,

    nach gut einer Woche Urlaub bin ich wieder da. Für die Kinder war es eine tolle Zeit, für mich... naja.

    Zuerst mal fand ich es sehr schwierig, von den gewohnten Aktivitäten runterzufahren. Zuhause habe ich meinen Tagesablauf so organisiert, dass immer was zu tun ist. Im Urlaub hing ich nur so rum und wusste, während ich die Kinder beim Spielen beaufsichtigte (sind noch zu klein, um allein gelassen zu werden), nicht, was ich tun sollte. Am dritten Tag hat's mich dann voll erwischt, ich habe ewig darüber sinniert, warum ich mich jetzt nicht auf die Terrasse setze und ein Bier bestelle, die anderen tun's doch auch usw. Das war ein harter Nachmittag/Abend, der mich voll an den Abgrund geführt hat. Im Nachhinein hätte ich vielleicht überhaupt keinen Urlaub im Hotel machen sollen, denn in dieser Umgebung wird davon ausgegangen, dass Du trinkst.

    Letztendlich bin ich dann doch eine Stunde Schwimmen gegangen, dann hatte ich den Anfall überwunden - knapp war es aber schon. Jetzt bin ich richtig froh, wieder in meinem gewohnten Umfeld und dem "sicheren" Ablauf mit Therapie und SHG zurück zu sein. Gleichzeitig bin ich noch wachsamer, was Umgebung und Leute angeht, um solche Versuchungen zu vermeiden.

    Gruß
    Pauli.

  • Servus Pauli,

    schön, dass Du wieder "gut" da bist und vor allem trocken.

    Ein wenig "nörgeln" muss ich aber schon, schließlich empfehlen wir nicht ohne Grund, im ersten Jahr der Abstinenz möglichst auf derartige Urlaube zu verzichten.

    Was bei Dir noch "gerade mal so gutgegangen" ist, kann für den oder die nächsten als "Pleite" im Rückfall enden.

    Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg, pass' auf Dich auf.

    LG
    Spedi

  • Hallo Pauli,

    Zitat

    Im Nachhinein hätte ich vielleicht überhaupt keinen Urlaub im Hotel machen sollen, denn in dieser Umgebung wird davon ausgegangen, dass Du trinkst.

    Ich weiss zwar nicht wie Du darauf kommst,aber Sichtweisen und Empfindungen sind eben unterschiedlichster Art.

    Niemand würde Dir etwas alkoholisches aufzwingen wollen!

    Deine Gedanken, Du hast dich mit diesem auseinandergesetzt.

    Wie Spedi es schon schrieb,es wird hier ja aus eigenen Erfahrungswerten dazu geraten sich in der befindlichen Anfangsphase der Nüchternheit,ich schreibe jetzt bewusst Nüchternheit,erst einmal den Urlaub,Urlaub sein zu lassen und Orte wo gesellschaftlich vordergründig Alkohol konsumiert wird zu meiden.

    Zitat

    Jetzt bin ich richtig froh, wieder in meinem gewohnten Umfeld und dem "sicheren" Ablauf mit Therapie und SHG zurück zu sein. Gleichzeitig bin ich noch wachsamer, was Umgebung und Leute angeht, um solche Versuchungen zu vermeiden.

    Und das ist es letztendlich,aber Versuchungen lauern überall,vor allem lauern sie in Dir! Nur gilt es hier Risikominimierung diesbezüglich zu betreiben und dieses fängt bei einem selbst an.

    Gut das Du es nun für dich erkannt hast,hieraus kannst Du schöpfen für deinen weiteren Weg,für den ich Dir alles Gute wünsche!

    Gruß Andi

  • Hallo Forum,

    sorry, dass ich mich jetzt so lange nicht mehr gemeldet habe. Zuerst also mal der Status: immer noch clean, nächste Woche werden es damit 4 Monate.

    Meine Situation ist zur Zeit äußerst stressig, im Job ist jetzt dann wieder ein Termin am ablaufen, meine Eltern sind beide im Krankenhaus/auf Kur und dazu kommt jetzt, dass ich den Betrieb meines Vaters abwickeln muss, weil er gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann. Das führt dazu, dass ich seit dem Urlaub um 4:00 aufstehe um im Betrieb zu arbeiten, gegen 6:00 in die Arbeit düse und dann am Abend wieder in den Betrieb gehe. Auf der einen Seite fülle ich so zwar den Tag komplett aus, andererseits ist vor allem das Schlafdefizit inzwischen ein wirkliches Problem geworden.

    Vor allem aber weil ich so viel zu tun habe, vergehen inzwischen Tage völlig ohne einen einzigen Gedanken an Alkohol zu verschwenden. In der Therapie meinte der Typ das letzte Mal, dass das zwar auf der einen Seite positiv sei, ich aber aufpassen muss, dass das Ganze nach einem Entspannen der Situation wieder umschlägt, oder ich später in eine Art von Belohnungssaufen renne (von wegen "wo ich jetzt soviel geschafft habe, kann ich schon eine Halbe trinken").

    Wegen des Zeitmangels halte ich zwar die Therapiesitzungen ein, die SHG habe ich aber jetzt zweimal geschwänzt, das muss ich noch irgendwie hinkriegen.

    Alles in allem bin ich zwar totmüde, aber trotzdem gut drauf und zuversichtlich.

    Gruß
    Pauli.

  • Hallo Pauli,
    pass auf, dass Du Dich nicht verlierst!! Hier lauert meiner Meinung nach eine große Gefahr. Du musst unbedigt schauen, dass es Dir gut geht. Sobald Du merkst, dass Du Dich überforderst ist es höchste Zeit, nach einer Lösung zu suchen. Denk mal darüber nach. Bei mir sind am 02.07. 14 Jahre Trockenheit um, aber in mir klingen heute immer noch die Worte des Therapeuten nach: Vor allem Dir muss es gut gehen.
    Lieber Gruß
    Elisabeth

  • Servus Pauli,

    ich kann mich Elisabeths Worten nur anschliessen: zuviel Stress ist auf Dauer auch nicht gut und kann Saufdruck erzeugen!!!

    Hat sich denn Deine Situation mit der vielen Arbeit nun schon ein wenig entspannen können?

    Schreib mal wieder und erzähl doch!!!


    Mit lieben Grüßen

    Claudia

    P.S. Elisabeth - Hut ab!!! Und Gratulation zum heutigen 14jährigen!!!!

  • Hallo Claudia, auf diesem Weg danke für Deine lieben Wünsche! Es vergeht wirklich keine Woche, in der ich nicht bewusst an meine (unsere) Krankheit denke und froh bin, sie akzeptiert und angenommen zu haben. Das war die wichtigste Entscheidung meines Lebens und der Weg in eine zufriedene Trockenheit.
    Pauli, glaub an Dich und geh Deinen Weg konsequent weiter.
    Liebe Grüße
    Elisabeth

  • PAAAAAAUUUUUUUULLLLIIIIII,

    wo bist Du denn??

    Ein kleines Piep von Dir wäre echt schön zu hören!!!
    Darf auch gern ein grosses sein...wir freuen uns über JEDES Zeichen von Dir :wink: !!!


    Liebe Grüße Dir

    Claudia

  • Hallo S.day, Elisabeth und alle anderen,

    Danke für Eure Nachfragen, Anregungen und Schreie (S.day ;) ). Wie ich schon letztes Mal geschrieben habe, ging es bei mir eine zeitlang äußerst eng zu. Vater und Mutter krank, Betrieb in Abwicklung daneben noch der Job mit großem Abgabetermin. It never rains, it pours!

    Inzwischen ist alles wieder im ruhigeren Bereich, Vater wieder einigermaßen auf dem Damm, Mutter auch, Betrieb aufgelöst, Arbeitspacket abgegeben

    UND

    - immer noch abstinent
    - immer noch in der SHG
    - immer noch beim Therapeuten

    Gelegenheit also, ein bisschen Rückschau zu halten. In der Zeit, in der ich maximalen Stress hatte, mit teilweise 16-17 Stunden Arbeit am Tag habe ich wochenlang keinen Gedanken daran verschwendet, etwas zu trinken. Ich lief wie ein Uhrwerk, alles ging von selbst, für Saufgedanken war gar kein Platz. Und ich war richtig stolz auf mich, als ich das realisiert habe. Ich fühlte mich in der Hinsicht so gut und sicher wie lange nicht mehr.

    Dann waren meine Eltern versorgt, ich hatte den Betrieb mehr oder weniger verkauft und ich nahm mir zwei Tage frei. Mit der Familiy saßen wir am Abend zusammen, alle noch etwas zittrig ob des überstandenen Chaos' und wir haben uns unterhalten. Mein Vater warf dann irgendwann ein, "nach den ganzen Wirren der letzten Wochen hätten wir uns eigentlich alle einen Schnaps verdient". Er hat es zwar gar nicht ernst gemeint - darf sowieso nichts trinken - aber ich habe tatsächlich einen Moment lang überlegt, ob ich es mir nicht wirklich verdient hätte.

    Man muss sich das mal vor Augen führen: ich bin jetzt fast 5 Monate weg vom Stoff, fühlte mich gut und sicher und BAMMM - plötzlich denke ich in Seelenruhe darüber nach, wieder zu saufen. Ich habe dann nichts getrunken, lag die ganze Nacht wach und habe darüber nachgedacht, an welcher Katastrophe ich da (wieder) vorbeigeschrammt bin.

    Also ich bin ja wirklich nicht in der Position, anderen Ratschläge zu geben, aber vielleicht hilft es jemand, meine kleine Geschichte zu lesen und dadurch WACHSAM zu bleiben!!

    Alles Gute an Euch und einen schönen Tag!
    Pauli.

  • Hallo Pauli,
    toll, dass Du bis jetzt durchgehalten hast!!-Sicher gibt es hin und wieder Situationen in denen man an Alkohol denkt, sogar nach vielen Jahren ohne. Aber da halte ich mir vor Augen, was ich durch die Abstinenz an Lebensqualität gewonnen habe. Das will ich auf gar keinen Fall mehr verlieren. Die Devise ist und bleibt: WACHSAM sein. Jeder Tag ohne Alkohol ist wirklich Gewinn für uns. In diesem Sinne weiterhin alles Gute
    Elisabeth

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