Veränderung und dann der Neid

  • Servus Hasenpfötchen,

    ich bin mal für einen Ausspruch ganz übel von ein paar Menschen angegriffen worden:

    Mitleid bekommst Du geschenkt, Neid musst Du Dir hart erarbeiten.

    Das ist die Erfahrung, die ich gemacht habe.

    Ich sehe aber bis heute nichts "falsches" daran, dass ich mich auf meine Trockenheit besonnen habe und diese in meinen Lebensmittelpunkt stelle. Ich sehe auch nichts verwerfliches daran, dass ich mich in meinem Beruf etabliert habe und dort erfolgreich bin. Und ich wüsste nicht warum ich mich für andere Erfolge in meinem Leben rechtfertigen sollte.

    Es ist mein Leben, und wem's nicht passt, der passt halt nicht zu mir.

    Das mit dem "Durchsieben": ja, mach das mal. Hat mir auch geholfen, ich bin dieses ganze neidige und missgünstige Pack, das scheinbar nur mit seiner eigenen Situation überfordert war, losgeworden. Diese Menschen fehlen mir in keinster Weise.

    Geh' Deinen Weg ruhig weiter, es ist Dein Weg! Du musst Dich wohl fühlen dabei!

    LG
    Spedi

  • Hallo hp,

    ich glaube dass diese Situation jeder von uns kennt.

    Menschen tun sich allgemein schwer mit Veränderungen.
    Du hast jene für dich und dein Wohl durchgesetzt, andere müssen diese Veränderungen (bei dir) auch erst einmal annehmen und akzeptieren lernen, warst du für sie früher einfacher zu händeln.

    In deinem Verhalten brauchst du keine Fehler suchen.

    Ich habe dann erst versucht, die Menschen zu ändern :lol: , musste aber schnell feststellen, dass das nicht geht.

    Ich wollte die Situation, ggf. des "lieben Friedens" willens, auch nicht aushalten oder mich gar für andere wieder so verändern, was ich ja gar nicht mehr verkörpere.

    Ich bin meinen Weg mit meinen neuen Zielen, wie du schreibst mit plötzlicher eigener Meinung und anderen Zuverlässigkeiten, weiter gegangen ... und die Leute mussten auch verstehen, dass es diesmal keine Trinkpause mehr war, wie sie teilweise zu hoffen glaubten.

    Ich habe alles plötzlich für mich gemacht, und nicht für andere.

    Und da stellten sich eben auch von selbst Freundschaften und zwischenmenschl. Achtung und Sympathien heraus, andere sind auf der Strecke und stehen geblieben, sie kreuzen nicht mehr meine Wege.

    Eine Aussage eines prominenten Politikers war damals mein Leitspruch:
    Das Leben besteht aus Veränderungen, nur Idioten ändern sich nicht.

    Gruß, Freund.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (11. Mai 2008 um 22:52)

  • hallo hasenpfötchen,

    ich kenne das. erst vor kurzem musste ich mir genau das von meiner (nicht trockenen) mitbewohnerin anhören. Sie meinte, ich sei sozusagen die Doofe, weil mir in der Therapie eingeredet werde, dass man sich verändere wenn man aufhöre, Alkohol oder ander Substanzen zu sich zu nehmen, und dass sich dann automatisch auch dasn Umfeld verändere - das sei alles nur eingeredeter Quatsch.

    ich habe festgestellt, dass es ehr wohl stimmt. Genau dies Person hängt noch sehr tief in ihrer Sucht drin. Sie ist neidisch weil ich aufgehört habe, und sie nicht. allerdings rechtfertigt sie ihre Sucht als Mittel gegen Depressionen - naja, jeder wie er will....
    Sie meinte, ich hätte mich nur zum Nachteil verändert (ja, genau, zu IHREM Nachteil, da ich aufgehört habe nach ihrer Pfeife zu tanzen!) und man mit mir nicht mehr reden könne. Schuld sei ohnehin meine Beziehung zu meinem Freund (er hasst Alkohol), und dass man sich so negativ verändern könne, sei traurig... das verletzt mich sehr, so etwas anhören zu müssen, zeigt mir aber nur, dass sie leider ihre mickymaus-welt, in der die Sucht als Mittel gegen Depressionen verkauft wird, und in der Freunde zu hüpfen und zu springen habe, so wie sie es will, noch nicht aufgeben kann.

    die meisten meiner anderen freunde finden es toll, dass ich aufgehört habe. die es nicht toll fanden, waren früher meine Sauffreundinnen, und von denen habe ich mich verabschiedet.

    ich denke auch, wer nicht mit meiner Veränderung klar kommt, der soll es eben nicht, und mich in Ruhe lassen. Nur fällt mir die Umsetzung noch etwas schwer.

    ich weiß mittlerweile, was freundschaft ist: geben zu können, ohne etwas zurück zu erwarten, aber auch annehmen zu können, wenn einem etwas angeboten wird. in einer freundschaft kann ich sagen, wie ich mich fühle, ohne dass der andere sich mir verpflichtet fühlen muss. in einer freundschaft darf man auch sagen" ich mag nicht, ich habe keine Lust". in einer freundschaft, darf man den anderen nicht in seiner lebensplanung behindern zu seinen eigenen gunsten.
    freundschaft bedeutet für mich, leben und leben lassen.

    lg
    ff

  • Hallo nochmal,

    ja, Neid gehört auch leider dazu, aber auch in unserer Gesellschaft ganz allgemein.

    Wie aber auch von ff beschrieben, sind es mehr die Alkoholkranken selbst, die einen plötzlich als doof und langweilig bezeichnen, haben wir aber schließlich früher auch mit Nicht-Trinkern gemacht.

    An jene, die unsere positiven Veränderungen schulterklopfend und lobend erwähnen, muss man sich halten.
    Das gibt Auftrieb.

    Gruß, Freund.

  • Hallo hasenpfötchen,

    geh deinen Weg weiter, wie bisher. Gegen Neid und Eifersucht kannst du nichts machen, und dich für deine Erfolge rechtfertigen solltest du dich schon gar nicht. Du hast hart dafür gearbeitet, nur das sehen neidische Menschen eben nicht (und wollen es auch gar nicht sehen), sondern nur: "Die hat was, was ich nicht hab. Ich will das auch, aber bitte ganz bequem ins Haus geliefert."

    Übrigens wandele ich den Satz "Du hast dich sehr zu deinem Nachteil verändert" inzwischen automatisch in "Ich bin auf dem richtigen Weg" um ;) . Meistens stimmt's.

    LG
    Plejaden

  • Hallo ...,

    ich habe durch Plejadens Beitrag da noch eine Gedankenanregung bekommen und möchte dies unterstützen:

    Rechtfertigung kostet Energie, die du mehr für deinen Weg nutzen solltest.
    Ich habe mich vor niemandem für meinen Weg, mein Tun und Handeln rechtfertigt und tue es ergo heute auch noch nicht.
    Andere brauchen dasgleiche bei mir nicht zu tun.
    Wenn jemand ernsthaft Hilfe benötigt und mich nach den Gründen meines Tuns und Handels fragt, bin ich immer gern bereit,
    manches zu erklären.

    Gruß, Freund.

  • Hallo,
    einige Alkohol trinkende Menschen
    aus meinem Umfeld träumen sicherlich davon ihr
    Leben wieder in den Griff zu bekommen. Weil ihr
    Alk. Konsum zumindest bedenklich ist.

    Von diesen Menschen habe ich einige spitze
    -wenn auch harmlose- Bemerkungen bekommen.
    Doch wie heisst es so schön: "Was kümmert es die
    Eiche wenn die Schweine sich an ihrer Rinde wetzen"
    Oder so ähnlich.

    Will damit sagen, das man sich
    gerade zu Anfang ein dickes Fell anschaffen sollte.

    Später wird es dich nicht mehr interessieren was
    man Dir an Missgunst entgegenbringt, dann steht
    nur noch Dein eigener Weg im Mittelpunkt und
    Du mußt auspassen nicht der Überheblichkeit
    zu verfallen.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo hp,

    das mit Überheblichkeit oder nach dem Motto >Ich bin die Größte< ist natürlich eine Sache der Lebenseinstellung.

    Bleib einfach bei dir, achte auf dich und deine Ziele.

    Ich gehe u.a. nach dem Motto >Leben und leben lassen<, da bleibt kein Raum für Überheblichkeit, ich bin für mich glücklich, ein trockenes und zufriedenes Leben gefunden zu haben.

    Gruß, Freund.

  • Servus Hasenpfötchen!

    Die (Ver)Änderungen bei mir und meinem Umfeld seit ich trocken bin konnte ich auch feststellen.
    Ehemalige Trinkkumpane finden dich doof und langweilig und auch die nicht trinkenden Menschen in deiner Umgebung müssen die neue Situation erst realisieren und umsetzen.
    Ich für mich habe mir einen Leitspruch gewählt:

    Ich bin nicht auf die Welt gekommen um anderen Menschen zu gefallen, sondern um meinen eigenen trockenen Weg zu gehen !

    in diesem Sinne
    LG Andreas

    carpe diem

  • hallo hasenpfödchen

    das kennt wohl jeder auf dem weg in die abstinenz. bei mir hat sogar die eigenen familie quer geschossen. wie konnte ich denn plötzlich eine eigenen meinung haben, wie konnte ich denn plötzlich rechte einfordern, mit welchem recht hab ich aufgehört nach deren pfeife zu tanzen. von den "freunden" ganz zu schweigen.

    pfeif auf diese leute, sie stehen deinem leben im weg. du mußt zufreiden sein mit deiner situation, lass dich nicht runter ziehen. du und deine abstinenz sind wichtig, und wer nicht mit dir gehen will den lass stehen. wenn du fällst wird dich von denen keiner aufheben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Gut, dass ich hier reingeschaut habe, und deinen Beitrag gelesen habe,
    Dorothea :
    Keiner hat sich bis jetzt um die Sucht meines Mannes Gedanken gemacht.
    Keiner hätte ihn aufgehoben.
    Danke.
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Hasenpfötchen,

    du bist auf dem richtigen Weg, geh ihn unbeirrt weiter.

    Auch ich bin nicht mehr "pflegeleicht", mache mich nicht mehr klein und lasse mir keine Schuldgefühle einreden.

    Was vergangen ist, ist vorbei und lässt sich nicht mehr ändern.
    Ich schaue nach vorn und gestalte mein Leben so, wie es mir gut tut.

    - Ich bin nicht auf der Welt, um anderen zu gefallen! -

    Liebe Grüße

    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

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