was soll ich nur tun?????

  • Ich - die in ähnlicher Situation ist wie Du - denke, dass unsere (Ex-)Partner nun endlich alleine ihre Entscheidungen treffen müssen und dafür gerade stehen. Haben wir nicht lang genug Elend von ihnen abgehalten und sie dadurch noch tiefer in die Flaschen sehen lassen. Wir waren doch da und haben mit hilfreichen Armen einiges der Last von ihren Schultern genommen.

    Mein Ex ist gerade dabei seinen Arbeitsplatz selber kündigen zu wollen (Nase voll, oder Arbeiten stört beim Trinken, oder oder oder). Früher hätte ich Angst um die Miete gehabt. In zwei Monaten bin ich selber weg und er selber muss geradestehen für die Mietzahlungen - alleine (was er noch nicht weiß).

    Natürlich sitzen unsere "Allerwertesten" jetzt in vielen Situationen unter Druck - lass sie doch - vielleicht fällt ihnen auf dass der Druck zu viel ist und über die Flasche nur noch mehr Druck kommt. Vielleicht auch nicht - eher nicht, aber dann sterben wir nicht an deren Überdruck. Oder?

    Ich mache mir ebenso Gedanken wie Du, denn auch für mich ist es nicht leicht, aber ich will leben und nicht nur vegetieren.... Du und Deine Kinder sicher auch!!!!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • liebe diandra und liebe dagmar. vielen dank für eure worte. insgeheim weiß ich ja auch was eigentlich zu tun ist. doch so einfach wie man darüber spricht ist es eben nicht. zu mir hat mal jemand gesagt der mir sehr wichtig ist: du hast noch nicht genug gelitten". sie könnte recht damit haben...
    gestern abend kam ich um 17 uhr heim und meine frau stand in der küche und hat essen vorbereitet. jedenfalls hat sie es versucht... sie war aufgestylt als wenn sie zu einem modellcontest gehen würde. sie ist ja auch eine hübsche person mit klasse figur und so, aber eben für zu hause etwas overdressed würde ich sagen. egal, freu mich einerseits ja wenn sie sich schick anzieht... doch als sie das erste wort sagte hätte ich sie würgen können... ein kurzes gelalltes "hallo". da dreht sich einem der magen um...
    was soll ich sagen, ich hab es einfach ignoriert.ok, nicht ganz. ich konnte nicht umhin es ihr zu sagen das ich es gemerkt habe. mußte es einfach tun und hab sie gefragt ob ich und die kinder ihr vollkommen egal sind. ob sie nicht zugehört hat was die frau vom jugendamt erzählt hat. ob sie sich denn nicht an unsere abmachung halten will die wir vier getroffen haben. ob ihr es völlig gleichgültig ist was die kinder von ihr halten. sie sitzt nur da und sagt. und du? was meinst du denn wie es mir geht? nachdem du mich betrogen hast (das war vor 2 jahren!!) ok, ich geb ja zu das sowas nicht so schnell vergessen werden kann und das ich ihr weh getan habe, aber das ist für sie die einzige entschuldigung. das sie schon lange vorher auch getrunken hat sieht sie nicht mehr. klar, ist ja auch leichter jemand anderen die schuld zu geben für sein verhalten...
    sie ist dann rauf ins schlafzimmer und hat mich gerufen. bin kurz hoch um nachzuschauen was sie will. sie dachte doch tatsächlich das sie mich rumkriegt nur wenn sie mit mir schläft... hilfe!!! ich kann das nicht mehr und ich will das nicht mehr.
    der hausfreund den sie hat ist ihr wichtiger als ihre familie. wenn es ein mann wäre dann könnte ich wenigstens um sie kämpfen... doch gegen den freund den sie hat hab ich keine chance. er vernebelt ihr denken und handeln zu sehr als das sie erkennt wie sehr sie uns damit weh tut.
    ja, ihr habt recht. ich will auch leben und nicht nur vegetieren.
    auch ich bin ein mensch der sich sein leben anders vorgestellt hat. auch ich will abends heimkommen und eine frau in die arme nehmen können die nicht vor lauter elend kaum noch stehen kann. ich will meine kinder fröhlich lachen sehen und nicht mit eingezogenem kopf, weil sie sich gedanken darum machen wie es mami wohl geht und angst haben freunde einzuladen nur weil ihre freunde ja merken könnten wie ihre mutter beieinander ist.
    was ist nur aus mir geworden. einerseits bin ich ein mann der mit beiden beinen fest im leben steht. erfolgreich im beruf, firma läuft super, kinder sind gesund und (noch) gut in der schule. und wenn es darum geht eine entscheidung zu treffen wie ich mein weiteres leben gestalten will, da bin ich inkonsequent wie nur was...
    aber auch ich werde die kraft finden um dem ganzen eine wendung zu verschaffen. leider wird es so wie es aussieht nur eine wendung für mich und meine kinder sein. denn sie will ja nichts ändern. ihr habt schon recht damit wenn ihr sagt, das es ihr gut geht und sie ja von mir unterstützt wird. trotzdem ist es schwer zu akzeptiern das man ihr nur dann am meisten hilft, wenn man ihr NICHT hilft!!!
    in diesem sinn...
    gruß an alle und an euch beide ganz besonders..
    Franke41

  • Servus Franke41,

    Zitat

    ...was ist nur aus mir geworden. einerseits bin ich ein mann der mit beiden beinen fest im leben steht. erfolgreich im beruf, firma läuft super, kinder sind gesund und (noch) gut in der schule. und wenn es darum geht eine entscheidung zu treffen wie ich mein weiteres leben gestalten will, da bin ich inkonsequent wie nur was... ...

    Franke41, Du bist im Beruf erfolgreich. Warum? Weil Du Dein Wissen, Deine Fähigkeiten und Deine Ressourcen optimal einsetzt. Das heisst in manchen Fällen auch, sich externer Hilfe zu bedienen und/oder deren Entscheidung einfach anzunehmen.

    Versuche doch mal, diese Tugenden auf Dein Privatleben anzuwenden. Deine Frau hat sich für den Alkohol entschieden (jedenfalls momentan) und Du akzeptierst das mit der Konsequenz, sie in Liebe fallen zu lassen.

    Du nutzt diese Zeit, um Dich und Deine Kinder in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen und insbesondere Deine "Akkus" wieder aufzuladen und die Kinder zur Ruhe kommen zu lassen.

    Nutzt sie ihre Zeit auch, könnt ihr ja wieder über eine gemeinsame Fortsetzung des Familienlebens nachdenken. Nutzt sie ihre Zeit nicht, dann seid ihr wenigstens "raus" aus dem Hamsterrad.

    Viel Glück und viel Kraft auf Deinem Weg, und bitte denk' an Deine Kinder!

    LG
    Spedi

  • hallo spedi,
    dankeschön erstmal für deine worte. du hast recht damit wenn du sagst das ich meine fähigkeiten im beruf richtig einsetze. sonst wäre ich nicht da wo ich bin. (beruflich gesehen..) doch so einfach ist es nicht für mich es auf mein privatleben umzusetzen. ich kann sie im moment noch nicht in liebe fallen lassen. weiß einfach nicht wie ich im moment damit klarkommen soll, wenn ich sie dann wieder sehe und sie immer weiter "runter kommt". könnte es nicht ertragen mit ansehen zu müssen sie sich dann mit leuten abgibt mit denen sie sich sonst nicht an einen tisch gesetzt hätte. hab einfach ein problem damit ihren verfall mit ansehen zu müssen. ich weiß was du jetzt sagst. ich seh doch schon seit langem zu. aber ich bin mir sicher das, wenn ich nicht mehr bei ihr bin, sie den totalen absturz erlebt.
    hab mich einfach noch nicht damit vertraut gemacht das es eben dass ist was vielleicht passieren muß damit sie aufwacht...
    eines glaube mir, ich denke an meine kinder. ich weiß das du es nicht vorwurfsvoll gemeint hast. ich hab es auch nicht so aufgefasst. aber ich liege nachts stundenlang wach und versuche den abend revue-passieren zu lassen um vielleicht etwas zu erkennen das meine kinder betrifft. ob sie vielleicht schon wieder etwas mehr auffälligkeiten zeigen als vor ein paar wochen.
    ich hab gestern abend mit ihnen im garten ball gespielt und herumgealbert. ich sah in ihre glücklichen und lachenden gesichter. sie waren so unbeschwert und frei von sorgen. solche momente machen für mich das leben lebenswert. dann kurz darauf stell ich mir wieder die frage wie lange sie es wohl noch sein können.
    ich weiß das ich die entscheidung nur hinausschiebe... ich weiß letztendlich auch wohin das ganze führen wird... ich habe einfach nur noch zuviel angst vor diesem schritt. hab eben noch nicht genug gelitten...
    doch spüre ich von tag zu tag mehr, das ich es nicht mehr lange hinauszögern kann. das ich nicht mehr lange ihr verhalten ertragen kann und auch nicht will. es fehlt der letzte kick... aber auch den bekomm ich noch. da bin ich mir sicher. mein denken und handeln muß zum wohl meiner kinder passieren und nicht zuletzt auch für mich. dessen bin ich mir schon bewußt. auch ich werde es schaffen...
    bis dahin bin ich mehr als dankbar das ich euch alle hier getroffen habe. euch alle, die ihr mir mit euren geschichten und erlebnissen schon soviel geholfen habt. mehr als ihr alle glaubt (oder doch??)
    bin immer wieder dankbar für einen kleinen "tritt" in meinen hintern um mich ein stück weiterkommen zu lassen.
    gruß an euch alle
    Franke41

  • Hallo, ich möchte mich auch mal zu Worte melden.. Ich denke, gerade die Situation um die Kids ist äußerst bedenklich..

    Zitat von skye


    Zitat:
    mein sohn sagte gestern nacht zu mir das er es keinesfalls dulden will wenn sie wieder getrunken hat. er erinnert sie dann an ihr versprechen das sie auf eine therapie geht bzw das sie auszieen soll wenn sie es nicht macht. wahnsinn mit was er sich beschäftigen muß mit seinen 11 jahren!!!


    Als sog. erwachsenes Kind, lassen mich diese Worte gruseln. Er muss sich nicht damit beschäftigen, es ist an Dir das zu verhindern. Wenn Deine Frau im Moment nicht in der Lage ist ihren Anteil an der Erziehungsarbeit zu leisten, dann ist es an Dir das komplett zu tun. Es ist an Dir zu verhindern, dass sich ein Kind mit 11 Jahren damit beschäftigt und seiner Mutter Ultimaten stellt, dessen Konsequenzen es nicht überblicken kann.

    Ich sehe das etwas anders.. sorry, aber wie soll man sowas denn bitteschön verhindern???Meine jüngere Tochter hat mich nach dem letzten begleiteten Umgang angesprochen, dass sie ihren Vater im betrunkenen Zustand nicht mehr sehen möchte..sie hat dies auch daraufhin innerhalb ihrer Therapie thematisiert..ich denke, sie hat ein Recht so zu entscheiden und ganz ehrlich..es ist eine Krankheit steht ganz außer Frage, aber ich denke, dass es für die Kinder nicht gut ist mit dem betrunkenen Elternteil zusammenzu sein-schon gar nicht, wenn sie das nicht wollen... Er hat mit seinem nassen Geseiere sich slbst auch zuzuschreiben, dass es so gekommen ist..wenn er den Kindern erzählt,"Papa hört auf zu trinken..das verspreche ich euch!" "ich trinke seit 7.12 14Uhr nix mehr!" Oder den kindern antwortet, als sie letztes Jahr weinten, weil sie traurig über alles waren: "Soll ich euch mal ernsthaft und ehrlich sagen, wie ich mich fühle?? Ich leide, ich kann nicht mehr!" und dann nur heult und sich den Trost bei den Kindern holt...Da werden doch die Rollen vertauscht..eigentlich steht doch das elternteil da, um das Kind aufzufangen...
    Wir nehmen uns aus der Situation heraus...bekämpfen unsere Co-Anteile und die Kinder werden dem ausgesetzt???? Da stimmt doch ganz gewaltig etwas nicht!!! Sorry, das seh ich wirklich anders..und wie soll Franke bitteschön´den ganzen Erziehungsanteil alleine leisten, wenn sie doch täglich mit ihrem Dunstkreis konfrontriert werden??
    Ich habe meinem Mann verschiedene Wege angeboten..habe ihm beigestanden (Paartherapie nach der 1.LZT,versucht im Gespräch zu bleiben, ihn gefragt, welche Bereiche innerhalb der Familie er wählt, die er verantwortet..{nannte Bereiche, die aber dann liegen blieben, so dass ich mich kümmern mußte..klar, hätte ich lassen können, aber trotz Diskussionen und Gespräche mit Versprechungen, geschah nichts...und da dies der Bereich Schule war, hab ich es dann übernommen}), habe ihn gehen lassen.. er hat nie wirklich Wege gesucht..nur Umwege (bisher,vielleicht kommt er irgendwann ja selbst drauf, dass er in der Sackgasse steckt) um weitertrinken zu können...ich werde ihm die Kinder nach dem Ende des begleiteten Umgangs nicht ohne adäquate Aufsicht überlassen.. denn dies finde ich verantwortungslos.....Die Kinder sind auch krank,brauchen ggf. auch Abstand

    Franke, schau, dass deine Kinder schnellstens Hilfe bekommen.. ich finde eine Therapie genauso wichtig...sie brauchen jemand neutrales,mit dem sie ihre Sorgen, Ängste und Wut, Trauer usw. besprechen können...
    das können sie nicht mit dem nassen elternteil und auch nicht mit dem Co-abhängigen Elternteil....

    Wir sollen unsere Co-Anteile in den Griff kriegen ...unsere Kinder brauchen da aber auch Hilfe...
    LG und alles Gute...Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo Frank,

    Zitat

    ...und du? was meinst du denn wie es mir geht? nachdem du mich betrogen hast (das war vor 2 jahren!!) ok, ich geb ja zu das sowas nicht so schnell vergessen werden kann und das ich ihr weh getan habe, aber das ist für sie die einzige entschuldigung. das sie schon lange vorher auch getrunken hat sieht sie nicht mehr. klar, ist ja auch leichter jemand anderen die schuld zu geben für sein verhalten...

    Damit kann sie Dir nun natürlich ein Leben lang ein schlechtes Gewissen machen und Dich unter Druck setzen. Nun, ihr seid noch zusammen, also sollte man davon ausgehen, dass sie Dir verziehen hat - oder ist das nicht so ? Sie hat vorher getrunken, sie trinkt noch immer. Du solltest nicht länger hinnehmen, dass sie Dich immer als den Schuldigen hinstellt - sie will ja nur ihre Trinkerei legitimieren.

    Zitat

    Ich kann sie im moment noch nicht in liebe fallen lassen. weiß einfach nicht wie ich im moment damit klarkommen soll, wenn ich sie dann wieder sehe und sie immer weiter "runter kommt". könnte es nicht ertragen mit ansehen zu müssen sie sich dann mit leuten abgibt mit denen sie sich sonst nicht an einen tisch gesetzt hätte.

    Hm .... eine Frage an Dich - meinst Du solange sie sich mit "solchen" Leuten nicht abgibt ist sie doch noch etwas Besseres ? Ist es nicht eigentlich egal ob man den Penner auf der Parkbank sieht, Leute die jedes Fest und jede Feier dazu benutzen um sich "abzuschiessen" ? Menschen die nur heimlich saufen oder im stillen Kämmerchen ? Ab einem gewissen Pegel sehen sie wohl alle gleich würdelos aus und sprechen auch irgendwie die gleiche Sprache :(

    Zitat

    aber ich liege nachts stundenlang wach und versuche den abend revue-passieren zu lassen um vielleicht etwas zu erkennen das meine kinder betrifft. ob sie vielleicht schon wieder etwas mehr auffälligkeiten zeigen als vor ein paar wochen.

    Das Vertrackte daran ist Frank, dass Kinder solche Situationen lange wegstecken, übergehen, versuchen Frieden zu stiften und das die Auffälligkeiten meist erst sehr viel später auftreten. Z. B. das sie eine co-abhängigkeit entwickeln, absolut gegen Alkohol sind oder aber selber anfangen zu trinken. Du kannst das jetzt überhaupt nicht sehen, abschätzen oder "im Griff" haben.

    Natürlich lassen wir uns immer von der Hoffnung antreiben, sehen jede kurze Zurückhaltung oder Veränderung als Lichtblick, aber irgendwann kann man selber einfach nicht mehr. Man ist ausgepowert und funktioniert selber nur noch. Alles braucht seine Zeit - auch die Erkenntnis, dass man doch erst einmal eine räumliche Trennung braucht. Das bedeutet ja nicht unbedingt, dass man sich tatsächlich trennt. Aber es kann Ruhe und Erholung bringen, neue Einsichten und Ansichten, wieder Spaß und Freude ins Leben bringen.

    Du wirst Deinen Weg schon finden - geh es in Ruhe und zielstrebig an. Du weißt schliesslich, was in Dir steckt und was Du bewältigen kannst.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Servus Franke,

    ich kann Dir nur einen Hinweis aus meiner Arbeit mit Suchtkranken und deren Familien geben.

    Die meisten Kinder, die über mehr als zwei Jahre einem Elternhaus "ausgesetzt" waren in dem mindestens ein Suchtkranker (Elternteil) lebte, waren später 20x so oft von psychischen Erkrankungen betroffen, als dies bei den Vergleichsgruppen der Fall ist.

    Lies Dir mal bitte hier im Forum auch die Rubrik der erwachsenen Kinder von uns Alkoholikern durch. Obwohl ich mich regelmässig damit im Real Life beschäftige, stellt es mir hier immer wieder "die Haare auf" wenn ich die Berichte der Kinder lese und ihre Empfindungen erfahre. Das ist nur noch GRAUSAM, was wir Alkoholiker unseren Kindern zumuten, so lange wir nass sind.

    Ach ja, um Missverständnissen vorzubeugen: spätestens ab dem zweiten Lebensjahr kriegen Kinder die kranke häusliche Situation "voll" mit, auch wenn sie die Zusammenhänge noch lange nicht einordnen oder gar verstehen können. Aber ihr Grundvertrauen wird einfach nachhaltig zerstört. Das lässt sich nicht mehr "reparieren".

    Und das alles reicht Dir noch nicht, um die notwendigen Schritte einzuleiten? Du willst wirklich hautnah dabei sein, wenn sich Deine Frau zu diesem stinkenden, aufgedunsenen, zittrigen Wrack runtersäuft? Keine Angst, Du wirst in der ersten Reihe sitzen, wenn Du jetzt nicht bald die Notbremse für Dich und die Kinder ziehst. :shock:
    Du wirst auch die Ehre haben, mit "solchen" Menschen unter Deinem Dach leben zu dürfen, vielleicht sogar das Bett teilen und mehr...? :?

    Ich wünsche Dir und Deinen Kindern, dass Du bald mal Nägel mit Köpfen machst.

    LG
    Spedi

  • Hallo Kaltblut..danke für den link... ich denke, den sollte jeder gelesen haben...wirklich....

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • ein herzliches hallo an euch alle die ihr mir so viele antworten geschrieben habt.
    hab gestern versucht meine frau zu überreden das sie mit mir zum blauen kreuz nach würzburg fährt. keine chance. sie meinte nur das sie es nicht nötig hat sich wie eine alkoholikerin behandeln zu lassen... soviel zu ihrer einsicht die sie beim jugendamtstermin gezeigt hat!!!

    hallo lola, ja wir beide sind ungefähr im gleichen alter. mein nick stimmt seit ende mai allerdings nicht mehr sooo ganz. bin jetzt schon 42, aber immer noch nicht weiter mit meinem latein...
    es ist wirklich sehr schlimm wenn die eigene mutter nachmittags betrunken ist und sich die kinder die frage stellen müssen ob sie freunde einladen können oder nicht. mein sohn ist in eine klassenkameradin verliebt. naja wie man halt verliebt ist mit 11 jahren :oops:
    er sagte neulich zu mir: wenn mich anna-lena besucht und mama ist wieder betrunken dann ist aber was los. wenn sie mir das antut dann ist bei mir der ofen aus!! solche worte tun mir weh. nicht wegen meiner frau. (ok auch wegen ihr) aber hauptsächlich wegen meinem sohn weil er sich damit auseinandersetzen muß und weil es ihn belastet!! ich werde es auch nicht mehr lange dulden das ihnen weh getan wird! ich brauch noch den einen oder anderen tritt (dafür hasse ich mich!!! das ich es noch nicht so schaffe meine ich) aber ich werde es durchziehen.

    jetzt mal zu dir kaltblut:
    vielen, vielen dank für diesen link. ich hab ihn mehrmals durchgelesen und war jedesmal wieder auf neue erschüttert. weil man soviel vor augen gehalten bekommt wie es einem selsbt ergeht bzw wie es kommen kann. kaltblut, du triffst mit deinen antworten an mich immer den nagel auf den kopf und ich bin jedesmal froh wenn ich lese das du mir geantwortet hast. bitte schreib auch weiterhin deine gedanken an mich. so manches sehe ich durch deine zeilen etwas anders als vorher. ich erkenne so manchen fehler an mir und meiner denkweise. danke dafür das du mir da ein wenig geholfen hast.

    auch dank an diandra, tihaso und spedi.
    ja ich werde nägel mit köpfen machen. nein, ich will es nicht mehr mit ansehen müssen wie sie sich und uns kaputt trinkt. ja, ich werde für meine kinder da sein und werde versuchen ihnen beide elternteile zu ersetzen. wenn auch mit hilfe durch dritte bzw durch beratungsstellen. denn ich denke das ich mir alleine sehr schwer damit tun werde. aber ich habe keine scheu davor hilfe zu erfragen und auch anzunehmen.
    diandra, du hast schon recht wenn du sagst das sie sich vom penner auf der parkbank in ihrem verhalten in nichts unterscheidet. nur vom sozialen staus her ist ein unterschied... vom trinkverhalten sind sie sich ähnlich...

    ich werde jetzt dann mal nach hause gehen und sehen wie die lage so ist. heute ist wieder einer der tage wo sie trinken kann. denn die kinder haben heute keinerlei termine in sportvereinen oder musikgruppen. da muß man nicht mehr mit dem auto fahren. obwohl sie das manchmal auch nicht davon abgehalten hat betrunken auto zu fahren und die kinder zum sport zu bringen... aber auch das bekommt mann erst so mit der zeit mit. und wenn ich sie dann darauf anspreche dann stimmt es ja gar nicht das sie getrunken hat. das bilden sich die kinder und die nachbarn und die bekannten nur ein. es hat wohl schon seine bewandniss warum sie von der polizei regelmäßig kontrlliert wird. ich weiß es zwar nicht genau, aber ich denke das jemand meldung gemacht hat. zu recht!!!
    euch allen ein schönes wochenende und bleibt mir gesund bis montag
    gruß
    Franke41

  • Hallo Franke 41! Ich lese ja schon eine weile immer mal wieder bei dir mit. Ich will dich nur vor einer ganz furchtbaren Fehleinschätzung warnen. Ich dachte auch immer, meine Mutter trinkt nichts, wenn sie Auto fährt, udn erst recht nicht, wenn sie meine Kinder im Auto hat. Deshalb habe ich sie auch immer beschäftigt mit diversen Autofahrten rund um ihre Enkel.

    Tja, und dann ist sie ja mit 2, 08 Promille am Steuer erwischt worden. Nachmittags um 17.30. Tja, 2,03 Promille heißt: "Normale" Leute finden in diesem Zustand nicht mal merh ihr Auto, geschweige denn, dass sie den Zündschlüssel umdrehen können.

    Auf Deutsch gesagt: Natürlich sit sie betrunken mit meinen Kindern Auto gefahren. Nicht, weil sie bösartig war, sondern weil ein Alkoholiker jegliches Urteilsvermögen verliert. So nach dem Motto: Ach, ein Bier, geht schon. Oder doch zwei? Und danach Knoblauch oder Zwiegbeln essen? ...... usw. usw.

    Klar versuchen sich die Alkoholiker "zusammenzureißen", manche täglich. Aber es geht eben nicht ums "Zusammenreißen". Alkoholismus ist eine Krankheit, die man nicht mal eben so durch "Zusammenreißen" wegbekommt. Diese Krankheit hat den Menschen voll im Griff.

    Deshalb ist auch das, was du schreibst, ein frommer Wunsch. Sie fährt die Kinder immer nüchtern zum Sport oder sonstwohin? Mach dir nichts vor!!!!!! Sie nimmt es sich vielleicht vor, ist dann enttäuscht von sich, dass sie es nicht schafft und versucht es zu vertuschen.


    Und noch etwas: Du schreibst öfter, dass du denkst, sie habe nur "wenig" getrunken. Glaub mir, ich habe immer gedacht, meine Mutter trinkt maximal 2 Gläser Wein, und sie vertägt halt nicht viel. Tja, und an dem besagten Tag waren es 2 volle Flaschen Glühwein (übrigens kalt!!) Und das bei einem Gewicht von 45 kg.

    Lieber Franke, ich kann es verstehen, dass du deine Frau (immer noch) mit einer rosaroten Brille siehst, aber ich kann dir nur raten, ganz ganz schnell die Notbremse zu ziehen. Es geht mir dabei nicht primär um dich. Als "Kind" kann ich nur sagen: Was deine Kinder mitmachen, ist die Hölle. Und es gibt nur einen Menschen, der diese Hölle beenden kann. Das bist du!

    In diesem Sinne liebe Grüße, von der tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • einen schönen guten morgen wünsch ich euch allen, die ihr hier bei mir mitlest.
    hab ja gestern geschrieben das ich nach hause gehe und mal sehen will was abläuft im hause... tja, was soll ich sagen. anfangs war sie noch klar. doch je länger der abend wurde umso betrunkener wurde sie. der beste freund von meinem sohnemann war da. meine tochter war bei der nachbarin mit der sie in die gleiche klasse geht. der freund von meinem sohn (lukas) weiß über meine frau bescheid. er bekommt es ja auch mit. auch seine mutter hat sich mal eine zeit lang mit eingeklinkt weil sie dachte das sie es durch reden schafft meine frau davon zu überzeugen das sie krank ist. lukas hat sich auch schon al absichtlich mit meinem sohn gestritten, nur damit er nicht mehr zu ihm muß um mit ihm zu spielen. wahnsinn!!! da provziert ein 11 jähriger einen streit mit seinem besten freund weil er es nicht mehr ansehen kann das dessen mutter betrunken ist. weil es ihn einfach nervt!! solange lukas da war hat sie ja auch nichts getrunken. oder doch?? (wenn ich tini glauben darf, dann hat sie auch da schon getrunken...) aber dann beim abendessen so um 19 uhr war es vorbei mit der herrlichkeit. man kann ihr nicht mehr zusehen wenn sie dasitzt und versucht das fleisch zu schneiden, oder den salat in den mund zu führen und es einfach nicht schafft. weil sie keine koordination mehr hat. die feinmotorik ist total ausser funktion. da hat man dann schon gegessen.
    sonst hätte ich da schon lange einen anfall bekommen, doch jetzt nachdem ich beim blauen kreuz war und mir dort gesagt wurde das man eine konfrontation mit einem betrunkenen aus dem weg gehen soll, hab ich nichts gesagt. ich fühl mich aber dabei auch nicht gut...
    so ging das den ganzen abend weiter... immer mal wieder schnell raus in die garage oder in das alte haus (steht auf dem gleichen grundstück und steht leer) oder mal in die abstellkammer oder ins schlafzimmer... und mit jedem zurückkehren aus diesen räumen hat man ihr angemerkt das sie wieder "nachgetankt" hat.
    da sitzt du als mann da und könntest explodieren. wünschst dir sie wäre ein mann damit du ihm einfach eine ohrfeige verpassen kannst in deiner wut. (würde ich niemals tun!!!!) das schlimmst dabei sind jedoch dann die gespräche die sie führen möchte. zusammenhangloses und sinnloses gerede über irgendwelchen qutsch der im fernsehen gelaufen ist. selbst wenn das thema interessant gewesen wäre...man hätte ihr ja nicht folgen können dabei. jedenfalls nicht im nüchternen zustand. es nervt einfach!!!
    ich weiß das es vielleicht auch nicht richtig ist wenn man dann ihre gespräche nur mit einem ohr verfolgt und ihr dadurch zeigt das man kein interesse daran hat mit ihr zu reden. vielleicht verfällt sie dadurch immer weiter in sich zusammen und trinkt deswegen auch noch mehr. ich weiß es nicht...
    ich glaube das du recht hast Tini8 wenn du sagst das ich meine frau immer noch durch eine rosarote brille sehe. ja das tu ich wahrscheinlich immer noch. sie ist meine frau. ich hoffe immer noch das es ein allheilmittel gibt das ihr die augen öffnet und sie sich endlich in eine therapie bzw in ärztliche hände begibt. ja, ich weiß auch das ich da blauäugig durchs leben gehe. und genau dieser zustand macht mich und meine kinder so langsam kaputt. ich hasse mich für meine inkonsequenz in dieser beziehung. aber ich bin im moment noch nicht so weit das ich den letzten und wohl auch unausweichlichen schritt tun kann!!

    an lola41:
    soviel zu deinem wunsch für mich das das disaster zuhause nicht so groß ist... es gibt momente da wünsch ich mir das sie mit dem auto einen telefonverteiler anfährt. ihr dürfte nichts passieren, aber die polizei müßte eben kommen und sie müßte eine alkoholprobe abgeben. damit sie ihren führerschein für eine gewisse zeit abgeben muß!!
    das schlimmst für meine kinder ist aber auch das sich meine frau bei ihnen total gehen lässt. meine damit das es ihr egal ist ob die kinder sie betrunken sehen oder nicht. das es ihr egal ist ob meine kinder angst haben freunde einzuladen oder nicht. denn sie ist ja der felsenfesten überzeugung das sie nicht getrunken hat und wenn sie ein glas trinkt ds es ja niemand merkt!! aber bei ihrer schwester und bei ihrer freundin da passt sie auf. da wäre es für sie das schlimmst wenn die beiden sie betrunken sehen würden. mein sohn hat mir das mal gesagt, meiner frau übrigens auch. er meinte: ich fühl mich von dir so ungeliebt mama. denn es ist dir wurscht ob wir dich besoffen sehen oder ob du uns zum gespött inder schule machst. aber bei deiner schwester und bei deiner freundin passt du auf. du setzt die beiden über uns. hast du vergessen das wir deine kinder sind?!!!!!
    da bricht einem das herz, oder?? jedenfalls einemjeden nichttrinker. meine frau jedoch meinte nur das er nicht so übertreiben soll und das sie ja schließlich nicht soviel trinkt wie er jetzt sagt. das hat dir doch nur der papa eingeredet. tja, schon haben wir wieder unseren schuldigen...


    an tini8:
    hallo tini, schön von dir das du bei mir mitliest. auch sehr nett das du mir antwortest!! deine worte haben mich zum nachdenken angeregt... und wenn ich sie mir so durchlese, so muß ich mir selbst eingestehen das du möglicherweise recht hast. ich bekomm das ganze ja nicht so mit. ich geh früh um 5 uhr aus dem haus in mein büro und komm abends so um 17-17.30 uhr heim. ist halt so wenn man selbstständig ist... (aber das werde und kann ich ändern wenn ich alleine dastehen sollte...) also bekomm ich nicht mit in welchem zustand sie fährt und manchmal ist es ja auch nicht so leicht zu erkennen wie du ja selbst schreibst. obwohl ich es bei meiner frau sehen ob sie nüchtern ist oder nicht. andererseits... wer sagt mir wieviel sie getrunken hat bis ich es merke... sie wurde die letzten monate zweimal von der polizei kontrolliert und mußte "pusten". das war am vormittag. es hat nur minimal angezeigt. ich denke mal das es vom letzten abend ist oder vom abend zuvor. oder es ist ihr dauerpegel... vor ihrer selbstauferlegten abstinenz die gerade mal 4 wochen angehalten hat, hat sie so ungefähr 2 flaschen wein getrunken um "voll" zu sein. damals hab ich noch nach ihren flaschen gesucht... oder auch mal eine flasche wein und eine halbe flasche martini, oder eine flasche wein und ein paar asbach-cola als beschleuniger... das ist jedenfalls das was ich gefunden habe. ob sie vorher schon vorgeglüht hat weiß ich natürlich nicht.
    ich seh sie nur am abend und da erkenn ich dann schon am ersten wort wie sie beieinander ist. jedoch ist es wirklich so das sie ihre "trinktage" auf die tage legt wo die kinder mal nicht zum sport oder so müssen. mein sohn ist in keinem verein. er dreht lieber filme und baut sich seine kulissen selbst oder er malt bilder. dabei entspannt er richtig. meine tochter ist da mehr unterwegs. der einzige tag wo sie nicht irgendwo leichtathlitik, jazz-dance, chor, ministrantenunterricht, oder klavierunterricht hat ist das wochenende und der dienstag. und bei ihren meisten aktivitäten fährt sie mit dem fahrrade hin. es ist nur ein paar hundert meter von uns weg. also hat meine frau genug zeit um sich "herzurichten".


    wenn sie es nur ein einziges mal zugeben würde das sie getrunken hat. aber da kommt nichts diesbezüglich. es wird abgestritten obwohl sie sich dabei an allem festhalten muß um nicht umzufallen. diese ignoranz ihrer krankheit von ihr selbst macht mich fertig. da bekommst du es immer selbst noch in die schuhe geschoben... du hast mich betrogen...du hast mich hintergangen... wenn ich mal ein glas trinke dann doch nur deinetwegen weil du das getan hast... als wenn sie vorher nichts getrunken hätte...
    warum fragt sie sich nicht mal warum ich es zugelassen habe das sich eine andere frau überhaupt zwischen uns stellen kann? ich weiß das es die falsche lösung war. es war eine flucht nach vorn... doch ich habe meine fehler eingesehen, habe ihr auch versucht klar zu machen das es mich wahnsinnig macht sie betrunken zu sehen... doch alles reden nützt nichts...
    ich glaube ja manchmal das sie gar nicht trinken will, das es ihr schon manchmal durch den kopf geht was sie da anrichtet und kaputt macht mit ihrer krankheit. das sie auch versucht dagegen anzukämpfen... doch ihr "hausfreund" hat mehr einfluß auf sie als ich und ihre kinder...

    in diesem sinn wünsch ich euch allen das beste und schicke jedem einzelnen von euch einen lieben gruß
    scheut euch nicht mir zu schreiben... ich freu mich über jegliche antwort, rat und auch kritik...
    lg
    Franke41
    für alle die es interessiert... ich komme aus unterfranken lkrs: Haßberge

  • Ach lieber Franke,
    wie soll sie denn zugeben dass sie Alkohol getrunken hat? Ich bin mir nicht einmal sicher, ob dieses konsumieren so ganz bewußt passiert. Ich frage mich ob, ob es nicht ganz automatisierte Handlungen sind, die erfolgen.

    Mein Herr Ex ist derzeit auf einem Durchschnitt von 6 Bieren täglich, ab und zu noch Asbach dazu. Er ist von sich - so glaube ich der Meinung - er hat "nichts" getrunken. Oder definieren wir es als für ihn normal.

    Natürlich will auch er diskutieren, natürlich aber ist mir das - und war es schon immer - zu nervig und ich sage dann klar und deutlich: in diesem Zustand, in dem Du Dich befindest habe ich keine Lust auf Gespräche.

    Nun, nicht provuzieren ist schon eine Aussage, die ihre Berechtigung hat. Jetzt muss ich Dich aber fragen (das habe ich mich auch selber gefragt) bin ich willens mich immer von seinem Alkzustand zu überzeugen bevor ich das sage, was mir auf der Zunge liegt? Aus welchem Grund muss ich mich "kontrollieren" um hier keine Agressionen zu provuzieren. Gut, ich mache es auch für die paar Wochen, die ich noch mit ihm zusammen leben muss. Aber auch das war eine Entscheidung, die massgeblich zum Umzug beitrug.

    Rosarote Brille: sie ist Deine Frau, ja, aber Du hast auch Kinder, wie sie leiden beschreibst Du selber am Besten.

    Weißt Du, Rat und Tat können wir Dir vermutlich nicht schicken, auch wenn wir es wollten, weil Du ja für Dich das Beste herausfinden musst. Den Weg, mit dem Du selber klarkommst. Aber ich für meinen Teil habe für mich erfahren, dass ich langsam starker werde (durch jede Abgrenzung und Tage, die er nicht in meiner Nähe ist), ich spüre langsam wie meine Kopfgedanken auch das Herz erreichen, ich spüre wie ich mich auf ein Haus freue, in welchem es kein Gelalle mehr gibt oder geben soll.

    Mein Ex bot mir wieder heute nacht geschichten zum Besten (da ist Grimms Märchen nix), darauf habe ich keine Lust mehr. Ich bin irgendwann gegangen ohne großartigen Aufstand, weil es das alles gar nicht wert ist. Mir sind die Diskussionen einfach zu blöde und zu zeitraubend, mit NULL Ergebnis. Und bei Dir scheint es nicht gerade besser zu sein.

    Mein Ex benötigt sein Sprit-Level, somit hat er schon einen Zacken und eine Diskussion ist einfach sinnlos. Auch er fährt alkoholisiert Auto, was hier keinen juckt - auch nicht wenn die Flasche am Schoß liegt. Anzeigen der Nachbarn wurden von der Polizei ignoriert. Das ist hier auf dem Lande einfach so und ich hoffe, kein anderer Mensch kommt zu Schaden. Aber warum sollen wir uns darüber Gedanken machen? Ändern können wir ja wohl nichts. Zusehen müssen wir jedoch auch nicht. Sind wir konzentriert auf unser eigenes Leben, so lassen diese Gedanken nach (zumindest bei mir persönlich).

    Du scheinst Krankheitseinsicht zu erwarten. Ich befürchte, das ist zu viel verlangt von einem Kranken. Einen Eiterzahn spüren sie und tun glücklichstenfalls etwas dagegen, den Alk spüren sie nicht negativ. Wenn das Umfeld sich zurückzieht, dann sind diese vielleicht doof oder kleinkariert oder was auch immer. Ich glaube, da wird schon von den Betroffenen ein eigener Schutzwall gebaut, der nicht durchbrochen werden kann.

    Und weder Du noch ich sind Abbruchunternehmer, die sich gegen diese Schutzwälle stürzen und sie zum Einbruch bringen, oder? Alles das, was von ehemaligen Alkoholkranken bisher gesagt wurde kann oder muss ich als Co unterstreichen. So lange alles noch funktioniert gibt es keinen Grund etwas zu ändern, ein paar flotte Lügengeschichten zwischendurch vielleicht, die zeigen wie sehr man noch Herr oder Frau seiner Handlungen ist und schon hat sich der Alkoholkranke selber beruhigt. Zumindst in meinem persönlichen Fall hier.

    Herr Nachbar aus der Region Würzburg - ich komme aus Hohenlohe - deshalb Herr Nachbar: lass los ... fasse Deine Kinder an und lebt .... Lebt für Euch Euer Leben .... Ihr müsst Euch nicht trennen wenn Dir das (noch) nicht gelingt, aber erlaube Deinen Kindern ein normales Aufwachsen. Tu Ihnen das nicht an, was wir erleiden. Tu es Dir nicht an ergebnislos zu hoffen - geh statt dessen lieber ein paar Stunden mit den Kiddies spazieren und freut Euch über die Natur.

    Ich weiß, das sagt sich so leicht und ist es nicht. Aber ich gehe gerade selbigen Mist durch und merke immer wieder: den Mensch, der jetzt vor mir steht, den hätte ich nicht gewählt. Dieser Mensch ist keine Ergänzung für mich und tut mir gut, sondern ich selber schädige mich durch oder in seiner Gegenwart. Ich habe noch lange nicht alles überstanden, bin auch zuweilen traurig, enttäuscht oder was auch immer. Aber ich weiß einfach, dass so mein Leben nicht lebenswert ist. Lieber Franke, ist unser Leben nicht lebenswert? Das Leben der Kinder? Aber genau für dieses "lebenswert" müssen wir leider selber sorgen. Ich weiß bestens wie schwer das ist, aber ich weiß auch was ich hier täglich stehe ekelt mich an....

    Ich für mich will nicht tagtäglich Ekelgefühle spüren müssen, tagtäglich überlegen was ich gerade sagen darf oder mir überlegen was ich im NOtfall arzttechnisch mache wenn er mal wieder auf dem Boden liegt. Ich für meinen Teil weiß dass ein erwachsener Mensch für sich selber verantwortlich handeln muss, genau das habe ich meinem Ex übergeben und von Tag zu Tag werde ich stärker und mir wird bewußt was ich selber will und was nicht.

    ... auch wenn es zuweilen weh tut....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Servus Franke,

    inzwischen ist es doch so, dass Du alles Notwendige weisst, um Deine Zukunft und die Deiner Kinder adäquat gestalten zu können. Die Frage ist doch jetzt nur noch, handelst Du oder belässt Du Deine Kinder in dieser krank machenden Situation.

    Ich will Dir einen Fall aus meinem "Einzugsbereich" der Suchthilfe erzählen, der sich letztes Jahr im Frühling ereignet hat. Die Konstellation war Deiner sehr ähnlich (Selbständikeit des Vaters, 2 Kinder 11 und 8 Jahre, Mutter trinkt) und die Kinder zeigten bereits erste Auffälligkeiten (Streit untereinander um die eigene Familie nicht mehr besuchen zu müssen - bis hin zu Streitigkeiten in der Schule).

    Der Vater wollte nichts unternehmen, er hinge zu sehr an seiner Frau und wolle ihr "noch eine" Chance geben. Drei Monate später haben wir Anzeige gegen den Vater erstattet wegen schuldhafter Verletzung des Kindeswohls.

    Das Jugendamt wurde eingeschaltet, die Maschinerie unseres Staates setzte sich "in Bewegung". Ich kürze an dieser Stelle brutal ab, Ende der "Vorstellung"nach nur zwei weiteren Monaten: Dem Vater wurde vorläufig das Aufenthaltsbestimmungsrecht sowie das Erziehungsrecht beschnitten, die Kinder kamen in staatliche Obhut und erhielten endlich die notwendige Unterstützung, um ohne die alkoholbelastete Familie zur Ruhe kommen zu können.
    Seine Frau säuft bis heute, ist inzwischen ein Wrack, leidet an diversen alkoholbedingten Krankheiten wie Polyneuropathie, die sie inzwischen an Krücken zwingt bzw kurzfristig immer wieder in den Rollstuhl. Das Ende ist absehbar, da auch diverse Organe stark geschädigt sind. Inbesondere die Bauchspeicheldrüse ist auch schon "abgeschossen".

    Was soll ich Dir sagen, er ist immer noch bei seiner Frau, schimpft auf Staat, Suchthilfe und Gesellschaft, aber löst sich nicht von ihr.

    Soll so Deine Zukunft aussehen?

    Wach' endlich auf aus Deiner Lethargie! Das hat nichts mehr mit Treue, Eheversprechen oder Liebe zu tun, das ist nur falsche Scham und mangelnde Entschlussfreudigkeit zu Lasten der psychischen Gesundheit Deiner Kinder!

    LG an's obere Ende Bayerns,

    Spedi

  • WOW
    danke spedi!!
    die konstellation ist meiner ja wirklich sehr ähnlich. ok, so möchte ich auf keinen fall enden!! nicht ich und auch meine kids nicht.
    man verdrängt manchmal wirklich die schrecklichkeit dieser krankheit und wozu sie führt bzw führen kann. einen so drastischen fall habe ich bisher noch nicht geschildert bekommen. nochmals dankeschön...
    ich bin nicht mehr weit von dem entscheidenden schritt entfernt! denn das möchte ich nun wirklich nicht erleben müssen. oder mir selbst diese vorwürfe machen müssen das ich es zugelassen habe das meine kinder in staatliche obhut gegeben werden müssen. obwohl es in diesem konkreten fall wohl wirklich das beste für sie war!
    dankeschön nochmals für diese story aus deiner arbeitswelt.
    lg
    Franke41

  • Zitat von Franke41

    WOW
    .
    ich bin nicht mehr weit von dem entscheidenden schritt entfernt! denn das möchte ich nun wirklich nicht erleben müssen.
    Franke41


    Mach ihn endlich.. deine Kinder werden ansonsten später in eine ähnliche Beziehung gehen, weil sie versuchen anstelle der Mutter wenigstens jemand anderen zu retten oder sie geraten selbst auf die Suchtschiene... Sie brauchen einen Erwachsene an ihrer Seite, der die Dinge in die Hand nimmt.. Sorge auch dafür, dass sie eine Therapie bekommen und lernen das Erlebte zu verarbeiten.. sie brauchen eine neutrale Person und sie brauchen Den Raum, alle wut,Trauer und verlorene Hoffnung aufarbeiten zu können..
    Wenn du dich selbst nicht retten kannst, dann rette deine Kinder!!!!!! Diesen Part hat meine Schwester mich lehrt.. "Was lebst du deinen Kindern da vor? welche Art von Beziehung werden sie denn als normal empfinden?willst du, dass sie auch Co-abhängig werden?"

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • erstmal wieder ein herzliches hallo an euch alle die ihr hier mitlest bei mir.

    hab mich mal ein paar tage ausgeklinkt. am montag dieser woche war ein einschneidendes erlebnis bei mir. ich kam nach hause und bekam ein gespräch zwischen meiner frau und meinem sohn mit, indem sie mich , naja will mal sagen, nicht so gut hat dastehen lassen. sie hat meinem sohn erzählt das ich ja schließlich eine freundin hatte vor zwei jahren und das sie mir eben deswegen nicht vertrauen kann und das ja auch das der grund ist warum sie vielleicht von zeit zu zeit mal ein glas wein trinkt.
    und das alles hat sie ihm erzählt in einem zustand indem sie gerade noch so stehen konnte und ihre sprache schon so undeutlich war und auch ihre gedankensprünge so riesig waren das ihr kein normaler mensch mehr folgen kann.
    bin dann ins zimmer und plötzlich war alles ruhig. nur mein sohn sagte dann plötzlich zu ihr das sie ja jetzt alles was sie ihm erzählt hat jetzt auch mir sagen kann wenn sie sich das traut. ok, ich kürz das jetzt ein wenig ab...
    ein wort gab das andere und am schluß war es so das ich ihr klar und deutlich zu verstehen gegeben habe das ich ihr jetzt zwei wochen zeit gebe um alle nötigen schritte zu tun. ich hab ihr den weg den sie gehen MUSS wenn sie weiterhin mit uns leben will, aufgezeigt. sprich, arzt, suchtberatung, entgiftung, therapie.
    das es in zwei wochen nicht möglich ist eine therapie genehmigt zu bekommen ist mir auch klar. aber man kann auf jedenfall die nötigen schritte einleiten, oder irre ich mich da?
    ich hatte immer wahnsinnige angst vor diesem gespräch. aber was soll ich euch sagen... ich war die ruhe selbst. hab es ihr mit klaren und bestimmten worten dargelegt was wir von ihr erwarten und auch das meine entscheidung unumstößlich ist hab ich ihr klargemacht.
    ok, jetzt werdet ihr sagen, das es ja wohl keinen sinn hat einer frau die unter "strom" steht sowas zu erzählen. stimmt! aber am nächsten morgen haben wir uns weiter unterhalten und da hab ich genau das gleiche wieder zu ihr gesagt. und ich war mir noch nie so überzeugt von etwas wie diesesmal. ich hab ihr auch gesagt das ich und die kinder sie unterstützen werden wo wir önnen und soweit sie uns lässt, aber eben auch das unsere entscheidung nicht mehr verhandelbar ist.
    das gleiche gespräch kam am mittwoch abend zustande und ich hatte das erstemal das gefühl zu ihr durchzukommen.
    ok, die eine oder andere bemerkung von ihr hat mir allerdings auch gezeigt das sie noch nicht so ganz davon überzeugt ist das sie einfach eine krankheit hat die man behandeln muß. hab es ihr versucht deutlich zu machen mit beispielen die ich von einigen von euch geschrieben bekommen habe. das man eben wenn man krebs hat auch nicht einfach sagen kann, ich hab jetzt keinen krebs mehr sondern das man sich behandeln lassen muß. eben solche beispiele und vergleiche.
    sie hat sich gestern nachmittag in der buchhandlung literatur besorgt... ich hab ihr gesagt das ich es toll finde das sie sich mit dem thema wenigstens mal auseinandersetzt und sich einlesen will was da alles in einem menschen passiert wenn er alkoholkrank ist. aber auch, das ihr ihre bücher kein stück weit helfen um gesund zu werden.
    wie gesagt ihr lieben, ich bin mir dessen schon bewusst das sie sicherlich versuchen wird auf zeit zu spielen, das sie auch jetzt die starke spielen wird und uns zeigt das sie keinen alkohol trinken muß um unsere entscheidung zu ändern, das sie versuchen wird uns wieder davon zu überzeugen das wir überreagieren usw usw usw...
    aber es wird ihr nichts nützen. ich und meine kinder haben es uns fest vorgenommen das sie uns nichtmehr blenden kann mit ihren versprechungen.
    wie schon vorhin erwähnt, habe ich die ganze zeit dieses gespräch vor mir hergeschoben. hab immer wieder das gute in ihr gesucht und ja auch gefunden... aber wenn man mal damit begonnen hat es auszusprechen, fällt es gar nicht so schwer. im gegenteil, es fällt einem schon eine gewisse last von den schultern. so ging es mir jedenfalls. das ich noch nicht am ziel bin weiß ich auch, aber der anfang ist gemacht und wie heißt es immer: selbst der weiteste weg beginnt mit dem ersten schritt"!!
    in diesem sinn wünsch ich euch einen schönen tag und freue mich über eure kommentare..
    gruß an euch alle
    Franke41

  • Servus Franke,

    Zitat

    aber man kann auf jedenfall die nötigen schritte einleiten, oder irre ich mich da?

    Du irrst nicht. Zwei Wochen sind mehr als ausreichend Zeit, um alles Notwendige in die Wege zu leiten.
    Ob eine stationäre Therapie notwendig ist, wird das Gespräch mit der Suchtberatung und den Ärzten ergeben.

    Wichtig für Dich, da Du schon wieder kleine "Rückzieher" einkalkulierst (und ihr damit zugestehst?): Setze Deadlines und sorge dafür, dass die Konsequenzen bei Nichteinhaltung kompromisslos (!) durchgezogen werden.

    Warum so extrem? Ganz einfach: Du wirst sonst unglaubwürdig. Und dann hast Du verloren, ein für alle mal. Du hast da nur einen Versuch als Angehöriger. Danach diktiert "Dein Alkoholiker" die Spielregeln, weil er merkt, dass Du nicht 100% konsequent bist.

    Und noch was: Nicht Du machst Termine bei Arzt, Suchtberatung etc - das macht schön mal sie, denn schließlich muss sie auch "wollen", also soll sie sich auch darum kümmern, von A bis Z. Ganz wichtig, sonst wird das eine Nullnummer nach dem Motto: "aber ich habe doch alles getan, was Du organisiert hattest. Ich verstehe gar nicht, warum ich nicht trocken bin..."

    Ab jetzt wird das ein sehr kräftezehrendes "Spiel", das durchaus seine Tücken hat. Versuche, Dir selbst und den Kindern jeden Tag eine Stunde "Freiraum" zu organisieren mit Dingen, die Euch Spass machen und entspannen. Ihr werdet viel Kraft brauchen...

    Ich wünsch' Dir die notwendige Stärke, diesen Weg zu gehen!

    LG
    Spedi

  • Hey Ihr Lieben,
    Spedi schreibt von Konsequenzen bei Nichteinhaltung. Ein Thema, über das ich mir schon ganz lange Gedanken mache. Ich glaube, dass wir Co's ja erst langsam zum "richtigen" Verhalten geführt werden wenn wir an uns arbeiten. Dieses bedeutet für mich jetzt auch, dass es Schrittchen für Schrittchen zur Konsequenz geht (so wie es beim Franken ja auch lief). Sind aber deshalb die Zwischenschritte unkonsequent?

    Ich denke, diese kräftezehrenden Spiele sind das eigentlich anstrengende, weil wir ja wieder in die alten Muster gepresst werden und es wirklich irre ist, wie es gelingen kann durch kleine Abweichungen im Handeln unseren ganz Co-Erfahrungsschatz wieder fast zum Einbrechen zu bringen.

    Innerhalb des Themas Konsequenz und Spielmuster habe ich mich auch schon oft gefragt, wo da eigentlich beim alkoholkranken Stolz oder Eigenverantwortung gelagert sein können. Ich denke nämlich, da kommen wir wieder genau an den Punkt "Leidensdruck". Ist der groß, dann wird ein Kranker versuchen sich Hilfe zu holen und Termine klar zu machen, er/sie wird sich dann versuchen zusammen zu reißen und diese schweren Schritte gehen.

    Mich persönlich hat sehr erschreckt, dass mein Ex Lover mir partout beweisen wollte, dass er ohne Alkohol ein guter Liebhaber ist weil ich ihm sagte dass Sexualtität unter Promille für mich nicht lebbar ist, er somit auch in diesem Punkt gänzlich uninteressant geworden ist.
    Ich fragte mich wo bleibt der Stolz oder gibt es den schon nicht mehr, wenn die eigenen Ziele durch hängen und würgen erreicht werden sollen. Mein Ex kann ohne fachärztliche Hilfe nicht ohne sein, was er selbstverständlich anders sieht (obwohl schon hier klar sein müsste, dass ich eine Fahne rieche, oder gibt es tatsächlich Alkohol, der nicht riecht? Wodka habe ich mal gehört....)

    Mir fiel während eines gestrigen, recht heftigen Gesprächs mit meinem Ex an mir auf, dass ich spürte wie machtlos er war als ich ihm an den Kopf warf dass er als alkoholkranker ein Spiel nach dem anderen abzieht und andere Menschen als Spielfiguren nutzt, dass er quasi Angst vor meiner Deutlichkeit, aber auch Spontanität bekam. Der zog die Decke immer höher, so als ob er sich vor meinen Worten schützen wollte.

    Ein Moment, in dem ich spürte es ist eine Angst vor mir da - ob vor den Worten oder meinem massiven Auftreten, das ist mir nicht klar. Vor der Wahrheit sicher nicht, denn die soll und will ja nicht gesehen werden.

    Ein Problem, welches ich sehe, wenn ein Paar noch zusammenlebt. Und gerade wie bei Franke ein Partner quasi handeln muss. Im Prinzip ist Franke nun stark, weil er seine Richtlinien angegeben hat, aber wie Spedi sagt kommen wohl nun die kräftezehrenden Aktionen bei denen es so schwer ist sie zu durchschauen und dann "richtig" zu reagieren - also bewußt auf sich selber achtend und nicht auf die Worte des anderen.

    Ich spüre bei Franke die Hoffnung und bin tatsächlich gespannt, ob seine Partnerin den Weg gehen wird. Und wie er - Du, Franke - es schaffst da durch zu gehen. Das mit dem von Spedi angesprochenen einen Versuch schreckt mich dahingehend, weil meine Resultate-Ergebnisse wirklich immer über Zwischenschritte entstanden und ich somit ja schon quasi inkonsequent bin oder war.

    Für mich war auch lange die Frage, ob ich das Thema Alkohol nochmal und abschließend auf den Tisch bringen sollte. Ich habe für mich gemerkt, dass ich es musste weil es so viel gab, was ich sagen wollte - jetzt, nachdem die Wut verraucht ist und ich meinen Weg für mich gefunden habe. Wobei Franke noch die Hoffnung hegt, dass sich etwas bessert oder ändert, bzw. die Richtung anders wird.

    Das nun muss ich für meine gescheiterte Beziehung nicht in Erwägung ziehen. Ich spüre, erst recht nach dem gestrigen Gespräch, keinerlei Einsicht "ich kann auch ohne Alkohol" über die Krankheit und die Hilfsmöglichkeiten durch Ärzte wird nicht nachgedacht bei meinem Ex. Er hat sich und alles ja im Griff.

    Nun gut, für mich war wichtig, dass er mich nicht mehr im Griff hat (zumindest nicht so, wie er es meint zu haben) ich glaube, die klärenden Worte von Franke (und auch von mir bei meinem Ex) sind wichtig, aber wichtiger noch sind unsere Handlungsweisen, die wir jetzt an den Tag legen.

    Irgendwie scheinen nämlich Stolz und Ego von Alkoholiker und Co zu wanken, habe ich das Gefühl - zumindest innerhalb unserer kaputten Beziehung. Und genau da denke ich wird es sehr schwer auf einen geraden Weg zuzugehen.

    Ach Leute, ist schon ein heftiges Ding: da liebt nun Franke seine Frau, sie signalasiert ein o.k. zur Änderung und er seine Regeln. Nun aber sollten weder Misstrauen noch Kontrolle uns begleiten sondern Resultate - von beiden Seiten - erfolgen. Eigentlich also sollten wir in der Lage sein, Gefühle, Erwartungen und HOffnungen auszuscheiden und "einfach" nur abwarten was geschieht.
    Verflixt viel verlangt - denn nun kommen ja unsere co-Hoffnungsschimmer vielleicht wieder durch....

    Viel Glück und viel Kraft wünsche ich Dir, lieber Franke.

    Dagmar

  • ein herzliches hallo an euch alle die ihr hier mitlest und mir schon dadurch wieder ein stück kraft gebt.
    ich war so zuversichtlich.. war so davon überzeugt das sie mir EINMAL richtig zugehört hat... war wirklich demm irrglauben erlegen das sie endlich kapiert hat was sie den kindern antut mit ihrer trinkerei. von mir will ich gar nicht reden...
    sie saß am letzten mittwoch abend da und hatte den blick starr als ich ihr von den gesprächen die die kinder mit mir führen wegen ihrer trinkerei, erzählt habe. als ich ihr vor augen hielt WIE sehr die kinder darunter leiden und sich gedanken machen, sah sie mich mit großen augen an und sagte mit belegter stimme das sie es ja nicht gewußt habe das es uns soviel ausmacht...(das ist doch reiner hohn...)
    ich dachte wirklich das sie sich endlich mal gedanken über ihr verhalten macht. doch da hab ich mich wohl geirrt. nein, sie hat bisher nichts getrunken (soweit ich es beurteilen kann!!) denn tagsüber bin ich ja nicht zuhause. bilde mir trotzdem ein das ich es erkenne wenn sie was getrunken hat.
    wie gesagt, getrunken hat sie nichts. aber ihre äusserungen bezüglich des weges den die kinder und ich ihr aufgezeigt haben, die geben mir einfach zu denken. da werden bücher gekauft. obwohl ich die auch noch nicht gesehen hab.. da wird schon wieder davon geredet das man doch im august in den ferien ein paar tage wegfahren könnte. da wird davon gesprochen das im september irgendeine musicalreise ansteht... sie macht sich keinerlei gedanken darüber das sie zu diesem zeitpunkt wohl auf einer therapie ist. sie macht sich auch keinerlei gedanken darüber das sie zu diesem zeitpunkt nicht bei uns ist sondern eben auf therapie oder alleine..
    da wird zukunftsmusik komponiert und die gespräche in denen sie soooo einsichtig war, in denen sie alles unterschrieben hätte was wir ihr vorgeben (ich weiß es ist nicht richtig jemanden dazu zu "zwingen". aber vielleicht wächst ihre entscheidung aus der unsrigen...), all ihr bedauern das sie gezeigt hat über das was sie den kindern angetan hat und noch antut wenn sie trinkt.. ALLES vergessen!!!???
    ok, das dies eine entscheidung ist die wirklich das ganze leben verändert bei ihr ist mir schon klar. das sie auch nicht sofort losrennt und termine macht hatte ich auch nicht erwartet. und auch das letzte gespräch das so erfolgreich verlief und ihr scheinbar die augen geöffnet hat ist erst am vergangenen mittwoch abgelaufen. aber sie hätte trotzdem schon ein paar tage zeit gehabt um wenigstens ihren arzt und/oder die suchtberatung anzurufen, oder? ihre zeit läuft und läuft... aber sie unternimmt nicht das geringste in dieser sache. im gegenteil...sie ist sowas von anschmiegsam und handzahm. zu mir und auch zu unseren beiden kindern!! ich habe das gefühl sie spielt auf zeit. habe das gefühl das sie alles tut um uns milde zu stimmen, das sie uns keinerlei gründe dafür liefert das wir irgendetwas sagen könnten. sie macht voll auf "gut-wetter"!! und sie hofft das sich das ganze in wohlgefallen auflöst wenn sie nur "lieb" ist.

    es ist so zermürbend... es ist so belastend mit anzusehen wie sie ihre letzte chance verspielt. sie weiß was auf sie zukommt. sie weiß das wir es nicht mehr dulden werden das sie sich nicht helfen lässt und trotzdem macht sie keinerlei anstalten etwas zu unternehmen.wie schonmal erwähnt ist mir auch bewußt das sie nicht innerhalb von zwei wochen auf entgiftung und therapie kommt. das dauert ein paar wochen bis alle formalitäten geklärt sind. aber wenn sie nur zeigen würde das sie sich darüber gedanken macht und es auch in angriff nehmen will. aber nichts...

    einer hat geschrieben (denke es war spedy??) das es sich erst herausstellt ob sie eine stationäre therapie machen muß. gibt es sowas auch ambulant? und wenn, wie sind da die heilungschancen? kann es mir eben nicht richtig vorstellen wie sowas gehen soll. das trinken wird doch auch ausgelöst durch probleme die im alltag stecken, oder irre ich mich? meine frau sagt ja immer das sie trinkt um ihre probleme zu verarbeiten. sie denkt daran wie ich sie betrogen hab und dann macht sie eine flasche auf... (ist schon praktisch wenn man den grund für seine trinkerei kennt und vor sich hat...) also ist es doch auch so das sie wegen mir trinkt (schon klar das sie es auch machen würde wenn der wellensittich schnupfen hat. gründe kann man suchen...) dann macht sie also eine entgiftung und macht daheim eine ambulante therapie, sie sieht mich jeden tag, hat auch mit sicherheit ärger mit den kindern, mit der arbeit im haus, ...also all das was sie bisher auch als gründe nimmt um zu trinken... fällt man da nicht sofort zurück, bzw ist denn dann eine therapie nicht zwecklos? oder liege ich da völlig falsch mit meiner ansicht?
    werde heute abend wieder mit ihr reden. werde sie fragen wann sie denn jetzt einen termin bei der suchtberatung hat bzw bei ihrem arzt. dann wird sie mir schon sagen ob und wann sie denn hingeht... ich lass mich mal überraschen.
    in diesem sinn, wünsch ich euch allen viel kraft.
    bis dann, ich schreibe wieder wenn ich neues weiß...
    gruß
    Franke41

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