Die ersten Tage

  • Hallo koko,

    Du bist ja mächtig durch den Wind. Dass Dir in der Anfangszeit der Kopf brummt, ist normal. Aber solche Gedanken müssen dich nicht quälen:

    Zitat

    zu den Teilnehmern gehoere, die hier nicht erwuenscht sind.

    :?::?::?:

    Trocken werden ist ein langer Prozess (trocken bleiben ein lebenslanger), der sehr viel Arbeit mit sich erfordert. Das musst Du zunächst mal lernen und zwar Schritt für Schritt. Wichtig ist, dass Du bei dir bleibst und nicht alles auf einmal willst.


    Zitat

    Sie sind fuer mich so ein bisschen wie eine zweite Familie geworden.

    Wie steht dein "Club" denn zu deiner Krankheit? Würden deine Freunde in deinem Beisein auf Alk verzichten?


    Zitat

    so wie ich es verstanden habe, bin ich nicht mit dem ersten Glas sondern bereits mit dem Gedanken rueckfaellig

    Schön, wenn Du das bemerkst, dann kannst Du gegensteuern.

    Zitat

    Ich weiss nicht, ob es richtig war, da zu schreiben, musste es jetzt aber loswerden.

    Natürlich war es richtig. "Es" musste raus und das ist gut, denn dafür sind wir hier!

    Bis bald, ich freu mich

    LG kommal

    unterwegs...

  • Guten Morgen kommal,

    sag mal konntest Du gestern auch nicht schlafen??? Ist ja unglaublich, wie schnell ( zu welcher Zeit ) Du geschrieben hast. Hatte nicht damit gerechnet, aber wie jeden Morgen vor der Arbeit mal schnell reingeschaut. Danke nochmal!

    Du hast wohl recht, bin zur Zeit ganz schoen "durch den Wind". Wollte gestern bereits schreiben, bin aber so fertig, dass ich bereits 19.00 Uhr im Bett verschwunden bin. Verstehe nicht wirklich warum, der Entzug kann es doch nicht sein, mein Koerper muesste doch dankbar reagieren, sich nicht mehr mit diesen Schadstoffen rumaergern zu muessen. Demzufolge muesste ich fit sein. Oder koennen einen Gedanken genauso fertig machen, wie koerperliche Anstrengung.

    Das mit dem nicht erwuenscht hatte ich geschrieben, weil ich irgendwo im Forum gelesen hab, dass ihr euch (zu recht) aergert, wenn sich jemand hier nur mal so einklinkt und dann nach kurzer Zeit wieder verschwindet.
    Ich hab nun die Bedenken, weil ich so voller Zweifel, so innerlich zerrissen bin, dass ihr denkt ich meine es nicht ernst.
    Ich bin wirklich ganz schoen durcheinander, weiss noch nicht ,wie ich das schaffen soll, was ich ganz sicher weiss, ist, dass ich so!!! nicht mehr weitermachen will ("Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird, ich weiss nur, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll"- beschreibt vielleicht meine Verfassung ganz gut)
    Also habe ich angefangen, mein Leben zu aendern , mit groesseren Veraenderungen(keinen Alkohol) und kleineren (Nachhauseweg von der Arbeit durch den Park, 5-10 min Fruehsport, viel Wasser trinken, lesen, 1 xmal Wo englischkurs)

    Du fragst, wie mein Club zu meiner Krankheit steht? Ich weiss es nicht, weil ich es dort noch nicht gesagt habe. Sie wissen von meiner Bulimie und von meiner Selbstverletzung, war 2x mehrere Wochen in der Klinik und da hab ich gesagt, warum.
    Ich befuerchte mit dem Alk ist komplizierter, denke nicht, dass man wegen mir auf ihn verzichten wuerde. Diese Vorstellung waere Illusion, da der Club auch nebenbei, um sich zu finanzieren eine oeff.Kneipe ist.

    Im Moment ist die Gefahr fuer mich nicht da, bin ja in England, aber in 2 Wochen werde ich in Dtl. sein Habe Angst davor.Es erwarten mich 3 Parties, Betriebsfeier, schuelertreffen, Sommerfest vom Bikerclub.Ich weiss, hab irgendwo ganz passend gelesen, ist wie "joggen uebers Minenfeld" ,aber man rechnet mit mir. Hab den Termin extra deswegen so gelegt. Steck ganz schoen in der Zwickmuehle.

    So muss jetzt zur Arbeit
    LG Koko

  • Hallo Koko,

    laß Dich einfach erst mal feste drücken !

    Der Anfang ist auch für mich schwierig. Alles ist so neu, so umfassend - wie soll man da klar kommen ? Gefühlschaos und Fragen ohne Ende.
    Die Parties solltest Du wohl besser absagen. Wenn Du Deinen Bikerfreunden erzählst, warum Du nicht kommst: Ich könnte mir vorstellen, dass sie es verstehen werden !

    Zitat

    Ich frage jetzt nicht, ob ich das wirklich aufgeben muss, befuerchte, ich kenn die Antwort

    Warum wartest Du nicht einfach mal ab, wie es sich entwickelt ? Wichtig ist es doch erstmal, dass Du jetzt im Moment klar kommst.

    Liebe Grüße
    Biene

  • Hallo

    danke fuer eure Antworten. Damit geht es mir nun doch etwas besser.

    Davon abgesehen war der Tag heut gar nicht so schlecht. Essen hat geklappt, (nicht) trinken hat geklappt, war bei meinem Englischkurs, Spaziergang durch den Park, alles in allem ein ganz gut ausgefuellter Tag. Bei dem Kurs hab ich festgestellt, dass es mir gut tut, wenn die "grauen" Zellen wieder gefordert werden. Es blieb mir nicht verborgen, dass ich in letzter Zeit sehr vergesslich geworden bin, manchmal nicht wusste, was ich am Abend vorher erzaehlt habe oder manchmal beim sprechen "gestolpert" bin. Schon peinlich, sozusagen selbstgebastelter Alzheimer, man kann sich glaube ich, wirklich den Verstand wegsaufen.
    Gestern war ich uebrigens in diesem Alkohol- und Drogenzentrum. Dort hat sich erstmal ein Sozialarbeiter mit mit mir unterhalten und wollte alles moegliche ueber mich, meine Krankheit, meine Vorstellungen wissen. Naechste Woche hab ich noch einen Termin bei ihm und nach meinem Deutschlandbesuch treffen wir uns wieder, um zu sehen, welch Gruppe fuer mich in Frage kommt. (Soweit ich das alles verstanden habe )
    Fazit, ich zieh mich also nicht aus dem Forum zurueck auf eure Resonanz hin und versuche weiterhin Tag fuer Tag das Beste aus meiner Situation zu machen.

    Biene danke fuer den Druecker, wenn auch nur imaginaer, ist angekommen .
    Da kann man auch Entzugserscheinungen haben, ich meine wahrscheinlich war der Alkohol auch wegen meiner Einsamkeit "ein guter Freund".
    Fuehlte mich oft einsam, leb schon so lang allein (mit meinen Kindern ja, aber das ist eine andere Ebene), damit muss ich mich halt arrangieren.
    Ich schweife ab,...wollt nur mitteilen, dass es mir nach den letzten Tagen besser geht

    LG

  • Hallo,

    und wieder steht ein Wochenende vor der Tuer. Beim Einkaufen ist es mir heut echt schwer gefallen, nichts (keinen Alkohol) zu kaufen.

    Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich aus dem gruebeln nicht rauskomme. Lese schon seit geraumer Zeit hier im Forum, um mich zu beschaeftigen, abzulenken und nicht zuletzt,um zu sehen, wie ihr alle so mit dieser Krankheit umgeht, was ihr fuer Erfahrungen gemacht habt, was euch runterzieht oder hilft.

    Nachdem ich mir die Grundbausteine nochmals durchgelesen habe, frag ich mich: H a b e i c h u e b e r h a u p t e i n e C h a n c e ??? Es ist alles so verzwickt und ich weiss momentan nicht, wie ich das aendern sollte.

    Ich wohne hier in einer WG, die Mieten sind in England wahnsinnig hoch, mit einer etwa gleichalten Englaenderin zusammen. So bleiben die Kosten einigermassen ertraeglich. Ich verstehe mich sehr gut mit ihr, hat eine aehnliche Vergangenheit, getrennt von ihrem Mann, zwei grosse Kinder. Nicht zuletzt mag sie Katzen (hab auch 2 in Dtl) hatte eine, die andere hat sie sich mehr oder weniger wegen mir zugelegt. Durfte mir Ende letzten Jahres ein Kaetzchen aussuchen, ueber dass ich sozusagen, fuer die Zeit, die ich hier bin, Patenschaft habe.
    Sie ist eine Seele von Mensch, aber auch Alkoholikerin. Bis vor kurzem war das kein Problem fuer mich, wir haben abends zusammen Wein getrunken, ich meistens mehr. Nun ist das aber so eine Sache mit dem alkoholfreien Umfeld. Die Flasche Wein steht im Kuehlschrank! Auch wenn sie versucht,sich in letzter Zeit einzuschraenken, aber es waere leicht moeglich fuer mich, an Alkohol ranzukommen.
    Die Situation war fuer mich ganz o.k. Wir haben ja "nur" am Abend was getrunken. Ausserdem geht sie arbeiten und das nicht zu knapp, mit 2 Jobs.
    Im Gegensatz dazu war die Zeit, die ich mit meinen Kindern im Haus meiner Eltern gelebt habe unertraeglich.
    Durch den ganzen Alkoholkonsum war das Immunsystem meiner Mutter so kaputt, das sie von einer Krankheit in die naechste gewechselt hat. Sie wurde teilinvalide geschrieben, konnte demzufolge nicht mehr arbeiten und hatte nun den ganzen Tag Zeit zum saufen. Der Tagesablauf meiner Mutter bestand nur noch daraus, im Wohnzimmer auf der Couch vorm Fernseher zu liegen, Zigaretten auf dem Tisch, unterm Tisch Wein, Bier und ein Eimer zum Kotzen.
    Wir (meine Kinder und ich) haben das 2 Jahre mitgemacht, dann kam es zum grossen Krach zwischen meiner Tochter und meiner Mutter. Es war irgendeine Belanglosigkeit wegen der meine Mutter ausgerastet ist, hat meine Tochter aufs uebelste beschimpft, Alkoholiker koennen sehr ungerecht und ausfallend werden. Darauf hat meine Tochter ihr gesagt, sie koenne sich mit ihr unterhalten, wenn sie nuechtern ist. Das wars!!! Wie kann ihr eine "17-jaehrige Goere sowas ins Gesicht sagen". Dann hat meine Mutter meiner Tochter eine Ohrfeige verpasst, meine Tochter hat zurueckgehauen, dann ist mein Sohn dazwischen und hat meine Mutter runtergebracht(wir haben oben gewohnt). Dann kamen so Sachen, dass sie nicht mehr ihre Enkeltochter sei... Ich hab dann
    beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann. Hab die Kinder gefragt, ob wir ausziehen wollen.Sie waren sehr dafuer. Ich hab mich zwischen meinen Eltern und meinen Kindern entschieden, natuerlich fuer meine Kinder.
    Das Verhaeltnis hat sich seitdem etwas beruhigt, aber der Knacks von damals wird fuer immer bleiben.
    Ach du je, was schreib ich denn hier alles? War gar nicht so gedacht, ich hoff dass ich euch nicht ganz durcheinander gebracht habe. Vielleicht musste das mal raus. Diese ganze Geschichte hat mich damals sehr belastet.
    Vielleicht ist diese Vorgeschichte mit meiner Mutter auch daran "schuld", dass ich aufhoeren will. Ich bin nicht nur selbst Alkoholiker, sonder auch ein "erwachsenes Kind" und weiss wie sehr eine Familie darunter leiden kann.
    Aber wie ich schon anfangs beschrieben habe, besitze ich keine gute Startposition.

    LG Koko

  • Hallo Koko,
    puuh, dass Du Alkohol in der Wohnung hast (auch, wenn sie Deiner Mitbewohnerin gehört) ist gelinde gesagt schwierig, ehrlich gesagt sch...
    Wie macht Ihr dass denn jetzt ? Sitzt Ihr zusammen: Du bei Wasser und sie bei Wein ? Du sagst, sie ist auch Alkoholikerin. Dann wirst du Dich auch nicht der Illusion hingeben, dass sie Deinetwegen auf Alk zu Hause verzichten wird, richtig ?
    Aber Ihr seid eine reine Zweckgemeinschaft, wenn ich das richtig verstanden habe. So etwas kann man normalerweise recht problemlos auch wieder lösen. Hast Du mal überlegt, Dir eine andere WG zu suchen ?
    Also mir ist meine alkfreie Wohnung sehr wichtig. Gerade in den Momenten, in denen Saufdruck entsteht, bin ich froh, literweise Wasser und nicht einen Tropfen Alk im Haus zu haben !

    Übrigens: Klar hast Du eine Chance ! Es sind sicher Veränderungen notwendig, denn nur nicht trinken reicht einfach nicht, aber damit hast Du ja auch schon teilweise begonnen !

    Liebe Grüße und trockene 24 h wünscht Dir
    Biene

  • Guten Morgen Biene,

    Du hast mit Sicherheit mit Deinen Argumenten recht.
    Ja es war urspruenglich eine Zweckgemeinschaft. Ich habe die Wohnung noch per Internet in Deutschland ausgesucht. Der Hauptpunkt war die Kostenfrage. Des weiteren ,dass ich verkehrstechnisch die Moeglichkeit habe, an die Arbeit zu kommen. Wenn ich also nun das fuer und wider abwaege, sind mehr Punkte dafuer, sehr guenstige Miete, 10min bis zum Stadtzentrum, 5min bis zu einem wunderschoenen Park mit Fluss, kleiner Garten, nicht zuletzt mein Kaetzchen ( Gesellschaft gegen die Einsamkeit).Wenn ich mal Probleme mit der Miete hab, kann ich auch eine Woche spaeter zahlen.
    Ich wurde von Anfang an in die Famielie integriert, die Kinder sind sehr oft hier, hab zum Beispiel letztes Jahr meine ersten englischen Weihnachten erlebt, da ich nicht nach Hause konnte. Ausserdem gibt es hier ein kleines leerstehendes Zimmer, welches ich nutzen kann, wenn z.b. meine Kinder mich besuchen.
    Viele meiner Arbeitskollegen wohnen schlechter, aber teurer.
    Das gegenargument, wie Du schon sagst, der Alkohol, ist mir schon bewusst, ein sehr schwerwiegendes Gegenargument.

    Grob gesagt, kannst Du es Dir schon so vorstellen, sie Wein, ich Wasser, allerdings hat sie es schon versucht, etwas zu aendern, weil sie ein schlechtes Gewissen hat. Wenn wir abends zusammen fernsehen, dann trinkt sie jetzt Cola, Wein erst, wenn ich im Bett bin. Ich will mich nicht rechtfertigen( oder doch ein wenig), aber so einfach, wie es in meiner letzten e-mail scheint, sieht es fuer mich nicht aus.
    Vielleicht versuch ich nochmal mit ihr zu reden wegen Alkohol in den eigenen 4 Waenden.

    Ich weiss noch nicht so richtig, was ich machen werde. Jedenfalls danke fuer die Denkanstoesse.
    So und nun werd ich mir ueberlegen , wie ich den heutigen Tag,bzw. das Wochenende ausfuelle.

    Liebe Gruesse und ein schoenes Wochenende
    Koko

  • Hi Koko,

    Zitat von Koko

    Grob gesagt, kannst Du es Dir schon so vorstellen, sie Wein, ich Wasser, allerdings hat sie es schon versucht, etwas zu aendern, weil sie ein schlechtes Gewissen hat. Wenn wir abends zusammen fernsehen, dann trinkt sie jetzt Cola, Wein erst, wenn ich im Bett bin. Ich will mich nicht rechtfertigen( oder doch ein wenig), aber so einfach, wie es in meiner letzten e-mail scheint, sieht es fuer mich nicht aus.
    Vielleicht versuch ich nochmal mit ihr zu reden wegen Alkohol in den eigenen 4 Waenden.

    Nun, da nimmt Deine Mitbewohnerin doch zumindest ein Stück weit auf Dich Rücksicht :D Ich hatte gerade eine Idee, von der ich überhaupt nicht weiß, ob sie paktikabel ist und die sicher auch nur ein Kompromiss ist: Kann sie ihren Alk nicht woanders, statt im gemeinsamen Kühlschrank lagern ? Vielleicht ein eigener kleiner Kühlschrank in ihrem Zimmer, am besten abschließbar ? Ich weiß, dass es keine gute Lösung wäre, aber zumindest müßtest Du Dir den Wein nicht immer ansehen, wenn Du Dir was aus dem Kühlschrank holst. Optimal wäre natürlich, wenn der Alk aus der Wohnung verschwinden würde.

    Bin gespannt, was Du berichtest ! Wie ist denn Dein WE verlaufen ?

    Liebe Grüße
    Biene

  • Hallo ihr Lieben,
    Hallo Biene,

    Tja Wochenende ist nun rum und ich bin ganz zufrieden. Gestern hab ich erstmal lange geschlafen, ein wenig im Forum "geschmoekert" , Waesche gewaschen und mich nachmittags fast nur im Garten aufgehalten. Ja ich hab die Gartenarbeit fuer mich entdeckt. Haett ich nie fuer moeglich gehalten :lol: , hab es als Kind gehasst. Aber da hiess das auch nur Unkraut jaeten, und alles musste in "Reih und Glied" stehen. Ich mag es lieber ein bisschen kunterbunt, hab freie Hand, meine Mitbewohnerin ist froh, weil sie selbst so wenig Zeit hat. Hab mir auch schon ein Kraeuterbeet angelegt. So und heute e-mails beantworten, nachmittegs mit meinem Bekannten getroffen, waren 3 Stunden im Park, der ist riesig, unterwegs.( Bei dieser Gelegenheit gleich mal ausfindig gemacht, wo das Schwimmbad ist, hab vor demnaechst vielleicht doch mal schwimmen zu gehen. Hab ich frueher so oft getan und ganz vernachlaessigt.) Wetter war ja schoen, wenn auch etwas windig.

    Was mich ganz sehr gefreut hat, hab heut ne ganz lange e-mail von meiner Tochter bekommen.Sie freut sich schon, wenn ich nach Deutschland komme. Habe ihr letzte Woche das geschrieben, dass ich mit dem Alkohol aufhoeren will. Ehrlich gesagt ist es mir nicht leicht gefallen. Nein nicht dass ich ihr das sage, aber fuer mich waere es das schlimmste, meine Kinder enttaeuschen zu muessen, wenn ich es nicht schaffe. Und weil ich ja noch immer nicht frei von Zweifeln bin, hab ich wirklich Angst zu versagen. Meine Tochter hat sich sehr gefreut (Zitat "ja un das du jetz mal ernsthaft was gegen den Alkohol tun willst finde ich wirklich sehr sehr gut! So wie die Oma will man auch glaub ich wirklich nich enden! Un wenn Du siehst dass Du das alleine nich schaffst, dann musst Du Dir auch Hilfe holen!!!!") Aber es bestaerkt mich auch und gibt mir Kraft. Manchmal frage ich mich, ob ich diese tollen Kinder ueberhaupt verdient habe. Sie hatten es sicher nicht leicht. Nun das Problem mit dem Alkohol war nicht, als sie noch klein waren, aber als ich dann zu ihren Teeniezeiten mein grosses Problem mit der Bulimie hatte, haben sie immer hinter mir gestanden. Vielleicht, weil sie gesehen haben, dass ich da raus will.Trotzdem beschleicht mich immer mal wieder das Gefuehl, sie ueberfordert zu haben.

    Ach ja Biene ,
    habe mit meiner Mitbewohnerin gesprochen. So "dumm" (entschuldige) war Deine Idee gar nicht. Sie arbeitet abends immer noch in einem Lebensmittelladen, nur ueber die Strasse. Dort gibt es auch einen Kuehlschrank, wo sie ihren Wein oder Sekt lassen kann und bringt ihn dann erst nach der Arbeit mit, wenn sie ihn trinken will. Hab ihr auch gesagt, dass sie bitte keine offene Flasche im Kuehlschrank lassen soll, sie will sie dann in dem Fall mit auf ihr Zimmer nehmen.
    Das ist zwar nicht ganz so, wie es in den Grundbausteinen steht, aber zumindest werd ich nicht jedesmal, wenn ich was aus dem Kuehlschrank hole mit dem Alkohol konfrontiert.

    Wie geht es Dir eigentlich so? Du machst mir immer schon so einen starken Eindruck,bist zwar weiter als ich auch noch ziemlich am Anfang.

    Liebe Gruesse Koko

  • Hallo Koko,

    Zitat


    gerade jetzt beim schreiben wird mir bewusst, dass ich unterschiedliche Massstaebe setze, was mich betrifft und was andere betrifft
    Jedem anderen wuerde ich sagen, keiner ist vollkommen , jeder ist ein Individuum und hat das recht er selbst zu sein. Das macht es doch auch interessant, dass nicht ein Mensch wie der andere ist

    Deshalb finde ich den Austausch hier im Forum auch so wertvoll.

    Ich lerne beim lesen der anderen Beiträge, beim Antworten von Beiträgen und von meinen Einträgen und Antworten in meinem TB.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Koko,

    na, da hast Du doch zumindest einen Kompromiss mit Deiner Mitbewohnerin gefunden. Besser wie vorher ist es allemal ! Ob Du gut damit leben kannst, wird sich zeigen.

    Das Dich die Antwort Deiner Tochter freut und ängstigt glaube ich Dir gerne. Aber klasse ist es, dass Du ihr geschrieben hast. Die Sichtweisen der Kinder von Alkoholikern hier im Forum werden Dir da aber bestimmt noch weiterhelfen können.

    Ich lese wirklich gerne bei Dir. Du schreibst sehr offen und ehrlich, das gefällt mir ! Bitte mach weiter so.

    Aber eins muss ich ja doch anmerken:
    Ich soll einen starken Eindruck machen ? Ich ??? Das ist leider eine Täuschung. :( Ich trinke erst seit gut einem Monat (17.05.) keinen Alkohol mehr und in mir herrscht das absolute Kopfchaos. Jeden Tag kommt was Neues, worüber ich mir Gedanken mache... das vorherige ist deshalb aber noch lange nicht beendet. :roll: Naja, Du wirst es sehen, wenn Du im geschlossenen Bereich bist und mein Tagebuch lesen kannst.

    Liebe Grüße
    Biene

    Noch was: Schwimmen find ich prima ! Mach das mal. Ich gehe auch total gerne schwimmen - nur viel zu selten. Sollte ich vielleicht ändern.

  • Hallo Biene,

    freu mich auch immer, von Dir zu hoeren.Da siehst Du mal, was Du fuer einen Eindruck (auf mich ) machst. Aber da wirst Du wohl recht haben, vermutlich werde ich im geschuetzten Bereich bei vielen erst die "eigentlichen" Probleme sehen.Teilweise schneide ich Themen an, die ich auch lieber dort haette, muss noch etwas Geduld haben.

    Hallo

    Heut war ganz o.k.Hab auch keinen Saufdruck, ich hasse dieses Wort, aber es bringt die Sache ohne Schnoerkel und Verniedlichung auf den Punkt. Das ist gut.

    Aber ich esse mehr, hab Angst vor meiner fast vergessenen Bulimie.
    Das andere , in meinem Kopf ganz weit hinten kreist immernoch der Gedanke, vielleicht mal was trinken zu koennen...Das ist schlecht

    Bevor sich jetzt jemand auf die Tasten stuerzt, um mir zu sagen, das geht nicht gut, als Alkoholiker kann man nicht kontrolliert trinken... Ich weiss es ja und das ist das Dilemma. Warum sind diese Gedanken so hartnaeckig, weil es eine Sucht ist???
    Was ist eigentlich eine Sucht? Abhaengig sein von etwas, was man in uebermaessigen Mengen zu sich nimmt?
    Oder ist es vielleicht die Such(t)e nach etwas, was man vermisst und deswegen mit einem Ersatzmittel befriedigt?? Die Suche nach Anerkennung, nach Liebe???

    Warum hilft es nicht immer, aus den Erfahrungen anderer zu lernen? Natuerlich kann ich mir Hilfe holen, indem ich nachlese, wie andere mit bestimmten Situationen umgegangen sind und es tut ebenso gut zu wissen, dass man nicht allein mit solchen Problemen dasteht.
    Was ich sagen will, kann es sein, dass ich manche Erfahrungen wirklich selbst machen muss, um daraus zu lernen.
    nur als Beispiel: Warum glaubt das Kind der Mutter erst, dass der Herd heiss ist, nachdem(alt+b) es sich die Finger verbrannt hat. Wenn das alles so einfach waerebraeuchte man doch nur einen Ratgeber gesammelter Erfahrungen herausgeben, Pflichtlektuere, und niemand wuerde eine Fehler machen, oder?
    Aber es werden immer wieder Fehler gemacht, manchmal unbewusst, manchmal aber auch bewusst.

    Ich sollte langsam zum Ende kommen. Was mir hier beim Schreiben so alles durch den Kopf geht? Ich hoffe, ihr blickt noch durch?
    (wollt gerade sagen, hab einfach frei von der Leber weg geschrieben...ist ja schon beinahe sarkastisch :shock: ...wo kommt dieser Spruch eigentlich her?)

    So genug fuer heute, ich les mir auch nicht nochmal durch, was ich geschrieben hab, sonst loesch ich es womoeglich wieder.

    Liebe Gruesse Koko

  • Hi

    ich bin gerade nicht so zufrieden, wie es bei mir laeuft.

    Nein, ich habe nichts gertrunken, aber es faellt mir schwer. Habe nicht damit gerechnet, dass es leicht ist, aber den Weg, den ich momentan einschlage, ist ein anderer, als der, den ich gehen wollte.

    Was den Alkohol betrifft, nuechtern zu sein, ist in jedem Fall besser :) , keine Angst vor der morgendlichen Fahne (auch wenn ich sie nicht hatte, die Befurchtung war immer da und die Angst, es koennne jemand merken). Auch die bewussteren Gedanken, selbst wenn sie derzeit massiv und teilweise chaotisch auftreten, ist o.k.
    Aber es ist immernoch Verzicht. Ich weiss, dass ich es anders sehen sollte. Bin aber noch lang nicht so weit. :(

    Was mir Angst macht, (bis vor kurzem habe ich jede Nacht getraumt, meist Albtraeume ich schlafe jetzt sehr schlecht, wache irgendwann mitten in der Nacht auf und esse,( was nicht drin bleibt). Das sind keine Essanfaelle in der Groessenordnunmg, wie ich sie aus der Vergangenheit kenne, aber ich befuerchte eine Rueckkehr zur Bulimie. Beim Alkohol faengt man bei einem Rueckfall ja auch erst mit geringen Mengen an.

    Vielleicht versteht ihr dies nicht, weil die Bulimie eine ganz andere Sucht ist, aber eben auch eine Sucht. Auch wenn ich froh bin, nichts zu trinken, aber zu meiner alten Sucht zurueckzukehren ,macht mir genauso Angst.
    Die ist keineswegs besser.

    Ich weiss nicht, was ich tun soll. Hat jemand einen Rat , wie ich meine Neigung zu Suechten in positive Bahnen lenken kann? Bin nicht kuenstlerisch begabt, Sport tut mir zwar gut ( mach auch meine 1o min Fruehsport) , aber ich gehoere zu den Menschen, die sich dazu zwingen muessen, bin manchmal zu faul.

    Hoffe irgendeinen Tipp zu kriegen, auch wenn ich weiss, dass es fuer die meisten von euch mit der Bulimie schwer zu verstehen ist. Aber ich kann nicht die Meinung teilen, Hauptsache kein Alkohol.
    Solange ich das Gefuehl habe, diese Sucht, durch meine alte zu ersetzen, bin ich auf dem falschen Weg.

    So muss nun an die Arbeit, da bin ich sicher vor meinen Suechten :)
    Liebe Gruesse und einen schoenen Tag
    Koko

  • Hallo Koko,

    Süchte entwickelt niemand "einfach so". Von Magersucht weiß ich (wegen einer Freundin :( ) dass dahinter Wunsch steckt immer beherrscht zu sein, sich unter Kontrolle zu haben, oder auch nicht erwachsen zu werden, kindlich zu bleiben.

    Meistens liegt ein tiefergehendes psychisches Problem vor, das durch die Sucht kompensiert werden soll. Es kann aber auch an etwas anderem liegen wie etwa Überforderung im Beruf (aus der man keinen Ausweg sieht), langanhaltende Probleme/Überforderung bei der Kindererziehung... Irgendetwas, was einen unglücklich werden lässt, man fühlt sich selbst Nicht-Ok. Solange dieses Problem besteht, kann auch keine wirkliche Suchtfreiheit erlangt werden.

    Nicht umsonst wird Suchtverlagerung als so ein großes Problem gesehen.

    Herausfinden was nicht stimmt kannst du alleine, mit Hilfe des Forums oder (sehr empfehlenswert) mit professioneller Unterstützung.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    Dein Vorschlag sozusagen den Ursachen fuer die Suechte auf den Grund zu gehen erscheint mir als passend, wenn man etwas dagegen unternehmen will. Ich denke, dafuer kaemen einige Gruende in Frage. Ist bestimmt nicht einfach.

    Angenommen ich wollte es mit Hilfe des Forums versuchen, sollte ich da ein neues Thema eroeffnen oder hier weiterschreiben? Was wuerdest Du mir denn raten, bist ja schon etwas laenger dabei. Mich wuerde da schon besonders das Thema Suchtverlagerung interessieren.

    Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es mehr oder weniger ein Zwiegespraech mit mir selbst wird, ganz einfach ,um mein Leben zu durchleuchten und aufzuarbeiten. Waere das dann aber hier nicht fehl am Platze, da hier ja eher ein Erfahrungsaustausch stattfindet und nicht ein Selbstgespraech???

    So ganz spontan als erste Ueberlegung denke ich nicht, dass es am Job liegt, dass ich z.Zt. hier in England bin, habe ich mir selbst erkaempft und fuehle mich wohl. Aber auch in Dtl. bin ich gern zur Arbeit gegangen, ich brauche das. Hier fuehle ich mich etwas mehr gefordert, das ist gut so.

    Auch die Erziehung meiner Kinder hat mich nicht ueberfordert, im Gegenteil, sie sind das Beste, was mir passieren konnte. (Allerdings hab ich manchmal Angst, dass ich sie ueberfordert habe und teilweise hab ich mich auch sehr alleingelassen gefuehlt, da ich in den letzten 11 Jahren Mutter und Vater zugleich sein musste...stopp...doch Ueberforderung???

    Naja, ich will das erstmal hier unterbrechen und Deinen (oder den von anderen) Rat abwarten.

    Jedenfalls erstmal vielen Dank
    Liebe Gruesse Koko

  • Hallo Koko,
    ich würde Dir vorschlagen, Deine Gedanken hier einfach weiterzuschreiben. Wenn Du zu viele Threads eröffnest, wird es schnell unübersichtlich für alle.
    Ein allgemeines Thema Suchtverlagerung könnte ich mir aber schon vorstellen. Mal sehen, was die anderen so meinen....

    Ein neues Wochenende ist da... Und ? Was hast Du für heute so geplant ?
    Bei mir wird es heute eher ruhiger: Meine Kids (7+9) spielen mit ´ner Freundin, ich werde gleich mal einkaufen gehen und heute abend werde ich brav zu Hause sitzen, während mein Mann zu ´ner Party geht :( (ok, ist meine Entscheidung, ich könnte mitgehen, mir ist dort nur zuviel Alk) Deshalb melde ich mich bestimmt spätestens heute abend noch mal.

    Liebe Grüße
    Biene

  • Hi Biene,

    na schon allein? Hast es Dir vorm Computer gemuelich gemacht, was? :)
    Nun ist der Tag schon fast zu ende.
    Hab lange geschlafen, weil ich in der Nacht wieder nicht so gut schlafen konnte. Dann in aller Ruhe dan Tag angegangen.Im Garten gefruehstuckt und noch etwas die Sonne genossen. Aller Geruechte zum Trotz regnet es hier nicht nur :lol:
    Dann hab ich mich, wie eigentlich fast jedes Wochenende mit meinem Kumpel auf einen Kakao in der Stadt getroffen und dann wieder ein langer Spaziergang am Fluss entlang durch den Park.Dann stadt der ueblichen 10min heute 30min Sport gemacht (ich faules Geraet, aber immerhin) na und nun bin ich erstmal hier. Klingt doch gar nicht so verkehrt, oder?

    Uebrigens habe ich auch ein grosses Problem damit, mich zu outen :(
    Meine Mitbewohnerin weiss es natuerlich (wegen der Flaschen, die mir nun nicht mehr aus dem Kuehlschrank entgegengrinsen ) und meine Aerztin und der Sozialberater. Es an der Arbeit bekanntzugeben traue ich mich nicht. Es hat aber zu einem sehr grossen Teil mit der Angst um meinen Job zu tun. Seit etwa 3 Monaten habe ich (in derselben Firma) einen besseren Job, fuer den ich mich beworben hatte, obwohl ich nie damit gerechnet haette (hallo Selbstbewusssein!!! die anderen waren fuer mich von vorneherein besser. Hab mich beworben, weil mich eine Arbeitskollegin ermuntert hatte. zu verlieren hatte ich nichts).Das heisst nun aber ich bin noch mitten in der Probezeit und ich hab einfach nur Angst. Kann sein unberechtigt, aber man weiss ja nie wie der Arbeitgeber reagiert.
    Heute habe ich es aber meinem Kumpel gesagt. Hab also nun jemand mit dem ich hier auch drueber reden kann. Wenigstens ein kleiner Schritt.

    In Deutschland wissen es meine Kinder.Hatte es ja meiner Tochter vor einer Woche geschrieben, wobei die es eigentlich wussten, aber ich habs noch nie beim Namen genannt und noch nie wirklich angefangen, den trockenen Weg zu gehen. Bei meinen Kindern ist es mir am schwersten gefallen, weil es diejenigen sind, die ich am wenigsten enttaeuschen moechte.
    Deswegen les ich hier immer viel bei den erwachsenen Kindern mit, einmal bin ich selbst eins und zum anderen will ich mir immer vor Augen halten, wie sehr Kinder darunter leiden....selbst, wenn sie erwachsen sind

    So Biene, wieder mehr geworden

    sei lieb gegruesst Koko

  • HI Koko,
    ja, ich sitze noch vorm Rechner - aber nicht mehr lange. Habe einige Denkanstöße bekommen, die ich erstmal verarbeiten muss. Ich denke, ich melde mich morgen wieder.

    Nur noch was in Kürze:

    Zitat

    Heute habe ich es aber meinem Kumpel gesagt. Hab also nun jemand mit dem ich hier auch drueber reden kann. Wenigstens ein kleiner Schritt

    Finde ich super !!!

    Liebe Grüße
    Biene

  • Guten Morgen,

    ich moechte mal eine Frage mit einbringen, die mich schon dehr lange beschaeftigt. Schon als ich noch in meiner anderen Sucht, der Bulimie und in Depressionen gesteckt habe. Ich denke aber, dass sie fuer die Befreiung aus einer Sucht (ein Suchtmittel ist ja auch irgendwie eine Ersatzbefriedifung) sehr bedeutend ist.

    Deshalb: kann ich auch alleine gluecklich sein? Hat das jemand geschafft und wie? ( Diese Frage haette ich wohl genauso in meinen anderen Thread setzen koennen (kann ich lernen, mich selbst zu lieben), da gibt es ja einen Zusammenhang.

    Wie gesagt, setze mich schon lang damit auseinander.Ein wenig hat es sich auch gebessert, seit ich fuer mich akzeptiert habe, dass ich allein bleiben werde. Warum soll ich auf etwas warten, was nicht eintreffen wird, dieses fast zwanghafte Hoffen auf eine Beziehung und daraus resultierende Enttaeuschung.

    Ich hatte damals nach meiner Therapie begonnen, Sachen fuer mich zu tun, die ich mochte. Nachdem ich gefuehlsmaessig fast tot war, begann ich , Eindruecke wieder wahrzunehmen und zu geniessen...die Natur, Musik, Gerueche.
    Was ich lieber mit jemandem teilen wollte, hab ich eben allein getan.War allein in Ireland(ein Kindheitstraum), ein Reiturlaub(lang gehegtes, vergessenes Hobby)...aber etwas fehlt.

    Ich vermisse so, die Naehe eines Menschen, das in den Arm genommen werden, ein Kuss. Keiner der auf mich wartet, wenn ich heimkomme (ausser meinem Kaetzchen, wenigstens einer, der sich freut).Ich moechte Gefuehle teilen (geteilte Freude, ist....kennt ihr ja alle, den Spruch)
    Ich bin manchmal so muede von meinem einsamen Kampf durchs taegliche Leben, wuenschte mir eine Schulter , an die ich mich lehnen kann, die mich mal zur Ruhe kommen laesst.

    Geht es wirklich alleine gluecklich und zur inneren Ruhe zu gelangen, mit mir selbst zufrieden zu sein. Die sind alles Punkte, die ich in Bezug auf die Trockenheitsarbeit (oder Befreiung von einer Sucht) als bedeutend erachte.

    Da lande ich wieder bei der Frage, was ist (schreibe jetzt nicht falsch, da krieg ich von euch eine auf den Deckel :) ) anders an mir, warum kann ich keine Beziehung aufbauen, warum mag keiner sein Leben mit mir teilen? Nicht falsch verstehen, ich versinke jetzt nicht in Selbstmitleid (ein bisschen Wehmut vielleicht) es ist eine Frage, die halt ab und zu in meinen Gedanken auftaucht.

    PS ich rede nicht von einer kurzen Zeit, die man mal allein ist. Das kann , wenn man den Trennungsschmerz ueberwunden hat, sehr schoen sein. Neue Freiheiten, den Tagesablauf, das Famielienleben, Freizeit alees slbst bestimmen zu koennen.
    Ich rede nicht von Wochen, Monaten. Ich rede von Jahren, nicht 2 oder 3 waere alles noch im Rahmen, ich rede von mittlerweile 11 !!! Jahren.

    Mich wuerde eure Meinung, Erfahrung dazu interessieren.

    Lieben Gruss Koko

  • Ach Koko,
    ich verstehe die Frage nur zu gut, glaube aber da muss man/frau woanders anfangen.

    Ich für mich beginne mich zu leben und zu schätzen. Die passende Brille für meine Sehkraft, Klamotten, in denen ich mich wohl fühle, Menschen, die mich durch ihre Gegenwart bereichern. Nahrung, die mir gut tut.

    Das widerum spiegle ich scheinbar nach außen wieder, so wurde mir gesagt. Ich beginne ganz neue Kontakte zu entwickeln. Plätzlich kommt man hier ins Gespräch und da ins Gespräch. Einfach deshalb, weil ich in mir zufrieden bin. Ich spreche diesen oder jenen an und wenn sich ein Gespräch entwickelt schön, wenn nicht auch egal.

    Ich selber mag derzeit noch nicht an Beziehungen denken oder daran miteinander das Leben über einen Abschnitt zu teilen. Das in den Arm nehmen ect. machen auch gute Freunde - und ich kann mich selber in (und auf ;) den Arm nehmen. Ich verstehe sehr gut was Du meinst, aber ich denke, das genau ist der Punkt den wir überwinden müssen: das Gefühl nur ein anderer kann uns das geben, wonach wir uns sehnen.

    Sind wir nämlich in der Lage, uns selber das Gefühl zu vermitteln, dann suchen wir nicht händeringend nach dem Erlöser. Mit dieser Funktion ist nämlich jeder Mensch überfordert! Ich weiß für mich nicht ob ich irgendwann jemanden finden werde oder allein bleibe - aber das überlasse ich dem Schicksal.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für Dich selber,
    der Rest kommt dann von alleine, so glaube ich

    lieben Gruß von Dagmar

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!