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    Hallo,ich lese seit Wochen eifrig hier,finde aber keine Lösung für mein Problem.
    Ich bin 42 Jahre alt,habe 2Kinder,bin seit Jahren geschieden und berufstätig.
    Für meine Umgebung funktioniere ich gut,mache meinen Job gut,Kinder machen sich prima etc.Aber innerlich bin ich ziemlich am Ende.
    Ich habe eine 5jährige Beziehung hinter mir,das glaubt man kaum und ich selber auch manchmal nicht.Mein Ex hat viele Süchte,Sexsucht und Alkoholsucht.Anfangs fiel mir nur die Sexsucht so schlimm auf,damit kam ich gar nicht zurecht,weil er im laufe der Jahre dann auch zwanghaft zu Prostituierten ging,mich ständig belog und betrog etc.Ich habe viele Male versucht,die Beziehung zu beenden,aber wie das so ist,bin ich immer wieder zu ihm zurück.In den 5Jahren bin ich zweimal mit ihm zusammengezogen und nach jeweils wenigen Monaten dann mit meinen Kindern wieder weg.Er tarnk schon immer Alkohol,ich dann abends auch ein paar Gläschen Wein mit.Seine Sexsucht aber war so schlimm für mich,dass ich das Alk-Problem nicht sehen wollte?!Alles wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer,er immer unzufriedener,aggressiver,er hat mich auch einmal geschlagen(In Anwesenheit meiner Kinder),er trank dann schon morgens,anstelle von Frühstück ein Limonadenglas Rotwein,da konnte ich die Augen nicht mehr verschließen.Für mich war die Sexsucht immer schlimmer,sie ließ mich noch mehr an mir zweifeln etc.Wenn ich das so schreibe,schäme ich mich entsetzlich,was ich mit mir habe machen lassen.Vor 10Monaten habe ich ihn vor die Wahl gestellt:Ich und meine Kinder und ein gemeinsames Leben oder seine Süchte.Er hat sich für seine Süchte entschieden,er habe sooft versucht dagegen anzugehen(hatte ihn mehrfach zu Psychol.geschleppt-nach dem Studium hier weiß ich,dass das falsch und zwecklos ist),könne es aber nicht.Er ist dann ausgezogen,ich wenige Monate später auch in eine bezahlbare Wohnung mit meinen Kindern.Das ist also schon mal geschafft,wir fühlen uns hier wohl,bin meinen Kindern zuliebe immer in meinem Viertel geblieben,der Vaterder beiden lebt auch hier.
    Dennoch,viele werden jetzt sagen,na sie hat es ja geschafft.Äußerlich habe ich es geschafft,ich fühle mich befreit,dass ich nicht mehr kontrollieren muß,keine Aggressionen mehr ertragen muß usw.,ihr kennt das ja.Aber innerlich leide ich,ich komme einfach nicht darüber weg,was ich habe mit mir machen lassen,ich vermisse ihn,es ist als warte ich,dass was passiert,im Sinne von“er muß doch aufwachen ,sieht er nicht,was er verloren hat etc.“
    Insgeheim warte ich,dass was schlimmes passiert,er auffliegt(Für seine Süchte,die ja sehr teuer sind-Kaufsucht hat er auch-ist er auch kriminell geworden) und so die Kurve kriegen kann.Ich denke ununterbrochen an ihn und habe das Gefühl,in einer Warteschleife zu sein.Er unterstützt das auch,indem er immer wieder mit irgendetwas präsent ist.Mal schließt er einen PC an,dann Geschenke für die Kinder(sind nicht seine eigenen,emotional konnte er wenig mit ihnen anfangen,hat sie aber mit geschenken überhäuft),ich schulde ihm noch geld für die Kaution usw.Es hört nicht auf.Es ist so,ich warte,er meldet sich,ich bin bereit usw.
    Ich überlege mehr und mehr,ob ich den Kontakt ganz abbrechen soll,schaffe es aber nicht.Ich habe ihn sehr geliebt,auch wenn das keiner verstehen kann.Außer mir weiß keiner von seinen Problemen,er ist zudem auch noch sehr kontaktscheu und verschlossen.Warum bin ich nach 10monaten nicht weiter?Was kann ich tun?Habe jetzt sehr viel und wohl auch durcheinander geschrieben,aber ich musste das jetzt einfach mal loswerden,vielleicht weiß ja jemand einen Rat ,wie ich weiter komme.

  • Liebe Stenschnuppe,

    herzlich Willkommen. Ich habe mal gehört, daß Menschen das nicht nur paar Jahre hinbekommen, sogar ein ganzes Leben, die Kinder haben damit gelebt, haben das angenommen, leben damit und geben das gewöhnlich an ihre Kinder weiter. So bleibt unsere Co-Abhängigkeit aus erklärbaren Gründen von Generation zu Generation erhalten.

    Wenn Du Dich funktionierend leer fühlst, fehlt Dir doch was oder? Warum wir nach 10 Monaten oder nach 10 Jahren nicht weiter sind? Weil wir uns in der Warteschleife auf das konzentrieren was wir sehen und sehen wollen, bei uns sehen wir schon mal lieber aus dem Fenster oder machen Dinge die wir nicht tun wollen. Bis nichts mehr funktioniert.

    Kannst Du denn einmal aufschreiben was anders wäre, wäre der Alk nicht mehr da?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo lieber Kaltblut,danke für Deine Willkommensgrüße.
    Komischerweise waren meine früheren Beziehungen nicht von Sucht geprägt,sondern ganz normal und erfüllend.Ich frage mich,was mich an ihm so gefesselt hat und es ja noch tut.Ja,in mir ist eine unglaubliche Leere,ich funktioniere nur noch.Und ich versteh es nicht…Wenn ich mir rational vorstelle,was er mir antun durfte-ich hab es ja zugelassen-da wird mir schlecht.Emotional verdränge ich das dann,dann schreit mein Herz nach ihm und ich will ihm helfen,dass er nicht ganz verloren geht.
    Was wäre,wenn der Alk nicht wäre?Na,er hat ja noch genug andere Süchte…Im Ernst,ich kann bei ihm nicht an Genesung glauben,er ist dermaßen kaputt.Und selbst wenn,könnte ich das alles verzeihen?Wohl auch nicht.Dennoch fällt es mir unheimlich schwer,ihn ganz loszulassen.Ansonsten,ich möchte das es mir besser geht!Und eigentlich habe ich ja alles dafür getan.Ich versteh das nicht,warum mein ganzes Denken nur um ihn kreist.
    Liebe Grüße,Sternschnuppe.

  • Zitat von Sternschnuppe66

    Ansonsten,ich möchte das es mir besser geht!Und eigentlich habe ich ja alles dafür getan.Ich versteh das nicht,warum mein ganzes Denken nur um ihn kreist.

    Hallo Sternschnuppe,

    was hast Du denn getan? Alles für ihn oder für Dich?

    Dann kannst Du ja jetzt mal ganz ruhig anfangen die Sternschnuppen um Dich kreisen zu lassen. Da wird so manche Schnuppe zur aschgrauen Schuppe, es lohnt sich.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,zuerst habe ich alles für ihn getan:Reden hilfsangebote ,ihm immer wieder verziehen usw.
    Vor 10 Monaten habe ich dann alles für uns(Kinder und mich)getan:Eigene Wohnung,Abstand zu ihm,keine Angebote mehr.Ich wünsche mir nichts sehnlicher,als die Sternschnuppen um mich kreisen zu lassen,ich könnte es ja.Aber es geht nicht.Ich komme nicht zur Ruhe,mein ganzes Denken kreist nur um ihn.Wie gerne würde ich das abstellen.
    Er fehlt mir einfachLiebe Grüße,Sternschnuppe :cry:

  • Hi Sternschnuppe,

    Margaret Atwood, die eßbare Frau, vielleicht gibt es ja auch einen eßbaren Kerl, sonst ziehst Du halt noch paar Jahre Steinschnuppensuppe rein. Sportler arbeiten auch mit Gewichten, Steine im Bauch sind so ähnlich.

    Lg kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Liebe Joana,Du hast ja Recht.Mein Leben mit ihm war nie glücklich,zufrieden und ausgeglichen.Jetzt ist mein Leben natürlich ruhiger.Dennoch fehlt mir was,er?Vielleicht ist es ja die Aufregung,wer weiß.Ich weiß auch,dass das ziemlich krank ist.Vielleicht ist es auch die Enttäuschung,dass ich soviel mitgemacht habe,so viele Emotionen investiert habe,und jetzt steh ich mit leeren Händen da.Das tut weh.Liebe Grüße,Sternschnuppe

  • Ich denke,ich müßte den Kontakt ganz abbrechen und habe Angst davor.Ich trete auf der Stelle,komme nicht weiter.Müßte ich emotional viel weiter sein,nach dem was ich schon geschafft habe?Ich habe Angst,dass das jetzt immer so weiter geht.Denn wenn ich ehrlich bin,versuche ich seit Jahren von ihm loszukommen.

  • Liebe sternschnuppe,

    auch ich sage mal kurz *hallo*. :wink:

    Zitat

    Aber innerlich leide ich,ich komme einfach nicht darüber weg,was ich habe mit mir machen lassen,ich vermisse ihn,es ist als warte ich,dass was passiert,im Sinne von“er muß doch aufwachen ,sieht er nicht,was er verloren hat etc.“

    So habe ich auch lange Zeit gedacht, bis ich gelernt habe, dass ich etwas verloren habe...nämlich mich.
    Das, was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Die Sexsucht in Verbindung mit Alkohol kommt mir sehr bekannt vor, und hat mir den Selbstwert genommen. Beginne bitte, Dich selbst wieder in Deinen Mittelpunkt zu setzen...und Deine Kinder.

    Ich freue mich, daß Du den Weg hier hin gefunden hast. Hole Dir Kraft, wieder Dich zu sehen, zu fühlen.

    Liebe Grüße
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Liebe Sternschnuppe,
    mir geht es sehr Nahe was DU da schreibst und ich kann genauestens nachempfinden wie Du Dich fühlst. Auch mein Mann hat mich ständig betrogen, war sexsüchtig , hat mich regelrecht gedemütigt indem er in besoffenem Zustand vor meinen Augen andere Frauen angebaggert hat und mit ihnen losgezogen ist, mich hat stehen lassen als würde ich nicht existieren. Ich habe mich in dem Moment gefühlt als ob der Erdboden mich verschlungen hat. Es war so grausam - ich habe garnichts mehr gefühlt, ich war schockiert, ich stand da mit offenem Mund und war handlungsunfähig. Warum habe ich das mit mir machen lassen, immer wieder, diese Frage habe ich mir auch gestellt. Die Antwort: Weil ich auch süchtig war, abhängig, von ihm. Genauso bitter wie dem Alkoholiker vielleicht das Bier schmeckt und er es dennoch trinkt , immer wieder, weil ers trinken muß, so bitter war auch meine Beziehung. Immer wieder und ich kam nicht los. Das Eingeständnis , dass das mit Liebe nichts mher zu tun hat sondern eine Sucht, eine Abhängigkeit meinerseits ist war der erste Schritt aus meinem Leid. Ich habe mich auch getrennt, geheult, gelitten wie vor der Trennung. Ich mußte ertsmal anfangen mich selbst zu verstehen und meine leere Seele wieder aufzufüllen. Anfangen mich wieder selber zu lieben, zu achten, zu respektieren. Das hatte ich plötzlich begriffen. Nur wer sich selber nicht mehr achtet und wertschätzt läßt das mit sich machen. Als müßte ich von neuem Laufen lernen habe ich mich regelrecht dazu gezwungen wieder etwas für mich zutun. Zu gucken wozu ICH Lust hatte, Apetit hatte, wollte mir wass Schönes gönnen. All das war verloren gegangen, da alles sich ja immer nur um IHN drehte. Meine Gedanken kreisten sich um ihn, all mein Handeln. Habe mein Kind schon vernachlässigt, wurde depressiv, lustlos, unausstehlich. Er hat mir alle Energie gestohlen, mich aufgesogen, mich beinahe aufgefressen. Ich hatte mich garnicht mehr gespürt. Dann fing ich an mein leeres Leben wieder zu füllen, ganz langsam. Und dann spürte ich, dass ich wieder anfing aufzutauen, zu leben. Wurde immer stärker. Merkte, dass ich 'über' ihm stand, nicht mehr seine Marionette war. Es ist ein langer schmerzlicher Weg. Er ist auch für mich noch nicht abgeschlossen. Aber er lohnt sich zu gehen. Es ist der Weg zu mir selbst. Und das tolle ist, ich spüre wieder Liebe, mir ist jetzt so kalr, dass dies alles keine Liebe war, nur ein Festhalten. Wir halten an unseren Partnern genauso fest wie die an ihren Flaschen. Und ganuso sinnlos wie das Trinken ist unsere Beziehung. Wir leugnen unsere Abhängikeit genauso wie die nassen Alkoholiker. Und wir brauchenauch unsere Zeit 'trocken ' zu werden.
    Versuch DU auch Dein Leben wieder mit anderen Dingen aufzufüllen, damit ER da keinen Platz mehr hat. Egal , ob DU ihn siehst oder nicht- dann ist er keine Gefahr mehr für Dich. Wenn DU dahin kommst, dass Dein Glücksgefühl, Deine Laune nicht mehr von ihm abhängig ist, dann hast DU gewonnen. Ich wünsche Dir das DU das auch schaffst.

  • Hallo Sternschnuppe,

    und Paddy, schön das Du mal wieder da bist, ich habe Dich oft vermißt.

    Ich weiß nicht was in manchen Beziehungen abläuft, aber ich weiß, daß es gesunde Grenzen gibt und die haben wenig mit Potenz und Lust zu tun, sondern mit Grenzüberschreitung, Realitätsverlust und Endorphinproduktion oder was da auch immer im Hirn ist. Wenn der Partner Stopp sagt, dann ist das zu akzeptieren und zu respektieren, da gibt es ganz klare Grenzen und was aus vergangenen Jahrhunderten in manchen Köpfen ist entspricht einer infektiösen Fehlprogrammierung.

    Die Liebe fließt ungehindert zwischen den Grenzen, wenn sie denn da ist.

    In meiner Ehe gab es viel Sex. Manchmal war es mir zu doof wenn sie mich vernaschte und manchmal war ihr es zu doof wenn ich sie vernaschte. Irgendwann haben wir zugemacht, da floß nichts mehr ungehindert zwischen den Grenzen und das haben wir auch nicht mehr beheben können, Liebe war irgendwo, nur nie da wenn wir sie suchten. Wäre es zu Grenzüberschreitungen gekommen oder zu Verhalten wie von Pappy geschildert, wäre meine Stimme etwas höher geworden, ein Schnitt mit den scharfen Messern und ab das Ding oder ich hätte früher gleich eingepackt. Als meine Frau mir auf Dauer mein Butterbrot wegnahm, da war das nichts anderes wie kontrolliertes Trockenlegen des Partners, mit allen einschlägig bekannten Konsequenzen beider Seiten. Dabei spielte es weniger eine Rolle ob ich Alki, Coki, Schoki, Worki bin oder einfach nur verdreht ballaballa gedacht habe.

    Ich bin meiner Frau dankbar, ich kann ihr noch nicht mal böse für das Doofe am Ende unserer Beziehung sein, sie muß einfach nur weg bleiben und darf eines Tages mal wieder an meine Tür klopfen, „darf“, aber ein Muß oder Wollen oder ach und weh, kommt mit nicht mehr in die Tüte, abgeschnitten.

    Ach Paddy, Du kommst doch jetzt wieder was öfter oder?

    Lieben Gruß kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Liebe Joana,hatte heute auch Dienst,ist eben so in der Medizin.Mit den“ leeren Händen dastehn“,damit meinte ich ,dass ich ja viel verloren habe .Zum Einen auch materiell,die ganzen Umzüge haben enorme Summen verschlingt,mit was ansparen war dann nicht.Zum anderen hatte ich ja auch Zukunftspläne und Träume mit ihm.Als ich ihn vor 5Jahren kennenlernte,da wollte ich diese Beziehung-viel.auch nur grundsätzlich Beziehung-unbedingt.Mir ging es damals richtig gut,mit den Kids lief alles wunderbar,auch ich fühlte mich gut und ausgeglichen.Ich merkte schnell,dass mit ihm was nicht stimmt,aber naiv wie ich war,dachte ich,das wird schon noch,ich habe genug Kraft für beide usw.
    Meine Träume und Hoffnungen sind auch pfutsch,ich habe in Abgründe geschaut,die ich vorher nicht mal für mögl.gehalten hätte.In gewisser weise habe ich auch ein Stück unschuld verloren.Das hätte ich nicht alles wissen und erfahren müssen im Leben(meine jetzt ganz besonders die Auswüchse der Sexsucht).Ich fühle mich einfach leer,habe das Gefühl genau da zu stehen wo ich vor 5Jahren war,nur nicht so stabil wie damals.Mir ist,als hätte ich 5Jahre meines Lebens verloren.Vielleicht habe ich deshalb so an ihm festgehalten,weil ich diesen Verlust so nicht akzeptieren konnte.
    Aber es ist ja so,es war eine besch…Zeit,es ist sehr viel mehr Ruhe eingekehrt,keiner belügt mich mehr,betrügt mich und lässt seinen Frust an mir aus.Ich sollte froh sein,dass geschafft zu haben.Wenn dieses Gedankenkarusell nur nicht wäre.Ich muß leider fast ununterbrochen an ihn denken,und das hasse ich,dass hat er null verdient.Ich verstehe so vieles eben nicht und ich bin mir auch nicht sicher,ob ich das je kapieren werde.Liebe Grüße,Sternschnuppe

  • Liebe Joana,hatte heute auch Dienst,ist eben so in der Medizin.Mit den“ leeren Händen dastehn“,damit meinte ich ,dass ich ja viel verloren habe .Zum Einen auch materiell,die ganzen Umzüge haben enorme Summen verschlingt,mit was ansparen war dann nicht.Zum anderen hatte ich ja auch Zukunftspläne und Träume mit ihm.Als ich ihn vor 5Jahren kennenlernte,da wollte ich diese Beziehung-viel.auch nur grundsätzlich Beziehung-unbedingt.Mir ging es damals richtig gut,mit den Kids lief alles wunderbar,auch ich fühlte mich gut und ausgeglichen.Ich merkte schnell,dass mit ihm was nicht stimmt,aber naiv wie ich war,dachte ich,das wird schon noch,ich habe genug Kraft für beide usw.
    Meine Träume und Hoffnungen sind auch pfutsch,ich habe in Abgründe geschaut,die ich vorher nicht mal für mögl.gehalten hätte.In gewisser weise habe ich auch ein Stück unschuld verloren.Das hätte ich nicht alles wissen und erfahren müssen im Leben(meine jetzt ganz besonders die Auswüchse der Sexsucht).Ich fühle mich einfach leer,habe das Gefühl genau da zu stehen wo ich vor 5Jahren war,nur nicht so stabil wie damals.Mir ist,als hätte ich 5Jahre meines Lebens verloren.Vielleicht habe ich deshalb so an ihm festgehalten,weil ich diesen Verlust so nicht akzeptieren konnte.
    Aber es ist ja so,es war eine besch…Zeit,es ist sehr viel mehr Ruhe eingekehrt,keiner belügt mich mehr,betrügt mich und lässt seinen Frust an mir aus.Ich sollte froh sein,dass geschafft zu haben.Wenn dieses Gedankenkarusell nur nicht wäre.Ich muß leider fast ununterbrochen an ihn denken,und das hasse ich,dass hat er null verdient.Ich verstehe so vieles eben nicht und ich bin mir auch nicht sicher,ob ich das je kapieren werde.Liebe Grüße,Sternschnuppe

  • Hallo Sternschnuppe!
    Hmja, eigentlich solltest du froh sein, weil es dir jetzt doch besser geht.
    Aber dem ist nicht so. Du bist jetzt in ein Loch gefallen. Alles ist anders, nur deine Gefühle reagieren nicht nach.
    Bei mir gab es auch ein Riesendurcheinander, als mein Mann nach den langen Jahren endlich trocken wurde. Eigentlich habe ich mich nur gefreut, aber ....?
    Hier im Forum haben mir dann viele zu einer Therapie geraten, was ein extrem wichtiger Schritt für mich war. Ich habe schon so viel aufgearbeitet, fühle mich viel stärker.
    Vielleicht würde dir auch fachliche Hilfe weiterhelfen. Also ich kann das nur empfehlen. Kostet nix. Krankenkasse zahlt (allerdings nicht alle Therapeuten - musst du raussuchen).
    Hier im Forum sollst du natürlich weiterlesen. Hier geschieht Soforthilfe durch "Praktiker".
    Wünsche dir für heute einen ruhigen Abend, schöne Stunden mit deinen Kindern und eine gute Nacht,
    liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,ja ich habe auch schon an eine therapie gedacht.Denn anscheinend komme ich allein da nicht raus.Wieterlesen tu ich auf jeden Fall;es ist schön zu wissen,dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist.Dir noch ein schönes We,liebe Grüße,Sternschnuppe

  • Hallp Paddy,
    erst mal vielen Dank,dass Du mir geschrieben hast.Du hast ja das Gleiche mit Deinem Ex erlebt wie ich,und ich dachte schon,diese Kombinationaus Sexsucht und Alkoholismus gäbe es nicht noch mal.Habe viel im Sexsuchtforum gelesen und gelernt und hier im Forum ebenso;nirgends ist mir jemand mit dieser Kombination begegnet.Und die hat es ja in sich…
    Für mich war immer die Sexsucht unerträglicher,so dass ich das Alkproblem als solches erst in unserem letzten Jahr erkannte.Die Kombination der beiden Süchte wirft mir viele Fragen auf.
    Was war zuerst da?Die Sexsucht und aus scham und Frust brauchte er den Alkohol zum betäuben?Oder andersrum,zuerst das Alkproblem und daraus resultierend wegen Enthemmung und kummer die Sexsucht?Da sich beides im Laufe der 5Jahre verschlimmerte,frage ich mich nach meiner Mitschuld.Konsumierte er umso mehr wie ich ihn kontrollierte,schnüffelte und zur Rede stellte?Diese Fragen lassen mich nicht zur Ruhe kommen.Ich denke diese Fragen kennst Du auch.
    Äußerlich habe ich mich ja abgegrenzt,aber innerlich ist er nach wie vor präsent.Wenn er anruft und sagt er kommt wegen diesem und jenen vorbei,dann freu ich mich sogar.Und mach mich schick.Wenn er dann wieder ätzend war,bin ich enttäuscht und wütend auf mich.Es ist nicht so,dass ich ihn zurück wollte,schon gar nicht um jeden Preis.An Genesung bei ihm galaube ich kaum,dafür ist bei ihm zu viel kaputt.Es würde Jahre dauern,bis er-vorausgesetzt er würde es begreifen und wollen-da einigermaßen genesen wäre,und die gemeinsamen 5Jahre hat er nicht genutzt,trotz aller hilfsangebote von mir.Er hat die Süchte schon über 10Jahre nach eigenen Aussagen.Im Gegensatz zu Deinem Ex hat meiner nicht normale Frauen angebaggert,sondern ist ausschl.zu Prostituierten gegangen.Und wenn ich ihn ertappt hatte,hatte er noch nicht mal das Gefühl mich betrogen zu haben,er empfand es als Dienstleistung!Da fehlen einem die Worte.Das in Deiner Gegenwart zu tun ist auch die Krönung,absolut respektlos.Du Arme,Du musstest es ja mitbekommen.Schrecklich.Meiner war schon viel zu kaputt,keinerlei Selbstwertgefühl um ne Frau anzubaggern.Es ging ihm auch nicht ums Erobern oder ne Beziehung,nein es ging nur um Sex.Und mich hat er nicht angerührt…
    Und dazu die Alk-bedingte Streitsucht,Überheblichkeit usw.,das brauch ich ja nicht zu beschreiben,das volle Programm eben.Zum Glück habe ich nur mich selbst vernachlässigt und nicht meine Kinder.Ich hatte immer das Gefühl,er sei mein drittes Kind,nur viel anstrengender als meine anderen beiden zusammenIch habe nur noch funktioniert.Deshalb jetzt auch diese Leere in mir,ich wurde ja meiner „Aufgabe“beraubt.
    Ich würde mich gerne den schönen Dingen hingeben,mich verlieben etc.Aber ich bin blockiert.Liebe Paddy,wie lange ist denn das bei Dir jetzt her?Kannst du wieder lieben?Hast Du ne Therapie gemacht?Ich werde jetzt mal deine Geschichte lesen.Ein schönes We wünsche ich Dir und sorry für so viel Text,aber das musste jetzt raus.Sternschnuppe

  • Tja, ich würde sagen,
    die Sexsucht - oder den Wunsch nach Sexualtität, den lebte mein Ex auch. Allerdings habe ich den Eindruck dass derzeit bei ihm so viel in der Richtung nicht mehr geht und diese vermeintliche Sexsucht vielleicht auch das ist, dass er sich beweisen will, dass es "doch" noch geht.

    Ich empfand es anfänglich so, dass im Laufe unserer jahrelangen Beziehung von seiner Seite etwas mehr Aufregung ins Sexleben sollte, was ich an und für sich nicht schlimm fand.

    Irgendwann einmal wurden die Wünsche etwas komischer und für mich schwerer nachvollziehbar, dann konnte ich mich nicht mehr damit identifizieren und fand keinen Spaß mehr daran. Ich hatte den Eindruck : je mehr Alk desto Extremer. Durch den Alk konnte er sich wohl weniger spüren, deshalb musste es extremer werden. Demnach wäre in dem Fall durch den Alk eine andere Art von Sex/Erotik entstanden.

    Mitschuld??? Nee, sehe ich für mich nicht - solange es schön ist und Spaß macht o.k. Wenn es beginnt, dass ich mich nicht mehr wohlfühle, dann klappt es nicht mehr. Schuld oder Unschuld gibt es da nicht für mich sondern nur ein "nicht mehr passen".

    Verlieben? Vielleicht kann ich das irgendwann mal wieder. Derzeit muss ich für mich erstmal wieder den BOden unter den Füßen kriegen und richtig abschließen.

    Ich denke bei meinem Ex, dass sein wirkliches Selbstbewußtsein nicht das größte ist - auch wenn er überheblich nach außen wirkt. Die Sexualität und Potenz dürte er selber spüren ist nicht mehr selbige wie zuvor. Eventuell will er immer wieder beweisen welch toller Hecht er ist - das Ergebnis bekommt er nie und deshalb mehr und mehr und mehr, und exotischer und exotischer und exotischer....

    Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich das gar nicht mehr erspüren will.

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Liebe Sternschnuppe66,

    ich habe Dich ja schon in anderen Threads gelesen und jetzt habe ich endlich einmal Deinen Thread gelesen. Zuallererst: nachträglich herzlich willkommen hier im Forum und ich glaube, hier bist Du genau richtig! :)

    Ich habe in Deinen Texten so viele Stellen gefunden, auf die ich antworten möchte, aber vielleicht ist das gar nicht so wichtig, weil diese eine Stelle ausreicht:

    Zitat von Sternschnuppe66


    Deshalb jetzt auch diese Leere in mir,ich wurde ja meiner „Aufgabe“beraubt.
    Ich würde mich gerne den schönen Dingen hingeben,mich verlieben etc.Aber ich bin blockiert.

    Liebe Sternschnuppe66, Du bist nicht "Deiner" Aufgabe beraubt worden. Du bist einer Aufgabe beraubt worden, die nie Deine hätte sein sollen! Und dafür hast Du jetzt die nötige "Leere" (d.h. Zeit und Energie! :)) um Dich um Deine wirkliche Aufgabe zu kümmern: um DICH!

    Und zu dieser Aufgabe gehört sicher ganz dringend, dass Du alles dransetzt, dass es Dir schnell besser geht, dass Du Dich nicht mehr "blockiert" fühlst. Das Forum ist eine grossartige Hilfe, aber vielleicht reicht es nicht ganz aus? Vielleicht wäre eine Therapie als Ergänzung das Richtige? Oder eine richtige Selbsthilfegruppe?

    Und zu Deiner Aufgabe gehört es auch, dass Du nicht zu streng mit Dir selber bist, dass Du Dich nicht auch noch fertigmachst damit, dass es Dir nicht schnell genug geht mit Deinem "Gesundwerden" und dass Du nicht genug "kapierst" und dass das Gedankenkarussell weiter dreht. (Ich bin auch sowas von ungeduldig mit mir und meinen Mini-Fortschrittchen und dann bekomme ich auch immer das zu hören und jetzt schreibe ich es ganz frech bei Dir hin, als ob's meine eigene Weisheit wäre! ;) Aber Du kannst ja in meinem Thread nachlesen, wer alles mir so lieb zuredet, nicht zu streng mit mir selber zu sein. :))

    Und tu Dir was Gutes wo Du nur kannst! Und schreib hier und lies hier und tausche Dich aus, das hilft enorm!!!

    Ich wünsche Dir alles Gute und auch viel Spass bei DEINER Aufgabe und schicke liebe Grüsse,

    c.

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