An die die rückfällig wurden!

  • Hallo Pia,
    ich hatte bisher auch noch keinen Rückfall, seit ich hier bin.Und mit dem Rückfall einplanen hab ich auch so meine Probleme.Ich bin auch vor nichts gefeit in meinem Leben, aber ich kann es so ausrichten, das ich so lebe, das Risiko so niedrig wie möglich zu halten.
    Jeder ist schlußendllich für sich verantwortlich, auch wie er mit bestimmten Threads umgeht. Man darf die Eigendynmaik von manchen Dingen nicht unterschätzten.
    Und mit einem Rückfall seh ich es für mich persönlich so, ich weiß nicht wie der ausgeht, dewegen hab ich persönlich auch da kein Hintertürchen für mich offen.
    Aber wenn er den hier passiert, sollte man diesen Menschen eine Chance geben und sie respektvoll behandeln.
    Und wenn dich was runterzieht Pia, laß die Finger davon, egal was es ist.Du hast es doch selber schon erlebt, einen Rückfall.
    Ich ja irgendwie auch, über Jahre, bis ich an den Punkt gekommen bin, wo es nicht mehr anders ging, und da will ich nicht mehr hinkommen.
    LG
    Jürgen

  • Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

    Das Rückfälle passieren, sehen wir doch immer wieder. Ob in der SHG, der Therapiegruppe, oder eben hier im Forum. Das ist doch nichts Neues. Das soll nicht heißen, dass sie dazu gehören.
    Aber nur weil andere rückfällig werden, muss ich das doch noch lange nicht.

    Wenn jemanden das so sehr belastet, sollte man vielleicht erstmal bei sich selbst schauen. Für mich ist das ein Zeichen, dass da ein erhebliches Maß an Eigenverantwortung fehlt.

    Oliver

  • Eins weiß ich mit Sicherheit, ich werde mir keinen Rückfall einplanen.
    Ich kenne den Ablauf wie es bei mir läuft würde ich unkonsequent werde, also kein Hintertürchen, was ich auch nicht habe.

    lg Pia

  • Doch ich bin für mich verantwortlich!

    Diese Frage kann ich nicht beantworten, ich kenne die Antwort nicht!

    Liebe Grüße Pia

  • Rückfall! Ja einen Rückfall hatte ich wohl auch. Im August 06 war ich mir der Bedeutung meines Versuches, nicht mehr zu trinken zu wollen allerdings auch absolut nicht bewußt. Deshalb das "wohl", wobei es rückblickend betrachtet wahrscheinlich keinen Unterschied gemacht hätte, ob ich es wirklich will oder nicht. Das Lust/Unlust-Gefüge schlug noch pro Alkohol aus. Da hätte mir mehr Einsicht meiner Meinung nach auch nicht geholfen.

    Ausschlaggebend war eine Situation, die mich überfordert hat. Also habe ich mich meinem Vehaltensmuster gemäß, aus der Situation in den Alkohol geflüchtet.

    Ich finde es gut, dass hier über das Thema Rückfall diskutiert wird. Ich jedenfalls habe Angst vor einem Rückfall. Ich habe keine Angst das ich es mit mir heute oder morgen soweit kommen lasse aber grundsätzlich sehe ich die Gefahr für mich schon.

    So war der Spruch auch ist, dass man nach einem Rückfall wieder aufstehen muss und kann, so kann er auch als Hintertür mißbraucht werden. Die 2 Seiten einer Medaille, wie ich finde.

    Die lebenslange Beachtung unserer Grundbausteine bietet mir das Handwerkszeug um einen Rückfall zu vermeiden. Ein Rückfall, der auch meiner Meinung nach in den Gedanken und deren Nichtbeachtung beginnt.

    Meine Therapeutin meinte einmal sinngemäß zu mir, es ginge bei meiner Therapie nicht darum zu vermitteln, wieviel Unlust Alkohol auslöst (das wüßte ich selber), sondern zu erkennen, um wieviel mehr Lust ich durch ein trockenes Leben gewinnen würde. Das ist genau das was ich zur Zeit erlebe. Lust gewinnen und Unlust vermeiden. Unser aller ureigenes Handlungsprinzip.

  • Zitat von Frank2008


    Meine Therapeutin meinte einmal sinngemäß zu mir, es ginge bei meiner Therapie nicht darum zu vermitteln, wieviel Unlust Alkohol auslöst (das wüßte ich selber), sondern zu erkennen, um wieviel mehr Lust ich durch ein trockenes Leben gewinnen würde. Das ist genau das was ich zur Zeit erlebe. Lust gewinnen und Unlust vermeiden. Unser aller ureigenes Handlungsprinzip.

    Ich teile deine Meinung Frank. Auch dieser Spruch ist sehr wertvoll, denn viele schauen nur auf den Verlust Alk, sehen aber nicht die Sonnenseite ohne Alk.
    Das gute Gefühl was in uns aufsteigt ist schnell in Gewohnheit umgewandelt, aber das Entbehren, das damit verbunden ist trocken zu leben, wird oft als Last gesehen!

    Alles liebe Pia

  • Zitat von Frank2008

    Das ist genau das was ich zur Zeit erlebe. Lust gewinnen und Unlust vermeiden. Unser aller ureigenes Handlungsprinzip.


    Hallo Frank,

    ich fürchte hier unterliegst du einem Irrtum. Wenn wir prinzipiell nur nach Lust streben und Unlust vermeiden wollen würden, dann wäre das Leben ganz schön arm. Wir wären ja dann sozusagen "Sklaven der Lust". Ich bin überzeugt davon, dass unser ureigenes Handlungsprinzip "Sinn finden" heißt. Was wir suchen ist ein Sinn in unserem Leben, etwas für das es sich zu leben lohnt - denn allein so ein Sinn macht unser Leben lebenswert. Wie und wo dieser Sinn zu finden ist, dass ist die ureigene Aufgabe eines jeden Menschen - und es gibt tausende Antworten darauf.

    Haben wir einen Sinn, eine Aufgabe gefunden, stellen wir auch gerne mal unsere Lust zurück - und tun auch Dinge, zu denen wir vielleicht überhaupt keine Lust haben - wenn sie denn dafür nur sinnvoll sind.

    Wer sich nur nach Lust/Unlust orientiert, wird langfristig kaum glücklich werden. Der Mensch strebt halt nach mehr als nur nach Lustbefriedigung.

    Ich weiß, dass dieser Einwurf etwas off-topic ist, aber mir war diese Erwiederung einfach wichtig, da ich denke, dass dieser Gedanke der Vorrangigkeit von Sinn gegenüber von Lust zentral ist bei der Erreichung einer stabilen Abstinenz/Trockenheit.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Guten Morgen,

    ich möchte einmal einen Gedanken zu diesem Thema aufschreiben,
    der mir des öfteren durch den Sinn geht.
    Ich bin jetzt fast zwei Jahre trocken. Das ist mein erster ernsthafter
    Versuch dem Teufelskreis der Sucht zu entfliehen. Die Trinkpausen
    vorher, das war alles nur halbherzig. Im Grunde genommen wußte
    ich da stets, das ich wieder trinken wollte.

    Wie ich hier ankam, erlebte ich viele "Ahhs und Ohhhs", erfuhr viele
    Dinge, die ich vorher nie in einen Zusammenhang mit meiner Sauferei
    gebracht hätte. Begriffe wie "nasses/trockenes Denken", waren
    vorher Begriffe mit denen ich nichts anfangen konnte. Oder "Psychische
    und Physische Distanz" zu Alkohol. Ich habe das alles regelrecht in mich
    aufgesogen und die Hilfe die ich dazu bekam dankend angenommen.
    Ich habe mich damals voller Elan und Zuversicht auf diesen neuen
    Weg begeben und es hat mir sehr viel Freude bereitet die Ratschläge
    in die Tat umzusetzen.

    Heute denke ich manchmal, "Was wäre wenn du einen Rückfall hättest?"
    Ich kenne mein Suchtpotenzial ja ganz genau. Ich weiß das, wenn ich
    erst einmal meine "Hemmschwelle" überwunden hätte, es niemals
    bei "einem oder zwei Gläsern" bleiben würde. Sicherlich würde ich
    schnell noch tiefer absinken wie zuvor.

    Diesmal ist mir der Weg in die Trockenheit relativ leicht gefallen.
    Wie aber würde es aussehen, wenn ich diesen Weg noch einmal
    beginnen müßte? Ohne die vielen "Ahhs und Ohhs" die mir damals
    so viel Freude bereitet haben?. Wenn ich genau wüßte was auf
    mich zukommt. Wenn ich wüßte was ich alles unternehmen müßte
    um dann wieder den Weg in die Trockenheit zu finden.
    Wird mir dieser Gang dann wieder so einfach sein?
    Vor (fast) zwei Jahren hat mich die Neugier auf ein trockenes
    Leben geradezu beflügelt einen Aufbruch in ein neues Leben zu wagen.


    Wäre es Heute wieder so einfach von vorne zu beginnen?
    Für mich persönlich denke ich nein.

    LG
    Paolo

    P.S.
    Ich lebe heute viel unbeschwerter und glücklicher wie
    früher. Mein Leben hat sich sehr zum Guten hin verändert.
    Ich weiß auch das der Weg in die Trockenheit nie beendet
    sein wird und Gefahr eines Rückfalles immer vorhanden ist,
    das darf man nie kleinreden.

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Kleine Anm. noch.

    Früher soff ich mit der Selbstlüge, das ich "ja bald aufhören werde, das bald Schluss sei mit der Sauferei"

    Heute (bei einem Rückfall) würde ich Saufen mit der Erkenntnis des Untergangs.

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Paolo !!!!!!!!!!!!

    Ich kenne einige alkoholkranke Menschen, die schon 10, 12, 15 Jahre oder länger trocken waren, die nach dieser langer Zeit der Abstinenz wieder angefangen haben, zu trinken. Die Frage nach dem "WARUM" konnte mir niemand so genau beantworten. Nur eines haben alle gemeinsam. Sie fingen nach diesen Rückschritten nicht mehr von "NULL" an. Sie erkämpften sich wieder, bzw. noch, erneut ihre Trockenheit. Ein Rückfall muß nicht zwangsläufig den "Untergang" bedeuten. Da ich, wie Du, meine Schwächen kenne, oder besser gesagt, kennen gelernt habe und ich das Gefühl habe, dass ich auf "Krisensituationen" besser reagieren kann, als zu früheren Zeiten, versuche ich möglichst gut, die Abstienz, zu halten. Ich sage "VERSUCHE" mit aller Kraft und allem Wissen. Bis bald.


    Karlheinz

  • Hallo Karlheinz,

    klar schaffen das viele, die rückfällig wurden wieder aufzustehen, aber
    leichter wirds von mal zu mal sicher nicht. Ich für mich persönlich sehe
    einen Rückfall schon als Untergang an. Vielleicht hält mich dieser
    Gedanke eines Tages davon ab zum "ersten Glas" zu greifen.
    Ich möchte aber keinem hier, der rückfällig wurde, oder wird den Mut
    nehmen. Es sind einfach nur Gedanken die ich für mich angestellt habe.
    Das es auch Leute schaffen, die schon x-mal einen Rückfall hatten und
    trotzdem ins Leben zurückgefunden haben, dafür steht ja unser Admin
    Karsten. Es gibt immer einen Weg. Man muß nur wollen.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo,
    ich bin relativ neu hier, und lebe seit ein paar Wochen ohne Alkohol.
    Hallo Paolo, deine Gedanken habe ich mit Aufmerksamkeit gelesen. Ich möchte mich an dieser Stelle aber an allen bedanken, die ihren Beitrag zu diesem Thema gemacht haben. Ich bin gerade dabei mich auf die vor mir trockenen Jahre vorzubereiten und mache mir natürlich auch Gedanken was ist, wenn ich einen Rückfall bekommen würde. Auf jeden Fall würde ichvmich nicht in Selbstverzweiflung, Mitleid usw. stürzen sondern mit der selben Kraft wieder versuchen herauszukommen. Eure Gedanken geben mir den Mut dazu. Für ein Leben in Nüchterheit gibt es keine Alternative
    Viele Grüsse
    Harald

    Liebe Grüße
    Harry

  • Hallo Harald und willkommen bei uns!!!

    Bin auch noch relativ neu hier also ich bin jetzt ca 1 Monat trocken und gehe trotzdem noch regelmäßig fort und die Frage: Verdammt was machst du wenn du wieder saufen anfangst? stellt sich bei mir jedes mal und ich bin mir auch bewusst dass das jederzeit wieder passieren kann aber trotzdem lasse ich es mir nicht nehemen am we fortzugehen alleine schon wegen der herausforderung dem alk zu wiederstehen und wenn ich dann nach Hause komme ist es immer wieder ein gutes gefühl es nüchtern nach hause geschafft zu haben. Natürlich ist der drang groß einfach mitzudrinken wenn die anderen dass auch tun doch ich bin ich und dass ist das einzige was zählt und niemand anderer.

    In diesem Sinne liebe Grüße Flo

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