• Hallo Zukunftsmusik,

    Zitat

    Er hat eine recht erfolgreiche Therapie hinter sich

    Er hat sich in seiner Therapie auch verändert, und ist zu Erkenntnissen gelangt, die er vielleicht vorher noch nicht so sehen konnte.

    Sicher braucht er seine Zeit, um das alles für sich selbst einzuordnen. Solche Therapien können einen Menschen grundlegend ändern.

    Vielleicht kannst du nach diesem ersten Schock, auch etwas mehr für dich tun. Etwas was dir gut tun könnte.
    Es kann doch sein, das ihr beide erst einmal Zeit braucht, jeder für sich, um wieder zu sich zu finden.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Zukunftsmusik!

    Habe gerade entdeckt, daß du in einem neuen Thread weiterschreibst.

    Weißt du, nach jeder dunklen Nacht kommt ein neuer Tag. Das ist schon seit paar Millionen Jahren so. :wink: Ich will nicht flapsig rüberkommen, sondern ganz im Gegenteil dir bissel Mut machen.

    Laß dir Zeit zu trauern. Das Ende einer Liebe ist immer sehr schmerzhaft. Daß ihr noch zusammenlebt macht es halt schwer, davon Abstand zu kriegen. Du wirst ja ständig daran erinnert. Wie willst du das weiter handhaben mit dem Zusammenwohnen? Das tut dir doch weh und ist kein Dauerzustand.

    Was ich gut finde ist, daß du am Donnerstag zu deiner Therapeutin gehen kannst. So ein Gespräch kann sehr gut helfen, sich zu sortieren und so eine Art 'Fahrplan' zu erstellen.

    Ich drück dir die Daumen und wünsch dir, daß du bissel zur Ruhe kommst.

    Liebe Grüße von Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo,

    das mit dem nicht loslassen können und Angst vor dem Alleinsein klingt für mich nach Abhängigkeitsbeziehung. Ist bei mir auch so, nur ist bei uns der Part dabei mein Freund.

    Ich hoffe du findest in der Therapie die Kraft wieder zu dir selber zu finden.

    Es ist sehr hart dass dein Freund die Beziehung beendet, aber guck mal, wenn er sich nicht selbst lieben kann, dann kann er auch keinen anderen lieben. Ich habe auch lange gebraucht bis ich gemerkt habe was das eigentlich heißt. Und solange er keinen anderen lieben kann, hätte eine Beziehung mit dir doch auch keine guten, gesunden Chancen. Und du kannst auch nicht so eine Beziehung führen wollen. wo alles nur einseitig ist. ist doch kacke.

    Nur die Aussage, dass er jahrelang keine Beziehung führen will finde ich echt hart :shock:

    Ich denke nicht dass es bei dir Selbstmitleid ist, sondern Trauer. Trauer um das was sein könnte, Trauer um das was war. Zerstörte Hoffnung.

  • Hallo Zukunftsmusik,

    leider vernehme ich noch nicht allzu viele Töne in dieser Richtung, aber das kann sich ja noch ändern und wir vernehmen hier bald harmonischere Töne. :wink:

    Zuerst mal tut es mir natürlich leid für Dich, das Dein Partner sich getrennt hat, einfach darum, weil Du sehr darunter leidest. Und traurig ist es auch immer, wenn Partnerschaften zerbrechen.
    Aber ich kenne auch die andere Seite, nämlich süchtig zu sein, ich war alkoholsüchtig, Dein Partner halt spielsüchtig. Und es ist tatsächlich so, das man alles nur noch wie durch einen Nebel wahrnimmt, wenn man süchtig ist, darum glaube ich auch Deinem Partner diese Aussage, das er ebenso empfand.
    Und nun ist alles weg und man landet hart in der Realität, das ist schwer.
    Eine Thera hat er auch gemacht, das war sicher gut für ihn und hat ihm weiter geholfen auf seinem Weg der Selbsterkenntnis. Allerdings auch mit dem Ergebnis, allein weiter seinen Weg gehen zu wollen. Du bist nicht die einzige, die das so trifft, allerdings geschieht das in einem sehr raschem Tempo bei Euch. Bei mir war das ebenso, ich trennte mich allerdings erst Jahre, nachdem ich trocken war, von meinem Partner. Du siehst also, auch Trockenheit ist kein Garant auf ein Fortbestehen der Partnerschaft, wenn die persönlichen Entwicklungswege zu gegensätzlich verlaufen. Und das ist eben so bei vielen Suchterkrankten, das sind keine Einzelfälle. Schöner ist es sicher, weiter zusammen seinen Weg gehen zu können, aber leider ist das nicht immer möglich.

    Du schreibst, das Dein Partner erst lernen müsse, sich selbst zu lieben und darum auf längere Zeit keine Beziehung eingehen möchte. Das halte ich für völlig okay und legitim von ihm, denn er ist ja ein erwachsener Mensch und kann selbst entscheiden.
    Dieses Liebesdefizit zu sich selbst haben wohl beinah alle Süchtigen, CO-Abhängige ebenso wie Alkies. Und um das zu betäuben, rutscht man auch in die Sucht, Alkohol eignete sich dabei bei mir prima, alles wegzusaufen und nichts mehr spüren zu müssen.
    In der CO-Abhängigkeit wird sich völlig auf den Partner bezogen, weil der CO darüber sein Selbstwertgefühl bezieht und sich nur als was wert fühlt, wenn er sich vom Partner geliebt fühlt und dafür tut er fast alles, gibt seine eigene Persönlichkeit auf, falls überhaupt eine da war. Daher auch das meist überdimensionale Helfersyndrom, denn dafür bekommt man auch noch in der Öffentlichkeit Lob, dabei frönt man nur seiner Sucht.

    Dein Partner möchte nun erst lernen, sich selbst zu lieben. Da mußten wir alle mehr oder weniger durch und sowas gelingt auch nicht von heut auf morgen, er will sich halt dafür Zeit nehmen und derweil keine neue Partnerschaft eingehen, was ich für äußerst fair halte, denn so kann er kein guter Partner sein.

    So, das war jetzt mal nur positiv gesehen Deinem Partner gegenüber. Vielleicht hatte er aber auch einfach keinen Bock mehr auf die Beziehung, wollte da schon eher raus und hat jetzt einfachnen geeigneten Absprung geschafft, kann auch sein, ich kenn ihn ja nicht. Ein CO guakelt sich nämlich oft noch lange vor, alles sei in bester Ordnung, bzw. noch nicht so schlimm wie bei anderen, und verschliesst gern dabei die Augen vor der Realität.

    Liebe Zukunftsmusik, Du mußt halt jetzt auf DICH schauen, Dich aus Deiner Abhängigkeit lösen. Sicher kommst Du Dir wie amputiert vor, kann ich mir vorstellen. Aber versinken in Selbstmitleid bringt Dich keinen Millimeter voran, sondern lässt Dich nur verharren.
    Also nimm jetzt mal Dein Leben selbst in die Hand, so erschreckend, wie dat erst aussieht, is dat gar nich :wink: . Tue etwas für DICH, mach schöne Dinge nur für Dich ganz allein, genieße Kleinigkeiten und arbeite an Deiner Abhängigkeit, sodas Du da wieder rauskommst, so gut es geht.
    Wie wäre es, wenn Du einen Kurs belegen würdest mit etwas, was Du schon immer mal machen wolltest ? Oder hast Du Interesse an Sport ? Oder ein altes Hobby, was Du gerne wieder aktivieren möchtest ? Interesse an Yoga, Meditation oder dergleichen ? Weiß ja nicht, was Du gern machst…
    Wichtig ist halt, den Hintern hochzubekommen und dat Heulen einzustellen, denn das bringt nix außer Falten und graue Haare :wink: . Aktiv werden, nicht zulassen, das die Energie wieder so schnell verpufft, obwohl das auch wieder typisch in Deinem Zustand ist, aber das vergeht auch wieder, sobald Du das willst und halt wirklich aktiv wirst, wirst sehen !!

    Und auch Linde hat es sehr schön umschrieben:

    Zitat

    Weißt du, nach jeder dunklen Nacht kommt ein neuer Tag. Das ist schon seit paar Millionen Jahren so.


    Das is so, also lass es bitte nicht zu lange "Nacht" in Dir sein :wink: sondern wieder Tag werden, wo irgendwann auch wieder die Sonne scheinen kann !

    In diesem Sinne... carpe diem ...
    LG
    Lilly

  • Hallo Zukunftsmusik,

    wie schön, daß du dich gemeldet hast! Und du hörst dich zwischen den Zeilen schon etwas gefestigter an. Die Trauer will jetzt gelebt werden. Und trotz dieser überwältigenden Trauer hast du die wunderbare Fähigkeit, dich an Kleinigkeiten zu erfreuen. Der Besuch bei den Kindern hat dir offensichtlich gut getan.

    Du hast da was Interessantes geschrieben:

    Zitat

    dann sind die Abstürze in Trauer und Leid viel schmerzhafter als früher, aber später dann sicher auch Liebe und Glück echter und tiefer.

    Genau so ist es! Wenn die Tür mal auf ist für die Gefühle, dann erlebt man Krisen als sehr aufwühlend bzw. schmerzhaft. ABER: man ist auch viel genußfähiger, lebendiger, aufnahmefähiger für die kleinen Glücksmomente!

    Und genau da setzt du ja unbewußt an: deine Entscheidung unter die Leute zu gehen war "sonnenrichtig"! Überleg dir, was tut dir sonst noch gut, worauf kannst du zurückgreifen?

    Weißt du, bei der Trauer ist es so: der Weg da raus ist der Weg mittendurch. Du schreibst da etwas, was mich sehr nachdenklich gemacht hat, vor allem die Tatsache, daß du es ganz weit unten und in Klammern geschrieben hast:

    Zitat

    (und ich habe meinen Vater und meine Schwester verloren, was auch in der letzten Zeit alles irgendwie hochkommt und ich einen Weg finden möchte, endlich von ihnen Abschied zu nehmen, denn damals habe ich das relativ rasch weggesteckt (scheinbar))

    Die aktuelle Trauer scheint der Türöffner zu sein für eine alte Trauer, die auch gelebt werden muß. Vielleicht kannst du im Moment gerade - vielleicht zum erstenmal - die alten Tränen weinen?

    Gut ist, daß du nicht wie viele hier ewig auf eine Therapiesitzung warten mußt, sondern daß du gleich morgen 'loslegen' kannst.

    Lies weiter hier, schreib weiter, das hilft die Gefühle zu sortieren. So geht's mir auch. Ich schreib im Forumsbereich "Erwachsene Kinder". Im Moment bin ich Single, aber alle meine Beziehungen waren bisher beeinflußt durch mein co-abhängiges Verhalten.

    Liebe Grüße, Linde

    P.S.
    Ach ja, das Zitieren geht so: mit der li. Maustaste über die Zeilen gehen, die du zitieren willst. Dann mit re. anklicken und KOPIEREN auswählen. Danach gehst zu wieder zurück in den Text, den du gerade schreibst. Oben klickst du QUOTE an, dann mit der re. Maustaste klicken und auf EINFÜGEN gehen. Danach nochmal oben QUOTE anklicken. Dann erscheint dein Zitat und ist eingerahmt vorne u. hinten mit Quote. Dann einfach weiterschreiben. Viel Erfolg!

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat von Zukunftsmusik


    Ach ja, und morgen meine erste Therapiestunde. Das finde ich spannend.

    Guten Morgen,

    ich bin ja mal gespannt wie du die erlebst :D Ich war nach meiner total durcheinander und habe meine Therapeutin für komisch gehalten. Die hatte schon angefangen mich zu analysieren, und ihr Ergebnis hat mir überhaupt nicht gepasst :roll::wink: wenn ich da heute so drüber nachdenke, muss ich grinsen. Ich hoffe du hast nen guten Therapeuten und kommst mit ihm zurecht, bei mir hat das knapp 20 Sitzungen gedauert bis ich sie akzeptiert habe *lach* Und heute kann ich mir keine bessere vorstellen!

  • Zitat von Corby

    Und nun noch ein Tipp zu Therapie: wenn du nicht mindestens nach jeder 3. Sitzung nach Hause kommst und fertig bist, dann läuft etwas nicht so richtig. "Therapie ist Arbeit," hat mein Arzt mir gesagt;

    oh ja, das kann ich nur bestätigen :D

  • Hallo liebe Zukunftsmusik!

    Das freut mich sehr für dich, daß du dich offensichtlich gut aufgehoben fühlst bei deiner Therapeutin! Wie die anderen auch schon geschrieben haben: jede Therapiestunde ist anders! Mal kam ich raus und war völlig erschöpft, aber manchmal aufgekratzt und voller Tatendrang...

    Deine quietschorange-farbene Couch paßt ja gut zum Herbst! Und als Deko für den Wohnzimmertisch emfehle ich Hokkaido-Kürbisse, grins!

    Ja, ich komm auch sehr gern ins Forum, tut mir auch gut.

    Liebe Grüße, bis bald, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Na, da bin ich ja mal gespannt auf heute Abend, was du zu erzählen hast! :wink:

    Ich habe gerade nochmal 'zurückgeblättert' und gelesen:

    Zitat

    Sie riet mir, irgend ein Ritual zu finden, um ihnen quasi "noch mal zu begegnen", um Abschied nehmen und loslassen zu können, sie sagte mir, dass das ganz, ganz wichtig für mich ist.

    Rituale finde ich sind was Wunderbares. Ich habe selbst schon welche gemacht. Es kann eine sehr kraftvolle Angelegenheit sein.

    Ich habe mal am Fluß gesessen, hatte Filzstifte dabei. Ich hab Steine in die Hand genommnen, mir die Maserung angeschaut, nachgetastet. Dann mit den Filzstiften die Steine beschriftet. Und sie dann, als es für mich so weit war, ins Wasser geworfen. Und damit die Erinnerungen, die Gefühle im übertragenen Sinn dem großen Fluß des Lebens übergeben... Es war ein Loslassen, ein Überlassen, ein Reinigen, ein Entlasten, ein Abschließen.

    Für jeden ist das anders. Man kann aus sich selbst heraus ein ganz eigenes der Situation angemessenes Ritual finden. Es ist wie ein Symbol. Worte und Gedanken wurden bei mir zu einer Handlung. Und danach konnte ich erleichtert weitergehen.

    Liebe Grüße von Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hey liebe Zukunftmusik,

    mach langsam. Weinen ist in Ordnung. Gut daß du das alles heut abend noch aufgeschrieben hast.

    Vielleicht legst du die Bilder hin. Und wenn dir danach ist, drehst du sie wieder um. Es ist gut, wenn dir Tür auf ist für die Gefühle. Aber mach langsam.

    Das mit dem luftleeren Raum und den ausgeliehenen Stimmungen ist sehr gut beschrieben! Jetzt eröffnet sich erst mal eine Lücke, ja klar! Aber wenn du das einfach mal so SEIN läßt, wird in diese Lücke hinein genau das sich entwickeln, was gerade jetzt für dich dran ist zu leben! Hab Vertrauen.

    Frag dich, was tut dir genau JETZT in dieser Minute gut? Was brauchst du JETZT? Ein Bad, eine Wolldecke? Einen Tee?

    Rituale entwickeln sich von innen heraus. Wir können weiter darüber 'fachsimpeln', wenn du magst.

    Ich drück dich! Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Na, Zukunftsmusik, wie du?

    War wohl bissel viel gestern, hm? Das mit dem Häuschen tut mir leid. Du hattest dich so auf die Besichtigung gefreut. Wer weiß, sicher wartet irgendwo genau DEIN Häuschen auf dich...

    Das mit den Ritualen hat mich weiter beschäftigt. Du schreibst:

    Zitat

    Aber dann stockt es jetzt erst einmal in mir, weil ich mir nicht so recht vorstellen kann, wie ich nun weiter vorgehen soll.

    Das hört sich für mich völlig normal an. Ich kenne das, dieses Stocken!

    Wie kann man ein Abschlußritual machen, wenn man noch gar nicht abschließen kann?! Das geht halt nicht. Du kannst nicht vom Kopf her beschließen: jetzt schließ ich die alte Kiste ab und mach ein Abschlußritual... Schau mal, wie lange die Trauer in dir eingeschlossen war. Wie tief sie vergraben war. Die will erst mal gelebt werden. Sie ist eines unserer viiiiielen Gefühle. Und wenn sie 'satt' ist, wird sie sich im Guten zurückziehen und Platz machen für neue Gefühle.

    Das mit den gerahmten Photos finde ich eine gute Idee. "Den Gefühlen einen Rahmen geben..." fällt mir gerade dazu ein. Durch das Anschauen der Bilder wirst du allerdings sehr stark mit den Erinnerungen konfrontiert. Vielleicht findest du für dich im Moment so eine Art 'Vorhang', den du zwischen dich und die Bilder machen kannst. Wenn es für dich o.k. ist kannst du ihn aufziehen. Oder wieder zuziehen...Vielleicht ein Tuch in einer schönen Farbe...

    Der Tod deiner nächsten Familienangehörigen ist über dich hereingebrochen. Du hast das einfach so hinnehmen müssen, mit all dem überwältigenden Schmerz. Jetzt hast du etwas Abstand gewonnen und bist innerlich bereit, da nocheinmal hinzuschauen. Der Unterschied zu damals ist, daß du es jetzt in der Hand hast, WIE du dich konfrontierst. Wie lange, wie oft, mit wem zusammen..

    Ich habe ein ganz bestimmtes Photo in einem Briefumschlag bei meiner Therapeutin deponiert, sicher über ein halbes Jahr. Irgendwann war ich soweit, daß ich es bei ihr im Zimmer anschauen konnte. Sie hat es aus dem Umschlag genommen und gehalten. Ich bin dann hinter sie getreten und habe vorsichtig draufgeschaut. Sie hat es wieder verwahrt und dort ist es noch. Nicht bei mir in der Wohnung.

    Was ich damit sagen will ist, daß du es gestalten kannst, wie du mit den Gefühlen umgehst, die hochkommen. Hochkommen tun sie so oder so, früher oder später. Aber du hast es in der Hand, aus dem Bauch heraus Entscheidungen zu treffen.

    Ich hab mal unsäglich getrauert um ein inneres Kind, ein kleines Mädchen, das ich mal war und das mißbraucht worden ist. Ich hab für die Kleine ein Weidenkörbchen gestaltet mit Goldpapier beklebt. Innendrin sind weiße Federchen und Goldfäden. Es ist ein sehr zartes feines goldenes Bettchen geworden. Darin habe ich -symbolisch -das kleine Mädchen geborgen. Wenn jemand in meine Wohnung kommt, denkt er vielleicht, das ist Kunst. Nur ich weiß, was es wirklich bedeutet.

    Laß dir Zeit. Ich hab mir auch Zeit gelassen. Für manches über 20 Jahre. Und das ist in Ordnung so.

    Alles Liebe, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hi Zukunftsmusik, guten Morgen

    Da springe ich doch gleich auf einen Satz an:

    Zitat

    ICH WILL NICHT ALLEIN SEIN!!

    Eine Aussage über etwas, dass Du nicht willst. Habe ich verstanden. Was mich jedoch viel mehr interessieren würde ist:

    "Was willst Du denn?" - Verstehst Du, was ich meine? :wink:

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Prima Zukunftsmusik! :wink:

    Du willst einen Lebenspartner um das miese Gefühl "alleinsein" los zu sein. Ist das alles, was ein Lebenspartner für Dich ausmacht? Dass Du nicht mehr alleine bist? Waren wir nicht auch trotz Lebenspartner alleine?

    Und ist das vielleicht ein Gefühl, dass wir uns selbst einreden, weil wir nicht sehen, dass wir eigentlich nie alleine sind, wenn wir es nicht selbst wollen? Wir könnten ja auch einfach unter Menschen gehen, dann sind wir auch nicht alleine, oder?

    Aber ich glaube Du kennst das Gefühl auch, wenn Du inmitten von Menschen umgeben bist, oder?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Holla, hupsala, aufgewacht - ----

    Liebe Zukunftsmusik,
    das Leben alleine kann ebenso schön sein, wie das zu zweit. Hey hallo, auch wenn wir Teenager-Spätlese sind, so können wir uns das Leben schön gestalten.

    Und dieses "nicht allein sein wollen" (oder können) ist meines Erachtens ganz, ganz, ganz gefährlich. Ab dem Moment muss nämlich der Partner eine ganz schwere Rolle übernehmen: denn Sinn Deines Lebens weil Du nicht alleine sein willst.

    Nicht, dass ich das Gefühl nicht kenne! Es ist schön sich anzukuscheln. Aber genau dieses schöne Gefühl hat mich in meine Situation gebracht und dazu mein Hirn auszuschalten.

    Mal ehrlich Zukunftsmusik, ich habe eine Hand voll guter Freunde, die sich gerade ganz viel Mühe geben mich beständig abzulenken. So, dass es mir fast zuviel wird und ich mit nichts mehr zu Rande komme wie Haushalt ect. Das ist der Beginn einer Ablenkung, die irgendwann zeigt es muss nicht "der" Partner sein, der den Lebensinhalt bietet.

    Ich habe gebacken, gekocht und das Haus dekoriert - für mich für ihn. Nur warum? Denn ihm war das egal, es interessierte ihn nicht? Und ich habe quasi den Wunsch gehabt dieses gemeinsam als schön zu leben! Na so ne gequirlte ...... ich habe dem armen Kerl abverlangt etwa schön zu finden, was ihm so egal ist wie der Sack Reis in China, der umfällt (nur von dem werden noch Menschen satt). Für mich muss ich es tun, für meine Freunde, die daran ebenfalls Spass empfinden. Weil ich es gerne mache muss ich es tun, und nicht um dafür Lob zu ernten oder Bestätigung.

    Mensch, ich verstehe Dich nur zu gut - aber auch die Gefahr, die dieser Wunsch mit sich bringt....

    Lieben Gruß von Dagmar

    Gibt es noch mehr für Dich an Wünschen? Ernsthafte Frage, vielleicht kommst Du so anders ans Ziel.

  • Hallo, liebe Zukunftsmusik,
    sagen wir mal, ich will mir die Lizenz zum glücklichsein bzw. werden erarbeiten ;)

    Oh, ich denke es gibt kein "albern" wenn es darum geht, was einem Spaß macht. Ein Anfang oder eine Möglichkeit wäre auf dem Lande vielleicht einfach mal ein Bauernhof mit Reitmöglichkeit oder oder oder.... Einfach nicht aus den Augen verlieren und sich mal kundig machen.

    Ja, durch den Alltag, Beruf und alle anderen Aktionen verlernen wir es auf uns und in uns zu hören. Das, das, das erledigen und dann ist auch schon Zeit für die Falle um dem morgendlichen Arbeitstag stand zu halten. Da bleibt das Spiel aus, weil Bügeln, Spülen und einkaufen die Zeit zum Spielen belegt.

    Dennoch gibt es Möglichkeiten wieder zu versuchen es zu lernen. Ich stelle bei mir fest, seit ich mich wieder alleine versorge ist das Zeitverhältnis anders. Mein Dreck, meine Wäsche und mein Bügeln kann ich mir anders einteilen als es zuvor der Fall war. Meine Art für mich einzukaufen ist anders als wenn ich quasi jemanden anderen "betütteln" möchte.

    Das mit dem kraftlosen ist oft so, denke ich. Ich hatte einen kompletten Zusammenbruch, das war dann wohl mein Grund zu gehen, am Boden zusammengebrochen, gerade mal mit der Kraft aufzustehen - nicht aber zum laufen und vorwärtsbewegen. Diese Kraft muss ich für mich erst langsam wieder aufbauen. Sie ist noch lange nicht da. Aber es wird besser.

    Klasse, dass Du dich gestern so wacker halten konntest! Tragisch natürlich, dass eine Sucht die andere ersetzt. In dem Fall muss ich sagen, klasse, dass er noch so naiv war es Dir zu sagen. Denn gerade auf Drogen oder Medis kommt man schlecht, sprich sie zu bemerken.

    Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft. Wie wird es bei Dir weitergehen? Ihr lebt noch zusammen, aber mir ist entgangen ob Du ausziehen möchtest oder ob Du weiterhin diese WG am Leben halten möchtest?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Zukunftsmusik!
    Kann dich gut verstehen. Mir ging es oft genauso!
    Wollte auf der einen Seite keinen alk-stinkenden, unzuverlässigen Mann auf meiner Couch liegen bzw. an meiner Seite haben und andererseits ging er mir in den Trennungszeiten verdammt ab, Herz und Körper verzehrten sich nach ihm. Habe mir ebenso diese "deine" Fragen gestellt.
    Eine wirkliche Antwort habe ich noch nicht für mich gefunden.
    Da es mir aber körperlich und seelisch immer schlechter ging, habe ich mich für eine endgültige Trennung, mit wirklich keinem Kontakt zu ihm entschlossen. Anders gehts für mich nicht.
    Hoffe es diesmal endlich zu schaffen und arbeite daran wieder MICH in den Vordergrund meines Lebens zu stellen.
    Möchte nie wieder so leiden!
    Bin auch 50 und habe es zugelassen dass mein EX mich zeitweise lieb- und wertlos behandelt hat. Jetzt ist`s genug!
    Habe das Gefühl, dass es in kleinen Schritten aufwärts geht.
    Zukunftsmusik verbinde ich mit Aussicht auf eine schöne, harmonische Zeit. Du weißt ja, den Partner können wir nicht ändern, aber uns selbst.
    Sende dir gute Gedanken und
    L.G.
    Aura

    LOSLASSEN

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