Hilfestellung zur Selbsthilfe.

  • Hallo @all

    ich habe gestern eine PN bekommen, die mich nachdenklich stimmte und ich diesen Thread mal zum Anlass nehme, eure Meinung zu lesen.

    Wir bieten ja hier alle ,unsere Erfahrungen und Gedanken mit unseren Posten gegeseitig an.

    Wo fangt die Hilfe an und wo hört sie auf?
    Wie weit ist es noch Hilfestellung und ab wann wird dem Hilfesuchende ,die Selbsthilfe abgenommen?

    ich hoffe es ist verständlich rübergekommen. Wenn nicht ,einfach nachfragen :wink:


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Salue Hartmut,
    eine sehr gute Frage, über die ich mir als Betroffene Co schon mehr als einen Gedanken gemacht habe.

    Hilfestellung ist wohl auch eine Frage der Chemie zwischen zwei Schreibenden. Ich habe definitiv keine Probleme mit Kritik und kann sie mir auch hier anhören, selbst wenn sie mir nicht gefällt und ich eventuell im ersten Moment "bockig" werden könnte.

    In nur einem Fall jedoch habe ich den Eindruck, mir soll von einer Person deren Denkweise mit Gewalt vermittelt werden. Freie Interpretationen, die aber jenseits von gut und böse sind geben mir dann das Feeling "ach lass es doch, es lohnt nicht die Mühe einer Antwort - welche dann noch als Rechtfertigung interpretiert werden könnte.

    Ich sage Dir ganz ehrlich, in dem Fall (von welchem ich spreche) war auffällig dass Postings fast nur auf meine Threads kamen ansonsten viel "Stille im See" der Antwortenden. Mag Zufall sein - mag persönliche Animosität sein. Aber in diesem einen Fall entsteht bei mir genau das Gefühl, welches in meiner abhängigen Beziehung bei mir entstand: "es will Dir jemand seinen Willen aufzwängen und Du fühlst Dich dadurch sehr unwohl." Bei diesen Postings spüre ich genau selbiges, wie wenn ein ehmaliger Partner meinte zu wissen, "dass ich körperliche Gewalt erhalten wolle". Es wurde über mich entschieden und eine Einordnung vorgenommen.

    Selbiger Inhalt durch andere Personen in einem anderen Ton und Stil vermittelt würden ankommen und von mir als Hilfestellung benutzt werden.

    Ich denke einfach Hilfestellung ist immer gut in Form von Fragestellung. Dadurch ermöglicht man/frau der anderen Seite selber auf die Mankos zu kommen. Lilly und Spedi machen das beispielsweise überdeutlich und klar, aber immer so, dass ich für mich Bilanz ziehen kann ob der andere "vielleicht den richtigen Nerv getroffen hat". In solchen Fällen hilft mir Kritik als Hilfestellung.

    Mir hat die Beteiligung hier sehr geholfen in Sachen Selbsthilfe, jedoch war auch ein Aspekt dabei "nie so werden zu wollen zu viel - und dadurch auch viel falsches - in andere interpretieren zu wollen und sich selber für alleswissend zu halten."

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Hartmut,


    also ich denke da mal an die Zeit, in der ich noch mehr Hilfestellung benötigte.

    Es gab viele, die mir durch Ihre Erfahrungen gezeigt haben, wie es gehen kann, aber nicht muß. Es gab nur wenige, die mir ganz konkret gesagt haben, wie ich etwas machen sollte.

    Natürlich hat jeder so sein Tempo, gewisse Dinge bezüglich unserer Krankheiten zu verstehen und zu verinnerlichen, aber mich nahm niemand an die Hand! Ratschläge für eine gewisse Zeit und Situation, war hilfreich, klare Worte, Erklärungen, wenn ich Denkfehler hatte, die halfen. Aber in meinem Tempo.

    Ich denke nicht, daß man so pauschal beurteilen kann, wer nun mehr Zeit und Ratschläge/Erfahrungen benötigt, um den richtigen / wichtigen Schritt erkennen muß. Der Eine braucht vielleicht zwei Monate, der Andere nur einige Tage, um zu begreifen.
    Ich kann nur von mir ausgehen. Als ich hier herkam, konnte ich die Strukturen des Verhaltens eines Alkoholikers nicht erkennen und durchschaun. Und schon gar nicht wußte ich, wie ich damit für mich umgehen mußte. Dies alles benötigte Zeit.
    Manchmal benötigte ich direkten Rat, in die Klinik zu gehen oder einen Arzt aufzusuchen, Therapeuten etc...Manchmal waren es auch einfach nur Worte der Ermunterung, Dinge auszuhalten. Das hatte für mich nichts mit Abnahme der Hilfestellung zu tun.

    Na klar, jemand, der hier Hilfe sucht, muß die ersten nötigen Schritte selbst gehen! Arztbesuch, öffentliche Stellen etc.. Aber den eigentlichen Prozess der Entwöhnung, der Verhaltens- und Denkmusterveränderung kann doch nicht von heut auf morgen geschehen. Dazu gehe ich ja in eine SHG, um über Monate, Jahre mich mit anderen auszutauschen, Erfahrungen zu hören/lesen und mich zu reflektieren.
    Ich befinde mich ja auch hier, um mich durch meine Eintragungen hier von anderen auch reflektieren zu lassen, Dinge, die ich vielleicht noch nicht erkennen kann, übersehen habe oder nicht annehmen will/kann.

    Hätten die Reflektionen nach einiger Zeit aufgehört oder würden sie jetzt aufhören, nachdem ich schon ein Jahr hier bin, wäre ich bei weitem nicht da, wo ich jetzt stehe.

    Selbstverständlich gehört nach jeder Reflektion von Außen auch die Selbsterkenntnis und die nötigen Handlungen, die für jeden einzelnen wichtig sind. Derjenige, der für sich annehmen kann, daß er noch an sich arbeiten muß...selbst nach Jahren zufriedener Trockenheit oder Co-Unabhängigkeit...wird dann selbst Schritte gehen. Derjenige, der glaubt, keine Hilfe hier annehmen zu müssen und keine Schritte gehen muß, um an sich zu arbeiten, der verschwindet hier über kurz oder lang.

    Dies sind da so meine Gedanken dazu.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (12. Januar 2009 um 11:35)

  • Servus Hartmut,


    heisses Eisen, dieses Thema. Umso schöner, dass es auch mal in der Öffentlichkeit angesprochen und diskutiert wird.

    Ich persönliche gewinne sehr häufig den Eindruck, dass manchen "ihre Trockenheit nachgetragen" wird, bzw bei den Coabhängigen im Rahmen der "Küchenpsychologie" über viele Monate hinweg das Leiden eher kultiviert wird, als mal klar gesagt: stopp, jetzt ist Schluss!

    Ich möchte das an einem Beispiel erläutern.

    In der r/l-SHG hatten wir eine Co-Abhängige Person, die zwar mit den Fachausdrücken nur so um sich warf und "theoretisch" genau wusste, woran es "krankt", aber halt nichts (gar nichts) zu ihrer eigenen Veränderung beitrug ("das ist halt so, ich kann meine Gefühle auch nicht ändern").

    Die Gruppe hat dies über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit einer Engelsgeduld mitgetragen, hat immer neue Denkansätze zur Überlegung gestellt. So nach einem halben Jahr hat dann mal ein Mitglied, selbst eine Co-Abhängige, ganz klar gesagt:

      "ich fühle mich nicht mehr wohl dabei, Dein coabhängiges Verhalten weiter zu födern. Ich verlange Verhaltensänderungen von Dir. Entweder, Du änderst jetzt was, oder Du suchst Dir eine andere Gesprächsgruppe. Wir sind hier in der Gruppe mit den festen Willen, etwas in unserem Leben selbst zu verändern - und nicht, um nur darüber zu reden aber im alten Muster zu verharren!"

    Das sass! Da erst wurde uns bewusst, dass wir immer offen für neue Ideen waren, anstatt einfach mal auf den Grundlagen zu bestehen: zeige mir durch Taten, dass Du wirklich etwas verändern willst.

    Und das hat m.E. nichts mehr mit dem individuellen Tempo des Einzelnen zu tun, sondern mit der generellen Bereitschaft, an sich selbst etwas zu verändern. Im Bereich der Co-Abhängigen genau so wie im Bereich der Alkoholiker: Auch dort gehört es dazu, Veränderungen zu fordern - oder einfach die "Hilfe" einzustellen, will ich mich nicht in den Kreislauf des "Helfens um des Helfens Willen" einreihen.

    Hart, aber ehrlich.


    LG
    Spedi

  • Hallo, das ist ja ein Thema was auch eng mit der Art des Wie und Was verbunden ist. Dagmar hat es ja auch schon angesprochen. Am Ende zieht sich halt jeder das raus was er/sie braucht oder will. Da es sich "nur" um Worte handelt ist doch die Hilfe zur Selbsthilfe sowieso begrenzt. Ich persönlich empfinde hier aber einen Unterscheid zwischen Co´s und Alkis. Die Grundbausteine für die Alkis sind klar und deutlich und auch die Schritte die daraus folgern... bei den Co´s is das alles difizieller. Zumindest sehe ich das so. Und damit möchte ich auch nochmal betonen das ich es unheimlich wichtig finde bei sich zu bleiben und auch wahrzunehmen, "das is jetzt mein Ding" und das is der andere und "sein Ding". Hab es schon oft erlebt das eine Art der Überheblichkeit und des Überstülpens zu spüren war. Und das finde ich mehr als Schade. Und es sollte auch nicht persönlich genommen werden wenn der andere etwas nicht annehmen kann oder es anders sieht. Es ist doch letztendlich jedem seine eigene ENtscheidung und sein Leben!
    Mit Sachen wie: "Jetzt muß ich aber mal härter/ernster/lauter werden" - "Du machst nicht was ich sage, obwohl ich genau weiß das es das richtige für Dich ist" kann und will ich nichts anfangen.
    Damit möchte ich aber nicht Spedis beschriebene Gegebenheit kritisieren.. in diesem Fall fand ich das gut... bei mir war die halbe SHG so, und ich habe das nach dem 3 Treffen schon nicht mehr ausgehlaten und die Gruppe verlassen. Denn Jammern sollte nicht die Stunde füllen... 3 Min. und dann bin ich dafür uns dem Jetzt und der Zukunft zuzuwenden, Mut und Hoffnung zu schöpfen und nach vorne zu blicken...ganz eigenständig... das kann sowieso nur aus einem selbst heraus passieren...
    Die Klicks die da manchmal so im Kopf passieren wo einem wieder was klar wird, sind so oft so unvorhersehbar und sowieso nicht steuerbar... das passiert... Sachen muß man manchmal mehrmals lesen, durchwälzen und denken und setzen lassen, geduld haben... manchmal is auch der richtige Ort und die richtige Zeit im richtigen Zusammenhang und es macht ein Klick und alles is klar...so ne halbe Erleuchtung halt... aber das kann man sich nicht aussuchen. Grade seelisch geht es doch so oft 10 Schritte vorwärts und 8 zurück... aber man darf auch nicht vergessen... das man nicht jedesmal wieder von ganz vorne anfängt, sondern mit der Erfahrung die man bis dahin gemacht hat... Respekt finde ich wichtig. Und nicht soviel Urteilen... das finde ich anmaßend...

    LG Karot (und da hatte ich die Kralle der Katze im Oberschenkel...war das ein Zeichen?*g*)te

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo,

    Ich schreibe jetzt hier meine Gedanken auf so gut wie ich es kann.
    Warum habe ich mich in einem Forum angemeldet??? Weil ich nicht wusste wohin, weil mein Gehirn versoffen wie er war nicht mehr funktionierte.
    Ich habe mich in einem Anonymen Forum angemeldet um Hilfe zu bitten aber auch Mut zu schöpfen, ich war aber gleichzeitig nicht bereit, sofort die Hilfe anzunehmen, die hier geboten wurde wie: gehe zum Arzt, mach Therapie, gehe in die reale SHG, warum nicht, weil mich panische Ängste plagten vor dem Arzt, vor der Stationären Entgiftung vor den Konsequenzen wie zum Beispiel Jugendamt wenn ich nicht weiß wohin mit meinem Kind ( über die Ängste habe ich wo anders geschrieben wurde leider gelöscht). Für mich Hilfe war in ersten Linie erstmal mich überhaupt mitteilen zu können, dürfen und mich auszutauschen, ich kann mich noch ziemlich gut erinnern wie mir fast in jedem Beitrag geschrieben wurde mach Therapie, gehe zum Psychologen, das hat mir überhaupt nicht geholfen, im Gegenteil das hat mich traurig und auch wütend gemacht, ich wollte im Forum bleiben und gleichzeitig zog ich mich zurück weil ich Angst hatte mich mitzuteilen.

    Und logisch ist zumindest für mich, wenn ich das alles sofort umgesetzten hätte können, dann bräuchte ich dieses Forum ja vielleicht gar nicht weil Informationen was man ja tun soll, wo man sich wenden soll gibt es ja in ganzem Internet.

    Das Forum ist für mich mit der Zeit zu meiner SHG geworden, diese Zeit mich zu entwickeln, anfangen zu denken, an mir zu arbeiten, hatte ich, und es wäre ja schön wenn das Forum wieder einwenig Toleranter wäre für die Menschen die nicht alles sofort umsetzen können aus welchen Grund auch immer.
    Mut zusprechen, Richtungen, Grundbausteine aufzeigen, Zeit lassen, das ist das was ich zumindest brauchte.
    Und Entscheidungen treffe am Ende so oder so, nur ich alleine.

    LG Maria

  • Servus Karsten

    genau da sehe ich aber den Widerspruch.

    Manche Threads drehen sich 40, 50, 70 und mehr Seiten immer im Kreise - ohne wirklich grundsätzliche Veränderung. Ich gewinne manchmal den Eindruck, da soll jemand "gesund gebetet werden", von der Eigenverantwortung des Einzelnen ist da nichts mehr zu sehen. Und es ist egal, ob das nun im Alkoholiker- oder im Angehörigenbereich, da wird "auf Teufel komm raus" immer hemmungsloser weiter insistiert - direkt wiederum "coabhängig", ein Ausleben eines Helfersyndroms?

    Statt einfach mal "gut sein zu lassen" und nichts mehr drauf zu schreiben, wenn auf sooo vielen Seiten ohnehin schon alle Facetten mehrfach beleuchtet wurden? Wo ist hier "schluss"? Nie? Weil immer jemand "noch eines draufsetzt"?

    Noch ein Beispiel:
    Manche Threads "schlafen ein", z.B. für ein paar Wochen, um dann "aus der Versenkung" geholt zu werden - nicht vom Verfasser des Threads, nein, sondern von "Mitschreibern". Wozu? Wenn demjenigen was daran liegt sich mitzuteilen, dann kann er/sie das doch machen. Will er das aber nicht, dann ist's doch auch gut. Muss es sein, dass den Menschen "hinterhergelaufen" wird?

    Ich finde: Nein. Es ist deren Sache, ob sie sich beteiligen wollen. Nur die Praxis, die zeigt mir etwas ganz anderes. Und da gehe ich auch mit Karotte konform: wenn diese Menschen alle schön "bei sich" bleiben, dann kommt so etwas nicht vor. Tun sie aber nicht. Leider. :?

    Und nun? Fördern wir hier durch das Tolerieren solcher Threads nicht aktiv das Ausleben eines Helfersyndroms? Bereiten wir damit nicht auch der Coabhängigkeit den Boden, statt sie einzudämmen? :shock:


    LG
    Spedi

  • Hallo zusammen,

    ich finde das gegenseitige Kennenlernen ist Voraussetzung um Vertrauen aufbauen zu können.

    Erst Vertrauen in andere und die Erfahrung zu spüren, der/die andere versteht mich, hier kann ich mich öffnen, fühle mich mit meiner (auch teilweise noch blinden) Sichtweise angenommen. Ich glaube dass dieses, Voraussetzung, für einen mitmenschlichen Dialog sein sollte.

    Ich freue mich über anderer Meinungen, denn meine eigene kenne ich genug, und zur Selbsterkenntnis brauche ich ein Gegenüber, indem ich mich spiegeln kann.

    Die Entscheidung was jeder Einzelne, in seiner Herausforderung auch umsetzen kann, liegt in der Selbstverantwortung von einem selbst.

    Ich schreibe hier als EKA, sauge Informationen und Auswirkungen die die Suchtkrankheit bei Kindern auslösen können, wie ein Schwamm auf. Denn mir reicht es, nach so vielen Jahren, in irgendwelcher Weise auch immer, noch abhängig zu sein.

    Ich möchte selbstbestimmt mein Leben leben, reflektiere gerne über Meinungen von anderen nach, sehe was diese oder solche Aussagen mit mir im Denken und Fühlen machen. Muss noch nicht mal selbst Antworten bekommen, ich lerne in anderen Threads, für mich auch viel.

    Würde mir für EKA`s mehr Informationen und Austausch wünschen, die durch den Alkoholmissbrauch, oder die Co-Abhängigigkeit von Elternteilen, an Auswirkungen und Folgen für das Leben ihrer Kinder und späteren Erwachsenen haben. Die Folgen für die Kinder kommen für mich hier zu kurz, im gegenseitigen Austausch.

    Liebe Grüsse Weitsicht

  • Hallo,
    ich habe kürzlich auch jemanden in seinen Thread geschrieben um ihn zu fragen warum er sich hier nicht mehr meldet. Leider bisher ohne Resonanz. Dumm und naiv von mir, aber es törnt einen ab, wenn man die vielen Seiten gutgemeinter Ratschläge sieht, die umsonst waren.

    Wahrscheinllich muß man sich wirklich mit dem Gedanken anfreunden das man sich hier von trockener Alkohliker zu nasser Alkoholiker unterhält. Denn wer hier neu ist, ist in der Regel nasser Alkoholiker. 10, 20 oder mehr Seiten im Thread ändern nichts an der Tatsache, das die meisten "Neulinge" noch bis zum "Hals" in ihrem "nassen Sumpf" stecken. Zudem: Wer sich hier als Alkoholiker anmeldet, der weiß um sein Problem, dem muß man keine Hilfe hinterher tragen.

    Im "realen" Leben halte ich es ja auch so. Ein Bekannter offenbarte mir vor einem Jahr seine Alkohlprobleme und bat mich um Hilfe.
    Ich habe ihm alles was ich an Information hatte weitergegeben.
    Was hat es gebracht? Nichts. Er lebt weiter in seinem Alkohl-Trott.
    Ich sehe ihn manchmal und ich bin mir sicher das wir beide dann den gleichen Gedanken haben. Nur aussprechen tu ich das nicht, denn keiner weiß besser wie es um ihn steht, wie er selbst.

    Wenn ich manchen Vorstellungs-Thread betrachte denke ich mir:
    "Mann so schlimm hast Du garnicht gesoffen und trotzdem hast du deinen persönlichen Tiefpunkt erreicht" Vielleicht liegt hier der "Hase im Pfeffer". Viele die sich hier anmelden und dann wieder verschwinden haben ihren Tiefunkt einfach (noch) nicht erreicht. Somit sind sie (noch) nicht bereit Hilfe anzunehmen.

    Da kann man dann mit "Engelszungen" reden, das kommt nichts an.

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Lieber Paolo... vielleicht streust Du damit aber auch Samen aus, die irgendwann einmal aufgehen und schöne Blumen werden.

    Ich denke spurlos bleibt es nicht... aber wie es halt im Gehirn so aus. Neue Wege zu graben braucht Zeit und Wiederholung.

    LG Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo ,

    danke für die Beteiligung an diesem Thread,

    wir sind alles verschiedene Menschen und keiner weis wer hinter dem Hilfesuchende steht. Ob er eingesehen hat krank zu sein oder auch nur Unterhaltung sucht . Oder welche andere Bewegründe es noch so gibt, um sich hier anzumelden.

    für mich ist es in erster Linie wichtig was ich aus den Threads für mich mitnehmen kann und nicht um jemanden zu überzeugen das er krank ist oder meinen Weg folgen muss.

    Wenn sich ein Hilfesuchender eine Zeit nicht meldet und nach einer oder zwei Nachfragen, dieses auch nicht macht, wird er auch seine Gründe haben ,die wir nicht wissen.

    Dann fängt für ihn die Selbsthilfe wieder an um sich hier in diesen Forum einzubringen.

    Wenn ich mich vermehrt in verschieden Threads zur Reanimation befleißige muss ich mich auch selbst mal hinterfragen warum ich es denn mache.

    Vergesse ich mich nicht dabei , mit meiner Trockenheitsarbeit?
    Lenke ich von mir ab?
    Habe ich ein ausgeprägtes Helfersyndrom?

    ich kann hier meine Erfahrungen , die nach den Grunbausteine ausgerichtet sind , zur Verfügung stellen. Was der einzelne daraus macht liegt nicht mehr in meiner Obliegenheit.
    Wenn derjenige es nicht annimmt oder noch nicht annehmen kann ist auch ein Teil seiner Selbsthilfe ,wie er es umsetzt.

    Das waren mal meine ersten Gedanken dazu.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen,

    zähle zu den "Neuen" und hab mich hier angemeldet, um aus den Erfahrungen Gleichgesinnter lernen zu dürfen.

    So wie "der alte Hase" nicht weiß, welcher Mensch hinter dem Hilfesuchenden steht, weiß der "Neuling" es von dem Menschen, der die Hilfe anbietet erstmal auch noch nicht. Das ist meiner Meinung nach ein Finden. Es "prasselten" sehr viele neue Eindrücke auf mich hinein, soviele versch. Menschen mit soviel versch. "eigenen" Geschichten. Es war am Anfang nicht einfach, für sich einen Weg zu finden. Da der Weg schlußendlich immer die Trockenheit ist, kann ich nun für mich einiges mitnehmen. Manchmal kann ich das klar benennen, was mir grad jetzt geholfen hat. Manchmal nicht, weil es "eher" im verborgen angekommen ist.

    Mir hilft vor allem der Austausch. Dort lerne ich, ob ich das Gesagte auch umsetzen kann. Beim Hinterfragen kann ich sehen, ob ich das vorgeschlagene auch so verstanden habe wie es gemeint ist, oder ob ich es falsch interpretiert habe.


    LG Mieken

  • Hallo ,

    @Mieken

    Zitat

    Mir hilft vor allem der Austausch. Dort lerne ich, ob ich das Gesagte auch umsetzen kann. Beim Hinterfragen kann ich sehen, ob ich das vorgeschlagene auch so verstanden habe wie es gemeint ist, oder ob ich es falsch interpretiert habe.

    genau so soll es auch sein , es selbst hinterfragen und danach es umsetzen. Dieses Handeln ist für mich Selbsthilfe und sehe dabei das Hilfestellung angenommen wird.

    Jeder der sich hier anmeldet muss auch bereit sein sein altes Denken zu verlassen und danach aktiv seinen /unseren Weg in die Praxis zu adaptieren.

    Der es nicht praktiziert oder nicht praktizieren will, wird sich immer wieder im Kreis drehen. Entweder es ensteht ein Endlos Thread mit allgemeiner Unterhaltung oder er zieht sich zurück.

    Wenn ich mir die längere Trockenen anschaue ,die hier schreiben ,ist immer wieder was neues zu erfahren , was für meine Trockeheit dienlich ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen

    Fast 2 ein halb Jahre her als ich diesen Thread ins Leben gerufen hatte. Heute habe ich wieder den Eindruck das gerade über dieses Thema mal intensiv nachgedacht werden sollte. Da schließe ich mich nicht aus.


    Was meint denn der einzelne heute dazu.?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (28. Dezember 2010 um 21:57)

  • 2008

    Zitat von Mieken

    Mir hilft vor allem der Austausch. Dort lerne ich, ob ich das Gesagte auch umsetzen kann. Beim Hinterfragen kann ich sehen, ob ich das vorgeschlagene auch so verstanden habe wie es gemeint ist, oder ob ich es falsch interpretiert habe.

    2010

    Zitat von -Maria-

    Hallo n ic i,

    im Endeffekt spielt die Beantwortung deiner Frage für mich keine Rolle gar hilft sie mir persönlich in meiner Sucht weiter.

    Für mich zählt nicht wer mir schreibt und wie das verpackt ist, sondern was mir geschrieben wird.

    Wenn ich was nicht versteh' - frag ich einfach nochmal gezielt und direkt nach. Und gut is'.

    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo Hartmut,

    wie ich sehe - hat sich gar nicht soviel verändert, bei mir selbst.

    Für mich zählt weiterhin eine stabile Trockenheit zu erhalten. Manchmal kommen neue Impulse von Langzeittrockenen und manchmal genauso von den neu hier angekommen.

    Selbsthilfe verstehe ich immer noch so, wenn mir was fraglich erscheint - frage ich nach, um zu verstehen.

    Maria

  • Hallo Hartmut,

    Hilfe zur Selbsthilfe heisst für mich, dass ich Anregungen und Tips bekomme, wie ich aus einer, für mich ausweglosen Situation, wieder rauskomme.

    Für mich ist es, wie in einem dicken Ratgeberbuch zu lesen... allerdings ist das alles sehr theoretisch... den Hintern muss ich schon selber hoch kriegen.

    Ich muss bereit sein anzunehmen... nicht dauernd zu hinterfragen oder anzuzweifeln.

    Für mich war das sehr schwer... aber sicher nicht schwerer, als für den Alkoholiker, das erste Glas stehen zu lassen.

    Ich habe mich an denen orientiert, die schon weiter waren als ich und ich bin gut damit gefahren.

    Keine Ahnung, wieviele es hier in diesem Forum geschafft haben (egal, ob Co. oder Alkoholiker), bei 20.000 Mitgliedern ist das auch nicht leicht zu überblicken, aber ich habe mir ein paar rausgespickt, die es geschafft haben und an denen habe ich mich orientiert.

    Man bringt ja einem Wüstenvolk nicht das Wasser in Kübeln, sondern man gibt ihnen Anleitungen, wie sie Brunnen bauen können.

    So ist es hier auch, finde ich!

    Mir wurde die Hände gereicht und ich habe sie ergriffen... so einfach ist das!

    Lieben Gruss
    Speedy

    lieben Gruß

    Speedy

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

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