Hilfe, meine Tochter wird immer co-abhängiger!

  • Hallo Olive,

    erstmal sage ich Danke, daß Du dem Rat gefolgt bist und Deinen eigenen Thread eröffnet hast. :wink:

    Dann möchte ich mal direkt dazu kommen, was ich bei Bienchen im Thread schon angedeutet habe.

    Zitat

    An der Krankheit meines Mannes konnte ich damit (natürlich) nichts ändern. Ich konnte lediglich für mich klarer sehen und habe gelernt, mich dann abzugrenzen, wenn es für m i c h wichtig ist.
    Es ist für mich selbstverständlich, dass ich meinen Mann nicht im Stich lasse, wenn er meine Hilfe benötigt. Das würde ich ja auch nicht tun, wenn er eine andere schwere Krankheit hätte.


    Bedeutet Deine Hilfe für Ihn, daß Du ihm zugestehst, daß er weiter trinkt? Dazu schreibst Du ja folgendes:

    Zitat

    Jetzt ist es so, dass er meistens Donnerstags schon zu mir kommt, dann bis einschließl. Freitag hier weitertrinkt, dann Samstag und Sonntag hier selbst entzieht (Tabletten...Zittern...Angstzustände...), dann am Montag wieder weg fährt und spätestens ab Dienstag wieder voll trinkt

    Sorry, aber das ist keine Hilfe für einen Alkoholiker, daß nenne ich Leidensverlängerung! Sowohl für Dich als für Euch alle.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo, schön dass du dich hier ausläßt...
    ich frage mal, warum er zu dir kommen darf, obwohl er gegen eure Abmachung verstößt?? Was huindert dich daran, ihm hzu sagen, dass er betrunken wieder gehen muss??

    Käferchen hat dir ja auch schon deutlich was dazu geschrieben..

    Die Ängste bezüglich deiner Tochter, kenn ich, deshalb machen meine beiden eine psychotherapie seit letztem Jahr..
    Ich denke, dass eine klare Haltuing deiner seits hilfreich für ALLE sein wird..

    Ich hoffe, dass dior die Antworten helfen werden....

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Liebe Olive,
    Du sagst, Du hast jetzt schon Angst, obwohl er sich ja eigentlich "sicher" fühlen kann.

    Ich hatte keine Angst als ich mein Haus anmietete. Das änderte sich aber sehr schnell, denn in meiner Geschichte ging der Absturz des Partners und die Zunahme der Aggression rasend.

    Wäre ich früher gegangen, hätte es vielleicht ein anderes Ende genommen. Und ich sage Dir, liebe Olive, an manchen Tagen weiß ich nicht wie ich damit klar komme dass so ein aggressives Wesen vor meiner Tür steht (welchem ich einmal sehr zugeneigt war) wegen welchem ich mich nicht traue mein Licht anzumachen und nachts zitternd die Polizei holen muss weil es sich so anhört als würde mein Haus abgerissen.

    Es muss bei Dir nicht ebenso enden! Aber ich komme nicht damit klar was mir an Wut, Hass und Aggression entgegengeschleudert wird. Wöchentliche Anlieferungen von Müll diverser Arten (derzeit wird Elektroschrott zusammengesucht).

    Bei mir war es zu spät, dass ich gegangen bin - und ehrlich gesagt, ich weiß für mich noch nicht - trotz Psychotherapie - wie ich damit jemals klar kommen werde.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Das wichtigste habe ich vergessen, liebe Olive!
    Kannst Du sicher sagen, dass

    (er trinkt hier sehr, sehr heftig und ich muß mich vor ihm jetzt sehr sehr hüten...habe Angst, da er dann durchaus agressiv werden kann, wenn man auf Widerstand geht, oder ihm die meinung sagt

    das dass nicht schlimmer wird???

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Olive,

    erstmal herzlich Willkommen hier.

    eine Frage: Sind dir die materiellen Dinge wichtiger wie die Gesundheit deiner Tochter und auch Deiner?

    Wieviel Schaden Kinder in so einer Beziehung erleiden, erlebe ich grad bei meinem Sohn, oft wünsche ich mir viel früher gehandelt zu haben.
    Menschen die mir ganz klar gesagt hätten was ich da tue.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • wohnt ihr zusammen in dem Haus, oder läuft der Mietvertrag nur auf dich? ruf doch einfach die Polizei wenn er betrunken bei dir ankommt.

    Aber ich kann das schon verstehen, mein Vater wird bei uns auch immer reingelassen :roll: und zerschlägt dann das Mobiliar wenn ihm danach ist. Ich stehe da aber auf dem Standpunkt das sucht sich meine Mutter selber aus wie sie mit ihm umgeht. Hast du mal mit nem Anwalt gesprochen was man da machen könnte?

  • Hallo Olive,

    auch ich möchte Dich noch sehr herzlich hier im Forum begrüßen begrüßen!

    Zitat von Olive

    Kann ich hier im Forum auch weiter meinen Ballast loslassen, auch für den Fall, dass ich es nicht schaffe, mich zu trennen?

    Natürlich kannst und sollst Du hier alles schreiben, was Dich bedrückt!

    Keiner hier wird Dich nötigen, Dich zu trennen!

    Alles was Dir geschrieben wird, sind nur Wegweiser, eigene Erfahrungen, die jeder von uns gemacht hat!

    Wie Du damit umgehst, liegt allein in Deiner Hand!

    Wir können Dir den Weg weisen, gehen musst Du ihn!

    Aber ich frage mich schon, wo Deine Schmerzgrenze liegt?

    Warum lässt Du Dich so behandeln? Bist Du Dir wirklich so wenig wert?

    Aber lies hier und schreibe, mit hat es immer geholfen - vielleicht ja Dir auch?

    Hier ist fast immer jemand der Dir "zuhört" !

    Lieben Gruß
    Speedy

    lieben Gruß

    Speedy

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

  • Liebe Olive,

    man kann Deine Angst spüren... und trotzdem solltest Du Dir bewußt machen, dass alles nur noch schlimmer werden wird. Hier gibt es kein Entrinnen, er wird immer mehr saufen und Deine Kräfte werden immer noch weniger werden und Dein Verhältnis zu Deiner Tochter immer schlechter...

    Was ist denn Dein Haus noch wert, wenn Du ständig bedroht wirst?

    Mir hat zum Ausziehen eine SHG geholfen. Jede Woche bin ich hin und konnte dort sehr viel Kraft und Bestätigung bzw. Verständnis tanken. Dieses Nicken der Köpfe, wenn ich von meinem Leben erzählt habe, hat mir so gut getan. Endlich mal wurde es nicht verharmlost!

    Die finanziellen Dinge sind unangenehm, aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, das relativiert sich mit der Zeit. Es geht immer weiter, halt mit weniger Geld, dafür aber mehr Ruhe!!

    LG Jule

  • Liebe Olive,
    alles was sich für Dich gut anfühlt und jedes Wort zu dem Du auch später noch stehen kannst ist gut. Wichtig ist einfach konsequent zu bleiben - das gesagte in die Tat umsetzen. Ich war viel zu wenig konsequent und wurde zu einem Spielball - habe mich also selber (be-)nutzen lassen.

    Ich frage mich jetzt nur, wie Du das ohne Eskalation am Freitag auf die Reihe bringen kannst. Wenn er da ist und Du riechst Alk, dann ist er ja schon bei Dir und es könnte Diskussionen geben, oder?

    Warum nicht am Telefon? Wobei natürlich immer die Gefahr besteht etwas zu sagen, was der andere (weil vielleicht nicht nüchtern) später nicht mehr weiss oder wissen will.

    In jedem Fall wäre es klasse, wenn Du für Dich den Weg so straight weitergehen kannst wie Du ihn betreten hast.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Olive,

    deine Geschichte erinnert mich an meine und zeigt mir wie weit man sich vergessen kann. Sich dies alles bieten lässt und immer wieder hinterher rennt obwohl sich nichts ändert, weil wir uns (noch) nicht geändert haben.

    Aber JETZT hast DU die Chance Dein Leben in die Hand zu nehmen, nach vorn zu schauen.

    Die Kraft die du die ganzen Jahre in eure Ehe gesteckt hast kannst nun in Dich stecken um ein Leben ohne Fremdbestimmung zu leben.

    Pack es an!

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Liebe Olive,

    ich habe im "geschlossenen Bereich" auch ein extra Tagebuch wo ich Bilder aus der Vergangeheit aufschreibe. Ich durchlebe die Gefühle noch einmal und kann sie dann besser los lassen und wichtig für mich ist auch meine Anteile anzuschauen.

    Was habe ICH zu gelassen! Ich habe auch meine Verantwortung zu meiner Vergangenheit, ich habe es zu gelassen was passiert ist. JETZT habe ich Meine Gegenwart und die sieht anders aus, weil ich sowas nicht mehr zu lasse.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Ja Ihr Lieben, das ist auch das was ich so schlimm finde. Ich habe gar nicht gemerkt was abgeht. Mir ging es nicht gut, aber ich war nicht in der Lage zu erkennen, woran es liegt (waren bei mir Job in der Pflege und Alkoholkranker Freund). Ausgepowert und am Ende konnte jeder mit mir alles machen.

    Und auch im Moment habe ich keine Kraft das Möbelhaus so in den Stiefel zu stellen, wie sich das als bereits komplett gezahlter Kunde gehört, aber auch das kommt noch.

    Aber es ist wirklich schlimm, wie sehr man/frau sich von sich selber entfernen kann, unmerklich fast und am Ende nicht mehr wieder zu erkennen.

    Also Ihr Lieben,
    Ich wünsche Euch eine schöne Gegenwart und eine glückliche Zukunft :)

    lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Olive!

    Ich bin lieber allein allein als zu zweit allein!!

    Bin seit langem Single und fühle mich sauwohl damit. Man kann das durchaus als Chance begreifen! Du kannst tun und lassen was du willst. Du solltest halt auch was tun. Sozialphobie...? Ich kenn mich da nicht aus, aber so gaaaaaanz aus der Ferne betrachtet hört es sich bissel nach Ausrede an. Niemand auf diesem Globus ist dafür zuständig, uns zu betreuen, beschäftigen, behüten, bespaßen, die Langeweile zu vertreiben! Da ist Eigeniniative angesagt!

    Hast du keine Hobbies? Vereine gibt's allerorten. Chor, Kirchengemeinde, Walkinggruppe, Schulelternbeirat, Sportverein, Kegelclub, keine Ahnung was sonst noch... Selbst ist die Frau! Oder willst du den Rest deines Lebens mit Warten verbringen? Warten auf den, der bei dir den Startknopf drückt? Damit du endlich DEIN Leben beginnst? :wink:

    Das Leben ist voll von tollen Möglichkeiten. Und wir haben nur das eine. Und schwupps isses um! Die Angst vor Veränderungen ist schon verständlich. Aber vielleicht kannst du ja mal mit kleinen Schritten Richtung Neuland marschieren...

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ja, hol dir die Hilfe die du brauchst, damit du in Bewegung kommst, sei es Therapeutin, Selbsthilfegruppe, Alanon...

    Hört sich nicht so dolle an, diese innere Erstarrung und auch diese Fixierung auf deinen Mann. Es ist nie gut, wenn man andere Menschen zu seinem eigenen Lebensinhalt macht. Dadurch wird mal total abhängig von denen: wie ist er drauf? haben sie Zeit für mich? trinkt er oder nicht? ... Nee, ich bin der Mittelpunkt von meinem kleinen Universum! Damit fahre ich seit Jahren gut. Hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Lebensfreude.

    So langsam dürfte es doch mal Lebendigkeit, Beweglichkeit und Focus auf DICH sein! Findest du nicht auch?

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Morgen Olive,

    Zitat

    Meine Tochter hat mir heute erklärt, sie möchte lieber nicht "über die ganze Sache" (gemeint sind ihr Vater & der Alk) reden.

    Da solltest Du Dir mal ne ganz große Scheibe von abschneiden. Deine Tochter versucht sich einfach mal ein bischen abzugrenzen von der ganzen Thematik, was meiner Meinung nach völlig richtig ist. :wink:

    Zitat

    Pure Angst kommt hoch, wieder einmal die altbekannte Angst, es könnte ihm etwas passieren und wir wüßten es nicht mal.

    Wenn wirklich etwas passiert, wirst Du mit Sicherheit informiert. Polizei und Ärzte werden immer nach Angehörigen suchen, sollte ein Notfall eintreten.
    Und die andere Seite ist, Du kannst es doch nicht ändern. Er macht was er will, was er gerade für richtig hält und es interessiert ihn auch nicht im geringsten was Du bzw. ihr denkt und fühlt, er ist gefangen in seiner Sucht, nicht in Lage einen anderen Weg zu gehen. Also lass ihn ziehen, mit allen Konsequenzen! ER alleine kann das ändern, nicht Du Olive.

    So und jetzt nimm Dir ein Beispiel an Deiner Tochter, es gibt auch noch andere Sachen als ihn. Zwinge Dich einfach, wenn dieses Gedankenkarusell wieder los geht, etwas zu tun was Dich ablenkt. Übe das ne Weile, das funktioniert irgendwann, glaube mir!

    LG
    Lillith67

  • Hallo, liebe Olive,
    Du schreibst von Deinen Ängsten um den Partner. Auch ich hatte diese Ängste, es passiert ihm gesundheitlich etwas oder Unfall, oder von ihm verursachter Personenschaden oder oder oder...

    Es war aber keinesfalls bei mir nur Angst um ihn on Board. Sondern auch darüber, wie ich dann mit dem von ihm gemietete Haus umgehe, wie ich einen Umzug schaffen soll (schaffte ich auch so wie sich nun gezeigt hat) und wie ich dann mit seiner Familie oder gar deren Vorwürfen umgehen würde. Alles also Denkweisen, die absolut weder gesund noch richtig waren.
    Liebe Olive, wenn ich mir Deine Zeilen und meine damaligen Gedanken so durchlese, dann stelle ich fest dass das ja eigentlich der Witz in Dosen ist, und nicht mal im Sonderangebot: ein Mensch übt selbstschädigendes Verhalten aus und ich mache mir Gedanken um ihn (und um meine Zukunft...) Ich persönlich habe viel zu lange zugesehen und mich selber belastet.

    Altbekannte Situationen (er ist nicht da) lösen Ängste (Mega-Absturz) aus. So wie es eben über Jahre lief, Automatismen, die wir wohl nur über den Kopf und das Bewußtsein abstellen können.

    Du sprichst von Mega-Absturz. Ich könnte mir vorstellen, dass die meisten Alkoholiker jede Menge Mega-Abstürze haben, bis es dann irgendwann einmal zum Supergau kommt. Das was für mich nicht vorstellbar ist und für mich schon ein Gau wäre, könnte den Alkoholiker vielleicht wieder kurzzeitig auf den Boden zurückbringen, die wichtigsten Probleme beseitigen um dann wieder in den üblichen Teufelskreis zurück zu fallen.

    Mich band damals die Angst um ihn (und meine persönliche Zukunft durch seine zu erwartenden Folgen) an ihn. Logisch oder? Er ist mein Suchtmittel, fehlt er, so muss ich ja auch einen Mega-Absturz haben, oder? Mensch, ich war abhängig von dieser Person und somit diejenige, die alle seine Folgen für sich als Rucksack mitschleppte, durch eigene Entscheidung, freiwillig.

    Auch mir fällt das loslassen schwer, auch mich beschäftigt das alles viel zu viel meiner wertvollen Zeit - co eben.....

    Ich wünsche Dir viel Power
    lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Olive,

    ich finde du hast richtig gehandelt, auch wenn ich nicht ans Telefon gegangen wäre. :lol:

    Du hast dich abgegrenzt und es ist richtig wenn du drauf achtest dich nicht hineinziehen zu lassen. Du hast für dich gesorgt.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Liebe Olive,
    das klingt nicht makaber, sondern das klingt nach einem "ja" zu Euch.

    Das Problem für Neue/Unwissende, zu denen auch ich mich noch zähle ist dass ich mir keinesfalls über die organischen und psychischen Begleiterscheinungen im Klaren war. Was an Krankheitsbildern auftreten kann und nicht selten dazu führt, dass Suchtkranke zu Pflegefällen werden ist belastend und bestimmt kein ja zu sich selber sondern ein ja zu einer abhängigen Beziehung.

    Schön das von Dir zu hören, liebe Olive, dass es Euch soweit gut geht und Ihr auf dem Weg der Stabilisierung seid!!!

    Lieben Gruß von Dagmar

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