Hi Tina!
Keine Sorge, alles ganz normal!!! Der körperliche Entzug ist durch!
Das Suchtgedächtnis ist eine teuflische Sache. Gerade in Situationen, in denen Du früher gern getrunken hast, meldet es sich wieder. Da ist das kleine Teufelchen, was Dir sagt: "Traurig, jetzt sitzt Du ganz allein in Deiner Wohnung und Dir geht's schlecht. Aber ich kenn da ein Mittel und schon geht's Dir besser!" Du musst das Teufelchen erkennen und akzeptieren, dass es da ist. Bekämpfen bringt nichts, das kostet nur Kraft und es kommt immer wieder. Du wirst es nicht los. Akzeptiere einfach seine Existenz. Du musst mit ihm leben und lernen, mit ihm umzugehen.
Grübeleien sind am Anfang ganz normal. Kopfkino gehört auch dazu. Reflektiere Dich und Du hast die Chance, Dich zu erkennen. Was ist passiert, dass es soweit gekommen ist? Warum habe ich gesoffen? Welche Konsequenzen ziehe ich daraus?
Wenn Du Dich erkennst, kannst Du Dinge an Dir ändern. Du hast die Chance, zufriedener mit Dir und Deiner Situation ohne Suff zu werden. Das Leben packen, bewusster wahrnehmen. Ich habe noch niemanden kennengelernt, der gesagt hat: "Seit dem ich trocken bin, geht's mir schlechter!" Die, die es gepackt haben, sind in der Regel dankbar dafür. Die meisten bereuen es nicht, trockene Alkoholiker zu sein.
Es ist okay, wenn Du es Versuch nennst. Denn in diesem Wort steckt eine gewisse Demut drin. Ich habe auch Angst vor dem Alkohol und noch viel mehr vor dem kleinen Teufelchen. Ich weiß, dass der Kampf antrengend ist und bin vorsichtig bei Leuten, die behaupten, man schaffe das mit links. Vor einem Rückfall ist leider niemand gefeit. Die Gefahr eines Rückfalls darf die aber nicht entmutigen, sondern soll Dich vorsichtig machen. Die Aussicht, auf ein zufriedenes trockenes Leben muss Deine Motivation, Deine Antriebsfeder sein, ducrh das Tal der Tränen zu gehen. Es lohnt sich auch für Dich ganz gewiss!!!