• Hallo Samsara,
    hoffentlich musst du im Kloster nicht frieren. Nimm dir Vorsichtshalber eine Wärmflsche mit!!! :lol:
    Spaß beiseite - ich wünsche dir, dass du "bekommst" was du dir erhoffst.
    Bald bin ich im geschlossenen und ich freue mich schon, deine Geschichte lesen zu können.

    Alles Gute wünscht Berta

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    danke Correns, berta und Sternenhimmel für Eure guten Wünsche zu meiner Klosterauszeit.

    @
    Correns
    *Innenzeit* ist ein toller Begriff, finde ich. Danke!

    Ich bin zwar noch nicht wieder zurück an meinem Wohnort, habe aber Gelegenheit, hier einige Gedanken zu den letzten Tagen niederzuschreiben.

    Die Klostertage haben mir sehr gut getan und in mir eine neue Entscheidung reifen lassen. Diesmal konnte ich mich sehr gut auf den Tagesablauf, die Gemeinschaft und die Meditation einstellen - ohne störende Gedanken; es fühlte sich ganz natürlich und stimmig an. Alles war im Fluss.....

    Aus meiner Sicht war es daher eine logische Folge (obwohl diese Entscheidung aus dem Bauch heraus und nicht aus dem Kopf kam), dass ich mich auf dem nächsten Sangha-Retreat im Juli um Aufnahme in die Sangha bemüht habe. Eisenbuch sehe ich als mein geistiges Zuhause an und dazu gibt es halt im Kölner Raum keine Alternativen - dies habe ich dem Zen-Meister in meinem persönlichen Gespräch auch so vermittelt. Der Zen-Weg mit seiner Klarheit, Achtsamkeit und Wertschätzung ist für mich persönlich eine gute Basis meiner Abstinenz. Jeder mag seinen Weg finden und ihn dann auch gehen - dies ist meiner.

    Diese Entscheidung sehe ich auch als persönlichen Gewinn für mich an- vor 4 Jahren hätte ich sie noch nicht treffen können, da die Zeit dafür noch nicht reif war.
    Zurzeit führe ich an dem Ort, wo ich gerade bin, einige Gespräche, die z.T. eine persönliche Herausforderung für mich darstellen bzw. dargestellt haben.

    Gespräche in offener, ehrlicher und auch oft schonungsloser Art setzen eine Auseinandersetzung mit persönlichen Schwächen und ein gutes Maß an Selbstkritik voraus - da musste ich gerade in den letzten beiden Tagen oft über meinen Schatten springen. Letztlich ist aber Authentizität die Basis für meinen Weg - dies gilt in jeglicher Hinsicht und ganz besonders im zwischenmenschlichen Bereich. Für mich beginnt hier ein wichtiger Lernprozess, da ich diese Ehrlichkeit mir selbst und Anderen gegenüber erst mühsam lernen musste. Ich habe es überlebt .....diese Authentizität macht mich als Mensch aus und ist als gute Basis für alles Weitere für mich unabdingbare Voraussetzung.

    Ich wünsche uns allen ein entspanntes Wochenende und mir morgen eine stressfreie Rückfahrt nach Köln :D

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Samsara,

    beim Buddhismus bin ich wieder etwas weitergekommen.
    Was ich bisher gelesen habe, zeigt mir,
    dass sich ein Weiterforschen für mich lohnen könnte.
    Immer wieder stoße ich auf Aussagen,
    die bei mir etwas zum "schwingen" bringen.
    Ich muss die Lektionen derzeit noch gut dosieren.
    Für zuviel Input bin ich noch viel zu verkopft.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    Lieber Correns, danke für Deine Gedanken zum Buddhismus!

    Zitat

    Immer wieder stoße ich auf Aussagen,
    die bei mir etwas zum "schwingen" bringen.

    In den 4 Jahren, die ich jetzt nach Eisenbuch fahre (und das bisher immer *nur* zum Neujahrsretreat) merke ich, dass ich manche Aussage erst jetzt verstehe.
    D.h. : mit dem Herzen verstehe, denn manches ist nicht nur mit dem Kopf verstehbar :) Nicht so ganz einfache Lektion für einen Kopfmenschen wie mich, doch ich kann mich mittlerweile gut darauf einlassen.

    Wichtig ist für mich vor allem, den buddhistischen Weg der Weisheit und des Mitgefühls tatsächlich im Alltag zu leben. Dies wurde auch nochmal klar bei einem Vortrag unseres Zen-Meisters, der meinte, es reiche nicht aus, sich zu hause isoliert auf sein Kissen zu setzen und zu meditieren.....Als ich mich zum Eintritt in die Saddharma Sangha entschied, habe ich ihm im Vorgespräch auch von meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Bereich der Suchtselbsthilfe erzählt.

    Ich mache normalerweise nicht viel Aufhebens - ich tue (lebe) es einfach und merke, dass dieser Weg und ich immer mehr zusammenwachsen. Ein heilsamer Prozess und eine gute Basis für meine eigene Stabilität.

    @Sternenhimmel

    Zitat

    Denke daran das Visionen oder deine Träume auch realisierbar sind,

    Ich habe nochmal Deine Wünsche zum Jahreswechsel zitiert..... Ja, es ist mir wichtig, Träume und Visionen zu leben, zu realisieren. :D

    Allerdings musste ich erst einmal wieder realisieren, dass ich überhaupt welche habe, denn die waren so tief im Inneren verschüttet und zubetoniert, dass ich weder Zugang zu ihnen hatte, noch überhaupt wusste, dass es sie gab.

    Es war sehr interessant und berührend, was da so zum Vorschein kam, nachdem ich Mauern und Schuttberge im Laufe der Jahre langsam abbaute.

    Es war sicher nicht alles Gold, was glänzte, aber ich habe eine Menge an kreativen Fähigkeiten und Ressourcen entdeckt -besser: wiederentdeckt- (denn ich erinnerte mich allmählich wieder daran, was ich früher mit diesen Talenten alles gemacht hatte, bevor ich sie auf Eis legte...) auf die ich heute tatsächlich wieder Träume und Visionen aufbauen kann. Und dies nicht mehr nur auf brüchigem Eis, sondern auf einem stabilen Fundament.

    Ich habe das Gefühl, dass dieses Jahr der Weiterentwicklung meiner kreativen Fähigkeiten sehr förderlich sein wird. Ich habe den Mut, einiges zu probieren, woran ich mich bisher nicht getraut habe.
    Mein grundsätzliches Problem war dabei immer, dass ich ein fertiges Produkt (Bild o.ä.) im Kopf hatte, das von Beginn an so perfekt war, dass ich gar nicht mit dem Projekt anfing.
    So habe ich nicht zugelassen, dass sich ein Projekt langsam ent-wickeln kann (vielleicht auch in eine Richtung, die ich nicht geplant hatte), wenn ich damit anfange.

    Mit dem *Anfangen* fange ich also jetzt an und bin gespannt, was sich daraus so für mich in diesem Jahr entwickelt. Was auch immer das sein wird, es wird für mich ein persönlicher Gewinn und eine Bereicherung an Erfahrung, die mich weiterbringen wird.

    Ich wünsche uns allen einen zufriedenen Tag und den Mut, mit etwas zu beginnen, das er/sie sich bisher nicht (zu)getraut hat :D

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Samsara, du hast bei sternenhimmel folgendes geschrieben:

    " Vielleicht stellst Du Dir Deine Trockenheit wie eine kleine zarte
    Pflanze in Deinem Lebensgarten vor. Wenn Du sie vor Ungeduld
    zuviel gießt, geht sie ein - kümmerst Du Dich zuwenig, verdorrt sie
    und geht ebenfalls ein.
    Umsorgst Du sie aber mit Achtsamkeit, Wertschätzung und
    unterstützt sie liebevoll in ihrem Wachstumstempo, so wirst Du an
    einer starken, stabilen
    und kraftvollen Trockenheitspflanze Deine Freude haben. Lass sie
    wachsen und habe Geduld mit Dir und den Entwicklungen."

    Ich möchte dir für diese Zeilen ganz herzlich danken, sie geben mir viel, vielleicht mehr als du gerade ahnst. Danke!

    LG Frank

  • Guten Morgen, lieber Frank

    auch wenn ich mit diesem Bild an Sternenhimmel gerichtet habe, freu ich mich, dass Du etwas damit anfangen kannst.

    Ich kopiere es mal bei Dir in den Thread, dann musst Du nicht suchen :wink:

    Ich wünsche Dir einen zufriedenen und achtsamen Tag!

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    Mal wieder ein kurzes Update zum Ende der Woche.....

    Nachdem ich das letzte Jahr -trotz diverser Turbulenzen- mit einer positiven Bilanz abschließen durfte, ging es mit Schwung und viel Energie in die ersten beiden Wochen.

    Gestern bot sich mir beruflich eine Chance, die mit einer ziemlichen Herausforderung verbunden ist. Da ich Spaß an der Sache habe, sprang ich über meinen Schatten und sagte zu. Zwar muss ich meine diesbezügliche Eignung erst in einem mehrstündigen Test unter Beweis stellen, aber ich trau mich.....

    Mich trauen beinhaltet u.a., dass ich mich von alten Vorstellungen wie *das schaffe ich nicht* oder *Der Schuh ist mir ne Nummer zu groß* freimache und mich immer wieder aufs Neue frage "Stimmt das überhaupt (noch)" ?

    Entsprechen bestimmte Einschätzungen, die ich vielleicht aufgrund negativer Erfahrungen oder durch eine negativ beeinflusste Selbstwahrnehmung habe/hatte der Wahrheit? Ich weiß es erst, wenn ich es probiert habe. So gesehen ist das Risiko auch immer mit dem Gewinn neuer Erfahrungen verbunden.

    Ich habe festgestellt, dass es sich durchaus lohnt, sich öfter zu trauen und nicht an festgefahrenen Vorstellungen zu kleben, wie bestimmte Dinge zu sein haben. So öffnen sich in vielen Bereichen des Lebens neue Türen und leiten Entwicklungen ein, die ich nicht für möglich gehalten habe. Meine stabile Abstinenz, die ich dabei stets achtsam im Auge behalte, sorgt dafür, dass ich nicht die Bodenhaftung verliere.

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und den Mut, Euch öfter mal zu trauen - im Kleinen fängt es an :)

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    Heute habe ich wieder einmal gemerkt, wie schön ungeplante oder unverplante Tage sein können..

    Nach einem Streifzug über den Wochenmarkt, durch Bioläden und eine Buchhandlung wurde ich von Freunden zum Frühstück in ein gemütliches Café eingeladen.

    Da das Wetter zwar frostig-kalt aber sonnig war, beschloss ich spontan und mit meiner Kamera bewaffnet, in unseren Stadtwald mit seinen wunderbaren alten Bäumen zu fahren. Wie ich hatten sich bei dem tollen Wetter viele Leute in warme Wintersachen gehüllt und bevölkerten den Park.

    Als ich am z.T. zugefrorenen See stand und das Glitzern des sich spiegelnden Wassers betrachtete, kam mir der Gedanke, dass ich nicht mehr wie früher am Wochenende beduselt im Bett liegen und den verpassten Chancen nachtrauern möchte.

    Ich fühlte in diesem Moment eine unheimliche Dankbarkeit und ein Gefühl des Glücks, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Ich wollte in diesem Augenblick an keinem anderen Ort sein und fühlte mich sehr lebendig....

    Ich habe mich darüber gefreut, dass ich in diesem Moment Stift und Papier dabei hatte, um meine Gedanken als Momentaufnahme als kleines Gedicht festhalten zu können.
    Die stimmungsvollen Fotos, die heute auf meinem Spaziergang im Park und an einem kleinen See entstanden sind, werden die Erinnerung an das Heute und das damit verbundene Gefühl der Dankbarkeit bewahren.

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Samsara,

    ich kenne auch solche Momente wo ich denke: "Früher um die Zeit..." und freue mich, dass ich die Veränderung spüre, in mir.

    Zitat

    Ich fühlte in diesem Moment eine unheimliche Dankbarkeit und ein Gefühl des Glücks, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.

    Und eben diese Dankbarkeit geht mir dabei durch den Kopf.

    Dankbar, die vielen Veränderungen geschafft zu haben und dankbar denen gegenüber, die mir geholfen haben.

    Auch hier und heute.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Lieber kommal,

    danke für Dein Feedback - ich empfinde das auch so.

    Manch einer schaut ja lieber nicht zurück auf das, was war. Mir hilft aber ab und zu ein Rückblick, um mir der vielen Veränderungen in Dankbarkeit bewusst zu sein.

    Es ist ein Rückblick in dem Bewusstsein, dass diese Veränderungen nur auf der Basis der Trockenheit möglich sind.

    Liebe Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • hallo samsara

    ich guck auch immer mal wieder zurück, immer wenns mir nicht so gut geht, dann weiß ich das es auch noch schlimmer sein könnte. aber auch wenn es mir so richtig gut geht, einfach um sicher zu gehen nicht auf dumme gedanken zu kommen. du weißt ja, wenns dem esel zu wohl wird. ich will nicht vergessen wo ich mal war, all zu leicht könnten sich ansonsten gedanken breit machen die einfach kontraproduktiv sind. meine vergangenheit gehört genau so zu meinem leben wie die gegenwart und mir hilft so ein rückblick die zukunft im auge zu behalten.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Guten Morgen, liebe Wegbegleiter,

    Danke Doro - Deinen Beitrag kann ich mit jedem Wort unterschreiben!

    Gerade dieser Punkt

    Zitat

    aber auch wenn es mir so richtig gut geht, einfach um sicher zu gehen nicht auf dumme gedanken zu kommen.

    ist mir sehr wichtig. Deshalb schreib ich hier auch so oft über die Gefahren der Euphorie, denn ich hatte früher oft das Bedürfnis, schöne Erlebnisse mit Alk noch zu *toppen* (als ob das ginge :x:roll: ) Das Erwachen hinterher war jedesmal alles andere als schön...

    Heute freu ich mich über schöne Erlebnisse und bin dankbar, das hilft mir, die Bodenhaftung nicht zu verlieren.

    Gestern habe ich mir einen Wellnesstag in einer Therme in der Nähe gegönnt. Verschiedene Saunen und Aufgüsse genossen, dazwischen immer wieder längere Ruhezeiten mit Lesen oder einfach nur *dösen*.

    Ich genoss das Bei-mir-Sein ohne das Bedürfnis nach Gesellschaft - kenne ich auch nicht unbedingt von früher, da hielt ich es eher selten in der Gesellschaft mit mir selbst aus.

    Gesellschaftlich gesehen habe ich gestern nichts getan (zumindest nichts Produktives - konnte kein messbares Ergebnis vorweisen :) )

    Als Mensch, der sich früher über Leistungen definiert hat, fiel es mir gerade zu Beginn meines Weges schwer, einfach mal nichts zu tun und dabei zu erkennen, dass im Nichtstun ein großes Potenzial steckt: Kräfte sammeln, im Außen zur Ruhe kommen (während im Innen durchaus sehr viel Bewegung sein kann, die später wieder Auswirkungen auf Handlungen im Außen hat).

    Heute werde ich für drei Tage in ein Yoga-Zentrum fahren - Körper, Geist und Seele profitieren sicher davon :)

    Ich wünsche uns eine zufriedene und trockene Woche,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    nun habe ich einige Tage hier nichts geschrieben, denn ich war in der letzten Woche unterwegs und habe Dinge gemacht, die mir guttun.

    Zuerst war ich für einige Tage auf einem Yoga-Seminar und habe mal wieder gemerkt, wie gut mir Yoga hilft, in der Balance zu
    bleiben und die innere Mitte zu spüren. Obwohl die Stunden dort recht anstrengend waren, bin ich mit sehr viel Energie von dort
    zurückgekommen.

    Den Rest der Woche war ich im Zusammenhang mit meinem Ehrenamt auf einem Seminar meiner Gruppenleiterausbildung.

    Immer wieder stelle ich fest, dass ich aus diesen Seminaren sehr viel für mich mitnehmen kann, was mir hilft, mich besser kennenzulernen und
    vielleicht auch mal hinzuleuchten, wo es noch *wunde* Punkte gibt.

    Themen wie der Umgang mit Kränkungen und Kritik bzw. die Projektion
    persönlicher Betroffenheit auf Situationen, die damit überhaupt nichts zu tun haben, begegnen mir im täglichen Leben ja auch sehr häufig.
    Die Arbeit auf diesen Baustellen ist ein lebenslanges Projekt.

    Das Unterwegs-Sein ist ein spannender Prozess, bei dem sich der Blickwinkel auch immer mal wieder ändert. Heute sehe ich vieles aus einer anderen Perspektive, das ich noch nicht sehen/verstehen/ einordnen konnte, als ich mich auf den Weg machte.

    Ich habe immer gedacht, ich sei ein reiner Kopfmensch, doch das stimmt gar nicht in dieser Absolutheit... Ich bin froh, dass ich heute einen Weg
    gefunden habe, der zu einem guten Miteinander von Kopf und Bauch führt - anstatt zu einem ständigen Kampf.

    Im Laufe meines längeren Unterwegs-Seins ist mir zunehmend bewusst geworden, dass es sehr oft nicht ausreicht, die Zusammenhänge *nur* vom Kopf her anzugehen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol.

    Klar, der Kopf sagt, dass es schädlich ist, Alk als Problemlösung einzusetzen - aber verhilft diese Erkenntnis allein zu dauerhafter Stabilität im Innen?

    Erst als ich nicht mehr meine Kraft und Energie an Gedanken über Beschaffung, Entsorgung von Alk sowie die Bewältigung körperlicher und seelischer Konsequenzen nach dem Einsatz von Alk als *Lösungsmittel* einsetzte und diese Gedanken loslassen konnte, veränderte sich langsam auch etwas im Innen.

    Nachdem ich wirklich aus dem tiefsten Inneren verstehen konnte, welche Chancen und Möglichkeiten inneren Wachstums ein *freier* Geist (im Sinne von geistiger Klarheit und Wachheit) für mich hat, stellte sich bei mir eine wirkliche Zufriedenheit ein. Neben anderen ist dieses Ergebnis meines längerwährenden Entwicklungsprozesses heute für mich ein sehr wichtiger Pfeiler meiner stabilen Abstinenz.

    Allen, die hier noch ganz am Anfang ihres Weges stehen und die glauben, die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Lebens nur mit
    Alkohol bewältigen zu können, möchte ich hier Mut machen, den Blickwinkel zu verändern. Es ist viel mehr möglich, als Ihr Euch vorstellen könnt: aber das geht nur OHNE..

    Allen, die hier vorbeilesen, wünsche ich gute 24h.

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Guten Morgen liebe Wegbegleiter,

    als ich mich entschlossen hatte, neben dem Austausch im geschützten Bereich hier wieder mehr von meinem Weg und meinen Erfahrungen zu schreiben, war dies natürlich auch mit dem Wunsch verbunden, hierüber mit Euch in einen Austausch zu treten.

    Dieser Thread soll weder Selbstbeweihräucherung noch Monolog sein, denn beides ist nicht mein Ding.

    Wenn Ihr also eigene Ideen, Erfahrungen, Meinungen und auch Fragen zu dem habt, was Ihr hier lest, dann fühlt Euch ruhig angesprochen, diese hier zu lassen.

    Das Forum lebt vom Austausch und Feedback ist wichtig (auch mir).

    Traut Euch :wink:

    Ich wünsche uns allen einen zufriedenen Tag,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo samsara,

    womit ich besonders viel anfangen kann von all dem was dein langer Eintrag beinhaltet ist folgendes:

    " Erst als ich nicht mehr meine Kraft und Energie an Gedanken über
    Beschaffung, Entsorgung von Alk sowie die Bewältigung körperlicher und seelischer Konsequenzen nach dem Einsatz von Alk als *Lösungsmittel* einsetzte und diese Gedanken loslassen konnte,
    veränderte sich langsam auch etwas im Innen."

    Das entspricht auch meiner Erfahrung - besser, diese Erfahrung beginnt langsam einzusetzen nach einem guten Jahr Abstinenz. Ich habe das Gefühl daß es so lange Dauert bis eine innere Gesundung in Tiefenschichten einsetzt.

    Von Yoga verstehe ich nicht viel, glaube aber - nach dem wenigen was ich weiß - daß es eine gute Ergänzung zur Meditation darstellen kann, da der Körper auf eine sehr bewußte Weise in ein achtsames Tun miteinbezogen wird. Ich strebe Ähnliches an, aber mit Laufen - im Sommer hatt ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht aber es war noch zu früh nach meiner RückenOP -, aber auch das ist eine körperliche Sache mit meditativen "Beiklängen" (ich hab keine großen sportlichen Ambitionen ;) ). Und es unterstützt das Nichtrauchen, und da will ich unbedingt hin...

    Das liest sich alles sehr gut was du schreibst und ist meinem Weg vergleichbar. Aber wahrscheinlich reifer ---

    wenn man trocken ist arbeitet die Zeit für einen. Das ist ein sehr schönes Gefühl.

    LG Frank

  • Zitat von Samsara

    ...Das Unterwegs-Sein ist ein spannender Prozess,
    bei dem sich der Blickwinkel auch immer mal wieder ändert...


    Guten Morgen Samsara,

    so sehe ich dies auch.
    Wir haben einen ganzen Strauß an Möglichkeiten.
    Was wir wählen, liegt an uns.
    Die Wahl trocken zu werden und danach die Wahl trocken zu bleiben
    haben bei mir ziemlich große Änderungen bewirkt.
    Ich bin dadurch viel stabiler unterwegs.
    Und ab und zu habe ich sogar die Kraft und Ausdauer,
    auch anderen dabei zu helfen, sich zu helfen.

    Bei der Theorie des Buddhismus bin ich weiter gekommen.
    Mit der Praxis hänge ich noch weit zurück.
    Nach dem was ich bisher gelesen habe,
    scheint Eckhart Tolle auch ein Buddhismus-naher Mensch zu sein.
    Viele seine Aussagen habe ich beim Buddhismus wieder gefunden.
    Die Bücher von Tolle studiere und beherzige ich schon seit 10 Jahren.

    Damit sich mein Blickwinkel auch weiterhin ändern kann,
    habe ich mir jetzt auch noch ein Buch über die Religionen der Welt bestellt.
    Vielleicht werde ich ja irgendwann mal ganz brutal fromm ;)

    Viele Grüße und viel Freude beim spannenden Prozess
    Correns

  • Lieber Frank und lieber Correns,

    jetzt bin ich leider nicht mehr dazu gekommen, auf Eure Beiträge einzugehen - doch möchte ich mich wenigstens noch dafür bedanken, bevor ich mich jetzt für 2 Wochen verabschiede:

    ich werde 14 Tage auf einer kanarischen Insel wandern :)
    Gleich muss ich zum Flughafen - die Zeit ist etwas ungastlich, dafür bin aber aber morgen zum Frühstück schon dort :)

    Ich wünsche Euch Allen eine zufriedene Zeit!

    Herzliche Grüße und bis bald,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Zitat von Samsara

    ...ich werde 14 Tage auf einer kanarischen Insel wandern...


    Liebe Samsara,

    dann werde ich die Zeit nutzen und ganz toll neidisch sein ;)
    Viel Spaß beim Wandern, viel Spaß in der Natur.
    Ich bin schon jetzt gespannt, was Du uns zu erzählen hast.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    @Correns

    Zitat

    Ich bin schon jetzt gespannt, was Du uns zu erzählen hast.

    Nun habe ich Dich ein wenig länger als geplant auf meine Erfahrungen warten lassen müssen.......

    Die 14 Tage, die ich mit einer Wandergruppe auf Teneriffa unterwegs war, haben mir sehr gut getan.

    Die Vegetation dort blüht schon recht üppig und so entstanden viele tolle Naturaufnahmen. Mächtige Bäume und bizarre Felsformationen aus Lavagestein haben mich beeindruckt und mir gezeigt, wie klein ich als Menschin dagegen bin :)

    Die Bergtouren auf schmalen Pfaden auf Lavageröll waren durchwegs sehr anspruchsvoll und verlangten neben einer guten Kondition auch absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nach anfänglichem Zögern traute ich mir mehr und mehr zu.

    Zu Beginn meiner Trockenheit hatte ich mal eine Phase mit plötzlichen Panikattacken in der Höhe - da hätte ich mir niemals vorstellen können, an solchen Touren teilzunehmen. Zum Glück hat sich diese Angst durch Konfrontation mit Höhe in ungefährlichen Situationen wieder gelegt, denn sie war mir schon sehr hinderlich.

    Das Thema Alkohol habe ich gleich am ersten Abend geklärt, da im Hotel die Getränke frei waren. Mal bezahlte einmal Summe X jeden Abend und konnte sich dann nehmen, was gewünscht war. Mein *nein danke, ich trinke keinen Alk* wurde ohne weitere Fragen akzeptiert - außerdem gab es noch einige andere Wandergesellen, die zu Wasser und Säften griffen.

    Auf dem Rückflug waren gefühlte 75% der Passagiere erkältet :(

    Auch ich hatte wohl so ein *Erkältungstierchen* durch den Zoll geschleust, ohne es zu wissen. Jedenfalls zeigte es sich erst nach meinem ersten Arbeitstag am Montag und erweis sich als sehr sehr anhänglich :x
    Der Arzt hat mich bis Freitag aus dem Verkehr gezogen, was natürlich arbeitstechnisch nach 14 Tagen Urlaub mehr als blöd ist...

    Langsam lässt der quälende Husten nach und es geht mir wieder besser.
    Ich habe die letzten Tage dazu genutzt, mich in die Stille zu begeben, um einige wichtige Dinge für mich zu verarbeiten.

    Mit Hilfe meiner längerjährigen Praxis des Zazen und der im Kloster gemachten Erfahrungen gelingt es mir immer besser, mir schwierige und oft auch belastende Prozesse in der Stille anzuschauen, mich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie dann loszulassen.

    Früher bin ich davongelaufen, habe mich abgelenkt und habe das Leiden dadurch nur hinausgezögert - denn diese Dinge kommen immer wieder zurück. Bis sie verarbeitet sind.

    Heute ist es wichtig, diese heilsamen Verarbeitungsprozesse zuzulassen, denn sie gehören zu meinem Weg und führen zu innerem Wachstum.

    Der Weg der Klarheit erfordert kritisches Hinsehen und einen klaren Kopf - dann klärt sich vieles, löst sich auf und es entsteht Raum für Neues.

    Das Beste geschieht JETZT :)

    Einen schönen Sonntag,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!