@ Harry 54

Zitat

Ich würde gerne noch ein wenig mehr von deinen Erfahrungen lesen...

Danke Andi, ich schließe mich dem an

Mieken

hallo,
ihr seit wirklich lieb und ihr habt mich nun überzeugt.
ich bin kein geborener redner geschweige denn diese worte auch noch in schrift zu verfassen.

ich werde ganz einfach von meinem leben berichten, über mein schicksal, über meine gedanken über gute wie auch über schlechte dinge über hochs und tiefs, über meine kindheit mein vater war selber alkoholkrank,
über meine jugend, über das leiden meiner mitmenschen wegen meiner sucht, über mein kampf um das leben, über meine marathonstrecke bis zum tod mein anschließenden neustart. über eine mauer vor der ich stand jedes jahr kamen neue steine dazu, über einen schwarzen schatten der mich begleitet, ständigt streckt er eine hand nach mir mit einem glas in der hand. sein wares gesicht habe ich gesehen als er mich aus dem leben holen wollte.

ich werde schreiben über mein neues leben, wie ich wieder über meine zukunft planen durfte, erst über stunden dann über tage, jetzt kann ich wieder über monate nachdenken über jahre wäre zu verwegen.

über mein bisheriges leben habe ich inventur gemacht ohne ballast mitzunehmen. alles säuberlich im kopf archiviert, manche dinge noch mit einem lesezeichen versehen aber diese werden auch noch aufgearbeitet.

ich habe mein leben eine neue tapete verpasst ohne den raum in der sie hängt zu verändern. aber diese tapete gibt dem raum ein ganz anders licht ein raum zum wohlfühlen zum ausruhen zum glücklichsein.

aber halt
dieser raum befindet sich nicht in einem kloster sondern in der mitte meines lebens. meinen job den ich schon 40 jahre nachgehe macht mir wieder freude, mit meinen freunden und bekannten mache ich vieles gemeinsam meine familie habe ich dadurch wieder zurückgewonnen mein humor habe ich wieder.

ich war mit mir bevor ich hier auf dieses forum stiess mit mir im reinem. mit erschrecken las ich aber hier über schicksale, über ängste, über fragen über mitmenschen die das selbstvertrauen verloren haben, über co abhängige über .....
ich habe von diesem forum manches neues erfahren und manches für mich einbauen können vielleicht kann der eine oder andere auch von mir was mitnehmen.

noch ein satz zuletzt
das was ich schreibe ausser die namen ist kein märchen sondern manchmal bittere realität auch wenn sie stellenweie zweideutig geschrieben sind
bis dahin mal liebe grüsse
harry

Hallo Harry

ich hab dich öfters bei den Angehörigen gelesen, ich bin gespannt auf deine Geschichte.

julchen

Guten Morgen Harry,

vor einigen Wochen hatte ich mir einige ganz kurze und kleine Worte von Dir in einem anderen thread mitgenommen, es waren genau sechs Worte.

Als ich mich dafür bei Dir bedanken wollte, stellte ich fest, dass Du gar keinen eigenen thread hattest.

Also jetzt hier, Harry, danke schön.

LG zerfreila

Hallo Harry,

Zitat

ich bin kein geborener redner geschweige denn diese worte auch noch in schrift zu verfassen.

Nun sei doch nicht so bescheiden Ich freue mich, Dich nun endlich "gefunden" zu haben. Du hast mich als Besucher meines Tagebuchs schon mehrfach beeindruckt durch Deine klaren Worte.

Ich möchte mich nun besonders für Deinen Vergleich mit den "Tränen als Perlen der Seele" bedanken. Mir fehlen nicht so schnell die Worte, aber er hat mich sprachlos gemacht.

Ich freue mich, hier an Deinen Gedanken teilhaben zu dürfen,

RoteLampe

hallo ihr alle,
jetzt erst merke ich das ich es doch sinnvoll ist über mich zu schreiben. zu spüren zu erfahren das nur ein paar wenige worten genügen um anderen zu helfen, manchmal zum nach- und überdenken seiner eigen lage zu geben.

ich habe hier einmal die frage gelesen kann man glück weitergeben wenn man selber ünglücklich ist. ich sage ja. genügen nicht nur ein paar worte, eine geste ein wink dazu einem kind, ein mensch in zweifel , seinem partner oder selbst bei meinem vierbeiner glückgefühle zu geben ? geht es mir dann auch nicht gleich besser ?

hallo diana,
ich habe dich nicht vergessen ganz im gegenteil ich haber deine antwort mir mehrmals durch den kopf gehen lassen. deine worte haben mir sehr geholfen darum meinen herzlichen dank. ich schrebe keine antwort nur des antwortes wegen gerade bei so einem thema.
du hast recht auch ich bin zu diesem schluss gekommen wie du ihn geschrieben hast und werde dieses kapitel jetzt für mich schliessen. nochmals danke

ich werde jetzt ein paar sätze schreiben die klingen etwas seltsam, unreal, war das alles ein traum, ein etwas nicht erlebtes oder sind das anzeichen von säuferwahn ...

wie jeden samstagvormittag ging ich nach meinem samstageinkäufen auf dem friedhof um nach dem rechten zu sehen. es war frühling die sonne schien und man konnte spüren wie die wärmenden sonnenstrahlen immer mehr den winter aus dem boden trieb.
wie immer wollte ich die einzelnen gräber bei meinem rundgang besuchen aber dieser samstag war irgendwie anders. mein körper fühlte sich ganz anders wie gewohnt an, ich merkte das ich nicht mehr ich bin, meine sinne waren nicht mehr die meinen ich kam wir vor wie ein fremder in meinem eigenen körper. ob ich ging oder schwebte keine ahnung. plötzlich sah ich ein grab es war neu und mit liebe zum detail angelegt. auf dem grabstein war zu lesen in stiller trauer deine frau, deine kinder. weiter unten stand ein ein satz eingarviert
- sein leben war die sucht die sucht war sein leben -
trotz der sonne war es mir eiskalt. was war das für eine sonne wo war sie wo schien sie. wie durch ein nebel sah ich den namen auf dem stein es war der meinige. ich spürte meine arme und beine nicht mehr wie einer am dimmer drehte wurde es langsam dunkel in mir. mir wurde es warm.

der wecker schellte schon einige zeit als ich die augen aufsclhlug. wo war ich. ach ich war wieder mit hans auf tour. hans war mein bester freund. vieles haben wir schon gemeinsam unternommen, kein berg war uns zu hoch, keine wand war uns zu steil kein wasser war uns zu wild, kein weg war uns zu weit. wie immer fuhren wir zum einklettern im frühjahr zu einemi sehr schönen ort in tirol, gelegen an einem see wie im bilderbuch.
hans war wohl schon im bad und machte sich fertig. ich stand auf, noch etwas wacklig in den beinen wahrscheinlich war doch ein glas rotwein zuviel gestern abend. ich packte meinen rucksack wie immer eine flasche rotwein zum zuprosten am gipfelkreuz war auch immer dabei.
hans aufgehts die nacht ist vorbei der berg ruft.
wie immer gingen wir zuerst zum see genossen die aufgehende sonne, den morgenrot die die berge zum glühen brachte das spiegelbild der berge im see. wie immer bekamen wir das kribbeln im bauch, erfucht vor dem der dies alles erschaffen hat. ein bild das uns immer wieder mit gänsehaut erfüllte aber dieses mal war es bei mir anders. hans lass uns gehen mir ist es kalt. wie immer gingen wir wortlos den anstieg an jeder mit seinen gedanken versunken mit spannung was der heutige tag bringen wird. mir ging es nicht gut das gleiche scheußliche gefühl das ich schonmal hatte. ich wusste nicht mehr wo ich war, die berge verschwanden vor meinen augen und sie kam wieder. am gipfelkreuz angelangt war es mir noch zum ruhen zumute. kein blicke auf die gipfel keine blicke auf die täler mit letzter karft stellte ich das bild von hans auf einen stein. er war vor einiger zeit verstorben. ich legte mich hin und schloss die augen.

ein alptraum erfüllte mich oder war es wachkoma

ich wollte schreien es kam kein ton von meinem lippen, ich wollte aufstehen fotlaufen ich spürte meine arme und beine nicht mehr.
ch spürte noch eine hand welche die sensoren auf meinen körper durchcheckte. in meiner beginnenden dunkelheit sah ich menschen bei mir, spürte einstiche, hörte noch stimmen, sie waren weit weg.
ich spürte, das leben wich von mir, angst hatte ich keine mehr, sah noch bilder meines lebens, traum oder wahr keine ahnung. mein letztes aufbäumen ich wollte nicht sterben ich will leben, leben ...

ich spürte meine arme und beine wieder, spürte schmerzen als blut wieder in den adern floss.

ich stand auf spürte nur noch panik irgendas schreckliches muss passiert sein, ließ alles stehen und liegen das bild von hans fand ich nicht mehr lief dem berg hinunter stieg in den nächsten zug richtung heimat. der zug furh in einem tunnel dunkelheit umgab mich wieder aber ich spürte das leben in mir so schlief ich ein

Lieber Harry,

du spürst das Leben wieder in dir, das ist wichtig.

Schreib einfach weiter.

Linde

hallo linde,
ich habe deine nachricht immer noch im gedächtnis welche du mir geschrieben hast. ich war relativ neu hier plötzlich hatte ich eine nachricht im postkorb. ein baum hatte mir geschrieben ich musste schmulzeln. der baum hat so steht es in seinem thread hier wurzeln geschlagen und sein laub so wie ich das lese bietet für manchen wanderer chutz.

ich musste willkürlich an meine kindheit denken da stand auch eine linde in der nähe meines elternhaus und ich war oft dort. seine äste waren stark und boten mir bei meinen ersten kletterversuchen sicherheit und vertraueen. sein gesunder stamm gaben mir kraft. meine erstes karl may band habe ich dort in seinem schatten verschlungen es hiess durch die wüste. ich habe das buch zig mal lesen müssen als kind der gerade seine ersten buchstaben auf eine kreidetafel schrieb war dies nicht einfach. danke linde.

mag mancher ziellose siene linde finden.

natürlich werde ich weiterschreiben gerade weil ich wieder lebe. soll des den mitmenschen den glauben nehmen mir kann das nicht passieren. mag es denen den wind aus den segel nehmen die der meinung sind nur die wo auf der strasse neben einer flasche liegen sind die wahren alkoholiker. ebneso diejenigen welche meinen durch eine entgiftung und therapie ist wieder alles in butter. geist und körper bleiben krank. die alkoholzellen im körper schlafen und nur ein schluck genügt und sie erwachen wieder.
lg Harry

hallo,
das was ich geschrieben habe war nicht in einem rauschzustand sondern waren gedankenblitze als ich an der schwelle stand wo ich mir nie ausgemalt hatte dort so schnell oder überhaupt zu stehen. irgendwie hatte ich das gefühl in meinem kopf haben sich schleussen geöffnet um mein leben nochmals revue passieren zu lassen.

ich weiss noch es war der pfingstsamstag im letzten jahr. für mich war es wie eine grosse welle die mit urgewallt an diesem tag über mich rollte.
wie bei einem tsunami stand ich wohl am ufer. ich merkte nicht wie mensch und tier die rettung suchten. ich hätte mir viels erspart wenn ich alle warnungen ernst genommen hätte. meine familie sie standen am ufer und sahen wie ich in mein verderben ging ich gab ihr keine chance mich zurückzuhalten. im gegenteil ging ich dem wasser nach als es vom ufer wich. und die welle kam. erst jetzt merkte wo es zu spät welcher hirnverbrannter trottel ich war. die welle kam und riss alles mit. jeder rettende griff von mir ging ins leere, das war mein ende.
ich hatte diese welle irgendwie überlebt. als ich meinte es ist alles im grünen bereich ich habe wieder alles im griff da kam sie die zweite welle. körperlich geschwächt konnte ich dieser welle nichts mehr entgegensetzen.
ich hatte in meinen leben sehr viele schutzengel, viele wanschüsse bekam ich ab aber dieses mal war es eine komplette breitseite mit volltreffer.
es war die allerletzte warung es wird in meinem leben keine weitere mehr geben.

ich appeliere wirklich an alle. sollten gedanken da sein irgenwann kontroliert trinken zu wollen oder ihr der meinung sein ein glas kann nicht schaden überlegt genau was ihr macht. jedes glas bringt euch ein stück näher zum friedhof ob heute, morgen oder übermorgen. nehmt meine erfährungen als warnschuss bovor euch auch die volle breitseite trifft.
bis dahin
lg harry

Hallo Harry,

hab Dank für deine liebe Antwort.

Weißt du, wenn man sich auf weite Reisen begibt, und die Reise in die Vergangenheit ist so eine, dann ist es gut, wenn man einen Ort hat, an den man gerne zurückkommt.

Dein Thread hier mag so ein sicherer geborgener guter Ort für dich sein. Das wünsche ich dir. Bei mir ist es so geworden hier. Manchmal düse ich ins Universum, manchmal bin ich bei den kleinsten Teilchen unterwegs und im Moment bin ich oft bei den frühesten Anfängen unterwegs..., aber bei allem fühle ich mich gut geerdet. Nicht daß ich auf meinen Reisen ins Innerste verloren gehe...

Alles Liebe,

Linde

sehnsucht nach geborgenheit, nach wärme, nach liebe, nach glück, zufriedenheit, anerkennung, gesundheit und und und .... man kann unendlich weiterspinnen steckt nicht in dem wort sehnsucht nicht das wort sucht
wann ist die grenze erreicht wenn die sehnsucht zur sucht wird. oft merken wir es nicht oder wollen es nicht merken.
wie oft sagt mann der oder diejenige ist nicht ganz dicht im kopf nur weil dieser mensch seiner sammelleidenschaft erliegt.
wann wird der sport zur sucht ? wenn sich ein sportler nach einem dauerlauf übergeben muss.
ist nicht schon die grenze zur sucht erreicht wenn ein mensch seine kofschmerztablette einnimt um die kopfschmerzen zu bekämpfen die entstanden sind weil er schon zu viele von den dinger eingenommen hat.
wann ist die grenze erreicht wenn menschen andere menschen mit allen mittel ändern wollen um ihre eigenen sehnsüchte zu befriedigen ??

fragen über fragen, mag selber seine antwort darauf finden.
eine lösung gibt es nicht man muss nur die nachrichten und zeitungen lesen die auswirkungen stehen voll davon.

ich mache keine ausnahme. mein leben war von den süchten geprägt ich muss mit meiner alkoholsucht leben und alles dafür tun um mich und meine familie durch die auswirkungen der alkoholsucht in zukunft zu schützen.
mir ist heute vollkommen bewusst das meine alkoholsucht nicht das primäre war sondern die ursachen lagen wo ganz anders. meine entgiftung war das eine aber das warum steht auf einen anderen blatt papier.
es genüg nicht gegen magenschmerzen medizin einzunehmen ohne die ursachen zu beseitigen.

das ist beileibe keine entschuldigung was ich andere menschen, frau und meine kindern an sorgen, kummer und viele anderen dingen angetan habe.
ich stehe jetzt im herbst meines lebens und wenn ich zurückblicke habe ich im grunde alles erreicht ich habe drei jetzt erwachsene kinder auf die ich stolz sein kann, eine frau die trotz allem bei mir geblieben ist, ich habe haus und hof, keine schulden einen netten treuen vierbeiner im beruf auch alles ok nur eins hatte ich nie erreicht die innere zufriedenheit und die befreiung von meinen süchten.

Guten Morgen Harry,

Zitat

eins hatte ich nie erreicht die innere zufriedenheit

Was ist für Dich die innere Zufriedenheit?

Zitat

und die befreiung von meinen süchten.

Die Befreiung von meinen Sucht werde ich nie erreichen, aber ich kann lernen damit umzugehen und mit ihr zu leben. Ich hab ja auch keine andere Wahl.

LG die kawi