Ich habe gerade noch mal die Grundbausteine der Co's gelesen, und möchte gerne für mich selbst eine Art Liste erstellen, nur um mich daran zu erinnern, dass es Zeit wird, etwas für mich zu tun.
Verhaltenssymptome der Co-Abhängigkeit:
Andere zum Mittelpunkt im Leben machen -->Definitiv!!! Alles kreist nur noch um sein Wohlbefinden und darum, wie ich ihm "helfen" kann.
Selbstwahrnehmung durch Aufopferung in der Umwelt( Familie, Job, Partner)--> trifft auf mich nicht zu
Süchtig nach Anerkennung von Außen
--> Nicht von Außen, sondern von IHM
Aufopferung bis zur Selbstaufgabe
--> Ich besorge Geld, damit er trinken kann und dadurch bessere Laune hat und mir wohlgesonnen ist...
Manipulation des Partners
--> Ich versuche durchaus, ihn zu manipulieren, aber ich glaube, es hat noch nie geklappt. Ist aber ein Punkt, über den ich noch nachdenken muss.
Verleugnen der eigenen Krankheit und der des Partners( Lügen für süchtigen Partner)
--> Definitiv. Ich lüge meine Familie an, wenn sie fragen, ob er denn immer noch trinkt. Und bis vor Kurzem habe ich auch seiner Familie gegenüber den "Schein" wahren wollen!
Helferrolle wird eingenommen, Bedürfnis, andere retten zu *müssen* bis zum Märtyrertum
--> Ja, ich will ihn immer noch retten. Ich finde es zu schade um ihn. Und ich will nicht einsehen, dass ich ihm da nicht helfen kann. Und oft höre ich mich denken: Ich hab doch sooo viel für ihn getan, er MUSS doch dankbar sein!
Kontrollsucht gegenüber dem Partner
--> Habe ich immer wieder mit zu kämpfen. Ich versuche aber schon länger, mich da zurückzuhalten, und es ist auch im Laufe der Zeit besser geworden.
Hassgefühle dem trinkenden Partner oder Elternteil gegenüber
--> Jedes Wochenende!!!!
Veränderte Wahrnehmung, Zustand sei normal -->
Zwischendurch wollte ich das tatsächlich glauben. Und oft habe ich mich gefragt: Hat er vielleicht Recht??? Was ist so schlimm daran, wenn er abends Bier trinkt?
Und auch heute muss ich mich regelmäßig fragen: Habe ich eigentlich tatsächlich igendwelche Nachteile durch sein Trinkverhalten?
Solche Momente finde ich immer sehr schlimm.
Ständiges Ablenken von sich
--> trifft nicht auf mich zu.
Perfektionismus nach außen,um nicht auf die schlimme Situation aufmerksam zu machen.
--> Ich räume die Wohnung auf, wenn ich weiß, dass Leute kommen. Insbesondere die Bierflaschen, die sich hier auftürmen...
Etwas, was mir an mir aufgefallen ist, und was wohl ein starkes Zeichen für die Co-Abhängikeit ist:
Ich genieße regelrecht die Momente, in denen er nach einem seiner "Ausraster" ein schlechtes Gewissen hat, Reue zeigt und darum bettelt, dass ich bei ihm bleibe.
1. weil er mich dann als Partnerin wieder ernstnimmt und mir "zeigt", dass er mich liebt
2. weil ich denke, es könnte doch noch alles gut werden
3. weil ich Bestätigung bekomme. Ich werde tatsächlich "gebraucht"!
4. weil ich mir einrede, dass diese Reue ein Zeichen dafür ist, dass meine "Hilfe" doch nicht umsonst war.
Manchmal bin ich erschüttert von meinem eigenen Verhalten.
Und ich weiß, ich neige dazu, IHM die Schuld dafür zu geben. Aber ich weiß genauso, dass das falsch ist.