Ohne Alkohol, jedoch voll im "Nassen denken und Handeln

  • Hi Sunny,
    herzlich willkommen hier in der Offenen!

    Zitat

    ich frage mich wirklich inwieweit es das gibt das Menschen Jahre lang keinen Alkohol mehr trinken und dennoch so ein Verhalten an den Tag legen als würden sie trinken!


    Was macht Dich sicher, dass er nicht heimlich trinkt?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Sunny,

    noch herzliches Willkommen und danke für Deinen Text. Es soll trockene Alkoholiker geben, die sich auch nach 20 Jahren noch nicht geändert haben, denn sie sind trocken einfach so wie sie sind.

    Wenn ich Dich recht verstehe, hast Du in der vergangenen Zeit einiges an Dir gearbeitet und Du könntest zufrieden mit Dir sein. Bist Du es und was hat sich denn bei Dir geändert?

    Es soll Angehörige geben, die sich auch nach 20 Jahren Gruppenbesuch und scheinbarer intensiver Arbeits an sich noch nicht geändert haben, denn sie sind einfach so wie sie sind.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Sunny
    Herzlich willkommen im Forum!

    Ich bin trockene Alkoholikerin und hatte beim Lesen Deines Beitrages ähnliche Befürchtungen wie Skybird-was aber nicht stimmen MUSS!
    Doch hat sich immer wieder gezeigt,dass Menschen,die sich aus einer SHG plötzlich aus fadenscheinigen Gründen zurückzogen leider oft rückfällig geworden sind.
    Ich denke,Du wirst da auch eine Verdacht haben!??
    .und es ist SCHON ein Unterschied ob er trinkt oder sich "nur" so benimmt!
    Denke aber -egal ob so oder so- weiterhin an DICH!
    Lasse Dich nicht provozieren!
    Hast Du Deinen Verdacht ausgesprochen?
    .und -m.E. ganz wichtig:gehe weiterhin in Deine SHG und rede!
    L.G.
    Backmaus

  • Hallo Sunny

    Ich hoffe für Dich (Euch) ,dass sich der Verdacht nicht bestätigt!..
    und oft ist es besser,jeder ist in "seiner eigenen" SHG.Es kann gut sein,dass DU dort mehr Unterstützung erfahren hast.Als trockene Alkoholikerin bin ich gerade zu Beginn äusserst sensibel gewesen,hörte Zwischentöne,die niemand anderer vernahm und zog mich schnell beleidigt zurück,was mir natürlich nicht weiter geholfen hat.
    Es ist für die Gruppenmitglieder schwer,bei Paaren "neutral" zu bleiben und der Alkoholiker fühlt sich noch mehr als "Sündenbock" obwohl sein Scham- und Schuldgefühl schon gross genug ist.
    Vielleicht ist das auch der Grund für die "Aufmüpfigkeit" (tut mir leid,finde gerade keinen pass. Begriff) Deines Mannes?
    Sind nur so Gedanken gerade...
    L.G
    Backmaus

  • Hallo Sunny,
    herzlich willkommen! Ich bin auch erst kurz hier und habe schon so viel mitnehmen können.
    Bei dem Satz:"Du machst es dir aber einfach!", musste ich mal lachen! Wie oft habe ich DEN zu hören bekommen und höre ihn immer noch, doch - versuche ich ihn jetzt zu ÜBEHÖREN - WEIL ES NICHT STIMMT.
    Es ist, wie du schreibst, harte Arbeit. Wir können doch stolz auf uns sein, schon viel geschafft zu haben und den Willen und den Biss haben, am Ball zu bleiben.
    LG. Rosita

  • Hallo Sunny

    herzlich willkommen

    Ich selbst bin trockener alkoholiker

    Du hast geschrieben: Dann wäre er ja zumindest gut Gelaunt........

    während meines ersten rückfalls habe ich anfangs heimlich getrunken und mich in etwa so verhalten wie es dein Mann tut.

    - ich wußte das es falsch ist wieder zu trinken
    - wie lange kann ich trinken bis es jemand merkt
    - wie kann ich es vertuschen

    deshalb konnte ich nicht mehr gut gelaunt sein und gelassen schon gar nicht. Ich war bereit alles zu Umgehen um mein heimliches trinken zu verbergen.
    Das hat mich so viel Kraft gekostet, das ich mich auf nichts mehr Einlies,wo man hatte verdacht schöpfen können.( Rückzug )
    Ich wurde dadurch Unausstehlich( der kreis beginnt sich zu schließen )
    und habe wieder einmal alles zerrstört.
    Das ist Mein Erlebtes
    es muß nicht bedeuten das Dein Mann wieder Trinkt ich hoffe das für Dich und für Ihn.


    LG
    Bernd

  • Hallo Sunny

    mein Mann war 10 Jahre trocken, bevor er einen Rückfall baute. Als er damals trocken wurde, das war die schönste Zeit unserer Ehe. Ich verstand mich gut mit ihm, er war wirklich ein anderer Mensch. Und ich wusste noch nichts über Co-Abhängigkeit, war also nicht so weit wie du. Wir gingen damals gemeinsam zur SHG, zum Therapeuten, wir hatten was Gemeinsames. Das ging so ca. 3 Jahre, irgendwann hörte ich auf, zur SHG zu gehen, kurze Zeit später er auch. Im Laufe der Zeit wurde er dann wieder "anders", verfiel wieder in alte Gewohnheiten, obwohl ich nicht glaube, daß er da schon wieder getrunken hat. Irgendwann ging er dann auch abends wieder mit Arbeitskollegen weg, und dann kam das Kiffen. Aber das hab ich auch lange Zeit nicht gemerkt, ich hab ihm ja voll vertraut, mit einem Rückfall hab ich nie gerechnet.
    Vieles von dem, was du geschrieben hast, kommt mir sehr bekannt vor, wir haben es nicht geschafft, Weihnachten letzten Jahres war die Trennung.

    Ich drück euch die Daumen und hoffe, daß ihr mehr Glück habt.

    julchen

  • Hallo Sunny45,

    ich habe die gleichen Erfahrungen wie Du gemacht, nur mit dem Unterschied, dass mein Mann nie einen Entzug oder Therapie gemacht hat, denn er ist ja "kein Alkoholiker", sondern hat vor Jahren nur einfach aufgehört zu trinken.

    Da ich, bis ich auf dieses Forum stiess, keine Ahnung hatte, dass es ein sogenanntes nasses Denken gibt, hatte ich auch die Hoffnung, dass, nachdem er jetzt nicht mehr trinkt, alles wieder gut sein wird.

    Das Leben hat mich aber eines Besseren belehrt, mein Mann hat die gleichen Verhaltensweisen wie Deiner - er ist der Beste und Allwissende, ständig am herum nörgeln usw. und immer noch ohne Einsicht, dass er Alkoholiker ist.

    Auch mein verändertes Verhalten ist für meinen Mann total unverständlich, da er ja nicht mehr trinkt und somit sollte ich doch zufrieden sein und meine Ansage ihm gegenüber, dass er ein Alkoholiker ist, ist einfach nur eine Unverschämtheit.

    Ich wünsche Dir, dass Dein Mann zu der Einsicht kommt, dass er evtl. in Form einer Therapie, zur der mein Mann in keiner Weise zugänglich ist, den Zeitraum des aktiven Trinkens bearbeiten sollte und auf diesem Weg eine zufriedene Trockenheit erreicht.

    Liebe Grüße
    Maria

  • Hallo Sunny,

    was würde sich denn für Dich ändern wenn er nicht oder doch trinkt? Vielleicht gibt es ja noch einiges mehr zwischen Euch zu klären.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo Sunny45,

    wie hat Dein Mann nach den Therapien weiter an sich gearbeitet?

    Offensichtlich zeigen sich wieder die alten Verhaltensmuster.

    Hat Dein Mann den Entzug sowie die Therapien aus freien Stücken oder unter Druck von anderen Seiten gemacht?

    Bei meinem Mann weiss ich heute, dass er es nicht aus Überzeugung sondern mir zu liebe gemacht hat und das war es auch schon.

    Meine Veränderung hat durch Lesen einschlägiger Lektüre begonnen, die richtigen Zusammenhänge habe ich aber erst begriffen, seit ich hier im Forum bin.

    Heute weis ich, dass es nichts nützt, jemanden zu überzeugen, dass er weniger bzw. nichts mehr trinken soll, es bauen sich dann teilweise enorme Verzichtsgedanken auf. Diese Gedanken spiegeln sich dann oftmals im Verhalten, dem Partner gegenüber.

    liebe Grüsse
    Maria

  • Zitat von Sunny45


    Meinst du mit deiner letzten Frage etwas bestimmtes?
    Ich denke es gibt einiges zwischen uns zu klären,doch dazu bedarf es beider Personen!

    Guten Morgen Sunny,

    klar, daß Du schon längst weiß, das der Alkohol ein gutes Alibi für anderes, tiefer sitzendes ist. Klar, auch für Dich.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen Sunny,

    Zitat von Sunny45

    Er hat ja vor 8 Jahren eine 12 Wöchige Thera gemacht.und im Anschluss daran eben noch die ambulante Thera.

    Dies ist keine Garantie, dass dein Mann ein Leben trocken bleibt. In der Therapie werden lediglich die „Fundamente“ für eine zufriedene Abstinenz gelegt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einer lebenslangen Achtsamkeit bedarf, trocken zu bleiben. Nicht umsonst gibt es in SHGs Mitglieder, die 20 Jahre und mehr trocken sind und immer noch an sich arbeiten, um diesen Zustand zu erhalten.

    Und du schreibst, dass sich dein Mann benimmt, wie in der Zeit als er trank. Das kenne ich von meinem Ex-Partner. Er benahm sich nach seiner ersten LZT nicht anders, als wenn er trinken würde – dachte ich immer. Tatsache war, dass er trank. Heimlich, und erst als es unheimlich viel wurde und er es nicht mehr verbergen konnte, hat er sich zu einer weiteren Therapie entschlossen.

    Es gibt sicherlich verschiedene Gründe, warum dein Mann sich so verhält, wie du es beschreibst. Vielleicht ist er auf dem Weg in den Rückfall, vielleicht ist der Rückfall schon da oder vielleicht ist dein Mann einfach so, wie du ihn beschreibst.

    Letztendlich habe ich für mich gelernt, dass ich, egal ob er trinkt oder nicht, für mich selber sorgen muss. Für meine Zufriedenheit und mein Wohlfühlen selbst verantwortlich bin. Du kannst aber versuchen, ins Gespräch mit ihm zu kommen. Denn nur im Austausch könnt ihr etwas voneinander erfahren. Reden, reden, reden.....

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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