Hallo Ihr Lieben,
ich für mich muss mal ganz klar feststellen, wenn ich die Zeit des "(ver")erkennens in Ruhe durchgestanden habe und meine vermeintliche Begeisterung auf die Normal-Erdung zurückkommt, dann erst beginne ich den Menschen klar zu sehen.
Dann erst kann ich für mich versuchen mir zu überlegen, ob das ein Mensch ist, mit welchem ich auf Dauer klar kommen könnte. Vieles, habe ich derzeit erfahren, erledigt sich von alleine wenn man den anderen näher kennt.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein, kann aber (wie in meinem Fall) darlegen, dass sich jemand versucht darzustellen. Ob so wie er ist oder so wie er meint man würde oder sollte ihn sehen? Das kann ich absolut nicht beurteilen, das wird die Zeit zeigen.
Aber, eines kann ich beurteilen:
früher wäre ich schon lange in einer Beziehung gesteckt (musste ja gleich meine Sicherheit haben) und wäre dann vielleicht, wahrscheinlich, unzufrieden weil interpretierte Eigenschaften nicht da sind.
Ich muss Euch ganz erhlich sagen, ich genieße diese "Aha-Momente" die neue, nicht immer gute Züge ans Licht bringen. Denn so besteht auch die Möglichkeit zu sehen, wenn ein Mensch bockig wird oder wie er reagiert wenn er meint sich "blamiert" zu haben.
Um eines habe ich mich in der Vergangenheit beraubt, wenn ich Flugzeuge und Schmetterlinge im Bauch, und den Verehrten Typ an der Angel, hatte: eine neutrale Auseinandersetzung ohne aneinder gebunden zu sein.
Als Paar "musste" man/frau ja wieder einen Weg zusammen finden, man/frau war ja zusammen. Nunmehr treffen zwei Menschen aufeinander, die sich einander nicht sicher sein können, zwei Menschen, die immer wieder versuchen müssen ob sie den Kontakt zueinander noch wollen oder erreichen.
Es ist eine komplett andere Basis unter Vorbehalt und Rückzug einen Kontakt aufzubauen als gleich mit der Tür und dem Wunsch nach Symbiose ins Herz des anderen zu fallen.
Früher, ja früher wenn da ein schlechtes Gefühl in der Luft lag, dann wollte ich es beseitigen. Habe vielleicht auch des lieben Friedens eingelenkt. Nun aber, lasse ich das Gefühl stehen, lebe es aus und sehe wie weitere Begegnungen sich entwickeln.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit jemandem, welches in Trotzköpfchenaktion endete. Er zog sich aus dem Gespräch zurück. Bitte schön, seine Entscheidung.... nicht nachvollziehbar, aber seine Sache....
Heute morgen versuchte mir dieser Mensch auf vielen Umwegen klar zu machen, warum er zuweilen "anders" reagiere. Nun gut, auch das ist seine Sache und legitim, für mich nicht nachvollziehbar, muss es auch nicht sein!
Aber genau dieses auf neutraler Basis wieder in Kontakt zu kommen, genau um solche Dinge habe ich mich früher beraubt. Um genau die Freude, die ich heute morgen sehen konnte, als ich erblickt wurde. Genau diese Erleichterung, den Stein, der nicht zu überhören war bei meinem Gegenüber als der Kontakt da aufgenommen wurde wo er geendet hat, ohne dumme Kommentare (auch da war ich früher ein Fachmann, pardon Fachfrau) ohne Frotzelei oder dumme Fragen.
Wenn es sein soll, dann wird es sein - auch noch in Wochen, Monaten oder Jahren - wenn nicht, dann nicht....
Vielleicht nicht verständlich dass das, was früher für mich Kampf und Belastung war, nunmehr in ein beglückendes Element gewandelt wurde.
Noch etwas wurde anders: während ich früher nur noch Augen und Ohren für denjenigen hatte, mit dem ich mich beschäftigte oder den ich kennenlernen wollte, so ist das heute anders. Mein Gespräch mit anderen Menschen wird nicht abgebrochen, weil da jemand "besonderer" ist.
So aber weiß das Gegenüber vielleicht noch viel eher dass ich ihn schätze, indem ich nach diesem Gespräch dann eines mit ihm führen kann. War es früher nicht eher so, dass der andere sich eingeengt gefühlt haben musste: kaum sehe ich ihn bin ich in seiner Nähe .....
Nun, ich komme zuweilen mit meiner Denke selber nicht so ganz klar, aber sie ermöglicht ein friedliches und harmonsiches Miteinander.
Lieben Gruß von Dagmar