• Mein Mann trinkt. Und er will weder Hilfe noch kann er aufhören.

    Mal geht es 1-2 Wochen ganz gut und dann stürzt er ab.

    Ich habe mich jetzt jahrelang bemüht ihm zu helfen aber nun weiß ich einfach nicht mehr weiter.

    Ich könnte ihn verlassen aber da sind so viele Dinge wo ich echt Angst habe.
    Fragen wie, geht er dann ganz vor die Hunde und landet auf der Strasse?Muß ich dann Unterhalt für ihn zahlen?
    Und bisher hat es ja niemand gemerkt, alle denken wir führen die perfekte Ehe. Wie sag ich das?

    Mein Gott liest sich das blöd. Aber so isses nun mal.

  • Ich vermute, liebe Krista, Dein Gefühl kennen auch viele von uns.

    Ja, auch innerhalb meiner Beziehung wurde es immer schwieriger, unerträglich und aggressiver. Ja, vielleicht fällt der Expartner auf die Nase oder in die Gosse, allerdings besser er fällt es alleine als er nimmt mich mit.

    Nur eine Rechtsberatung kann Dir helfen in Sachen wie Unterhalt, aber da dürfte es Möglichkeiten geben sich zu schützen. Besser vielleicht, als davor dass Hab und Gut verpielt oder versoffen wird. Sorry, für die Ausdrucksweise, aber ich war in der Gefahr....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Krista,

    schön, dass du auch hierher gefunden hast!

    So, wie es dir jetzt ergeht, ist es schon vielen von uns ergangen. Daher verstehen wir auch gut, wovon du sprichst.

    Es scheint so, als seist du jetzt an dem Punkt angekommen, an dem es für dich so wie bisher nicht mehr weitergehen kann, weil du es einfach nicht mehr erträgst. Du für dich!!! Genauso, wie du das nun herausgefunden hast, solltest du dir so nach und nach darüber klar werden, wie du dir für dich die Zukunft vorstellst! Da du nur für dich selbst sprechen kannst, frag dich ehrlich: Wie möchte ich, dass es sein soll? Wie wäre ich glücklich? Mach eine Liste! Entwirf ein Traumbild deiner Zukunft! Und mit der immer vor Augen wird es dir leichter fallen, die notwendigen Schritte zu gehen!

    Ich weiß nicht, ob du mit deinem Mann schon über deine Gedanken gesprochen hast. Bei uns hat es funktioniert, als ich meinem Mann sozusagen die Pistole auf die Brust setzte: Der Alkohol oder ich! Er hat sich in Therapie begeben und ist seit 15 Monaten trocken und es geht uns gut. Das Warten auf die Kur hat zwar sehr lange gedauert und an den Kräften gezehrt, aber irgendwie ging es.

    Wenn du dir sicher bist, dass du nicht mehr mit ihm leben kannst, dann leite für dich die notwendigen Schritte ein. Dabei solltest du dir bewusst sein, dass am Anfang alles wie ein unüberwindlicher Berg aussieht, aber die Schritte ja nach und nach gegangen werden, sodass ich aus früherer Erfahrung weiß: Eins nach dem anderen.

    Hast du denn niemanden bisher in eure Probleme eingeweiht? Keine Freundin? Ich finde es wichtig, jemanden zu haben, der einem den Rücken stärkt, dem man sich anvertrauen kann. Was die Nachbarn denken, sollte dir egal werden, denn schließlich geht es um DICH und DEIN Leben! Und: Glaub nicht, dass niemand was gemerkt hat!! Man riecht und sieht, wenn jemand säuft!!!

    Ich wünsche dir ganz viel Mut und Entscheidungskraft für deinen weiteren Weg!!

    Oiseau.

  • Hallo Krista,

    danke, daß Du Dich traust zu schreiben.

    Ich habe mich hier schon blöde geschrieben, dumm gedacht und verrückt gelesen, eigentlich wie alle anderen auch, die irgendwann auf diese Seiten kamen und hängen blieben. Mach Dir nichts daraus, denn wenn wir nicht weiter wissen, dann sind wir halt was anders, das gibt sich aber wieder, denn mit jedem Satz lernen wir dazu.

    Wenn Du Dir etwas Zeit gibst, wirst Du sicher die richtigen Worte und Zeilen finden und dann fühlst Du Dich ganz anders. Ich wünsche Dir einen regen Austausch.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Viel hat sich getan bei uns.

    Mein Mann hat vor über 4 Wochen einen klinischen Entzug gemacht und ist momentan in 3 Selbsthilfegruppen.

    Nach 3 Wochen Entzug hat er leider im Auto auf der Autobahn einen alkoholischen Krampf bekommen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
    Darauf waren wir überhaupt nicht vorbereitet.
    Aber auch dies ist überstanden.
    Seit dem Krampf ist jeglicher Saufdruck weg.

    Ein guter Weg ist eingeschlagen.

    Es ist ein Anfang den wir beide sehr hoffnungsvolle begehen und sind dankbar für die Hilfe der Organsisationen.
    Mein Mann, der immer Selbsthilfegruppen ablehnte weiß heute wie gut es ihm tut das er nicht allein da steht und das es sehr hilft darüber zu sprechen.

  • Na dann wünsche ich dir und deinem Mann mal alles, alles Gute, dass ihr es schafft mit euren Krankheiten fertig zu werden.!
    Tust du auch etwas für dich?
    Für mich war es sehr wichtig, mit mir ins Reine zu kommen. Zu viel war zerstört, in all den nassen Jahren kaputtgegangen.
    Ich denke, ich habe es schon sehr weit geschafft, wieder in die gesunde Richtung zu kommen, aber niemals hätte ich es alleine geschafft.

    Schönen Abend euch beiden, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hm, diese Frage mag ich gar nicht: Was tust Du denn für Dich?
    Anfangs wurde ich gleich panisch was denn mit mir nicht stimmen soll und was da erwartet wird von mir. Das fragt ja nun wirklich jeder als erstes, der mit dem Thema Alk vertraut ist.

    Nun habe ich mit meinem Psychologen sorgfältig rausgefunden das ich überhaupt keine Co Veranlagung habe und mich auch nie so verhalten habe.
    Er sagte, nicht jeder der Alkohol trinkt wird Alkoholiker und genauso wird nicht jeder der einen trinkenden Partner hat Co-Alkoholiker.
    Und ich habe mittlerweile 3 Selbsthilfegruppen probiert und mir gefällt es dort überhaupt nicht. Ich finde das sich dort viele in Ihrem Co Sein suhlen und dies offensichtlich ganz toll finden.
    Ich gehöre dort nicht hin. Für andere mag es eine wirksame Hilfe sein.
    Dies mal kurz zumThema: Was tust Du denn für Dich?

    Natürlich gab es Dinge die mich schier zur Verzweiflung brachten als mein Mann noch trank. Wer hat denn gern einen total Besoffenen um sich herum?

    Ich versuche mich gut zu informieren um meinem Mann weiter eine Partnerin zu sein. Ich entwickle mich mit ihm jetzt weiter und geh auch mal mit ihm zur Gruppe oder ins rauschmittelfreie Zentrum.

    Was uns beide etwas Kummer bereitet ist das alle immer ganz selbstsicher sagen, mehrere Rückfälle wird es auf jeden Fall geben.

    Ist das so? Gibt es niemanden ohne Rückfall? Oder ist das erst mal eine Ausrede um das gut zu heißen wenn es denn dann eintrifft.
    Mein Mann sagt, wenn er das so hört, wäre das für ihn ja quasi eine Aufforderung wieder zu trinken.

  • Hallo Krista

    Ich bin trockene Alkoholikerin seid über 3 Jahren.
    Den Begriff "Co-Alkoholiker " habe ich das erste Mal in einer SHG gehört und mir erklären lassen.

    Nein,mein Mann war/ist auch kein Co-Abhängiger ;sage ich und sagt er obwohl er meine "Saufspielchen" lange mitmachen musste.

    Aber sei ' vorsichtig mit dem "im Co-sein Suhlen"....stösst (zumindest mir) etwas sauer auf!

    Es ist und bleibt eine Krankheit ,die G.s.D. nicht jeden Partner eines Alkoholkranken (be)trifft .

    Das Rückfälle zum Krankheitsbild des Alkoholismus "dazu gehören" ....hört sich für mich immer so nach "Freibreif" und "ist-ja-nicht-so schimm" an....
    Ich mag' den Satz nicht!
    Fertig!
    Ich weiss,dass ich lebenslang "auf der Hut sein muss" und wenn ich wachsam bleibe ,nicht leichtsinnig werde,werde ich auch weiterhin ohne Rückfall mein Leben trocken leben!
    Ich WILL das!

    Das mal meine Gedanken dazu...
    schönen Sonntag wünscht dir und deinem Mann
    Backmaus

  • Hallo Krista,
    erstmal schön daß du hier bist.
    Ich würde dir gerne als Co sagen, daß es kein "suhlen im Co" ist, sondern genauso eine Erkrankung wie Alkoholiker und genauso müssen Co auf der Hut sein keine Rückfälle zu erleiden. Und ja , es gibt bei jeder Erkrankung, die Suchtcharakter hat Rückfälle aber ich glaube das weißt du selbst. Ich würde gerne aufhören Co zu reagieren, aber es ist halt nicht immer so leicht, deshalb bin ich hier um in meinem Tempo gesund zu werden.
    Ich wünsche Dir und deinem Mann alles Gute und weiterhin viel Kraft.
    Lieben Gruss
    Nancy

  • Ich bin eben oft ein harte Nuss und sehr realistisch.
    Ich war immer so das ich nie in die Zukunft geträumt habe sondern immer alles irgendwie angepackt habe was sich mir in den Weg stellt.
    ich bin die jüngste von 4 Kindern und da mußte ich mich ständig durchboxen.
    Es fällt mir auch bei meinem Mann oft schwer mich in seine Psyche einzudenken aber da wir oft und ausgiebig miteinander reden ohne zu verletzen geht es ganz gut.

    Seit er entgiftet hat und diesen alkoholischen Krampf hatte geht es ihm gesundheitlich nicht so gut.
    Im Krankenhaus wurde nichts besonderes festgestellt. Leider hat er sich nach en paar Tagen selbst entlassen und sein hausarzt hat ihm nciht geglaubt das er beim Krampf nicht getrunken hat.
    Dieser Vertrauensbruch hat zur Folge das mein Mann dort nicht mehr hingeht und er sich in seinen Gruppen nach einem verständnisvollem Arzt umgehört hat.
    Dort wollen wir heute mit den Kopien der Suchtklinik und des KH vorstellig werden.

    Vielleicht noch eine Erklärung warum ich auf diesen bösen Ausdruck in der SHG kam. In einigen Co Gruppen stellten sich mit Mitgleider vor welche ihren Alkoholiker Partner bereits im jahrelangen trockenen Zustand kennenlernten. Sie haben nie eine nasse Phase mitgemacht und "weinten" am meisten herum, wie schlecht es ihnen ginge, das der Partner mal getrunken hat.
    Sowas versteh ich eben nicht.

    Eine Frage noch, kann man den Titel editieren?
    ich würde gern "Kristas Geschichte" als Überschrift wählen wollen.

  • Hallo Krista,

    ich glaube nicht, dass es auf jeden Fall Rückfälle geben wird/muss. Es gibt genug trockene Alkoholiker, die es im ersten Anlauf geschafft haben oder müssen die sich jetzt Sorgen um die ausstehenden Rückfälle machen?? Zu meiner Schande muss ich sagen, ich habe es nicht im ersten Anlauf geschafft bzw. habe hinter dem ersten Anlauf nicht wirklich gestanden. Also einen Rückfall habe ich schon weg. Auf wie viele muss ich mich noch gefasst machen?


    Liebe Grüße

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Krista,

    ich wollte dir mit meiner Antwort eigentlich nur zu verstehen geben, schaut auf euch. Du auf dich und dein Mann auf sich. Die Erfahrungen andere Mitbetroffener sind zwar wichtig aber man muss auch nicht alles für bare Münze nehmen. Niemand muss zu den vielen gehören die mehrere Anläufe brauchen oder zu dem Prozentsatz die es nicht schafften.

    Ich erinnere mich an meine Anfangszeiten. In der Selbsthilfegruppe hatten wir Besuch von der LZT-Gruppe und es gab einen Erfahrungsaustausch. Mein damaliger Lebensgefährte meinte dann zu mir – nun wenn es nicht klappt mit nur Selbsthilfegruppe und so, bleibt dir ja immer noch die LZT. Ich für mich wollte dieses Hintertürchen nicht, hatte das Gefühl als würde mein Versuch trocken zu werden ähnlich wie meine Strickversuche sein. So nach der Art – wird der Pulli nix, dann kaufste dir halt einen.

    Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich machen konnte. So ein Hintertürchen nimmt einem irgendwie Willenstärke.

    Liebe Grüße

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Doch ich verstehe Dich sehr gut.

    Ich gehöre auch zu der *ichfangeeinstrickteilanundlaßesjahrelangrumliegen*

    Mein Mann teilt diese Auffassung. Er sagt auch wenn ich mir im Kopf zurechtlege das ein Rückfall oder gar mehrere normal sind, dann kann ich ja gleich wieder anfangen. Eine Entschuldigung habe ich dann ja parat.

    Das will er gar nicht. Er wird grad wach und merkt das er wieder denken kann und was er alles verpaßt hat.

  • Hallo Krista,

    hört sich sehr gut an. Mit der Einstellung ist dein Mann auf einem Guten Weg.

    Ich hatte damals mit meinem Hausarzt auch nicht die richtige Unterstützung und habe in daher nicht in meine Alkoholproblematik eingeschlossen. Seine Bemerkung – kommen sie bloß nicht um zu jammern -, hat mir das Unmöglich gemacht.

    Liebe Grüße

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Gestern war ich richtig stolz auf ihn.
    Er hat beruflich sehr viel mit Messen, Konferenzen etc. zu tuen.

    Gestern hatte er den ganzen Tag Dienst auf einem Messestand und wurde alle 5 Minuten gefragt ob er ein Bier, ein Caipirinha oder irgendwas anderes alkoholisches wollte.

    Er erzählte gestern abend, er wäre den Tränen nah gewesen aber er ist dann weg gegangen hat eine Pause gemacht und widerstanden. Aber es wäre haarscharf gewesen.

    Und obwohl er einen 12 Stunden Tag hinter sich hatte haben wir uns aufgerafft und ist er noch zur Gruppe gegangen. Dort wurde er natürlich auch gelobt und ihm wurden Wege aufgezeigt was er on solchen, für ihn unvermeidbaren Situationen, noch machen kann.
    Ich warte dann im suchtmittelfreien Zentrum auf ihn. Ich kann mich dann auch ein wenig austauschen.

  • Zitat von Krista

    Und ich habe mittlerweile 3 Selbsthilfegruppen probiert und mir gefällt es dort überhaupt nicht. Ich finde das sich dort viele in Ihrem Co Sein suhlen und dies offensichtlich ganz toll finden.

    Hallo Krista,

    herzlich willkommen zurück.

    Als ich den obigen Absatz las, musste ich schmunzeln. So etwas ähnliches hat ein Freund "meines Alkis", der selbst ganz gern trinkt, gesagt, als dieser zur Therapie ging. Allerdings über Alkoholabhängige. Na ja, so unähnlich sind unsere Abhängigkeiten ja nicht. Nur die Suchtmittel sind halt anders.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Nun ist er schon fast 7 Wochen trocken.
    Dieses hochrote Gesicht ist weg. 10 kg hat er fast abgenommen. Und er fühlt sich viel besser.

    Wir reden nach wie vor viel aber werden auch kontrovers. Ich hab einen denkenden Mann zurück. Das ist auch nicht unbedingt einfach.

    Ich habe ein Co Buch gelesen welches mich wirklich interessierte: "Das Maß ist voll" Für Angehörige von Alkoholabhängigen, Autorin Ulla Schmalz

  • Gestern war ich mit in der Gruppe.
    Wir sind ja beide nicht mehr die jüngsten aber dort sind alle irgendwie noch viel älter und seit mindestens 15 Jahren gemeinsam in der Gruppe.
    Wir haben den Eindruck das nach Frischfleisch geradezu gelechzt wird.

    Mein Mann ist momentan in 3 verschiedenen Gruppen. Und alle zeigen momentan Auflösungserscheinungen. Die Vorsitzenden fühlen sich gemobbt und wollen das Handtuch werfen.

    Ist sowas normal in einer Gruppe?

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