Nach über 30 Jahren

  • Hallo Peter,

    hast du nicht irgend ein Hobby was dich auf andere Gedanken bringen könnte ?

    Wenn du die überschüssige Zeit sinnvoll nutzen kannst denkst du auch nicht an's trinken.

    Denk mal darüber nach was du schon immer machen wolltest, wegen deiner Arbeit aber keine Zeit dazu hattest.

    LG Martin

  • Hallo Peter,
    erst einmal herzlich willkommen bei uns!

    Natürlich haben wir hier ein offenes Ohr für dich,hier wird jeder gehört der gehört werden will.

    Du schreibst:

    Zitat

    Mit meiner Lebensgefährtin habe ich darüber bislang nicht gesprochen, und ich vermute, daß sie dafür auch keinerlei Verständnis aufbringen würde.

    Was veranlasst dich dazu dieses von deiner Lebensgefährtin zu denken?
    Versuche doch einfach mal mit Ihr darüber zu sprechen,denn es ist ja schließlich eine sehr grosse Belastung für dich.

    Meinst Du nicht auch es ist besser ein vernünftiges Gespräch zu führen als wie wieder an der Buddel zu hängen?Ich denke ja.

    Hier wirst Du auf jeden Fall ein offenes Ohr finden,schreibe ruhig was dich belastet denn dafür sind wir unter anderem hier.

    Gruß Andi

  • Guten Abend Peter

    Ich bin trockene Alkoholikerin (seid Mai 2006)
    und ich sage erstmal "Herzlich Willkommen"!

    Toll,30 Jahre trocken!
    Leider ist unsere Sucht nicht heilbar und wir müssen bis an das Lebensende wachsam bleiben.
    ...aber wem ich erzähle ich das!;-)

    Du fühlst Dich nicht gebraucht,da ohne Arbeit.
    Da kommen schonmal "doofe" Gedanken.
    Wenn Du wieder Alkohol konsumierst....wohlmöglich im Hinterkopf der Gedanke "nur mal 'nen Gläs-chen"....Du weisst,wie schnell Du wieder dort sein wirst,wo Du vor 30 Jahren aufgehört hast.
    Kontrolle über seine Alkoholmenge zu bekommen-auch nach soooooooo langer Zeit,ist nicht möglich.
    Sonst wären wir nicht süchtig.
    Einen Gefallen tätest Du Dir und Deiner Familie nicht.
    ...und als nasser Alkoholiker wärst Du auch nicht in der Lage zu arbeiten,sollte sich doch mal was für Dich ergeben.
    Wie sieht denn Dein Tag aus?
    Machst Du die Hausarbeit während Deine Frau arbeitet?
    Haustiere?
    Hobbys? z.B. Sport?

    Interesse ehrenamtlich tätig zu werden?

    Vielleicht doch nochmal der Besuch einer SHG?
    Dort gibt es auch Freizeitangebote und Du könntest Menschen kennenlernen,die auch nicht Alkohol trinken und denen es ähnlich geht wie Dir.
    Langeweile ist jedenfalls eine Gefahr für Deine ZUFRIEDENE Trockenheit.
    Setze sie nicht auf's Spiel!

    Schön,das Du her gefunden hast,hier ist immer jemand da!
    Ich wünsche Dir einen guten Austausch und die Zeit geht am P.C. 'rum wie nix!:-)

    Liebe Grüsse

    Backmaus

  • Guten Abend, Peter!

    Ich bin Alkoholikerin, seit 18 Monaten trocken. In meinem Umfeld lernte ich einen nunmehr seit 1 Jahr wieder trockenen Alkoholiker kennen.
    Er war 25 Jahre trocken, verlor seine Ehefrau, hatte keine anderen Freunde und keine Kontakte zu anderen Leidensgenossen. So dachte er bei sich, ein Glas könne doch nicht schaden, er sei so einsam und außerdem so lange trocken, da könne doch nichts passieren.
    Er trank dann 3 Jahre durch, nach eigenen Angaben versuchte er das aufzuholen, was er meinte, in den 25 Jahren nicht getrunken zu haben.
    Der Neustart fällt ihm immer noch sehr schwer, er leidet unter dieser Zeit ohne Ende.

    Tue Dir das doch nicht an. Vielleicht versuchst Du mal, Dich an Deine schlimmste Trinkerzeit zurückzuerinnern, um dise dann mit den doch bestimmt schönen Erlebbnissen Deiner gesamten Trockenzeit auszutauschen.

    In Bezug auf Deine Lebensgefährtin müsste doch ein Gespräch möglich sein. Du bezeichnest sie doch nicht umsonst so! In guten, wie in schlechten Zeiten heißt es doch!

    Liebe Grüße

    Lobanshee

  • Peter,

    wäre es denn fairer Deiner Lebensgefährtin gegenüber, wenn Du wieder trinken würdest?

    Nochmals

    Lobanshee

  • Hallo Peter

    Manchmal findet man erst nach längerer Suche eine "passende" Shg.
    Nur weil Du Dich in der einen nicht wohl gefühlt hast...

    Wie sieht denn ein Tagesablauf bei Dir aus?

    L.G.
    Backmaus

  • Hallo Peter,

    herzlich Willkommen hier im Forum!

    Du schreibst:

    Zitat

    Über Nacht bist Du Ausschuss in diesem Land!

    Fühlst du dich als Ausschuss?

    Dieses Etikett klebst du dir dann aber selber auf.

    Wenn man sich über seine Arbeit definiert, dann tut sich ein tiefes Loch auf, wenn mal keine Arbeit mehr da ist.

    So ähnlich wie du deinen Situation beschreibst, hat sie ein Bekannter von mir beschrieben - allerdings ging der schlicht und einfach in Rente! Und kam damit absolut nicht klar. Hat eine ganze Weile gedauert, bis er sich seinen Alltag selber strukturieren und sinnvoll ausfüllen konnte mit diversen Hobbies, Haushalt und Vereinsarbeit.

    Gut, daß du nicht weggelaufen bist, sondern daß du hier schreibst.


    Viele Grüße, Linde (Erwachsenes Kind)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Borius

    gibt es nich vielleicht die Möglichkeit, eine Zeitlang in eine Klinik zu gehen? Ich kenn mich da nicht so gut aus, ich bin Co-Angehörige.

    Ich muss im Moment auch viel zu Ämtern laufen, ich weiß, da fühlt man sich beschissen. Und das Geld für den geschlossenen Bereich hab ich auch nicht.
    Ich bin nicht alkoholkrank, ich hab diese Probleme weil mein Mann trinkt und wir uns getrennt haben.

    Ich wünsch dir ganz viel Kraft, wieder zu einer zufriedenen Trockenheit zu kommen. Es bleibt nicht immer alles so schwer, es geht auch wieder aufwärts!

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Borius,

    noch ein herzliches Willkommen. Hier hast Du eine gute Gruppe. An was erinnerst Du Dich denn noch als es ´77 trocken zur Sache ging?

    Soest ist eine herrliche Ecke, vielleicht schaust Du mal nach wie schön es da jetzt im Frühjahr ist. In unserer Realen sind viele +30 Kaliber, so wie Du, die wissen zu leben, so wie Du.

    Was tut Dir denn z. Zt. am Meisten weh, der verlorene Job, die schlechten Perspektiven oder die Alkoholkrankheit vergessen zu haben?

    Fühle Dich hier gut aufgehoben, hier bist Du 24 Stunden, wenn Du willst und in Deinem Kreis gibt es viele reale Gruppen.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Ich kann Deine Verbitterung und Deinen Frust total nachvollziehen. Wenn man so lange im Arbeitsprozeß war und sich dann "ausziehen" und runterziehen lassen muss vor den Ämtern, nur bei dem Gedanken läuft es mir eiskalt den Rücken runter!
    Wir sind ja altersmäßg nicht weit auseinander ind ich bin mittlerweile auch schon 30 Jahre vollzeitbeschäftigt.

    Die Frage ist doch nur, was würde es Dir jetzt bringen, Peter, wenn Du Deine Trockenheitt aufgibst?

    Du schreibst, in Deiner Trinkerzeit wärst Du mehr beachtet gewesen. Rechnen wir mal zurück. Jetzt bist Du 32 Jahre trocken? Dann warst Du 22 Jahre alt, als Du aufgehört hast zu trinken?

    Wer wurde denn in dem Alter nicht beachtet? Das war doch unsere Sturm- u. Drangzeit, oder? Der Alkohol floß in Strömen und die Sucht war kein öffentliches Thema damals, soweit meine Erinnerung!

    Kann es sein, dass Du Dich jetzt mehr urch Deine Situation uralt fühlst und Dich jetzt mal platt gesagt nach Deiner Jugendzeit zurückerinnerst, das Negative des Saufens verdrängst, meinst, Dein Leben sei nun irgendwie vorbei?
    Das wären sicherlich so meine Empfindungen, wäre ich in Deiner Situation!

    Ich denke mal, Du hast Dir sehr viel Gutes getan, dass Du Dich hier gemeldet hast. Vielleicht können wir es gemeinsam schaffen, die Müdigkeit Deiner Seele zu bekämpfen. was meinst Du dazu?

    Lobanshee

  • Hallo,

    auch von mir ein liebes Hallo und herzlich Willkommen, wow so lange trocken, hast ja hier schon ein paar nützliche Tips bekommen.

    Gehe doch mal in eine Suchtberatung, da kennen die sich auch mit der Arbeitslosikeit und dem Problemen aus, die daraus resultieren.
    Habe in meiner LZT kürzlich auch mitbekommen, das dort den Leutchen wirklich gut geholfen wurde.

    Auch bei Wiedereingliederung, da werden sogar Praktiken angeboten und einige haben dadurch sogar wieder Arbeit gefunden. Du scheinst auch ein wenig seelische Stütze gut gebrauchen zu können, was ich gut nachvollziehen kann.

    Ein offenes Gespräch mit Deiner Partnerin, sollte aber erst mal sein, ich würde das auf jeden Fall so machen. Ich möchte doch wissen, wie es in meinem Partner ausschaut. Sowas kann einem erst mal eine erste Last nehmen. Da hat das Kopfkino wenigstens ein Ende, was Sie eventuell denken könnte, denn dann weist Du es :wink:

    Gemeinsam sind dann Probleme oft leichter zu tragen.
    MLG Mandy

  • Hallo Borius und auch von mir ein herzliches Willkommen hier !

    Zitat von Borius

    gegen die Behörden hat man keine Chance.

    Das ist mir doch gerade voll ins Auge gesprungen und ich muß Dir mal vehement widersprechen ! Es gibt immer Mittel und Wege sich legal gegen falsche Entscheidungen zu wehren. Als erstes ist ein Blick in Gesetz extrem hilfreich. Gut informiert hast Du gleich eine ganz andere Gesprächsbasis :wink:.

    Und nur mal so meine Meinung: Gegen die Sanktion (vermutlich wegen Terminversäumnis durch Ortsabwesenheit bei nachweisbarer (!) Arbeitssuche ?) würde ich schneller Widerspruch einlegen, als der Bescheid geschrieben wäre ! Das wäre mir sogar, wenn es gar nicht anders geht, einen Gang zum Sozialgericht wert.

    Zitat von Borius

    Nicht klarkommen kann ich mit dem Gedanken, daß ich mich die nächsten 10 Jahre bis zur Rente von Erfüllungsgehilfen des Staates traktieren und erniedrigen lassen muss.

    Auch, wenn es Dir momentan sicher nicht so vorkommt: Du hast ein Recht auf diese Leistung ! Es ist mit Pflichten verknüpft, ja. Erniedrigung oder gar Traktion gehören dort jedoch nicht hin. Mach Dich mal schlau - am Besten wirklich erstmal im Gesetzestext. Da findest Du schon einiges. Vielleicht kannst Du es dann für Dich auch ein ganz klein wenig anders sehen.

    Übrigens: Fördern und Fordern lautet der Grundsatz. Also das Fordern des Förderns nicht vergessen - nicht nur in Form von finanzieller Unterstützung.

    Gruß
    Biene

  • Hallo Peter

    Ich kann mich Biene nur anschliessen!

    ...und fordern kannst Du nur mit klarem Blick ind klaren Kopf!
    ..wenn Du "von oben herab" behandelt wirst...was meinst Du,wie Du mit Fahne und glasigem Blick wohl "ankommst"?;-)

    ...betäuben "hilft" nur kurzfristig-das Erwachen ist um so schlimmer!
    In einem anderen "Thread" schrieb ich mal:

    "Ich will da nie mehr hin!!!!!!"

    ..und Du doch auch nicht!

    Was machst Du gerne?
    Was sind das für Hobbies,die teuer sind?

    Liebe Grüsse

    Backmaus

  • Hallo Borius,

    auch von mir ein herzliches Willkommen.

    Ich denke, nein ich weiss das es Mittel und Möglichkeiten gibt sich gegen Ämter zu wehr zu setzen. Einfach ist es nicht - aber machbar.

    Auch wenns derzeit aussichtlos für Dich aussieht, kannst Du etwas daran verändern. Arbeitsplatz ist nicht das Einfachste, aber es git auch andere Sachen die Du machen kannst, damit Du Dich wohl fühlst, auch ehrenamtlich.

    Nur mit Deinem derzeitigen Selbstmitleid (so kommt es bei mir an) wird das nichts.

    Ich denke auch das Du sehr stolz auf Dich sein kannst, was Du die letzten Jahre alles für Dich geschafft hast.

    So meine Gedanken die kawi

  • Hallo Peter! Guten Morgen.

    Beim Nochmallesen kam mir gerade der Gedanke, daß das alles jetzt auch eine Chance sein kann. Da machst und tust du 30 Jahre, alles läuft irgendwie gut und rund. Ist ja auch gut, daß das so ist.

    Aber jetzt kannst du alles, wirklich alles mal daraufhin überprüfen, wo du gerade stehst und vor allem: wo du noch hinwillst!

    Nach 30 Jahren darf da ruhig mal gefragt werden, ob die alte Marschrichtung noch zu dir heute paßt. Da gibt es vielleicht Entwicklungen in dir, die entwickelt werden wollen... Und nur 30 Jahre eingeschliffene Routine hielt dich davon ab. Das Leben ist ja was höchst lebendiges. Einerseits ist es gut und stabilisierend, wenn man jeden Tag sein Ding macht, sich gut aufgehoben fühlt und weiß was Sache ist. Aber andererseits wird man älter, man nimmt hier und da was auf, entwickelt sich weiter.

    Und das will ja dann umgesetzt und mit Leben gefüllt werden. Das meine ich mit Chance. Diese Aufgewühltheit ist denke ich mal sehr beunruhigend. Aber da ist ja auch Energie dahinter zu spüren. Wenn du diese Energie nehmen kannst FÜR dich, und weitergehen kannst, dann wäre diese Zeit für dich wie ein Geschenk.

    Schönen Sonnentag wünsche ich dir,

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Allo Borius

    Auch von mir herzlich willkommen.

    Da ich so'n Behörden-Schisser bin (ich krieg' da mein' Mund nicht auf),
    geh' ich da nicht mehr allein hin. Ich hab' immer jemanden dabei. Der
    (oder die) braucht nicht mal mehr zu wissen als ich (gut wär's trotzdem);
    oft genug reicht 's schon, daß 'n Zeuge dabei ist.

    Das "Alkoholgefährdet" würd' ich aus der Akte rausnehmen lassen. Wer
    über 30 Jahre nix trinkt ist gefährdet? Das klingt nach Sockenschuß!

    Ansonsten kann ich Biene1705 zustimmen, aber nicht allein machen, wenn's
    irgendwie geht.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean

  • Hallo Peter,

    mein Mann ist alkoholkrank. Ich habe ihn geheiratet als er trocken war und jetzt hatte er - gut 3 Jahre später - einen Rückfall. Ich hab es nicht gemerkt, dass er wohl schon ne Weile wieder trinkt, aber ich hab sehr wohl gemerkt, dass er sich von mir entfernt und auch das hat mich belastet. Ich finde es sehr schade und eigentlich auch verletztend, dass er das Vertrauen nicht hatte zu mir, mir davon zu erzählen, dass er mit der Sucht kämpft. Dieses Versteckspiel finde ich das Demütigendste für den Partner. Und das Versteckspiel beginnt doch eigentlich schon, wenn du im Kopf schon rückfällig bist und ihr nichts erzählst aus Scham.

    Sicher ist es nicht leicht, das zu besprechen, für beide Seiten. Ich bin mir auch nicht sicher, wie ich genau reagiert hätte, wenn mein Mann es mir vorher erzählt hätte. Wahrscheinlich wäre ich auch entsetzt gewesen erstmal, aber trotzdem: Wenn man sich liebt, muss es doch möglich sein, darüber zu reden irgendwie.

    Ich denke mal: ALLES, was dir hilft, trocken zu bleiben, solltest du mobilisieren, sonst kommst du und deine ganze Familie doch wirklich vom Regen in die Traufe. Und selbst wenn du deine Partnerin erstmal aus der Fassung bringst mit einem Geständnis, wird sie nicht doch letztendlich froh sein, wenn du offen und aufrichtig bist und sie die Chance bekommt, dir irgendwie beizustehen?

    Das sind meine Gedanken dazu.
    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Peter,
    beeindruckend Peter,siehste geht doch!

    Ich bin überzeugt davon das ich noch sehr viel von dir lernen kann und andere Forenteilnehmer sicherlich auch.

    Das verstehe ich unter annehmen und umsetzen!

    Du bist über deinen Schatten gesprungen,hast neues ausprobiert und bist vom Gegenteil überzeugt worden,hast mit Gedanken gespielt die wiedererwartend so nicht eintrafen.

    Gruß Andi

  • Hallo Peter,

    siehste mal wieder, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

    Da hat es ja doch gelohnt, mit Deiner Frau zu reden :wink:

    Dann wünsche ich Dir auch weiterhin einen regen Austausch und freue mich Dich auch weiter hier lesen zu dürfen.

    MLG Mandy

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