Mein Weg - Trennung, Scheidung, aber ständig diese Wut...

  • Hallo,
    Das hier ist mein alter Thread, falls es euch interessiert:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3880.html

    2006 Trennung vom alkoholabhängigen Ehemann, 2008 Scheidung, meine Kinder (5 und 7 Jahre alt) besuchen ihren Vater regelmäßig. HIER liegt mein Problem. Durch die Kinder hat man irgendwie nie richtig Ruhe vor ihm. Er stellt sich oft quer, gibt irgendwelche Anziehsachen der Kinder nicht zurückt (Jacken, also auch Dinge, die man wirklich braucht!) und versucht, auf diese Art und Weise zu nerven. Reagiert nicht auf Dinge, die geregelt werden müssen... Schreibt mir dann eher emails über seine neue Freundin (über die ich sehr froh bin, denn sie scheint nett zu sein und hat auch ein Kind, mit dem sich meine Kinder gut verstehen), wie gut es ihm doch geht, sie hat ihn aus einem riesen Loch rausgezogen... Nach solchen emails kann ich dann manchmal nachts nicht schlafen, bin am Grübeln und frage mich selbst, was das denn eigentlich soll - das ist doch krank... Wären die Kinder nicht, würde ich sofort den Kontakt komplett abbrechen, aber so ist das irgendwie unmöglich, und ich weiß oft nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, damit es MIR besser geht!

    Dieses Jahr fühlte ich mich das erste Mal bereit dafür, ihn und die Ex-Schwiegereltern zum Geburtstag der Kinder einzuladen. Bei meinem Sohn kam er auch und alles funktionierte sehr gut. Meiner Tochter sagte er zu 100% zu, rief am Geburtstag an und sagte ab. Das war sehr enttäuschend für sie – und auch für meinen Sohn, der sehr an seinem Vater hängt und ihn vergöttert!

    Seit Januar machen wir eine Familientherapie, die Kinder werden mit einbezogen, manchmal gehe ich auch alleine hin, wenn die Dinge zu komplex für die Kinder sind und eher mich selbst betreffen. Ich bin immer noch froh, diesen Weg gegangen zu sein. Trotzdem ist es für mich vom Kopf her irgendwie nicht leicht, abzuschalten...

    Ich wollte mal nachfragen, ob hier jemand in der gleichen Situation ist wie ich... Wie schafft ihr es, eure Wut auf den Ex komplett abzulegen, das Thema abzuhaken und ihn links liegen zu lassen? Schließlich hab ich mich scheiden lassen, damit ich endlich Ruhe vor diesem ganzen Mist habe... Zwischendurch schafft er es doch immer wieder, mich völlig wütend und rasend zu machen, und ich will das einfach nicht mehr... wie kann ich ruhig und gelassen reagieren und vor allem innerlich endlich mal zur Ruhe kommen?

    LG, Ayki.

  • Hallo liebe Ayki,

    Willkommen zurück.

    Ich bin ja nun auch geschieden und habe das alleinige Sorgerecht.

    Der Umgang ist nicht fest geregelt, da mein Ex 750km weit weg wohnt.

    Es gibt aber telefonischen Kontakt zu den Kindern, welche auch ich nicht begleite. Denn mir ging es ähnlich wie dir. Ich kann mit ihm nicht umgehen, noch nicht. Als ich dies für mich erkannte das es mir nicht gut tut und ich es noch nicht balegen kann habe ich mir Hilfe gesucht. Eine neutrale Person, tätigt jetzt die Anrufe mit den Kindern.
    Dadurch habe ich einen riesen Abstand zu ihm.

    Einen lieben Gruß an Dich
    Elocin

  • Ich komme einfach mit seiner Art und Weise den Kindern gegenüber überhaupt nicht zurecht. Meinen Sohn bevorzugt er komplett, denn von ihm bekommt er die komplette Bestätigung. Er himmelt seinen Vater an. Meine Tochter enttäuscht er hier und da - so, wie es ihm gerade passt... Sie gibt ihm auch schon manchmal kontra, und das kann er natürlich gar nicht leiden... Und ich bin nicht der Typ, der sich selbst und auch den Kindern etwas vormacht und lügt. Ich versuche auch mit den Kindern kurz und knapp aber offen über die Dinge zu reden... ich unterstütze den Kontakt zu ihrem Vater in jeder Hinsicht und versuche, den Wünschen der Kinder entgegenzukommen und auch z. B. an Feiertagen Termine zu finden, damit die Kinder Zeit mit ihm verbringen können... das funktioniert leider fast nie! Aber es liegt nicht an mir... ER sagt ständig ab, und er hat nie Zeit! Tut immer so, als sei dies arbeitstechnisch nicht möglich, aber im Grunde genommen ist ihm alles einfach nur zu lästig...

    Mein Sohn lässt seine komplette Wut an mir aus und schreit mich auch oft an (das war auch der 1. Grund, die Familientherapie zu beginnen), ich wäre schuld, ich wäre blöd usw.... Manchmal hat er von morgens bis abends schlechte Laune, ist unausgeglichen und meckert nur rum... kann ich auch verstehen, ich bin schließlich sein Blitzableiter, er ist noch sehr klein (5). Ich versuche, das alles nicht so nah an mich ranzulassen, nicht persönlich zu nehmen, und das klappt auch ganz gut. Allerdings komme ich hier oft an meine eigenen Grenzen, und es fällt mir nicht leich, damit umzugehen! Es ist sehr anstrengend, denn man kann so das Leben nicht so leicht genießen, wie man es eigentlich möchte...

    Das macht mich wahnsinnig wütend, und ich möchte etwas gegen diese Wut unternehmen und mein Verhalten diesbezüglich ändern! Ich muss ihren Vater so akzeptieren, wie er ist. Aber wie soll ich das schaffen, wenn er ständig die Kinder enttäuscht?

  • Hi Ayki,

    auch das kenn ich. Der Große ist ihm wichtiger.

    Das tut verdammt weh zu sehen, aber ich kann es nicht ändern.

    Leider müssen die Kinder das selber erfahren wie er ist, der Große ist ja nun schon 15, er stellt ihn auf einen Sockel. Aber auch er wird erkennen, früher oder später.

    Da bin ich machtlos, kann die Kids immer nur, das ist meine auffangen, das ist meine Aufgabe. Ihnen den Rücken stärken, ihnen Halt geben, dies auszuhalten.

    LG
    Elocin

  • Hallo ayki,

    schön, daß Du wieder da bist :D

    Auch ich habe ja seit 10 Jahren diese leidige Thema mit dem Ex und Papa der Kinder. :roll:

    Eines habe ich in den letzten 12 Monaten erst gelernt, daß ich ihn nicht ändern kann, meine Kinder vor den Enttäuschungen seitens des Papas nicht abschirmen, beschützen kann.
    Das Einzige, was mir die Therapeuten geraten haben, ist, den Kindern eine liebevolle Mama zu sein, immer offen und ehrlich zu sein und für sie neutral da zu sein.
    Genau das ist ja die Krux, neutral zu bleiben. Aber dies ist meines Erachtens genau der Punkt, darauf zu achten, ob die Konflikte, die Gefühle dabei, die Gefühle, Verletzungen und Demütigungen der Kinder sind oder ob es meine sind. Es ist so schwierig, die eigenen Beziehungsproblematik bei den Kindern herauszuhalten, aber mit einer guten Therapie bist Du da ja auch gut beraten, darauf zu achten.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und vor Allem wieder den Mut, hier Dich ein bißchen zu reflektieren. Ich freu mich.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Ich glaube auch, dass diese Wut auch oft noch meine eigene Enttäuschung wiederspiegelt... klar, durch die Kinder kommt das alles immer wieder mit hoch, weil ich ja auch sehe, wie sie selbst darunter leiden. Aber ich frage mich auch, wann das denn endlich mal aufhören wird, denn die Trennung ist jetzt schließlich schon 2,5 Jahre her!

    Ich weiß, dass ich die Kinder nicht vor dieser Enttäuschung schützen muss, das ist nicht meine Aufgabe. Und ich gebe mir Mühe, immer hinter ihnen zu stehen und für sie da zu sein! Auch habe ich erkannt, dass oft auch in dieser kindlichen Enttäuschung die Chance liegt, von meiner Seite aus eine neue liebevolle Beziehung zum Kind aufzubauen. Denn das ist in den letzten Jahren durch die ganzen anderen Probleme auch oft zu kurz gekommen. Und es fühlt sich auch sehr gut an! Trotzdem ist die allgemeine Situation sehr anstrengend für mich, ich hoffe, das wird durch die Threapie immer besser und wir können alle bald besser damit umgehen!

  • Halllo Ayki...


    schön, wieder mal von dir zu lesen..allerdings kann ich deine wut sehr gut nachvollziehen.. ich bin zur Zeit auch an einem Punkt, der sehr stark durch Wu geprägt ist.. allerdings war mein weg des Kontaktes des Nochs mit den Kindern ein ganz anderer :wink: ..
    ich hab den Umgang gleich unter die Fittiche JA und Kischubu gestellt und dort dokumentierte man sein angetrunkenes Auftreten.. Die Kinder machen beide Thera seit 1 1/2 Jahren (wobei die Große auf eigenen Wunsch aufgehört hat) ich selber mach ja auch Thera.. Und ich habe festgestellt, dass ich durch den begleiteten Umganag damals eigentlich solchen Attacken gut vorgebeugt habe.. Ich denke, dass dein ex sich auch an gewisse Regeln halten muss.. diese Versprechungen, die er dann nicht einhält, machen bei den Kindern so viel kaputt und aus meiner Sicht, verwirkt er seine rechte auch damit (bin da ja immer sehr radikal!! :oops: )
    wir haben am Di Familiengericht und ich bin gespannt, was die Richterin entscheiden wird,, nachdem mein Noch 3/4 Jahr nicht aktiv was getan hat, um die Kinder zu sehen..er hat zur Zeit aufgehört zu saufen, kifft aber..

    Vielleicht ist dies eine Möglichkeit für dich und deine Kinder, einen begleiteten Umgang zu beantragen.. da muss er dann die Termine einhalten und jemand neutrales weist ihn auch daraufhin, wie wichtig sein Agieren ist

    Schüzen können wir unsere Kinder nicht vor solchen Enttäuschungen, aber man kann diese erfahrungen dennoch eindämmen... bei mir ist es so, dass ich denke, wenn ein vater so unzuverlässig ist, dann ist es besser, die Kinder haben die Mutter als zuverlässigen Partner neben sich und man unterbindet einen solchen Kontakt...Es liegt ja in seiner Hand es zu ändern...

    LG und alles Gute dir Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hi Tihaso,
    es ging ja jetzt eher um den Geburtstag, auf dem er einfach nicht erschienen ist! Ansonsten klappt das mit den Besuchszeiten normalerweise gut, und alles läuft regelmäßig ab, seitdem ich in dieser Sache über das Jugendamt gegangen bin... vorher hielt er sich oft nicht an vereinbarte Zeiten, aber die WE kamen trotzdem immer zustande. Dieses ständige Verschieben seinerseits nervte sehr, weil er immer Chaos in die ganze Geschichte reingebracht hat! Seitdem wir ein persönliches Gespräch beim Jugendamt hatten, klappt es wenigstens mit den Vater-Kind-WE, und seitdem er seine neue Freundin mit Kind hat hab ich persönlich auch ein besseres Gefühl dabei, meine Kinder abzugeben, denn sie scheint nett zu sein und die Kinder mögen sie! Irgendwie fühle ich mich da sicherer, wenn noch eine andere Person dabei ist und er nicht mit seltsamen Leuten und den Kindern ständig nur abhängt und nichts anderes macht als Fußball zu spielen. Sie unternehmen einiges gemeinsam in den letzten Wochen, und das ist auch gut so!

    Solange es den Kindern gut geht, werde ich den Kontakt auch weiterhin fördern und unterstützen!

  • Zitat von ayki79

    Ich versuche auch mit den Kindern kurz und knapp aber offen über die Dinge zu reden... ich unterstütze den Kontakt zu ihrem Vater in jeder Hinsicht und versuche, den Wünschen der Kinder entgegenzukommen und auch z. B. an Feiertagen Termine zu finden, damit die Kinder Zeit mit ihm verbringen können... das funktioniert leider fast nie! Aber es liegt nicht an mir... ER sagt ständig ab, und er hat nie Zeit! Tut immer so, als sei dies arbeitstechnisch nicht möglich, aber im Grunde genommen ist ihm alles einfach nur zu lästig...

    LIebe Ayki,
    so schwierig das ist, ich denke, der Weg führt dahin, dass Du Dich komplett aus der Vater-Kind-Beziehung heraus nimmst. Hör auf, Dinge möglich machen zu wollen, die er vielleicht gar nicht will! Vielleicht will er keine zusätzlichen Umgangstage, vielleicht wollte er keinen gemeinsamen Geburtstag...

    So schwer das für die Kinder ist, ihr seid geschieden, er ist Alkoholiker und er macht das, was ER möchte, leider nicht das, was DU für richtig hälst und was die Kinder sich wünschen.

    Wenn Du Dich hier raus nimmst, werden die Kinder und ihr Vater nach einigen Enttäuschungen vielleicht einen Weg finden, der irgendwo ok ist. Dann gibt es vielleicht keine leeren Versprechungen mehr, sondern weniger Kontakt, dafür aber von beiden Seiten gewollten Kontakt.

    Du und ich und viele andere hier sind getrennte Eltern und es obliegt nicht mehr unserer Macht, die Dinge hier alleine im Wohle der Kinder zu regeln. Da ziehen 2 Parteien am Ende der Seile und da ist es auch mal wichtig, das Seil loszulassen, damit man die Kinder nicht zerreißt!

    Ich wünschte mir auch oft geregelten Vaterkontakt für meine Töchter, ist aber leider nicht. Damit muß ich mich abfinden. Und die Kinder leider auch.

    Wenn Du aufhörst, Dich in diese Dinge einzumischen, bist Du vielleicht auch irgendwann nicht mehr der "Mülleimer" für Deinen Sohn, der ihm vielleicht Hoffnung gemacht hat, eine Illusion aufrecht erhalten hat, die sich aber mit einem Telefonanruf des Vaters in Luft auflöst?

    Einmischen dürfen wir uns meines Erachtens hier nur, wenn Gefahr besteht. Wenn er die Kinder schlecht behandelt oder auf ihrem Rücken Kämpfe austrägt. Ansonsten haben wir hier die große Aufgabe loszulassen, damit die Kinder lernen können, mit ihrem Alkoholiker-Papa irgendwie klar zu kommen. Sie haben diesen Vater, leider.

    LG Jule

  • Hallo Jule,

    Zitat

    Vielleicht will er keine zusätzlichen Umgangstage, vielleicht wollte er keinen gemeinsamen Geburtstag...


    Doch, das wollte er - er redet immer davon, dass er mehr Zeit mit den Kindern verbringen möchte! Tut aber im Grunde genommen nichts dafür und handelt im genauen Gegenteil...

    Er hat im Januar einen riesen Aufstand beim Jugendamt gemacht - nachdem die dort schon Monate vorher von mir bescheid wußten, dass er sich nicht an Absprachen hält usw. - um seine Kinder öfter zu sehen. Wir haben uns zusätzliche Zeiten überlegt und hin und hergetüftelt, weil die Kinder ja auch noch andere Termine in der Woche haben. OK, wir haben Termine gefunden... und... die nächsten 6 Wochen verlief alles gut, danach sagte er diese zusätzlichen Termine wieder ab, und auch der Freitag alles zwei Wochen an den Vater-Kind-WE wurde dann lieber auf Sa verschoben. Alles halt so einfach wie möglich... große Klappe und nichts dahinter... zu Hause habe ich ihn nun im Telefon nicht mehr unter seinem Namen, sondern unter "Daddy cool" eingespeichert ;) Naja, ein bißchen Spaß muss ja auch mir an der Sache bleiben, denn sein Verhalten kann man doch nicht ernst nehmen...

    Dann kam der Geburtstag. Natürlich wollte meine Tochter ihren Vater einladen, das kam nicht von mir aus... meinetwegen könnte er zum Mond fliegen, dann hätten wir alle Ruhe. In einer stillen Minute habe ich mir sogar schon mal gewünscht, er wäre tot (hört sich vielleicht schlimm an, mir würde ein Stein vom Herzen fallen), denn er belastet mit seinem Problem einfach alle und zieht ständig irgend jemanden mit in den ganzen Mist hinein...

    Im Grunde genommen habe ich mich auch komplett aus diesen Dingen rausgezogen, weil ich weiß, dass es nichts bringt. Aber da mein Sohn unbedingt zu seinem Vater wollte, habe ich versucht, den 1. Mai zu organisieren, musste ja dann - nach langer Zeit - auch wieder feststellen, dass es einfach nichts bringt, ihm zusätzliche Termine vorzuschlagen... OK, die Wut meines Sohnes hab ich gestern Abend diesbezüglich jetzt wieder abbekommen... ich würde es verbieten, dass er zum Papa geht etc., aber heute morgen war die Welt auch schon wieder halbwegs in Ordnung... vielleicht hat er über das kurze aber ehrlichge Gespräch gestern Abend nachgedacht... ich weiß es nicht...

    Lg, Ayki.

  • Heute ist bei uns Kindergeburtstag angesagt. Eigentlich ein Tag, auf den man sich freut (und meine Tochter freut sich auch wahnsinnig), aber es war bisher ein Tag, der gar nicht schön begann. Seitdem der Vater meiner Kinder nicht auf dem Geburtstag meiner Tochter erschienen ist, geht es meinem Sohn gar nicht gut. Er hat von morgens bis abends schlechte Laune, meckert rum, schreit mich an, und immer zwischendurch kommt dann mal wieder der Satz: "Ich will zum Papa". Seine ganze Enttäuschung und Traurigkeit drückt er mit Wut aus, und ich bekomme im Moment die komplette Ladung ab. Es fängt schon morgens an, er zieht sich nicht an, möchte sich seine Sachen selbst aussuchen. Wenn ich es ihm dann erlaube, kann er sich nicht entscheiden und fängt wieder an zu Motzen - alles ist falsch. Er ist völlig unzufrieden mit sich selbst und kommt nicht mit der Situation zurecht. Wie auch, ich kann ihn ja verstehen... Gott sei Dank haben wir am Freitag die nächste Sitzung bei der Familientherapie, denn es ist für mich auch nicht leicht, hier immer die Nerven zu behalten und für ihn da zu sein.

    Ich bin wahnsinnig wütend auf den Vater, weil er sich nicht die Bohne Gedanken darüber macht, was er mit seinem Verhalten bei den Kindern anrichtet! Er kümmert sich einen Dreck darum... ihm geht's ja auch so gut, warum sollte er sich kümmern...

    So verlaufen dann in letzter Zeit so unsere Tage, es ist sehr sehr nervenaufreibend für mich, und ich fühle mich schlapp und ausgelaugt. An manchen Tagen komme ich gut damit zurecht, heute nervt es mich besonders, weil ich gerne auch mal einen Tag hätte, an dem ich nicht hören würde: "Ich will zum Papa", denn ich kann schließlich nichts dran ändern und hab das alles nicht in der Hand...

    Ich sage mir dann immer, es ist zwar anstrengend, aber alles ist besser, als würde der Vater noch mit uns zusammen wohnen, und das hält mich dann irgendwie aufrecht! Natürlich war die Trennung/Scheidung die richtige Entscheidung, aber irgendwie ist es ungerecht und deprimierend, nach 2,5 Jahren immer noch keine Ruhe und auch keine Aussicht auf Ruhe vor diesem leidigen Thema "Papa" zu haben... Ich rate allen, die hier lesen: Setzt NIEMALS Kinder mit einem Alkoholiker in die Welt!!!

    LG, Ayki.

  • Hallo ayki!
    Hab gerade mal hier bei dir rein geschaut.
    Das mit den Kindern und den papa als Alkoholiker, ist für mich auch zur bitteren Wahrheit geworden!
    Hauptsächlich bin ich auf MICH aber sauer, das ich damals so naiv war und ich nicht auf MICH aufgepasst habe, und dann schwanger wurde.
    Jetzt ist unser Sohn 2 Jahre alt, ich habe mich vor 4 Monaten getrennt. Er auf Entgiftung. Aber noch hat sich bei Ihm gar nichts verändert (sein Verhalten)
    Das was du schreibst mit deinem Sohn, kann ich gut verstehen. Meiner ist zwar erst 2, aber als er einen Tag bei mseinem Vater war, hatte ich am Anfang erst mal probleme mich auf ihn zu konzentrieren und einzugehen. Er hatte einen richtigen Wut anfall, ich hab ihn dann gelassen, dann gings auch gleich vorbei. Habs auch nicht persönlich genommen, aber es scheinte mir so als ob er mir sagen wollte das er auf mich wütend ist, das der Papa nicht bei uns sein darf (kann), und als ob ich Schuld daran habe.
    Ich fühlte mich auch als Blitzableiter seiner Wut. Und das hat mich doch ziemlich geschockt.
    Was ich aber überhaupt nicht mache, ist irgend welche dinge oder Termine für IHN sozusagen zu organisieren. Wenn er meint er will ihn sehen, dann muss ER sich auch darum kümmern! Da bin ich einfach knallhart und lass mich nicht aus der Ruhe bringen.
    Ich denke das geht nur wenn man seinen inneren Abstand zu IHM gefunden hat!
    Wünsch ich Dir auch!
    Ach ja, und wenn mein Ex noch trinken würde, oder wiedre anfangen sollte zu trinken, gebe ich ihm auf gar keinen Fall unseren Sohn mit!
    So mach ich das.
    Ist zwar hart, aber am Ende für uns alle das beste, und dann kann jeder für SICH Verantwortung übernehmen. Und ich muss mich nicht grün und blau ärgern.

    Mach mir auch selbst schon genug Vorwürfe das ich von einem Alkoholkranken ein Kind hab, aber jetzt ist es halt so, und kann nur schaun, wenigstens jetzt die richtige Verantwortung zu übernehmen!

    Alles Liebe und viel innere RUHE wünsch ich dir!

    Chanell

  • ach ja...
    und mit jetzt die richtige Verantwortung übernehmen meine ich, das loslassen, für MICH und unseren Sohn da sein, mich nicht ver-rückt machen lassen von Ihm und abhängig von seinem Tun unh Handeln zu sein, und bloss nicht heile Welt unseren Sohn vorspielen, denn mein Sohn vergöttert seine Vater auch total, und freut sich immer soooo sehr Ihn zu sehen. Wo mir nur einfällt, "wer sich rar macht, wird am meisten geliebt"!
    Ich hab auch mal zu meinem Ex gesagt das er diese Aufmerksamleit gar nicht verdient hat. Und sie basiert auch nicht der Realität entsprechend.

    Ich hab mir schon oft überlegt, wieviel Ich dazu beitrage, das mein Sohn Ihn so vergöttert... :roll:

  • Hallo Ayki,

    danke, daß ich Dich wieder lesen darf und daß Du hier ein Beispiel dafür bist, wie sich die Familienkrankheiten generationsübertragend Fortpflanzen können.

    Dann kannst Du ja jetzt da weiter machen, wo Du damals aufhörtest. Dann darf ich Dir heute einmal Dein beflügelndes kurzes "das sehe ich anders" zurück geben.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Ayki,

    zu deinem Thema kann ich leider nichts direkt beitragen, meine Kinder waren bei der Trennung ja schon groß.

    Aber ich sage dir mal hier "Guten Tag", da biste ja wieder :D . Ich hab oft an dich gedacht, denn während meiner ersten Zeit hier hast du mich im offenen Bereich ja begleitet und so manchen Anstoß gegeben.

    Ich wünsche dir, dass du einen guten Austausch haben kannst und Klarheit bekommen kannst, um für deine Kinder und dich zu einer akzeptablen Lösung zu kommen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Ayki,

    auch ich kenne dieses Ausgelaugt sein, wenn es um die Kinder und den Vater geht. 10 Jahre lang habe ich nicht gewußt, wie ich für mich und die Kinder das Beste aus der Situation machen kann, wie wir alle wieder etwas gelassener damit umgehe können, endlich die IAS-Stimmung nachläßt.

    Und genau das lese ich bei Dir, Du reibst Dich weiterhin auf, schreibst, daß Du ausgelaugt bist, aber was tust Du jetzt für Dich? Du liest Dich sehr verbittert. Glaubst Du, dies wird Dir und den Kindern helfen, endlich den nötigen Abstand zu bekommen? Bist du verbittert?

    Was brauchst Du, außer natürlich, daß es aufhört, für Dich, damit Du gelassener werden kannst?

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Chanell

    Zitat

    Was ich aber überhaupt nicht mache, ist irgend welche dinge oder Termine für IHN sozusagen zu organisieren. Wenn er meint er will ihn sehen, dann muss ER sich auch darum kümmern! Da bin ich einfach knallhart und lass mich nicht aus der Ruhe bringen.
    Ich denke das geht nur wenn man seinen inneren Abstand zu IHM gefunden hat!

    Ich mach das doch für die Kinder, weil besonders auch mein Sohn nach ihm verlangt. Und alleine organisieren kann er das mit seinen 5 Jahren weißgott noch nicht... Und hinzu kommt noch: Sind wir immer nur alleine für die Feiertage und die ganzen Tage, die in der Schule z. B. ausfallen, da? Also ich für meinen Teil könnte auch mal gut eine Verschnaufpause für 1, 2 Tage gebrauchen, wenigstens mal ausschlafen, ein wenig Verantwortung abgeben - und ich finde, er kann sich da auch ruhig mal kümmern... Aber das ist nicht der ausschlaggebende Grund. Ich versuche halt immer, Termine abzuklären, weil meine Kinder gerne noch mal was mit dem Papa machen wollen, aber so langsam aber sicher denke ich auch so wie du... wenn er seine Kinder sehen will, dann kommt er halt, wenn nicht, dann halt nicht.

    kaltblut

    Zitat

    "das sehe ich anders"

    ;)

    Aurora

    Zitat

    Ich wünsche dir, dass du einen guten Austausch haben kannst und Klarheit bekommen kannst, um für deine Kinder und dich zu einer akzeptablen Lösung zu kommen.

    Danke für deine lieben Grüße!

    @Käferchen

    Zitat

    Und genau das lese ich bei Dir, Du reibst Dich weiterhin auf, schreibst, daß Du ausgelaugt bist, aber was tust Du jetzt für Dich? Du liest Dich sehr verbittert. Glaubst Du, dies wird Dir und den Kindern helfen, endlich den nötigen Abstand zu bekommen? Bist du verbittert?

    Es könnte schon sein, dass ich verbittert bin, ich würde es eher wütend, enttäuscht und sauer nennen!

    Ich weiß im Grunde genommen, was ich brauche. Ich brauche wieder ein Privatleben! Ich brauche innere Ruhe, Gelassenheit, damit ich endlich mal eine Zufriedenheit spüren kann, die ich mir schon lange wünsche! Ich habe in den letzten Jahren meine sozialen Kontakte total vernachlässigt, hing viel zu viel zu Hause rum, hab mich nur mit Problemen auseinandergesetzt! Zur Zeit bin ich dabei, dies zu ändern. Ich mache eine Familientherapie mit den Kindern (manchmal auch alleine), mache Sport, treffe mich mit Leuten, gehe wieder raus. Das ist für mich schon ein großer Fortschritt, aber er geht schleppend voran, weil man natürlich auch gerade durch die Kinder nicht immer Zeit hat und vor allem abends nicht weg kann! Ich brauche Ablenkung - auch mal ohne Kinder - damit ich mich wieder auf MEIN Leben konzentriere! Nur... wie funktioniert das am Besten? Das habe ich für mich noch nicht so richtig rausgefunden... Wenn man jahrelang anders gelebt hat ist es schwer, dies zu ändern! Für mich jedenfalls!

    Zitat

    10 Jahre lang habe ich nicht gewußt, wie ich für mich und die Kinder das Beste aus der Situation machen kann, wie wir alle wieder etwas gelassener damit umgehe können, endlich die IAS-Stimmung nachläßt.

    Was hast du gemacht, damit es dir und deinem Sohn besser ging?

    Lg, Ayki.

  • Hallo Ayki,

    Zitat

    Was hast du gemacht, damit es dir und deinem Sohn besser ging?

    Dies war ein langer Prozess, voller Enttäuschungen, Demütigungen, ständigen Therapeutensitzungen für die Kinder, immer wieder geplatzte Termine, wenig Interesse seiten des Vaters. Dazu muß ich sagen, daß der leibliche Vater kein Alkproblem hat, dafür aber der Stiefpapa, aber das nur nebenbei.

    Ich habe mich auch lange verausgabt, für die Kinder immer alles getan, ohne Rücksicht dabei auf meine Bedürfnisse. Und darin lag für mich der Schlüssel. Seit ich hier im Oktober 2007 aufschlug, habe ich ganz doll an mir gearbeitet, habe gelernt, mich immer mehr abzugrenzen, nicht mehr die Oberglucke zu spielen, damit die Kinder spüren, daß sie auch ihre Bedürfnise selbst in die Hand nehmen müssen.

    Ich habe so viele Gespräche mit dem Jugendamt geführt, weil ich seine Unterstützung wollte, diese aber immer nur nach seinen Regeln liefen, ich nichts verlässliches hatte, außer permanenten Stress. Überforderung. Erst, als ich den Kindern eine Mutter wurde, die sich auf sich selbst und die Kinder konzentrierte, ohne dem ständigen Druck, daß ich alles regeln muß, was den Vater anging, gelassener wurde, da spürten auch meine Kinder, daß sie sich entspannen können, es wurde hier zuhause entspannter.
    Du wirst die Dinge Deines Ex nicht regeln können, Du wirst es nicht kontrollieren können, daß er kommt oder nicht. Auch nicht, daß die Kinder dadurch enttäuscht sind. Ich lerne es, mich auf meine Rolle als Mutter zu konzentrieren, so gut es geht, neutral zu bleiben, nicht meinen Kampf, meine Enttäuschung auf erwachsener Ebene auf die Kinder zu übertragen. Ist wirklich nicht leicht, aber dies geht auch nur mit ganz viel Zeit, mit zunehmendem Alter der Kinder, denn sie werden älter, machen sich ihr eigenens Bild. Auch dies war nicht leicht, immer die Geduld aufzubringen, darauf zu warten, daß die Kinder sich ihr Bild machen, aber nur so ging es bei mir.
    Heute beginnen sie selbst, ihre Entscheidung zu treffen. Und heute kann ich auch ganz klar benennen, was meine Enttäuschung ist und was die, der Kinder.

    Ich hoffe, dies war verständlich. Auch, wenn es Dir im Moment nicht helfen mag, denn es bedeutet, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Du scheinst immer noch die Kontrolle haben zu wollen, oder?

    Zur Verschnaufspause: Hast Du keine Unterstützung von Familie und Freunden?

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Zitat

    Zur Verschnaufspause: Hast Du keine Unterstützung von Familie und Freunden?

    Doch, meine Mutter hilft mir vor allem sehr viel - aber hier geht mir der ständige Kontakt - den man ja wirklich sonst nicht so intensiv hätte - auch ganz oft tierisch auf die Nerven!

    Zitat

    Ich hoffe, dies war verständlich. Auch, wenn es Dir im Moment nicht helfen mag, denn es bedeutet, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Du scheinst immer noch die Kontrolle haben zu wollen, oder?

    Kontrolle... das ist ein großes Thema! Du könntest Recht damit haben. Ich weiß es nicht genau. Ich finde einfach, dass er sich seiner Vaterrolle, seiner Verantwortung stellen sollte. Dass ich das nicht in der Hand habe, das weiß ich, und ich merke ja auch immer mehr, dass es überhaupt nichts bringt, egal, wie viel Mühe man sich da auch gibt... manchmal klappt es gut, manchmal überhaupt nicht. Halt immer so, wie es ihm gerde passt...

    Ich hab in letzter Zeit schon oft überlegt, ihm so etwas in der Art zu schreiben: "In Zukunft werde ich mich nicht mehr um zusätzliche Termine, die dich und die Kinder betreffen, kümmern! Entweder du kümmerst dich selbst darum und möchtest deine Kinder sehen, oder sie sind bei mir! In vielen Dingen muss vorher einiges diesbezüglich geplant werden, und wenn du dich nicht frühzeitig darum bemühst und drum kümmerst, mit deinen Kindern die Zeit zu verbringen, dann ist das halt so und ich werde es akzeptieren!" Einfach, damit ich ihm (und auch mir) zeige, dass ich in dieser Sache diese besagte Kontrolle abgebe...

  • Hi Ayki,

    mit wem willst Du denn Kinder zeugen, mit dem Zufallsgenerator?

    Wenn die Krankheiten zwei Menschen betreffen und sich nahtlos ausdehnen, liegt doch Dein Anteil nur bei Dir, Dein Ex regt sich doch nicht auf, nur Du. Gleichzeitig regst Du Dich über das Verhalten des Kindes auf, das dadurch eine gute Portion Extraaufmerksamkeit bekommt, einfach so, denn es weiß ja nicht was da abgeht. Womit wir wieder bei einem guten Abhängigen sind, der sich auf viele Arten befriedigt: er schafft es Heerscharen zu beschäftigen, dabei ist es doch unbedeutend ob er säuft, sonstige Krankheiten hat oder wie er auch immer sein Ziel zur Sättigung seines Mangels erreicht. Entscheidend bleibt doch, dass der, der darauf abfahren soll nichts ändert, drauf abfährt.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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