wie dumm muss man sein?

  • Hallo Charly,

    in seinem jetzigen Zustand ist er nicht wirklich urteilsfähig.
    Vielleicht ist er dir später mal dankbar, wenn du jetzt einfach vernünftig handelst.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Oh Charly!
    Hoffentlich bleibt er so lieb bis er in die Klinik muss/ darf?!
    Deinen Erzählen nach kann ich mir das gar nicht vorstellen.
    Pass bloss auf dich auf!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von charly66

    ...und was mich grad total verwirrt, obwohl er nüchtern is, richtig lieb zu mir.

    Guten Morgen charly,

    mich verwirrt das nicht. Denn schließlich bewirkt sein "lieb sein" genau das, wovor er sich drückt - er braucht die Konsequenzen seines Handelns nicht zu tragen. Du kümmerst dich, du "rettest" ihn aus der Klinik, die ihm nicht gefällt, die ihm aber vielleicht helfen könnte, wenn ihr beide es zulassen würdet. Lies dir mal dein Posting durch! Eine einzige Rettungsgeschichte - durch dich. Genau das, was wir Co´s so gerne tun. Retten. Mit Liebe hat das in meinen Augen wenig zu tun.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ach charly,

    ich hab früher auch immer total rationale Argumente gefunden, es doch wieder versucht zu haben. Aber Kernpunkt ist und bleibt die Tatsache, dass es mir ein innerer Reichsparteitag war, wenn er gesagt hat, ich brauche dich, ohne dich schaffe ich es nicht. Dabei ist es alleine in seiner Macht, etwas gegen seine Sucht zu tun. "Mein Alki" hat dies erst getan, als ich NICHT mehr "helfend" da war und er die Konsquenzen seines Handelns, sein Leben, selber in die Hand nehmen musste. Dazu war es aber erforderlich, dass ich mein Bedürfnis des Gebrauchtwerdens ignorierte. Auch wenn es teuflisch schwer war.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Charly,

    ich versuche dir mal aus der Sicht eines Alkoholikers zu schreiben, vielleicht kommt das ja irgendwie bei dir an.

    Ich weiß das es dir schon mehrfach geschrieben wurde, aber so lange Du dich so aufopferungsvoll um deinen Freund kümmerst, wird sich absolut nichts ändern. Ihr werdet beide daran zerbrechen. Du hilfst ihm nicht mit deinen Aktionen!
    Da war er gestern bei den einzigen Menschen, bei denen er sicher ist, nämlich im Krankenhaus und Du holst ihn da wieder raus. :?
    Was war nochmal der Grund dafür? Weil sich die (kranken) Menschen dort wie Zombis bewegen?

    Ich habe es in "meinem" Thread schonmal geschrieben, ich gehörte auch zu den Alkoholikern, die mit suizid gedroht haben, heute weiß ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht so weit war und das es eher ein Manipulationsversuch war.

    Charly, ich glaube dir das Du ihn liebst und ihm helfen möchtest. Aber du verlängerst sein und dein Leiden nur.

    LG
    Oliver

  • Hallo Charly,

    weil du auch krank bist !?!

    Da solltest du anstetzen bei dir!

    LG
    Elocin

  • Charly, das glaube ich dir, da dein Tiefpunkt noch nicht erreicht ist, erst dann wirst du hinschauen und handeln können damit es dir gut geht.

    Pass auf dich auf.

    LG
    Elocin

  • Zitat von charly66

    hallo elocin,
    gehts denn noch tiefer?
    noch mehr angst, noch mehr panik, noch mehr verzweiflung, noch mehr durchheulte nächte auf der autobahn :cry: ?

    oder er schafft doch endlich den absprung :) .

    lieben gruß charly

    Tja, charly, und was machst du, wenn er nie aufhört zu trinken? Willst du dann bis an dein Lebensende auf der Autobahn heulen?

    Fragt sich Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo liebe Charly,
    ich kenn das alles so gut, man ist nur in Panik und in einem körperlichen und seelischen Streß...und auch ich habe für mich noch nicht das Gefühl den Tiefpunkt tatsächlich schon zu haben :( ..aber im Moment versuche ich alles loszulassen und ihn sich selbst sein zu lassen. Wir haben seit 5Wochen keinen Kontakt und ich sehe diese Beziehung als beendet an, muß ich! Er hat sich entschieden. Ich habe mir viel Kraft bei betroffenen trockenen Alkoholikern geholt und weis das wir tatsächlich nichts tun können...nur für uns! Auch mir fällt es sehr schwer und ich bin in einem ständigen Auf-und Ab der Gefühle mit Wut, Haß, tiefer Traurigkeit, Schmerz etc...Aber ich habe auch erkannt das ich nichts mehr tun kann und versuche nun mehr meinen Blick auf mich zu richten...klappt auch nicht so oft aber immer etwas mehr und immer etwas besser. Auch meine Gedanken gehen immer noch zu ihm und ich versuche sie abzuschütteln, auch ich mache mir große Sorgen das er nicht mehr lange "hier" sein wird...aber auch ich lebe nur einmal. Ich muß auch bestimmte Verhaltensweisen versuchen zu unterdrücken, fällt mir sehr schwer! Auch er ist meine große Liebe und es schmerzt! :( Aber wir können nichts tun! Versuche ihn loszulassen, wenigstens erstmal so das Du versuchst den Kontakt abzubrechen, lehn Dich zurück und tu Dir was Gutes...und wenn Du nichts machst, entspann Dich! Ja, ich weis, ich kenn das alles und auch ich kämpfe jede Stunde, Tag, Minute,
    ich drück Dich mal, liebe Grüße
    Nele

  • Charly,

    du liebst ihn so sehr, dass du ALLES für ihn tun würdest?

    Dann tu das, was ihm am meisten hilft!
    - Professionelle Hilfe!
    Und sei ganz ganz stark für ihn, noch stärker als in der ganzen Zeit.
    Die Stärke besteht jetzt darin, dass du NICHT mehr auf deinen Bauch hörst, sondern nur noch auf den Verstand, für eine Weile wenigstens.
    Und, dass du dir selbst Hilfe holst. Den TEufelskreis durchbrichst. Es geht nicht darum, Party zu machen, während er dahinsiecht. Das Für-sich-selbst-Sorgen kann auch etwas ruhiger ausfallen, denke ich.

    Stell dir vor, er hätte eine körperliche Krankheit, die nur durch eine Operation geheilt werden könnte. Und er hätte panische Angst vor der Narkose und würde dich auf Knien anflehen, ihn wieder abzuholen aus dem Krankenhaus. Würdest du ihn mitnehmen, obwohl du wüsstest, dass er so nie geheilt werden kann?

    Liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Charly,
    auch ich liebe meinen Freund mehr als mir lieb ist! Glaubst Du mir fällt es leicht den Menschen verloren zu haben für den ich leider auch alles getan hätte und habe, auch ich muß ihn aufgeben...zumindest jetzt für die nächste Zeit sonst bin ich eher in der "Grube" als er. Ich habe es bei ihm auch nicht "nur" mit einer Suchterkrankung zu tun, bedingt durch psych. Probleme, Persönlichkeitsstörung...ich glaubte wie Du das meine Liebe ihn heilen und retten kann...aber oft kommt die Erkenntnis die ich nicht wahrhaben will: ich wurde für seine Sucht benutzt...denk mal drüber nach. Das Wissen um die Krankheit oder Sucht im Allgermeinen ist doch die, daß sie nicht durch Liebe geheilt werden kann...wir möchten es gern hoffen. Auch wenn mein Freund 2LZ gemacht hat, weil er mich nicht verlieren wollte, hat er sich doch immer wieder für die Sucht entschieden. Und da ist er nicht der Einzige! Sucht ist oft stärker als der Wille. Lies Dich mal im Alkoholiker-Forum durch, es tut weh aber viell. fällt es Dir eine Zeitlang leichter. Und glaub mir, solange der Alkoholiker nicht will, wir verlängern sein und unser Leiden...und dies vergesse ich auch immer und will es nicht wahrhaben, leider. Ich kämpfe eigentlich auch noch, auch wenn ich momentan nichts tu, aber ich muß mich zwingen nichts in dieser Richtung zu tun, er möchte nicht zurück, mein Freund will in seinen Süchten bleiben, soll er...ich geh weiter! Tu es auch!
    drück Dich, lg Nele

  • Guten Morgen liebe Charly,
    ja, ich weis wovon Du sprichst, ich habe das über 7 Jahre praktiziert. Auch er hatte mehrmals den Kontakt zu den alten Kreisen abgebrochen...leider war es immer nur eine Frage der Zeit. Sicher meinen sie es in dem Moment ernst und wollen auch...aber nur eine Therapie reicht eben nicht immer aus. Die meisten der Suchtkranken haben ja innerliche psych. Probleme und solange auch diese nicht aufgearbeitet sind haben sie selber eigentlich null Chance. Meist bedarf es noch oftmals einer jahrlangen oder monatelangen "amb. Anschlußtherapie"und nur trocken sein das reicht nicht. Bei mir war es zumindest so, Auch gilt es weiterzuarbeiten, mit SHG event. Bei mir ist es so das er jetzt morgen hätte eine amb. Anschlußtherapie angefangen (LZ reicht dazu nicht), aber seit 5Wochen ist nun alles vorbei! Ich wünsch Dir erstmal einen schönen Tag,
    liebe Grüße Nele

  • Guten Morgen Charly!

    Anders ansetzen?
    Kann ich mir nicht vorstellen, dass die was anderes machen als andere.
    Die Psych - Probs können - denk ich - erst bearbeitet werden, wenn er wirklich nüchtern ist, d.h. erst mal den Alk besiegt hat.

    Zum Thema "Kontakte abbrechen":
    Meinem Mann waren alle Kontakte "egal"! Er hatte nur noch ein "Wurschtiges Gefühl" für Freunde, Bekannte, Familie,...
    Die hätten ihn doch nur abgelenkt, gestört, evtl. an ihm herumgemäkelt, den "Nagel auf den Kopf getroffen", ihn so gesehen, wie er war!!!!
    Die Krankheit hat es nicht zuglassen, Kontakte zu pflegen, wie auch???
    Die Krankheit lässt keine!!! ehrlichen Gefühle zu.
    Das habe ich im vergangenen Jahr so mitgekriegt, gelernt.
    Vielleicht brauchst du eben auch noch Zeit.

    Ich wünsche dir Kraft, diese Zeit durchzuhalten und bald!!! deinen richtigen Weg zu finden!
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Charly

    ich hab gelesen, dass dein Freund das grosse Vorbild für deinen Sohn ist.
    Macht dir das keine Angst? Normalerweise möchte man doch so sein oder werden wie sein Vorbild.
    Versteh mich nicht falsch, ich war auch stolz auf meinen Mann und hab mich nicht geschämt für die Krankheit Alkoholismus. Aber da war mein Mann 10 Jahre trocken.
    Wenn mein Sohn einen nassen Alkoholiker als Vorbild hätte, ich würd mir Sorgen machen.

    julchen

  • Ja, Charly, ich versteh, was du meinst.
    Ich war 20 Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet, hab ihn auch geliebt und ich red auch nicht verächtlich über alkoholkranke Menschen.
    Alkoholismus ist eine Krankheit, aber man kann sie stoppen. Wer das nicht kann oder will, der kann für mich kein Vorbild sein. Als mein Mann trocken war, da konnte man gut mit ihm leben und ich war stolz auf ihn. Aber in seiner nassen Zeit wars nicht so weit her mit den inneren Werten, da hat hauptsächlich die Sucht gezählt. Und das war für mich und meine Kinder dann kein schönes Leben.
    ES wurde den Kindern dann so viel krankes Verhalten vorgelebt,von beiden Seiten, ich hab oft ein schlechtes Gewissen, warum ich nicht früher gegangen bin.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Guten Morgen Charly!

    Wer von uns beiden (mein Mann oder ich) das schlechtere Vorbild für meine Kinder ist, möchte ich mal so da lassen. Ich habe auf jeden Fall ein schlechtes Gewissen, weil ich mich schäme, so schwach gewesen zu sein.
    Das ständige Erniedrigen lassen kann auf meine Kinder nur traurig gewirkt haben.
    Ich bin froh, dass beide therapeutische Hilfe in Anspruch genommen haben, und noch nehmen. Auch wenn ich mich entschuldigt habe, versucht habe, mit ihnen darüber zu reden - wie es in ihren Herzen und Seelen verankert ist, weiss nur einer.
    Für mich selbst war es eine zu verarbeitende Last.
    Mein Mann war schon immer - auch in seiner nassen Zeit - ein guter Mann. Wenn er nicht getrunken hatte, konnte ich mich auch voll auf ihn verlassen.

    Ich bete und hoffe jeden neuen Tag, dass ich nun für immer so einen guten Mann haben werde.
    Nachdem ich gestern in meiner SHG wieder so viele traurige Geschichten hörte, ist mir aber klar, dass ich NIE mehr mit einem nassen Mann zusammenleben werde. Alte Erinnerungen sind hochgekommen, die ich gerne vergessen möchte.

    Ich wünsche dir für heute wieder so einen guten Tag und dass die Zeit bis zur Klinikeinweisung schnell vergeht!
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo charly

    wie geht es dir?
    Es tut mir leid für dich, dass du keine anderen Antworten bekommst, es gibt halt keine.
    Am Anfang, als ich hier ankam, hoffte ich auch ganz lange auf irgendeine Weisheit, wie ich mich wieder mit meiem Mann versöhnen könnte.
    Was mir dann half, war folgendes: Lass die Trennung bestehen, es muss keine Trennung für immer sein. Kümmer du dich um dein Leben, und lass ihn seins leben. Was er draus macht, ist seine Sache, er ist erwachsen. Und wenn er aufhört zu trinken, könnt ihr in einem Jahr vielleicht wieder zusammenkommen.
    Das hat mir geholfen.

    Ich drück dich mal, wenn ich darf!

    julchen

  • Hallo Charly,

    ich wünsche dir eine gute, erholsame Nacht.

    Leer fühlst du dich. Vielleicht kannst du es so sehen, daß du diese Leere mit DEINEM lebendigen Leben füllen kannst. Es gibt sooo viel...

    Aber erst morgen! :wink:

    Gut nacht. Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!