Seit Freitag trocken....

  • hallo ihr Lieben,
    am Freitag habe ich ein ernsthaftes Gespräch mit meinem Mann geführt und seit dem trinkt er erstmal nicht.iCH halte die Daumen, jedoch habe ich nicht allzuviel Hoffnung. Er hat am Freitag eine SHG kategorisch abgelehnt und ein Arztbesuch eigentlich auch. Er möchte es selber versuchen usw. Ich habe ihn gefragt,ob er sicher sagen könnte,dass er bei dem nächsten Geschäftsbesuch (mittlerweile sind das Freunde für ihn :( ) nichts trinken würde und er sagte,er könnte sich das überhaupt nicht vorstellen. Ichn habe Hoffnung geschöpft,obwohl es sich doch eigentlcih nicht gut anhört,was er da sagt. Will er mich jetzt etwa ruhig stellen,damit ich ihn einige Zeit in Ruhe lasse? Würde mich über Eure Antworten sehr freuen.
    lg Malola

  • Liebe Mola,

    ich kenne das von meinem Ex, damit ich ruhig war und dann begann das "Spiel" von vorn. Solange wie ICH "mitspielte".

    LG
    Elocin

  • Hi,

    ich habe es 16 Jahre mitgemacht. 2002 meine erste Trennung, dann wieder zusammen, 2004 nochmal gegangen da hat er dann eine LZT angefangen bis ich wieder da war, hat diese abgebrochen und 2007 bin ich entgültig gegangen für MICH.

    Also viel zu lange nicht gelebt.

    LG
    Elocin

  • Hi Elocin,
    das ist ja auch eine lange Leidensgeschichte. Bei mir ist es so,dass mein Vater auch ein Alkoholiker ist und ich glaube nicht,dass ich das lange mit meinem Mann durchmachen kann. Ich kann einfach nicht. Hut ab,dass du es trotzdem geschaft hast,ich wünsche mir auch so viel Kraft,wenn der Entscheidungspunkt kommt. Alles Liebe!
    lg

  • Hallo Malola!

    Du sollst nicht denken, dass ich nur noch eines draufsetzen will, aber ich bin noch ein schlechteres Beispiel von "Ruhigstellen".
    Ich habe mich noch viel länger ruhigstellen lassen.
    Immer und immer wieder habe ich Hoffnung geschöpft, weil er es gerade DIESMAL und JEDESMAL ernst meinte.
    Bis ich es "JENES Mal" ernst meinte. Mit der Scheidung.
    Wahrscheinlich hatte ich da eine besondere "Ausstrahlung".
    Er hat sich für uns Familie entschieden. Gegen den Alk. Ist aber am selben Abend noch zur SHG gegangen. Und dabei geblieben.
    Ich kann dir nur wünschen, dass du dich nicht mehr lange ruhigstellen läßt, sondern dass du für dich laut wirst.
    Sagst, was du willst und das durchziehst. Damit es dir bald besser geht!
    Alles Gute für dich, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Malola,

    willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    Ichn habe Hoffnung geschöpft


    ach, wie mir das bekannt vorkommt. Ich habe auch gehofft über 20 Jahre.
    Immer neue Versprechungen, er macht dies und das, aber Arztbesuch und SHG braucht er nicht.
    Diese Versprechungen waren bei nächster ( Trink ) Gelegenheit vergessen.
    Als ich in einer Rehamaßnahme war, hat er mir sogar erzählt, er sei beim Arzt gewesen, und dieser würde auch meinen, das er dies alles nicht braucht.

    Versuch aus diesem Gefühlskarussell auszusteigen es macht dich kaputt. Zum Schluß war ich wie eine Marionette, ich wußte, was er wollte und brauchte, nur mich hatte ich dabei verloren.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich habe bis jetzt nicht mit Auszug oder Scheidung gedroht,weil ich weiss,wenn ich das mache,dann muss ich es auch durchziehen.Davor habe ich auch Angst.Wie die meisten anderen auch....Die ersten Schritte sind ja die schwersten....
    Ich finde es toll hier,weil das für mich wie Rückendeckung ist,die mich stärkt und mich ermahnt auch an mich zu denken......
    Mein Mann hat auch gestern nicht getrunken:-)
    Allerdings hat er mir auch Freitag versprochen (das wollte er selber),dass wir am Sonntag noch mal drüber sprechen.Ich habe ihn gebeten,dass er das Gespräch anfängt bzw. sucht,denn normalerweise bin ich diejenige die redet (typisch).Ich habe den gesamten Sonntag gewartet und gewartet und......abends immer noch gewartet....aber es kam nichts. Er spricht einfach nicht......
    Soll ich wieder das Gespräch anfangen oder es lieber sein lassen? Was sagt ihr dazu?
    lg

  • Liebe Malola,
    das musst DU wissen, was DU tust und wie DU mit ihm umgehst.

    Ich habe meinen Ex nicht vor die Wahl gestellt - über alle die Jahre nicht, warum sollte er gegen den Alk entscheiden? Das würde nur ein Trinken in Heimlichkeit bedeuten.

    Gegangen bin ich dennoch - weil es alles nicht mehr auszuhalten war und er alle Ethik und Moral verloren hatte. Dazu muss ich keine Drohungen aussprechen, denn die verändern bei Menschen, deren Hirn nicht mehr geradlinig läuft woh nur Heimlichkeiten oder Wut.

    Mir persönlich waren Gespräche so was von piepegal. Ich hätte nämlich die Nase gestrichen voll mir stundenlang Worte anzuhören, denen keine Taten folgten.

    Und liebe Malola, ich habe für mich sogar die Grundlage für mein Leben geschaffen auch bei Menschen nicht mehr anzufangen Dinge zu regeln, die nicht krank oder Alkoholiker sind. Auch bei ganz normalen Menschen, die "nur" schüchtern sind erwarte ich, dass auch sie ein paar Schritte gehen auf mich zu. Ich bin gerne bereit, die doppelte Anzahl Schritte zu leisten - aber nicht mehr....

    Egal ob Alkoholiker, Suchtkranker oder Normalo: wer den Mund nicht aufbringt um zu reden, der wird auch über Probleme nicht reden können und enorme Probleme sind vorgezeichnet. Auch der liebste Otto-Normalverbraucher, reich und lustig, wird innerlich leer wenn er seine Probleme nicht lösen kann, wenn er nicht über ihn bewegendes sprechen kann..... Nein danke, wer nicht bereit ist über seinen Schatten zu springen, dem "springe" auch ich nicht mehr nach....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    ich verstehe was du sagen möchtest, vollkommen. Mich packt auch die Wut,wenn ich daran denke: Warum hat er denn jetzt nicht gesprochen?Ich habe doch alle Türen geöffnet. Du hast Recht,nur sprechenden kann geholfen werden (wenn überhaupt).Du wirst wahrscheinlich aber auch mit dir gekämpft haben,wann endlich genug ist,oder?
    Eben diesen Punkt kann ich noch nicht für mich ausmachen. Ich tue aber jetzt schon was für mich und das habe ich ihm auch gesagt.Ich lenke mich einfach ab.Treffe mich mit Freundinen,gehe öfters raus am Wochenende.Es steht jetzt sogar ein Welnesswochenende vor mir (super!!!!!!!).Ich stelle mir den Tagesplan so dar,dass ich jeden Tag was schönes mache.Das hilft mir unheimlich den Kopf frei zu bekommen und die Gedanken an meinen Mann und seine Sucht zu vergessen. Ist das nicht ein Anfang :-)) lg

  • Hi malola,

    Du hast die Tür auf gemacht und das reicht dann auch schon, denn durchgehen muss er schon alleine.

    Ich denke mal deine Wut kommt hoch weil du etwas erwartest was er nicht erfüllt, muss er ja auch nicht :wink: So funktioniert das nämlich nicht.

    Das du vieles für dich tust ist super.

    Grüßle
    Elocin

  • Hallo Elocin,
    du hast Recht, ich sollte vielleicht nichts erwarten oder voraussetzen. Man fühlt sich aber so machtlos und hilflos.Diesen Lernprozess muss ich ersmal erreichen und langsam,dank diesem Forum,fällt der Groschen. Leider erfährt man auch einiges,was man schon vermutet hat,jedoch nicht wahr ´haben wollte.Die bittere Wahrheit,dass der Alkoholiker selber was machen muss und ich nicht für ihn verantwortlich bin, schlimmer noch,dass ich ihm nicht helfen kann.
    Ich freue mich schon auf das Wochenende wie verückt,habe jedoch Angst,dass es zu Hause nicht gut klappen wird. Ich werde gleich meine Mutter bitten,sich mit ihrem Enkel am Wochenende zu treffen,damit ich auch gutes Gefühl habe,dass mein Sohn gut untergebracht ist. lg

  • So,die nächste Geschäftsreise steht bevor.Ab Montag bis Mittwoch und da denke ich ist es mit dem Trockensein vorbei :( Als er mir gestern sagte,dass seine "Geschäftsfreunde" dabei sind,musste ich schon sehr entsetzt qucken,denn er sagte mir: Mach dir keine Sorgen (lachte dabei ganz blöde) :-(( und da wusste ich schon,dass es nicht gut gehen wird. Vielleicht täusche ich mich,aber ich glaube kaum........
    lg

  • Hallo Lautlos,
    mein Mann ist dann total still und versucht mir aus dem Weg zu gehen,damit ich nicht sehe,dass er getrunken hat. Er quält sich sehr viel mit schlechtem Gewissen mir gegenüber,weil mein Vater auch ein Trinker ist zu dem ich heute kein Kontakt mehr habe.
    Mein Mann war jetzt seit Montag weg und heute sehe ich ihn erstmal nach den paar Tagen. Er braucht fürs Trinken nicht aus dem Haus zu gehen,da ich Abends arbeite.Also wartet er ab bis unser Junge im Bett ist und ich weg bin und dann trinkt er sich einen. Ich rieche es nur,wenn ich ins Schlafzimmer komme.
    Ja,ich kann deine Ratlosigkeit verstehen.Ich kann mir auch noch nicht vorstellen meinen Mann wirklich zu verlassen und noch einmal von vorne anzufangen.Deswegen lässt man sich wahrscheinlich gerne einlullen (schreibt man das so?),weil man die Hoffnung noch nicht aufgeben möchte.
    Bei uns ist es so,dass mein Mann mit vielen Dingen überfordert ist und alles an mir hängen bleibt z.Bsp.: Haus,Garten,Hund,Bankgeschäfte,Einkaufen,Kind usw. Das macht mich auch fertig und trotzdem suche ich manchmal nach Entschuldigungen für ihn. Er muss so lange arbeiten,hat viel Verantwortung,ist oft lange beruflich von Stadt zu Stadt unterwegs usw.... Nach unserem Empfinden und Belastbarkeit fragen Sie leider nicht,oder??
    lg

  • Hallo malola,

    ach ja, all die Dinge kommen mir auch bekannt vor.
    Mein Noch-Mann hat zwar bis letztes Jahr noch viel an
    handwerklichen Sachen gemacht, doch zum Schluß bekam er auch das nicht mehr auf die Reihe.

    Wann und ob Du gehst kannst nur Du allein entscheiden,doch bedenke, Du bist noch jung.

    Ich habe meinen Schritt mindestens 5 Jahre zu spät getan. Früher war es noch nicht so schlimm, er trank zwar auch aber noch nicht so viel.

    LG wurzelchen

  • Hallo Wurzelchen,
    ich habe einfach nur Angst wieder von vorne anzufangen. Ich kann alles nachvollziehen und ich habe auch meine Mama als Vorbild.Sie hat nämlich auch viel zu lange mit meinem Vater ausgehalten. Das seltsame ist... Meine Mutter meint, dass ich vielleicht etwas übertreibe.Sie sagt,mein Mann ist doch nicht agressiv und eigentlich ein guter Mensch und ich solle doch mit ihm irgendwohin fahren,einfach so fürs Wochenende,damit wir uns wieder näher kommen. Ist das nicht seltsam???? Ich erzähle ihr was bei uns so los ist,was mein Mann sagt und wie er sich benimmt und sie...Ich mag gar nicht mehr mit ihr darüber reden,sie versucht noch mehr Ausreden als ich für meinen Mann zu finden........
    Ich glaube sie hat noch nicht wirklich verstanden,was das Alkohol mit uns allen macht,oder??
    lg

  • Hallo malola

    das mit der Mutter kenn ich nur zu gut. Meine war sauer auf mich, als ich mich von meinem Mann getrennt hab.
    Sie sagte früher schon, wenn ich mich von ihm trenn, dann kann er zu ihr kommen, das hat sie jetzt doch nicht gemacht.
    Mir hat das oft weh getan, ich bin doch ihre Tochter, warum hält sie nicht zu mir. Aber das sieht sie nicht, auch wenn ich sicher bin, dass sie mich liebt. Aber sie war ihr Leben lang Co-abhängig, für sie ist das normal, wahrscheinlich bei deiner das gleiche.


    Schöne GRüße

    julchen

  • Hallo malola,

    wenn meine Mutter mit bald 80 Jahren dem ganzen fassungslos gegen übersteht (ich habe nie was erzählt),
    dann ist das glaube ich ok. Deine Mutti sollte ja doch einiges jünger sein und dann kann ich solche Ratschläge schwer begreifen.

    Sicher musst Du nochmal von vorn anfangen, aber sieh es mal so, hier sind wir doch viele, die einiges aufgeben um in Ruhe und Frieden zu leben.

    LG wurzelchen

  • Ja,das stimmt wurzelchen. Und ich glaube,das Forum ist meine Rückendeckung damit ich irgendwann die richtige Entscheidung treffe. Ich möchte Leben und immer was unternehmen und mich an Kleinigkeiten erfreuen :)
    Meine Mutter liebt mich auch aber sie kann nicht begreifen,dass es einen fertig macht,wenn der Mann trinkt auch wenn er nicht agressiv ist. Das begreift sie einfach nicht.Sie hat soviel Mitleid und Verständnis für ihn,dass mir schlecht wird. Wenn ich sie frage,was ich machen soll,dann kann sie mir keine richtige Antwort geben.Was soll sie schon sagen: Sieh einfach nicht hin?. Das geht nicht. Es hört sich immer danach an,dass ich ihm Hilfestellung anbieten soll und zwar ständig. Ich habe aber schon viele Türen geöffnet, er braucht nur mit mir zu reden und die richtigen Schritte zu unternehmen.Sie berührt bei mir mein schlechtes Gewissen,ich weiss zwar nicht warum aber es ist nun mal so und das finde ich nicht gut.
    lg

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