Sind Kinder bei einem alkoholabhängigen Elternteil geschützt

  • Zitat von Elocin

    Hallo,

    dieser Thread hat einiges hochgeholt bei mir, genau das was Thelma oder Käferchen geschrieben haben ist bei uns auch passiert, was noch passiert ist weiß ich (noch) nicht.

    Es kommt der Schmerz hoch nicht früher erkannt zu haben, aber auch Angst wenn ich Weitsicht lese, das meine Kinder mir mal nie verzeihen können.

    LG
    Elocin

    He Elocin,

    spontan würde ich Dich jetzt am liebsten in den Arm nehmen, nachdem ich von Deiner Angst gelesen habe.

    Du bist doch für Deine Kinder heute da, kannst mit ihnen über Dein Fehlverhalten reden, Dich dafür entschuldigen, dass Du zulange in dieser Ehe ausgehalten hast. Das Leid der Kinder dadurch verlängert wurde.

    Meine Eltern haben noch nicht mal ihr Unrecht bemerkt, geschweige denn mit mir darüber gesprochen. Das war in ihren Augen alles richtig, wie sie uns Kinder behandelten.

    Nachdem meine Mutter tot war, wollte ich mit meinem Vater über das Erlebte mit meiner Mutter mal sprechen, der ist ja ausgeflippt, hat mir verboten schlecht über meine Mutter (seine Frau) zu sprechen. Mehr Verdrängen des eigenen Verhaltens geht nicht.

    Liebe Elocin Du siehst, das da schon ein Unterschied ist, Du stärkst den Rücken Deiner Kinder und schützt sie heute, indem Du nur begleiteten Umgang mit den Kindern und Deinem Mann zustimmst.

    Ich wäre glücklich gewesen, wenn mein Vater sich so verhalten hätte, und mir zumindest mal zugehört und nicht noch zusätzlich zur Verwirrung beigetragen, solches Verhalten finde ich feige und unverantwortlich uns Kindern gegenüber. Das ist mit ein Grund gewesen, dass mein Bruder Trost im Alkohol suchte und daran gestorben ist.

    Ich fühle heute einen tiefen Schmerz, vielleicht ist das die Chance an den noch vorhandenen Schmerz in mir heranzukommen und ihn loszulassen.

    Ich lasse den Schmerz zu und betrauere wieder mal meine Kindheit in einer Suchtfamilie. Wie es endet, ich weiss es nicht, ich lasse mein Fühlen einfach zu, bin dankbar, dass ich wieder fühlen kann.

    Alles Liebe Dir und Deinen Kindern wünscht Weitsicht

  • Ich glaube, Chanells Bemerkung zur Straftat bei begleitetem Umgang ist etwas missverstanden worden. An anderer Stelle (bei Ayki) schreibt sie:

    Zitat

    Betreuten Umgang bekommt man auch nur wenn er bereits eine Straftat (kinder) begangen hat! so ist das Gesetz, und meine Informationen hierzu. Ist klar das das JA erst mal schaut das die KInder den Vater sehen können.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Weitsicht,

    ja, ich konnte mich bei meinem Großen für meine Anteile entschuldigen, ich hoffe das er und auch der Kleine eines Tages verstehen können.

    Danke dir ganz lieb.

    Elocin

  • Zitat

    Diese permanenten Enttäuschungen bei den Kindern, die baden doch die nicht trinkenden Elternteile aus.. so auch du Ayki...die enttäuschung an deiner Tochter... da kann ich deine Wut sehr gut nachvollziehen... deshalb würde ich an diesem Punkt rigeros dazwischenfunken ...

    Meine Tochter arrangiert sich selbt mit der Situation. Das erkennt man an Sätzen wie "Warten wir mal ab, vielleicht kommt er ja. Wenn er es nicht schafft, dann ist es auch nicht schlimm". Sie kennt ihren Vater nicht anders und akzeptiert sein Verhalten, ich habe mit ihr darüber geredet, dass der Papa krank ist und deshalb manchmal komische Dinge erzählt oder Versprechen nicht einhält. Und sie kommt viel besser damit zurecht, als ich das je für möglich gehalten hätte! Mein Sohn ist kleiner, versteht vieles noch nicht, hier habe ich mir Hilfe geholt, weil ich gemerkt hab, dass ich mit der Situation und mit seinen ständigen Wutanfällen alleine überfordert war! Natürlich muss ich das alles "ausbaden", denn meine Kinder leben schließlich bei mir! Ich bin sein Blitzableiter - aber das darf ich nicht persönlich nehmen! Auch dafür bin ich als Mutter da - ich muss meinen Kindern Halt geben - egal, aus welchen Gründen sie traurig, enttäuscht, etc. sind...

    Würde ich jedes Mal dazwischenfunken, wenn der Vater wieder absagt, wieder enttäuscht, dann würde ich ständig rückfällig, würde wieder in das alte Co-Verhalten verfallen... das mache ich nicht! Er muss selbst entscheiden, wie er sich seinen Kindern gegenüber verhält! Von mir bekommt er keine Moralpredigten mehr diesbezüglich. Das ist seine Sache! Zur Zeit kann ich mich nicht beschweren, der Kontakt ist alle zwei Wochen regelmäßig vorhanden, und zusätzliche Termine liegen an ihm, wenn er sich darum bemüht...

    LG, Ayki.

  • hallo

    ich hab da etz mal ne für manch einen wohl recht provokative frage...

    ein kind übernimmt von beiden elternteilen verhaltensweisen, sind beide krank - also eben auch von beiden kranke verhaltensweisen, häufig die meisten vom gleichgeschlechtlichen elternteil.

    ich frag mich warum hier niemand gleich setzt?

    ausschließlich besuche unter aufsicht bei einem nassen alkoholiker oder eben gar keine, genau die gleiche handhabung aber auch bei einem "nassen" co-angehörigen.

    auch wenn hier manch co-angehöriger geschockt schaun mag, da kann genauso oder noch mehr schaden erfolgen bei nem kind als vom alkoholsüchtigen part.

    wie ich schon in nem beitrag paar seiten vorher geschrieben hab, ich hätte nicht bei meinem vater allein bleiben wollen, wenns nach mir ging hätt er scho viel früher ausziehn können. keine machtspielchen mehr von ihm, kein dauerndes rumgeschreie, keine beschuldigungen das ich wieder mal schuld bin weil meine mutter betrunken is etc.
    gerade wie ich jünger war, genauso aber auch später war meine mutter diejenige wo dazwischen gegangen is, mich in schutz genommen genauso wie einiges aufgefangen hat für mich.

    als die sucht meiner mutter offensichtlicher wurde, da wußt ich wenigstens das sie betrunken war und woraus ihre worte und taten resultierten... bei mein vater kann ichs nicht verstehn :(

    aber zu meiner mutter hätt ich kein kontakt haben sollen und das hätte besser für mich sein sollen??? da bin ich sicher das so wie's war, wesentlich besser war für mich!

    @nichtraucherschwesterchen (für die nicht im eka-bereich lesenden @weitsicht 8) )
    würde eine entschuldigung nun im nachhinein von seiten deines vaters wirklich was ändern für dich?

    lg -Dani-

  • Halo Hartmut!
    Ein Alkoholiker wird im laufe seiner "Karriere" straffällig!
    Es wird doch immer schlimmer mit den aggressiven Ausbrüchen, zuerst bekommt es die Mutter ab(schläge), dann die Kinder!
    Schau, wenn Ich nicht meinen Ex verlassen hätte, hätte er früher oder später auch unseren Sohn (2) geschlagen!
    Kinder können auch nicht gut bei einer Co Abhängigen leben die NICHTS ändert!
    Es geht doch hier darum das alle Co-Abhängige gesund werden wollen, und lernen müssen die richtige Verantwortung zu tragen!
    Und sich "NUR" trennen, ist sicher NICHT ausreichend! Gerade wenn man Kinder hat! Und zwar in erster Linie für SICH als Mutter und MENSCH.
    Wenn ich dann bei anderen lese sie geben Ihre Kinder ungeschützt dem nassen Elternteil, dann zieh ich einfach daraus das diejenige noch nicjht aufgewacht ist, und selbst noch "krank" ist!
    Konsequent handeln, dem anderen zeigen, das das meine Grenzen sind, ist doch das einzig richtige, mit einem Süchtigen, und nicht wischi waschi mal so und so!
    Oder kann ein trocken werdender , mal doch zwischen durch n Bier trinken????
    Schau, und genau darum geht es doch bei den Co-Abhängigen.Sie müssen lernen Konsequent zu sein, schaffen sie es nicht, lässt man sich eben auf "faule Kompromisse" ein, und geb dem trinkenden Parner (ungeschützt) die Kinder! Und das ist KRANK!

    Und Umgangsrecht begleitet bekommt man nur wenn eine Straftat begangen wurde, sprich der trinkende hat das KInd geschlagen oder missbraucht! Also, immer erst dann Hilfe von Vaters Staat, wenns schon zu spät ist und schon was passiert ist!

    Klar sind CoAbhängige genauso schlecht für Kinder, denn sie SChützen sie ja NICHT! Sie meinen Schützen ist sich vor den trinkenden Schlagenden zu stellen!
    Odre eben trennen und dann kann man ja das alles den Kindern überlassen? Sie ihren eigenen Weg gehen lassen!
    Dies gilt aber nur für Jugedliche.. da kann ich mit dem KInd REDEN!
    Aber nicht KINDERN (0-12 jahre) die Verantwortung überlassen! Das ist doch genau das was EKAS beklagen! das sie viel zu früh die Verantwortung für alles tragen mussten, da ja NIEMAND da war der dies machte! weder alki noch CO!
    Hartmut die die hier schreiben , oder einfach ICH, bin ja am therapie machen und am gesund werden!

    Und es geht hier sicher nicht darum den Alki als den bösen usw hin zustellen!
    Nein, aber um VERANTWORTUNG Minderjährigen gegenüber!
    Odre glaubst du das Du tatsächlich als nasser Alk die richtige Verantwortung übernehmen kannst??? Wenn schon nicht für dich, wie dann für das Kind?? und nur trocken sein nützt auch nichts!
    Das seh ich an meinem ex. der war zwar jetzt in entgiftung, aber da ändert sich nichts ohne therapie. Klar. gilt für mich auch!

    Chanell

  • hallo chanell

    ich weiß du schreibst hier DEINE erfahrungen, denn ich kann dazu nur sagen, das meine mutter weder mich noch meine geschwister geschlagen hat.

    wenn dein ex dich geschlagen hat kann ich deine ich nenns mal sicherheitsmaßnahmen zwecks deinem sohn absolut verstehn und find sie richtig, aber ein alkoholiker ist nicht gleich ein schläger.

    wie gesagt ich kann deine ansicht über deinen ex nach vollziehn, aber ich finde nicht das hier jeder alkoholiker dermaßen über nen kamm geschert werden kann.

    für mich gibts da unterschiede und ich find auch das soll berücksichtigt werden beim thema besuchsrecht etc. ein schläger z.b. hat in mein augen auch kein recht seine kinder mit begleitung zu sehn!

    lg -Dani-

  • Zitat

    @nichtraucherschwesterchen (für die nicht im eka-bereich lesenden @weitsicht )
    würde eine entschuldigung nun im nachhinein von seiten deines vaters wirklich was ändern für dich?

    Liebe Dani,

    sehr viel würde mir das bedeuten:

    1. er hätte mal über sein Fehlverhalten uns Kindern gegenüber nachgedacht. Er hat uns mit einer schlagenden Mutter alleingelassen, er schlug auch meinen Bruder uns Mädchen nicht.

    2. die seelischen wie körperlichen Verletzungen waren/sind Unrecht uns Kindern gegenüber gewesen.

    3. sich eigene Fehler einzugestehen und anzusehen, ist eine Voraussetzung, um sein eigenes Verhalten zu verändern.

    Dass heute von einigen Therapeuten noch verlangt wird, oder als richtig empfunden wird, dass Kinder ihren Eltern verzeihen sollen/müssen um gesund zu werden, da stellen sich mir die Nackenhaare. Ist doch wohl wieder mal eine verdrehte Welt, die wir in unserer Kindheit als EKA`s erlebten, dass wir für Eltern da waren und nicht umgekehrt.

    Dass ich mit diesem Verzeihen, ohne dass meine Eltern sich für ihr Unrecht bekennen, mein inneres Kind/Gefühle heute wieder verraten würde, das ist mir in meinem Inneren sehr klar.

    Ich bin und werde nicht ihr Richter sein, möchte auch keinen Menschen verurteilen oder bewerten, das steht mir nicht zu, ich glaube an die Kraft der Liebe, die stärker ist als alles Böse hier auf dieser Welt.

    Etwas Gutes, wenn ich das überhaupt so benennen darf, hatte meine Kindheit, durch meine Aufarbeitung mit meinem Therapeuten, konnte ich meine Kinder liebevoller begleiten, da ich mich an den körperlichen wie seelichen Schmerz gut erinnern kann, gab ich nicht an meine Kinder weiter, was mir geschehen ist.


    Eine Entschuldigung bringt aber nur etwas, wenn Einsicht und verändertes Verhalten erfolgt. Wenn mein Vater mir hätte sagen können, dass er zu schwach, feige oder sonst was war, und er heute erkennen würde, dass er mich damit im Stich gelassen hat, ja was wäre dann, ich glaube es würde mir leichter ums Herz werden. Könnte an seine Liebe zu mir wieder glauben. Aber das sind Illusionen. Die Wahrheit und das Hinsehen wie meine Eltern zu mir wirklich waren, hat mich heilen lassen und mich zu meinen Gefühlen zurückgeführt. Dafür bin ich dankbar.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Zitat

    Meine Tochter arrangiert sich selbt mit der Situation. Das erkennt man an Sätzen wie "Warten wir mal ab, vielleicht kommt er ja. Wenn er es nicht schafft, dann ist es auch nicht schlimm". Sie kennt ihren Vater nicht anders und akzeptiert sein Verhalten, ich habe mit ihr darüber geredet, dass der Papa krank ist und deshalb manchmal komische Dinge erzählt oder Versprechen nicht einhält.

    Hallo Ayki,

    wie soll die arme kleine Maus damit umgehen, sie liebt doch ihren Papa, der sie immer wieder mal enttäuscht.

    Was für ein Vertrauen in die Welt bekommt sie, wenn sie von Dir hört, der Papa ist krank, erzählt manchmal komische Dinge und kann seine Versprechen nicht einhalten.

    Ich glaube, dass solch ein Vater mehr seelischen Schaden anrichtet, als wenn sie ihn überhaupt nicht sehen würde.

    Soll er mal trocken werden und an sich arbeiten, Wissen darüber erhalten, was er mit seinem Verhalten bei seiner Tochter anrichtet.

    Jungs zeigen Aggressionen, Mädchen verhalten sich verständnisvoll, still und werden eher autoaggressiv. Ayki, lies doch mal im EKA-Bereich.

    Alles Liebe Weitsicht

  • hallo Weitsicht,

    ich benutze nochmals ganz schnell deinen Thread um Chanell zu antworten :wink: Kannst ruhig schimpfen :lol:


    Hallo chanell,

    ich lese bei dir eine eigene Erfahrung die du versuchst in verschiedene Punkte zu zu verallgemeinern.

    Zitat

    Halo Hartmut!
    Ein Alkoholiker wird im laufe seiner "Karriere" straffällig!


    ich kenne mehr Alkoholiker die nicht straffällig geworden sind als welche die es wurden. Ich habe auch nie in meiner "Karriere"die Frau oder Kinder geschlagen. In anderen Einzelfällen mag das anders sein .

    Was du erlebt hast und was du durchmachen musstest ist eine ganz schlimme Sache und nun verstehe ich dich besser mit deiner Post.

    Ich habe damals bei meiner Trennung (nicht wegen Alkohol) das alleinige Sorgerecht der Frau übertragen und habe nun ein Umgangsrecht ohne straffällig zu sein. Ein begleiteter Umgang zu den Kinder kannst du bei einem Jugendamt beantragen wenn du es für notwendig hälst und du deine Kinder gefährdet siehst.

    Zitat

    Und sich "NUR" trennen, ist sicher NICHT ausreichend! Gerade wenn man Kinder hat! Und zwar in erster Linie für SICH als Mutter und MENSCH.
    Wenn ich dann bei anderen lese sie geben Ihre Kinder ungeschützt dem nassen Elternteil, dann zieh ich einfach daraus das diejenige noch nicjht aufgewacht ist, und selbst noch "krank" ist!

    Diese Krankheit betrifft auch beide Elternteile und sollten auch so selbstkritisch beäugt werden. Ich habe mal ein Thread ins Leben gerufen und würde mich mal auf deine Sichtweise freuen.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic17134.html

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (13. Mai 2009 um 12:27)

  • danke hartmut!

    ich darf ja nicht ;)

    lg
    ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Zitat

    hallo Weitsicht,

    ich benutze nochmals ganz schnell deinen Thread um Chanell zu antworten Kannst ruhig schimpfen

    Hallo Hartmut,

    das ist doch nicht mein Thread, ich bin ja auch nur Gast hier im Co-abhängigen Bereich, schreibe mehr im EKA-Bereich.

    Ich wünsche uns allen hier im Forum neue Erkenntnisse in diesem Thread, damit Kinder heute, nicht mehr soviel leiden müssen, wie ich und viele andere Kinder, damals.

    Die Erkenntnisse heute über die Folgeschäden der "Familienkrankheit Alkoholismus" sind doch da. Heute kann niemand mehr sagen "Ich habe davon nichts gewusst". Informationen gibt es genug.

    Zum besseren Schutz von Kindern hast Du jetzt auch einen Thread eröffnet. Hoffe, dass für die Kinder, auch was rauskommt und sich nicht die Erwachsenen darum streiten was zuerst da war die Henne, oder das Ei, bzw. wer der/die besseren Mütter/Väter sind.

    Kinder lieben und brauchen beide Elternteile und für eine gesunde Entwicklung, gesunde Eltern.

    Damit sie gesunde Erwachsene werden können, sollten wir unsere Kinder achten und ehren und merken dürfen, wer und was uns in unserer Kindheit geschadet hat.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Zitat

    Ich glaube, dass solch ein Vater mehr seelischen Schaden anrichtet, als wenn sie ihn überhaupt nicht sehen würde.


    Natürlich ist das kein optimales Verhalten, das ihr Vater da an den Tag legt, aber ich sehe das anders!

    Für Kinder ist auch der Vater wichtig! Das Vertrauen, den Halt, das alles, was Kinder benötigen, um ein gutes und glückliches Leben zu führen, das bekommen sie zu 100% von mir und von ihrem gesamten Umfeld! Natürlich wäre es schöner, wenn sie dies alles auch von ihrem Vater bekämen. Aber das ist nun mal nicht so. Und sie werden damit zurecht kommen! Weil er so ist, wie er ist!

    Die Kontakte laufen regelmäßig ab, hier und da platzt mal ein zusätzlich vereinbarter Termin (eher selten, weil ich mich oft gar nicht auf zusätzliche Termine einlasse). Soll ich deshalb den Kindern ihren Vater nehmen?? Das ist doch absurd... und ihr werdet mich hier auch nicht vom Gegenteil überzeugen! Der Vater lebt nicht bei uns, die Kinder haben alle zwei Wochen 2 Tage Kontakt mit ihm, das wird ihnen nicht schaden - im Gegenteil! Das merke ich an ihrem Verhalten! Und wie gesagt - wenn ich merke, es tut ihnen nicht gut, dann werde ich mir einen anderen Weg überlegen. Zur Zeit ist bei uns nicht darüber nachzudenken!

    Was mir aufgefallen ist: Mein Sohn kam überhaupt nicht mit der Situation klar (Trennung/Scheidung) usw. Ich hatte massive Probleme mit ihm innerhalb des letzten halben Jahres und auch schon davor! Er schlief nachts nicht, wachte ständig auf, wollte nicht mehr bei mir wohnen, ich wäre bescheuert - alles so Dinge knallte er mir ständig an den Kopf... Seitdem wir die Familienthreapie machen und vor allem SEITDEM ICH DEN VATER MEINER KINDER SO AKZEPTIERE, WIE ER IST, nicht mehr versuche, ihm Vorschriften bzgl. der Kinder zu machen, ihm nicht mehr reinrede, geht es meinem Sohn extrem besser! Es kommt alles sehr viel darauf an, wie man selbst mit der Situation umgeht! Natürlich immer in Anbetracht, dass es den Kindern dabei gut geht und sie gerne zu ihm gehen!

    Es hört sich hier vielleicht oft so an, als ob ich den Vater - ja fast schon in Schutz nehme vor euren "Angriffen". Das ist nicht so! Ich finde sein Verhalten und seine Art und Weise, die er an den Tag legt immer noch zum Kotzen! Und ich würde ihn am liebsten auf den Mond schießen und nie wieder sehen! Aber ich kann nur immer wieder wiederholen: Man kann dieses Thema nicht pauschalisieren und muss sich jede Situation und jede Begebenheit genau anschauen, bevor man darüber urteilt!

    LG, Ayki.

  • Hallo!
    Hartmut! Hab auch in deinem anderen Thread geantwortet!
    Trotzdem bin ich der Meinung nie ein Kind zum nassen Teil geben zu können. Ist doch dann egal ob schläger oder nicht! Denn die Aufmerksamkeit die ein Kind braucht kann man in betrunkenem Zustand niemals dem Kind geben. Abgesehen von Unfällen die passieren können, weil eben betrunken!
    Deshalb kann ein nasser Alkoholiker nicht gut sein, abgesehen auch von den seelischen Schaden, die er beim Kind anrichtet, durch Abwesenheit und Unzuverlässigkeit! dies tut doch einer Kinderseele genauso weh wie Schläge. DasKind fühlt sich dann immer schuldig, schlecht, oder denkt mit IHM ist was nicht in Ordnung, und das kann ich als Mutter nur bedingt auffangen.
    Auch als gesunde Mutter. den Part übernehm ich nämlich nicht für IHN.
    Darunter geht man doch auch als Co kaputt. Für alles die Verantwortung tragen zu müssen!
    Warum hast du denn das sorgerecht abgegeben, wenn ich fragen darf??
    Du bist doch jetzt trocken, ja?

  • Chanell

    Zitat

    Denn die Aufmerksamkeit die ein Kind braucht kann man in betrunkenem Zustand niemals dem Kind geben. Abgesehen von Unfällen die passieren können, weil eben betrunken!

    Einem Betrunkenen würde ich NIEMALS meine Kinder anvertrauen! Meine Kinder sind nur bei ihrem Vater, wenn er nicht trinkt und sich ordentlich benimmt! Trotzdem ist er Alkoholiker!

    Zitat

    DasKind fühlt sich dann immer schuldig, schlecht, oder denkt mit IHM ist was nicht in Ordnung, und das kann ich als Mutter nur bedingt auffangen.

    Meine Kinder denken das nicht! Sie sind zwar enttäuscht und traurig, aber sie denken nicht, sie seien Schuld, weil ich von Anfang an mit ihnen darüber geredet habe! Mit Kindern sollte man IMMER über die Thematik reden, zwar nicht in Details, aber so, dass auch sie wissen, dass er krank ist und sie nicht schuld sind!!

    Zitat

    Für alles die Verantwortung tragen zu müssen!


    Du trägst "nur" die Verantwortung für dich und deine Kinder, nicht für ihn und sein Verhalten!! Wenn du immer noch die Verantwortung für alles übernimmst, dann solltest du mal über dein eigenes Verhalten nachdenken...

    LG, Ayki.

  • Ayki!
    Wer nicht verstehen will, will eben nicht verstehen!
    Das hab ich mir bei meinem Alki abgewöhnt, ihn von etwas gutem überzeugen zu wollen!
    Was regst dich denn ausserdem so auf?
    Hab auch gar nicht von dir geredet, eher allgemein geschrieben! Und auch nicht von MIR! Ich mach therapie und bin aufm richtigen weg!
    Ich kann nur wiederholen! Die diskussion mit dir, ist genau so mühsam wie mit einem nassen Alki!
    Es bringt einfach nichts!
    >Für mich klingst du so als ob du dich selbst anlügen würdest? Aber bitte, das ist auch nur meine Meinung!
    Und mit besinnungslosen zu reden bringt einfach nichts!

  • Hallo

    ich tummel mich mal weiter hier rum :wink:

    Da ich nun soviel ,von dem bösen, nassen, unfähigen Alkoholiker gelesen habe ,der nicht in der Lage scheint ,sich um Kinder zu kümmern und wenn berechtigt,auch richtig ist, wollte ich mal nachfragen , wie es mit alkoholkranke Mütter aussieht?

    Gibt es da Unterschiede oder hängt da emotional mehr dran?

    Da ja auch das Bild "Mütter kümmern sich um die Kinder" in den Köpfen weitläufig noch vertreten ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Wer nicht verstehen will, will eben nicht verstehen!


    Seh ich auch so ;)

    Zitat

    Für mich klingst du so als ob du dich selbst anlügen würdest?

    :roll: Ich belüge niemanden! Meine Kinder nicht, meinen Ex nicht, und auch mich nicht! Ich habe keinen Grund mich anzulügen und mir selbst einen vor zu machen, und schon mal gar nicht, mir von dir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Denn meinen Kindern geht es gut! Ich stehe klar zu meiner Meinung, weil ich sehe, was ich sehe! Und das ist zwar nicht rundum positiv, denn ich könnte mir für meine Kinder schöneres vorstellen, als einen Alki als Vater zu haben - und vor allem auch für mich als Ex. Aber dennoch haben sie sehr viel von ihrem Vater - viel mehr, als sie das je bekommen hätten, würde er noch bei uns wohnen! Denn jetzt kümmert er sich um sie - vorher hat er sich einen Scheiß gekümmert...

    Weißt du, du bist einfach noch nicht so weit, um das zu verstehen, und anscheinend hast du nicht den emotionalen Horizont dafür, dich in andere Menschen hineinzuversetzen, denen es vielleicht mit der Situation besser geht, als es dir früher ging, die einfach anders damit umzugehen lernen, weil die Situation ANDERS ist!

    LG, Ayki.

  • Hallo Ihr,
    eine interessante Diskussion, die ich leider erst heute entdeckt habe!

    Ich denke auch, dass man nicht alle Alkoholiker über einen Kamm scheren kann. Und ich kann Ayki sehr gut verstehen. Der Mann säuft nicht, wenn die Kinder bei ihm sind, hat eine neue Beziehung und macht wohl auch schöne Dinge mit seinen Kindern. Er enttäuscht sie auch immer wieder, hält sich nicht an Abmachungen, kommt einfach nicht, sagt kurzfristig ab.. Aber die Kinder wollen trotzdem hin.

    Meine Töchter sind 10 und 13. Zur Zeit gibt es keinen Umgang. Solange bis ein psychiatrisches Gutachten erstellt sein wird, das Aussage über seine Erziehungsfähigkeit geben soll.

    Wir sind seit 4 Jahren getrennt. Es gab immer wieder keinen Umgang. Aber immer dann, wenn die Kinder 4 Wochen oder länger ihren Vater nicht gesehen hatten, wollten sie wieder hin! Und sagten so auch vor Gericht aus! Und dann setze mal bei Gericht durch, dass sie trotzdem nicht hin gehen! Begleiteten Umgang hätte mein Ex nie im Leben akzeptiert. Er tritt gekonnt als Opfer auf und ich denke, das ist eine Fähigkeit, die viele Alkoholiker besitzen. In all diesen Prozessen, die ich geführt habe, treten immer wieder neue Menschen im Helfersystem (Jugendamt, Verfahrenspfleger, Richter, Therapeuten) auf, die erst mal geblendet sind von seinem Auftritt als armer Vater, dem die Kinder entzogen werden.. Das kostet immense Kraft. 2 Schritte vor, einen Schritt zurück.

    Für mich war und ist es eine Gratwanderung. Ich bin gegangen, bevor es richtig heftig zuhause wurde. Er ist ein Alkoholiker, der noch voll im Beruf steht, erst ab nachmittag trinkt und noch Kraft zum taktierenden Kämpfen hat.

    Den Kindern geht es für meine Begriffe recht gut. Wir führen viele gute Gespräche und sie fühlen sich geborgen bei mir. Ich stütze sie und gebe ihnen je nach seinem Verhalten die Möglichkeit, ihren Vater zu verstehen. Das ist sehr anstrengend, jeder Umgang war mit Ängsten verbunden. Wie werden sie zurück kommen? Da gab es immer Gespräche und sie waren stets offen. War es nicht ok, haben wir abgebrochen.

    Aber wenn sie wieder hin wollen, dann sollen sie gehen. Und wieder kommen, wenn er sich daneben benimmt. Beim letzten Umgang kurz vor Weihnachten hatten sie zum ersten Mal die Kraft, ihm zu sagen, dass sein Verhalten nicht ok sein und haben selbstständig den Umgang vorzeitig abgebrochen. Seither waren sie nicht mehr dort.

    Ich kann sie nicht vor allem schützen. Sie müssen begreifen, wie ihr Vater tickt. Ich kann sie nur aufklären. Und mit meinem Weggehen habe ich ihnen die Wahl gegeben: Sie können auch hierbleiben, jederzeit. Ich bin da und schicke sie nicht weg.

    Es wird wieder zum Umgang kommen ,dessen bin ich mir ziemlich sicher. Aber ich werde dafür kämpfen, dass keine Übernachtung mehr auf dem Papier stehen wird. Ein paar Stunden kann er sich zusammen reißen, seine Ausraster passierten in der Regel am Morgen des letzten Umgangtages.

    In mir ist beim Lesen Eurer Beiträge der Eindruck entstanden, dass ihr nicht richtig informiert seid, wie schwer es ist, bei Gericht begleiteten Umgang oder gar Umgangsaussetzung durchzusetzen. Da gebe ich Chanell schon recht ,auch wenn mir ihre Art eindeutig zu aggressiv ist, es muß schon fast eine Straftat vorliegen, dass das Gericht dem zustimmt!

    Meine Kinder sind mächtig gewachsen in den letzten Jahren, auch wenn sie Umgang mit ihrem Vater hatten, dessen bin ich mir ganz sicher. Sie haben einiges gelernt und sie wissen, dass sie sich 100%ig auf ihre Mutter verlassen können. Und das ist meines Erachtens der Unterschied zu den vielen EKA's, die sich von BEIDEN Elternteilen verlassen gefühlt haben...

    Oder liege ich hier falsch?

    LG Jule1

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