• Da bin ich wieder.....

    Da nicht alle im Vorstellungsbereich lesen können, kopiere ich das mal hier rein:

    Hallo Zusammen,

    eigentlich hatte ich mich zurück gezogen, weil ich merkte das mir das Forum nicht gut tat. Ich war mehr mit den Problemen anderer beschäftigt als mit mir selbst. Ich war mehr im Internet als mir gut tat. Ich hatte schon öfters versucht mich zurückzuziehen ohne mich komplett abzumelden, aber das ist mir nicht geglückt. Also war die für mich notwendige Konsequenz der vollkommen Rückzug. Das letzte was ich vorhatte, war zurück zu kommen.

    Doch so ganz hat mich das Forum nicht losgelassen und ich habe mal mehr, mal weniger gelesen. Einige Diskussionen hier haben mich merken lassen, dass ich noch was zu sagen haben, noch sagen muss um für mich endgültig den Deckel drauf zu tun auf's jeweilige Thema. Das Thema Internet/Forum scheint für mich augenscheinlich doch noch nicht abgeschlossen zu sein.

    Mal schauen wie ich diesmal für mich klarkomme. Ich werde auch jetzt keinen in dem Sinne eigenen Thread eröffnen, weil ich es nach wie vor bevorzuge von Angesicht zu Angesicht zu reden und meine Gedanken um mich, meine Probleme und Ungereimtheiten mit mir selbst, nicht Menschen mitzuteilen die ich nicht „kenne“. Ich bevorzuge es nach wie vor den Kreis derer, denen ich mich anvertraue überschaubar zu halten. Etwas, das hier naturgegeben weder im offenen noch im geschlossenen Bereich möglich ist. Das heißt nicht, dass ich hier nicht lernen kann und will, dass heißt lediglich, dass ich hier nur mit Gedanken auftauchen werde, die ich glaube für mich geklärt zu haben soweit das bis zu diesem Zeitpunkt möglich war. Ob ich das dann auch wirklich habe, lassen wir mal dahin gestellt. Mit den Augen rollen

    Für die, die mich nicht kennen bzw. nicht suchen möchten. Ich bin die Tochter von Alkoholikern. Als ich auf die Welt kam, hatte ich einen Alkoholiker als Vater, von dem meine Mutter sich getrennt hat. Nach einer kurzen Zeit der Ruhe, hatte ich dann irgendwann ab dem Jugendalter eine alkoholabhängige Mutter, die 2007 an den Folgen ihrer Sucht gestorben ist ohne jemals trocken zu werden. Mein Stiefvater ist in meinen Augen ebenfalls abhängig. Ich habe einiges erlebt und mitgemacht mit allen dreien bis ich es geschafft habe mich in jeder Beziehung abzugrenzen. Diese Grenzen gilt es weiterhin zu festigen.

    Falls noch Fragen sind, fragt ruhig.

    Gruß Skye

  • fragen hab ich heut keine 8)

    ein HERZLICHES WILLKOMMEN ZURÜCK...

    möcht ich DIR schicken...

    liebe skye,kenn ein paar deiner post`s,hab sie in guter erinnerung ohne DICH und deinen werdegang gelesen zu haben..

    schön das DU wieder da bist...

    freu mich auf einen hilfreichen erfahrungsaustausch mit DIR...

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Ich freue mich auch.

    konnte einiges aus Deinen Beiträgen für mich rauspicken.


    Ich war traurig als ich entdeckte, dass Du Dich abgemeldet hattest.


    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Skye,

    ich begrüße Dich auch ganz herzlich zurück :lol:

    Liebe Grüße

    S.Käferchen

  • Zitat

    Ich habe meine Vater auch geliebt, habe unter seiner Abwesenheit gelitten und mich gefreut, wenn er mich alle 14 Tage geholt hat. Als ich 16 war, habe ich ihn das letzte mal gesehen. Danach wollte ich ihn nicht mehr sehen, weil er sich durch seine Unzuverlässigkeit selbst als Vater disqualifiziert hat. Eine Beziehung, auch die zwischen Eltern und Kindern braucht eine Grundlage, unsere hatte keine mehr, die hatte der Alkohol weg gespült. Ich bin ihm nicht böse, ich bin auch nicht verbittert, ich bin nicht traurig, vielleicht manchmal ein bisschen wehmütig, aber mehr nicht. Es ist einfach wie es ist, er gehörte ab da nicht mehr zu meinem Leben.
    Ich kann mir vorstellen, dass diese Erkenntnis Dich verwirrt, aber sie ist nicht so außergewöhnlich.

    Hallo Skye,

    ich finde Du hast mit diesem Beitrag gut erklärt was die Sucht mit Menschen machen kann.

    mich verwirrt Deine Aussage, die ich hier oben reinkopierte, auch etwas. Dein Vater gehörte ab diesem Moment nicht mehr zu Deinem Leben? Geht das?.

    Unsere Eltern sind nunmal unsere Wurzeln, haben uns geprägt, wir haben viele Verhaltensweisen von ihnen verinnerlicht. Diese zu erkennen und keine Macht mehr über uns zu geben, das ist ein Prozess der Jahre, wenn nicht sogar immer anhält.

    Unser Körper vergisst nichts, hat alles gespeichert was wir in unserer Kindheit an Nichtbeachtung, Demütigung, Überforderung erfahren haben, und überfordert ist jedes Kind das in einer Suchtfamilie gross wird.

    Bezeichnest Du Kinder auch als Co-Abhängige die ja in dieses System hineingeboren wurden, ohne sich entscheiden zu können, hier wohnen zu bleiben. Sie lieben ihre trinkenden Elternteile, nehmen freiwillig alle Schuld (Schuldgefühle wird man nicht so schnell wieder los) auf sich, um den Vater/Mutter zu schützen und zu retten.

    Der Alkoholiker ist krank, der Co-Abhängige Partner ist krank, ja da können doch nur kranke Kinder herauskommen. Und hier keine Wut haben zu dürfen, auf die uns vermeintlich liebenden Eltern (Kranke Eltern), oder verantwortliche Erwachsene (Therapeuten, Priester) die das Verzeihen als Voraussetzung ansehen, um gesund zu werden, das ist für mich nochmal krankmachend Hoch 3.

    Jedes Kind hat ein Recht darauf geliebt, angenommen, gefordert und gefördert zu werden. Ich finde für das "Wissen", dass Eltern in Alkoholikerfamilien beide krank sind, wird viel zu wenig für die dort aufwachsenden Kinder getan. Hier sollte doch der Ansatz mit am Wichtigsten sein, denn sie sind an dem ganzen System die Unschuldigsten.

    Der Suchtkreislauf wird hiermit nicht unterbrochen. Das lässt Traurigkeit und nicht verstehen können, bei mir hochkommen.

    AUFKLÄRUNG SOLLTE IM VORDERGRUND STEHEN.

    Ich kann meine Eltern nicht einfach ausradieren, besonders wenn ich Kinder habe, stehen Fragen im Raum wieso ihr Oma/Opa so krank gewesen (Trinken mussten) sind, dass wir als nachfolgende Generationen, hier immer noch darunter zu leiden haben. Und wie hilflos wir nur zusehen können, wenn sie sich tot trinken. Und das machen sie nicht grundlos. Ohnmacht macht sich in mir bei diesen Gedanken breit.

    Ich verstehe Deinen Beitrag im Co-abhängigen Bereich im Thread "sind Kinder bei einem trinkenden Elternteil geschützt" nicht, Du hast mit 16 Jahren Deine Beziehung zu Deinem Vater abgebrochen, wolltest ihn dann nicht mehr sehen. Kinder können das nicht, sie sind ihm ausgeliefert, wollen ihn schützen und retten, denn sie lieben ihren Papa, obwohl er als "Trinkender" krank in seinen Verhaltensweisen nun mal ist.

    Co-Abhängige sind auch krank, die Gesellschaft ist krank, ja was leben wir unseren Kindern denn nun vor. Können sie sich in uns spiegeln?

    Nur "trocken" werden reicht nicht, nur den Partner "verlassen" reicht nicht, bis alles aufgearbeitet ist, sind Kinder erwachsen.

    Liebe Syke sind diese dann gesund?????????????????????????

    Das ist jetzt kein ANgriff auf Dich, ich möchte nur besser verstehen können, was wir hier in diesem Forum eigentlich tun können, damit die nächste Generation gesünder, leben dürfen.

    Denn genau das hat mich immer wieder zum Hinsehen nach meiner Kindheit und das Verhalten meiner Eltern, sowie Lehrer, Pfarrer, getrieben, um selber gesund zu werden, damit meine Kinder so wenig wie möglich, Altlasten abbekommen.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    Zitat

    mich verwirrt Deine Aussage, die ich hier oben reinkopierte, auch etwas. Dein Vater gehörte ab diesem Moment nicht mehr zu Deinem Leben? Geht das?.

    Stell Dir das bitte nicht so vor, dass ich von diesem Treffen gegangen bin und gesagt habe das war's. Auch das war eine Entwicklung. Rückblickend betrachtet, war das der Zeitpunkt an dem ich ihn nicht mehr als meinen Vater gesehen habe und diese Erkenntnis ist bestimmt schon 15 Jahre alt.
    Warum sollte das nicht gehen? Weil Du es Dir vielleicht nicht vorstellen kannst, heißt das nicht, das das nicht geht. Es bedeutet ja nicht das alle Erinnerungen getilgt habe. Wie sollte das auch funktionieren? Die habe ich nach wie vor, aber sie spielen keine große Rolle mehr in meinem Leben. Ich denke selten dran, es sei denn die Situation wie z. B. hier erinnert mich. Es heißt, dass ich mit diesem Kapitel abgeschlossen habe.
    Das was ich mit einem Vater verbunden habe konnte er nicht geben, die Bindung die existiert hat, hat sich dadurch aufgelöst. Heute ist er für mich ein einfacher Mann der mein Leben ein Stück begleitet hat. Ich hege keinen Groll oder so, ich kann für ihn kaum Gefühle aufbringen, weder schlechte noch gute, man kann sie am ehesten neutral nennen.

    Mein Stiefvater der wesentlich später in mein Leben getreten ist, war mir mehr ein Vater, als mein leiblicher es hätte sein können. Wenn ich heute von meinem Vater spreche, dann meine ich ihn.

    Zitat

    Unsere Eltern sind nunmal unsere Wurzeln, haben uns geprägt, wir haben viele Verhaltensweisen von ihnen verinnerlicht. Diese zu erkennen und keine Macht mehr über uns zu geben, das ist ein Prozess der Jahre, wenn nicht sogar immer anhält.

    Meine Eltern sind meine Wurzeln sicher, aber ich entscheide wie die Pflanze aussieht, die daraus wächst. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass meine Eltern oder verinnerlichte Verhaltensweisen Macht über mich hatten oder haben. Macht kann man nur über mich haben, wenn ich es zulasse. Ich habe einen freien Willen und kann frei entscheiden.

    Zitat

    Unser Körper vergisst nichts, hat alles gespeichert was wir in unserer Kindheit an Nichtbeachtung, Demütigung, Überforderung erfahren haben, und überfordert ist jedes Kind das in einer Suchtfamilie gross wird.

    Ob das nun Dinge sind, die nur in Alkoholikerfamilien vorkommen, lasse ich mal dahin gestellt. Selbstverständlich gab es auch schlechte Zeiten, es gab auch Zeiten die waren richtig sch...e, aber es gab auch gute und auch richtig schöne. Ohne schwarz kein weiß. Ich habe das Gefühl Du willst die guten Seiten nicht sehen, weil sie das Bild das Du Dir gemacht hast, das Bild an dem Du Dich festhältst, zerstören könnten.

    Zitat

    Bezeichnest Du Kinder auch als Co-Abhängige die ja in dieses System hineingeboren wurden, ohne sich entscheiden zu können, hier wohnen zu bleiben. Sie lieben ihre trinkenden Elternteile, nehmen freiwillig alle Schuld (Schuldgefühle wird man nicht so schnell wieder los) auf sich, um den Vater/Mutter zu schützen und zu retten.

    Ja! Der Grund dafür das man co-abhängig wird liegt überwiegend in der Kindheit. Es betrifft nicht nur Kinder aus Alkoholikerfamilien, ebenso wenig wie man nur dann co-abhängig ist, wenn man einen Süchtigen an seiner Seite hat. Die Ursache sind dysfunktionale Familien, die Gründe dafür sind manigfaltig. Ich hatte in meiner SHG eine Frau, deren Mutter war psychisch krank, nirgendwo ein Alkoholiker weit und breit, sie zeigte die gleichen Symptome wie ich und andere.

    Zitat

    Der Alkoholiker ist krank, der Co-Abhängige Partner ist krank, ja da können doch nur kranke Kinder herauskommen. Und hier keine Wut haben zu dürfen, auf die uns vermeintlich liebenden Eltern (Kranke Eltern), oder verantwortliche Erwachsene (Therapeuten, Priester) die das Verzeihen als Voraussetzung ansehen, um gesund zu werden, das ist für mich nochmal krankmachend Hoch 3.

    Mir hat nie jemand verboten wütend zu sein. Ich empfinde keine Wut mehr, schon lange nicht mehr und ich werde sie mir nicht wieder „anschaffen“ nur damit Dein Weltbild stimmt. Ich verleugne mich nicht. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass Du Dich verleugnest, mit Deiner Weigerung anzuerkennen, dass nicht alles in Deiner Kindheit schlecht war. Du scheinst geradzu darauf zu bestehen, dass Du eine schlechte Kindheit hattest. Als wäre das, das einzige was Dich hochhält.

    Zitat

    Jedes Kind hat ein Recht darauf geliebt, angenommen, gefordert und gefördert zu werden.

    Das wurde ich. Meine Mutter und später auch mein Stiefvater haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten für mich getan, was sie konnten. Das ist mehr als andere hatten, deren Mütter nicht getrunken haben. Das das nicht immer gut für mich war, ist eine andere Sache. Das hängt mir zum Teil auch heute noch nach, aber erkenne ihre gute Absicht an.

    Zitat

    Ich finde für das "Wissen", dass Eltern in Alkoholikerfamilien beide krank sind, wird viel zu wenig für die dort aufwachsenden Kinder getan. Hier sollte doch der Ansatz mit am Wichtigsten sein, denn sie sind an dem ganzen System die Unschuldigsten.

    Ich bin nicht dazu da, die Welt zu retten, kann ich nicht und will ich auch nicht. Wenn ich etwas sehe, dass nicht in Ordnung ist und ich das Gefühl habe, ich kann etwas daran ändern, dann tue ich es. Wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, keinen Sinn darin sehe, dann lasse ich es. In erster Linie bin ich für mich verantwortlich und muss mir gegenüber Rechenschaft ablegen und niemand anderem.
    Denn das ist es was ich jahrelang getan habe, was mich dahin gebracht hat, wo ich zum Schluß war, ganz am Ende, immer nur auf andere zu schauen, mich um andere zu kümmern und für andere zu sorgen, aber niemals ging es um mich.

    Zitat

    Ich verstehe Deinen Beitrag im Co-abhängigen Bereich im Thread "sind Kinder bei einem trinkenden Elternteil geschützt" nicht, Du hast mit 16 Jahren Deine Beziehung zu Deinem Vater abgebrochen, wolltest ihn dann nicht mehr sehen. Kinder können das nicht, sie sind ihm ausgeliefert, wollen ihn schützen und retten, denn sie lieben ihren Papa, obwohl er als "Trinkender" krank in seinen Verhaltensweisen nun mal ist.

    Ich habe meine Erfahrung geschrieben, nicht mehr, nicht weniger. Was Du da gelesen hast, war ein Teil meines Lebens, ein Miniausschnitt. Das kann ich nicht verändern und ich werde es nicht verfälscht darstellen, weil es mein Leben war und ist. Ich muss mich für mein Leben nicht schämen und ich brauche dafür nicht zu lügen. Wenn jemand etwas davon brauchen kann, soll er es sich mitnehmen und nach seinem eigenen Gutdünken damit verfahren, den Rest kann er ja liegen lassen. Ich bin nicht dafür verantwortlich, was andere daraus machen, jeder trägt die Verantwortung für sich allein, ich bin nicht für andere verantwortlich.

    Zitat

    Co-Abhängige sind auch krank, die Gesellschaft ist krank, ja was leben wir unseren Kindern denn nun vor. Können sie sich in uns spiegeln?

    Zitat

    Nur "trocken" werden reicht nicht, nur den Partner "verlassen" reicht nicht, bis alles aufgearbeitet ist, sind Kinder erwachsen.

    Ich kann die Welt nicht verändern, ich kann nur mich verändern. Wenn ich, indem ich diese Erfahrungen weitergebe, bei anderen den Anstoß gebe etwas bei sich zu verändern, dann habe ich alles erreicht, was ich erreichen kann.

    Zitat

    Das ist jetzt kein ANgriff auf Dich,

    Warum sollte ich da einen Angriff sehen??? Verstehe ich nicht.

    Zitat

    ich möchte nur besser verstehen können, was wir hier in diesem Forum eigentlich tun können, damit die nächste Generation gesünder, leben dürfen.

    Ich kann nur etwas für mich tun, damit ich gesünder lebe und hoffen, dass andere meinem Beispiel folgen, wenn sie sehen, das es mir damit gut geht. Es ist nicht meiner Auffassung auch nicht Aufgabe des Forum vorausschauend etwas für die Zukunft zu ändern. Wobei ich auch nicht glaube, dass das geht. Die Aufgabe ist es den Menschen die hierher kommen, einen Weg aufzuzeigen, wie sie sich helfen können. Nicht mehr, nicht weniger.

    Ich bin eine erwachsene Frau, die versucht das beste aus ihrem Leben zu machen, kein kleines hilfloses Kind mehr. Dafür ist es ab und an erforderlich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen um die Ursache für meine heutigen Probleme zu finden.Wenn ich sie gefunden habe, habe ich die Möglichkeit, sie zu beheben. Ich nehme dieses Wissen aus der Vergangenheit mit ins heute, um etwas tun zu können. Denn heute kann ich es. Ich lebe im heute und nicht in der Vergangenheit. Meine Vergangenheit kann ich nicht ändern, meine Zukunft habe ich in der Hand und die werde ich nicht auf's Spiel setzen, indem ich immer weiter in der Vergangenheit lebe, weil ich in ihr verharre und mein Schicksal beklage, dass mir alkoholabhängige Eltern gegeben hat.

    Mein Leben bis heute hat mich zu dem Menschen gemacht der ich bin, mit all meinen Stärken und Schwächen. Ich mag mich und ich will mich nicht anders haben.

    Gruß
    Skye

  • Zitat

    Mir hat nie jemand verboten wütend zu sein. Ich empfinde keine Wut mehr, schon lange nicht mehr und ich werde sie mir nicht wieder „anschaffen“ nur damit Dein Weltbild stimmt. Ich verleugne mich nicht. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass Du Dich verleugnest, mit Deiner Weigerung anzuerkennen, dass nicht alles in Deiner Kindheit schlecht war. Du scheinst geradzu darauf zu bestehen, dass Du eine schlechte Kindheit hattest. Als wäre das, das einzige was Dich hochhält.

    Hallo Syke,

    Mir wurde das wütend sein von meinen Eltern wie von meinem Pfarrer in meiner Kindheit verboten, solche Verbote sitzen fest und tief, sodass viele Kinder und später als Erwachsene durch diese Verbote, ihre Wut, lieber gegen sich selbst richten (Autoaggression) als gegen die Menschen, die ihre Wut auslösten. Diese es heute als Erwachsene noch schwer haben an ihre Wutgefühle heran zu kommen.

    Ich weigere mich nicht die liebevollen Seiten meiner Eltern zu sehen, diese sind in meinem Inneren vorhanden, spürbar und ich gebe sie weiter. Leider durfte ich diese Seiten weniger erfahren, da die Sucht stärker gewesen ist, als ihre Verantwortung uns Kindern gegenüber war.

    Wir wissen, dass Nazi-Familienväter zu Hause die fürsorglichsten Väter gewesen sind und draussen brutal Menschen behandelt und in deren Tod, ohne Mitgefühl, schicken konnten. Die damalige Erziehung und der Krieg liessen die Menschen verrohen, sicherlich gab es Ausnahmen.

    Dieses ambivalente Verhalten ist es, was Kindern der Täter schwer fällt, ihre eigenen Wurzeln und Eltern anzunehmen. Ich finde es auch wichtig, dass Kinder aus der Vergangenheit der Eltern lernen, damit nicht in Vergessenheit gerät was damals das Deutsche Volk (unsere Grosseltern, Eltern) an Leid, Schmerzen und Tod über die Menschheit brachte. Und alles was nicht verarbeitet wurde, wird an die nächste Generation weiter gegeben.


    Der Krieg und ihre eigenen Erfahrungen (Vater meiner Mutter ist Alkoholiker) haben meine Eltern sein lassen wie sie gewesen sind. Ich bin nicht ihr Richter, ich habe aber die Verantwortung meinen Kindern gegenüber, hinzusehen und nicht weiterzugeben, was schädigend für uns Kinder nunmal war/ist.

    Was mich hochhält ist die Erfahrung, dass wir nicht an unsere Kinder weiterzugeben brauchen, was uns unsere Eltern angetan haben. Wir brauchen Menschen die es gut mit uns meinen und uns, auf unserem Weg ein Stück begleiten, damit wir unseren Schmerz, Wut und Trauer über unsere gestohlene und wenig freudvolle Kindheit zulassen und betrauern können.

    Erst durch die gefühlte Trauer können wir gesunden und zur Freude und Lebendigkeit kommen.

    Dann ist der Weg gesünder den wir mit unseren Kindern dann gehen können, sie sind es wert, wir sind es wert, denn das Leben geht immer vorwärts niemals zurück.

    Es stimmt wir können nur uns verändern, liebevoll uns begleiten, hinsehen was das Leben an "Wundern" uns schenken möchte.

    Erst wenn es uns gut geht, können wir gut zu unseren Kindern und unserem "Nächsten" sein. Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen einander.

    Schützen, respektieren, achten und lieben wir unsere Kinder, sieht die Gesellschaft von morgen anders aus. Ich glaube, dass sich dadurch Süchte sehr verringern würden. Denn was möchte der Mensch anderes als lieben und geliebt zu werden.

    Retten wir uns und lernen wir voneinander, ich denke, dass das, das Forum hier leisten kann.

    Gesunde Vorbilder brauchen wir Menschen.

    Nicht nur trocken, nicht nur Co-abhängig, sondern verändertes liebevolles Verhalten ist es, was jeden Einzelnen hier gesunden lässt und somit mitmenschliches Verhalten weitergeben lassen kann.

    Ich durfte hier schon einiges lernen und bin dem Forum dankbar, da ich an die Tiefen meines Suchtverhaltens (Nikotin) immer besser herankomme und verstehe. Durch mein Nicht-Rauchen bin ich anderen Vorbild und lebe vor, dass es, ohne diesen vermeintlichen Halt auch geht.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    ich bin hier für mich und nur für mich. Ich bin hier um Tipps und Anregungen zu bekommen wie ich mir helfen kann. Mir geht es hier um mich.

    Um wen geht es Dir? Geht es Dir um Deine Kinder, Deine Eltern, Deine Großeltern, um die Menschheit? Du hast Deinen Fokus auf allen.

    Oder geht es Dir um Dich?

    Gruß
    Skye

  • Zitat von Skye

    Hallo Weitsicht,

    ich bin hier für mich und nur für mich. Ich bin hier um Tipps und Anregungen zu bekommen wie ich mir helfen kann. Mir geht es hier um mich.

    Um wen geht es Dir? Geht es Dir um Deine Kinder, Deine Eltern, Deine Großeltern, um die Menschheit? Du hast Deinen Fokus auf allen.

    Oder geht es Dir um Dich?

    Gruß
    Skye

    Hallo Skye,

    in erster Linie geht es mir um mich und meine verinnerlichten Suchtstrukturen.

    Ich wurde geprägt von meinen Grosseltern, Eltern, Lehrer, Pfarrer und Gesellschaft. Ich präge meine Kinder, Freunde, Neffen, Nichten und deren Kinder, so werden Verhaltensweisen von Generation zu Generation weitergegeben. Auffällig bei mir ist, dass einige in unserer Familie Alkoholiker waren bzw. sind.

    Da ich selbst zwei Kinder habe möchte ich nicht, dass diese Opfer des Alkohols irgendwann werden würden. Heisst also für mich Aufklärung für mich und meine Kinder zu bekommen und zu wissen, wieso manche Alkoholiker werden oder anderes Suchtverhalten entwickeln.

    Ich lebe nicht allein auf einer Insel, möchte ich auch nicht, ich habe noch Visionen, dass Menschen so miteinander umgehen können, dass kein Suchtverhalten mehr nötig ist. Dass der Einzelne ge- und beachtet wird, nicht in eine Sucht flieht und damit wieder Schaden in seiner Familie anrichtet. Der Teufelskreis der "Familienkrankheit Alkoholismus" endlich durchbrochen werden kann.

    Zerfreila hat heute nachfolgendes in seinem Thread geschrieben, dafür werde ich ihm noch danken, ich sehe es ähnlich. Wir Erwachsene haben die Pflicht Jugendlichen hier gute Vorbilder zu sein. Und dafür ist ein Alkoholikerforum auch ein guter Ort, um Aufklärung zu geben, wieso Menschen süchtig werden, und dass die Orte "Familie, Schule, Religionen oft die Auslöser dafür sind. Ich kann nicht nur mich sehen, sollte über eigenen Tellerrand hinausschauen wollen.


    So sehe ich es auch und nur Aufklärung und ein gesundes authentisches Vorleben von Erwachsenen kann Jugendliche von dem gefährlichen Koma-Saufen und generell von Süchten abhalten.

    Wachen wir hier auf.

    Alles Liebe Weitsicht

  • hallo

    ach weitsicht, ist das wirklich realistisch?

    Zitat

    Ich lebe nicht allein auf einer Insel, möchte ich auch nicht, ich habe noch Visionen, dass Menschen so miteinander umgehen können, dass kein Suchtverhalten mehr nötig ist. Dass der Einzelne ge- und beachtet wird, nicht in eine Sucht flieht und damit wieder Schaden in seiner Familie anrichtet. Der Teufelskreis der "Familienkrankheit Alkoholismus" endlich durchbrochen werden kann.

    ich sag nicht, das dein geschildertes nicht schön wär, aber meiner ansicht nach is das ein traum, nicht mehr und nicht weniger.

    träume zum festhalten schön und gut, aber sie sollten sich auch umsetzen lassen... nicht von gott oder ähnlichem, nicht von irgendjemand den ich net kenn aus berlin oder hintertupfing oder von mein nachbarn, sondern von mir.

    ich kann die welt nicht ändern, auch wenn mir einiges einfallen würde, so is ja net :wink:

    aber ich kann da "rumspielen" wo mein einflußbereich is und der is bei mir. kann jemand in irgendeiner weise von zerren, dann is das ein netter kleiner bonus der mich natürlich freut und gut is :)

    es wird immer irgendeinen besch... sinnlosen krieg geben; hungernde, mißhandelte und mißbrauchte menschen, mord und weiß der geier noch fürn mist. genauso aber auch krankheiten (z.b. sucht)... heißt nicht das ichs gut find, aber so isses leider...

    kurz gesagt: ich bin hier für mich, nur für mich!

    lg -Dani-

  • Liebe Dani,

    ich habe geschrieben, dass es meine Vision ist, nur meine. Ich weiss, dass es nicht realistisch ist, ich bin nicht weltfremd.

    Dennoch wenn jede/r Einzelne bei sich anfängt seine eigene Geschichte aufzuarbeiten, hinzusehen was ihn hinderte sich selbst zu lieben wie zu schätzen und anzufangen mit seinen Kindern bewusster und liebevoller umzugehen, als mit ihm/ihr umgegangen wurde, sähe unsere Welt anders aus.

    Dieses ist umsetzbar, das weiss ich, aus eigener Erfahrung.

    Es ist wichtig und gut, dass wir zunächst für uns selbst da sind, an uns arbeiten, um erkennen zu können, was ich ungesundes noch vorlebe, in meinem Denken, Fühlen und Handeln. Wenn Kinder Dein Leben begleiten, möchtest Du ihnen eine gesündere Welt mit gesünderen Menschen hinterlassen.

    Es ist sinnvoll sich dafür einzusetzen und alles zu tun was in meinen Möglichkeiten liegt.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    Zitat

    Ich lebe nicht allein auf einer Insel, möchte ich auch nicht, ich habe noch Visionen, dass Menschen so miteinander umgehen können, dass kein Suchtverhalten mehr nötig ist. Dass der Einzelne ge- und beachtet wird, nicht in eine Sucht flieht und damit wieder Schaden in seiner Familie anrichtet. Der Teufelskreis der "Familienkrankheit Alkoholismus" endlich durchbrochen werden kann.

    Hier im Forum geht es aber um Dich. Hier geht es darum, den Focus auf sich selbst und seine Probleme zu richten. Es geht darum sich auf sich zu konzentrieren und nicht auf andere. Es geht nicht um Visionen oder darum die Welt zu missionieren oder zu verbessern, das ist nämlich Co in Reinkultur, aber es lenkt ja so schön ab........

    Zitat

    Zerfreila hat heute nachfolgendes in seinem Thread geschrieben, dafür werde ich ihm noch danken, ich sehe es ähnlich. Wir Erwachsene haben die Pflicht Jugendlichen hier gute Vorbilder zu sein. Und dafür ist ein Alkoholikerforum auch ein guter Ort, um Aufklärung zu geben, wieso Menschen süchtig werden, und dass die Orte "Familie, Schule, Religionen oft die Auslöser dafür sind. Ich kann nicht nur mich sehen, sollte über eigenen Tellerrand hinausschauen wollen.


    So sehe ich es auch und nur Aufklärung und ein gesundes authentisches Vorleben von Erwachsenen kann Jugendliche von dem gefährlichen Koma-Saufen und generell von Süchten abhalten.

    Das ist schlimm und es sind die Folgen einer Jahrzehnte langen Entwicklung. Darüber kann man reden, sich unterhalten, aber das hat nichts mit Arbeit an sich selbst zu tun. Endlose Diskussionen warum das so ist, bringen mich persönlich keinen Schritt weiter. Ich kann meinen kleinen Teil den ich an der Gesellschaft ausmache ändern in dem ich versuche es besser zu machen. Handeln und zwar bei mir selbst, nicht reden und zerreden. Ich kann aber nicht die ganze Gesellschaft ändern, das ist auch nicht meine Aufgabe und das habe ich auch nicht vor. Ich kann durch vorleben versuchen ein Beispiel zu geben, wie man es besser machen kann, nicht mehr nicht weniger.

    Es geht hier in meinen Augen um die Probleme und um das Fortkommen des einzelnen der hier schreibt und nicht darum die Gesellschaft zu verändern.

    Ich bin so wie ich bin, weil meine Eltern soundso waren und meine Großeltern soundso. Was ist das denn für eine Ausrede!? Ich bin so wie ich bin, aufgrund dessen was mir im Leben an guten und schlechten Dingen widerfahren ist und nicht warum es mir widerfahren ist.
    Weitsicht, ich wurde auch durch meine Familie geprägt und durch die Menschen die mir bisher in meinem Leben begegnet sind. Ich muss das aber nicht gebetsmühlenartig wiederholen. Außerdem war ich nicht nur von Suchtkranken umgeben, da gab es auch noch ein paar Nichtsüchtige, die nicht unwichtig waren. Ich habe schon eine Vorstellung warum meine Eltern so geworden sind, wie sie waren, aber das war ihr Leben. Ich muss nicht ihres begreifen, ich muss meines begreifen, warum ich wurde wie ich war und bin. Denn meines kann ich ändern, nicht ihres oder das von anderen.

    Zitat

    Wachen wir hier auf.

    Da antworte ich mal mit einem herzhaften und überzeugten „Nö“, das ich auch nicht mehr weiter kommentieren werde.

    Gruß
    Skye

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