Wer spielt die Hauptrolle

  • Ich habe gerade über die Rollenverteilung in einer Co-beziehung nachgedacht. Warum schlittere Ich überhaupt darein?
    Was ist die Motivation, die Anzeichen, die mich steuern. Es ist mir ja nicht zum ersten Mal passiert.Gibt es das, das man sich von Alkoholikern angezogen fühlt? Ich für mich kann sagen ja. Es ist mir schon öfters passiert. Aber am Ende ist man in der Opferrolle, man muss sich anpassen und der Alkohol dirigiert den Alltag, das Leben, die Beziehung. :evil:

  • hallo sinnesrausch!

    DU ALLEIN SPIELST DIE HAUPTROLLE!

    warum DU da reinschlitterst?

    weil DU co-abhängig BIST!?

    und es kann dir noch ÖFFTERS "passieren"..

    wenn DU in deiner EIGENEN abhängigkeit BLEIBST....

    opfer sind wir nur solang WIE WIR ES WOLLEN

    wünsche DIR weiterhin einen hilfreichen erfahrungsaustausch

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Sinnesrausch,

    wieso dirigiert der Alkohol? Wenn Du genauer hinsiehst, hat der Alkohol viele Gesichter und ist der Einzige der unabhängig austauschbar ist. Alles Austauschbare verschafft Dir Deinen Sinnesrausch.

    Wenn Du zum öfters passiert all das Austauschbare hinzurechnest, stellst Du fest, übrig bleibst wie caro schon schreibt nur Du.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo sinnesrausch,

    das suchtmitel alkohol dirigiert niemanden. wie jeder einzelne damit umgeht ist das gefährliche daran. ein verantwortungsbewuster umgang mit alkoholika schadet nicht wesendlich.du kannst es trinken , kannst es aber auch sein lassen. auch diejenigen die langzeitabhängig waren und es jetzt nicht mehr sind beweisen, dass sie die kraft und die stärke hatten sich nicht mehr in dieser struktur festhalten wollen. die gefahr liegt darin, wie du selbst damit umgehen kannst. also bist du wieder bei dir.

    zudem kommt, und da gebe ich meinem vorschreiber kaltblut so recht, suchtmittel sind austauschbar. es gibt so viele andere suchtmittel, eine ganze liste kann ich dir aufzählen.

    du selbst hast die möglichkeit da aususteigen. hast es für dich in der hand. nicht der alkohol an sich dirigiert dich, sondern du dich selbst.wenn du dich dirigieren lässt, ja dann hast du deine struktur sehr gefestigt. willst du was ändern dann geh in dich und frag dich warum du es so nötig hast dich so angeblich dirigieren zu lassen. dann frag dich, was dich ständig zum opfer macht. warum du dich zum opfer machst. du kannst dir es frei aussuchen, kannst gehen wenn du erkennst du steckst wieder in den alten mustern drin. zum erkennen setzt du besser ganz klar bei dir an und schiebe es nicht auf andere.DU spielst in deinem leben die HAUPTROLLE. niemand sonnst.

    gruß melanie

  • ich glaube , ich will noch mal etwas korrigieren.
    Es war evtl missvertändlich, aber ich habe kein Alc problem sonder co-problem. im nachhinein war es noch mal interessant zu lesen, weil mir ja schon bewusst war zu dem zeitpunkt, dass nicht mein partner für mich da war, sondern nur sein Alkoholkonsumation im vordergrund stand.

  • Hallo Sinnesrausch,

    Viele Gründe liegen in unserer Kindheit, in unserem Elternhaus... wenn wir als Kind in einer Alkoholiker-Familie aufgewachsen sind, prägt uns das als Erwachsene... es ist uns vertraut, wir suchen nach Liebe, bekamen sie damals nicht und suchen sie heute als EKA wieder.... wir haben vielleicht als Kind früh Verantwortung übernehmen müssen, die wir natürlich nicht erfüllen konnten... diese Erfahrungen nehmen wir mit und ziehen uns alkoholkranke Partner an. Bei mir war/ ist es auch so gewesen.

    Im Moment bin ich dabei, die Muster meiner Kindheit auszugraben, um sie auflösen zu können.... welche Rolle wurde mir damals aufgedrückt? Welche Verantwortung? Denn es stimmt, was Ihr sagt, wir selbst spielen immer die Hauptrolle in unserem Leben heute, aber wir kommen nur aus der Opferrolle raus, wenn wir selbst was ändern....

    Ich hoffe, Sinnesrausch, dies hilft Dir weiter...

    LG... Pedi

  • Pedi,
    vielen Dank. Es hilft immer weiter hier im Forum, wenn man seine Gedanken teilen kann. Anworten bekommt, Bestätigung.
    Ja bei mir liegt es auch in der Kinheit. Ich musste Verantwortung übernehmen zu Hause. Und meine Mutter hatte ein schleichendes Alkoholproblem seit sie ein Kind verloren hatte. Aber es war so viele Jahre legitim, dass es natürlich war das sie täglich ihren Wein trank. Aber als Kind und Jugendliche bekommst du diese feinen Stimmungsschwankungen mit und vor allem, wenn die Hemmschwelle sinkt.
    Man wird ja auch als Kind nie richtig wahrgenommen mit seinen Sorgen und schon gar nicht ernstgenommen.
    Ich finde es so verhext, dass man immer wieder in die gleiche Falle tappt, und sich einen POartner an Land zieht, um wieder um seine Aufmerksamkeit zu kämpfen.
    Es ist wie schlechte Magie.

    Ja wir müssen daran arbeiten, vor allem an unserem Selstwertgefühl.


    Danke
    s

  • Hallo Sinnesrausch,

    gerade am eigenen Selbstwertgefühl zu arbeiten ist schwer, glaube ich zumindest für mich. Denn ich weiß noch nicht, wie ich das anstellen sollte. Denn mein bisheriger Weg sieht so ziemlich ähnlich aus. Auch ich bin immer wieder an Alkoholiker geraten.

    Durch das viele Lesen hier habe ich viel Stoff zum Denken bekommen. Mittlerweile bin ich auch in meiner Kindheit als Ursache angekommen. Wir können aber unsere Kindheit nicht einfach so ausradieren. Wichtig finde ich allerdings, das erst einmal erkannt zu haben. In irgendeinem Buch habe ich mal gelesen, man müßte erst verzeihen und kann dann aus der Falle herauskommen, immer wieder dieselben "Fehler" zu machen bzw. immer wieder die alten Wege zu gehen.

    Es könnte doch möglich sein, das dieses Verzeihen uns hilft, unsere alten Denkmuster zu verlassen. So wie wir denken handeln wir, wird immer gesagt.

    inga

  • Hallo Ihr!

    Immer wieder die selben Fehler machen?!?

    Hmhm?

    Woran merkst du beim ersten mal, dass du einen Alkoholiker vor dir hast?
    Wer oder was sagt dir, dass er/ sie nicht einfach nur mal zu viel getrunken hat, weil - naja die Stimmung eben so ausgelassen war .....

    Ich denke, es ist "normal" hineinzufallen. Auch wiederholt.

    Selbstwertgefühl erlangen! Schwere Sache. Habe ich auch vor zwei Jahren gedacht. Aber durch die Arbeit mit den Leuten meiner Gruppe, durch das Forum, meine Therapie und durch das "Alleinsein" in meiner Kur habe ich für mich neue Wege entdeckt. Überhaupt mal probiert, etwas nur für mich zu tun.
    So richtig stark macht mich mein "Krafttraining" im Fitnesstudio, welches ich hauptsächlich wegen der Rückenschmerzen begonnen hatte.
    Was es für mein Selbstwertgefühl ausrichtete merkte ich erst viel später.

    Ich wünsche dir, Sinnesrausch und allen anderen, dass ihr auch etwas findet, das euch stark macht, euch hilft.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,

    Ich finde es gut, dass Du sagst, als Co kann und darf es auch pasieren, rückfällig zu werden.
    Ich kann mich ja nicht mein Leben lang zu Hause verkriechen und hoffen, dass mal ein nüchterner Prinz bei mir anklopft.?!
    Was Du sagst, etwas finden, was einen stark macht, ist sicher gut. Ich habe auch Fitniss und Sport gemacht, immer wieder, dass hat mich stark gemacht, aber für meinen Ex bin Ich dann doch schwach geworden..Und der hat ein Suchtproblem.
    Er macht auch viel Sport, noch mehr seitdem er trocken ist. Aber bei mir war es auch so, dass durch den Sport gwisse Gefühle gar nicht hochkamen. meine Frage, ist es nicht so, dass Sport auch eine Flucht ist? .... natürlich eine gesunde!

    Mein Selbstwertgefühl ist besser, seitdem Ich wieder das tue, was ich vorhatte und nicht mehr ständig an meinen Ex denke.
    Ich weiss, Ich verliere mich in Beziehungen, ich suche die Nähe, das ist sicher aucheine Sucht?!
    Dabei verliere Ich die realität aussen den Augen.
    Jetzt wo Ich mit meinem Ex schluss gemacht habe, und Ich ihn nach einiger Zeit wieder gesehen habe, habe Ich ein ganz anderes Bild von ihm. Mir ist klar geworden, dass er gar keine Beziehung sucht.
    Er will alles aber keine Beziehung. er flüchtet gerade zu davor.

    Naja, jetzt kann Ich mich auf jeden Fall besser auf mich konzentrieren, trotz meinen kleinen Handycaps.


    Schönen abend.
    S

  • Ja, Sport kann sicher eine Sucht werden.
    Ein bisschen habe ich auch bei mir drüber nachgedacht, war schon verbissen, dreimal die Woche hinzugehen.
    Aber mein Körper, mein Beruf, andere Termine brachten mich wieder "auf den Boden der Tatsachen" zurück.
    Und jetzt bin ich soweit auch mal "faul" zu sein, einfach mal auf der Couch liegen zu bleiben: "Heute geh ich nicht"! Mit zufriedenem Gefühl.

    Schönen Tag heute, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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