Trennung vom alkoholabhängigem Partner

  • Hallo Canis!

    Ich hab da kein Insiderwissen, aber ich kann dir ja trotzdem mal meine Gedanken aufschreiben. Hab allerdings noch nicht alles so ganz verstanden.

    Ich denke mal grundsätzlich, dass das Jugendamt nicht so schnell ein Kind auf Dauer den Eltern wegnehmen wird. Es kostet sehr viel Geld und ist ja auch nicht im Interesse des Kindes, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sie eben wollen, dass du ganz klar Schritte gehst, das Kind zu schützen und das willst du ja auch.
    Aber du bist ja schon Schritte gegangen mit deiner Anwältin. Das werden die doch sehen. Warum sollten sie gerade JETZT das Kind rausnehmen?
    Dass du da noch manchmal nicht ganz konsequent bist, ist - denke ich - erstmal der Normalfall. Musst halt jetzt weiter dran arbeiten.

    Ich denke, was zählt, ist, dass du dir helfen lässt, mit denen zusammen arbeitest und natürlich nicht mehr dauernd einknickst. Aber dazu gibt es ja auch Hilfestellen.

    Ich war wegen der Umgangsfrage bei einer Beratung der Arbeiterwohlfahrt.
    Der Mann hat mir gesagt: Klar hat er erstmal ein Umgangsrecht, aber wenn er betrunken ist, muss ich die Kinder schützen. Ich soll das entscheiden bzw. ich hab die Pflicht, die Kinder zu schützen. Ich hätte auch einen Antrag beim Jugendamt stellen können, dass die den Umgang offiziell regeln.
    Also würd ich an deiner Stelle versuchen, den Kontakt zu ihm zu meiden, bis die Umgangsfrage geregelt ist. Und das musst du nicht mit ihm alleine aushandeln (bzw. solltest du vielleicht auch gar nicht, wenn er sowieso ständig trinkt), sondern dafür gibt es eben Jugendamt, Arbeiterwohlfahrt oder sonstwas.

    Ich drück die Daumen,
    Doro

  • Hallo Canis,

    Herzlich Willkommen.

    Ich habe mir das Jugendamt mit ins Boot geholt und ganz offen und ehrlich mit denen geredet, auch über meine Anteile.

    Das war das Beste was ich tun konnte.

    Auch hatte ich Angst das sie mich nicht mehr ernst nehmen da ich mich mit fast allen drum und dran schon zweimal getrennt hatte. Aber das spielte gar keine Rolle. Bzw. konnten sie Unterschiede sehen.

    Abgeben an die richtigen Stellen finde ich richtig, denn das spart Kraft.

    Keinen Kontakt zum Kindsvater wenn er trinkt.

    Wie Doro schon schreibt, du bist nüchtern und trägst die Verantwortung für dein Kind und musst es schützen.

    Wenn er seine Tochter sehen will, muss er halt den richtigen Weg gehen und der ist nun mal über die Ämter bei seiner Erkrankung.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Hallo Canis,
    ich habe Deine Geschichte gelesen und gedacht, dass Du mit Deiner Tochter auch zu einer Beratungsstelle für Kinder gehen kannst. Denn dort wird Deiner Tochter vieles erklärt, was auch ganz wichtig ist. Ich habe selber diesen Weg gerade gewählt. In unserem Ort habe ich mich über die Caritas erkundigt. Hier heißt die Beratungsstelle Kids & Co.
    Gelichzeitig ist das für Dich eine Entlastung.
    Ich kann Deine Ängste verstehen. Am besten beschränkst Du dieses Umgangsrecht auf nur ein Paar Stunden.
    Wenn aber das in Vergangenheit auch schon ein Problem war wegen dem Trinken, rate ich Dir erst mal Kontaktsperre. Auch für Dein Kind ist diese Kontaktsperre besser. Denn sie ist bestimmt schon ohne Ende verwirrt.
    Du scheinst auch ganz angeschlagen zu sein.
    Erst wenn Du für Dich eine emotionale Schiene wieder gefunden hast, kannst Du wirklich klare Entscheidungen treffen. Das brauchst Zeit.

    Wenn Dein Mann in dieser Kontaktsperre für sich allein ist, wird er ans Denken kommen. Trotz Alkohol. Allerdings kannst nur Du beurteilen, wieviel Zeit er aber braucht vernünftig zu reagieren.
    Denke : In der Ruhe liegt die Kraft.

    Ich wünsche Dir weiter viel Kraft und einen kühlen klaren Kopf.

    Liebe Grüße Zeter

  • Hi,

    ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Mir hat das Jugendamt vor meiner letzten Trennung gesagt: da sie es ja nicht schaffen sich von ihrem Mann zu trenne müssen die Kinder in ein Heim.

    Ich bin dann gegangen und habe super Unterstützung bekommen.

    Und natürlich lieben die kinder beide Elternteile und vermissen den Teil der grad nicht da ist.

    Aber Abstand ist auch da gut.

    Ich wünsche dir viel Kraft und das du DEINEN WEG findest.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Hi,

    nein sind sie nicht!!!

    Denn ich habe mich getrennt und mir Unterstützung bei einer Therapeutin geholt und in einem Gespräch haben wir das Jugendamt mit einbezogen. Erklärt wo meine Schwächen sind, wo ich Gefahr laufe "Rückfällig" zu werden und geschaut welche Hilfestellungen sie mir geben können. Sie gefordert....agiert und nicht reagiert.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Was sagt denn das Jugendamt zu dem Telefonkontakt? Wenn das für sie in Ordnung ist, mach es doch so weiter.
    Wichtig ist doch, dass Deine Tochter den Trennungsschmerz auch verarbeitet. Wenn Sie auch weint, kannst Du doch ihr diese Gefühle erklären.
    Ist doch völlig normal.
    Erklär ihr, dass ihr Vater Hilfe braucht und dass ihre beide nichts daüfr könnt und auch dass ihr beide da eben nicht helfen könnt. Meine Tochter war darüber sehr traurig, dass mein Exfreund jetzt alleine dasteht. Gleichzeitig war ihr aber klar, dass die Distanz wichtig ist.
    Das hat man mir gesagt, dass die Kinder eben lernen müssen auch mit dieser Trauer umzugehen.
    Was sagt denn dein Kind?

    Versuch nicht so nervös zu werden. Denn dein Mann ist ja wohl gelassener.
    Totz Deiner Trauer musst auch Du klar nach außen auftreten. Vertrete klar Deine Vorstellungen.
    Vertraue Dich einer guten Freundin an. Gespräche lösen Spannungen. Auch das Schreiben hier im Forum hilft.

    Ich weiß nicht wie weit Deine Überlegungen jetzt gehen. Aber vielleicht helfen Dir ja meine Worte hier nochmal geschrieben zu sehen.

    Liebe Grüße Zeter

  • Guten morgen Canis,

    das mit der Co-abhängigkeit ist wirklich hart, aber dadurch, dass Du diesmal nicht alleine entscheiden kannst (nicht wie beim Trinken), musst Du einen Weg finden es dennoch zu akzeptieren, dass Dein Mann nicht davon losläßt.
    Du Eure Liebe, sofern diese auch noch da ist, nicht aufgibst, sondern du gefühlsmäßig es schaffst Dir Grenzen zu setzen, die umsetzbar sind.

    Vertete klar Deinen Standpunkt vor allen in Deiner Familie. Das er Deine Mutter angerufen hat, ist von ihm Manipulation, um Dir Schuldgefühle einzureden. Diskutiere nicht mit Deiner Mutter. Denn sie wird nichts verstehen.
    Was Du machst ist richtig. Hilfe durch nicht Hilfe. Anders geht es nicht. Das Eure Ehe zerstört ist, hängt nicht an Dir.
    Deinem Kind mache bitte deutlich wie wichtig distanz ist. Zu ihrer eigenen Sicherheit. Denn durch ihre Liebe zum Vater, hat sie ja eben diesen Zwiespalt.
    Trennung gehört zu unserem Leben dazu. Es ist Veränderung. Manche Dinge liegen nunmal nicht in unsere Hand. Wenn Dein Mann nicht einsichtig wird, muss er die Konsequenzen seines weiter Trinken spüren.
    Außer Trennung ist da wohl nichts anderes möglich.
    Was die Zukunft bringt weißt du nicht. Du weißt auch nicht ob oder wann er damit aufhört. Das weiß nur er alleine. Solang aber alle weiter alle nach seiner Pfeife tanzen, wird er gar nichts ändern.

    Liebe Grüße Zeter

  • Hallo Canis,

    genau das mit der Liebe, war auch lange mein Problem. Du hast richtig erkannt. Denn wenn alle sagen, wie kannst Du ihn noch nach allem lieben? Ist wirklich egal was die anderen denken. Denn Liebe läßt sich nicht logisch erklären.
    Deshalb lieben kannst Du ihn. Aber keinen Kontakt, solang er nicht einsichtig wird. Wie gesagt, ob er jemals einsichtig wird, ist nicht Deins. Denn die meisten dieser Menschen stürzen allein noch mehr ab, bis vielleicht der Tiefpunkt kommt.

    Ich habe auch eine 9jährige Tochter. Ich habe ihr alles über den Alkohol erzählt. Denn auch die bei der Beratungsstelle meinten, es ist wichtig das ein Kind versteht worum es geht. Nur welche Art der Erklärung Du wählen wirst musst Du für Dich erst mal rausfinden. Denn auch ich habe zu Erwachsen meinem Kind alles erzählt.
    Aber ich schreibe Dir mal auf wie ich versucht habe es zu erklären. Ich hatte aber beim Erklären mir ein Hilfsmittel dazu genommen, welches sie gut nach vollziehen konnte.
    Denn durch das rumstöbern im Internet bezüglich der Alkoholsucht stieß ich auf Fingernägelkauen.
    In diesem Bericht wurde erklärt, dass auch Fingernägelkauen zur Sucht werden kann. Denn meine Tochter kaute Fingernägel. In diesem Bericht wurde auch erklärt, dass wenn man als Kind das macht, sich die Nervenzellen für Streßabbau nicht richtig entwickeln können. Als meine Tochter diesen Bericht gelesen hat und mit mir besprochen hat, hörte sie sofort auf zu kauen. Merkte in Streßsituationen, den Drang wieder zu kauen. Das habe ich ihr dann als Sucht erklärt, ähnlich wie mit dem Trinken.
    Jedesmal wenn dann mein Freund wieder getrunken hat, fand sie das dann nur lächerlich. Sie hätte ja auch etwas zu bekämpfen und wäre doch noch ein Kind. Er sollte sich mal zusammen reißen, denn er ist Erwachsen.
    Später gab es auch noch einen Vorfall wo mein Freund sehr agressiv war. Daraufhin sind wir weggegangen und er musste allein damit klar kommen.
    Sie hatte Mitleid mit ihm. Denn sie mag ihn und mag es auch nicht wenn Kinder so im Stich gelassen werden, die unartig waren. Ich erklärte ihr was wohl besser ist, das er uns bedroht wenn er so agressiv ist oder das wir gehen. Da bekam ich dann zur Antwort. Das wir gehen, denn sie mag ihn nicht wenn er agressiv ist. Ist unangenehm. Streit ist unangenehm.

    Vielleicht hilft Dir meine Erklärung. Aber auf jedenfall würde ich mich mit einer Beratungsstelle in Verbindung setzen, damit Du die richtigen Worte findest. Für Kinder ist es oft besser das Ganze spielerich zu erfahren. Aber dafür sind wir wohl als Mütter nicht richtig ausgebildet. :lol: Kleiner Scherz.

    Liebe Grüße Zeter

  • Guten morgen Canis,l

    mich freut es Dir ein wenig weiter geholfen zu haben.

    Du machst schon Dein eigenes Ding. Aber wenn man sein Leben auf Partnerschaft abgestellt hat, ist halt die Veränderung da, wenn der Partner dann weg ist.
    Deshalb empfindest Du es wohl so schwierig. War bei mir auch so. Wir sollten unser Leben ohne diesen Partner genießen können. Denn ohne die Streiterein, ohne die Angst er könne trinken, geht es im Moment doch besser.
    Ich finde es unendlich Schade, dass diese Krankheit so viel Macht über uns Menschen hat. Das bei diesen kranken Menschen nicht mehr der Lebenerhaltungsdrang funktioniert. Ich finde dieses Unfassbare macht auch einen Teil unserer Co-Abhängigkeit aus. Mich macht das immer noch ganz kirre diese Vorstellung. Deshalb tröste ich mich mit dem Gedanken, den Tod können wir auch nicht ändern. Ist für mich gleich hart und den akzeptiere ich.
    Die Liebe die Deine Tochter zu ihrem Vater spürt ist gut für sie. Bindungen sind wichtig. Aber sie muss auch lernen einen geliebten Menschen zu verlieren. Gehört leider zu unserem Leben, solche schwierigen Lebenssituationen. Wenn sie groß ist wird sie von dem jetzt gelernten mal provitieren. Klingt hart. Ist aber war. Das haben die von der Beratungsstelle mir auch so erklärt.
    Ich hoffe, das Jugendamt ist nicht so blöd und macht noch mehr unnötigen Streß. Das wird Deiner Tochter gar nicht gut tun. Deshalb kämpfe weiter. Du bist auf dem richtigem Weg.

    Liebe Grüße Zeter

  • Hallo Canis,

    na siehst du nicht sooo schlimm wie gedacht. Klasse gemacht.

    Deine Tochter braucht eine klare Linie das ist sehr wichtig.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Ich finde auch,dass du reagieren musst! Ich bin mit einem Alkoholkrankem Vater aufgewachsen und was soll ich sagen.... Es hat mir nicht wirklich gut getan. Ich habe mir unbewusst einen Partner ausgesucht,der einen Hang zum Alkohol hat, weil ich ihn "retten" wollte. Alles natürlich Vorgänge,die unbewusst passierten.Mir sind in der Beratung die Augen aufgegangen! Ich konnte meinem Sohn so ein Leben nicht vorleben.Man muss manchmal den Kindern zeigen,dass der richtige Weg selten der einfachste ist.......
    Und weisst du was? Uns geht es total prima und ich habe wohl sehr richtig für uns beide entschieden die Sachen zu packen und zu gehen.
    Schicke Dir viel Kraft.lg

  • Hallo Canis,

    schade dass es nicht geklappt hat. Deine Tochter wird noch viel Erklärung brauchen. Natürlich ist sie im Moment entäuscht. Sie wird genau wie wir es noch lernen. Langsam. Stück für Stück. Klar nimmt sie es persönlich. Erinnere sie doch auch nochmal an die Autofahrt. Denn Du trägst die Verantwortung und musst entscheiden, ob Du nochmal so ein Risiko eingehst. Solang er trinkt kann man da nicht vertrauen. Frag sie auch mal ob sie keine Angst hat im Krankenhaus zu landen?
    Aber bezüglich der Fingernägel sag ihr doch auch noch. Wenn sie groß ist wird es schwieriger sich das abzugewöhnen, weil die Nervenzellen dann verkümmert sind.

    Gut das das Jugendamt dich verstanden hat.
    Du konntest also Deinen Weg doch gut erklären. Gut so.

    Ich kann Dich wirklich gut verstehen. Die Zeit zurück drehen. Geht aber nicht. Die Zukunft bringt jetzt Veränderung.
    Sein Leidensweg ist da nicht anders. Deshalb jammert er über all. Trägt keine Verantwortung für sein tun.
    Wann der Tiefpunkt kommt wissen wir nicht.
    Aber auch wenn er es nicht zugibt, brühtet er über Deine Worte.

    Ich drück Dir die Daumen. Denn die Beratungsstelle ist eine gute Hilfe.

    Liebe Grüße Zeter

  • Liebe Canis,

    als Erstes: Herzlichen Glückwunsch zu drei Jahren Trockenheit. Ich glaube, die Betreuer bei JA können diese Leistung sehr gut einordnen. Insofern hast Du allen Grund selbstbewußt nach vorn zu blicken.

    Ich weiß aber aus eigener Erfahrung (bin auch Noch-Partner eines nassen Alkoholikers und Papi einer 7-jährigen Tochter), dass das mit dem Selbstbewußtsein leicht gesagt ist. Man zweifelt immer an der eigenen Wahrnehmung. Und wenn man schon mal nicht zweifelt, sorgt der Alkoholiker dafür, dass man es dann doch tut. Mal möchte man ihn auf den Mond schießen, dann tut er einem wieder leid. Ein ständiges Auf und Ab.

    Was mir ganz sehr doll geholfen hat, war ein Tagebuch. Da kannst Du alles reinschreiben. Und wenn Du mal wieder Zweifel hast, kannst du nachlesen und die Zweifel verschwinden. Ich weiß, dass unser Co-Gedächtnis häufig schlimme Dinge ausblendet. Mit einem Tagebuch kannst Du nichts mehr vergessen.

    Ich wünsch Dir viel Kraft. Konzentrier Dich auf Dich und Dein Kind!

    LG Papi

  • Hallo Canis,

    Ich war sehr neugierig. Ich habe mir viele Gedanken über Euch gemacht. Zum einen weil Du beides durchmachst und gemacht hast(Co-Abhängige und Alkoholikerin) und zum anderen weil Deine Tochter so viel noch lernen musste zu verstehen.

    Du kannst auf Dich stolz sein. Hast viel geschafft.
    Gut ist, dass Deine Tochter erkennt. Klare Linie.

    Überhör weiter seine Angriffe. Sein Leben ruinierst Du nicht. Du veränderst es nur. Wäre er nicht so sturr, würdest Du wohl nicht so hart vorgehen.
    Aber wenn er sein persönliches Tief erreicht hat, wird er Deine Worte erkennen. Nur zugeben. Naja,.... ich kenne ihn nicht. Vielleicht.... Ob er dann was ändert, weiß nur er selbst. Eins halte Dir auch vor Augen. Du siehst jedenfalls nicht zu, wie er das Leben aus seinem Körper saugt. Drauf hingewiesen hast Du ihn und das reicht.
    Klar, dass Du bei dem Gerichtstermin einen Zwiespalt hattest. Du hast ihn gesehen. Bestehende Gefühle sollten wir nicht wegschieben. Denn meine Meinung ist: Was Liebe ist soll auch Liebe bleiben.
    Würdest Du Verachtung empfinden oder Haß, würdest Du urteilen. Aber das steht uns nicht zu. Du hast ihn richtiger Weise weggeschickt. Das ist gut so. Also brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben.

    Ich drücke Dich und wünsche Dir weiter so gutes Gelingen.

    Liebe Grüße

    Zeter

  • Hallo Canis,

    das Du eine Ausprache suchst, finde ich gut. Auch finde ich es nicht schlecht einen Mediator einzuschalten.
    Denn ob er jetzt trinkt ist dafür nicht wichtig. Du musst ja auf Dauer eine vernünftige Lösung mit ihm finden, für Eure Tochter.
    Fühl dich nicht als würdest Du Dich falsch verhalten. Denn da Gefühle noch mit im Spiel sind, solltet ihr Euch nicht so verletzen.
    Du hast doch für Dich erst mal alles so geregelt, dass Du und Deine Tochter geschützt sind.
    Alles was die Zukunft bringt, weißt du nicht. Das er weint, denke ich, ist nicht gespielt. Ob er betrunken dabei war, kannst Du nicht auch nicht wissen. Aber er leidet. Das ist gut so. Wenn er sein Tief erreicht, wird er mit Lösungen etwas anfangen können. Aber bedenke, das ist ein langer Weg.
    Ich denke die ganze Zeit an Deine Tochter. Für sie musst Du (ist es sehr wichtig), die Dingen regeln was mit ihn zusammenhängt.
    Deshalb halte weiter an dem Standpunkt fest o,o. Sonst kann es keinen dauerhaften Kontakt zwischen ihm und ihr geben.
    Was euch beide betrifft gilt gleiches.
    Nur um das auszudiskutieren zu können, müsst ihr miteinander reden. Wenn er jetzt trinkt ist das dann nebensächlich. Es sei denn, er wird so aggressiv dass er nicht vernünftig bleibt. Deshalb ist auch ein Mediator gut. Auch fand ich persöhnlich gar nicht so schlecht, dass die Beratungsstelle einen gemeinsamen Termin vorgeschlagen hat. Denn Deine Tochter kann ja nicht ihre Gefühle so verpacken, geschweige denn beurteilen was richtig ist.

    Als letztes Rate ich Dir,,pass auf Deine Gefühle für ihn auf. Geh nicht ab von Deinem Weg. Sag es ihm immer wieder. Nur so kommst Du aus Deinem Co Verhalten. Lieben darfst Du ihn. Nur solang er trinkt und sein Leben nicht ändert musst Du weg bleiben. Selbst wenn er sagt, er ändert, schau es Dir an auf Distanz. Denn nur er allein weiß, wie stabil sein tun ist.

    Ich drück Dir mal die Daumen.

    Liebe Grüße
    Zeter

  • Hallo Canis

    mir hat der totale Kontaktabbruch geholfen.
    Wenn du dich mit ihm triffst, besteht doch die Gefahr, das du wieder umkippst. Er hat sich eh nicht gemeldet, das zeigt doch schon, wie ernst es ihm ist.
    Kümmer dich nicht um ihn, er ist alt genug. Kümmer dich um dein Leben und das deiner Tochter. Sei es dir wert, dir ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Das kannst nur du für dich tun, unabhängig davon, was er macht.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Canis,

    klar ist es ohne Kontakt besser und einfacher. Aber wie willst Du erfahren, ob es Sinn macht.
    Klar er hat sich nicht gemeldet. Das zeigt auch, dass er irritiert ist. Nicht nur Desinteresse.
    Was das alles bedeutet liegt wohl auf der Hand. Er will sein altes Leben zurück, nach seinen Spielregeln.
    Hör in Dich hinein. Wenn Du schreibst, kein Kontakt ist besser, kannst Du alles über das Jugendamt laufen lassen.
    Möchtest Du aber lieber persönlich alles mit ihm klären, muss es einen Kontakt zwischen Euch geben.
    Die Gefahr, dass Du dann rückfällig wirst, ist da. Aber Du hast auch die Möglichkeit die Zügel in der Hand zu behalten. Wenn Du Dir einen Plan überlegst welche Punkte von ihm eingehalten werden müssen, hält er sich nicht dran, kannst Du doch bestimmen was als Nächstes kommt.

    Denke positiv.

    Liebe Grüße
    Zeter

  • Hallo Canis,

    ja ihr leidet beide. Für Dich ist es auch viel Veränderung. Aber Deine Gedanken sind gut sortiert.
    Das Dein Kopf sagt nein, denke ich, ist wohl die Angst alles wieder falsch zu machen und von ihm enttäuscht zu werden. Wie stark Eure Gefühle für einander sind oder ob es Liebe ist, wisst ihr beide nur. Aber auch wenn sie stark sind, ist es besser langsam sich nach vorn zu tasten. Eine positive Einigung geht eben nur langsam.

    Auf jeden Fall muss er Unterhalt bezahlen. Wiewiel wird Dir die Anwältin schon mitteilen. Egal wie wenig er hat. Die Versorgung von Dir und Deinem Kind muss gesichert sein.

    Gab es schon mal eine Antstandsdame? Dann macht es doch wieder so.

    Eigentlich möchte er aufhören. Aber wie Du reagiert hast war richtig. Denn unser Co-Verhalten macht das ja aus. Immer wieder hoffen und dann weich werden. Wenn er aufhören will, wird er das auch machen ohne dass Du nett bist.

    Ich drücke Dir einfach weiter die Daumen.

    Liebe Grüße
    Zeter

  • Liebe Canis,
    vielleicht verlangst Du einfach zu viel von Dir? Es ist nicht möglich von heute auf morgen jemanden aus den Gedanken zu scheuchen.

    Ich für mich bin toleranter mit mir ;) Ich erlaube mir traurig zu sein, ich erlaube mir auch nachzudenken, aber ich fordere von mir, dass das nicht zu 100% der Fall ist. Ich darf meine Trauer spüren, gleichzeitig muss ich aber in der Lage sein für mich zu sagen "SCHLUSS - ENDE - Du bist schon wieder viel zu lange in Gedanken dort oder dort - Themenänderung".

    Das übrigens passiert auch nach einer eventuellen Trennung. Das kann auch bei anderen Menschen passieren, die einem/einer lieb und wert sind. Auch mir ist das passiert. Auch hier sagte ich stop(p). Es ist sehr schwer sich dann aus einem Kreislauf zu ziehen, aber ich merke selber, es muss sein.

    Es geht! Es geht bei mir - nach nunmehr einem Jahr Trennung vom Alkoholiker - zunehmend besser. Es passiert immer noch, dass ich mir zuviele Gedanken um andere Menschen mache, aber je mehr ich zu mir komme, desto weniger interessant wird es was der oder jener, denkt, tut, hat oder wo er/sie Probleme hat. Nicht im Sinne von "es interessiert mich nicht" sondern im Sinne von "wenn Du mit mir reden willst, egal warum, dann tue es - aber direkt und nicht in der Blümchensprache".

    Ich persönlich bin es leid mir tausend Gedanken über andere zu machen, die nur Vermutungen entspringen. Vielleicht sogar meinem Konstrukt der Co-Abhängigkeit, durch welches ich Probleme in jemanden interpretieren könnte, die ich dank hervorragender Co-Eigenschaften lösen könnte.....

    Nun ja, am Anfang frass es mich wohl auch an, dass mein Gegenstück mich nicht zu brauchen schien - war ich doch ersetzt durche eine Rotweindrossel. Irgendwann wurde es mir egal, und später war ich in der Lage nur noch mein Leben, meine Hoffnungen und Wünsche zu sehen. ES IST MEIN LEBEN - seins ist seins.....

    Ich persönlich (was nicht für Dich gelten muss!) meinte nur ihn zu vermissen.
    Nein, es gab nichts zu vermissen wenn ich abends nicht wusste in welchem Zustand er nach Hause kam. Nein, ich habe es nicht vermisst wenn gepoltert oder gefallen wurde, nein, weder lallen noch schnarchen habe ich vermisst - ganz sicher auch nicht die Provokationen, wenn er sich durchsetzen wollte.

    Nein, ich habe nicht einmal das vermeintliche "lieb sein" vermisst. Hatte es doch immer der Durchsetzung der Sucht gegolten oder einfach in Ruhe galassen zu werden.

    Mein Leben jetzt und das zuvor ..... Welten.... sind dazwischen.

    Lieben Gruß von Dagmar
    die jetzt lebt und früher vegetierte

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