Hallo,
um mich bei Euch vorzustellen, habe ich einfach mal meine Vorstellungsmail für die Moderatoren kopiert. Backmaus und Gotti haben mich auf die Idee gebracht einen eigenen Thread aufzumachen. Ich bin ein Frischling und weiß nicht genau, wo mein Weg hinführt. Das Wichtigste für mich ist ABSTINENT zu bleiben, denn ich bin Alkoholikerin.
Ich freue mich auf viel Unterstützung und nette starke Menschen....
LG Glenny (12. Tag ohne)
Vorstellung:
Hallo zusammen,
ich lese schon seit Wochen in diesem Forum, da ich selbst betroffen bin. Ich habe schon immer gerne Alkohol getrunken, aber meist in Gesellschaft und nicht regelmässig. Aber häufig auch um Stress "wegzutrinken". Ich war trotz den Kindern immer berufstätig und unter Dauerstrom. Mein Mann ist im Vertrieb tätig und dadurch auch häufig tageweise in Europa unterwegs.
Vor ca. 5 Jahren hatte unsere Familie (Mann, Tochter jetzt 21, Sohn jetzt 17 und Hund jetzt 10) eine besonders stressige Zeit. Wir bauten ein älteres Haus radikal um und die Belastung war psychisch, physisch und auch finanziell enorm. Wir dachten schon, wir sind ruiniert und konnten keine Nacht mehr schlafen. Der Alkohol verhalf mit dann alle paar Tage/Wochen zu einem tiefen, traumlosen Schlaf. Bis ich dann vor ca. 2 Jahre mehr trank.
Obwohl sich nun alle Probleme in Luft aufgelöst haben, stand ich immer noch unter einem enormen Druck. Wenn ich getrunken hatte (fast ausschließlich am Abend) war ich hochaktiv, erledigte viele, viele Kleinigkeiten zu Hause. Dann schlief ich erschöpft auf der Couch ein. Oft taumelte ich dann ins Bett ohne mich am nächsten Tag daran zu erinnern, später geisterte ich durchs Haus, so dass meine Kinder schon dachten ich sei Schlafwandlerin. Ich legte dann immer Trinkpausen ein, die ich dann ohne Probeme 1-2 Wochen durchhielt ohne immer daran zu denken. Aber sobald ein für mich schwieriges Problem auftauchte, griff ich wieder zur Flasche, Wein, Sekt z. T. auch Kräuterschnäpse, Wodka. Ich machte nachts Dinge, an die ich mich am nächsten Tag nicht mehr erinnerte. Es waren zum Teil so peinliche Dinge, ich kannte mich selbst nicht mehr. Hatte manchmal blaue Flecken oder fand am nächsten Morgen leere Verpackungen von Keksen etc. Die Abstände pendelten sich so auf ca. 2 Wochen ein. Mein Mann traute sich kaum noch auf Dienstreisen, da er nicht wusste, ob ich "es" wieder tat. Nach einem sehr schlimmen Vorfall am 10.08. (ich habe mich sogar verletzt, was man jetzt noch sieht) habe ich nun nichts mehr getrunken. Aber da es immer mal 2-3 Wochen gedauert hat, bis ich wieder ausgetickt bin, gehe ich nun morgen zum 1. Mal zun einer SHG.
Ich habe schon einige Monate Gesprächstherapie mit einer Psychologin hinter mir, aber ich bin hier ehrlich, das ganze Ausmaß kannte sie nicht.
Mein Ziel ist nun das 1. Glas einfach stehen zu lassen und die nächsten 24 Stunden alkfrei zu bleiben. Nun bemerke ich, wie viel Alkohol überall getrunken wird. Wie soll ich ein alkfreies Zuhause erreichen? Die Grillpartys, die Partys der Kinder, auf die sie ja auch ein Recht haben.
Aber ich habe so den leisen Verdacht, dass mein Mann damit nicht gut leben könnte, obwohl er mir seine Hilfe in jeder Hinsicht angeboten hat.
Ich kann so einfach nicht mehr weiterleben, denn die Schuldgefühle gegenüber der Kinder sind manchmal unerträglich. Ich hoffe, hier im Forum neben meiner SHG (die ich mir ja morgen zunächst mal anschaue) ein bisschen Unterstützung zu bekommen.
Ich freue mich drauf und fühle mich schon ein bisschen wohl, nachdem ich sooooooooo viele Beiträge gelesen habe.
Glenny