Was kann ich tun? Habe ich Möglichkeiten?

  • Hallo ins Lande,

    ich habe mich heute zum ersten Mal hier angemeldet, da ich der Meinung bin, dass mein Mann schwer erkrankt ist und ich drohe zu erkranken. Vor 14 Tagen kam einer meiner Arbeitskollegen aufgrund einer Fahrzeugpanne bei mir zu Besuch und mein Mann war mal wieder (17 Uhr) betrunken. Ausgerechnet an diesem Tage habe ich selbst eine halbe Fl. Wein getrunken, damit ich seinen Konsum nicht mehr sehen musste. ICh habe mich sehr geschämt, war mit der ganzen Situation überfordert.
    Der Kollege fragte mich, wie lange das den schon so gehe und ich musste eingestehen, dass ich diese Situationen schon sehr lange ertragen habe, aber verleugnete. (Mann verlor 2006 wegen Alkohol Führerschein, bekam ihn nur durch viel viel Glück zurück; und das als Fahrer!)
    Am Montag darauf bin ich zu meinem Hausarzt gegangen, habe mit ihm die Situation besprochen. ICh musste eingestehen, dass mein Mann mittlerweile bis zu 12 F. Bier täglich trinkt. Auch bekam er schon Abmahnungen auf seiner Arbeit, weil er andere Personen beleidigt hat. Seit etwa 3 Monaten hat er regelm. Blutungen, mal aus der Nase, dann aus dem Mund. Mein Hausarzt hat mich ebenfalls untersucht und mir gesagt, dass der Schock durch den Kollegenbesuch wohl noch rechtzeitig kam. Er hat mir Kontaktadressen zu ortsnahen Organisationen und zum Gesundheitsamt gegeben. Weiter sagte er mir, dass ich sehr hart und konsequent mit meinem Mann umgehen müsse, damit dieser dringenst zum Arzt ginge. Erst, nachdem ich mit der Scheidung gedroht hatte, ist er gegangen. Kommenden Mittwoch sollen dann die eigentlichen Untersuchungen (Blut, Urin, Ultraschall, EKG) gemacht werden. Doch heute, kurz vor dem Termin hat er mal wieder extremst getrunken. (danach schläft er, wird wach, trinkt, schläft etc.)
    Kann mir bitte jemand sagen, was auf mich zukommen wird.? Ich fühle mich derzeit wie in einem freien Fall, muss andauernd weinen, weiß nicht mehr wie es weitergehen soll.
    Eigentlich liebe ich ihn, doch zwischenzeitlich, dann wenn er trinkt, ekel ich mich bzw. kommen gar Hassgefühle auf.
    Der Kollegenbesuch war wie ein greller Spiegel, der es nicht zuließ, dass ich weiter leugnen kann. Ich wollte mich nie dieser Situation stellen und jetzt stehe ich vor einem Scherbenhaufen.
    Wer kann mit bitte einige Tipps geben, damit ich besser mit der Situation umgehen kann und vor allen Dingen die richtigen Schritte einleite.
    Vielen lieben Dank für die Geduld

  • Nachtrag
    ich weiß aus dem Gespräch bei meinem Arzt, dass ich selbst etwas ändern muß. Er sagte mir, ich solle loslassen.
    Ist damit die Kapitulation gemeint? Ist meine Ehe womöglich bereits am Ende? Was kann ich retten?
    Mein Mann meinte er gehe meinetwegen zum Arzt. Ist damit das Scheitern schon vorprogrammiert?
    Wer kann mir einige Anregungen geben um den "Tunnelblick" ablegen zu können?
    Bitte habt Geduld mit mir. Bis vor 14 Tagen habe ich mich selbst und alle anderen belogen (Er trinkt zwar, aber das ist doch nicht so schlimm...).
    Die schlimmste Lüge habe ich meinen Eltern ausgesprochen. Meine Mama fragte mich während des Führerscheinentzuges bei meinem Mann, ob er trinke, ob er noch seinen Führerschein habe. Ich habe meine eigenen Eltern angelogen. Jetzt, wo mein Kollege mir die Augen ein wenig geöffnet hat, taucht diese Frage immer und immer wieder in meinen Gedanken auf und ich schäme mich so sehr, dass ich meine Eltern belogen habe. Doch als ich sie belogen habe, wollte ich die Situation nicht erkennen. Nun befinde ich mich in einer Sackgasse.

  • hallo kiramietz!

    herzlich willkommen hier im forum!

    vielleicht ist es DEIN persönlicher tiefpunkt,andem DU JETZT stehst...

    sei STOLZ auf DICH das DU dich gerade JETZT an HILFE(INFORM VON SHG) wenden WOLLTEST...

    HEUT wirst DU gewiss noch nicht die wichtigkeit deines schrittes hierhin "verstehen"...

    doch wenn DU geduld,konsequenz und WILLE für DICH entwickelst..

    wirst DU erkennen das dies der weg zu DIR und DEINER gesundheit IST

    ich wünsche DIR einen hilfreichen erfahrungsaustausch

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe/r Caro1969,

    ich habe solche Angst vor dem was noch bevorsteht.
    Ich habe eine chronische Erkrankung (vergleichbar mit MS), die in Schüben kommt. Leider haben die Schübe in den letzten Monaten enorm zugenommen. Ich vermute, der Streß durch Selbstbetrug.
    Ich habe meinem Mann wie gesagt mit der Scheidung gedroht und mir als persönliche Frist meinen Geburtstag (Ende Oktober) gesetzt. Ich habe ihm gesagt, wenn sich bis dahin nichts ändert, gehe ich auf meinem Geburtstag zum Anwalt um die Scheidung einzureichen.
    Doch ich habe Angst, dass ich meinen Mund zu voll genommen habe. Wir haben vor etwa 9 Jahren ein ebenerdiges Haus gekauft, wegen meiner Erkrankung, damit ich auch später im Rolli weiter klar kommen kann. Gestern erklärte er mir im Vollrausch, die Bank habe sein Konto gesperrt (da Überzogen). Ich selbst bin auch berufstätig und verdiene eigentlich sehr gut, doch wie kann ich auch das noch auffangen?
    Ich erwische mich derzeit dabei, dass ich meinem Mann eigentlich gar nicht mehr vertraue. Ich fühle mich so hilflos. Was wird aus ihm, was wird aus mir, was wird aus uns. Gibt es eine Zukunft?
    Soll ich nach der Frist wirklich zum Anwalt gehen?

  • diese unsagbar schreckliche angst,habe auch ich..(in meiner eigenen kleinen "geschichte")

    warum hast du eine frist gesetzt,wenn DU doch eigentlich etwas anderes ERREICHEN wolltest?

    da fängt "es"an...sind wir nicht mehr in der lage das zu tun was RICHTIG FÜR UNSER WOHLBEFINDEN IST!?


    versuch mal die frage zu beantworten:

    was WILLST DU für DICH???

    lies dich in aller ruhe durch die verschiedenen threads,schreib ÖFTERS als "es DIR lieb ist"

    und lass "einfach"mal ALLES raus...

    DU WIRST SEHEN ES HILFT!

    selbst steh ich an nem punkt wo ich einsehe das...

    nicht nur das "einen tag nach dem anderen"leben ausreicht..

    der moment ist das was zählt

    ich wünsche DIR einen hilfreichen erfahrungsaustausch

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe/r Caro1969,

    ich war in dem Moment so wütend und hilflos und wollte meinem Wunsch "geh zum Arzt, lass dir helfen" Nachdruck verleihen.
    Wir hatten uns früher öfters mal gestritten (Hast du wieder getrunken?) und ich hatte auch dort Drohungen ausgesprochen und nie in die Tat umgesetzt. In den letzten Monaten hatte ich dann innerlich resigniert und ich glaube jetzt auch mir selbst ein Theaterstück vorgespielt. Zum Schluß sogar selbst getrunken, denn dann war ich nicht mehr in der Lage seinen Suff zu sehen.
    Es ist wohl wie bei vielen anderen auch, Versprechen folgten auf Versprechen, doch jetzt nach dem Gespräch mit meinem Arzt und der Suchtberatung im Gesundheitsamt, glaube ich, dass er dann halt heimlich getrunken hat. (Alk in der Garage? Habe zwar gesucht, aber nie etwas gefunden).
    Ich versuche mal Deine Fragen zu beantworten
    Was will ich für mich?
    Am liebsten wäre mir ein Leben ohne lügen zu müssen. Wieder vertrauen können. Termine nicht mehr absagen müssen, weil der Suff Kontakte unmöglich macht. Mal unbeschwert etwas unternehmen. Wieder lachen können. Ich wollte so gerne Kinder haben, doch derzeit frage ich mich, ob es vieleicht besser ist in dieser Situation keine Kinder zu haben Im Moment dreht sich alles nur noch um den Alk. Was ist wenn er auf der Arbeit beim Saufen erwischt wird, verliert er auch noch seinen Job, randaliert er wieder? wieso weshalb warum
    Warum belüge ich meine Familie? Warum bin ich blind? Warum kann ich nicht helfen? Was habe ich falsch gemacht? Habe ich Warnsignale falsch gedeutet? Warum lügt er mich an? Warum habe ich auf einmal Hass und Ekelgefühle?
    Wie Du siehst, ich bin vollkommen durch den Wind. Alles ist kaputt

    Viele liebe Grüße und sorry für mein ich nenn es mal "Selbstmitleid"

  • Hallo Kiramiez!

    Du fragst, ob du dein Ultimatum einhalten sollst / kannst?
    Ich sag meinen Kindern immer: Was man verspricht muss man halten.

    Ich muss dir sagen, ich habe sehr viele Fristen gesetzt und nicht eingehalten. Bis zum letzten mal. Da hat mein Mann wahrscheinlich gemerkt, dass ich es endlich ernst meine.
    Ich habe damals auch für mich gedacht, wer soll dich ernst nehmen (vor allem meine Kinder?), wenn ich nur herumeiere?
    Das Leben besteht aus Konsequenzen.

    Ich finde es sehr gut von dir, dass du trotz Krankheit arbeitest. Das macht dich nicht hilflos sondern etwas Besonderes.
    Schaue jetzt mal auf dich, tu was dir gefällt und kümmere dich nicht um ihn.
    Eine Anwaltsberatung kann dabei doch nicht schaden! Das gibt dir Aufklärung deiner Verhältnisse und so innere Ruhe, weil du dann weisst, wie es weiter gehen kann.

    Ich wünsche dir ganz viele helfende Beiträge und auch im realen Leben Hilfe für dich, damit du schnell aus deinem Tief herauskommst.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Vielen Dank Gotti,

    aber ist mein Chaos normal? Geht oder ging es Euch genauso?
    Ich kann im Moment nicht einmal sagen, was ich wirklich fühle?
    Am Mittwoch, wenn mein Mann seinen Termin hat (sofern er denn geht), habe ich mir einen Termin bei den Anonymen-Alkoholikern (nicht für Angehörige, Dort fange ich am Samstag an) gemacht. Der Ansprechpartner sagte mir, vielleicht könnten die Erlebnisse der Teilnehmer mir helfen.
    Es ist das erste Mal, dass ich an solch einem Treffen teilnehme. Ich hoffe, dass ich da vielleicht ein wenig Sicherheit zurückgewinnen kann.

    Zur Zeit sitzen Engelchen und Teufelchen bei mir
    Engelchen sagt. : Du hast ewige Treue geschworen, in guten, wie in schlechten Zeiten. Er steht dir bei Deiner Krankheit bei, also ist es deine Pflicht ihm beizustehen.
    Teufelchen sagt: Du machst das schon lange genug mit, bist selbst tief gesunken und wirst mit ihm untergehen

    Ich bin im Moment wirklich hilflos und habe Angst vor meinem Wut-Ultimatum. Ich gebe Dir recht, und das sagte auch mein Arzt, wenn ich etwas androhe, müsse ich es halten. Mein Mann bräuche eine Orientierungslinie und das ginge nicht, wenn ich Hüh und Hott spiele.
    Mensch, hätte ich dieses Ultimatum mal nicht gesetzt.
    Ich hoffe, dass der Arzttermin bei meinem Mann Einsicht hervorruft.

    Gruß

  • Hallo Kiramiez,

    willkommen hier im Forum.
    Derzeit kann ich mich so gut in deine Lage hineinversetzen.
    Solch quälenden Fragen habe ich mir immer und immer wieder gestellt, die mich nur zermürbt haben. Ich versuche, bei MIR zu bleiben, meine Gefühle und Wünsche zu erspüren und dann weitersehen.
    Ich habe dieser Tage auch den Fehler gemacht, eine Konsequenz ausgesprochen zu haben, die ich so nicht einhalten kann. Es ärgert mich und reißt mich doppelt runter.
    Es geht mir auch so, wie du schreibst. In diesem Forum sind wir, um aus unseren Erfahrungen zu lernen, jeden Tag aufs Neue.
    Dafür wünsche ich dir und uns allen Geduld, Kraft und Unterscheidungsvermögen. Liebe Grüße Rosita

  • Hallo Liebe Kiramiez,
    zunächst mal denke ich,dass Deine Gedanken absolut normal sind in dieser Situatioin. Dieses Hin und Hergerissen sein wirst DU in ziemlich allen Threads von betroffenen wiederfinden. Daher empfehle ich DIr erst einmal sehr sehr viel zu lesen.

    Dann wirst Du viel über Deine Krankheit erfahren, auch darüber, dass Du kaum chancen ahst Deinen Mann zu bewegen aus seiner Sucht auszusteigen. Denn dazu braucht er auch seinen persönlciheh Tiefpunkt.
    Informiere Dich heir mal drüber.

    Deine Situation tut mir besonders Leid, da Du ja diese Krankheit hast udn für Deine Zukunft sorgen willst. Die Gefahr ist natürlich besoinders groß, dass Du dieses Haus verlieren wirst.

    Ich kann das sehr gut anchempfinden, denn meine Eltern ahben auch ihr Haus verloren, da mein Vater seinen Job verloren hat und Krdite drauf aufgenommen hat.

  • Hallo Kiramietz,

    ich finde dein Chaos und deine Gefühle mehr als normal.
    Alles bricht zusammen, wie soll man sich dabei denn anders fühlen?
    Es ist eine totale Krise.
    Aber es ist auch der Beginn von etwas Neuem, Besserem.
    Du hast doch schon wesentliche Weichen gestellt:
    Guckst endlich hin, bist zum Arzt gegangen, hast mit deinem Mann Klartext geredet, hast dich hier im Forum angemeldet, gehst zur Selbsthilfegruppe.
    Es geht nicht von heute auf morgen.
    Auch das Loslassen braucht Zeit.

    Ich selbst bin seit einem halben Jahr von meinem Mann nach einem Alkoholrückfall getrennt. Wir haben zwei kleine Kinder und ein gemeinsames Haus, die Lage ist nicht gerade unkompliziert.
    Als vor einem halben Jahr ich mir eingestehen musste (es war nicht mehr zu übersehen), dass er wieder trank (und zwar schon seit Längerem, DAS wollte ich mir vorher nicht eingestehen), also in dieser Situation war ich auch total am Boden zerstört und hab geheult und geheult.
    Und hatte auch jede Menge Existenzängste.
    Und konnte mir einen Ausweg absolut nicht vorstellen.
    Meine Suizidankündigungen liegen noch bei mir rum, ich war wirklich absolut verzweifelt und sehr lebensmüde.
    Im Augenblick geht es mir gut, richtig gut. Natürlich ist noch viel zu klären und auch emotional wird es mich wohl noch ab und zu mal schütteln, aber ich leb mein Leben mit den Kindern und was mit ihm ist, überschattet mein Leben nicht mehr fundamental. Ich habe wieder guten Kontakt zu Leuten, die ich vorher ihm zuliebe vernachlässigt habe. Und ich hab vor allem immer besseren Kontakt zu mir selbst, denn er hat mich doch sehr dominiert.
    Ich hab allerdings das Glück, dass ich finanziell auch ohne ihn über die Runden komme, auch mit dem Haus, obwohl es ein bisschen knapp ist.

    Ich möchte dir Mut machen!
    Es wird sich finden, wenn du den Weg gehst, den du jetzt eingeschlagen hast. (Damit meine ich nicht zwangsläufig die Trennung, sondern dass du dir helfen lässt.)
    Es dauert, aber es lohnt sich absolut. Und es gibt letztlich eigentlich auch keine Alternative.

    Alles Gute für dich,
    Doro

  • Zitat

    Soll ich nach der Frist wirklich zum Anwalt gehen?


    Sei unbedingt konsequent und bereite dich in den nächsten Wochen gut darauf vor! Es ist wichtig, dass du das hältst, was du sagst, sonst verlängerst du den ganzen Prozess nur unnötig! Ich wünsche dir viel Kraft!!

    LG, Ayki.

  • Ich würde Dir auch ans Herz legen erstmal an DIch selebr zu denken. Vielelicht gibt es noch eine möglichekit zumindest das finazielle zu retten, bevor es zu spät ist.
    Versuche einfach mal vernünftig statt emotional zu handeln. Stelle Dich und Deine Zukunft in den Vordergrund. Denn er wird jetzt mit soclhen Gedanken überfordert sein. Das bedeutet, dass eh schon alles in Deiner Hand liegt und Du die volle Verantwortung hast.

    Wenn es Dir schwer fällt Dich zu trennen, dann mach erstmal eine schritt in eine andere Richtung. Trennung auf Zeit, nur räumliche Trennung. Es kann durchaus noch eine Option einer gemeinsamen trockenen Zukunft geben. Wichtig ist jetzt für DICH , dass er dich da nciht mit reinreißt in seien Sucht udn dessen konsequenzen. geh nciht davon aus, dass du mit einem Süchtigen irgendetwas regeln kansnt wie mit einem normalen nciht abhängigen Menschen. Denn dann ahst DU die Sucht nciht verstanden. Dann solltest Du noch einiges über das typische Verhalten lesen. Warumpasseiren Unfälle, wenn eine Betrunkener Auto fährt. Warum kann er sich dann an nichts mehr erinnern. auch wen eine Alkoholiker nüchtern erscheint ist er nciht geheilt. er wird IMMER begleitet von süchtigem Denken. Und die zeiten der Nüchternheit sind gleich die zeiten der größten Schmacht. Da spielen alle Gedanken nur um die Sucht, wie diese zu befriedigen ist.

    Das mußt Du erstmal verstehen, akzeptieren, annehmen udn dann für dich handeln. ich wünsche dir alles Gute und viel kraft dabei.

  • Zitat

    geh nicht davon aus, dass du mit einem Süchtigen irgendetwas regeln kansnt wie mit einem normalen nicht abhängigen Menschen.

    Das ist ein sehr wichtiger Satz von Frozen Tears.
    Diese bittere Erfahrung hab ich - zumindest was den nassen Süchtigen angeht - mühevoll im Versuch-und-Irrtum-Verfahren gelernt und ich vergesse es trotzdem immer mal wieder.
    Das macht es wirklich schwer.
    Aber wenn man es begriffen hat und danach handelt, spart man seine Energie für die Dinge auf, die Sinn machen.
    Was hab ich mit meinem betrunkenen Mann debattiert - mich aufgeregt, versucht ihn zu überzeugen, geweint, geschrien. Mir halbe Nächte um die Ohren geschlagen und am nächsten Tag gerädert aufgestanden um todmüde durch den Tag zu taumeln.
    Völlig sinnlos. Er erinnert sich höchstwahrscheinlich nicht mal mehr daran, worüber geredet wurde, geschweige denn, was er oder ich gesagt haben!

    Liebe Grüße
    Doro

  • An alle,

    vielen lieben Dank für Eure Worte.
    Ich hatte mir heute d.h. falsch, die ganze Woche Urlaub genommen (alleine, ohne ihn) und bin heute zu seiner Schwester gefahren. Auch sie riet mir die Frist zu halten. Ich hatte Angst, dass sie sauer sei, doch im Gegenteil, sie hatte einen Kuchen gebacken hat mich umarmt und im Prinzip auch das gesagt, was ihr mir schreibt. ("c. tue es, er wird sonst nicht wach!")
    Ich werde versuchen die Woche Urlaub für mich zu nutzen, wenngleich ich mich auch ein wenig zwingen muß. (Das habe ich schon ewig nicht mehr gemacht)
    Morgen will ich mal Fahrrad fahren und werde dann mal alle Bankunterlagen sichten und rechnen. (D.h. mein Mann hat morgen Spätschicht, ich werde ihm versuchen vollständig aus dem Wege zu gehen) Vielleicht schaffe ich es ja. Ich habe auf dieser Forumsseite von einem Tagebuch gelesen, das man führen sollte. Ich werde es mal versuchen, damit ich nicht Gefahr laufe, mir wieder alles schön zu reden.
    Gestern habe ich mir noch die Bausteine eines Co-Alkoholikers durchgelesen und mich selbst dort wieder entdeckt. ICh hoffe, dass ich aus dieser Situation noch mal rauskomme. Auch hoffe ich natürlich noch immer, dass mein Mann es schaffen wird; doch selbst seine Schwester zweifelt sehr. ("C. du hattest ihn mal rausgeworfen, danach war das mit dem Führerschein, zu Weihnachten hast du ihm ein Motorrad geschenkt und jedesmal hat er versrpochen sich behandeln zu lassen und nicht gehalten. Du must die Drohung aufrechthalten und umsetzen...")
    Ich werde nun ersteinmal weiterlesen und versuche mich weiter zu beruhigen und vor allem heute früh nach Bett zu gehen, da ich die letzten Tage nicht geschlafen habe.
    Ich bin Euch allen so dankbar, dass ich mich ein wenig austauschen kann und Euren Rat bekomme. Alleine schaffe ich das nicht.
    Danke

  • hallo kiramietz

    du kannst sehr sehr stolz auf DICH sein...

    HILFE ANZUNEHMEN IST EIN ZEICHEN VON GESUNDHEIT!

    ich wünsche DIR eine erholsame nacht

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo ihr Lieben,
    ich bin bereits gestern Abend zu einer gemischten Selbsthilfegruppe gegangen, weil ich die ganze Anspannung einfach nicht mehr aushalte. Ich hatte große Angst, dass die anderen mich auslachen würden und habe die ganze Zeit geheult wie ein Schloßhund. Auch fühle ich mich noch immer wie ein Judas, welcher seine Beziehung verrät.
    Doch keiner hat mich ausgelacht und man hat mir halt gegeben. Das ist eine absolut neue Erfahrung. Geschlafen habe ich allerdings sehr unruhig, da ich allesw erst verarbeiten muß.
    Mein Mann ist gerade von seinem Arzttermin gekommen und ich fühle mich schlecht. Es wurde, wie gesagt das große Programm durchgeführt (Blut/Urin/EKG/Ultraschall) . Er sagte mir, er habe nichts an der Leber, alles sei gut, im Normbereich. Die einzigen Ergebnisse die fehlen sind die Blutergebnisse.
    Ich bilde mir seinen Alkoholkonsum, den Führerscheinentzug, das Schwitzen bei Abstinenz, Blutungen, Verstimmungen etc. doch nicht ein! Er sagt das aber indirekt. Heute Nachmittag gehe ich zum Anwalt um mich über alles mal beraten zu lassen, damit ich mir meine Möglichkeiten überdenken kann.
    Viele liebe Grüße

  • Nachtrag,
    wollte gestern mal mit dem Fahrrad etwas unternehmen, hatte es dann aber doch nicht getan, sondern wieder! nach Verstecken in der Wohnung gesucht.
    Dabei fand ich dann einen Pfandschein (sein Konto ist ja gesperrt). Es ist so makaber. Ich trage keine Ringe, da ich mir bei einem Unfall mal den Ringfinger inkl. Ring gequetscht hatte.
    ICh las mir den Pfandschein durch und war fertig. er hat meine Ringe (Ehering) versetzt. Daraufhin bin ich dann zur Selbsthilfegruppe gegangen (s. vorherige Nachricht).
    Ich fühle mich, auch wenn ich die Ringe nicht trage, als wenn er mich selbst ins Pfandhaus gegeben hat.
    Jetzt noch das "die Leber ist o.K., ich weiß nicht was du Dir einbildest, willst mich wohl fertigmachen"
    Ich bin heute richtig depri.
    Liebe Grüße

  • Hallo Kiramietz,

    so, Du bist also die Verräterin, für wen eigentlich? Es geht hier um Dich, wie ist das denn zu verstehen?

    Meine Frau hat mir damals Tests, Auswertungen und allerlei Material vorgelegt, erklärt und und und wir waren zur öffentlichen Hilfe, auch im Internet, da gibt es tolle Berichte die mir klar machten, dass es bei ihr doch nicht so schlimm ist. Ich hatte sogar verstanden dass sie zwar Spiegeltrinkerin sei, einen bestimmten Pegelstand braucht damit der Körper vernünftig arbeitet und dass ich mir ja aussuchen könnte, ob sie gesunden Wein trinkt oder Tabletten nimmt, aber abhängig oder alkoholkrank war sie damit mehr. Ich hatte das gut verstanden und war zufrieden, eine ganze Zeit, bis auf gelegentliche Unpässlichkeiten. Zwei Jahre später bekam sie einen Infarkt. Der Rest steht hier.

    Heulen tut gut, mir hat es immer gut getan raus zu lassen was raus wollte.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Lieber Kaltblut,

    Danke für Deine Worte,
    er schafft es halt immer wieder, dass ich alles in Frage stelle. Gestern, besonders nach der SHG, war ich zwar durcheinander aber auch erleichtert, weil ich mal alles rauslassen konnte.
    Jetzt, nach seinen Kommentaren (die SHG hat mir gesagt, dass er sich wehren wird und mir für alles die Schuld gibt) ist es, als wenn ich wieder bei Null angekommen bin.
    Ich hoffe, dass die Ärzte sein Versteckspiel erkennen. Für mich hoffe ich, das ich bald Abstand gewinnen kann und mir nicht immer den "schwarzen Peter" zuschieben lasse. Denn so möchte ich einfach nicht mehr. So kann ich einfach nicht mehr. Das ist zuviel für mich. Doch der Weg ist so schwer. Er redet nicht von seiner Frau, nennt mich noch nichteinmal beim Vornamen; ich bin halt die da und das tut verdammt weh.
    Viele Grüße

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