Was kann ich tun? Habe ich Möglichkeiten?

  • Hallo liebe Doro, Lieber Kaltblut und liebes Julchen,

    ich denke auch, das es sich um einen halbherzigen Versuch meines Mannes handelt und ich werde wohl verdammt viel Kraft brauchen um mich zu lösen. Ich erwische mich gerade dabei, das ich mich wieder um ihn, statt um mich zu kümmern. (Bin wieder einmal auf das alte Gleis gesprungen)

    Lieber Kaltblut,
    ich versuche mal, Deine Frage zu beantworten: Was empfinde ich , wenn er mich so in seinem Besitz hat: Unterlegenheit, Unsicherheit und zur Zeit ein schlechtes Gewissen, obwohl mir alle sagen, das bräuchte ich nicht zu haben. Er hat durch nebensächliche Kommentare geschafft, mir ein schlechtes Gefühl zu geben. ( Du hast natürlich recht, ich schreibe wieder er, er , er usw. und vergesse gerade mich)
    Jedoch wächst von Tag zu Tag mein Mißtrauen und ich hinterfrage mittlerweile jede Äußerung meines Mannes.
    Ich möchte jedoch an meinem Vorsatz Frist und alle Konsequenzen (Loslassen) festhalten, da ich glaube, das sich sonst gar nichts ändert.
    PS. Wenigstens eine Sache habe ich heute für mich getan: Seit etwa 5 Jahren, bin ich heute zum ersten mal mit meiner Nachbarin Eis essen gegangen und ich habe mich in der Zeit (1 1/2 Std.) zumindes gedanklich lösen können. War richtig gemütlich.
    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

  • Zitat von Kiramietz

    Wenigstens eine Sache habe ich heute für mich getan: Seit etwa 5 Jahren, bin ich heute zum ersten mal mit meiner Nachbarin Eis essen gegangen und ich habe mich in der Zeit (1 1/2 Std.) zumindes gedanklich lösen können. War richtig gemütlich.

    Hi Kiramietz,

    dann weiß Du ja wie es geht, klasse.
    1-2x am Tag wäre so eine gemütliche Einlage doch ein tolle Sache.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo meine Lieben,

    heute habe ich mir allen Mut genommen, und mit meiner Mama gesprochen, die ich genauso, wie den Rest der Familie belogen habe.
    Ich glaube, sie wusste schon in dem Moment, wo ich auftauchte, das etwas mit mir los sei.
    Ich fragte sie, ob sie sich erinnern könnte, was sie mir damals sagte, als sie meinen Mann zur Krankengymnastik (nach "ominösen Beinbruch") gefahren hatte. Sie antwortete prompt, ja C. , er hat getrunken.
    Ich fing direkt an zu weinen und erzählte ihr, das alles außer kontrolle geraten sei und ich sie belogen habe, das mit dem Führerscheinverlust, einfach alles.
    Ich hatte höllische Angst und empfand tiefe Scham wegen meiner Lügen. Doch Mama umarmte mich nur und tröstete. ICh erzälte ihr von den finanziellen Sorgen, der SHG und und und.
    Trotz das ich jetzt nur weine muß ich sagen, das es wirklich gut getan hat, dieses Lügen aufgelöst zu haben. Sie meinte ich solle auf jeden Fall !!!! weiter in die SHG gehen, reden, reden, reden und nichts mehr runterschlucken.
    Mann war das ein schwerer Gang für mich. Ich sitze jetzt weinend am PC, obwohl ich eigentlich auch erleichtert bin. Was für ein Gefühlschaos doch in mir steckt..

    Dir lieber Kaltblut,
    woher nimmst Du nur Deine Kraft? Du hast mich jetzt schon mehrfach zurück auf den "Teppich" geholt und mir die Richtung gezeigt.
    Vielen vielen Dank und liebe Grüße
    Kiramietz

    Einen guten Abend noch

  • Hallo Kiramietz

    Du machst das toll, gehst deinen Weg.
    Du wirst sehen, wie viele Leute für dich da sind, wenn du dich erst mal öffnest. Ich hab auch jahrelang gelogen, obwohl die meisten eh Bescheid wussten.

    Mach weiter so!

    julchen

  • Hallo Julchen,
    in der Tat, meine Mama wußte Bescheid. Und ich dachte, ich sei eine gute Lügnerin.
    Sie sagte mir, sie wusste nicht an mir heranzukommen, da ich ja vorher alles bestritt beziehungsweise sein Handeln beschönigte. Sie wird mir helfen. Das ist so lieb.
    Doch ob ich meinen Weg schon gefunden habe, weiß ich noch nicht.
    Viele liebe Grüße

  • Hallo kiramietz

    vielleicht solltest du dir mal überlegen, was du von Deiner Zukunft erwartest, wie du dein weiteres Leben für dich willst.

    Mich fragte damals eine Therapeutin, was ich will. Ich hatte viele Wünsche für meinen Mann, für unsere Familie. Für mich wusste ich nichts, ich hatte keine Wünsche mehr, ich war nur für meinen Mann da. Das hat mich geschockt, hab damals lang drüber nachgedacht.

    Viel Spass beim Überlegen.

    julchen

  • Hallo Kiramietz!

    Als ich anfang diesen Jahres zur Kur war (hauptsächlich wegen Rückenproblemen), war ich immer nur am Weinen. Kaum ein Gespräch, eine Geschichte, ein Lied - mir flossen die Tränen.
    Das hat so gutgetan. Nur weil ich "offen" reden konnte. Zu allen.
    Ich habe da alles einfach "rausgeschwemmt".
    Nach den drei Wochen war ich nicht nur seelisch, auch "körperlich" erleichtert.
    Kein Wunder, bei dem Wasserverlust. :wink:

    Dir wünsch ich weiterhin so viel Erleichterungen! Die sind jetzt fällig!!!
    Alles Gute, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von Kiramietz

    ..weiter in die SHG gehen, reden, reden, reden und nichts mehr runterschlucken.
    ..woher nimmst Du nur Deine Kraft?

    Hallo Kiramietz,

    mir hat das "Freischreiben", rauslassen, ablegen hier im Forum geholfen, meine Gefühle und Gedanken durchzulesen und zu verstehen, mich zu verstehen und so wurden meine gedanken an meine Frau, die präsentere in mir war ich in mir, mit der Zeit weniger.

    An der Beteiligung der Kerle in der Abteilung der Coabhängigen kannst Du ableiten, dass es scheinbar für Kerle nicht normal ist Gefühle und Zustände raus zu lassen, erst recht nicht drüber zu schreiben. Ist schade, aber Kerle zerquetschen sich zwischen ihren Gefühlen lieber.

    Ich habe hier gerne gesessen und das rausspülen lassen, was sich 47,48 Jahre an Schmodder angespült hatte. Es hat mir gut getan.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Lieber Kaltblut,

    ja, wie recht Du hast. Das Reden und Schreiben erleichtert wirklich.
    In mir passiert gerade etwas, was ich noch nicht wirklich deuten kann, irgendwie möchte ich gerade innen aufräumen, sortieren, planen etc.
    Ein Konzept ist zwar noch nicht da, aber ich denke, dafür ist alles auch noch viel zu frisch.
    Ich freue mich derzeit (Verrückt oder?) auf die nächste SHG am Dienstag und sogar auf das Gespräch bei der Bank am Mittwoch (obwohl dies bestimmt kein Spaziergang wird). Irgendwie schreit es in mir nach Umstrukturierung, egal in welcher Form.

    Ha, mein Mann kam jetzt in diesem Schrieb gar nicht vor.

    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

  • Hallo liebe Doro,

    ich hoffe das dies nicht der Hochmut vor dem Fall ist.
    Seitdem ich gestern mit meiner Mutter gesprochen habe, bin ich so erleichtert.
    Ich fühle mich derzeit richtig komisch, wie damals, als ich noch Leistungssport machen konnte.
    Wie kurz vorm Start, quasi mit den Hufen scharrend. Ich weiß zwar nicht wohin ich rennen soll, stehe aber schon mal am Start. (Ich weiß mein Gefühl gerade nicht anders auszudrücken)
    Heute habe ich ein kleines Zwischenhoch. Morgen gehe ich wieder arbeiten, bei meinen Kollegen habe ich mich geoutet, auch die unterstützen mich, das müsste eigentlich auch ein ordentlicher Tag werden.
    Ich wünsche Dir einen guten Abend und liebe Grüße

  • Hallo ihr Lieben,

    so, ich war bei der Bank und habe die finanzielle Situation in angriff genommen. Schön war das nicht, zu erzählen, was gerade bei mir los ist. Das war schon hart.
    Es wurden beide Möglichkeiten durchgesprochen.
    A) er wird noch wach (z.Zt. eher unwahrscheinlich)
    B) wie kann ich das alleine finanzieren.
    Beides ist denkbar, wobei ich auch dem Bankberater von meinem persönlichen Ultimatum erzählt habe.
    Ich denke, so oder so, ich kann das behindertengerechte Haus irgendwie retten, wenngleich es nicht einfach werden wird. Egal, der nächste Schub hin zum Rollstuhl kündigt sich erbarmungslos an, so dass an aufgeben nicht zu denken ist.
    Ich war gestern wieder in der SHG und es hat wirklich gut getan. Er protestiert zwar, dass ich dahin gehe, aber soll er doch. Meine Krankheit gepaart mit seiner Sucht, Haushalt, Garten und meine Arbeit, sind einfach eine Nummer zu groß für mich. Ich bin froh, dass ich mich mit gleichgesinnten unterhalten kann und nicht mehr so depressiv bin.

    Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend.

  • Hallo Kiramietz!

    Lass es dir auf keinen Fall ausreden, dir Hilfe zu suchen! Und anzunehmen.
    Du brauchst es. Und wie man liest, fühlst du dich auch schon ein wenig besser. Mach nur weiter so.!
    Alles Gute auf deinem neuen Weg! und liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo liebe Gotti,

    ein wenig Angst habe ich schon. Es sind nur noch wenige Wochen und er rührt sich nicht wirklich.
    Für den Fall X muß ich mich noch sehr stärken, denn das wird bestimmt kein Zuckerlecken. Die Gefühle, auch wenn sie derzeit auf minimaler Flamme lodern, sind noch da.
    Der Streß könnte auch einen weiteren Schub bei mir auslösen. (Doch der Streß jetzt natürlich auch).
    Ich werde noch sehr viele Gespräche führen müssen um alles (Loslassen) aushalten zu können, aber ich bin auch der Meinung, das ich, so wie jetzt nicht weiterleben kann und will.
    Wir müssen etwas ändern und wenn er nicht mitmacht, müß ich alleine etwas ändern.
    (Bitte erinnere mich daran, für den Fall, dass ich wieder einen Schritt zurück mache)
    Viele liebe Grüße

  • Hallo Kiramietz,

    als ich mitten in der Trennung war, haben mich am Anfang die Sorgen darum, wie es wohl weitergeht, erst einmal total runtergezogen.
    Unter anderem die finanzielle Seite.
    Und da hat mir eine Freundin gesagt, ich soll einfach drauf vertrauen, dass sich diese Dinge irgendwie regeln lassen.
    Das hat mir geholfen und hilft mir immer noch: Einfach tun, was ich JETZT tun kann, und darüber hinaus: vertrauen.

    Ich weiß auch noch nicht, was alles noch kommen wird an Problemen. Könnte dir da jetzt ne Liste aufzählen, wo noch überall Komplikationen auftreten könnten. Und die Monate nach der Trennung waren auch kein Spaziergang. Es gab Höhen und Tiefen. Aber es war nie so furchtbar, dass ich es nicht geschafft hätte.
    Ich hab versucht und versuche immer noch, all das, was ich noch nicht wissen kann, mir nicht zu Herzen zu nehmen. Im "Heute" leben, indem ich mich nicht verrückt mache.
    Das, was ich jetzt tun kann, tue ich, aber darüber hinaus muss ich auch da: loslassen! Und es geht, ich bin seltsam gelassen.

    Ich will dir sagen: Lass die Zukunft Zukunft sein. Du bist dabei, dich zu wappnen, hast schon zwei ganz ganz wichtige Klärungen gehabt (Anwalt und Bank). Nun mach dich nicht verrückt mit dem, was kommen könnte. Es wird schon, du wirst im Ernstfall die Kraft finden, die du brauchst, wenn du dein Hilfs-Netzwerk lebendig hältst.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Zitat von Doro

    ich soll einfach drauf vertrauen, dass sich diese Dinge irgendwie regeln lassen.
    Das hat mir geholfen und hilft mir immer noch: Einfach tun, was ich JETZT tun kann, und darüber hinaus: vertrauen.

    Ich hab versucht und versuche immer noch, all das, was ich noch nicht wissen kann, mir nicht zu Herzen zu nehmen. Im "Heute" leben, indem ich mich nicht verrückt mache.
    Das, was ich jetzt tun kann, tue ich, aber darüber hinaus muss ich auch da: loslassen! Und es geht, ich bin seltsam gelassen.

    Hallo ihr Lieben,

    ich klink mich hier mal kurz ein.
    Zu dem Thema gibt es ein Buch das mir sehr geholfen hat mein Gelassenheit zu finden, in der Gegenwart zu ruhen und wenn man so will dem Universum zu vertrauen :wink: .

    Der Titel:
    JETZT! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle

    Liebe Gruesse!

  • Hallo ihr Lieben
    Hallo Doro, Gotti, Die Reisende und Paddy

    ich Danke Euch für Eure aufmunternden Worte und den Buchtip (werde ich mir in den nächsten Tagen holen).

    Viel ist in den letzten Tagen nicht passiert.

    Er versucht zu demonstrieren, dass er auch ohne Therapie den Alk weglassen kann. SHG und Therapie will er nach wie vor nicht. Ich putze noch immer um ihn herum, (er sitzt nur, raucht, sieht TV etc) und ich spiele Hotel Mama.

    Ich warte mal ab, ob sich noch was tut, das Ultimatum endet in 6 Wochen. Doch eigentlich glaube ich schon nicht mehr an ein Wunder.
    Selbst wenn ein Wunder käme, wüsste ich derzeit nicht, ob ich eine Fortsetzung wollte. Ich glaube die Kluft zwischen uns wächst von Tag zu Tag.

    Ich wünsche Euch allen ein gutes Wochenende
    Liebe Grüße

  • Hallo Ihr Lieben,

    gestern kam mein Mann mit einer Überraschung aus dem Gebüsch. Er hat sich für morgen einen Termin bei der Suchtberatung gemacht. Er sagt, er wolle etwas ändern.
    Jetzt steht meine Gefühlswelt Kopf. Damit habe ich nicht gerechnet. Meint er es ernst?
    Es wäre das erste Mal, das er zur Suchtberatung ginge. Hat er vielleicht meine veränderte Einstellung bemerkt und will wirklich etwas ändern?
    Wie soll ich mich verhalten?
    Hätte jemand einen Tipp für mich?
    Die SHG, die ich immer besuche, findet erst wieder am Diensttag statt. Die meinte vorige Woche zu mir, das er evtl. doch noch nachzieht.
    Hat irgendjemand Erfahrungswerte für mich?
    ICh würde mich natürlich sehr freuen, wenn er nun wach wird. Gleichzeitig habe ich aber auch die Sorge, dass ich mich zu früh freuen könnte und er dieses nur wegen der Fristsetzung macht.
    Bitte meldet Euch doch mal
    Herzliche Grüße
    Kiramietz

  • Hallo Kiramietz,

    also, mein Mann hat immer mal wieder ne Überraschung auf Lager - positiv wie negativ.
    Wir sind ja getrennt, von daher ist die Situation nicht vergleichbar.

    Aber meine spontane Einschätzung wäre:
    Hoffnung keimt schnell, das lässt sich auch nicht so leicht rausrupfen.
    Trotzdem: Keep cool, lass ihn machen, freu dich drüber, aber rechne erstmal mit nichts.
    Suchtberatung ist gut, aber ist ja auch nur ein Schritt, dem viele viele weitere folgen müssen.

    Besteht jetzt Handlungsbedarf?
    Wenn nicht: Abwarten, was passiert.

    Liebe Grüße
    Doro

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