Würde mich über Hilfe freuen

  • Ich schreibe im Alkoholforum, bin trocken seit April 08. Doch ich komme in meinem Leben an einen Punkt wo ich etwas spüre, wo ich nicht weiter komme.

    Ich war ein Kind was immer auf dem Wohle des anderen bedacht war. Wenn alle glücklich waren, war ich es auch. Ich weiß nicht ob ich sagen kann, meine Mutter war damals Alk, aber woher habe ich dieses Verhalten, wenn nicht anerzogen. Mein Exmann war Alk, mein Exfreund auch. Ich habe den Text von Nicole gelesen, und es zeigt mein -Verhalten von Kind auf an, bis jetzt sogar in meiner Ehe!

    Mein Mann trinkt nichts, noch nie!

    Aber ich verhalte mich wie oben im Text, und das gefärdet meine Ehe und auch meine Trockenheit.

    Ich habe mich mein Leben lang verborgen, aber heute weiß ich auch, das ich andere manipuliert habe. Klar damit es ihnen besser geht, aber ihr wisst mit welchem Ergebnis.

    Habt ihr einen Rat für mich?

    Alles liebe Pia

  • Guten Morgen Feengesicht!

    Habe gerade noch im Alkoholikerbereich bei dir ein wenig nachgelesen, damit ich ein Bild von deiner Situation bekomme.
    Ein bisschen fühle ich mich ähnlich. Irgendwie klappt es auch in unserer Ehe nicht so ganz mit der Nähe.
    Leider habe ich auch sehr viele von deinen Verhaltensweisen gemacht.
    Doch zu MEINEM Glück habe ich mich letztes Jahr zu dieser Therapie entschieden, die MIR allein sehr viel geholfen hat. In den Gesprächen habe ich sehr viel von meinen tiefliegenden Problemen gefunden, und einige sogar schon fast behoben.
    Ich sage "fast", denn das Leben hat vieles sehr geprägt.
    Die letzten Tage überlege ich mir, ob ich mit der Therapie noch mal weitermachen sollte. Bin jetzt auch wieder an einem Punkt angekommen, wo ich Zeifel habe.

    Liebes Feengesicht, wenn dir hier nicht weitergeholfen werden kann, dann sprich mit deinem Arzt über deine Probleme. Der wird dich dann weiterleiten. Nimm alle Hilfen an, die du nur finden kannst.
    Pass gut auf dich auf, dass du nicht in ein Loch fällst, wo es schwer wird, wieder herauszufinden.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen Pia,

    schön, daß Du hier her gefunden hast. Dazu gehört auch eine Menge Mut, sich alle Seiten von sich selbst anzusehen. Du bist ja zum Glück nicht so ganz allein damit, neben der Alkoholsucht, auch mal die Co-Seite zu betrachten, denn davon hat´s ja einige hier.

    Bei Allem, was Du bei Dir entdeckst, geht es ja darum, Dich selbst und Deine Trockenheit nicht zu gefährden, weiter da hin zusehen, warum Du zu einem *Suchtmittel*greifst. Auch in der Co-Abhängigkeit griefen wir zu einem *Mittel*, um von uns abzulenken. Daher fand ich Deinen Satz:

    Zitat

    Aber ich verhalte mich wie oben im Text, und das gefärdet meine Ehe und auch meine Trockenheit.


    ..schon sehr interessant.
    In erster Linie gefährdest Du, liebe Pia, Dein Leben.
    Es ist ganz schwer, bei immer stabilerer Trockenheit diesen Aspekt, daß sich damit auch die Ehe- oder Familienstruktur verändert, als normal anzusehen. Wir haben lange Zeit nicht die Kraft gehabt, einen klaren Blick zu haben für die Dinge, die innerhalb dieser Strukturen stattfanden. Wenn wir dann endlich *nüchtern* betrachten können, was bei uns passiert, warum wir immer wieder *anders* reagieren, brechen ganzviele Baustellen auf.

    Die erste Zeit sind wir damit beschäftigt, trocken zu werden, das stoffliche Suchtmittel nicht mehr zu benutzen, aber nach einer gewissen Zeit kommen die Ursachen, die Verhaltensweisen zum Vorschein, die uns dazu brachten, etwas nicht *aushalten* zu können, etwas nicht tragen zu können. Der Alkoholiker trinkt dann, der Co-Abhängige sucht sich dann jemanden, an dem er sich einbringen kann, an den er dann vorrangig denkt, sich damit selbst immer mehr aus dem Auge verliert.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Dich mit den Verhaltensweisen Deiner Struktur auseinander zu setzen. Nimm dafür alle Hilfe in Anspruch, die Du bekommen kannst, denn dies ist kein leichter Weg.
    Du weißt ja, wo Du uns im Geschützten finden kannst :wink:

    Lieben Gruß

    Susanne

    P.S.Lies doch mal die Bausteine für die Co`s . Die Anderen kennst Du ja nun schon :wink:

  • Zitat von Gotti

    Guten Morgen Feengesicht!


    Liebe Grüße, Gotti.

    Ich danke dir liebe Gotti für deine warmherzigen Worte. Leider wirke ich sehr stak so das ich in allem alleine gelassen werde. Ob vom Arzt wie Therapeut. Ich werde nicht aufgeben, werde auf jeden Fall weiter suchen.

    Ich behandel meinem Mann wie meinen Vater. Und nach dem Gespräch von uns, muss ich bestimmte Erwartungen für ihn erfüllen, um ihn in Stimmung zu halten. Also z.B. habe ich das Essen nicht fertig, oder mein Auto, oder das Auto eines Klienten steht schief oder so das es ihn stört, schaukelt er sich rauf, und es gibt Liebesentzug, oder sonst was.

    Ich bemühe mich erst garnicht, mich zu rechtfertigen, (Gedanken an früher) hat keinen Sinn.

    Ich habe ihm heute eine SMS geschickt, das ich heute abend zu einem Infoabend bin, habe noch keine Antwort, wie ist ok, weiß bescheid oder so. Macht mich schon sauer, weil er das von mir erwartet. So muss ich auch alles stehen und liegen lassen wenn er ruft.

    Aber er hat mich heute morgen mehr als sonst gedrückt, bin schweigend ins Bett, das reicht wieder um ihm alles zu verzeihen!

    Liebe Grüße Pia

  • Zitat von Susanne

    Guten Morgen Pia,

    schön, daß Du hier her gefunden hast.

    Hallo liebe Susanne

    Mut ist es nicht, eher es geht so nicht mehr, ich will so nicht mehr. Und wenn ich alles verlieren würde, ich möchte diese Gefangenschaft nicht ehr. MEin Körper tut nur noch weh, und kein Arzt findet was. Sprüche wie Organisch ist nix, schmieren sie ne Salbe drauf, oder stellen sie sich nicht so an. Meine Blutwerte alle super, deshalb werde ich nicht für "voll" genommen.

    Ich weiß nicht warum ich mich nicht anschaue, warum ich mich ablenke, ist es die Angst vor dem Ergebnis, denke ich immer noch ich sei schlimm, schuld, störend.

    Schwierig schwierig.

    Danke Susanne 8)

    lg Pia

  • Hallo Pia,

    in erster Linie frage ich Dich jetzt mal ganz aufrichtig:

    Nimmst Du Dich denn ernst? Deine Symptome, die niemand wahrnehmen möchte? Denn dies allein zählt erstmal, um die Kraft aufzubringen, zu sich selbst schauen zu können. Dies geht auch nicht so von heut auf morgen.

    Beginne doch erstmal damit, Dich und Deine Körperlichkeiten zu spüren, Zu spüren, was Dir Dein Körper über Dich sagen möchte. Immer Schritt für Schritt.
    Pia, auch ich kenne dies. Jahrelang Odyssee von Arzt zu Arzt, selbst heute gibt es so viele, die nur mit dem Kopf schütteln, aber ist da, weil ich mich nicht wahrgenommen habe.

    Schuld für was? Magst Du erzählen?

    Lieben Gruß

    Susanne

  • Hallo Pia,

    du hast geschrieben, daß du nicht genau sagen kannst, ob deine Mutter Alkoholikerin ist/war.

    Was du von deinen Symptomen und Verhaltensweisen, auch über deine Partnerwahl schreibst, das kenne ich sehr gut aus der EK-Perspektive...

    Wenn du magst, lies mal diesen Thread, sind nur paar Seiten. https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic16098.html Hier haben wir Erwachsenen Kinder alles mögliche zusammengetragen. Es ist ein buntes Sammelsurium von Verhaltensweisen, die wir entwickelt haben, weil wir in einer Suchtstrukturfamilie aufgewachsen sind.

    Vielleicht kannst du etwas für dich herausziehen.


    Lieber Gruß, ich drück dich mal, wenn ich darf...

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Pia,

    über den eigenen Tellerrand zu schauen kann nie verkehrt sein. Schön, dass Du den Mut aufgebracht hast.
    Das eigene Wohl immer und überall für andere hinten an zu stellen, ist kein Verhalten das Alkoholikerkinder für sich gepachtet haben. Das habe ich erst kürzlich in der eigenen Familie gesehen. Zudem hatte meine Mutter das gleiche Verhalten, etwas für andere zu tun war ihr wichtiger, als etwas für sich zu tun. Ihre Eltern haben nicht getrunken, dafür hat sie gesoffen bis der Alkohol sie umgebracht hat. Es führen viele Wege nach Rom, so auch in diesem Fall. Zumindest ist es mehr als einer.

    Ich habe immer mehr auf andere geachtet als auf mich, weil ich unsicher war. Unsicher geliebt zu werden, unsicher so in Ordnung zu sein wie ich bin. Also habe ich versucht mir auf diese Art Bestätigung für mich zu verschaffen. Die Unsicherheit bezog sich nicht nur auf mich, sondern auch auf meine Umgebung. Ich wusste nie was ich zu erwarten hatte und hatte eben nicht die innere Sicherheit Dinge auf mich zukommen lassen zu können. Ebenso wenig die Sicherheit, dass meine Eltern es schon richten würden.

    Das hat bei mir außerdem den Wunsch nach Kontrolle geweckt. Ich hoffte so Sicherheit zu erlangen. Alles für andere zu tun, hat mir nicht nur Bestätigung für mich gegeben, sondern auf gewisse Art und Weise das Gefühl von Kontrolle gegeben. Ich konnte mir bis zu einem gewissen Punkt damit auch vormachen, diese Menschen sind von mir abhängig und somit kontrollierbar. Ich meinte dann nicht unangenehm überrascht werden zu können. Die Kontrolle über etwas zu verlieren, hat mich oft genug regelrecht austicken lassen. Wenn etwas kam mit dem ich nicht gerechnet hatte, was nicht meinen Plänen entsprach oder was ich doch zu vermeiden so sorgfältig geplant hatte, habe ich über reagiert und vollkommen unangemessen. Wenn andere mir nicht „freiwillig“ gaben was ich brauchte, habe ich sie manipuliert, damit ich bekam was ich wollte. Letzten Endes hat das alles noch schlimmer gemacht, was ich aber nicht gesehen habe. Also noch mehr lieb Kind machen, noch mehr Kontrolle, noch mehr Manipulation. Ein Teufelskreis.......

    Ich war unsicher in jeder Beziehung. Der Hauptgrund bei mir war sicherlich das Alkohol belastete Umfeld in dem ich groß geworden bin. Nasse Alkoholiker sind nun mal nicht ausgeglichen, man weiß nie, was man als nächstes von ihnen zu erwarten hat. Zudem hatte ich eine Mutter, die nicht nur abhängig, sondern sich zudem ihrer selbst ebenfalls nicht sicher war. Wie soll ein unsicherer Mensch einem anderen Sicherheit vermitteln. Ganz zu schweigen davon, wenn er ausgeglichen ist wie ein Jojo.

    Hätte ich mich wirklich soviel anders entwickelt, wenn sie nicht getrunken hätte? Ich weiß es nicht. Manchmal denke ich ja, manchmal nein. Was mich weiter gebracht hat, war zu sehen warum ich tue was ich tue, nämlich weil ich kaum Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein hatte. Der Grund warum ich es nicht hatte, weil meine Mutter es mir aufgrund ihrer eigenen Person nicht vermitteln konnte, hat mir weniger geholfen. Denn das warum sie es nicht konnte, kann ich im Grunde nur vermuten. Der Alkohol hatte sicherlich seinen Anteil daran, aber er war es nicht allein. Manches kann ich mir erklären, aber wirklich wissen werde ich es nie. Das wusste nur sie, wenn überhaupt. Auch bei ihr hat es „Gründe“ gegeben warum sie in den Alkohol geflüchtet ist und seelische Stabilität gehörte da wohl weniger zu.

    Zitat

    aber heute weiß ich auch, das ich andere manipuliert habe. Klar damit es ihnen besser geht,

    Wirklich damit es ihnen besser geht? So ganz ohne Nutzen für Dich? Ich kann es mir, aufgrund meiner eigenen Erfahrungen nicht wirklich vorstellen.

    Zitat

    Leider wirke ich sehr stak so das ich in allem alleine gelassen werde.

    Vermeintliche Schwäche zu zeigen, kann auch eine Stärke sein. Ich hatte z. B. lange Probleme vor anderen zu weinen. Ich weine bei jeder emotional aufwühlenden Gelegenheit, ob Wut, Traurigkeit, Freude, egal wenn es zu viel wird, laufe ich einfach über. Ich war davon unangenehm berührt, weil ich dachte andere seien es. Es hat mich belastet, weil ich dachte andere belastet es. Ich sah es als Zeichen von Schwäche, weil ich dachte andere würden es so sehen. Ich wollte mir wegen anderen keine Blöße geben. Immer andere, nie ich..... Inzwischen weine ich, wie ich lustig bin, so sehen andere zum eine wie es mir wirklich geht und ich werde, was viel wichtiger ist, den Druck los egal ob positiv oder negativ. Ich denke jetzt an mich, nicht an andere und das ist eine Stärke, wenn es nach außen auch vielleicht manchmal schwach wirken mag.

    Warum wirkst Du stark, wenn Du Dich nicht so fühlst? Für Dich, für andere, für wen?

    Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben, behandele Dich auch so.

    Gruß
    Skye

  • Zitat von Susanne

    Hallo Pia,

    in erster Linie frage ich Dich jetzt mal ganz aufrichtig:

    Nimmst Du Dich denn ernst? Deine Symptome, die niemand wahrnehmen möchte? Denn dies allein zählt erstmal, um die Kraft aufzubringen, zu sich selbst schauen zu können. Dies geht auch nicht so von heut auf morgen.

    Hallo Liebe Susanne

    Eine sehr gute Frage. Ich beantworte sie erst einmal mit nein. Ich nehme mich zwar ernst aber nicht sofort. Symptome ignoriere ich erstmals weil ich nicht weiß was sie mir sagen möchten, weil ich auch nicht hinhöre hinschaue.

    Mein Körper ist dann krank nur ich lege mich nicht hin um gesund zuwerden. Ich gehe zum Arzt um möglichst eine Tablette zu bekommen, und gut ist. Das schönste, ich hasse Medikamente, und möchte sie nicht, vertrage sie auch nicht. Diese Gegensätze habe ich so oft in mir.

    Bei mir selbst in die Tiefe gehen, alleine schon beim Yoga. Ich liebe es, genieße es im Kurs, zu Hause husch husch, total im Kopf. Ich möchte es tun, doch mein Kopf ist schon bei der nächsten Aktion.

    Ich brauche bei mir selbst wahnsinnst Konzentration, und auch Menschen die mich zurückpfeifen, bis ich dann wirklich schaue.

    Zitat

    Beginne doch erstmal damit, Dich und Deine Körperlichkeiten zu spüren, Zu spüren, was Dir Dein Körper über Dich sagen möchte. Immer Schritt für Schritt.

    Weißt du das genau das einen Teil meines Berufs ist, Menschen zu sagen was ihr Körper ihre Krankheit ihnen sagen möchte. Ich bin ein As darin bei anderen, doch bei mir Blind. Aber ich habe gestern bei mir bereits gegonnen, habe mir Hilfe von einer Person wie ich es bin genommen.

    Zitat

    Pia, auch ich kenne dies. Jahrelang Odyssee von Arzt zu Arzt, selbst heute gibt es so viele, die nur mit dem Kopf schütteln, aber ist da, weil ich mich nicht wahrgenommen habe.

    Schuld für was? Magst Du erzählen?

    Lieben Gruß

    Susanne

    Gott lob konnte ich mich bis jetzt gesund bleiben!!! Ich scheine so ein Tief zubrauchen, um dann erst was für mich zu tun.

    Schuld geboren zusein, Schuld das irgendetwas ist zwischen meinen Eltern, Was kann ich nicht sagen.

    Meine Eltern haben 10 Jahre mit meinem Bruder gestritten. Er meidete mich in dieser Zeit auch und meine Schwester. Jetzt sind alle gut Freund mit ihm, werden von ihm eingeladen, er verdient gut, beschenkt, nur ich werden mit dem Hintern nicht angeschaut. So war es immer, die Familie zusammen und ich mit einer Strafe im Zimmer.

    Und mein Mann versteht nicht das es mich belastet! Eigendlich belastet es mich nicht, es ist nur nicht richtig in meiner Ansicht. Verstehst du was ich meine.

    Oft ist es so in mir, ein Teil hat eine Vorstellung, und der anderen Teil möchte aber mich leben, hat eine andere Vorstellung, wie ein alter anerzogener Glaube, und ein Kind was nicht folgen möchte dieser Vorstellung.


    Ich danke dir für deine Zeit, es bringt mich in meine Vergangenheit, und ich nehme mir Zeit über mich nach zudenken!

    Alles liebe Pia

  • Hallo, dein letzter Post klingt traurig und bitter.
    Du schaust sehr zurück, so nehme ich es wahr. Ja, es hat sicher alles seinen Grund. Seinen Anfang. Das ist auch bei mir manchmal der Haken. An die Ursache zukommen...nicht nur die Auswirkungen...und dann? Dann weiß man bescheid....
    Ich denke Manchmal hilft es auch, sich einfach mal so anzunehmen wie man ist. Zu sagen Ich liebe mich, auch in der größten Dummheit und dem tiefsten Loch.
    Wie kannst Ddenn ernsthaft einen Beruf ausüben den Du Dir selber nicht abnimmst? Find ich gut das Du Dir jemanden gesucht hast...

    Viele Grüße und viel Mut
    wünscht Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Pia,

    all das liest sich wie ganz tiefe Abwertung Deiner Person. Da wundert es mich gar nicht, daß Du Dich schuldig fühlst. Das geht mir in meiner Kernfamilie ganz genauso.

    Ich habe kürzlich einen liebgemeinten Tipp erhalten, daß ich immer mehr in der Lage sein kann, mir meine Familie und ihre Strukturen genau *anzusehen*. Natürlich tut dies weh, sich bewusst zu werden, was bei unseren Familien ablief, aber bist Du deshalb ein schlechter, nicht liebenswerter Mensch? Nein, liebe Pia, wir sind liebenswert, weil es uns einfach gibt.

    Oft ist es ja so, daß wir uns *altes, gewohntes Muster* suchen, indem wir das, was wir aus der Kindheit mitnehmen, uns in der Partnerwahl wiederholen. Ich habe mir mehrere Partner gesucht, die mich genauso abwerten, wie es in meiner Familie passierte. Aber...

    Das war! Heute können wir frei entscheiden, ob wir uns weiterhin selbst abwerten und abwerten lassen.
    Mit jedem Tag, an dem wir hinsehen, tut es zwar sehr weh, müssen wir auch ganz doll auf uns aufpassen, nicht die Trockenheit zu gefährden, aber Pia, mit jedem Tag, an dem wir verstehen, welche Strukturen in uns liegen, gelegt wurden, können wir uns immer mehr in den Mittelpunkt stellen. Es liegt doch an uns selbst, ob wir die Abwertung von Außen übernehmen und uns selbst abwerten oder aber uns ganz doll liebhaben, weil wir einfach sind. Klingt banal einfach, oder? Das ist es aber nicht. Aber allein, daß Du wieder hier bist, freut mich ganz besonders, weil Du damit Dir wieder näher kommst.

    Es lohnt sich!

    Lieben Gruß

    Susanne

  • Hallo liebe Linde

    Habe den Thread gelesen und ja das bin ich!

    Zitat

    Ich habe in einem Skript über Kinder von Alkoholkranken gelesen in dem die "Rollen" folgende Namen erhielten:
    "Familienheld" als Verantwortungsbewußte/r


    Ist mein Bruder!

    Zitat

    "Schwarzes Schaf / Sündenbock"

    "Maskottchen / Clown" als das Kind, das versucht, die Stimmung oben zu halten.

    Bin ich!

    Zitat

    "Träumer" als das stille, fügsame Kind und

    Meine Schwester!

    Ich erzählte letztes Jahr Silvester meinen Eltern was los ist. Ich sollte mich nicht anstellen, meine Mutter stellte mir Alk hin. Sie sagte SIE hätte keine Probleme mit Alk.
    :roll: An diesem Abend soffen sie beide 4 Flaschen Wein und Sekt, sogar mein Vater trank, er hat wohl aus Liebe die Rolle des Saufkumpanen die ich immer hatte übernommen.

    Mein Bruder ist Alk denn er kann nicht ohne, auch wenn er es noch nicht sieht.

    Ja sehr verdächtig :roll: EKA :idea: Ja bin ich!

    Ich ziehe für mich heraus, das ich das was ich vermittle nicht bin, teilweise habe ich mich hinausentwickelt, doch vieles haftet noch.

    Glücklich vieles zu verändern, oder alleine der Gedanken, verändern können!

    So könnte ich bereits schreiben, schüchtern war ich mal. Unsensiben war ich mal.

    Ich danke auch dir liebe Linde für deine Gedanken.

    Alles liebe Pia

  • Zitat von Karotte

    Hallo, dein letzter Post klingt traurig und bitter.
    Du schaust sehr zurück, so nehme ich es wahr. Ja, es hat sicher alles seinen Grund. Seinen Anfang. Das ist auch bei mir manchmal der Haken. An die Ursache zukommen...nicht nur die Auswirkungen...und dann? Dann weiß man bescheid....
    Ich denke Manchmal hilft es auch, sich einfach mal so anzunehmen wie man ist. Zu sagen Ich liebe mich, auch in der größten Dummheit und dem tiefsten Loch.
    Wie kannst Ddenn ernsthaft einen Beruf ausüben den Du Dir selber nicht abnimmst? Find ich gut das Du Dir jemanden gesucht hast...

    Viele Grüße und viel Mut
    wünscht Karotte

    Hallo Karotte

    Verbittern nein bin ich heute aber garnicht, nachdenklich. Ja ich schaue zurück, möchte verstehen warum es so ist.

    Ich hasse mich nicht mehr, ich beginne mich anzunehmen, weil ich das was ich hasste verändert habe. So hasse ich meine Mutter, so liebe ch sie auch. So verstoße ich meine Familie, so suche ich sie auch!


    Zitat

    Wie kannst Ddenn ernsthaft einen Beruf ausüben den Du Dir selber nicht abnimmst?

    Ich sehe hinter meinem Beruf zu 100% bin nur bei mir betriebsblind. Habe schon viel in mich geschaut und erkannt, aber es scheint etwas aufzubrechen was ich verheilt dachte.

    Liebe Grüße Pia

  • Ja Susanne da hast du recht. Diese Abwertung ist da, und wenn einer mich abwertet, werte ich mich auf. Ich prallte was das Zeug hielt, ich tat es wie meine Familie. Heute bemühe ich mich hinzuhören, und jedes Wort ist oft ein Schlag, den ich erst verkraften muss. Kritik anzunehmen der nicht als Verletzung geschleudert wurde, sondern einfach nur als Begebenheit einer Sache, ist für mich fast unannehmbar. So suchte ich oft Rat in der Vergangenheit, und schlug den der mir Rat erteilte.

    Jetzt halte ich erst einmal Ruhe und nehme an, wenn er in einem normalen Ton kommt kan ich das.

    Am Sonntag habe ich meinem Mann ein für alle man gesagt, das er mich wie eine gleichwertige Person zurespektieren hat, und nicht wie Dreck, denn das kann er gut!

    Sitze ich in meiner Familie fühlte ich mich als Versager. Heute nicht mehr. Aber der Posten den ich habe ist auch nicht gut, denn sie tun mir alle leid.

    Gestern abend war ich noch spät unterwegs, ich genoß die Lichter der Häuse, genoß das ich an den Tankstellen vorbei konnte, ohne Suchtdruck. Mir geht es einfach nur gut.

    Habe jetzt nicht die Zeit weiter zuschreiben, werde es heute Mittag tun!

    Danke euch allen!

    lg Pia

  • Guten Morgen Pia,

    fühl dich einfach mal ganz herzlich gedrückt.

    Das hier " :idea: ", genau das hatte ich auch. Es ist sooo wichtig zu wissen, das dieses ominöse "irgendwas ist doch da..." einen Namen hat.

    Es heißt EK und ich konnte mich auf den Weg machen.

    Wir KÖNNEN verändern! Das fühlt sich für mich unglaublich gut und entlastend an, mich verändern zu können. Ich habe nämlich die Wahl. Ich bin der alten kindlichen Situation nicht mehr ohnmächtig ausgeliefert!

    Es heißt ja auch Erwachsenes Kind, es ist also an uns, wie wir - zwar vielleicht bissel später als andere :wink: - unser Erwachsensein leben möchten. Hihi, und es macht zunehmend große Freude, mein Leben zu leben.


    Bei mir ist es auch die Mutter die trinkt. Seit ca. 40 Jahren trinkt sie "heimlich". Letztes Jahr sprach ich sie an, da hieß es mit abgewandtem Gesicht: "Ich habe alles im Griff!" (Es waren eher 5 Ausrufezeichen, so wie sie den Satz betonte... Ich sagte zu ihr: "Ich glaube eher, daß der Alkohol DICH im Griff hat." Dann schwieg sie und dann kam "Linde, du riechst verkehrt, da ist nix, ich habe nix getrunken!" Ich rieche also verkehrt... :roll:

    Es ist ihrs. Ich habe ihre Lebensentscheidung pro Alkohol akzeptiert. Aber ich schau ihr auch nicht beim Trinken zu. Habe den Kontakt einschlafen lassen. Abstand ist mir wichtig.

    Ich lebe meins. Darum geht's. Übrigens habe ich bezeichnenderweise einen Weißkittelberuf gelernt... im Nachhinein denke ich, daß ich so im Außen üben konnte, was im Innen noch nicht klappt: mich kümmern um MICH.


    Dir einen schönen Tag, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • :roll: liebe Skye

    Kein Wort was du hier gelassen hast stimmt nicht! Es ist mir wie auf den Leib geschnitten. Du könntest mich in und aussen beschreiben, wenn du dich beschreibst!

    Ich manipuliere nur wegen meinen Nutzen, auch wenn ich das unbewusst tue, tue ich es oft aber auch bewusst!

    Auch dir danke ich für deine Zeit, schaue heute Mittag noch einmal rein!

    Alles Liebe und dir viel Kraft. Weinen kann ich auch nicht, wurde mir ausgeprügelt, es galt als lässtige Schwäche.

    Pia :roll:

  • Morgen lieber Kwieq

    Mein Mann soll mein Mann bleiben, so wie ich ihn auch nicht als Klient haben möchte, oder therapieren möchte. Aber ein Mann kann auch verstehen wenn man ausgeschloßen wird und das es innerlich schmerzt. Er ist eher jemand, dann ist es so, und akzeptiere es gefälligst.

    Als mein Sohn und dessen Freundin zweimal eine Fehlgeburt hatte, weinte ich, er meinte, das ist so, du kannst es nicht ändern. Er verstand garnicht warum es mir schlecht ging, denn auch er und ich hatten ein Kind verloren und ich trauerte alleine.

    Ihn könnte ich hier auch finden in der Beschreibung im EK aber keiner seiner Eltern trinken.

    Alles liebe und auch dir Danke!

    lg Pia

  • Zitat von Linde66

    Guten Morgen Pia,

    fühl dich einfach mal ganz herzlich gedrückt.

    Das hier " :idea: ", genau das hatte ich auch. Es ist sooo wichtig zu wissen, das dieses ominöse "irgendwas ist doch da..." einen Namen hat.

    Hallo liebe Linde

    Ich drück dich auch gerne mal zurück.

    Genau das hatte ich geschrieben, aber wieder gelöscht. Weil ich dachte, mmh vielleicht kein guter Gedanke, aber es fühlt sich so gut an. Etwas zu haben was ich ändern kann, es nicht bis ans Lebensende zu ertragen.

    Ja es ist nun mit einem Namen versehen, so das es kein unsehbarer Feint mehr ist!

    Zitat

    Es heißt EK und ich konnte mich auf den Weg machen.

    Wir KÖNNEN verändern! Das fühlt sich für mich unglaublich gut und entlastend an, mich verändern zu können. Ich habe nämlich die Wahl. Ich bin der alten kindlichen Situation nicht mehr ohnmächtig ausgeliefert!


    Es ist kaum zuglauben, aber die Angst die wir empfinden, empfinden wir nicht neu, sondern es ist die Angst eines Kinders wehrlos ausgeliefert zusein, und gezwungen so zuleben, um zu Überleben. Es geht ums Überleben.

    :idea: ich sitze hier wirklich und nicke, ich fühle mich verstanden von Leuten die selbst so sind. Die mir sagen können, he du bist ein wertvoller Mensch, du hast nur diese Dinge angenommen um zu überleben. Ändere das wenn du magst!

    Zitat

    Es heißt ja auch Erwachsenes Kind, es ist also an uns, wie wir - zwar vielleicht bissel später als andere :wink: - unser Erwachsensein leben möchten. Hihi, und es macht zunehmend große Freude, mein Leben zu leben.

    Ja da stimme ich dir zu! Ich darf heute so leben wie ich das möchte, ohne Segen der Familie.

    Zitat

    Bei mir ist es auch die Mutter die trinkt. Seit ca. 40 Jahren trinkt sie "heimlich". Letztes Jahr sprach ich sie an, da hieß es mit abgewandtem Gesicht: "Ich habe alles im Griff!" (Es waren eher 5 Ausrufezeichen, so wie sie den Satz betonte... Ich sagte zu ihr: "Ich glaube eher, daß der Alkohol DICH im Griff hat." Dann schwieg sie und dann kam "Linde, du riechst verkehrt, da ist nix, ich habe nix getrunken!" Ich rieche also verkehrt... :roll:

    und die Antwort meiner Mutter auf die Frage hast du getrunken, ja nur 3 Flaschen Bier (morgens um 10 Uhr) Und der Wein, Schnaps steht unter dem Tisch.

    Zitat

    Es ist ihrs. Ich habe ihre Lebensentscheidung pro Alkohol akzeptiert. Aber ich schau ihr auch nicht beim Trinken zu. Habe den Kontakt einschlafen lassen. Abstand ist mir wichtig.

    Wenn sie trinkt, oder getrunken hat wenn ich komme, gehe ich sofort wieder. Das Gelalle tue auch ich mir nicht an.

    Zitat

    Ich lebe meins. Darum geht's. Übrigens habe ich bezeichnenderweise einen Weißkittelberuf gelernt... im Nachhinein denke ich, daß ich so im Außen üben konnte, was im Innen noch nicht klappt: mich kümmern um MICH.


    Dir einen schönen Tag, Linde

    Ja ich helfe anderen, sehe andere so wie ich bin, das kann auch helfen. Vielleicht haben andere den Erfolg, um mir den Mut auch zugeben, dieses zuversuchen!

    Dir auch ein besonders Dankeschön :D

  • Hi Pia,

    meine Eltern haben nicht getrunken. Trotzdem ging was in meinem Hirn kaputt, das hat also nicht mit Alkohol zu tun. Du kannst auch den ganzen Tag blöde aus dem Fenster gucken Dich und die Kinder dabei vergessen, das Resultat ist ähnlich. Die brauchten damals nicht mals Computerspiele, so wie heute, um anders zu werden.

    Ich habe mit meiner Frau als Coabhängiger ganz gut gelebt, bis ich aus meinem Gleichgewicht kam. Da es in meinen Augen keinen Menschen gibt, der perfekt für mich gebacken ist, kann das ja nur an mir liegen. Ich darf heute mit all meinen Süchten und Fehlern ganz gut leben. Ich hab sie ja alle, das wäre doch doof, wenn die jetzt wieder weg wären, jetzt wo ich sie kenne und gesund mit ihnen leben darf, dann hätte ich sie ja nicht mehr alle.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karl

    Lieb das du mich besucht hast, und deine Gedanken da liessest (komisches Wort) :lol:

    Heute mittag fand ich eine SMS von meinem Mann auf dem Handy, Ok gut, Kussi.

    Ich rief ihn an und sagte, ich kann in die Zukunft schauen. Er; Echt, warum. Ja weil ich gena diese SMS gestern von dir wollte.

    Er erzählte das er sie heute morgen bekam als er sein Speicher vom Handy leerte. Und er sagte, als ich gestern aus dem Haus ging ohne ihm zusagen wo ich hin wollte, war er sauer, sagte aber nix, weil er keinen Streit wollte.

    Ich lachte und sagte siehste wir zwei Demmel. Und ich war sauer weil du mir keine Antwort schicktest, sagte nix weil du mich so doll gedrückt hast.

    Wir waren beide Sprachlos, aber das war nötig, weil es genau unser Miteinander beschreibt. Jeder denkt für den anderen, aber keiner macht den Mund auf!

    Ich hoffe wir werden uns verstehen lernen!

    lg Pia

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