• Hallo Petra,

    auch ich habe mich schon mit dem Thema beschäftigt und werde mir , weil ich schon viel Gute darüber gelesen habe, mir demnächst das Buch Aussöhnung mit dem Inneren Kind von Erika J. Chopich besorgen.

    ABer auch jetzt schon ist es mir sehr wichtig, meine Gefühle wirklich wahrzunehmen, ihnen zu vertrauen, insbesondere sie auch rauslassen zu können/dürfen (es gibt/gab Situationen, wo ich das nicht zulassen konnte/durfte). Mir sind heute ALLE Gefühle wichtig, die ich empfinde, es sind meine, ich empfinde sie und kann je nachdem dann entscheiden, was gut oder nicht gut für mich ist.

    Während meiner Therapiezeit wurde mir oft gesagt, dass ich ein gutes Gespür hätte dafür, was/wer mir gut tut bzw. wer nicht, lasse mich manchmal noch von den Meinungen anderer Menschen anders beeinflussen, aber es klappt immer besser.

    Liebe Grüße, Ulrike

  • Hallo Petra,

    ich habe schon mit dem Inneren Kind gearbeitet und tue es noch und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
    Hier bei uns gibt es glücklicherweise die Möglichkeit, an der VHS einen solchen Kurs zu besuchen (nicht so teuer), was ich dieses Jahr erstmalig gemacht habe. Das Arbeits-Buch, was Du erwähnst, habe ich mir auch gekauft. Allerdings finde ich es ohne Anleitung sehr schwer, mit solchen Themen zu arbeiten, so dass ich Dir raten würde, Dir dazu Hilfe von außen zu holen.

    Ganz kurz zum Thema:
    Wir alle haben ein heiles, "goldenes", sowie ein verletztes Inneres Kind (IK) in uns. Diese Verletzungen sind sehr früh in unserem Leben, teilweise auch schon vor unserer Geburt, entstanden. Diese Verletzungen (z.B. durch Verhalten, Gefühle der Eltern) sind für das verletzte IK kaum auszuhalten, so dass es Schutzmechanismen entwickelt, um den Schmerz zu überleben. Diese Schutzmechanismen wirken bis in unser Erwachsenenalter und können ganz verschieden sein (der Alkohol gehört auch dazu).
    Wir können nun Kontakt mit unserem verletzten IK aufnehmen (mit Hilfe von jemandem, der sich damit auskennt), uns anschauen, was es so verletzt hat, es annehmen und lieben. So kann es Stück für Stück heilen, weil wir es endlich wahrnehmen und lieben. Und somit verlieren unsere Schutzmechanismen ihre Bedeutung, wir brauchen sie nicht mehr und sind geheilt.

    Das war wirklich nur die Mega-Kurzform. Es ist eine wunderbare Methode, die ich Euch nur empfehlen kann. Es dauert halt, geht nicht von heute auf morgen und ist ein langer Prozess. Und es braucht, zumindest am Anfang, eine professionelle Begleitung. Wenn man es einmal gelernt hat, mit seinem IK in Kontakt zu treten, kann man auch allein (oder mithilfe von Büchern) damit arbeiten.

    Ich habe dadurch schon viel über mich gelernt und einen Teil in mir schon heilen können.

    Alles Liebe... Pedi

  • Gerade ist mir ein Erlebnis auf einer Reise zu meinem Inneren Kind eingefallen, was ich kürzlich hatte und was gut hierher passt:

    Ich reise in Gedanken zu meinem IK und sehe mich im Alter von ca. 2-3 Jahren in meinem Zimmer auf dem Boden sitzen.
    Meine Eltern stehen bei mir. Meine Mutter ist wütend, sie beschimpft meinen Vater und macht ihm Vorwürfe wegen seiner Trinkerei.
    Sie zeigt auf mich und sagt. "Hier, guck dein Kind an, nicht mal deine Tochter ist Grund genug, dass du mit dem Trinken aufhörst!".
    Mein Vater guckt nur beschämt und traurig zu Boden.

    In dem Moment erkenne ich, was passiert ist: meine Mutter hat mich (unbewußt) dazu "benutzt", dass mein Vater mit dem Trinken aufhören soll. Sie selbst hat es ja nicht geschafft, also habe ich die Aufgabe bekommen. Ich habe es natürlich auch nicht geschafft. Diese Aufgabe habe ich in mein Erwachsenenleben mitgenommen, denn wiederholt ziehe ich mir alkoholkranke Männer ins Leben. Anscheinend muss ich immer wieder versuchen, sie zu heilen... ich muss doch Grund genug dafür sein, dass sie mit Trinken aufhören. Das tun sie natürlich nicht, also fühle ich mich schuldig, wertlos, ungeliebt.
    Genau so ist es. Genau so fühle ich.

    Der erste Schritt ist die Erkenntnis, das Bewußtwerden. Nun muss ich es auflösen. Daran arbeite ich noch, den nächsten Schritt zu gehen, denn z.Zt. habe ich mich wieder in einen Alkoholkranken verliebt.

    Hoffe, mein Beitrag ist hilfreich für Euch.

    LG.. Pedi

  • hallo,

    das buch habe ich mir auch besorgt finde es aber auch nicht so leicht selbst durch zu arbeiten. manchmal frage ich mich ob ne therapie nicht sinnvoll wäre, oder meint ihr man kann das thema auch selbst aufarbeiten?

  • Hallo Petra,

    nimm Dir Zeit ...

    Unsere Inneren Kinder haben oft sehr schmerzliche Erfahrungen machen müssen - sie wollen aber nicht mehr verletzt werden, ihre Angst ist sehr groß und sie sind meist hilf -und schutzlos.

    Im Laufe unseres Lebens haben wir uns als Überlebensstrategie Beschützer davor gestellt, die ganz, ganz wichtig sind. Sie wollen einfach das Innere Kind vor weiteren Verletzungen schützen.

    Vielleicht versucht Du erst mal ganz behutsam mit Deinem Beschützer in Kontakt zu kommen.

    Kannst Du etwas damit anfangen?

    Ich denke, es ist sehr gut, dass Du das mit therapeutischer Begleitung machst.

    Liebe Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Martha,
    ja, danke, damit kann ich was anfangen, mit dem inneren Beschützer. Vielleicht sollte ich mit ihm auch einmal reden! Danke!

    Liebe Petra,
    ich denke, dass dennoch ein Kontakt zu Deinem IK entsteht, auch wenn Du meinst, da ist nichts. Bleib dran, rede weiter mit ihm, auch wenn Du das Gefühl hast, es ist nicht da. Vielleicht macht es sich wirklich "unsichtbar", weil es so lange ignoriert wurde Du schreibst ".. es nicht gehört wurde.."; genau so ist es, es wurde nicht angehört. Daran muss es sich erst gewöhnen.
    Irgendwann wird es sich Dir zeigen, ganz bestimmt. Gehe weiter mit ganz viel Liebe darauf zu.

    Alles Liebe.. Pedi

    Shirley, ich würde es nicht ohne therapeutische Begleitung machen. Solch eine Begegnung kann echt schmerzhaft sein, und wenn Du dann allein bist, wäre das nicht gut. Besser, es führt Dich jemand hindurch und begleitet Dich.

  • Hallo,

    in der Traumatherapie wird mit dem inneren Kind gearbeitet. Luise Reddemann hat ein Buch über ihre Methode geschrieben: "Imagination als heilsame Kraft" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…elbsthilfeun-21 Es gibt viele niedergelassene Traumatherapeuten oder Kliniken, die nach ihrer ressourcenorientierten Methode arbeiten. Einfach nachfragen.

    Dem inneren Kind wird je nach seinem Alter und der Situation in der es sich gerade befindet z. B. ein Begleiter, Beschützer, eine gute Mutter, eine weise Alte, ein zotteliger Hund, eine Landschaft, eine Höhle, ein verteidigendes Tier, ein Spielkamerad, eine Tasse Tee, eine Wolldecke, ein Arzt, ein Polizist, ein Beobachter... zugesellt.

    Es muß nicht alleine da durch, man kann es heute mit allem versorgen, was es braucht. Und wenn man nicht weiß was es gerade braucht, dann kann man es einfach fragen oder ihm Vorschläge machen und lauschen. Was immer es braucht kann man ihm geben. Man kann es auch aus einer beängstigenden Situation herausnehmen und an einen sicheren Ort bringen und es da gut versorgen.


    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Petra

    ich kam mit dem Buch vom Inneren Kind auch nicht zurecht. Ich denke, es ist ein Prozess, für den man wirklich professionelle Hilfe braucht. Mir fällt gerade ein anders Buch ein, was ich persönlich sehr spannend und aufklärend zu dem Thema fand.

    Arno Wittemann und Mathias Hütter "Die Intelligenz der Psyche" Wie wir ihrer verborgenen Ordnung auf die Spur kommen.

    Es geht um die Arbeit mit dem "Inneren Team", falls Dir das was sagt, und es ist toll erklärt.

    Kannst Dir ja mal die Rezensionen bei ama... anschauen, ob es etwas für Dich ist.

    Liebe Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

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